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[Bastion - Center - Sith Orden - Kellergewölbe UE2 - Ehemaliger Trainingsraum - Saphenus, Ares und Hybris plus ein paar Jünger NPCs]

Nachdem Hybris sich von dem Zabrak abgewendet hatte, schienen die anderen Jünger dies als Zeichen zu deuten, endlich was sagen zu dürfen. Einer nach dem anderen, angefangen bei dem Menschen (Ares) mir dem größten Machtpotential, bis hin zum Bith. Dessen Worte waren nur noch ein kläglicher Versuch seine so offensichtliche Schmach und das Versagen ins rechte Licht zu rücken. Beziehungsweise in ein Licht, das er für vorteilhafter hielt, doch blieb es dabei, das Hybris ihn für lebensunwürdig hielt. Keiner der Anwesenden bemerkte den Wink in der Macht, nicht einmal das Opfer selber. Von einem Moment auf den anderen waren die Arm- und Beinmuskulatur des Nicht-Menschen gelähmt, da er aber ohnehin nur auf dem Boden saß, bemerkte er es nicht sofort. Aber selbst wenn, als der Sith sich von ihm abwandte und erneut den Zabrak anschaute, der nun erneut seine Chance nutzen und Hybris von seinen Qualitäten überzeugen wollte, war der Bith erst einmal unwichtig geworden. Dummerweise fing der Zabrak damit an, ihm sinngemäß zu unterstellen das er ein ängstlicher Wissenschaftler und Theoretiker sei, der sich vor der wahren Natur der Sith fürchtete. Nicht das er unrecht hatte. Schließlich überlebten nur jene Sith Lords die sich vor den Gleichgesinnten in Acht nahmen und sich stehts daran erinnerten, das Verrat und Mord ein nur allzu beliebtes Mittel zum Zweck darstellte. Wie sonst sollte man aufsteigen wenn Sith schon allein aus Prinzip keinen Posten räumen wollten? Jünger, Anwärter und Schüler waren da nicht anders, ja, meist sogar noch schlimmer. Sie waren oft unerfahren, übereifrig und nicht selten der Meinung klug genug zu sein um den Mächtigen ans Bein pinkeln zu können, ohne das man sie dabei erwischte und dann entsorgte. Ergo hatte der Zabrak recht, doch als Jünger sollte man das keinem Sith Lord an den Kopf werfen. Denn Recht zu haben war nur so lange von Vorteil und richtig, wenn man in der Lage war, dieses Recht mit Gewalt durchzusetzen. Eine ganz einfache Sith-Regel.

Als Hybris sich dem Zabrak also wieder näherte, gab es da einen Teil in dem Wissenschaftler, der ihn jetzt nur allzu gerne gegen die Wand schmettern würde, andererseits war ein Genickbruch ohnehin ein zu schneller Tod. Und es wäre nicht annähernd so befriedigend, wie als würde er ihn zuerst seiner Selbstsicherheit berauben – was er in diesem Augenblick tat – und ihn dann auf eine Weise anzustarren, als hätte er grade einem schlafenden Rancor mit einem winzigen Blaster in die gepanzerte Schulter geschossen.

„Kann ich damit rechnen, Jünger? Das du sofort überheblich und anmaßend wirst, sobald du mal keine Schmerzen hast und dich nicht mehr ängstigt? Die Angst lähmt. Ich hingegen weiß nur um die wahre Natur der Sith, deshalb lebe ich noch. Du hingegen scheinst noch immer nicht zu begreifen, was wirklich wichtig ist.“
Seine rechte Hand hatte sich während des Gesprächs erneut zur Stirn des Zabraks bewegt und berührte sie nun wieder, dieses mal jedoch stärker.
„Aber was soll ich anderes von einem wie dir erwarten, hm? Du hast Glück, ich kann über so etwas hinweg sehen. Was hingegen schlecht für dich ist, ist die Tatsache das dir deine Erziehung offenbar den Weg zu den Sith verbaut hat. Was muss im Leben eines kriegerischen Zabrak schief gelaufen sein, um derart verweichlicht zu sein, hm? Doch erneut hast du Glück, denn dein Erbe schlummert noch in dir. In der nächsten und letzten Prüfung wirst du deinen wahren Wert beweisen können. Zeige mir die für euch typische Disziplin, kämpferische Natur und den Durchhaltewillen.... oder beweise das dich nichts mit deinem Volk verbindet.“

Hybris ließ es offen was genau er von dem Jünger erwartet. Er sollte anhand dessen was er über den Lord wusste, die richtige Entscheidung treffen. Das er ihn trotz aller Minuspunkte als aussichtsreichsten Kandidaten ansah, dürfte inzwischen offensichtlich sein. Warum sonst sollte er sich so viel Zeit für ihn nehmen? Lediglich der recht speziell gekleidete Mensch (Ares) war noch eine weitere Möglichkeit, doch hatte der sich bisher nicht wirklich hervorgetan. Das war durchaus nicht schlecht, denn nicht jede Art von Diener sollte individuell sein. Doch sollte er tatsächlich mal ausgebildet werden wollen, musste er sich schon mehr anstrengen.
Nun richtete sich Hybris an alle und drehte sich langsam im Kreis, während er jeden Jünger kurz ansah.

„Kommen wir nun zur letzten Prüfung. Ihr habt Angst erfahren und selbst den Schmerz ertragen und dabei handlungsfähig bleiben können. Doch was nutzt das, wenn ihr nicht in der Lage oder Willens seid, meine Befehle auszuführen? Fakt ist, wer mir dient wird selbst außerhalb der Schülerschaft mächtig werden und an Einfluss gewinnen. Doch das versprechen sie alle, warum also sollte ich glauben das ihr euch nicht einem anderen unterwerft, sobald der Sith euch etwas besseres anbietet? Tretet alle vor und umkreist mich.“

Bis auf dem Bith kamen alle der Aufforderung nach, trauten sich am Ende aber nicht allzu nah an Hybris heran. Nicht das ein oder drei Meter einen Unterschied gemacht hätten.
Der noch immer auf dem Boden sitzende Nicht-Mensch begann sich zu gebärden und dem Sith zu schmeicheln, Entschuldigungen vorzubringen und Besserung zu geloben. Keiner der Worte kamen tatsächlich an, Hybris konnte jedoch die Art seiner Versprechungen in der Macht verifizieren.

„Ihr alle habt das Potential schon jetzt unglaubliche Zerstörungen anzurichten. Ich werde nun jene geistigen Barrieren entfernen, die euch daran hindern. Tut dann mit der Macht, was auch immer ihr wollt. Ich werde mich für exakt 10 Sekunden lang weder bewegen, noch etwas unternehmen, egal was ihr tut. Danach folgt die Auswertung.“
Es gab eine Konstante im Leben eines jeden Machtnutzers. Und die war die Menge an nutzbarer Macht. Im Gegensatz zu Muskeln konnte man die Macht nicht wirklich trainieren, ihren Pool also vergrößern, man konnte lediglich lernen sie so effektiv wie möglich einzusetzen. Und weil es eben auch in der Natur der Sith lag, Grenzen zu überwinden, egal was dabei mit dem eigenen oder den Körpern anderer geschah, war man inzwischen in der Lage jeden noch so unbedeutenden Machtnutzer zu Großem zu verhelfen. Es war zwar dennoch Schwerstarbeit sie tatsächlich von ihren Ketten zu befreien, doch als Hybris die ersten Hürden genommen hatte, halfen die Anwärter ihm sozusagen sogar noch. Je nachdem welchen Bereich er in ihren Körpern manipulierte, reagierten sie anders und schließlich reichten schon kleinste Veränderungen. Als würde er sich mit einem scharfen Messer durch Holzfasern schneiden, reichte schon hier und da ein wenig Druck und er wurde weiter nach unten durchgereicht. Schließlich beim Kern angekommen, deaktivierte er die Selbstschutzfunktion des Körpers. Es hatte schon seinen Grund weshalb man Anfängern durch eine Ausbildung an die Macht heranführte und sie nicht auf diese Weise stärkte. Doch waren grade ehrgeizige Sith-Jünger selten in der Lage so etwas zu begreifen...

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[Bastion | Sith-Orden | Gewölbe | Leerer Raum] - mit Saphenus, Darth Hybris, Ares und weiteren Jüngern

Noch immer war jegliche Angst aus seinem Körper verbannt. Emotionslos schaute er in das gemalte Bild, das das Gesicht eines Sith war. Das Monster war nirgendwo zu spüren, als hätte es niemals existiert. Wie befreit fühlte er sich, als hätte man die Lust von Emotionen und körperlichen Entbehrungen von ihm genommen. Die Müdigkeit, die sich mittlerweile in seinen Knochen hätte breitmachen müssen, war nicht zu spüren.

Dann wandte sich Hybris von ihm ab. Andere Jünger nutzten nun ebenfalls ihre Chance und ergriffen das Wort. Auch der Mensch (Ares) sagte nun etwas. Konzentriert wollte Saphenus ihm zuhören um analysieren zu können was er sagte und ob das den Albtraum zufriedenstellen würde. Ein dumpfes Gefühl der Verwunderung überkam ihm als er zwar sah wie sich die Lippen des Menschen bewegten und dennoch kein Ton zu hören war. Es dauerte einen Moment bis ihm klar wurde, dass Hybris die Worte daran gehindert hatte zu den anderen Jüngern durchzudringen. Jeder sollte sich seine eigenen Gedanken machen und nicht von dem, was andere sagten, beeinflusst werden. Jeder musste für sich selbst entscheiden was Hybris dazu bewegen würde sie zu verschonen. Saphenus' aufmerksamem Blick entging nicht, dass Hybris von der Antwort des Bith nicht sehr angetan war. Es war nur eine kleine Veränderung in dessen Körper, eine winzige Veränderung in der Sitzposition des Außerirdischen, die Saphenus verriet, dass sich der Albtraum noch früh genug um ihn kümmern würde.

Hybris' Blick wandte sich wieder zu dem Zabrak. Furchtlos konnte er in die rot glühenden Augen starren und sogar fast so etwas wie fasziniert die spärlichen Muskel- und Nervenfetzen an dessen Gesicht betrachten. Der Albtraum kam näher, wie ein Raubtier bewegte er sich auf Saphenus zu. Die Augen schienen aufzuleuchten und ein Stich der Furcht brannte sich trotz des Zaubers, den der Albtraum noch aufrechterhielt, in seinen Kopf. Überheblich und anmaßend. Das waren die Worte, die der Sith für ihn übrig hatte. Er hätte immer noch nicht begriffen, was der Albtraum wirklich von ihm wollte. Saphenus war verwundert. Hybris hatte ihm doch aus diesem Grund die Furcht genommen, um logisch überlegen zu können wie die Situation war. Nichts anderes hatte er getan und schon wieder versuchte der Albtraum seine Schlussfolgerungen in Frage und als Unsinn darzustellen. War das nur Teil seines Plans um ihn endgültig aus der Reserve zu locken oder hatte er womöglich selbst keine Ahnung was er eigentlich hören wollte?

Und dann...waren die Schmerzen wieder da. Die Berührung des Albtraums ließ den Zustand von völliger Befreiung wie auf einen Schlag verschwinden. Ein Pochen und Dröhnen drang durch seinen Kopf, sein Bauch krampfte kurz. Die grässliche Totenkopffratze loderte plötzlich in einem Meer von Feuer, durchbrach die Dunkelheit und schoss in seinen Kopf. Die roten Augen hielten ihn gefangen, die Angst war zurückgekehrt. Das Monster schnappte wie ein Ertrinkender, der gerade noch rechtzeitig durch die Oberfläche an die Luft brechen konnte und schlängelte sich durch Saphenus' Gedanken. Es versuchte der Angst, die sich wieder in den Körper seines Wirts ausbreitete, zu entgehen. Das, was der Albtraum als nächstes sagte, traf den Zabrak tief. Wie jeder in seiner Vergangenheit warf er ihm vor kein echter Zabrak sondern nur ein farbloses Spiegelbild dessen zu sein, was er hätte sein müssen. Er verhöhnte ihn, fragte was wohl in seinem Leben schief gelaufen war, so wie es alle taten, die ihn gekannt hatten. Saphenus hatte sofort wieder das Gefühl von seinen Mitschülern gehänselt zu werden, die Erinnerung daran wie er sehnsuchtsvoll die Geschichten der alten Krieger von Iridonia gelesen hatte, war lebhaft zurückgekehrt. Die Schmach, die er schon sein ganzes Leben empfunden hatte und der mit ihr verknüpfte Zorn waren wieder da. Dieser Zorn auf sich selber, auf seine eigene Unfähigkeit, die sich nun auch gegen Hybris richtete. Das Monster hatte aufgehört vor der Angst zu fliehen und machte es sich in dem entstandenen Nest voller Hass gemütlich. Es schöpfte daraus neue Kraft und fächerte es an. Gezielt holte es die Erinnerung hervor in denen er gedemütigt worden war. Wie ein Brandstifter wollte es ein Feuer legen, das alles verschlang. Zwar fügte der Albtraum noch hinzu, dass sein Erbe noch in ihm schlummerte, aber das müsse er erst noch beweisen. Doch diese Worte drangen kaum noch in das Bewusstsein des Zabrak. Mittlerweile hätte er wissen müssen, dass Hybris auf offenen Zorn keinen Wert legte sondern analytisch überlegte und danach handelte, doch der rationale Teil in Saphenus brannte lichterloh. Dennoch versuchte er dagegen anzukämpfen. Etwas war übrig geblieben, das sich sträubte dem Monster die Kontrolle zu überlassen und zu wüten. Zwar wusste dieses Etwas, das es in der Unterzahl war und dem Flächenbrand des Monsters nicht lange standhalten konnte und dennoch, Saphenus versuchte die Kontrolle zu behalten.

