Bastion

[Bastions Mond | Last Defense | Ebene 5 | Kantine] Chett Nectu, Sakura Mitsumo

Sakura verbarg ihr Neugier was Chett anging. Ihr Gesicht blieb neutral, fast ungerührt als sie ihn beobachtete. Es interessierte sie sehr wie er reagieren und vor allem was er antworten würde. Würde er sich zurückziehen, in die Defensive gehen oder würd er einen anderen Weg wählen? Auch wenn sie keine Psychologin war, so konnte sie dennoch das ein oder andere herausfiltern. Was Sakura bewegte sich so weit vorzutrauen war eine Mischung aus Interesse an ihm aber auch herauszufinden wie es um ihn bestellt war. Sie wusste nicht wie die psychologischen Test ausgefallen waren und ob es solche schon gegeben hatte oder noch geben würde. Für sie war es jedoch wichtig zu wissen mit was für einer Sorte von Mensch sie es zu tun haben würde, wenn er erst einmal ein festes Mitglied er Staffel war. Für sie alle wäre es gut zu wissen ob man sich auf ihn verlassen konnte, ob er Charakterlich stark genug war dem Stand zu halten was kommen konnte. War auf ihn verlass? Dies war nicht das einzige was die Exotin interessiert. Ein solches Gespräch konnte einiges offenbaren und sie war sich sicher, dass sie die ein oder andere Antwort erhalten würde.

Chett legte sein Besteck beiseite und blickte sie misstrauisch an. Vielleicht hätte Sakura ähnlich reagiert in seiner Lage, jedenfalls wohl dann, wenn sie das durchgemacht hatte was er erlebt hatte. Vielleicht auch nicht. Sakura selbst war eine ganz andere Persönlichkeit und sie alle gingen anders mit Stress, Tod und anderen schlimmen Ereignissen um. Was in seinem Kopf vorging wusste sie nicht, aber sein Gehirn schien sprichwörtlich zu rattern. Dies jedenfalls konnte man ihm ansehen. Sakura ließ ihm Zeit und Chett gab eine kurze vorsichtige Antwort, doch diese klang wie eine Lüge. Sie wartete, ließ in sprechen, sich erklären. Hörte aufmerksam zu. Sakura selbst glaubte auch nicht an Vorsehung. Mit seinen ersten Worten war soweit alles in Ordnung und sie hätte nicht so viel zu beanstanden gehabt doch bei dem was dann folgte zog sich ihr Magen zusammen. Dies klang schon sehr nach Verbitterung. Chett sprach sich gegen Freundschaften aus und versuchte ihr deutlich zu machen, dass jede emotionale Bindung Schmerz zufügte. Besser beraten allein zu sein? Psychologisch gesehen war er durchaus interessant und ihre Cousine würde wohl einiges darin entdecken. Sakura wurde sich bewusst, dass Chett sich in sich zurückgezogen hatte. Er hatte einen Panzer aufgebaut und verkroch sich darin. Emotionale Bindungen lehnte er ab aus Angst er könnte noch mehr verletzt. Er hatte einige Verluste wohl nie verkraftet und Sakura glaubte nicht, dass diese Verluste allein auf seinen Job zurückzuführen war. Etwas in seiner Vergangenheit musste vorgefallen sein und Sakura nahm sich vor diese Nuss zu knacken. Es würde nicht einfach werden, aber sie würde es versuchen.


„Wenn sie bei ihrer ersten Äußerung geblieben wären hätte ich nicht viel sagen können, aber ihr ihren letzten Worten, Chett, kann ich nicht schweigen. Jede Stafel kann nur zu Hundertprozent funktionieren wenn eine gewisse Bindung vorhanden ist und es ist nur natürlich, dass ich dadurch Freundschaften entwickeln. Sie sagen, dass es für uns besser sei allein zu sein. Nein, dies ist falsch. Emotionale Bindungen sind nichts was verboten gehört. Falsch ist es sich abzukanzeln, sich in sich selbst zu verkriechen weil man Angst hat etwas nicht gewachsen zu sein. Eine Freundschaft jedoch ist hilfreich, sie kann bei Problemen, Sorgen, Ängsten und anderen Defiziten helfen. Wenn man allein ist, niemanden hat mit dem man sprechen kann ist der Weg geebnet. Niemand wird einen dann auffangen.“

Sie machte eine kurze Pause und sah ihn an.

„Wir alle sind Menschen und keine Maschinen, Chett. Uns alles beschäftigt etwas. Wir erleben jeden Tag irgendetwas und als Piloten sehen wir Dinge die uns bewegen. Wir werden immer Kameraden verlieren, es wird immer Verluste geben aber dies bedeutet nicht, dass man sie nicht verarbeiten kann. Sie wollen sich nicht binden, nicht auf Freundschaften einlassen und ich denke das der Grund dazu wo anders liegt. Ich kenne ihre Vergangenheit nicht oder das was sie erlebt haben, aber der Versuch dies alles hinter einer Maske und einem Panzer zu verbergen, sich abzukapseln, wird ihnen auf Dauer nicht helfen. Es wird sie zum Sklaven ihrer selbst machen, ihr eigenes selbst beschneiden und ich wage zu behaupten, dass sich dies auch auf ihr Pilotendasein auswirken wirkt.“

Sakura hatte ähnliches erlebt und sie hoffte für Chett, dass er sein Denken verändern würde. Es würde schwer werden ja, aber jeder konnte sich verändern wenn er nur wollte. Er musste es zulassen, es selbst zulassen. Dann und nur dann würde er aus seiner Kälte entfliehen können. Sakura hoffte, dass Chett dies schaffen würde. Sie glaubte nicht das er ein schlechter Kerl war.

[Bastions Mond | Last Defense | Ebene 5 | Kantine] Chett Nectu, Sakura Mitsumo
 
[Bastion | Sith-Tempel | Gänge | vor den Werkräumen] Sliff Quori, Cryus

Sliff Quori hatte nun endlich die Gelegenheit, den Fremden aus der Nähe zu mustern. Der Arkanier war fast einen halben Meter höher und wesentlich breitschultriger als der Kobok und sicherlich auch fast doppelt so schwer. Was die reine Körperkraft anging, war er Sliff zweifellos überlegen. Aber das war nicht weiter wichtig, denn der Jünger wollte sich nicht auf einen Kampf mit dem Neuen einlassen. Wenn es doch notwendig werden sollte, dann würde er ihn rasch beenden. Mit dem Schockstab, dem ebenso lähmenden Gift seiner Stacheln oder, wenn es sein musste, mit einem Schuss aus der Blasterpistole. Da der Weiße nun schon zwei-, vermutlich sogar dreimal mit anderen Ordensmitgliedern zusammengestoßen war, je nachdem was sich in der Werkstatt ereignet hatte, schien eine gewisse Vorsicht jedenfalls angebracht. Aber der Kobok war nicht hier, um den Humanoiden zu verhaften oder in sonst einer Weise anzufeinden. Er wollte eher helfen. Einerseits, weil er es generell befriedigend fand, Neulinge auf den rechten Weg zu bringen, wenn es ihm ohne großen Aufwand möglich war. Andererseits aber auch, weil es notwendig schien, um weitere Störungen durch den Arkanier zu vermeiden.

Dieser machte mittlerweile einen ziemlich zerschundenen Eindruck und sein Gewand war längst nicht mehr so blütenrein, wie es vermutlich vor seiner Ankunft gewesen war. Er wirkte außerdem etwas müde und erschöpft, körperlich wie emotional. Möglicherweise war seine Lust auf Auflehnung, die Sliff ihm aufgrund dessen was er über ihn gehört hatte unterstellte, nun erloschen. Ein wichtiger Schritt, um sich in die Hierarchie des Ordens einzufügen.

Ohne sich vorzustellen oder zu fragen, mit wem er es eigentlich zu tun hatte, erkundigte der Fremde sich nach etwas zu essen und einem Schlafplatz.


»Komm mit«, sagte Sliff ebenso knapp. Er ging voran durch die verschachtelten Korridore des Tempels. Mit dem dritten Facettenauge auf seinem Hinterkopf behielt er den Humanoiden dabei genau im Blick, um rechtzeitig reagieren zu können, wenn er irgendetwas Dummes machte.

Schweigend führte er ihn durch dunkle Gänge, vorbei an unzähligen Türen. Viele waren beschriftet, andere machten aber ein Geheimnis daraus, was hinter ihnen lag, und vor manchen standen Wachen, denen Sliff Quori zunickte. Andere Jünger, die ihren Weg kreuzten, ignorierte er. Wann immer sie aber einem Sith begegneten, meist erkennbar an ihrer dunkle Robe, dem Lichtschwert am Gürtel und der herrischen Körperhaltung, wich er aus ihrem Weg und neigte ehrerbietig das Haupt.

Sie erreichten nach kurzer Zeit eine Kantine, in der Bedienstete und Jüger verpflegt wurden. Der Raum war groß und düster, die Einrichtung billig. Die Essensausgabe befand sich am anderen Ende. Was hier serviert wurde, war selten wohlschmeckend oder appetitlich, enthielt aber alle nötigen Nährstoffe und ausreichend Kalorien. Hunger musste niemand leiden. Sicherlich konnte man auch die Bedürfnisse des Weißen befriedigen, welche auch immer das sein mochten: Hier aßen auch weit exotischere Kreaturen, zu denen Sliff auch sich selbst zählen musste.


»Hol dir was«, forderte der Kobok seinen Begleiter auf. »Aber nimm es mit. Ich muss zu meinem Posten am Tor zurück und du tust dir selbst einen Gefallen, wenn du mich begleitest. Offenbar hast du Probleme, dich hier zurechtzufinden.«

Selbstverständlich meinte er damit nicht die unübersichtliche Architektur des Ordensgebäudes, sondern die Gepflogenheiten, die dem Arkanier offensichtlich fremd waren.

»Da kann ich dir helfen, wenn du willst. Niemand zwingt dich, aber wenn du das ausschlägst und demnächst wieder Ärger bekommst, fällt das eindeutig in die Kategorie ›selbst schuld‹!«

Er folgte dem Weißhäutigen zur Essensausgabe. Dabei passierten sie zahlreiche Tische, an denen verschiedene Personen in groben Kutten oder Arbeitsanzügen saßen. Die meisten waren menschlich, fast alle humanoid, aber es waren auch ein paar andere Wesen darunter.

»Wie heißt du und was hat dich hierher gebracht?« fragte Quori, als sie am Tresen standen.

[Bastion | Sith-Tempel | Kantine] Sliff Quori, Cryus
 
[Bastions Mond | Last Defense | Ebene 5 | Kantine] Chett Nectu, Sakura Mitsumo

Auf Chett Nectus Erklärung reagierte Officer Sakura Mitsumo mit einer Art Appell. Sie sprach davon, wie wichtig es war, Bindungen aufzubauen, damit man jemanden hatte, dem man sich anvertrauen konnte. Diese Worte schienen dazu gedacht zu sein, den Yaga-Minoer dazu zu bringen, dass er sich öffnete. Ihr oder sonstwem. Sie führten aber eher zum Gegenteil: Mit jeder Silbe, die er hörte, machte er dichter zu. Er kannte solche Reden. Oft hatte er sie von Staffelkameraden gehört, noch häufiger aber von seiner Familie, die es einfach nicht lassen konnte, sich in seine Gefühlswelt einzumischen - bis er den Kontakt abgebrochen hatte. Auch Mitsumo überspannte für sein Empfinden nun den Bogen, indem sie von der professionellen auf die persönliche Ebene wechselte und dabei tiefer in seine Privatsphäre eindrang, als es einer völlig Fremden zustand. Sein dunkles Gesicht verfinsterte sich im übertragenden Sinne noch ein paar Nuancen mehr und seine geröteten Augen verengten sich zu Schlitzen, als er schärfer als beabsichtigt antwortete:

»Ich weiß nicht woher Sie Ihre tiefschürfenden Erkenntnisse über meine Persönlichkeit haben, aber Ihre Quellen taugen nicht viel. Es gibt keine Maske: Ich habe nichts zu verbergen. Und ich brauche auch keine Hilfe beim Aufarbeiten von irgendwelchen ›Defiziten‹.«

Er schnaubte verärgert beim letzten Wort, das er als Beleidigung missverstand. Er sah auch in ihren Ratschlägen und darin, dass sie ihn mit dem Vornahmen ansprach, eine Geringschätzung seiner Person.