Noch gerade so konnte er Hybris' Befehl nachkommen und nahm seinen Platz in einem Kreis um den Albtraum ein. Nur aus dem Augenwinkel heraus konnte er registrieren, dass der Bith weiterhin regungslos auf dem Boden sitzen blieb. Sein Schicksal war besiegelt, trotz der Versuche, die er unternahm um den Albtraum noch gütig zu stimmen. Dessen Worte drangen nur Dumpf durch den Rauch, der sich in Saphenus' Verstand ansammelte. Immer dichter zogen die Schwaden und vernebelten seine Sicht und seine Gedanken. Das Monster musste lachen, es war gerade viel zu einfach gewesen die Kontrolle an sich zu reißen. Dann geschah etwas, mit dem es nicht gerechnet hatte. Wie ein Schlag traf Saphenus die Macht des Albtraums. Er wurde nicht von den Füßen gerissen und nicht verletzt, aber er spürte wie Hybris etwas in ihm veränderte. Wie als wäre plötzlich ein Schalter umgelegt worden, durchströmte ihn die dunkle Energie. Das Monster war selber von den ungeheuren Fluten überrascht, die nun auf ihn einströmten. Es konnte ungehindert die schwarze Aura des Tempels anzapfen und seine eigene Macht damit stärken. Als wäre eine Barriere gefallen, derer sie sich vorher nicht einmal bewusst gewesen waren, spürten sie beide eine Kraft, die sie fast ohnmächtig werden ließ. Doch das Monster nutzte seine Chance. Fast mühelos überwand es die letzten Versuche seines Wirts es im Zaum zu behalten und übernahm die Kontrolle. Es sprengte die Grenze zu Saphenus' Bewusstsein und genoss das Gefühl wieder in völliger Freiheit zu sein. Saphenus selbst wurde von der Feuersbrunst, die nun in ihm tobte mitgerissen. Der Hass strömte durch jede Faser seines Körpers, immer weiter erschienen ihm Erinnerungen in denen er seine eigene Unfähigkeit und sein Schwäche gezeigt hatte. Bilder seines jämmerlichen Körpers tanzten vor seinem geistigen Auge und dann...konnte Saphenus dem Zorn in sich nichts mehr entgegensetzen. Er ließ sich mitreißen und verbrennen, die gefallene Barriere machte es ihm unmöglich sich weiter zur Wehr setzen. Und als das Feuer in ihm tobte, genoss er es fast. Er konnte nicht anders. Die sengende Hitze weckte ein Gefühl des Lebens in ihm wie er es noch nie empfunden hatte. Kurz wurde ihm bewusst, dass er während des Mordes an seiner Frau genau das gleiche empfunden hatte ohne sich später daran erinnern zu können, doch dieser Moment war schnell verflogen. Er fühlte sich frei, als wäre jede Last von ihm genommen und als könnte er tun was immer er auch wollte. Er fühlte sich...mächtig!

Er starrte dem Albtraum ins Gesicht. War dieser nicht erst dafür verantwortlich, dass er sich nun in diesem Zustand befand? Er hätte ihm helfen können das Monster in sich unter Kontrolle zu kriegen, stattdessen befeuerte er es und machte es mächtiger. Wie leicht wäre es wohl für den Sith gewesen Saphenus wieder zu einem normalen Bürger zu machen, der seiner täglichen Arbeit nachging? Stattdessen hatte er ihn zu einer Kreatur gemacht, hatte sein Innerstes in ein Chaos gestürzt, das dem Chaos in seinem Gesicht entsprach. Wie sehr musste er es genießen Saphenus' Gedanken auf diese subtile und perfide Art zu manipulieren?

Immer weiter staute sich der Hass auf den Albtraum an. Er war kein Zabrak, er musste endlich seine Stärke beweisen, das waren seine Worte gewesen. Alles Rationale in ihm war verschwunden, er konnte nicht anders als dem Monster zu gehorchen. Und wie er beweisen würde, dass er ein Kämpfer war! Er würde gegen den Albtraum selbst antreten, wenn dieser kein würdiger Gegner war, dann war es niemand. Doch dann...ein letzter gedanke schoss Saphenus durch den Kopf. Hybris hatte ihnen die Macht gegeben sich gegen ihn zu wenden, wieso sollte er so etwas tun? Als Test natürlich. Ein letzter Test um ihre Loyaltität zu überprüfen. Wenn sie sich jetzt gegen ihn wandten musste er davon ausgehen, dass sie es wenn er sie ausgebildet hatte, auch taten. Das hieß er konnte ihnen nicht vertrauen und musste sie beseitigen. Es war eine perfide Falle, die die Schwachen dazu bringen sollte ihren niederen Gelüsten nach Rache für die eben erlittenen Qualen nachzugeben. Dieser Gedanke half ihm das Feuer des Monsters anzuzapfen. Er nutzte es um es zurückzudrängen, um es klein zu machen, um es wieder in die hinterste Ecke seines Bewusstseins zu drängen. Er spürte, dass er und das Monster die gleiche Kraft nutzten. Sie schöpften sie beide aus ihrem Hass auf sich selber, aus dem Zorn auf ihren schwächlichen Körper. Das Monster aber wollte damit nur Zerstörung anrichten während sich Saphenus seinen rationalen Verstand behielt und wusste: nur die Ausbildung durch Hybris würde ihm die Macht geben sein altes Ich hinter sich zu lassen und zu neuer Größe aufzusteigen. Das würde ihn vor den Jedi schützen! So kämpfte Saphenus gegen das Monster, zunächst schien keiner von beiden die Oberhand gewinnen zu können. Die Abmachung, die sie beide vor nicht allzu langer Zeit getroffen hatte, war nun hinfällig. Das wussten sie beide. Mit all seiner kraft drückte der Zabrak das Monster zurück.

Es war vorbei. Wie aus dem Nichts war die Barriere wieder da und die dunkle Energie, die ihn eben noch durchströmt hatte verschwunden. Das Monster konnte nicht anders als einen verwunderten Aufschrei von sich zu geben als es wieder in die Tiefen von Saphenus' Bewusstsein gerissen wurde. Erschöpft sank Saphenus auf die Knie. Der Kampf gegen das Monster hatte sich wie ein Kampf gegen sich selber angefühlt. Als müsste er einen Teil seiner selbst besiegen. Es lag in der Natur dieser Kämpfe, dass sie schwer zu gewinnen waren, wenn nicht unmöglich. Es bedeutete sich selbst zu verneinen und sich seiner selbst nicht vollständig bewusst zu sein. Saphenus atmetete tief ein und aus. Die Bandage um seinen Kopf war von den Strapatzen mitgenommen und fiel zu Boden. Geronnenes Blut befand sich auf seiner Haut. Die Wunde zog sich an seiner Wange entlang und obwohl sie keine Narbe geben würde, verlieh sie seinem Aussehen etwas....aggressives und lenkte von seinem schwachen Körperbau ab.

Mühsam schaute er auf. Sein Blick wanderte geradewegs in die Augen des Albtraums. Er wartete...


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Carla bezweifelte, dass ihr Dolch von Serenety’s Volk stammte, da die Klinge zwar gekrümmt gewesen sei, jedoch einen stärkeren Winkel aufwies und die Scheide umgekehrt verlief. Seren dachte einige Augenblicke darüber nach. Diese Beschreibung sagte ihr durchaus etwas und sie war sich damit auch sicher, dass der Dolch nicht von ihrem Volk angefertigt worden war. Mit dem Wüstenvolk hatte Carla Recht, die Beschreibung welche die Chiss ihr lieferte deutete darauf hin. Ein Wüstenvolk und wahrscheinlich sogar ein Nomadenvolk. Geschichtlich gesehen gab es einiges was darauf hinwies und Serenety faszinierte dies sehr. Schade war jedoch, dass der Händler nicht viel zu der Geschichte des Dolches sagen konnte was schon einmal bewies, dass er kein Fachmann und kein Liebhaber gewesen war. Blieb die Frage ob er sich überhaupt ausgekannt hatte und ob es sich bei dem Dolch nicht vielleicht sogar um eine Fälschung gehandelt hatte. Leider konnte Serenety dies nicht sagen, da sie die Waffe nicht selbst gesehen hatte. Sie erkannte Fälschungen auf Anhieb. Dafür hatte sie keinerlei Ahnung ob ein Schuh oder ein Kleidungsstück von dieser oder jener Marke stammte.

„Die Beschreibung des Dolches passt auf ein Wüstenvolk, wahrscheinlich sogar ein Nomadenvolk. Schade, ich hätte dir sagen können woher und was es für eine Geschichte dazu gibt. Nun ja, vielleicht stößt du auf ein ähnliches Stück bei einem der Händler.“

Sie lächelte ein wenig und begab sich in die Mitte des Dojo’s, da Carla vorgeführt haben wollte wie man mit dem Nunchaku umging.

„Wichtig ist die innere Ruhe, Stabilität und Konzentration. Das Nunchaku ist keine Waffe die einfach zu Händeln ist, da sie geschwungen wird. Als ich anfing es zu lernen bekam ich das Trainingsgerät oft genug gegen den Kopf, was recht schmerzhaft war. Sie einfach erst mal zu.“

Die Exotin atmete tief durch, suchte sich einen festen stand, ließ ihren Geist zur Ruhe kommen und klemmte das eine Ende des Nunchaku unter die Achsel. Dann schob sie die Beine ein wenig auseinander um eine festere Position zu erhalten. Erst als sie völlig im Einklang mit sich selbst war, mit ihrem Körper und ihrem Geist ließ sie die antike Waffe nach vorn wirbeln, ließ ihr Handgelenk kreisen und damit das Nunchaku zum Leben erwachen. Die Waffe beschrieb kreisende Bewegungen und ließ es an ihrem Ohr zischen. Wie ein Wirbelwind fuhr es in kreisenden Bewegungen an ihrem Kopf vorbei. Serenety ließ ihren Arm schneller kreisen, wodurch die Waffe schneller wurde, kleinere und größere Kreise beschrieb, die Form veränderte. Fließende Bewegungen waren es die sie vollführte wodurch das Nunchaku wie eine Verlängerung des Armes wirkte. Einige Minuten ließ die junge Frau das Stück so schwirren, dann beendete sie die Übung und ließ es in ihrer Achselhöhle verschwinden.

„Eine kleine Kostprobe. Für einen Anfänger ist es schwierig sie zu handhaben und er oder sie sollte am besten mit Holz oder Gummi beginnen. Was die heißen Quellen angeht, wenn ich mich recht erinnere sind eure Geothermischen Quellen ähnlich. Gesehen habe ich sie als keines Mädchen schon, kann mich aber nicht daran erinnern schon einmal eine besucht zu haben. Es ist so lange her, dass ich mal auf Csilla war. Viel zu lange. Ich wollte immer mal wieder hin aber es ergab sich nie eine Gelegenheit dazu.“

Ein leicht wehmütiger Ton klang in ihrer Stimme mit als sie dies sagte.

„Wie wäre es mit einem kleinen Training und einer Übung um deinen Geist und Körper in Einklang zu bringen? Eine Technik die dir helfen wird mit deiner Wut klar zu kommen, diese besser zu kontrollieren und ausgeglichener zu werden. Ich denke dies wäre vorrangig wichtig.“

Serenety trat auf Carla zu und legte ihr Nunchaku auf eine Bank. Später würde sie diese Waffe wieder mitnehmen

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Serenety erklärte, dass es sich bei dem verschollenen Dolch wohl um eine Waffe von einem Nomadenvolk handeln könnte. Da sie es leider nicht sehen konnte, war es auch nicht möglich etwas genaueres dazu noch sagen zu können. Vielleicht tauchte ja bei einem Händler ein ähnliches Stück auf.
"Jetzt ist es eine Opfergabe an den Kriegsgott. Sollte ich noch einmal so einem Dolch begegnen, werde ich dich kontaktieren. Als ich ihn mir gekauft habe, habe ich ihn lediglich wegen der Schönheit und seiner praktischen Form gekauft. Wenn es eine Fälschung handelte, dann war sie jedenfalls handwerklich perfekt ausgeführt." erwiderte sie, rieb sich das Kinn und fügte hinzu:
"Und je mehr ich so darüber nachdenke, interessiert mich auch die Geschichte hinter diesem Dolch. Jedes Ding hat ebenso wie jedes Wesen auch eine Geschichte, die es repräsentiert und erzählen könnte. Es gibt ja einige, die sogar jedem Gegenstand eine Seele zusprechen. Ob das tatsächlich so ist, darüber kann man streiten, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass es so sein könnte."

Schließlich erklärte Serenety noch die Handhabung des Nunchakus und führte diese eindrucksvoll vor.
Anerkennend pfiff Carla durch die Zähne und verfolgte das Schauspiel mit großen Augen. Es bedurfte sicherlich viel Übung und es gab ein nicht zu unterschätzendes Risiko sich selbst damit zu verletzen. Das bestätigte Serenety auch umgehend und berichtete von diversen schmerzhaften Berührungen mit dieser Waffe.
"Die Begegnung mit dieser Waffe dürfte sehr unangenehm sein. So etwas auszuweichen oder einen Angriff zu parieren dürfte eine echte Herrausforderung darstellen." konstatierte die Chiss.
Serenety erklärte, die geothermalen Quellen auf Csilla zu kennen. Sie war auch längere Zeit nicht mehr dort und schien auch wehmütig zu sein, da sich die Gelegenheit dazu nicht ergeben hatte.
"Vielleicht ergibt sich ja noch einmal die Gelegenheit.
Ich war auch lange nicht mehr dort und wenn, dann nur für 2-3 Tage. Mein Verhältnis zu meiner Familie ist ja etwa so abgekühlt wie die Lufttemperaturen auf meinem Heimatplaneten. Ich fühle mich dort sogar wie eine Fremde. Der Planet ist sehr rauh. Das Klima und die Politische Entwicklung. Es stehen stürmische Zeiten bevor. "
erklärte die Chiss ein wenig wehmütig.
Seit dem Janem Menari als Overlord die Chiss in diesen Bürgerkrieg geführt hatte und er letztendlich abgesetzt wurde, schwehlte unterirdisch ein Konflikt der sich zum Flächenbrand entzünden konnte. Nicht einmal die Eiseskälte der Chiss Welten würde so etwas auf dauer herrunterkühlen können.