»Es gibt nichts, das aufzuarbeiten wäre. Ich habe mich unter Kontrolle und bin jederzeit bereit, meine Pflicht zu erfüllen und zu tun, was getan werden muss.

Wenn meine Vergangenheit Sie so sehr interessiert, können Sie gern meinen Lebenslauf lesen. Sie erhalten bestimmt Einblick in meine Akte, und wenn nicht, lasse ich sie Ihnen zukommen. Ich kann Ihnen auch die Kom-Daten meiner Familie geben, wenn Sie unbedingt in meinen Privatangelegenheiten stöbern wollen. Aber ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Ihre Spekulationen unterlassen würden.«


Mürrisch erhob er sich und nahm sein Tablett vom Tisch.

»Entschuldigen Sie mich, Officer Mitsumo, ich muss mich für die nächsten Tests vorbereiten!«

Der schlanke Mann wandte sich ruckartig ab, um mit zügigen, beinahe gehetzten Schritten seinen Teller wegzubringen und dann ohne Umweg aus der Kantine zu verschwinden.

[Bastions Mond | Last Defense | Ebene 5 | Kantine] Chett Nectu, Sakura Mitsumo
 
[: Sartinaynian-System | Bastion | Bastion Center :||: Militärhauptquartier | Sternjägerbereich | Chief Marshal Feskins Büro :||: Captain Aiden Thiuro mit Chief Marshal Feskin und Pilot Officer DéSkalz :]

Stille breitete sich langsam ungehindert in dem geräumigen Büro aus. Undurchdringlich und zudem bleischwer schien sie auf zwei der drei Anwesenden zu wirken. Denn weder Aiden Thiuro, noch der andere Pilot (Cain T. DéSkalz) brachten in diesem Augenblick überhaupt ein Wort heraus, nachdem Chief Marshal Allvyn Feskin seine intervenierenden Pläne gegenüber dem Staffelführer des „Wolve Squad“ geäußert hatte. Ohne die Teilnahme am laufenden Auswahlverfahren sollte sein Günstling in den Reihen der berühmten Elitestaffel aufgenommen werden. Damit hatte er mit nur einem einzigen Schlag einen sehr wichtigen Faktor bei dem derzeitigen Projekt des Captains angegriffen – nämlich die Frage über die endgültige Besetzung der Einheit. Er bestimmte mit! Mehr und mehr drängte sich der entschlossene Offizier in die Position, die zu diesem Zeitpunkt noch von Vice Admiral Nerethin besetzt war. Sichtlich genoss Feskin in diesem Moment seinen Triumph.

„Keine Einwände?“, hakte der Chief Marshal zwei, drei Herzschläge später noch einmal kurz nach. Dabei konnte er einen höhnischen Unterton anscheinend nicht wirklich vermeiden. „Sehr gut. Dann steht dem Wechsel ja nichts im Wege.“

Langsam, ganz langsam entkrampfte Aiden die geballten Fäuste. Sein eiskalter Blick war einzig und allein auf den indirekten Vorgesetzten gerichtet. Noch immer verdaute er den Kontrollverlust, den er gerade erlitten hatte. Heiß, höllisch heiß brodelte es in ihm. Nur seine eisige, professionelle Art hielt ihn in diesem Augenblick davon zurück unverzüglich Feskin an die Kehle zu springen. Dabei hatte sich schon der eine oder andere Mordgedanke in seinen Kopf genistet. Während der Chief Marshal an seinem alkoholischen Drink nippte, versuchte der Captain in seinen Gedanken eine Entgegnung zu formulieren. Irgendetwas musste er einfach sagen! Zu seinem Glück formten sich allmählich ein paar Worte in seinem Bewusstsein. Zwei, drei Sekunden brauchte er. Doch dann hatte er endlich die passende Erwiderung gefunden.

Trotz allem setzte der Staffelführer der „Wolves“ nur zögernd an als er sagte:
„Nun. Formell stehen selbstverständlich noch die Zustimmung von Vice Admiral Nerethin und Fleet Admiral Nort aus...“

„Machen Sie sich darüber keine Gedanken, Captain Thiuro, wiegelte Allvyn Feskin – ohne mit der Wimper zu zucken – diese aufkeimende Problematik ab. Nerethin vergnügt sich offenbar irgendwo nahe Rendili … und ihre Stellvertreterin scheint dafür kein Interesse zu haben.“ Erneut gönnte sich der ranghöhere Sternjägeroffizier ein süffisantes Lächeln. „Sie können also beruhigt sein. In diesem Fall werden Sie kein Chaos erleben.“

Mit diesen Worten schloss sich augenblicklich die letzte Fluchtmöglichkeit für den „Alphawolf“ der imperialen Elitestaffel. Er saß in einer Sackgasse – das wurde ihm nun unweigerlich klar. Innerlich ließ der Bastioner die Schultern hängen. Lohnte sich das Ankämpfen noch? In diesem Fall sah er ja allem Anschein nach gar kein Land mehr. Feskin hatte ihn in der Hand. Ohne jegliche Skrupel hatte der Chief Marshal Elysa Nerethins ständige Abwesenheit ausgenutzt, um auf Bastion – genauer: im Militärhauptquartier – unmerklich seine Position zu festigen. Obwohl Aiden nur einen klitzekleinen Einblick in die Pläne dieses rücksichtslosen Mannes bekommen hatte, hatte er sich dennoch schon als Bauernopfer entdecken können. Unwillkürlich lief dem TIE-Piloten ein kalter Schauer über den Rücken. War er überhaupt für solche Intrigenspiele gemacht? Hatten seine beiden Vorgänger (Foster oder gar Sez) auch mit solchen (politischen) Dingen zu tun gehabt? Die Erkenntnis lähmte ihn. War er mehr als bloß ein Spielball höherer Offiziere?

„Nun, Captain...“, ergriff der indirekte Vorgesetzte erneut das Wort. „Ich möchte nicht länger etwas von Ihrer äußerst kostbaren Zeit stehlen. Sagen Sie meinem Freund, Mr DéSkalz, noch rasch wann und wo er sich in den nächsten Tagen melden soll … und dann können Sie von mir aus ruhig wieder gehen. Ein Staffelführer – gerade von Ihrem Format – hat ja noch mehr zu tun...“

Mehr mechanisch, denn selbstständig reagierte Aiden: „Mr DéSkalz, finden Sie sich morgen Punkt zehn-hundert auf der Basis 'Last Defense' bei meinem taktischen Offizier, Lieutenant Gyrr, ein.“

***​

Belebt war der Arthious-Boulevard im Herzen der imperialen Metropole. Eine farbenfrohe Melange aus Menschen und Fastmenschen, aus Zivilisten und Uniformierten sowie aus wohlbetuchten und einfachen Bürgern flanierten recht ausgelassen entlang der prachtvollen Ringstraße, die von etlichen grazilen Wolkenkratzern umgeben war. Hier pulsierte das Leben! Aiden, der mittlerweile das riesige Hauptquartier der Imperialen Streitkräfte verlassen hatte, spürte das auf Anhieb. Instinktiv ließ der schwarzhaarige Elitepilot seinen Blick über den Boulevard schweifen. Trotz all des HighTech, das auf Bastion fast allgegenwärtig war, schien sich dieser Ort tatsächlich etwas altertümliches bewahrt zu haben. Beiläufig zupfte der Imperiale an seiner hellgrauen Schirmmütze, während er schweigend in die lebhafte Masse eintauchte. Für einen kurzen Augenblick schien sein Ärger über Feskin sowie dessen Günstling (Cain T. DéSkalz) spurlos verschwunden zu sein. Er genoss es einfach „zu Hause“ zu sein...

Eine breite Prachtstraße, die zum pyramidenförmigen Gebäudekomplex der Sith führte, schloss sich an den Boulevard an. Zu feierlichen Anlässen wie dem Tag der Thronbesteigung lief hier das Militär in einem prunkvollen Aufmarsch auf. Dann standen unzählige Bürger von nah und fern winkend am Straßenrand, winkten den gefeierten Soldaten sowie monströsen Kriegsgeräten zu und freuten sich einfach darüber, dass sie in der Sicherheit der Neuen Ordnung lebten. In seiner Kindheit und Jugend hatte Aiden ebenfalls solchen Märschen freudig zugeschaut. Sie hatten ihn in seinem Wunsch, sich für den Militärdienst einzuschreiben, nur bekräftigt. Noch immer zwischen wildfremden Menschen folgte der uniformierte Elitepilot weiterhin schweigend der wuselnden Masse. Trotzdem schien der eine oder andere Bürger den Bastioner zu erkennen. Denn vereinzelt drehten sich Personen plötzlich nach ihm um. Jedoch sprach ihn niemand an.

Nahe der Prachtstraße und dem Arthious-Boulevard hatten die Stadtplaner eine Ruhmeshalle für die Imperatoren errichten lassen. Etliche Touristen kamen gern zu diesem basilikaartigen Gebäude, um die lebensgroßen Marmorstatuen der größten Staatsmänner der Galaxie zu sehen. Um diesen Strom an Personen richtig bewältigen zu können, hatte man gleich in unmittelbarer Nähe noch eine Station für die örtliche Repulsorbahn bauen lassen. Während die Banner mit dem imperialen Wappen etwas kläglich im lauen Wind flatterten, löste sich der Imperiale aus der Masse, die weiterhin entlang der breiten Prachtstraße flanierte, ging über den anliegenden Platz, scheuchte dabei einige Stadtvögel in die Luft und betrat anschließend die Station. Im Fünf-Minuten-Takt kamen hier regelmäßig Wagons an, die einen für ein preiswertes Ticket durch die ganze Stadt bringen konnten. Nachdem er sich an einem entsprechenden Automaten schnell eines gelöst hatte, stieg Aiden in eine Bahn zu, die ihn aus dem Stadtzentrum bringen sollte.

Langsam, wichen die schlanken Glasbauten, die bis in den Himmel zu reichen schienen, einfachen, kantigen Wohnblöcken und Fabrikanlagen. Mit jedem Kilometer ließ die Wagons der Repulsorbahn das schillernde Zentrum hinter sich und tauchten stattdessen in die alltägliche Trostlosigkeit ein. Für den Staffelführer der „Wolves“ stellte das jedoch kein Problem dar. Er genoss die Normalität. Dabei bemerkte er mit einer gewissen Freude, dass sämtliche Schäden, welche die Zweite Schlacht um die imperiale Thronwelt in deren planetarer Hauptstadt rücksichtslos angerichtet hatte, offenbar in den letzten Wochen und Monaten längst wieder behoben waren. Versunken in Gedanken an alte, bessere Tage, lehnte sich Aiden gegen die geschlossene Tür. Durch die vielen Fenster konnte man sehen wie schemenhafte Gebäude an ihnen vorbei flitzten. Plötzlich tippte ihn jemand an.


„Entschuldigen Sie, Sir“, sprach ihn zögerlich eine junge Zivilistin an. „Sind Sie tatsächlich Captain Thiuro? Könnte ich ein Autogramm haben?“

Kurzzeitig konnte man in Aidens sonst so gefassten Gesicht Verblüffung sehen. Weil er selten unter Zivilisten war, hatte er mit so einer Anfrage gerechnet. Natürlich genoss seine Einheit – als Elite des Imperialen Sternjägerkorps – eine gewisse Aufmerksamkeit seitens der Propaganda. Bei ihnen hatte man sogar im Zuge dessen eine Individualisierung der Dienstuniform erlaubt, indem an den Ärmeln jeweils ein roter Streifen war. Dennoch hatte er es niemals für möglich gehalten, dass er irgendeiner unbekannten Personen seine Unterschrift auf einem weißen Stück Papier geben sollte. Flüchtig ging sein Blick zwischen der Teenagerin und deren Stift hin und her. Irgendwie war er sich unsicher. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich seine ganze „Popularität“ nur darin geäußert, dass ihn irgendwelche Kamerateams der KOMENOR „begleitet“ hatten. Er überlegte. Ganz erwartungsvoll schaute ihn die junge Frau an. Doch dann gab sich Aiden einen Ruck und griff nach dem Stift.

[: Sartinaynian-System | Bastion | Bastion Center :||: Repulsorbahn :||: Captain Aiden Thiuro mit etlichen Zivilisten :]
 
[Bastion | Hauptstadt | Sith-Tempel | Werkstätten] Chiffith, Janus Sturn, Leto Fel; Sliff Quori und Cryus auf dem Gang

Janus Sturn lobte Chiffiths Arbeit und verabschiedete sich dann. Gefolgt von seinem Schüler Leto Fel wandte der Fastmensch sich zur.