Die junge Exotin bot nun schließlich der Chiss an, ein paar Übungen zu machen um mit der Wut besser zurecht zu kommen und sich selbst in Einklang zu bringen.
"Das wird eine gute Idee sein. Laß uns beginnen." nickte Carla zuversichtlich.

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Carla wollte sie kontaktieren sollte sie wieder einmal über einen ähnlichen Dolch fallen. Dass sie nun doch die Geschichte interessierte brachet Serenety zum Schmunzeln. Gesichte war etwas faszinierendes jedenfalls für die junge Akaji, die gerne las und ob es sich dabei um Geschichte, Philosophie, Gedichte oder eine andere Form von Literatur handelte. Es gab fast nichts was sie nicht las. Wie Carla schon sagte besaß jede Lebensform eine Seele genau genommen war jede Lebensform eine Seele und eine Waffe konnte in gewisser Form ebenfalls eine Seele besitzen wenn man darin auch etwas anderes sah als wie bei lebenden Geschöpfen. Jeder Dolch, jedes Schwert besaß eine ganz eigene Geschichte. Von der Herstellung über seinen Schöpfer bis hin zu seinem Träger. Jeder einzelne Schritt der Anfertigung besaß schon eine Geschichte und allein schon die Gedanken des Herstellers, wenn er jene Waffe anfertigte beinhaltete eine Geschichte.

„Alles hat eine Geschichte selbst das unbedeutendste kleinste Sandkörnchen. Ich denke das jeder Gegenstand auf gewisse Weiße eine Seele hat, ein eigenes Leben mit einer Geschichte die erzählenswert wäre. Für viele sind sie nur Gegenstände wenn man es mal auf deinen Dolch münzt. Für andere ist es mehr und ich zähle zu jenen die mehr darin sehen. Die Ansichten unterscheiden sich oft dennoch gibt es Ähnlichkeiten.“

Sie lächelte und nickte dann der Chiss zu.

„Die Begegnung mit einem Nunchaku ist durchaus unangenehm. Es gibt wie bei allem immer eine Technik dagegen anzukommen, auszuweichen oder einen Angriff zu starten. Jede Waffe hat auch ihre Schwächen so wie sie stärken hat. Es ist eine Kunst für sich zu wissen wie man gegen ein Nunchaku ankommt. Die Herausforderung liegt darin es zu tun.

Möglichkeiten gibt es viele und ich hoffe Csilla irgendwann wieder besuchen zu können um meine Kindheitserinnerungen an diese Welt auffrischen zu können. Die Welten der Chiss haben einen Reiz, auch wenn sie Kalt sind und viele Außenstehende keine Schönheit darin sehen mögen. Ich finde Csilla einzigartig. Deine Welt hat etwas klares definierbares. Du solltest versuchen mit deiner Familie ins Reine zu kommen. Besonders für dich selbst. Familie ist wichtig, sie gibt einem halt und ich könnte mir nicht vorstellen ohne meine Familie zu sein. Ein zerrüttetes Verhältnis würde zudem nicht zu dem passen was wir leben.“


Für Serenety wäre es unerträglich damit leben zu müssen, dass sie und ihre Familie sich zerstritten hätten. In ihrem Volk gab es nichts wichtigeres als die Bande des Clans welche tiefer gingen als alles andere. Einzig eine Ehe bedeutete ein noch tieferes Band und kaum war dieser Gedanke ihrem Kopf entschwunden wurden ihre Erinnerungen an etwas wach gerufen was sie die ganze Zeit versuchte zu verdrängen, zu vergessen. Innerlich schüttelte sie den Kopf, ermahnte sich das es in dieser Richtung keine Zukunft gab und sie endlich vergessen sollte und so schob sie diesen Gedanken in die Tiefen der Tiefen zurück und konzentrierte sich auf die Worte ihrer Freundin, welche von den politischen Entwicklungen sprach. Serenety hatte es mitbekommen. Ihr Vater wachte mit Argusaugen über die Geschehnisse. Seit Janem als Overlord die Chiss in den Bürgerkrieg geführt hatte und er letztlich abgesetzt worden war schwelten unterirdische Konflikte und schienen alles versengen zu wollen. Es wäre nur eine Frage der Zeit bis das Feuer wie ein Sturm der Verwüstung um sich greifen würde. Die Chiss waren ein stolzes Volk die viel von sich selbst hielten, von ihrer Politik und von ihrer Vorgehensweise. Sie zu kränken wäre ein Fehler und diese Kränkung würden sie nicht so einfach verzeihen.

„Wir verfolgen die Geschehnisse deiner Heimat, Carla. Meine Familie unterhält enge Kontakte zu einigen Chiss Familien und von daher ist mir nicht unbekannt was dort vorgeht. Ich wünschte einfach es würde einen Weg geben diese Wogen zu glätten, ehe etwas geschieht.“

Ihre Stimme besaß einen weiteren Wehmütigen Klang als sie aussprach was sie bewegte, ehe sie leicht den Kopf schüttelte und Carla erneut ansah, welche sich bereit erklärte eine Übung vorzunehmen.

„Gut, dann sollten wir damit beginnen, dass du dich zu mir gesellst. Suche eine feste Position in der du mit der Erde verwurzelt bist. Am besten du spreizt die Beine ein wenig und gehst ganz leicht in die Knie. Die Arme Strecke nach vorn die Hände mit den Fingerspitzen nach vorn, allerdings den Daumen nach innen gedreht. Atme bewusst durch den Bauch. Fühle es. Die Atmung ist das wichtigste von allem. Nur wenn diese stimmte kommst du mit deinem Körper in Einklang und nur dann wirst du eins mit dir. Viele behaupten es wäre nicht wichtig und es würde reichen einen festen Stand zu finden, dies jedoch ist ein Irrtum. Der Mittelpunkt deines Selbst ist die Körpermitte. Das Zentrum von allem.“

Serenety wartete bis Carla ihre Anweisung gefolgt war, dann stellte sie sich ihr gegenüber und legte ihre Hand auf den Bauch der Chiss.

„Das bewusste Atmen durch den Bauch versorgt deinen ganzen Körper mit Sauerstoff. Drücke meine Hand mit deiner Atmung fort. Wenn du dies schaffst atmest du bewusst durch den Bauch.“

Serenety wartet, ließ Carla Zeit jeden einzelnen Schritt zu befolgen. Da sie wusste, dass die Chiss selbst trainierte sollte es ihr nicht schwer fallen diese Übung bis hier hin zu vollführen.

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[Bastion-System | Weltraum | unterwegs zum Mond eines Gasriesen | Defender Acht] Chett Nectu; unterwegs mit Sakura Mitsumo, Hess'amin'nuruodo, Cain DéSkalz, Staffelmitglieder

Die schwarze Maske ließ einen Piloten des imperialen Militärs stets gleichermaßen professionell und gefühlskalt erscheinen. Man sah keine Anstrengung, keine Unsicherheit, keine emotionale Regung. Völlig gefasst wirkten sie auf den Betrachter. Doch darunter sah es oft ganz anders aus. Wie in diesem Fall bei Chett Nectu. Zunächst war seine Miene, die der Helm komplett verdeckte, tatsächlich regungslos: Sobald er einmal ein Gespür für den Jäger bekommen hatte, waren das Halten der Formation und der Flug zu dem Gasriesen und seinem Mond reine Routine gewesen. Keine große Herausforderung, die Konzentration erfordert oder Überraschungen mit sich gebracht und damit ein lebendiges Mienenspiel provoziert hätte. Doch die Bemerkung von Officer Mitsumo ließ dem dunkelhäutigen Yaga-Minoer das Gesicht entgleisen.

»Acht, ich bin davon überzeugt, dass sie dies schaffen werden«, hatte sie gesagt.

In dem Tonfall, in dem man einem Kind Mut zusprach. Es bewies Chett, dass sie ihn nicht als Soldat und Offizier wahrnahm. Er hatte Schlachten erlebt und überlebt, hatte Freunde sterben sehen, und dass niemals eine Abschussmarke seinen TIE geziert hatte, bedeutete nicht, dass er nicht viele Male getötet hatte. Doch sie sah in ihm offenbar jemanden, der Trost und Zuspruch brauchte: Im Gegensatz zu Neun, der ebenfalls ein Anwärter war und nicht mehr Erfahrung hatte als der Yaga-Minoer, doch ihm wollte sie offenbar keinen Mut machen. Sie hielt Chett Nectu für das schwächste Glied in der Kette, für denjenigen aus ihrer Rotte, der zum Versagen bestimmt war.

Das machte ihn wütend. Als die Überraschung aus seinem schwarz verhüllten Gesicht wich, bildete sich dort eine Fratze des Zorns. Er fühlte sich nicht ernstgenommen, und obwohl der Ruf über einen privaten Kanal gekommen war, so dass die anderen Staffelmitglieder nicht mithören konnten, fühlte er sich durch die verbale Verhätschelung bloßgestellt. Sakura Mitsumo hatte schon einmal versucht, ihn auf emotionaler Ebene anzugreifen - zumindest war es ihm als Angriff vorgekommen. Nun schlug sie erneut in dieselbe Kerbe, wodurch sich bei Chett massiver Widerstand regte.


»Danke, Rottenführer«, sagte er eisig und mit einem unüberhörbaren Anflug von grimmigem Sarkasmus. »Ich weiß Ihren moralischen Beistand zu schätzen! Ich würde mir ja wünschen dass Sie sich zu mir setzen und mir die Hand halten würden, aber der Defender hat nur einen Sitz. Also muss ich wohl lernen, in der großen bösen Welt alleine zurechtzukommen!«

»Ruhe, Sieben und Acht! Beschränken Sie Ihren Funkkontakt auf das Wesentliche!« schaltete sich Drask in das Gespräch ein und bewies dadurch, dass auch ein ›privater‹ Kanal beim imperialen Militär keine Privatsphäre garantierte.

Nectu klickte zur Bestätigung. Er war nicht unglücklich über das Einschreiten des Vorgesetzten, denn dadurch behielt er in dieser kleinen Auseinandersetzung das letzte Wort und dieser kleine Triumph verschaffte ihm eine gewisse Befriedigung.

Die Rotten erhielten nun ihre Anweisungen - wie es schien, direkt von Captain Thiuro. Sie sollten in verschiedene Bereiche des Canyons fliegen und dort Aufgaben erfüllen, die noch nicht näher spezifiziert waren. Wahrscheinlich lief es, ähnlich wie in einigen Situationen, darauf hinaus, dass sie selbst die Lage einschätzen und dementsprechend reagieren mussten. Also kein Flug streng nach Drehbuch, bei dem man vorher schon wusste, was einen wann erwarten würde und was die Primär- und Sekundärziele waren. Diese Art der Selbstverantwortung war der größte Unterschied, den der Pilot bisher zwischen seiner Arbeit in einer TIE-Jägerstaffel und dem Training für die Wolves bemerkt hatte. Doch er sah nichts Positives darin. Es bedeutete eigentlich nur, dass man vorhatte, sie schlecht vorbereitet ungewissen Gefahren entgegenzuschicken. So etwas konnte man auch ein Himmelfahrtskommando nennen. Unwillkürlich fragte er sich, wie viele Piloten und Anwärter solcher Auswahlverfahren wohl schon dort unten auf der zerklüfteten Mondoberfläche zerschellt oder unerwarteten Hindernissen zum Opfer gefallen waren. Eine zuverlässige und sehr endgültige Möglichkeit, die Spreu vom Weizen zu trennen. Er würde es dem Kommando zutrauen, so vorzugehen, wenn nicht jeder scheiternde Bewerber einen teuren Defender mit in den Untergang reißen würde.

Direkt am linken Flügel von Defender Sieben - Pup Sieben, wie die Prüfungsstaffel nun von dem Chiss getauft worden war - stieß Chett nectu auf die karge, zerfurchte Mondoberfläche hinab. Er war gespannt, was in der Schlucht, die den zotigen Namen ›Spalte des Imperators‹ bekommen hatte, auf sie zukam.