»Wir sehen uns bald wieder«, versprach Chiffith den beiden. Dann verließ auch er den Werkraum.

Draußen verschwanden gerade Sturn und Fel in die eine, Cryus und ein insektoider Jünger in die andere Richtung. Der Lamproid nahm den dritten Korridor, der an dieser Stelle abzweigte. Denn dieser führte ihn auf dem kürzesten Weg zu seinem Quartier. Er brannte darauf, seine neue Waffe auszuprobieren, doch noch dringender brauchte er Ruhe. Immerhin war die Reise nach Taris überaus anstrengend gewesen und seine zahlreichen Wunden noch lange nicht richtig auskuriert. Er hatte seinen Körper und Geist zu stark beansprucht, das spürte er nach wie vor in jeder Faser. Es war ab und zu durchaus wünschenswert, seine Grenzen zu erkunden, doch anschließend war Erholung von Nöten.

Dazu konnte ihm am ehesten die kleine Kammer dienen, die seit Beginn seiner Schülerschaft unter Darth Draconis sein Zuhause war. Wirklich heimisch fühlte er sich dort natürlich nicht. Aber er war dort einigermaßen sicher und, sofern sein Meister nichts von ihm wollte, ungestört. Wieder einmal richtig ausschlafen zu können, war derzeit eine sehr reizvolle Vorstellung, die seine Bewegung beschleunigte. Mit leisem, schleifendem Geräusch kroch er eilig durch die Gänge, über Rampen und Treppen. Dabei stellte er fest, dass seine Lichtlanze, so geeignet sie für seinen Körperbau auch war, doch einen deutlichen Nachteil hatte: Den langen Schaft konnte man sich nicht einfach an die Hüfte hängen wie einen gewöhnlichen Lichtschwertgriff. Beim Klettern oder Schleichen würde seine Waffe sich als hinderlich erweisen, so dass es voraussichtlich Situationen geben würde, in denen er auf sie verzichten musste.

Mit dem schwarzen Speer in seinem Greifschwanz erreichte er die Tür zu seiner Unterkunft. Sobald sich diese öffnete, blinkte ihm aus dem Dunkel ein bläuliches Licht entgegen. Es war sein Komlink. Chiffith trug es nur selten bei sich, wenn er im Tempel unterwegs war, und hatte beim Aufbruch nach Taris nicht einmal in Betracht gezogen, es mitzunehmen. Er erschrak nun bei der Erkenntnis, dass mindestens eine Nachricht an ihn geschickt worden war, ihn aber nicht erreicht hatte. Wenn sie von Draconis stammte, der in der Zwischenzeit etwas von ihm gewollt, ihn aber nicht erreicht hatte, durfte er mit Ärger rechnen. Etwas umständlich drückte er auf den Knöpfen des wenig vertrauten Gerätes herum und stellte erleichtert fest, dass die Nachricht erst vor kurzem eingegangen war, etwa zu dem Zeitpunkt, als er das Ordensgebäude wieder betreten hatte. Und sie stammte auch nicht von seinem Meister. Die Absendernummer war ihm unbekannt. Er ließ sich den Text anzeigen. Dieser besagte:


Imperator Allegious schrieb:
Chiffith, ich habe dich beobachtet. Du hast die Konfrontation mit den Jedi überlebt wenn du das hier liest. Alles was du tust, dient meiner Befriedigung. Fortan bist du mein Schüler, ich werde dich in allen Dingen unterweisen, die es braucht um ein Mächtiger dieses Ordens zu werden. Bis zu meiner Rückkehr von den Verhandlungen mit der Republik und dem Frieden den ich zu erwirken suche wirst du gut daran tun, dich um mein Jünger- Netzwerk zu kümmern. Denn das ist die erste Lektion die ich dich lehre, ein Imperator kann nicht herrschen ohne die Basis für sich zu vereinnahmen. Die Jünger sind der Schatten des Ordens, dessen Augen. Viele Lords verfügen nicht ansatzweise über den Wissens- Fundus über den jene gebieten. Unterschätze nie deinen Gegner, Chiffith und sei ihm stets einen Schritt voraus. Das ist etwas, das Darconis dich nie zu lehren verstanden hat weil er nicht weitsichtig war. Die Zeit deiner Sklaverei ist vorbei- nun beginnt dein Aufstieg. Rekrutiere neue Spione und erhebe dich über all jene die aufbegehren, Schüler des Imperators!

Chiffith entzifferte den Text mühsam - Lesen zählte nach wie vor nicht zu seinen Stärken. Anschließend las er ihn noch ein zweites und ein drittes Mal, weil er glaubte, die Zeilen falsch verstanden zu haben. Doch das war offenbar nicht der Fall.

Der Apprentice brauchte ein paar Minuten, um die Überraschung zu überwinden und seine Gedanken zu ordnen. Der Imperator selbst erteilte ihm einen Auftrag. Und mehr noch: Der Oberste des Ordens nahm ihn als seinen Schüler an! Darth Draconis war nicht länger sein Meister - sein Wunsch, sich aus dessen Einfluss zu befreien, hatte sich ganz unverhofft erfüllt!

Er fragte sich, wie lange diese Entscheidung schon feststehen mochte, und erinnerte sich, dass er von Torryn und einem Sith-Technomanten bereits als Schüler des Imperators angesprochen war. Er hatte das für einen Irrtum gehalten und als Unsinn abgetan. War das wirklich so oder hatten sie schon etwas gewusst, das er erst jetzt erfuhr? War der Imperator selbst vielleicht der Grund, warum Chiffith schon so lange nichts mehr von Draconis gehört hatte? Womöglich war seine Lehre bei dem menschlichen Sith bereits seit Wochen beendet. Hätte er das wissen müssen? Vielleicht - aber er hätte es nicht wissen
können. Jetzt, im Rückblick, sah er Anzeichen für die Veränderung, aber sie waren zu dünn gewesen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Nun war er also, wie Allegious selbst formulierte, ›Schüler des Imperators‹! Was mochte das für ihn bedeuten? Genoss er dadruch größere Freiheiten oder geringere? Würden Fehler und Unzulänglichkeiten härter bestraft oder weniger hart? Erwartete man von ihm nun, sich dieser Ehre doppelt würdig zu erweisen, oder bot sie sich ihm nur deshalb, weil er das bereits getan hatte?

Er wusste keine Antwort auf diese Fragen. Aber er erkannte die Chance. Darth Allegious war nicht nur in einer weit höheren Position als Draconis, er war auch wesentlich stärker und mächtiger, das hatte er bei seinen beiden Begegnungen mit dem Imperator überdeutlich gespürt. Als dessen Schüler war Chiffith nicht nur quasi unantastbar, er hatte auch die theoretische Möglichkeit, wesentlich mehr zu lernen, als der Mensch ihm jemals hätte beibringen können. Ganz neue Gelegenheiten taten sich vor ihm auf. Wie sein neuer Herr schrieb: Sein Aufstieg hatte begonnen!

Noch einmal las der Wurm die Aufgabe, die sein Meister ihm anvertraut hatte. Er sollte Jünger dem Dienst an Allegious verpflichten und ein Netzwerk aus ihnen formen. Es ging dabei wohl um Informationen. Spionage war allgegenwärtig im Orden. Mehrere Sith oder Personen, die sich als deren Abgesandte ausgegeben hatten, waren im Lauf seiner Zeit als Jünger auf ihn zugekommen, um ihn für irgendwen zu verpflichten. Damals hatte er sich für solche Sachen nicht interessiert, doch mittlerweile sah er klarer, wie bedeutend sie waren. Den Machtkampf innerhalb des Ordens konnte nur für sich entscheiden, wer eine ausreichende Zahl an Anhängern unter sich vereinte, die ihn nicht nur im Fall einer Auseinandersetzung unterstützten, sondern ihn auch mit Informationen über die Aktivitäten potentieller Gegner unterstützten. Dafür Sorge zu tragen, dass genug Jünger loyal zum Imperator standen, war die schwierige, komplexe Aufgabe, die ihm anvertraut worden war.

Wie er dabei vorgehen wollte, musste er sich zunächst gründlich überlegen, denn eine solche Tätigkeit war Neuland für ihn. Doch konzentriertem Nachdenken stand seine Erschöpfung gegenüber, die selbst die Überraschung durch die Kom-Nachricht nicht komplett vertrieben hatte. Selbst der mächtigste Befehl oder der größte Tatendrang konnten nichts daran ändern, dass er am Ende seiner Kräfte war und weitere Anstrengung ihn wahrscheinlich umbringen würde. Doch der Imperator befand sich derzeit nicht auf Bastion und gab Chiffith in seiner Nachricht auch keinen Zeitplan vor. Der Lamproid war nicht ganz sicher, glaubte aber, dass er sich die Freiheit nehmen konnte, sich erst einmal gründlich zu erholen.

Er nahm abermals Komlink zur Hand und tippte umständlich und nicht ganz fehlerfrei eine Antwort ein:


ich werde tun was ir befelt mein her und meister
schrieb er und schickte die kurze Nachricht ab.

Dann rollte er sich auf dem Boden zusammen. Obwohl die neuesten Entwicklungen ihn aufgewühlt hatten und tausende Fragen durch sein Gehirn fegten wie ein Sturm, forderte sein Körper, was ihm zustand. Rasch sank er in einen tiefen, erholsamen Schlaf.


[Bastion | Hauptstadt | Sith-Tempel | Chiffiths Zimmer] Chiffith
 
-Bastion-Center-Kreuzer-Raumhafen-Plaguis Mountice-

"Die Passagiere dürfen das Schiff nun verlassen. Wir bedanken uns für ihre Reise."

Nachdem sich Plaguis von seinem Platz erhoben hatte, verließ er nun, gespannt auf das was ihn erwarten würde, das Schiff. Es herrschte reger Verkehr im Raumhafen von "Bastion Center" und Plaguis zwängte sich durch die Menschenmassen. Als er den Raumhafen endlich hinter sich gebracht hatte und er freie Sicht hatte, bäumte sich ein majestätischer Anblick vor ihm auf: "Bastion Center". Doch Plaguis hatte nicht sonderlich Zeit sich umzublicken, denn er wollte schnellstmöglich zum unübersehbaren Tempel gelangen. In seinem schwarzem Umhang fiel er nicht sonderlich auf, doch musterten ihn viele skeptische Blicke von einigen, dunklen Gestalten. Um ihn herum herrschte viel Treiben, jedoch auf weniger engen Raum, als im Raumhafen, weswegen Plaguis sich auch hier oft durch kleinere Menschemengen hindurchzwängen musste. Etwas verwundert war er jedoch, da er noch nicht aufgehalten wurde. Plaguis erblickte viele Imperiale Wachen, keine schenkte ihm jedoch einen Blick. Doch irgendwann musste er aufgehalten werden, das war Plaguis bewusst.
Auf halben Weg begegneten ihm so zwei imperiale Wachen, die eine forderte ihn sogleich auf stehen zu bleiben und sprach:


"Keinen Schritt weiter! Wer seid ihr?"

Es war dem Sklavenlord bewusst, dass er wohl irgendwann aufgehalten werden würde. Er versuchte allen Komplikationen aus dem Wege zu gehen und erwiderte in kalten, aber nicht unfreundlichen Tone:

"Seid gegrüßt. Mein Name ist Plaguis Mountice, Lord von Honoghr. Ich werde oft als "Sklavenlord bezeichnet...ein findiger Name. Ihr wollt sicher meinen Begehr wissen: Ich bin nach Bastion gereist, um zum Sithtempel zu gelangen und ein mächtiger Sith zu werden."

Ohne Worte ließen ihn die zwei Wachen passieren, sodass Plaguis wieder ungestört weitergehen konnte. Nun wurde es etwas ruhiger um ihn herum, die lauten Stimmen um ihn herum nahmen zunehmend ab, ebenso wie der Aufruhr. Denn bald stand er nur noch wenige Meter vor dem großen Sithtempel und hoffte irgendwie bemerkt zu werden...

-Bastion-Center-Vor dem Sithtempel-Plaguis Mountice/?-
 
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[Bastion | Sith-Orden | Gänge vor den Werkräumen | Cryus, Sliff Quori


Sliff wies Cryus an ihm zu folgen und im ersten Moment zögerte der Arkanianer etwas. Wer konnte schon wissen wo er ihn hinführen würde, doch was sollte es? Viel schlimmer konnte es an diesem, seinem ersten Tag hier auch nicht mehr werden. Als sich der Insektoid umwandte traute Cryus erst seinen Augen nicht, als er ein ebensolches auf dem Hinterkopf dieses Sith-Wächters erblickte. Diese Spezies war in der Tat ziemlich sonderbar und er wollte gar nicht wissen, was dieser Alienkörper noch für Geheimnisse aufwies. Momentan aber interessierte ihn eigentlich nur das Stillen seines Hungers, weswegen Cryus mit Scheuklappen seinem Führer durch die düsteren Gänge folgte. Er tat einfach das was er auch tat. Nichts, außer ein Krieger passierte ihren Weg, dann leicht verbeugen und weiter. Wie eine Maschine tat er jeden Schritt und ignorierte dabei jeden schiefen Blick, der über seine weiße Kleidung auf der sich diverse Blutflecken zeigten und über sein Gesicht glitt.

Endlich erreichten die beiden die Essenausgabe. Das anfänglich kaum merkliche Zittern der Hände des Arkanianers war schon etwas stärker geworden. Besonders hier, wo ihm der Geruch von Nahrung in die Nase stieg und seine Instinkte anheizte. Er hörte die Worte von Sliff nur mit halbem Ohr, während er beschleunigten Schrittes zu einem Schalter stolzierte, um sich auf einmal drei normale Portionen eines normalen Anwärters unter den Nagel zu reißen. Genau das würde er jetzt brauchen: VIEL Nahrung.


"Cryus...", stellte sich der Arkanianer mit einem Wort knapp vor und versenkte seine Zähne in einer undefinierbaren Substanz, welche hier als Nahrung ausgegeben wurde. Gierig schlang er diese erste Portion in weniges Bissen herunter und griff sich noch im Gehen einen Nachschlag, ehe er seinem Begleiter zurück zu seinem Posten folgte. Cryus hatte sliffs Angebot wortlos angenommen und während sie auf ihrem Weg waren blendete er von neuem alle verdutzten Blicke aus, welche ihm beim vertilgen mehrerer Portionen beobachteten.

"Weiß nich, was mich hergebracht hat... Unwissenheit und Interesse vermutlich..."

Während Cryus aß konnte man ihm anmerken, dass gleichzeitige Gespräche schwer, sowie unerwünscht waren. Dieser Sliff schien jedoch zu wissen, worauf es hier ankam und womöglich war er sogar dafür da sich um die Neuen zu kümmern. Vielleicht war er genau die Hilfe, die er gebrauchen konnte um sich hier zurecht zu finden. Noch bevor sie den Posten des Insektoiden erreichten hatte der Arkanianer beinahe drei volle Nahrungsrationen verdrückt und eine vierte wartete nur darauf in seinem Magen zu landen.

[Bastion | Sith-Orden | Wächterposten | Cryus, Sliff Quori
 
[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]


Nheria war sich nicht sicher ob sie den großen fleischigen Kerl umbringen wollte weil sie musste oder wegen der Sprüche die er vom Stapel ließ. Das anzügliche Mustern ihrer Person tat ihr übriges dazu. Die Wut die sich in ihr sammelte verstärkte dieses seltsam kribbelnde Gefühl das ihr die Schmerzen nahm und ihr erlaubte einigermaßen stabil auf beiden Beinen zu stehen.

Es war mehr als ersichtlich das der Junge den Koloss niemals alleine bezwingen konnte, als dieser ihm dann den Speer in den Arm rammte aber kurz darauf Blut hustend zusammen brach verkrampfte sich die Twi'Lek.

Jetzt oder nie hieß die Devise, ihre Lederbänder befanden sich bereit in ihren Fäusten und seltsamerweise breitete sich die Ruhe in ihn noch weiter aus. Ihr war fast als bewegte sie sich in Zeitlupe, beobachtete sich selbst wie sie den breiten Körper Rorriks als Kletterwand missbrauchte und an ihm hoch sprang. Der Schmerz der ihr dabei in das verletzte Bein fuhr ließ die Bewegung zwar deutlich schlampiger ausfallen doch ihr Ziel erreichte sie dennoch.

Mit beiden Knien umfasste sie den Brustkorb des Hünen von hinten und wickelte ihm in einer geübten Bewegung die Lederstreifen um den Hals. Mit ihrer gesamten verbliebenen Kraft zog sie die Schlinge zu und als Rorriks Hände von dem Speer der seine Haut durchbohrt hatte zu seinem Hals fuhr ließ sie ihr Körpergewicht nach hinten fallen.
Behände stemmte sie ihre Hacken in den unteren Rückenbereich des Kerls und kreierte so einen noch stärkeren Zug. Noch dazu veranlasste sie Rorrik rückwärts zu taumeln. Wenn er mit seinem Gleichgewicht kämpfte konnte er ihr nicht die Riemen aus der Hand reißen.

"Jetzt!!!" blaffte sie Bero an, hoffte inständig das er es auf die Beine und in Reichweite schaffte bevor sie hier ihren Vorteil verlor.


[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]
 
[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]


Kira fragte danach, welche Art von Zirkel sie aufsuchen sollten. Jolina hatte wirklich keine Ahnung. Es würde sicherlich finsterster Hexerei bedürfen, um die arme Adria schneller altern zu lassen. Vielleicht wüsste ein hochrangiges Mitglied der Alchemisten weiter. Generell hielt sie wenig von diesen geheimnistuerischen Eigenbrodlern und doch hatte Allegious seine Schülerin gelehrt keine Ressourcen des Ordens in ihrer Nützlichkeit zu unterschätzen. Allerdings war es mehr als fraglich, ob es Kira etwas bringen würde mit der „Schülerin des Imperators“ Karte herum zu wedeln. Jolina baute vielmehr darauf, dass es sich keiner dieser „Forscher“ entgehen lassen würde, einen freiwilligen Probanden für ihre Studien zu bekommen. Gier würde das einzig wirksame Lockmittel sein. Ob Kira überhaupt ahnte, welche Risiken sie ihrer Tochter zumuten würde?

„Hm… alte Sithalchemie könnte uns vielleicht helfen. Du solltest dich an diesen Zirkel zuerst wenden, auch wenn ich ehrlicherweise Zweifel hege, dass überhaupt jemand zu dem in der Lage ist, was du dir für deine Tochter erhoffst. Ich weis nicht, wer diesen Zirkel aktuell führt, aber das heraus zu bekommen, sollte noch der leichtere Teil sein.“

Kira hatte die Kleine also immer bei sich, und das in den dunklen Gewölben des Ordens. Ein Wunder, dass sie nur pausenlos schrie und nicht ernsthaft erkrankt war, so fern von frischer Luft und Sonnenlicht. Den verschlüsselten Nachrichten von Kast zufolge, hatte es der kleine Aaron da deutlich besser. Noch war nicht viel mit dem Jungen anzufangen, doch das würde sich ändern. War er sensibel für die Macht, würde Jolina ihn ausbilden, andernfalls als Sklave auf Kast dienen. So oder so Jolina hatte es nicht eilig.

„Vielleicht sind es ja die Frische Luft und das Sonnenlicht, was der kleinen fehlt? Vielleicht wären Spaziergänge mal einen Versuch wert!“

Kira verzog merklich das Gesicht bei diesen Worten. Jolina glaubte nicht, das die ehemalige Mitschülerin sich dazu herablassen würde. Schon weil die drohende Gefahr eines erneuten Überfalls außerhalb der Mauern des Ordens in ihrem Verstand kochte. In welch großartiger Form hatte Jolina ihre Rache bekommen. Sie würde stets Angst um die Kleine haben, möge diese Sorge an Kira nagen bis zu Ende ihrer Tage.


„Wir müssen auf der Hut sein, wenn wir mit den Zirkeln sprechen. Sie werden auf ihren Vorteil bedacht sein und dir leere Versprechungen machen. Es dürfte für sie verlockend sein, mit Adria herum experimentieren zu können. Die Oberen der Zirkel sind mächtige Sith, es wird sie wenig beeindrucken wenn du mit mir drohst. Nein… wir müssen irgendwie ihre Gier ansprechen, vielleicht gelingt es uns dann sie dazu zu bewegen uns zu helfen.“

Gab Jolina weiterhin zu Bedenken. Ein wirklich gutes Druckmittel hatten sie jedenfalls nicht zur Hand.

Der Kampf der Jünger im Hintergrund näherte sich seinem Ende. Wie von Jolina vorausgesehen, waren lediglich die drei aussichtsreichsten Kandidaten übrig. Sie alle waren also bereits durchaus potente Mörder, aber würden sie auch gute Schüler abgeben? Würden sie vor allem den Maßstäben ihres Meisters gerecht werden? Schwer zu sehen, es würde nicht schaden, den Kampf noch etwas länger seinen Lauf zu lassen.




[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Rorrik(NPC), Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]
 
[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]

Kira hörte ihrer ehemaligen Erzfeindin aufmerksam zu und versuchte sich diesen benannten Zirkel vorzustellen.

„Sithalchemisten? Hm…ist sicherlich einen Versuch Wert.“

Sagte die Sith nachdenklich und hielt sich dabei ihre Hand ans Kinn, während sie überlegte. Währenddessen sprach Jolina auf sie ein, dass frische Luft und Spaziergänge vielleicht gar nicht so schlecht wären. Kira lachte verächtlich.

„Na klar… .Spaziergänge... Uns schadet es doch auch nicht, dass wir nicht immer an der Luft sind. Außer, dass wir vielleicht nach ner Weile Augenringe bekommen, aber die kann man wegschminken und bei einem Baby ist das doch ohnehin egal.“

Meinte Kira lachend und verzog das Gesicht. Spaziergänge….tz.

„Außerdem ist die Luft außerhalb der Mauern auch nicht unbedingt die Beste auf Bastion. Hier drinne wird sie wenigstens gefiltert vor Keimen oder was auch immer. Und ich lasse mich außerhalb dieser Mauern auch nicht noch einmal angreifen, Jolina! Seit dem ich hier drinne bin, scheine ich mit meinem Kind sicher zu sein. Kaum war ich da draußen in dieser ehemaligen Schule, wurde mir mein Junge geklaut! Vergiss das nicht, Jolina! Nur weil du…ich meine, nur weil wir …beschlossen hatten die Geburt nicht direkt im Orden passieren zu lassen.“

Meinte Kira mit zusammengebissenen Zähnen, denn am liebsten wollte sie Jolina für diese Misere die Schuld geben.

Kira hörte sich dann halb gähnend die Warnung von ihrer Mitsith an und verkniff sich ein Augenrollen. Jaja, sie sollte den Zirkelmeistern nicht drohen und bla bla.

„Jaja, ich weiß schon, aber das entscheide ICH, ob es dann angemessen ist zu drohen oder nicht. Das kommt darauf an wie sie mich und mein Kind behandeln. Wann gehen wir los? Wie lange möchtest du dieses Gesocks von Jüngern noch kämpfen lassen? Es langweilt mich langsam, Jolina. Entweder du entscheidest dich langsam für einen von ihnen oder ich entscheide für dich. Oder-was wohl wahrscheinlich ist so lange wie du brauchst- dir gefällt niemand und du tötest sie alle gleich, ehe wir in unserem Orden unfähige Sith dazubekommen.“

Meinte Kira, der das Ganze eindeutig zu lange dauerte.

[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]
 
[ Bastion / Sith-Tempel / Werkräume ] Chiffith, Janus, Fel, sowie Sliff Quori und Cyrus in der Nähe

Mit kühlen Worten, die Fel fast schon wieder seine hart erarbeitete Selbstbeherrschung gekostet hätten, erkannte Janus schließlich doch einen Lernerfolg an und verkündete das Training am nächsten Tag fortsetzen zu wollen. Bis dahin sollte der Mörder sich auf sein Quartier begeben und an seiner Levitationstechnik üben. So die Anweisungen.

Fel dachte nicht im Traum daran diesen wortgetreu folge zu leisten. Zwar hatte er während der Quarantänezeit auf dem Schiff geschlafen, doch spürte er in allen Gliedern, dass dies noch lange nicht genug gewesen war. Die Verletzungen, die er erlitten hatte, verlangten nach Kur und außerdem hatte er schon zu lange nichts mehr getötet. Vielleicht ergab sich ja während der Jagd die Gelegenheit etwas zu levitieren. Wer wusste das schon?