[Bastion-System | Weltraum | Mond eines Gasriesen | Canyon ›Spalte des Imperators‹ | Defender-Cockpit] Chett Nectu (Pup 8); unterwegs mit Sakura Mitsumo (Pup 7), Hess'amin'nuruodo, Cain DéSkalz, Staffelmitglieder
 
][ Sartinaynian-System ][ Bastion ][ Bastions Mond ][ Basis 'Last Defense ][ Ebene null ][ Defender Elf / Lieutenant Drask | Anwärter | Wolves | Pilot Officer Cain T. DéSkalz ][



Mit einem Knopfdruck erwachte das Biest von Defender zum Leben und gab einen atemberaubenden Sound von sich. Cain spürte wie sich seine Härchen aufrichteten, es war eine Gänsehaut vom Feinsten und er wollte dieses Gefühl nie wieder missen. Jetzt wartete der junge Bastioner nur noch auf den Start von Defender zehn, der weiblichen Chiss.
Als sich dieser in Bewegung setze, blinkte ein grünes Lämpchen auf und signalisierte Cain, dass er jetzt an der Reihe war, die Aufhängung sowie den Hangar zu verlassen.
Mit Fingerspitzengefühl gab er leicht Schub und bewegte sich langsam aus der Mondbasis hinaus. Cain ordnete sich hinter der weiblichen Chiss ein und folgte ihr in die Rauten-Formation der Defender-Staffel. Schnell merkte Cain wie sich sein Defender in der Steuerung verhielt und der tätowierte Pilot versuchte diese Erkenntnis sofort in sein Flugverhalten einzubauen. Denn diese Steuerung war sehr sensibel und reagierte auf jede leichte Richtungsänderung direkt.
Cain brauchte einen Moment, um die Einstellungsmöglichkeiten für die Trägheitsdämpfer zu finden, denn sie waren nicht wie beim Interceptor auf der rechten Seite sondern befanden sich links. Als er sie gefunden hatte, stellte Cain sie auf knackige 99% ein und bemerkte direkt den Unterschied in seinem Cockpit. Seine Aufmerksamkeit war nun wieder vollkommen seiner vorübergehenden Staffel gewidmet und er blickte wieder aus dem großen Fenster.

Was Cain erkannte als er aus dem riesigen Fenster schaute gefiel ihn nicht. Mit zusätzlicher Hilfe durch den Computer konnte Cain die kleinen Abweichungen einiger seiner Staffel-Kameraden genau sehen. Einige von ihnen waren vielleicht das erste Mal in einem Defender, genau wie er, aber viele ließen sich wahrscheinlich auch nur von dem Ausblick, der ihnen geboten wurde, ablenken. Genau dieses Verhalten konnte Cain nicht verstehen, denn jeder dieser Möchtegern-Piloten musste schon mindestens einmal so etwas gesehen haben. Wenn sie immer noch einen feuchten Schritt bei so etwas bekamen, sollten sie den Beruf wechseln und Touristenschiffe fliegen, denn im Imperialen Sternjägerkorps war für solche Wesen kein Platz.

Als der plötzliche Funkspruch seiner Rottenführerin ertönte, musste Cain leicht feixen und fand die Antwort des Lieutenant sehr gekonnt. Die Staffel war nun dem Trabanten des Gas-Riesen so nah gekommen, dass dessen Canyons und Berge gut zusehen waren.
Samin gab einen rotteninternen Funkspruch auf, in dem sie ihre Jungs bat, nicht gegen Felsen zu fliegen und dabei zu explodieren.
Mit überzeugter Stimme und einem verschmitztes Grinsen gab er seine Antwort über den Rottenkanal.

“Keine Angst wir werden nur das tun was du uns vormachst. Mein Baby ist mir sowieso gerade ans Herz gewachsen und…”

Cain schaltet auf den Staffelkanal um seinen Satz zu beenden.

“...ich habe meinen Antrieb im Griff, denn ich kann fliegen.”

Kurz darauf begann die Rotte, sich in Formation auf die Canyons zuzubewegen und war bereit für ihren Auftrag. Cain war schon sehr gespannt, denn mit diesen Biestern wurde dieser Flug einzigartig und unbeschreiblich.

“Pup 10 (wie sie seit Drasks letzten Funkspruch hießen) gibt es schon genauere Befehle oder sollen wir nur die Canyons abfliegen? Wenn ja stelle ich den Autopiloten ein.”

Sein Defender reihte sich nun hinter dem der Chiss ein und hinter ihm hatte sich der Oberlippenbart eingereiht. Cain hoffte nur, dass seine Kameraden wenigstens teilweise so gut fliegen konnten wie er. Denn sonst wäre er wieder so unterfordert wie bei der 13. TIE/In Staffel und das wollte er wirklich nicht.




][ Sartinaynian-System ][ nahe dem Mond „Grek“ ][ Defender Elf / Lieutenant Drask | Anwärter | Wolves | Pilot Officer Cain T. DéSkalz ][
 
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Alles hatte eine Geschichte, selbst jedes kleine Sandkorn und jedes Ding hatte eine Art eigene Seele, die es zu beachten galt, meinte Serenety und genauer betrachtet, stimmte das auch. Nur berührte nicht jeden jede Geschichte und es würde wahrscheinlich ein Gehirn überfordern, jede einzelne Geschichte Beachtung zu schenken. Aber wenn man sich die Zeit nehmen würde, dann würde man auch mehr erfahren.
"Sicherlich, nur wir haben nicht die Zeit um all diese Geschichten zu hören...beziehungsweise wir nehmen uns nicht die Zeit dafür. Man wäre auch nicht mehr fokusiert, wenn man allem nachgehen würde. Es besteht aber auch die Gefahr, dass man in der Eile alles links liegen lässt. Jetzt wo ich nach diesem Ereignis, das erste Mal Zeit hatte mich mit anderen Dingen als den Dienst zu beschäftigen, kommen mir Gedanken. Ich habe diesen Dolch aus einer Laune heraus erstanden, das läßt sich nicht rational begründen, aber jetzt, wo ich ihn verloren habe, mache ich mir Gedanken darüber, woher er stammt und so weiter. Der Verlust lässt uns nachdenklich werden." sagte sie leise.

Schließlich erklärte Serenety, dass die Nunchakus sehr unangenehme Treffer verursachten, aber jede Waffe hatte neben den Vorzügen auch Nachteile und damit umzugehen war die Kunst und dies herraus zu finden, die Herrausforderung.
Die Chiss nickte daraufhin zustimmend.

"Möglichkeiten gibt es viele und ich hoffe Csilla irgendwann wieder besuchen zu können um meine Kindheitserinnerungen an diese Welt auffrischen zu können. Die Welten der Chiss haben einen Reiz, auch wenn sie Kalt sind und viele Außenstehende keine Schönheit darin sehen mögen. Ich finde Csilla einzigartig. Deine Welt hat etwas klares definierbares. Du solltest versuchen mit deiner Familie ins Reine zu kommen. Besonders für dich selbst. Familie ist wichtig, sie gibt einem halt und ich könnte mir nicht vorstellen ohne meine Familie zu sein. Ein zerrüttetes Verhältnis würde zudem nicht zu dem passen was wir leben.“ erklärte die junge Exotin.

"Die Chiss, genauso wie ihre Planeten, haben einen kühlen Charme, der sich nicht jedem auf den ersten Blick erschließt. In der Tat, jeder Planet ist einzigartig und ich finde es bemerkenswert, dass du gute Erinnerungen an Csilla hast. Ich hingegen muß lange graben um schöne Erinnerungen zu finden. Die warmen Quellen zählen dazu, jetzt wo ich diese auf den Grundstück hier sehe, erinnere ich mich wieder daran. Was meine Familie angeht, das ist weniger leicht. Ich wurde weggeschickt, weil ich ihnen unheimlich war. Die Kooperation mit dem Imperium kam gerade recht um mich in die Ferne zu schicken. Ich erfülle meine Pflichten und nichts weiter wird von mir erwartet. Ich weiß, dass es die Tradition so verlangt und dass ich mich als Werkzeug zu fügen habe. Aber seit dem ich Kontakt zu anderen Völkern hatte und sehe, was Familie noch für Bedeutung haben kann, fühle ich eine gewisse Verbitterung. Ich hatte nie diesen wärmenden Rückhalt, den eine Familie bieten kann. Würde ich sie darauf ansprechen, ich würde keine Antwort bekommen. Ich hoffe, ich kann eines Tagen Klarheit erlangen." sagte die Chiss mit etwas Enttäuschung in ihrer Stimme.
Sie wurde mit der wichtigen Aufgabe betreut, die Familie über politische und militärische Dinge auf dem laufenden zu halten. Das wollte sie jetzt nicht so deutlich sagen, da es den Anschein von Spionage wecken konnte. Man konnte es auch so auslegen, aber Informationsbeschaffung von Freund und Feind gehörten zur Kultur der Chiss einfach dazu, in so fern hatte Carla auch nie moralische Bedenken. Es gehörte zum guten Ton, so viel wie möglich zu wissen.
Aber mit der Zeit beschlich Carla das ungute Gefühl, dass sie lediglich als Agentin fungierte und die persönliche Seite als Tochter komplett unter den Tisch fiel. Damit wurde der persönliche Graben immer tiefer.
Serenety erklärte auch, das ihre Familie gute Kontakte zu den Chiss pflegte und somit weitreichend im Bilde war, was dort zur Zeit ablief.
Die Chiss blickte etwas erstaunt und hob eine Augenbraue.
"Da scheinst du mehr zu wissen, als ich. Ich habe nicht viel erfahren, nicht viel mehr, als man über die Medien auch erfahren kann. Ich spüre jedoch, dass etwas im Busch ist, aber bei uns redet man nicht über solche Dinge. Jedenfalls nicht mit mir."

Schließlich zeigte Serenety ihr eine Übung und erklärte ihr, den stabilen Stand zum Boden und das innere Gleichgewicht zu finden. Der innere Mittelpunkt des Selbst war die Körpermitte.
Sie stellte sich, wie gefordert mit leicht, schulterbreit gespreizten Beinen und leicht angewinkelten Knien auf den Boden und hob die Hände nach vorn.
Sie sollte bewußt in den Bauch atmen und die Hand von Serenety, die diese auf Carla's Bauch gelegt hatte, mit der Bauchatmung wegdrücken.
Das gelang der Chiss recht gut, denn es deckte sich mit dem, was sie über ihre Kampfsportausbildung auch schon gelernt hatte. Nur wurden die mentalen Aspekte nicht so detailiert berücksichtigt. Sie schloß die Augen und drückte mit ihrer Bauchmuskulatur gegen den sanften Druck der Hand.
Doch nach einer weile, mit jedem Atemzug, und dem Versuch sich zu konzentrieren, kamen Bilder hoch und drängten sich in den Vordergrund. Ihr stockte der Atem und sie spürte, wie sie nicht mehr stabil stand. Der Gegendruck der Hand war plötzlich wie ein tonnenschweres Gewicht auf ihrem Bauch. Sie japste nach Luft und in Panik riss sie die Augen auf und fühlte wie sie beinahe nach hinten fiel, als hätte sie eine Welle nach hinten gerissen. Sie taumelte sogar einen Schritt nach hinten, konnte sich aber noch fangen.
Sie versuchte sich erneut auf die Atmung zu fokusieren und rückte ihren Schwerpunkt erneut zurecht und hielt Serenety's Hand, welche durch den Schritt nach hinten verrutscht war, erneut auf ihren Bauch und begann die Übung erneut.
Ihr Atem begann wieder zu fließen und sie ließ die nächste Bilderwelle an sich vorbeiziehen und hielt sich am eigenen Atem fest.
Sie brauchte aber noch eine ganze Weile, bis sich ihr Atem wieder beruhigt hatte.

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Keiner würde jemals die Zeit haben sich mit allen Dingen des Lebens zu beschäftigen, dafür war dieses viel zu vollgestopft und zum anderen auch zu kurz. Es gab zu viel Wissen, zu viele Geschichten, zu viele Informationen und ständig wurden es mehr. Wie Carla schon sagte wäre man nicht mehr fokussiert und für sie als Mitgleider der Imperialen Streitkräfte konnten sie es sich nicht leisten ihren Fokus hauptsächlich auf etwas anderes zu legen, auch wenn ihr sehr wohl bewusst war, dass sie dies hin und wieder tat. Nicht zuletzt weil sie es musste auch wenn es nicht gebührend geschätzt wurde. Ähnlich würde es ihr auf ihrem eigenen Schiff ergehen dies wusste sie schon jetzt. Auch dort würde sie ihren Fokus nicht nur darauf verwenden können das alles reibungslos lief, sondern würde ihn auch auf die Psyche ihrer Mannschaft richten müssen. Etwas links liegen zu lassen gehörte zum Alltag. Man konnte nicht allem nachgehen, dies wusste Serenety und dennoch war sie selbst stets darum bemüht nichts links liegen zu lassen. Diese Methode war einfach besonders dann wenn man sich nicht darum scherte wie man vorankam. Zu schätzen war diese Methode nicht, dennoch kam sie vor. Carla gab offen zu, dass sie nach den Ereignissen um Rendili das erst mal die Zeit hatte wirklich nachzudenken und sie sich nun auch um den Dolch Gedanken machte. Verlust ließ einen stets nachdenklich werden und umso größer der Verlust war umso nachdenklicher konnte man werden.

Serenety ging es nicht anders, wenn ihr Verlust auch anders war, so hatte sie erst nach dieser Erkenntnis angefangen darüber nachzudenken mit dem Ergebnis beinahe daran verzweifelt zu sein. Was letztlich schlimmer wog war dabei nicht wichtig und die junge Exotin schob den Gedanken beiseite, welcher sie nur wieder an einen Punkt geführt hätte zu dem sie nicht wieder kommen wollte. Wie viel einfacher wäre es doch einen Knopf drücken zu können mit der Aufschrift Löschen! Wären sie dann jedoch noch lebende, denkende, fühlende und emotionale Wesen? Wohl nicht und so war es nur normal das sie alle mit irgendwelchen Problemen herumliefen.


„Ein Verlust ist niemals einfach zu verkraften und sie machen einem umso deutlicher bewusst wie ungerecht das Leben manchmal sein kann, wie empfindsam man selbst ist. Gleich was geschieht wir sollten niemals etwas links liegen lassen auch dann nicht, wenn wir noch so in Eile sind“, schloss Serenety.

Carla ging noch einmal auf ihre Welt ein und auf ihr Volk. Dieser kühle Charme, welcher ihre Freundin beschrieb war das was die Chiss ausmachte, was sie prägte und was ihr Wesen bestimmte. Für Serenety war diese kühle Art etwas womit sie sehr gut umgehen konnte. Es war erfrischend nicht für ständige Emotionen zu treffen die einen mitreisen konnten und würden. Da ihr eigenes Volk emotional nicht so viel zeigte, nicht in der Öffentlichkeit, so glichen sie ein wenig den Chiss. Die Kontrolle über das eigene Ich besaß Vorrang und ebenso auch über das was man tat. Die Chiss handelte nicht anders da es bei ihnen galt stets kontrolliert und damit kalt zu wirken. Unnahbar und so als ob es nichts geben konnte was sie erschüttern könnte. Diese Einschätzung war die erste die man machte und sie traf durchaus zu. Doch wenn man das privatere Umfeld kannte erkannte man, dass auch die Chiss sehr wohl in einem gewissen Rahmen Emotionen besaßen sie diese jedoch nicht so zur Show stellten wie die meisten anderen Völker. Für Serenety war es jeher interessant gewesen zu beobachten und zu sehen welche Wandlungen vor sich gingen, wie viele Völker reagierten und agierten und so auch die Chiss. Carla hatte nur wenig Erinnerungen an ihre Welt und musste tiefer in ihrem Bewusstsein suchen. Serenety konnte dies verstehen zumal ihre Geschichte darauf hindeutete, dass ihr Verhältnis zu ihrer Familie alles andere als „normal“ war. Es war nicht schön zu hören, dass die eigenen Familie einen als unheimlich ansah und für Carla war dies sicherlich nicht einfach gewesen. Für Serenety, welche stets versuchte hinter alle dem zu Blicken erschloss sich daraus, dass die Familie der Chiss gewissen Unbekannten die sie nicht verstand abweisend auftrat. Keine einfache Situation weder für Carla noch für die Familie.

Serenety horchte auf als die blauhäutige davon sprach, dass ihrer Familie die Kooperation mit dem Imperium gerade recht gekommen war und sie Carla in die Ferne hatten schicken können. Für ihren Geschmack klang dies sehr hart und so als ob deren Familie froh darüber war ihre Tochter fort schicken zu können. War dem vielleicht auch so gewesen? Möglich sicherlich. Die Erwähnung dessen, dass sie ihr Pflicht erfüllte und nichts weiter, dies allein von ihr verlangt wurde war ein weiterer Punkt welcher Seren nicht gefiel. Reine Pflichterfüllung? Natürlich wusste sie, dass die Chiss viel Wert darauf legten das jeder einzelne von ihnen seiner Pflicht nachkam, diese erfüllen musste und dennoch, dennoch klang es bei Carla merkwürdig. Zwischen den Zeilen ihrer Worte steckte eine weitere Bedeutung! Sich als Werkzeug zu fügen zu haben war eine Beschreibung die äußerst grenzwertig war. Wenn Seren gewollt hätte, dann hätte sie viel dort hineininterpretieren können. Etwas, was sie jedoch nicht erst versuchte. Die Verbitterung konnte die Psychologin gut nachvollziehen. Die Worte der Chiss machten nur zu deutlich, dass sie sich verändert hatte. Dass sie sich ihrem eigenen Volk ein stückweit entfremdet hatte und ihrer Familie fast gänzlich. Dies war hart, mehr als dies. Carla hatte erleben müssen wie andere Völker miteinander umgingen, wie viel Liebe darin steckte und sah bei ihrer eigenen Familie nichts davon. Dies hatte einen Teil von ihr erschüttert und es machte Seren traurig dies zu hören. Die Enttäuschung in der Stimme ihrer Freundin versetzte ihr einen Stich.


„Tut mir leid dies zu hören. Der Bruch mit deiner Familie hätte nie dieses Ausmaß erhalten sollen. Dennoch, gleich was geschehen ist, ihr solltet versuchen zueinander zu finden. Immerhin gehört ihr zusammen und es sollte keine Rolle spielen das du dich verändert hast. Du solltest dir Klarheit verschaffen, Carla, dies ist wichtiger als vieles andere. Nur so kommst du mit dir und mit dem was war ins Reine.“

Beide Frauen konzentrierten sich auf das, was Seren vorgegeben hatte und anfangs schien es gut zu funktionieren, doch dann fühlte Serenety sie sich etwas veränderte. Wie Carla’s Konzentration gestört wurde, wie etwas durch ihren Geist flackerte was sie erschütterte. Der Atem der Chiss kam ins Stocken, sie wurde instabil, japste nach Luft und verlor beinahe gänzlich das Gleichgewicht.

„Ruhig, ganz ruhig.“

Mehr sagte Seren vorerst nicht, da Carla sich erneut auf das fokussierte, was sie tun sollte und die Übung von neuem begann. Es dauerte eine ganze Weile bis es funktionierte, bis die Chiss ruhiger wurde und es schaffte sich nicht aus dem Tritt bringen zu lassen.

„Gut! Atme noch einmal tief durch und lass deine Hände in einer kreisenden Bewegung nach außen in Richtung deiner schultern gleiten bis sie fließend über deinem Kopf stehen. Die Finger sollten sich nicht verändern. Versuche nach der Decke zu greifen. Du wirst eine Veränderung in deiner Atmung feststellen. Atme weiterhin bewusst durch den Bauch. Lass dir Zeit, gehe langsam vor.“

Die Exotin ließ ihre Hand von Carlas Bauch gleiten, schritt ein Stück zurück und beobachtete diese.

„Atme einige Sekunden ein und aus, ein und aus. Tue dies bewusst und lass den Atem bewusst entweichen. Das gleiche solltest du tun wenn du einatmest. Wenn du dies fünf sechs Mal gemacht hast lass die Arme nach unten gleiten, allerdings langsam und so wie du sie nach oben gebracht hast. Sage mir wie du dich nun fühlst.“

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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith, Whip

Zeuge der Auseinandersetzung zwischen Voth Terrix und Whip zu werden, stachelte Chiffiths Jäger- und Kämpferinstinkte an. Er verspürte einen starken Drang, sich in den Kampf einzumischen, sein Gift zu verspritzen, Blut zu vergießen und zu töten. Seine Schwanzspitze peitschte hin und her und die Krallen scharrten nervös über den Boden aus künstlichem Stein. Doch er hielt sich zurück und beschränkte sich auf die Rolle des Zuschauers. Er wusste, dass darin der größere Reiz lag, denn durch sein Eingreifen wäre der Kampf viel zu schnell und endgültig vorbei - egal ob er dabei seine Lichtlanze einsetzte oder ob er sich auf seine natürlichen Waffen beschränkte. Gespannt beobachtete er mit allen Sinnen, wie die beiden Humanoiden einander erneut begegneten. Voth eröffnete mit einer Finte und wich dem Gegenangriff des Mutanten aus. Eine schwarze Zunge und zwei rote Lekku wirbelten durch die Luft, während die Kontrahenten sich umkreisten. Langsam nach den Maßstäben eines Lamproiden, aber recht rasch für Humanoide. Wieder landete Whip auf dem Boden, wobei er hart aufschlug, weil er sich mit den Armen nicht abfangen konnte, doch weder seine Reflexe noch sein Kampfgeist wurden davon beeinträchtigt. Er konterte mit einem weiteren Peitschenschlag seiner Zunge, der dem Twi'lek über das Gesicht fuhr und eine Strieme hinterließ.

Dann griff Voth zu und bekam die Zunge, die gefährlichste Waffe des Mutanten, zu fassen. Obwohl sie glitschig und kräftig aussah, schaffte er es, sie festzuhalten und Whip so zu entwaffnen. Mit dem Stiefel nagelte er ihn am Boden fest und fesselte ihn dann mit seiner eigenen Zunge, ein Anblick, der Chiffith amüsierte.


»Was passiert nun mit ihm?«

Die Frage war berechtigt. Der Apprentice dachte kurz darüber nach, während er den gefangenen Humanoiden aus nächster Nähe musterte und seine ähnlich geformte, aber bei weitem nicht so lange Zunge seine Aromen aufnahm. In einem Anflug von Großmut antwortete er schließlich:

»Deine Beute: Du entscheidest.«

Nicht Chiffith hatte den entstellten Menschen zur Strecke gebracht und kein Interesse daran, einen Anspruch auf ihn zu erheben. Vielleicht würde es ihm die Gunst eines Sith einbringen, den mutmaßlich Geflohenen zurückzubringen; vielleicht aber auch nicht.

»Töte ihn. Oder jag ihn weg. Oder behalt' ihn bis sein Besitzer kommt. Wie du willst!«

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith, Whip
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Gewölbe | leerer Raum] Ares Segomo, Saphenus, Darth Hybris und weitere Jünger

Hybris wandte sich ihm zu, doch sagte nichts. Scheinbar hatten auch die anderen Jünger etwas zu sagen, den Ares bemerkte wie einer nach dem anderen seine Lippen bewegte. Als der letzte der Jünger aufhörte seinen Mund zu bewegen, widmete sich der Sith wieder dem Zabrak (Saphenus). Keine Antwort? War das gut oder schlecht? Hatte der Zabrak den Totenschädel vielleicht schon überzeugt? Hatte er sich zu spät gemeldet und Hybris würde ihn und die anderen entsorgen? Ares Anspannung nahm zu und er behielt den Sith genau im Blick. Er berührte den Zabrak erneut an der Stirn. Was tat er da? Ares konnte sich keinen Reim darauf machen. Doch er bemerkte, dass Hybris dem Zabrak überdurchschnittlich viel Aufmerksamkeit schenkte. Höchstwahrscheinlich sah er den Gehörnten als seinen Favoriten an. Ares ballte seine Hände zu Fäusten. Er durfte nicht versagen, nicht so kurz vor dem Ziel.

Hybris und der Zabrak hatten sich scheinbar genug ausgetauscht, denn er ließ von dem Jünger ab und sprach nun an die gesamte Gruppe. Dabei drehte er sich im Kreis und sah jedem Jünger ins Gesicht. Was er zu sagen hatte, erfreute Ares auf der einen Seite, auf der anderen erschrak es ihn auch. Der Sith sprach davon, dass nun die letzte Prüfung bevorstand. Die letzte! Das bedeutete, er hatte zur Zufriedenheit des dunklen Lords geantwortet. Doch im selben Atemzug wurde ihm bewusst was das wirklich bedeutete. Wenn sie tatsächlich die letzte Prüfung vor sich hatten, dann würde er diese mit Bravour abschließen müssen. Egal woraus diese letzte Prüfung bestand, danach würde Hybris aussortieren. Selbst wenn die, die in der Prüfung versagten, überleben würden, der Sith würde sich ihrer danach sicher entledigen. Deshalb, weil Ares einen guten Eindruck machen musste, weil er diese Prüfung bestehen musste, hörte er dem Totenkopf ganz genau zu. Er wollte, dass sich alle um ihn in einem Kreis aufstellten. Alle Jünger taten wie ihnen befohlen, alle bis auf der Bith. Dieser schien nicht aufstehen zu können. Er flehte Hybris an und bat um Entschuldigung, denn anscheinend war der Sith für diese plötzliche Lähmung verantwortlich. Der Totenkopf ignorierte das Gejammer des Jünger und fuhr mit den Erklärungen vor. Ares schauderte es bei dem Gedanken, Hybris konnte auch seinen Körper einfach so kontrollieren. Der Sith war sehr mächtig und Ares wünschte sich in diesem Moment nichts in der Galaxis mehr, als dass Hybris ihn zu seinem Schüler machte. Es wäre ein Vorteil ihn zum Meister zu haben, aber vor allem würde das bedeuten, das der Sith ihn verschonen würde.

Hybris erläuterte die Prüfung weiter und meinte, dass schon jeder das Potenzial in sich hätte, unglaubliche Zerstörung anzurichten. Der Sith ermöglichte es ihnen, 10 Sekunden mit der Macht tun zu können was sie wollten. Er selbst würde in diesen 10 Sekunden regungslos bleiben. Ares Anspannung nahm noch weiter zu. Die Macht? Er hatte sie noch nie bewusst gespürt oder angewandt, aber schon viel über sie gelesen. Nur in seiner Vision die er vor ein paar Tagen hatte, war ihm gewesen als könnte er die Macht in ihrer ganzen Vielfalt wahrnehmen. Dann war es so weit. Ares spürte in sich ein Gefühl, als wäre ein großes Gewicht oder eine große Last von ihm abgefallen. Er fühlte sich merkwürdig frei. Auch seine Wahrnehmung hatte sich verändert. Er sah Hybris und die anderen Jünger nicht nur, er spürte sie auch auf eine andere Weise. Er spürte ihre Emotionen. Er spürte Dinge, die er eigentlich nicht wahrnehmen konnte, weil es doch eigentlich unmöglich war, in jemand anderen hinein zu schauen. Doch er verstand, dass mit der Macht nichts unmöglich war. Die Macht war das mächtigste Werkzeug das existierte. Ares fühlte sich wie in seiner Vision, unheimlich mächtig und als ob niemand ihn bezwingen könnte. Zudem nahm er nicht nur die Personen hier im Raum durch die Macht war, seine geistigen Fühler erspähten auch einige Individuen einige Etagen über ihnen. Manche von ihnen waren mächtig, andere wiederum schwach. Doch auch hier unten, in den Tiefen des Gewölbes konnte er einige seelisch verdrehte Präsenzen spüren. Höchstwahrscheinlich noch mehr dieser entstellten Kreaturen, die in den Tiefen des Ordens hausten.