Die Priorität war nun jedoch zunächst sein Quartier zu finden. Der Graf hatte nicht gesagt wo jenes zu finden war, oder ob überhaupt eines für den Mörder zu Verfügung gestellt worden war. Fel interpretierte dies dahingehend, dass er sich sein eigenes suchen, beziehungsweise in Beschlag nehmen durfte. Es waren wahrscheinlich Zimmer für neu angekommene Jünger bereitgestellt, doch er gedachte nicht diese zu nutzen. Viel zu hell, zu zentral und viel zu leicht aufzuspüren. Im Tempel würde sich zwar keine verlassene Fabrikanlage wie auf Taris finden lassen, doch das Gebäude wirkte finster und verwinkelt genug, dass sicher irgendwo ein adäquater Ort war.

Dem Grafen folgend, der grade noch einige Worte an Chiffith gerichtet hatte, verließ Fel den Raum und sah grade noch wie Cyrus Seite an Seite mit einem insektoiden Jünger einen Gang, weg vom Werkraum, entlangging. Grade wollten der Abyssiner und der Ithorianer, den Anweisungen Janus‘ folgend, an Fel vorbei in den Werkraum treten, doch da packte der Mörder den einäugigen Jünger bei der Schulter.


„Wo geht es in die Keller, Einauge?“

Fragte der Mörder, das Gesicht nur Zentimeter von dem seines Gegenübers entfernt, dessen Gesichtsausdruck sich innerhalb eines Augenblicks von sturer Gleichgültigkeit zu einem Anblick von Interesse und Aggression gewandelt hatte.

„Mein Name ist Sen-Nur, Mensch. Sei bloß vorsichtig, wie du Leute ansprichst“

Halb überlegte Fel den Jünger niederzuschlagen. Es war mutig von diesem, derart mit ihm zu reden, doch nicht unerklärlich. Dadurch wie der Mörder mit Cyrus umgesprungen war und wie Janus ihn zurückgepfiffen hatte, hatte er keinen besonders starken Eindruck auf die anderen Jünger im Tempel gemacht. Wahrscheinlich kannte Sen-Nur jemanden, der ihm von dem Vorfall erzählt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen hatte. Doch Fel konnte dieses Image jetzt grade nicht bereinigen. Janus war erst ein paar Schritte entfernt und hatte ihn schon für den Angriff auf Cyrus scharf gerügt. Ungünstig. Also beschränkte Fel sich lediglich darauf seinem Gegenüber einen drohenden Blick zuzuwerfen und zu antworten:

„Keine Sorge, Sen-Nur. Ich weiß genau was ich tue. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Die Keller. Jetzt“

Der Abyssiner grinste nur

„Ich meine nur…hier hat man schneller ein Messer zwischen den Rippen als man glauben möchte. Links die Treppe runter“

Fels Zähne knirschten, als er sich gewaltsam davon abhielt dem Alien den grünen Schädel einzuschlagen. Janus war immer noch zu nah und das wusste Sen-Nur. Irgendwie hatte Fel Lust den unspeziellen Begriff der Jagd auf ein gewisses Individuum auszurichten, das grade vor ihm stand. Ohne das Alien weiter zu beachten, drehte der Mörder sich um und ging, Janus hinterher, weg von den Werkräumen. Schließlich erreichte er eine Treppe und begann in die Eingeweide des Tempels hinabzusteigen.

Hier unten waren nur noch wenige Jünger unterwegs. Hier und dort wurde eine Tür von dem üblichen Paar bewacht, doch lange nicht so frequent wie weiter oben. Die Atmosphäre war herrlich. Die paar Wesen die unterwegs waren, verströmten ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit, das von den dunklen, erdrückenden Wänden noch verstärkt wurde. Offenbar hatte man es nicht für nötig erachtet alles perfekt auszuleuchten, was wiederum für flackernde Schatten und dunkle Ecken sorgte. Perfekt! Das war ja fast wie ein Schlaraffenland in Greifweite. Wenn Fel nicht Janus verpflichtet gewesen wäre, hätte er gerne ein paar Wochen, Monate, oder Jahre hier unten verbracht. Obwohl…ohne Janus wäre er wohl dem meisten, das hier herumfleuchte nur ebenbürtig oder sogar unterlegen. Die Chance wäre hoch gewesen hier unten zu sterben.

Nach etwa einer halben Stunde des Herumstromerns hatte Fel schließlich auch etwas gefunden, was ihm als Lagerplatz geeignet schien. Am Ende eines scheinbar ungenutzten Ganges befand sich ein Gewirr aus Rohren, in deren Mitte ein freier Platz war. Perfekt!

Nachdem Fel sich kurz nach etwaigen Verfolgern umgesehen hatte, rollte er sich in der Dunkelheit zusammen und war nach wenigen Momenten eingeschlafen.


***​

Der Mörder schlug die Augen auf und starrte in die Dunkelheit. Ein unerklärliches Gefühl von Nervosität kitzelte seine Glieder, obwohl es keinen ersichtlichen Grund dafür gab. Die Finsternis war dunkel, drückend und kalt, so wie es zu sein hatte, doch irgendetwas…

WEGROLLEN!

Ein alarmierendes Gefühl von Gefahr durchflutete Fels Körper und mit einem jähen Anspannen von Muskeln schnellte er sich zur Seite. Zu Recht. Dort wo er grade noch gelegen hatte schlug etwas funkenstiebend ein und sandte ein metallisches Geräusch durch den Keller. Mit einem weiteren Satz stand er mit dem Rücken bei den Rohren und starrte in die Dunkelheit.

Offenbar will jemand spielen…

Instinktiv kniff Fel die Augen zu, als in der Mitte des Raumes ein Licht aufflammte und den Blick auf drei Gestalten preisgab. Das Licht war schwach genug, als dass sowohl er als seine Widersacher nicht geblendet waren. Es handelte sich um Sen-Nur, der ein scharfes Stück Metall zwischen den grünlichen Fingern hatte, den Ithorianer, der einen Blaster auf Fel gerichtet hielt und einen bulligen Zabrak, dessen zu einem spöttischen Grinsen entblößten Zähne im schwachen Licht glitzerten und den er noch nie gesehen hatte.

„Hallo, Leto. Ich bin Kellan und du nimmst mir den Platz bei meinem zukünftigen Meister weg“

Offenbar war Kellan der Wortführer, denn Sen-Nur und der Ithorianer taten nichts weiter als abzuwarten, was der Zabrak tun würde. Dieser schien es jedoch grade viel zu sehr zu genießen Fel eingekesselt zu haben, um den Befehl zum Angriff zu erteilen. Stattdessen leckte er sich lediglich die blassbraunen Lippen und schaute gebannt darauf was der Mörder tun würde.

Wie ich gesagt habe…

Bringen wir die Ratten um!

Machen wir. Alle drei. Aber wir müssen taktisch vorgehen…

Deine Taktik kann mich mal! Ich will Blut sehen, jetzt!

Ich verspreche dir, du wirst alles Blut haben das du willst, ich brauche nur ein wenig Zeit…

Fel ließ sich von seinem inneren Widerstreit nichts anmerken und lächelte Kellan an. Das war immer eine gute Taktik.

„Hallo Kellan. Ich sehe nicht wie ich dir einen Platz wegnehmen würde. Du hast eh keine Chancen bei ihm“

Fel spürte, wie er den Zabrak auf dem falschen Fuß erwischt hatte. Wahrscheinlich hatte dieser erwartet, dass der Mörder um Gnade betteln würde, doch dem war nicht so. Frech und aufmüpfig wie eh und je stand er seinen Widersachern gegenüber und grinste. Seit Taris hatte sich nichts verändert.

„Ich dafür umso mehr“

Antwortete Kellan gepresst

„Wenn ich dich töte, wird Graf Sturn mich wahrnehmen! Ganz so wie es mein Bruder es bei Lord Halberd gemacht hat“

Von einem Lord Halberd hatte Fel zwar noch nicht gehört, doch er war auch noch nicht lange hier. Außer Janus kannte er keine Sith. Es lag also nahe, dass der andere einen ähnlichen Rang wie sein Meister bekleidete.

„Schön und gut – außer dass ich bezweifele dass Janus noch einen dreckigen Nichtmenschen außer Chiffith an seiner Seite benötigt. Du kannst ja versuchen den stattdessen umzulegen“

Sollte Kellan doch dort sein Glück versuchen. Fel hätte nur zu gerne gesehen, wie der Zabrak sich an dem Lamproiden die Finger verbrannte. Doch jetzt war er nun einmal hier und es war der Job des Mörders heiße Herdplatte zu spielen. Naja…heiße, brennende, benzinübergossene Herdplatte vielleicht.

„Ich will nicht irgendein Haustier an seiner Seite sein, Mensch! Ich will sein persönlicher Schüler sein! Und das werde ich! Ich werde mächtiger sein, als du es jemals zu träumen gewagt hättest!“

Die Stimme Kellans hatte nun etwas Bedrohliches und ein gelbes Blitzen war in seine schwarzen Augen getreten.

„Immer diese Sith-Floskeln…“

Fel seufzte theatralisch

„Immer das Gleiche mit euch. Tz tz. Janus will die Herrschaft über die Galaxis, du willst unglaublich mächtig werden…Mal ehrlich, geht’s etwas fantasievoller bitte? Aber schön und gut. Du wirst ach so mächtig sein, wenn du mich umbringst, aber was springt für Sen-Nur und den anderen Clown heraus?“

Ein scharfes Zischen kam Seitens des Abyssiners, kaum hatte Fel seinen Satz beendet. Offenbar hatte er einen Nerv getroffen, denn dieser trat wütend einen Schritt nach vorne und öffnete den bärtigen Mund um etwas zu sagen, wurde jedoch von Kellan zurückgehalten.

„Das ist irrelevant, Menschlein. Du wirst jetzt sterben. Sohn von Ithor, gib uns die Ehre“

Leise knackten die Glieder des Ithorianers, als er den Blaster hob und auf Fel richtete. Seine Augen blickten kalt, zu allem entschlossen.

Großer? Du weißt doch noch was wir gelernt haben?

Aber sicher…

Viel Spaß!

Fast unmerklich übergab der Denker die Kontrolle und verzog sich in Fels Hinterkopf. Statt ihm blähte sich der Würger zu seiner vollen geistigen Kapazität auf und Emotion durchflutete Fels Körper. Die Wut darüber von Janus zurechtgestutzt worden zu sein wurde wieder abgerufen, der Zorn, dass diese drei Witzfiguren seinen Unterschlupf entdeckt hatten, die Freude endlich wieder jagen zu dürfen. All dies verband sich zu einem bunten Cocktail aus Gefühlen und verschaffte Macht.

Wie früher an diesem Tag steckte der Würger geistige Fangarme nach einem Objekt aus. Diesmal war es ein loses Rohr, welches hinter dem Trio an der Wand lehnte. Wie der Lichtschwertgriff früher am Tag wurde es gepackt und in die gewünschte Richtung gerissen. Wie ein Todesengel löste sich das leicht verrostete Rohr von der Wand und flog auf Fel zu. Wäre es weitergeflogen, hätte es großen Schaden am Körper seines Nutzers hinterlassen, doch tragischerweise war ein Ithorianerkopf im Weg.

Ein hässliches Knacken ertönte, als das Metallteil traf und den Sohn von Ithor von den Beinen fegte. Laut heulte der Blaster als er losging, jedoch Fel nicht mehr traf, der sich schon aus der Schusslinie heraus auf seinen Gegner zu geschnellt hatte. Körper traf Körper und haarscharf verfehlte die von Sen-Nur geführte Waffe ihr Ziel. Der Mörder spannte alle Muskeln an und schleuderte den erschlafften Ithorianer auf die verbleibenden Gegner zu, nur um in der entgegengesetzten Richtung zwischen den Rohren zu verschwinden.


„Komm und holt mich, ihr beiden!“

Rief er, während er sich durch Dunkelheit und Metall schlängelte, auf der Suche nach einem geeigneten Ort für einen Hinterhalt. Die Jagd war eröffnet.