Die Jünger um ihn herum waren alle ebenfalls überrascht ob der neuen Fähigkeiten. Der Zabrak (Saphenus) war der erste, der sich fing und sich der Prüfung wieder bewusst wurde. Ares spürte ihn ihm etwas, dass er nicht definieren konnte. Da war etwas in dem Gehörnten, dass die anderen Jünger nicht hatten. Hass stieg in dem Iridonianer auf. In ihm tobte ein Konflikt, doch Ares konnte nicht sagen weshalb und worum es ging. Doch bevor er noch weiter nach bohren konnte, spürte er wie eine der beiden Bänke in die Höhe gehoben wurde. Einer der anderen menschlichen Jünger hatte sie mithilfe der Macht hoch gehoben. Ares erkannte, das der Jünger vorhatte die Bank auf den Sith-Lord zu werfen. Welch ein Idiot. Scheinbar glaubte er den Totenkopf überraschen und dann fliehen zu können, denn neben dem Hass auf den dunklen Lord spürte Ares auch Todesangst in dem Menschen. Mit einem Ruck schleuderte der Jünger die Bank auf ihren Peiniger. Ares reagierte Instinktiv. Wie könnte er dem Lord seine Loyalität nicht besser beweisen, als wenn er sich gegen seine Feinde stellte? Ares fing die Bank mithilfe der Macht ab, kurz bevor sie den Totenkopf traf. Der Jünger schaute verduzt und reagierte viel zu spät. Ares schmetterte die Bank auf den Jünger und brach ihm dabei den rechten Arm. Zusätzlich hatte sie ihn am Kopf getroffen und er begann aus einer Wunde zu bluten. Vor Schmerz schrie der Jünger auf. Dann schleuderte Ares sein Opfer mit einem gezielten Stoß in der Macht durch den Raum an die Wand, so ähnlich wie er es gerade mit der Bank getan hatte. Regungslos blieb der Jünger am Boden liegen. Langsam bildete sich eine Blutlache um seinen Kopf. Ob er noch lebte, konnte Ares nicht spüren, denn plötzlich war das berauschende Gefühl, das er die letzten 10 Sekunden verspürt hatte, verschwunden. Der Sith hatte ihnen die Fähigkeiten wieder genommen. Ares wurde plötzlich wieder schwer und seine Beine knickten ihm weg. Mit Mühe konnte er seinen Sturz mit den Händen abfangen. Keuchend, auf allen vieren kauernd, erhob er den Kopf und blickte in die Runde. Den anderen Jüngern ging es ähnlich, doch Ares wusste nicht, was sie angestellt hatten. Als er sich so auf sein Opfer konzentriert hatte, war die Welt um ihn herum verschwunden.

Ares schaute zu Hybris. Hatte er ihn seinem Sinn gehandelt? Hatte er ihn überzeugen können? Er wollte diese Macht wieder spüren. Doch dann nicht wieder hergeben.


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„Ein Verlust ist niemals einfach zu verkraften und sie machen einem umso deutlicher bewusst wie ungerecht das Leben manchmal sein kann, wie empfindsam man selbst ist. Gleich was geschieht wir sollten niemals etwas links liegen lassen auch dann nicht, wenn wir noch so in Eile sind“ , sagte Serenety.

Carla nickte nachdenklich: "Der Verlust gehört zum Leben dazu, auch wenn er schwer zu verdauen ist. Man lernt manches erst nach dem Verlust zu schätzen."
Sie sprach es aus, mit dem Wissen im Hinterkopf, dass sie ein ganzes Schiff mit über 800 Personen verloren hatte. Über 800 Familien hatten ihre Angehörigen verloren und dieser Verlust wiegte schwerer, als der Verlust persönlicher Gegenstände. Doch in diesem Moment machte sich die Chiss klar, dass es neben der ganzen Welt und Verantwortung um sie herrum auch noch ein Leben gab, dass ihr gehörte und das ebenso Verlusten unterworfen sein konnte. Im sturen Blick nach vorn und unter dem Vorwand der Verantwortung hatte sie sich selbst ignoriert.

Serenety bekundete ihr Mitleid, es schien ihr doch sehr nahe zu gehen, zu hören, dass Carla so sehr mit ihrer Familie gebrochen hatte. So weit hätte es nie kommen dürfen. Das wichtigste war, Klarheit zu schaffen und mit sich selbst ins Reine zu kommen. Die Familie sollte wieder zu einander finden, egal, ob sich Carla verändert hatte oder nicht.
"Es ist nun einmal so passiert und die Ursache liegt mit darin begründet, dass ich meiner Familie Angst gemacht habe. Ich war nicht die Tochter, die sich meine Eltern gewünscht haben. Die Zeit kann man nicht zurück drehen, aber wir alle verändern uns über die Zeit. Wer weiß, eines Tages wird der Augenblick kommen, in dem wir alle reif dafür sind, auf einander zu zugehen." antwortete sie.

Als Carla bei der Übung das Gleichgewicht verloren hatte und sich wieder zwang auf die Atmung zu achten, sprach Serenety zu ihr beruhigend und ihre ruhigen Worte unterstützen sie in dieser Bemühung. Ihr Atem stabilisierte sich und die junge Exotin sprach:

„Gut! Atme noch einmal tief durch und lass deine Hände in einer kreisenden Bewegung nach außen in Richtung deiner Schultern gleiten bis sie fließend über deinem Kopf stehen. Die Finger sollten sich nicht verändern. Versuche nach der Decke zu greifen. Du wirst eine Veränderung in deiner Atmung feststellen. Atme weiterhin bewusst durch den Bauch. Lass dir Zeit, gehe langsam vor.“
Die Hand glit von Carla's Bauch und sie konnte ihre nahe Anwesenheit ein paar Schritte weiter spüren.
Mit jedem Atemzug wurde sich die Chiss ihrer Umgebung bewußt, sie entwickelte ein Gefühl für den Raum, obwohl sie für diese Übung die Augen geschlossen hatte. Sie reckte die Arme in Richtung der Decke und spürte wie sie gefühlt etwas in die Länge zog.
„Atme einige Sekunden ein und aus, ein und aus. Tue dies bewusst und lass den Atem bewusst entweichen. Das gleiche solltest du tun wenn du einatmest. Wenn du dies fünf sechs Mal gemacht hast lass die Arme nach unten gleiten, allerdings langsam und so wie du sie nach oben gebracht hast. Sage mir wie du dich nun fühlst.“ instruierte sie die junge Exotin.
Halijc'arl'ajkartia tat wie ihr gesagt und spürte tief in den Atem hinein.
"Ich spüre, wie mich eine sonderbare Energie durchströmt. Es fühlt sich so befreiend, so warm an. Ich kann diesen Raum spüren und es fühlt sich so vertraut an, als wäre ich hier schon immer gewesen." sagte sie spontan.
Die Bilder der Vergangenheit zogen zwar immer noch ab und zu an ihr vorbei, aber sie brachten sie nicht ins Schwanken. Sie spürte ihren Körper ganz bewußt, und dieses Gefühl, dass alles seinen richtigen Platz hatte lies sie in ihrer Vorstellung sehr stabil stehen. Gefühlt hätte sie keine Kraft aus dem Gleichgewicht bringen können.
Sie öffnete zufrieden die Augen und ein freundliches Lächeln erstrahlte in ihrem Gesicht.
Sie sog bewußt die Luft ein und jeder Atemzug erfrischte sie.
"Ich fühle mich jetzt viel mehr gekräftigt." fügte sie mit einem glanz in den Augen.

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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith, Whip

Voth fragte sich, was Chiffith wohl mit der Kreatur(Whip) vorhatte. Wahrscheinlich würde er sie wieder in die Katakomben unter dem Tempel zurückbringen lassen, wo sie ausgebrochen war. Vielleicht würde er Whip auch einfach töten, weil er sich unnötige Arbeit ersparen wollte. Oder, was aber ziemlich unwahrscheinlich war, Chiffith ließ ihn seiner Wege ziehen und scherte sich nicht mehr darum. Naja, Voth war es einigermaßen egal, schließlich war er nur ein Jünger und hatte nicht wirklich viel mitzubestimmen.

Umso überraschender kam die Antwort von Chiffith. Voth sollte entscheiden, schließlich sei es ja seine "Beute". Voth fand, Chiffith erweckte gerade irgendwie den Eindruck eines simplen Raubtiers, das dem erfolgreichen Jäger das erlegte Wesen überließ. Das schmälerte keineswegs seinen Respekt dem Lamproiden gegenüber, er wunderte sich einfach nur.

Er sollte nun also über Whips Schicksal entscheiden. Keine leichte Entscheidung, zumal Chiffith bestimmt auch eine eigene Meinung hatte und somit Voths Entscheidung sicherlich irgendwie beurteilen würde, auch, wenn Voth es nicht mitbekäme.

Wie sollte er sich nur entscheiden? Die naheliegendste Lösung wäre wohl, Whip einfach hier und jetzt zu töten. Doch daran war ihm nicht unbedingt gelegen, zumal das Wesen ihn vielleicht nicht absichtlich verletzt hatte, sondern einfach aus Reflex. Er hegte keine besondere Wut auf Whip, sodass er diese Möglichkeit beiseite schob. Ihn behalten bzw. mit herumschleppen, bis er den Besitzer traf wollte Voth auch nicht. Er hatte keine Lust, permanent auf Whip acht zu geben, außerdem wusste er ja nicht einmal, wer eigentlich der Besitzer war oder wo genau er herkam.

Es blieben also nur noch die Möglichkeiten, ihn dorthin zurückzubringen, wo er ausgebrochen war, oder ihn laufen zu lassen. Persönlich zurückbringen wollte Voth in auf gar keinen Fall. In der Cantina des Tempels, in der er sich ab und zu aufgehalten hatte, hatte er allerlei schauerliche Geschichten über die Gewölbe unterhalb des Tempels gehört, und er verspürte nicht den geringsten Drang, nachzusehen, ob die Gerüchte wahr waren. Wenn, dann sollte jemand anders ihn wegbringen. Er wusste nur nicht, ob Chiffith ihm erlauben würde, das auf jemand anders abzuwälzen.

Voth könnte Whip natürlich auch einfach laufen lassen. Er wusste zwar nicht, was er alles anstellen könnte, jedoch würden die anderen Mitglieder des Ordens bestimmt mit ihm fertig werden, wenn sogar Voth das schaffte. Allerdings war Whip aus irgendwas ausgebrochen, und es war wahrscheinlich nicht so gut, wenn er frei irgendwo anders herumlief.
Wie sollte er sich nur entscheiden? Das war wirklich schwierig.

Schlussendlich, nachdem er eine Zeit schweigend herumgestanden hatte, sagte Voth

"Nun ja, ich denke mal, er sollte nicht frei im Tempel herumlaufen. Außerdem fehlt er ja irgendwo, wenn er ausgebrochen ist. Daher würde ich vorschlagen, ihn dahin zurückzubringen, wo er herkommt. Dann ist alles wie vorher und es gibt keine Probleme mehr mit ihm."

Voth war in den Sinn gekommen, dass er vielleicht einen guten Eindruck beim Besitzer von Whip machen könnte, wenn er, ein einfacher Jünger, eine entflohene Kreatur zurückbrachte.
Das hieß allerdings, dass er es selbst machen musste. Aber wenn sich an seiner Lage so schnell wie möglich etwas ändern sollte, führte daran wohl kein Weg vorbei. Vielleicht würde Chiffith ja mitkommen.


"Wisst ihr, wo genau er herkommt? Ich kenne mich im Tempel noch nicht wirklich aus, und ihr wahrscheinlich ja schon. Vielleicht kennt ihr ja auch diesen Darth Baal. Ich jedenfalls nicht."


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith, Whip
 
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Aus der Ferne hörte Kira plötzlich etwas. Es war schwer zu hören durch das laute Geschrei ihres Kindes, doch hier war jemand…oder mehrere. Kira ging weiter. Immer in die Richtung, aus der sie Wortfetzen wahrnahm. Es klang wie ein Schimpfen, welches durch das Gemäuer immer wieder hallte und es doch nicht mit dem Geschrei ihres Kindes aufnehmen konnte. Urplötzlich stand eine Gestalt vor ihr, die Kira nicht richtig begriff. Jene fluchte und fragte sie gleichzeitig aus und wirkte alles andere als freundlich. Das äußere Erscheinungsbild ließ Kira die Sprache verschlagen. Waren diese Alchemisten wirklich fähig ihr zu helfen? Rein der Optik dieses…Mannes…dieser Männer..nach zu urteilen konnten sie es eigentlich nicht. Sollte sie nicht doch lieber zurück?

„Ich bin Kira Guldur…und ich…ich glaube ich bin hier falsch.“

Sagte die Sith mit trockener, brüchiger Stimme und ging ein paar Schritte rückwärts. Dieser Mann konnte ihr ganz sicher nicht helfen!