[ Bastion / Sith-Tempel / Keller / Nest des Mörders ] Fel, Sen-Nur, Kellan, ein Ithorianer
 
[Bastion | Sith-Tempel | Kantine] Sliff Quori, Cryus

Staunend sah Sliff zu, welche Mengen von Nahrung der Fremde sich an der Essensausgabe auf die Teller laden ließ. Zuerst glaubte er, der Weiße wollte sich einen Vorrat anlegen, aus Sorge, später nichts mehr zu bekommen. Doch dann schaufelte er eine große Portion mit enormer Geschwindigkeit in sich hinein und schien dennoch nicht gesättigt zu sein. Entweder das zähe Eintopfgericht schmeckte ihm ausgesprochen gut, oder er war ziemlich ausgehungert. Da der Kobok vorhin selbst schon davon probiert hatte, tippte er auf Letzteres. Doch glücklicherweise geizten die Meister nur in der Qualität, nicht der Menge der Nahrung, die sie für ihre Dienerschaft bereitstellten. Hier war noch jeder satt geworden: Das erhielt die Arbeitskraft und war natürlich auch wichtig für die Loyalität.

Während er den ersten Teller leerte, sagte der Neue nur ein Wort:
»Cryus Sein Name vermutlich. Dann schwieg er, und erst eine Weile darauf erklärte er in kurzen Worten, was ihn hergeführt hatte. Interesse (vielleicht eher Neugier) gehörte dazu. Dass er außerdem machtsensitiv war und ein Schreiben hatte, das ihn zur Ausbildung empfahl, hatte Quori schon am Tor erfahren. Er verzog erheitert seine Mandibeln, als der Arkanier auch Unwissenheit als eines seiner Motive nannte. Ja, das war durchaus plausibel. Die meisten hatten keine Ahnung, worauf sie sich einließen, wenn sie hierher kamen.

»Sehr gesprächig bist du nicht, oder, Cryus fragte der Insektoid, während sie gemeinsam zurück zur Eingangshalle gingen. Doch er erwartete darauf keine Antwort, sondern fuhr fort:
»Ich nehme an, du hast vor, ein Sith zu werden. Ein lohnendes Ziel und sicher alle Mühen wert, die vor dir liegen. Aber eine Menge Leute kommen aus diesem Grund hierher, und nur wenige erhalten eine echte Chance. Ich bin schon ziemlich lange hier und werde sicher nie zu den Herren gehören. Das Schicksal teilen viele.«

Er sagte das ohne hörbare Reue. Schließlich hatte er sich schon lange damit abgefunden, dass er niemals mehr als ein Jünger sein würde und nur innerhalb der Dienerschaft noch Aufstiegsmöglichkeiten hatte.

»Es ist kein schlechtes Leben, ein Jünger der Sith zu sein - wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat. Aber wenn du höhere Ziele hast, ein gut gemeinter Rat: Erweise dich als nützlich. Zeig den Sith, dass du etwas drauf hast, und dass sie etwas davon haben, dich durzufüttern und in ihrer Nähe zu dulden. Wenn du Glück hast, zieht einer in Betracht, dich auszubilden. Denn so läuft es hier: Jeder Sith entscheidet selbst, ob er einen Schüler annimmt und wer das ist. Dein Empfehlungsschreiben, dein Midichlorianerwert, daraus leiten sich noch lange keine Ansprüche ab. Erst wenn ein Warrior, Executor oder gar Lord entscheidet, dass du besser bist als der Rest von uns, bekommst du eine echte Chance.

Also such dir am besten eine nützliche Tätigkeit hier im Tempel. Etwas das du kannst. Ich zum Beispiel gehöre zu den Wachen. Andere warten Raumschiffe oder helfen in den Bibliotheken und Laboratorien. Was hast du bisher gelernt?«


Während des bisher ziemlich einseitigen Gesprächs erreichten und durchquerten sie die große, von Säulen getragene Halle wieder. Zum zweiten Mal an diesem Tag blinzelten Sliffs Facettenaugen hinaus ins Sonnenlicht. Die anderen Jünger waren auf ihren Posten. Der Kobok nickte Harold zu, als Zeichen, dass er die Lage unter Kontrolle hatte und der Mensch sich keine Sorgen um Cryus machen musste. Er war lange genug dabei, um sowohl den Arkanier als auch den Torbereich im Blick zu behalten, sein ungewöhnlicher Blickwinkel von 360° machte es möglich.

So entging ihm auch eine fremde Gestalt nicht, die sich dem Tempel näherte. Es handelte sich um einen Menschen beziehungsweise ein sehr ähnliches Wesen - die Unterschiede zwischen den einzelnen humanoiden Spezies waren oft so gering, dass Sliff sie kaum auseinanderhalten konnte. Graues Haar und faltige Haut im Gesicht waren aber ein Zeichen dafür, dass der Mann (Plaguis) bereits nicht mehr der Jüngste war. Dem Erscheinungsbild einschließlich der schwarzen Kleidung nach hätte man ihn für einen Sith halten können, aber erstens war Sliff ziemlich sicher, ihn noch nie gesehen zu haben, zweitens verhielt er sich nicht so, als wäre er schon oft hier gewesen. Der Kobok warf einen Blick zu Brun, der die Monitore der biometrischen Überwachungssysteme im Auge behielt, und der gab ihm ein eindeutiges Zeichen: Keine Übereinstimmung. Also offenbar kein Ordensmitglied, sondern ein Fremder.


»Arbeit für mich«, sagte er zu Cryus, dann trat er auf den Neuankömmling zu.

Auch aus der Nähe entdeckte er kein Indiz dafür, dass es sich um etwas anderes als einen Menschen handeln könnte. Das offenbar männliche Wesen war beinahe so groß wie der Arkanier, überragte Sliff Quori also deutlich. Ob er auch kräftiger war, ließ sich nicht sagen. Doch als Diener des Sith-Tempels war der Kobok es gewohnt, von weit beeindruckenderen Persönlichkeiten umgeben zu sein, so dass er sich von der äußeren Erscheinung nicht aus der Ruhe bringen ließ. Obwohl kaum mehr als anderthalb Meter hoch und schmal wie ein Gerippe, zeigte er keine Furcht, als er dem Menschen gegenübertrat. Gewohnheitsmäßig ruhte seine linke Hand auf dem Pistolengriff.


»Personenkontrolle«, schnarrte er. »Identifizieren Sie sich!«

Unter dem schwarzen Umhang des Mannes entdeckte der Wächter eine Schwertscheide, also war Vorsicht angeraten. Aber er war ebenfalls bewaffnet und er war nicht allein. Kein Anlass zu echter Sorge also.

[Bastion | Sith-Tempel | Kantine] Sliff Quori, Cryus
 
-Bastion Center-Vor dem Tempel-Plaguis Mountice-Unbekanntes Insekt(Sliff Quori)-

Nicht lange musste Plaguis vor den Toren des Tempels verharren. In der Zwischenzeit umblickte er sich des öfteren, um neugierige Blicke schnell zu bemerken. Wenige Minuten nach seiner Ankunft vor den Toren, näherte sich ihm plötzlich ein Wesen, das Plaguis seine Augen nicht trauen ließ: Ein eigenartiges, kleines, ja mikriges, insektoides Wesen trat vor den anmutig aussehenden Sklavenlord. Ziemlich rau schnarrte ihn das Viech an und verlangte zugleich eine Ausweisung, die Hand beim Pistolengriff haltend.

"Ihr seid wohl ein Wächter dieses Tempels und ich muss sagen, dass ich mir mehr als ein hageres Insekt als Empfang erhofft habe. Mein Name ist Lord Plaguis Mountice, von Ehrfürchtigen als Sklavenlord betitelt."

Gewohnt selbstsicher, fast schon arrogant sprach Plaguis, nach einer Verneigung, weiter, während seine kalten Augen das Insekt durchbohrten:

"Ich habe Bastion Center aufgesucht, um Beitritt in den Reihen der Sith zu fordern...oder soll ich sagen zu erbitten? Es sieht so aus als bräuchtet ihr einen humanoiden Charismatiker."

Nun lächelte der Sklavenlord das Insekt sarkastisch und kalt an, dessen Reaktion neugierung erwartend.

-Bastion Center-Vor dem Tempel-Plaguis Mountice-Unbekanntes Insekt(Sliff Quori)-
 
[Bastion | Sith-Orden | Wächterposten | Cryus, Sliff Quori



Gesprächig? Darüber hatte Cryus noch nie zuvor nachgedacht. Er hatte gelernt immer nur dann zu sprechen wenn etwas wichtig war und noch viel wichtiger: wenn er danach gefragt wurde. Unweigerlich dachte der Arkanianer zurück an die Zeit auf seinem Heimatplaneten, die Laboratorien, die Wissenschaftler, die Experimente. Er begann langsamer zu kauen und bedachte den Insektoiden (Sliff) mit einem undeutebaren, abwesenden Blick, der durch seine leeren Augen nicht als solcher zu erkennen war. Wie es schien war Cryus im Vergleich zu anderen wriklich nicht gesprächig, aber er hatte auch nichts zu erzählen. Smalltalk, wie er ihn bisher oft beobachtet hatte war ihm bisher immer sehr lästig und unnütz vorgekommen, weshalb der Arkanianer darauf eigentlich nichts gab. Es war einfach nicht zu leugnen, dass er beinahe überhaupt keine Erfahrung im Umgang mit anderen Personen hatte. Genau deshalb zuckte Cryus auch lediglich mit den Schultern und lauschte weiter Cliffs Worten.
Die Tatsache, dass er ihm seine Hilfe anbot und darüber hinaus auch schon lange genug hier war, um wirklich behilflich zu sein kam dem Arkanianer sehr gelegen und wenn er so etwas wie Dankbarkeit kannte, dann war es wohl dieses Gefühl, welches er in diesem Moment verspürte. Cryus nickte im zu und folgte ihm weiter durch die Gänge. Sein Mahl hatte er zu großen Teilen bereits vertilgt und nicht mehr viel war von dem ursprünglichen Vorrat übriggeblieben. Über Geschmack machte sich der Arkanianer genauso wenig Gedanken, wie über Smalltalk. Ob ihm etwas schmeckte oder nicht, danach wurde nie gefragt und er aß einfach alles was es gab. Und alles bedeutete in diesem Falle wirklich alles, denn ebenfalls hatte Cryus bemerkt, dass er ungleich viel mehr zu sich nahm als die anderen humanoiden Lebensformen, die ihm bereits begegnet waren und das auch musste. Wählerisch zu sein war nicht logisch in so einer Situation und Logik bestimmte die biologischen Prozesse.


"Ich bin umfassend ausgebildet worden. Setzt mich ein wo ihr es für richtig haltet.", antwortete Cryus auf Sliffs Frage und bestätigte gleichzeitig sein Angebot. Für den Arkanianer war alles gesagt was wichtig war, doch antizipierte er schon, dass es für den Insektoiden vermutlich genauer sein musste.
"Ich besitze umfassendes theoretisches Wissen und ebenso einige praktische Erfahrung in sehr vielen Vorgängen dieser Galaxie"
Die Frage nach seinen Talenten widerstrebte Cryus irgendwie und sie hatte auf die gleiche Weise etwas entwaffnendes. Er hatte gesehen wozu dieser Sithkrieger fähig gewesen war und fragte sich, ob man ihn hier für irgendetwas gebrauchen konnte. Auch wusste er nicht, in wie weit das theoretische Wissen der Ansässigen fortgeschritten war.
Während er so nachdachte, hatten beide bereits den Eingang wieder erreicht, an dessen Schwelle Cryus verharrte. Die Strahlung der Sonne schmerzte sehr in seinen Augen und besonders das Chitin, was Sliffs Haut beschrieb, lumineszierte in allen erdenklichen Wellenlängen im ultravioletten Spektrum. Schon bei seiner Ankunft hatte es eine Minute gebraucht, ehe er sich überhaupt bei dieser Sonneneinstrahlung orientieren konnte. So erschien in seinem Blickfeld auch erst viel später die Person auf die sich der Insektoid zubewegte. Es war ein älterer Mann (Plaguis) der dort stand und offenbar auf irgendetwas wartete.