„Ich gehe gleich wieder, dann ist hier wieder Ruhe! Entschuldigen sie die Störung!“

Stotterte die Sith Apprentice und bereute bereits jetzt, alleine hier runtergangen zu sein. Nein, diesem Mann, konnte sie nicht ihr Baby anvertrauen! Niemals!“

[Bastion - Center - Sith Orden - Unterste Ebene, die Ebene der Alchemisten - Vor dem Lift - Kira und Adria, Darth Ral und Darth Bor]
 
[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Gänge ] Whip, Chiffith, Voth

Whip erwartete den Angriff des Twi’lek. Seine Aura verriet die Bereitschaft in den Kampf einzutreten und schien von der Einschüchterungstaktik des Mutanten in keiner Weise beeinflusst zu sein. Also wunderte es ihn auch nicht, als das Wesen ansatzlos einen Schritt nach vorne machte. Dummer Twi’lek! Zu offensichtlich… Die schwarze Zunge peitschte nach vorne, das Körpergewicht des Mutanten im Schlepptau. Whip gedachte ihn am Hals zu packen und den Kampf so möglichst schnell zu beenden. Vielleicht sprang ja ein kleiner Snack dabei heraus, bevor er an die Sonne kam…

Doch der Mutant hatte sich geirrt. Nicht mit einer gemeinen Täuschung rechnend hatte er zu viel auf diese eine Karte des Angriffs gesetzt. Die schwarze Zunge strich durch die Luft ohne auf Widerstand zu treffen und brachte Whip aus dem Gleichgewicht. Hilflos verfolgte er, wie der Twi’lek sich unter ihr hinwegduckte und sich mit wirbelnden Lekku plötzlich in seinem Rücken wiederfand. Whip kämpfte mit dem Gleichgewicht und versuchte sich nach der neuen Gefahrenquelle auszurichten – doch zu langsam.

Die Macht illustrierte nur allzu deutlich, wie der Fuß des Nichtmenschen durch die Luft zischte und sich hart in seinen Rücken bohrte. Whip krächzte schmerzerfüllt, als er einen Dorn erwischte, der sich begierig in das bleiche Fleisch bohrte und kippte vornüber. Hart schlugen gefesselter Oberkörper und Kopf auf dem kalten Stein auf und weitere Dornen bohrten sich in die Haut des Mutanten. Er sah Sternchen. Ein normales Wesen wäre nach solch einem Schlag auf den Kopf wahrscheinlich ohnmächtig geworden, doch nicht Whip! Noch war er nicht tot!

Wie ein Aal rollte er sich am Boden herum und die Zunge schoss ein weiteres Mal nach vorne. Suchend tastete sie und landete zunächst auf dem Gesicht des Alien. Wieder schmeckte Whip Salz und hätte in diesem Moment viel dafür gegeben, wirklich einen Bissen aus dem für ihn farblosen Antlitz zu nehmen. Doch es war ihm nicht vergönnt. Flink leckte die Extremität übern Mund und Nase, als einziges Bestreben den Hals zu erwischen, doch da schlossen sich harte Finger mit eisernem Griff um sie.

Whip keuchte und versuchte sich zu befreien, doch da hatte sich des Fuß des Twi’lek schon auf seine Brust gesenkt und die zweite Hand sich um die Zunge geschlossen. Nein! Das durfte nicht passierten! Er konnte doch nicht so schnell besiegt werden! Oder doch? Kurz zögerte der Nichtmensch, doch tat er etwas für Whips Empfinden absolut gemeines und verabscheuungswürdiges. Unter Anstrengungen schaffte er es den Mutanten zu bändigen…indem er ihn mit seiner eigenen Zunge fesselte!

Ehe er sich versah, war Whip wieder auf den beiden, die eigene Waffe wie ein Würgehalsband um den Hals gewickelt, ohne die Möglichkeit irgendetwas zu tun, ohne sich selbst die Luft abzuschnüren. Wütend, jedoch machtlos, keuchte und gurgelte er und harrte dessen, was nun als nächstes passieren würde. Doch offensichtlich war der Twi’lek sich dessen selbst nicht ganz bewusst, denn er wandte sich an das Raubtier und erkundigte sich nach der weiteren Vorgehensweise.

Doch auch dieses schien keine wirkliche Verantwortung auf sich nehmen zu wollen. Fast beiläufig, völlig entgegen seinem vorherigen Interesse an Whips Woher und Wohin, eröffnete es dem Twi’lek verschiedene Möglichkeiten, von denen davonjagen in Whips Ohren noch am besten klang. Vielleicht hatte er ja Glück und der Nichtmensch hatte überhaupt keine Lust sich länger mit dem Mutanten auseinanderzusetzen als nötig.

Whips hoffte…vergebens. Als rede er über ein Objekt sprach der Twi‘lek davon, Whip dorthin zurückzubringen wo er ausgebrochen war und dass dann ‚alles wie vorher sei‘. Oh ja, dann wäre alles wie vorher. Der Mutant würde sich dann in einem lichtlosen Loch wiederfinden, so weit weg von der Sonne wie es ein Wesen nur sein konnte, inmitten von Tod, Verdammnis und Leid. Das durfte nicht sein! Er wollte nicht den Rest seines jämmerlichen Lebens an diesem kalten Ort verbringen, wo sein einziger Trost es wäre, dass der Twi’lek und das Raubtier in den Zellen nebenan hockten…

Es gab doch sicher noch andere Möglichkeiten! Hier im Tempel brauchte man Verbündete, Freunde, oder im Zweifelsfall willenlose Diener, die einem unter die Arme griffen, sollte es vonnöten sein. Whip versuchte etwas zu sagen, doch nur ein gedämpftes Gurgeln drang aus seiner zugeschnürten Kehle.

Nein, nein, nein! Das durfte nicht sein! Er musste die beiden irgendwie davon abhalten in ihr eigenes und damit auch Whips Verderben zu rennen! Und wenn es hieß dem Raubtier oder dem Twi’lek so lange zu dienen, bis sich eine Möglichkeit zur Flucht auftat, dann war es eben so. Die Sonne würde sicher ein paar Wochen warten… Wild schüttelte der Mutant den Kopf und ignorierte das Würgen an seiner Kehle. Er spannte und entspannte seine Halsmuskulatur, lies die Muskeln seiner Zunge locker und würgte abgehackt:


„Nicht! …Kann…dienen…Dienen….gut!“

Keuchend hielt er inne. Die blinden Augen quollen leicht aus ihren Höhlen und die bleiche Haut hatte einen bläulichen Ton angenommen. Whip konnte nur hoffen, dass der Twi’lek im letzten Moment doch noch Vernunft annahm…

[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Gänge ] Whip, Chiffith, Voth
 
[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Dojo | Serenety und Halijc'arl'ajkartia ]

So vieles gehörte zum Leben dazu und nicht alles war schön oder gehörte zu den Dingen die man sich wünschen würde. Es gab so viele Arten von Verlust und für Serenety hatte es in ihrem Leben den ein oder anderen gegeben. Keiner jedoch hatte so schwer gewogen wie jener, der ihre Gedanken noch immer einhüllte, ihr Herz zerbrochen hatte. Es war kein Verlust der im Tod geendet hatte so dennoch einer, der sie zu tiefest erschüttert hatte. Wieder einmal glitten die Gedanken in eine Richtung über die sie nicht wieder nachdenken wollte und dennoch war es nicht zu vermeiden. Wie Carla schon sagte lernte man manches erst wirklich schätzen wenn man einen Verlust erlitten hatte und wenn Serenety dies auf ihre Liebe übertrug, dann wusste sie, dass sie damals als er ihr gesagt hatte, dass er etwas für sie empfand dies hätte schätzen sollen. Stattdessen war sie zu verletzt gewesen, hatte sich in ihrer Ehre getroffen gefühlt und ihn als Lügner beschimpft. Welche eine Närrin sie damals doch gewesen war! Hätte er sie gerettet, hätte er sie gesucht nachdem sie entführt worden war wenn die Gefühle nur geheuchelt gewesen wären!? Nein, hätte er nichts empfunden wäre er nicht das Wagnis eingegangen. Wie sehr sie sich dafür hasste! Wie dumm sie gewesen war. Doch dies alles spielte keine Rolle mehr. Sie hatte einen Verlust erlitten, einen der tief in ihre Seele geschnitten hatte und nun würde sie damit klar kommen müssen. Es gab keine andere Wahl, keine andere Möglichkeit. Jegliche Hoffnungen waren im Sand verlaufen. Sie hatte es akzeptiert, hatte sich dazu gezwungen und wusste dennoch das ihr Herz sie verriet wann immer sie an ihn dachte. All dies hatte sie noch nicht überwunden, sie kämpfte noch immer und würde lange damit kämpfen. Verlust! Dieses Wort gab ihr das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wie froh konnte sie sein nicht auf die Pandora zurückkehren zu müssen und dennoch, dennoch hätte sie auf kein anderes Schiff gewollt noch hätte sie ein eigenen Kommando haben wollen. Der Lauf der Dinge jedoch veränderte sich, das Leben als solches veränderte sich. Mühsam schob sie diese Gedanken beiseite. Sie war nicht allein und Carla bezog ihre Worte auf ihre eigenen Erlebnisse. Darauf, dass sie ihr Schiff mit dem größten Teil ihrer Mannschaft verloren hatte. Und sie hatte ein Stück von sich selbst verloren was noch einmal viel schwerer wog. Diese Art von Verlust war noch grausamer als seine Liebe zu verlieren weil man ihr keine Chance gegeben hatte. Dennoch hatte Serenety ein Teil von sich selbst verloren, einen den sie nie wieder erhalten würde.

Carla begann erneut zu sprechen und Serenety hoffte für sie, dass sie irgendwann die Möglichkeit erhalten würde mit ihrer Familie zu sprechen und die Wogen zu glätten die sie schon so lange vor sich herschoben. Niemand konnte die Zeit zurückdrehen und selbst wenn man es konnte, was würde es bringen? Etwas zu verändern konnte darauf hinauslaufen andere Ereignisse herauf zu beschwören und diese brachten andere Variablen an den Tag.

„Der Tag kommt sicherlich!“

Serenety war zufrieden mit dem Fortschritt der Chiss, welche sich bei der Übung gut schlug. Carla äußerte, dass sie fühlte wie Energie sie durchströme, es sich befreiend anfühle und warm. Ihre Worte machten der jungen Offizierin bewusst, dass diese Übung eine ganz neue Erfahrung für Carla war und sie noch nie in diesem Zustand des Wohlfühlens und der Einheit zugebracht hatte. Sie wusste also nichts von der perfekten Harmonie zwischen Körper und Geist, zwischen hier und jetzt, dem Sein.

„Ein Gefühl, welches absolut normal ist. Es zeigt mir, dass du diese Erfahrung noch nie gemacht hast. Nun weißt du wie es sich anfühlte wenn Körper und Geist im Einklang sind. So erst werden wir zu vollkommenen Persönlichkeiten gefestigt in den Grundfesten unseres selbst. Diese Übung lässt dich und deinen Körper enger zusammenwachsen. Es zeigt dir deine Stärken auf. Es gibt weitere Übungen dazu die alles noch vertiefen. Allerdings würden wir dafür einige Tage brauchen. Diese Übung sollte dir jedoch helfen mit dem klar zu kommen was in dir vor geht. Suche stets diese Ruhe! Es spielt dabei keine Rolle wo du dich befindest. Ich zeige dir jetzt eine weitere Technik. Versuche es mir nachzumachen, nachdem ich es dir gezeigt habe und es noch einmal langsam Schritt für Schritt durchgehe.“

Serenety drehte sich und glitt an Carla’s rechte Seite. Dann nahm sie Position ein, suchte den festen Stand, streckte die Arme nach vorne aus und begann dann einige Schrittfolgen zu vollführen. Als erstes glitt ihr rechtes Bein lach rechts außen, ihre rechte Hand folgte und der linke Fuß glitt nach innen. Somit stand sie mit dem Oberkörper nach vorn und die Beine versetzt da. Die Abfolge der nächsten Schritte ging nach vorn, die Hände gingen mit, vollführten kreisende Bewegungen. Ihre Körperbewegung war eins mit ihr, ihr Kopf folgte ihrem inneren Rhythmus in ihren Gedanken summte ein Lied. Ihre Bewegungen waren fließend wie das Wasser, sanft und dennoch kraftvoll. Sie bewegte sich wie ein Tänzerin über den Boden des Dojo’s und dennoch war es kein Tanz welchen sie vollführte. Ihr Geist war ruhig, nichts bemächtigte sich dessen. Sie war im Einklang mit sich selbst, mit der Erde, der Luft, den Elementen.

Sie brauchte nicht nachdenken, da ihr Körper die Technik beherrschte und sie fließen vollführte ohne ins Straucheln zu kommen. Weich bewegte sie sich, drehte sich ihr Körper, bewegten sich ihre Hände zur Seite oder nach oben. Vollführten Drehungen oder Schrauben, ehe sie über den Boden zu fliegen schien und dann in einer abschließenden Position zurückkehrte in der sie die Arme nach unten nahm zu ihren Beinen, welche sich im festen Stand befanden. Bei jeder dieser Figuren war ihr Kopf mitgegangen und ihr Pferdeschwanz hatte gewippt. Sie hatte ausgesehen wie ein Engel und dennoch wie eine Kämpferin. Serenety wandte den Kopf zu Carla, ehe sie sprach.


„Dies ist Tai Chi, auch Schattenkampf genannt. Eine Übung die dir Ruhe bringen wird. Auch sie sorgt dafür deinen Körper und deinen Geist in Einklang zu bringen. Wie bei allem ist der festverwurzelte Stand mit der Erde wichtig. Ich werde jeden Schritt einzeln vorführe und du folgst mir einfach. Solltest du nicht mitkommen sage es mir.“

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[Bastion - Center - Sith Orden - Unterste Ebene, die Ebene der Alchemisten - Vor dem Lift - Kira und Adria, Darth Ral und Darth Bor]

Rals hervortretende Sith-Augen, die eine ähnliche Blässe aufwiesen wie seine restliche sichtbare Haut, schienen regelrecht platzen zu wollen als sich die junge Frau vorstellte und anschließen abzuhauen gedachte. Wie konnte diese unwürdige Kreatur es nur wagen, ohne eine Erlaubnis des mächtigsten aller Executoren verschwinden zu wollen? Auf die Knie fallen und ihn anbetteln, das hatte sie gefälligst zu tun. Entsprechend ungehalten war der Sith und sein Gesicht wurde noch faltiger. Die Speckrollen an seinem Kinn schienen sich auch unwillkürlich zu vermehren, ineinander zu schieben und neue tiefe Schluchten zu bilden. Als er dann sprach, flogen die Speichelfäden nur so durch die Luft und verfehlten dabei nur eher zufällig den Körper des Sith Warriors.