[Bastion | Sith-Tempel | Portal] Sliff Quori, Cryus und Plaguis
 
[Bastions Mond | Last Defense | Ebene 5 | Kantine] Chett Nectu, Sakura Mitsumo

Das Gesicht von Nectu verfinsterte sich noch mehr bei ihren Worten was Sakura deutlich machte, dass es ihm nicht gefiel was er da hört. So versunken er in sich selbst auch war, so Gefühllos wie er erschien, so blieb es dennoch nicht aus das jene Emotionen sich nach außen kehrten. Zwar nicht so wie bei anderen aber genug um ihr deutlich zu machen, dass sie einen Punkt getroffen hatte der ihm nicht gefiel. Mehr noch, der ihn scheinbar auch verärgerte, da er in recht scharfem Ton klar machte, dass er nicht wisse woher sie ihre tiefgründige Erkenntnis über seine Persönlichkeit hätte, aber ihre Quellen falsch waren. Er stritt ab das es eine Maske gab und er nichts zu verbergen hatte. Gleichzeitig machte er deutlich, dass er keine Hilfe beim Aufarbeiten irgendwelcher Defizite brauchte. Sein Ton war eine Mischung aus Unfreundlich und halbwegs freundlich. Ein verärgertes Schnauben folgte.

Psychologisch gesehen viel er durch. Mit jedem Wort das er aussprach wurde deutlich, dass er nicht wahr haben wollte, dass er Defizite besaß und diese größer waren als er wahrhaben wollte. Seine Art zu antworten gehörte nicht zu dem mit was sich ein Psycholog zufrieden geben würde, dies wusste Sakura durch ihre Cousine. Es hatte schon seinen Vorteil in der Verwandtschaft jemanden zu haben der ein Fachmann auf diesem Gebiet war und mit dem man sich gut verstand. Somit konnte man das ein oder andere aufschnappen. Wäre dies ein Psychologischer Test gewesen, Chett hätte ihn nicht bestanden. Da es jedoch keiner war konnte sie sein Verhalten für sich selbst analysieren. Sollte er es in die Staffel schaffen, dann würde er sich vielleicht wünschen es nicht geschafft zu haben, da Sakura nicht nachgeben würde. Ihr Interesse an ihm war ehrlich gemeint. Freundschaft war wichtig und es würde nicht passen, wenn es jemanden gab der sich zum Außenseiter erklärte. Jedenfalls würde Sakura dies nicht akzeptieren. Sie würden nur funktionieren wenn sie sich vertrauten, sowohl in ihren Jägern im All wie auch im privaten. Niemand musste sich voll und ganz öffnen und unbedingt dazu gehören, doch Chett würde so nicht lange standhalten können. Er würde jemanden zum Reden brauchen, besonders wenn es Verluste geben würde. Er würde nicht alles in sich hineinfressen können. Die Gefahr, dass es irgendwann aus ihm herausbrach und die ganze Truppe darunter litt war gegeben. Keiner konnte auf Dauer eine Maske behalten und innerlich nicht zusammenbrechen. Innerlich schüttelt sie den Kopf über diesen Mann, welcher deutlich machte, dass es nichts aufzuarbeiten gab. Warum log er? Was versuchte er zu verbergen? Was hatte ihn so sehr getroffen, dass er sich nicht anders zu helfen wusste als einen Panzer aufzubauen und jeden davon zu jagen!? Ander mochten sich abschrecken lassen, sich davon täuschen lassen, sie jedoch nicht. Sich unter Kontrolle!? Sakura glaube nicht das dem so war. Kontrolle bedingt vielleicht und jetzt gerade aber diese würde er irgendwann verlieren und sie hoffte, dass es dann nicht zu schlimm werden würde. Er war jederzeit bereit zu tun was seine Pflicht war und zu tun was getan werden musste!? Dies mochten Worte sein an die er vielleicht glaubte, vielleicht tat er es aber auch nicht. Sakura glaubte sie nicht, nicht gänzlich jedenfalls.

Leicht wölbte sie eine Braue als seine letzten Worte aussprach ehe er sich mürrisch erhob und sie dann allein ließ. Sein Lebenslauf würde durchaus Aufschluss geben aber dieser würde bei weitem nicht alles beinhalten was wichtig war um zu wissen was er für eine Persönlichkeit war. Bedauerlich war es, dass er so reagierte. Diese Verbitterung in seiner Stimme konnte nicht von ungefähr kommen. Spekulieren? Sie spekulierte nicht. Einen langen Moment schaute sie ihm noch nach, auch dann noch, als er schon lange verschwunden war. Seufzend wandte sie den Kopf auf ab, blickte auf ihren Teller und beschloss nichts weiter zu essen. Über seine Reaktion war sich weder verärgert noch fühlte sie sich angegriffen und dennoch hatte sie das Gefühl vielleicht ein wenig zu weit gegangen zu sein. Es stand ihr nicht gänzlich zu so weit zu fragen aber andererseits, war es nicht normal wenn man sich für jemanden interessierte und eine Freundschaft aufbauen wollte? Sie hatte noch nie Probleme bei so etwas gehabt. Sakura schluckte, griff nach ihrem Glas uns leerte dieses, ehe sie es abstellte und eine Strähne aus ihrem Gesicht strich. Sie selbst war eine andere Persönlichkeit, ein anderer Charakter und obwohl sie selbst genug erlebt hatte, so hatte sie sie ihren Optimismus niemals verloren. Chett schien ein Pessimist zu sein, war vielleicht sogar zu einem gemacht worden. Für Sakura war es traurig zu sehen und zu erleben, dass es Personen gab die scheinbar so unglücklich waren. Auf die ein oder andere Weiße war er unglücklich. Dies würde er wohl abstreiten wenn sie danach fragen würde, aber Sakura konnte es sich nicht anders vorstellen. Diese ganze betrübte Art, sein Verhalte, der Gesichtsausdruck, die Körperhaltung. Einfach alles sprach dafür. Es war bitter so etwas zu sehen und umso bitterer für Sakura, deren ganzes Wesen dem widersprach was Chett war. Es schmerzte, traf sie und dies obwohl sie ihn kaum kannte. Sie war nun einmal nicht wie die anderen.

Langsam erhob sie sich, nahm ihr Tablett auf, brachte dieses Weg und verließ dann langsamen Schrittes die Kantine. Ihre Gedanken drehten sich weiter um Chett, während ihre Füße sie irgendwohin lenkten.


[Bastions Mond | Last Defense | Ebene 5 | Gänge | auf dem Weg irgendwohin] Sakura Mitsumo
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Haupteingang] Sliff Quori, Cryus, Plaguis Mountice

Sliff Quori lebte lange genug unter Menschen, um schon vor dem ersten Wort des grauhaarigen Fremden (Plaguis) an dessen Blick und Körperhaltung zu erahnen, was kommen würde. Und somit sank auch seine Laune schon, bevor ein Laut über die Lippen des Mannes gekommen war. Was dann folgte, konnte ihn zwar nicht überraschen, aber dennoch sehr verärgern.

Nach den Jahren im Sith-Tempel hatte er sich längst daran gewöhnt, ziemlich weit unten in der Hierarchie zu stehen. Es war natürlich nicht angenehm, auf Gedeih und Verderb so unberechenbaren Herren wie den Sith ausgeliefert zu sein, aber es war längst zum Normalfall geworden. Dass diejenigen, die über ihm standen, verachtungsvoll auf ihn herabsahen, das störte ihn nicht - er unterwarf sich ihnen bereitwillig, das war das Leben, das er gewählt hatte. Aber wenn er eines hasste, dann war es Arroganz von Leuten, denen sie nicht zustand.

Und wenn es eine Personengruppe gab, die noch deutlich unter Sliff stand, dann waren es diejenigen, die als Bittsteller an die Tür des Ordens klopften und deren Weiterkommen von seiner Gunst abhängig war. Über sie hatte er in einem begrenzten Rahmen tatsächlich so etwas wie Macht. Den meisten war das klar und sie verhielten sich dementsprechend: Manche freundlich bis kumpelhaft, andere schüchtern bis unterwürfig. Auch er hätte damals, als er zum ersten Mal seinen Fuß auf diese Schwelle gesetzt hatte, niemals gewagt, großspurig aufzutreten. Doch neuerdings schien sich das zu ändern. Er und die anderen Wachen unterhielten sich oft darüber, was der Grund dafür war. Sie vermuteten, dass sich entweder irgend etwas in der Propaganda und damit dem Außenbild des Ordens geändert hatte. Oder die Werber, die auf der Suche nach geeigneten Kandidaten in der Galaxis unterwegs waren, hatten nun andere Auswahlkriterien als noch zu Sliffs Zeit. Aus welchem Grund auch immer, in den vergangenen Jahren kamen immer mehr Aspiranten hierher, denen das finstere, massive Ordensgebäude, die mächtigen Sithkrieger, bewaffnete Wachen und selbst die deutlich spürbare Aura der Verderbnis, die diesen Ort umgab, nicht beeindruckten. Dieser Plaguis Mountice war ein Paradebeispiel dafür.

Im ersten Moment erschrak Sliff Quori fürchterlich, als das Wort ›Lord‹ fiel, doch schon eine Sekunde später war klar, dass er nicht aus Versehen einen der Höchsten des Ordens aufgehalten hatte. Stattdessen hatte er es mit jemandem zu tun, der irgendwo dort draußen in der Weite der Galaxis einer mehr oder weniger bedeutenden Adelsfamilie angehörte und deshalb einen Titel trug. Oder er hatte ihn sich selbst gegeben: Zu seinem anmaßenden Auftreten würde es zweifellos passen. Doch nicht nur dass er sich offensichtlich für besonders wichtig und schon aufgrund seiner Speziesangehörigkeit für überlegen hielt. Offenbar sah er in sich eine Art lange erwarteten Heilsbringer für den Orden, den man mit Handkuss willkommen heißen und auf einer Sänfte über die Schwelle tragen sollte.

Mit einem solchen Verhalten war er bei dem Kobok definitiv an der falschen Adresse.


»Hör gut zu, Bursche«, knurrte Sliff und wählte dabei absichtlich eine herabsetzende Anrede, die weder Alter noch Stand des Menschen berücksichtigte. »Ich weiß nicht für wen du dich hältst, aber hier, im Orden und Tempel der Sith, nennt sich ein Niemand wie du nicht ›Lord‹! Dieser Titel ist unseren höchsten Anführern vorbehalten!«

Provokant trat er noch einen Schritt näher an den Menschen heran. Er war ihm nun so nahe, dass er ihn mit der ausgestrecken Hand oder wahlweise auch dem Schockstab mühelos erreichen konnte. Das hieß zwar, dass er wegen des Größenunterschieds von unten zu ihm aufblicken musste, aber das war ihm egal. Die beweglichen Brauenplatten verschoben sich und verdüsterten den Blick seiner roten Facettenaugen.

»Sklavenlord, dass ich nicht lache... Du bist ein Bittsteller unter Tausenden, nichts weiter. Aber die Herren verschenken nichts. Wenn du etwas von ihnen willst - sei es ihr Wissen oder einfach die Gnade, dich in ihrer Anwesenheit sonnen zu dürfen - dann wirst du schleunigst lernen müssen, Respekt zu zeigen! Denn wenn du hier Aufnahme findest, dann ganz unten in einer Hierarchie, in der du dir selbst das Recht zu atmen erst verdienen musst!«

[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Haupteingang] Sliff Quori, Cryus, Plaguis Mountice
 
-Bastion-Sith-Orden-Haupteingang-Plaguis-Sliff Quori-

Nun war Plaguis völlig verwundert. Er wusste nicht, ob er positiv, negativ oder anders verwundert war, aber dieses Insekt(Sliff) faszinierte ihn völlig. Trotz dieses eher dürftigen Erscheinungsbildes, schaffte er(oder es) es, Plaguis Respekt einzuflößen. Zwar wusste er nicht wirklich, wie er reagieren sollte, doch wollte er unbedingt mehr über dieses Wesen(Sliff) erfahren, er hatte ein durchdringendes Bedürfnis, auch in diesem, eher hohem Alter, noch etwas zu lernen und auch mit Beeindruckenden Persönlichkeiten umgehen zu können.
Doch eine Sache störte Plaguis gewaltig: Vielleicht mochte er das Insekt, vielleicht respektierte und bewunderte er es auch, aber seinen Titel ließ er sich niemals, von wem auch immer, wegnehmen. Er war der Sklavenlord, ein Nachkomme eines großen Adelsgeschlechts...aber leider auch noch kein Sith-Lord.
Zwei Varianten standen dem Sklavenlord nun offen: Erstens, hätte er das Insekt in seine Schranken weisen können und ihm gezeigt, dass man sich keinem Mountice-Lord entgegenstellt. Hierbei hätte er seine einschüchterne und kalte Art spielen lassen müssen, der ein Nichtmensch wohl nichts mehr entgegenzusetzen gehabt hätte. Aber Plaguis hätte sich schon früh einen Feind gemacht und Unsympathien geweckt. Dies war ihm, als "Erbitter" aber dann doch zu riskant, weswegen er sich für die zweite Variante entschied: Er wollte Reue und Nachsicht wecken, dem Insekt seine charismatische Seite näherbringen und versuchen, sich dieses "gewisse Etwas" vom Insekt abzuschauen. Obwohl sich Plaguis nie unterworfen hatte, Kriege führte und seine Feinde besiegte, musste er sich an eine neue Hierachie gewöhnen und sah hier einen guten Anfang. Als Zeichen der Achtung beugte er sich leicht zu seinem kleinen Gegenüber hinunter, fasste sich innerlich ans Herz und sprach leise:


"Ich...bitte um Verzeihung. Ich habe meinen Stand hoch überschätzt und euch ebenso keinerlei Respekt gezollt....also vergessen wir das am Besten. Meinen Namen habe ich euch bereits verraten, es wäre unhöfflich von euch, dies nicht zu erwidern.

Plaguis klärte Sliff bewusst nicht mehr über seinen Stand als Lord auf, denn er wollte nun charismatisch und höfflich Wirken, so wie es seine Gefolgsleute auf Honoghr von ihm schätzen. Der Sklavenlord setzte nun sein Reporteur an höfflichen Gesten ein und lächelte-und dies nicht sarkastisch oder einschüchternd. Während diesem Lächeln versuchte er auch die Arroganz vollkommen abzulegen, auch ein schwieriges Unterfangen für den Adelsmann...

-Bastion-Sith-Orden-Haupteingang-Plaguis-Sliff Quori-
 
[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Rorrik(NPC), Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]


Nasenbluten (Bero) stürmte also endlich los. Rorrik lächelte breit als der kleine Mann mit seinem Spieß versuchte die Brust seines Kontrahenten zu durchbohren. Es war fast schon zu leicht dieser Attacke auszuweichen. Auch die Nähe zu seinem hünenhaften Gegner brachte Bero keinen Vorteil, denn er war zwar flinker als Rorrik, aber hatte nicht dessen Reichweite.

„Wie lange willst du noch spielen, Nasenbluten? Wir wollen doch die Lady nicht warten lassen!“

Bellte der Hüne überheblich uns sah auch schon die Gelegenheit für einen echten Treffer gekommen. Unerwarteterweise nutze Bero den Schwung der Schlagbewegung gegen den Riesen aus und rammte seinen Spieß in den schlagenden Oberarm.

„Ahrg..!“

Würgte Rorrik mehr vor Verblüffung als vor Schmerzen hervor und Kanalisierte seine Wut in darauffolgenden Vorstoß gegen die Brust des Gegners. Der Spaß war abrupt vorbei und alle Überheblichkeit aus dem Gesicht des Hünen verschwunden. Zufrieden vernahm er das hörbare Knacken irgendwo in Beros Brustkorb. But hustend sank der zu Boden. Siegesgewiss vergaß er den pochenden Schmerz in seinem Arm.

„Du bist erledigt Wurm!“

Zischte der Narbenkopf, griff nach dem Speer in seinem Arm um ihn heraus zu ziehen und sein Werk zu beenden. Doch die rothäutige Twi´lek (Nheria) durchkreuzte den nahezu unvermeidlichen Triumpf. Leitfüßig erklomm sie den Rücken des Hünen und schlang ihre Lederriemen um Rorrik´s Hals. Der Riese heulte auf und machte sich daran die lästigen Schlingen und die Twi´lek abzuschütteln.

„Du wagst es Hexe!?“

Grollte Rorrik wütender als je zuvor. Die Kleine hatte die einmalige Chance seine Dienerin zu werden damit locker verwirkt. Nun gut, es würde auch Spaß bringen, sie hier ganz langsam umzubringen. Erst einmal von diese störenden Schlingen befreien und dann Bestrafungen verteilen. Das war ein guter Plan.


[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Rorrik(NPC), Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]
 
-Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center - Café - Cassie, andere Gäste -

Ein Café war ein geeigneter Ort oder? Eigentlich nicht, es gab keinen geeigneten Ort um ihm das zu sagen was sie zu sagen hatte. Mrs. Thiuro hatte einfach recht, Beziehungsende hin oder her, Aiden hatte verdient zu erfahren was auf ihn zu kam. Und sie hatte einfach nur Angst vor seiner Reaktion. Sie hatte ihm die Entscheidung ohne sein Wissen abgenommen, sich entschieden dieses Kind zu bekommen. Etwas das seine Karriere zerstört hätte, hätte sie nicht vor ein paar Wochen die schmerzlichen Konsequenzen zu treffen und aus dem Fliegercorps aus zutreten. Den Tod durch verhungern musste sie nicht fürchten, würde sie in Zukunft bei ihrer Schwester Lilly im Hotel aushelfen. Das wäre also soweit geklärt...wäre da nur noch diese winzige Kleinigkeit dem Mann den sie wortlos verlassen hatte, der sich mitlerweile mit ihrer Cousine durch die Betten wälzte, mal eben zu sagen das er Vater werden würde, in verdammt kurzer Zeit.

Cassie seufzte und nahm einen kräftigen Schluck von dem Mineralwasser das sie sich eben bestellt hatte und sah nervös auf ihr Crono. Er würde wenn er sie überhaupt sehen wollte gleich kommen. Und sie würde ihn wie eine Salzsäule anstarren und nicht wissen was sie sagen sollte. Um sich zu beruhigen besann sie sich auf den positiven Teil des ganzen Dramas. Sie würde einen Sohn bekommen, und der letzten Untersuchung nach war er gesund, schon jetzt viel zu groß und ….sie würde ihn so sehr lieben. Sie würde ihn lieben und verehren egal was heute passieren würde, wenn er sie wegschicken würde...Cassie würde es definitiv verstehen. Genau so wie sie absolut verstand das er sich anderen Frauen zugewendet hatte, technisch waren sie seit damals nicht mehr zusammen, er war jetzt sowas wie berühmt, auch wenn sie wusste das Aiden das hassen würde. Cassie wusste nicht wieso sie jetzt schmunzeln musste, aber irgendwie kam gerade das Bild des grinsenden Aiden vor ihr geistiges Auge. Gute Zeiten waren das Gewesen, damals bei ihrem Ausflug nach Bastion..der Pool, ihr Schlafzimmer. Er war so unendlich attraktiv wenn er lächelte...Cassie seuftze..sie hatte es ihm vermutlich aus dem nichts wieder weg genommen.


-Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center - Café - Cassie, andere Gäste -
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Haupteingang] Sliff Quori, Cryus, Plaguis Mountice

Sliff Quoris Zorn brannte heiß. Auch wenn er nie eine echte Gelegenheit bekommen hatte, eine Ausbildung zu beginnen, lebte und handelte er nach den Idealen der Sith. Das bedeutete, dass er imstande war, sich ganz seinen Emotionen hinzugeben, wodurch diese eine hohe Intensität erreichen konnten. Es war in diesem Moment das Glück von Plaguis Mountice, dass der Kobok kein Sith war, denn er hatte nicht die mindesten moralischen Bedenken, dem vorlauten Menschen einfach ins Gesicht zu schießen oder ihn in den Katakomben des Tempels zu Tode foltern zu lassen. Nur lag es leider nicht in seiner Macht, das zu entscheiden.

Doch für eine Konfrontation war er bereit. In Anbetracht der Unverschämtheit, die der Fremde an den Tag legte, war es unwahrscheinlich, dass er sich von Sliffs Worten beeindrucken ließ. Wahrscheinlich fühlte er sich dadurch nur weiter provoziert. Es war nicht auszuschließen, dass es zum Kampf kam. Und so etwas konnte immer schlimm enden. Sollte es sich bei Mountices Waffe um eine gewöhnliche Stahlklinge handeln, würde sein robustes Exoskelett den Kobok in gewissem Maße schützen; aber er konnte ja nicht wissen, ob es sich um eine Vibroklinge handelte oder unter dem Mantel vielleicht auch ein Blaster versteckt war. Doch trotz des offenen Ausgangs schreckte er nicht davor zurück, sich auf einen eventuellen Kampf einzulassen. Wenn es nötig war, um seine Pflicht zu tun und die Sicherheit des Tempels zugewährleisten, blieb ihm auch gar keine andere Wahl.

Doch es kam nicht dazu, zumindest nicht sofort. Im Verhalten des alternden Menschen vollzog sich eine Wandlung. Plaguis wählte einen weit weniger herablassenden Tonfall und entschuldigte sich für seine Worte. Offenbar hatte er verstanden, dass er sich mit Großspurigkeit keinen Gefallen tat.


»Schon besser!« erwiderte er, während sein Zorn langsam abklang. Seine Wachsamkeit erhielt er jedoch aufrecht. »Ich bin Sliff Quori, ein Jünger der Sith.

...Dann erkläre ich dir jetzt, wie es hier läuft. Du wirst als erstes gründlich durchsucht. Das heißt, du gibst alle Waffen, Sprengstoffe und Gifte ab, die du bei dir trägst, denn Waffen zu tragen ist erst ab dem Rang eines Apprentice sowie den Wachen gestattet. Wenn sichergestellt ist, dass du ›sauber‹ bist, nimmt der Droide da drüben deine Personalien auf, überprüft deine Dokumente, nimmt einen Fingerabdruck, Netzhautscan und Gentest. Solltest du irgendetwas zu verbergen haben, das dem Orden nicht gefallen wird, geh lieber gleich deiner Wege, denn es wird herauskommen, glaub mir.

Erweist sich aber das Gegenteil, wird man dir erlauben, den Orden zu betreten und, vorausgesetzt du hast das Talent um den Ungang mit der Macht zu erlernen, ein Jünger der Sith zu werden.«


Die nächsten Worte waren auch an Cryus gerichtet, von dem Sliff wusste, dass er noch immer hinter ihm stand - er sah ihn ja deutlich mit seinem rückwärtigen Auge, was einem Menschen nicht möglich gewesen wäre. Die Vorderseite war jedoch nach wie vor Plaguis zugewandt.

»Das heißt, ihr beide werdet alle Aufgaben erfüllen, die man euch aufträgt. Man wird bald herausfinden, was eure Talente sind, und euch dementsprechend einsetzen. Ich rate euch aber, selbst einen Vorschlag zu machen, welche Arbeiten ihr verrichten könnt. Es könnte sonst sein, dass man bei euch ein ungeahntes Talent für Fußbodenreinigung oder Müllbeseitigung entdeckt.«

Der letzte Satz wurde von einem amüsierten Zittern seiner Mandibeln begleitet. Die Vorstellung, den stolzen Cryus in seinem weißen Rock sowie Seine allermajestätischste Hoheit, den Sklavenlord, niedere Droidenarbeit verrichten zu sehen, belustigte ihn.

»Wie gut euer Leben im Tempel ist, hängt vor allem davon ab, wie zufrieden eure Aufseher mit euch sind. Aber auch davon, wie viele Feinde ihr euch unter den Jüngern und den übrigen Dienern macht. Seid nicht so dumm wie manche, die hier ankommen, und nehmt euch erst einmal die Zeit herauszufinden wer wichtig oder gefährlich ist, bevor ihr es euch mit jemandem verscherzt. Außerdem wird natürlich von euch erwartet, dass ihr allen Sith - vom Apprentice bis zum Lord - den Respekt zollt, der ihnen zusteht. Das heißt, allen Respekt den ihr aufbieten könnt und noch ein wenig mehr! Man wird nicht zum Schüler eines Sith, weil man das größte Maul hat, sondern weil man sich als tatkräftig, nützlich und gelehrig erwiesen hat.

Verstanden? Gut. Dann fangen wir mit den Waffen an.«


Das war ein besonders kritischer Moment. Würde Plaguis Mountice sich bereitwillig entwaffnen lassen? Oder würde er nun weitere Scherereien machen und die Situation mit einer Weigerung wieder an den Rand der Eskalation treiben? Sliff hoffte natürlich ersteres, denn er legte keinen Wert darauf, auf den Tempelstufen Blut zu vergießen. Schon gar nicht, wenn es eventuell sein eigenes war. Aber wenn alles gut ging, war danach Cryus an der Reihe, denn nach wie vor wusste der Kobok nicht, ob dieser schon ordnungsgemäß durchsucht worden war. Lieber einmal zu häufig als einmal zu selten.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Haupteingang] Sliff Quori, Cryus, Plaguis Mountice
 
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