Ge-hen? Wohl kaum! Du dringst in unsere Sphere ein, verpestest die Luft mit dem minderwertigen Gestank und störst die Ruhe der hier an der Zukunft forschenden Alchemisten und dann willst du wieder ge-hen? Auf den Boden schmeißen und um dein Leben betteln, das darfst du!“
„Aber Ral... wir haben keine Zeit-“
„Halt deine dumme Klappe Bor! Oder schlägst du dich etwa auf ihre Seite? Sollen wir sie einfach so ziehen lassen? Nach all dem? Trok algha morak, hast du dein letztes bisschen Hirn ausgekotzt oder was!“
„Ne-nein Herr, aber wir könnten sie doch einfach töten, das ginge schneller, ja? Schneller ist gut, dann wird Lord-“
„Sprich den Namen nicht aus Faulhirn! Nein, nein sie wird nicht so einfach sterben. Wer mich weckt, wer mich stört, kommt nicht so einfach davon.“

Seine Glubschaugen wanderten über den Körper der jungen Sith und man konnte an seinem Gesicht nur allzu deutlich ablesen was er jetzt gerne tun würde. Mit einem schleimig schmierigen Grinsen und gierigen Augen nickte er dem niederen weiblichen Sith zu.

„Mit dir werden wir was ganz anderes machen. Bor! Schnapp sie dir und schleife sie zu unserem Labor. Ich habe da einen höchst instabilen Trank den ich ihrem Gör gerne mal einflössen würde.“
„Aber Ral... das würde ja noch länger dauern“
beklagte der hagere Riese und klang dabei ernsthaft niedergeschlagen. Nicht besorgt, ob des angeblich so wichtigen Auftrags und der Strafe des Zirkel-Meisters, sondern tatsächlich traurig.
„Wegen deinem Hirn-Totelschaden befinde ich mich grade in dieser Situation und wenn jetzt nicht gleich irgendwas passiert, das meine Laune hebt, reiße ich dir deinen ********* Schädel vom Hals. Schnapp sie dir oder ich vergesse mich! Mach!“
Obwohl auch Bor wusste, das Ral ihn niemals wirklich töten würde und sie sich beide machttechnisch auf dem selben Level befanden, war sein Schuldbewusstsein derart stark ausgeprägt, das er sich wegen seines Missgeschicks wie ein Diener benahm und auch behandeln ließ. Natürlich hatte der Zirkel-Meister das gewusst, und natürlich waren sie genau deshalb aneinander gebunden worden. Hin und wieder brauchte eben auch ein Sith Fürst einen Hofnarren der ihn unterhielt...
„Ja Meister“ antwortete Bor, der Sith Executor, unterwürfig und drehte sich um. Bei dieser Bewegung rutschte auch sogleich seine eh nur schlecht sitzende Kapuze von dem großen, nach Rals Auffassung leeren Kopf. Ein lang gezogenes, totengleiches Gesicht mit kränklich grün-schwarzen Flecken und Linien kam zum Vorschein. Mit Augen, die so tief in ihren Höhlen ruhten, das sie unabhängig von ihrer natürlichen Farbe schwarz wirkten. Dünnen, aufgesprungenen und blutleeren Lippen, einer mehrfach gebrochenen und nie gerichteten Nase und zwei Ohren, die irgendjemand ziemlich oft mit einem scharfen Gegenstand eingeschnitten hatte. All seine Wunden waren nur schlecht verheilt und im Großen und Ganzen wirkte es einfach nur so, als hätte man den armen Teufel zu Tode gefoltert, dann ein zwei Tage lang liegen lassen und anschließend wieder mit nekromantischer Sith Magie zum Leben erweckt. Aber trotz dieser untoten Fratze und der kaum vorhandenen Muskeln und Fettreserven im Gesicht, schaffte er es betrübt und niedergeschlagen auszusehen. Ein Ausdruck, der auch dann nicht wich als er seine große rechte Hand ausstreckte und sie auf die Schulter der Sith legte. Er übte keinen Druck aus, stierte sie nicht warnend an oder war in der Macht allzu einschüchternd, doch als er sprach, konnte man gar nicht anders als ihm zu gehorchen.

„Kommt mit Lady, es ist besser so für Euch und Euer Kind.“
Jemand ohne jedweder Empathie oder Vorstellungsvermögen hätte sich vermutlich losgerissen und wäre einfach nur abgehauen. Doch dachte man nur einen Augenblick lang darüber nach, was an diesem Ort geschehen musste, damit eine so groteske Gestalt, ein Wesen das in der Macht so präsent und stark wirkte, derart erbärmlich und kümmerlich daher kam, fügte man sich lieber. Angsterfüllt sollte man bei dem Gedanken sein, das Duo gegen sich aufzubringen und sie dazu zu zwingen aus ihrem lethargischen, disziplinlosen und faulen Leben auszubrechen und tatsächlich mal etwas zu tun. Zwing einen hungrigen und müden Rancor dazu sich seinen Schlaf zu verdienen und der Ausgang einer Begegnung mit dieser Bestie war abzusehen. Vor allem wenn er noch einen fetten Gefährten an seiner Seite hatte.
Aus welchem Grund die Frau am Ende aber tatsächlich einwilligte und sich nicht wehrte, war irrelevant. Als Bor sie schließlich sanft umdrehte und vor sich her schob, immer mal wieder an stupste und dabei sogar die Wächter von Lord Tezzar verscheuchte, schien es gar nicht so, als wäre Kira Guldur tatsächlich in Gefahr. Oder ihr Kind.
Wäre da nicht ein gewisser Executor. Der zur Bewegungslosigkeit verdammt, sich auf dem Rücken des hünenhaften Bors befand und in allen schrecklichen Details zu berichten wusste, was denn sein ach so tolles Elixier so alles anrichten konnte.


„Dein Gör wird ein wandelnde Mutationsbeule sein. Jedes Glied, jeder Knochen wird dutzendfach mutieren, dank unserer Macht aber nicht sterben. Schreien wird es, vor Schmerzen, in den Wahnsinn getrieben, haha, oh ja, es wird leiden wie noch nie ein Lebewesen gelitten hat.“
„Aber noch haben wir es nicht testen können.“
„Na und? Die Bestandteile sind bekannt, was sie anrichten, was sie alles mutieren lassen können. Es ist doch of-fen-sicht-lich was passieren wird. Und ihr Guldur, ihr werdet zuschauen wie sich eure Blag krümmen.. oder nein, haha, sich kugeln wird, wie ein aufgedunsener deformierter Fleischklumpen wird eure Kind über den Boden rollen, hüpfen und dabei ständig... ach, ihr werdet es schon sehen, haha!“

Ral war derart aufgeregt, das sein Herumzappeln Bor ständig aus dem Gleichgewicht brachte und er deshalb statt durch das Portal ins Labor zu gehen, stattdessen gegen dessen Rahmen knallte. Daraufhin torkelte er zur Seite und konnte sich nur grade so davon abhalten hinzufallen. Der fette Sith auf seinem Rücken hatte weniger Glück, denn dessen Gesicht wurde mit nicht wenig Kraft gegen die Wand geschmettert. Der war zu diesem Augenblick noch so in seinen Gedanken versunken, das er die Macht nicht mehr zu seinem Schutz mobilisieren konnte.
„Du dummdämlicher schwachsinniger Hirnfurz! Willst du mich umbringen! Mein Kopf... argh, mein Kopf, das wirst du mir büßen! Warte nur, warte nur bis ich wieder hier runter komme!“
„Aber... aber euer...“
„MEIN? Mein was? Willst du mir jetzt etwa die Schuld daran geben? Mach das du dich bewegst. Los, zum Tisch und passe auf das sich dieses Weib nichts versucht.“


Gesagt, getan. Kira wurde zu einem hygienisch höchst bedenklichen Tisch in der Mitte des Labors gedrückt, wo sie umgeben von nicht weniger zweifelhaften Gerätschaften dabei zuschauen musste, wie die beiden Executoren mit Hilfe der Macht nicht nur ihr Kind auf den nicht mehr sonderlich ebenen und mit unzähligen Flecken verkrusteten Tisch legten und dann mit metallischen Fixierungen an diesen banden, nein, sie bekam schlussendlich sogar eine kleine Flasche in die Hand gedrückt. Diese bestand aus einem undurchsichtigen stahlblauen Material und was sich darin befand, konnte man sich denken. Da Bor nicht mehr gebraucht wurde und Ral in der Macht stark genug war, um Kira bei Ungehorsam zu vernichten, sah dieser nun mit einem sadistischen Grinsen dabei zu wie sie wiederum das Elixier anstarrte.
„Dir gebührt die Ehre es deinem Kind zu geben. Tust du es nicht, mache ich es und dann werde ich meinen Spaß mit dir haben und bist du mir schließlich nicht mehr vom Nutzen, darfst auch du davon kosten und dann seid ihr beide wieder eine glückliche Fleischklumpen-Familie.“
„Aber Lord Ral, vielleicht wirkt es ja gar nicht...“
„Schnauze! Wie ich schon sagte, die Bestandteile sorgen für einen sprunghaften Wachstum der Zellen. Wie sie zusammen wirken, wissen wir vielleicht nicht, aber im Gegensatz zu dir Faulhirn kann ich es mir vorstellen. Es wird funktionieren...“
„Und wenn nicht...“
„... dann darf Lady Guldur uns gerne wieder verlassen“
verkündete Ral großzügig, verdrehte zum Ende hin jedoch die Augen und lachte dann gehässig. Nein, so würde das ganz sicher nicht ablaufen. Der von Ral entwickelte Wachstumstrank war eigentlich für die Erschaffung einer seelenlosen Alchemisten-Armee gedacht, ein Geschenk an den Zirkel-Meister, damit dieser Ral endlich von diesem hirntoten Trottel befreite und ihn beförderte, doch wie Bor schon richtig – wenn auch ungefragt und zu einem unpassenden Augenblick – preis gegeben hatte, war er noch nicht getestet worden. Sollte das Mittel dem Baby tatsächlich dazu verhelfen in kürzester Zeit heran zu wachsen, ausgestattet mit dem Grundgerüst einer Persönlichkeit, von jedem manipulierbar, wäre das der Durchbruch für Ral. Die Geschichte mit den Mutationen hatte er sich nur ausgedacht um Kira zu schocken, doch gänzlich abwegig war es nicht. Der Trank würde alle Zellen zum Wachsen anregen und sollte das Baby schon jetzt bösartige Tumorzellen in sich tragen, so würden natürlich auch diese mit wachsen. Falls das Ganze überhaupt wirkte und das Kind nicht einfach nur starb.
Ungeachtet des Ausgangs würde Ral Kira natürlich nicht wirklich gehen lassen. Es war ihm verboten sich an anderen Alchemisten zu vergreifen, doch mit dieser Guldur konnte er sich eine Weile lang vergnügen. Und sie dann den Wächtern überlassen.


„Macht schon! Ich wollte schon immer einen mutierten Fleischklops als Haustier haben.“

[Bastion - Center - Sith Orden - Unterste Ebene, die Ebene der Alchemisten - In dem gemeinsamen Labor von Ral und Bor - Kira und Adria, Darth Ral und Darth Bor]

 
[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Dojo | Serenety und Halijc'arl'ajkartia ]



Serenety erklärte, dass dieses Gefühl, welches die Chiss durch die Übung empfand, absolut normal wäre. Sie meinte, es würde zeigen, dass Carla die Erfahrung noch nie gemacht hatte, was es bedeutet, wenn Körper und Geist im Einklang waren.
War sie etwa bisher immer unausgeglichen gewesen? Die Chiss stellte sich diese Frage und konnte sie nicht abschließend beantworten. Es gab Momente, in denen sie nicht mehr rational auf eine Situation reagiert hatte, sondern rein instinktiv. Sie hatte sich später dafür innerlich gerügt, in der Annahme, dass laut ihrer Erziehung, so etwas nicht schicklich war. Obwohl es sich "richtig angefühlt" hatte. So dämmerte es ihr langsam, dass Instinkt und Willen zu einander gehörten.
Sie zu koordinieren, also "in Einklang" zu bringen, wie Serenety erklärte, führten erst zu einer vollkommenen Persönlichkeit.
Die vorgeführte Übung sollte helfen, zu verdeutlichen, was in der jungen Chiss vorging.
Ihr Rat: Diese Ruhe stets zu suchen, egal an welchem Ort sie sich befand.
Die Exotin wollte ihr noch eine weitere Übung zeigen - lediglich ein kleiner Ausschnitt aus einer ganzen Reihe von Übungen, welche aber in der Gesamtzahl sie über Tage beschäftigen würde.
"Ich sehe, da ist noch ein langer Weg vor mir. Ich begreife so langsam, dass ich bisher meine innere Natur zu bekämpfen versucht habe. Das war der Fehler. Ich bin, was ich bin und es ist nichts "falsches" in mir, ich lerne so langsam, dass ich mich selbst nicht zu bekämpfen brauche." sagte sie leise, aber mit fester Stimme.

Nun führte Serenety eine Übung vor, die aus einer stabilen Grundstellung begann und in einer anmutig wirkenden Bewegung einen Halbkreisschritt zur Seite tat und ihre Hand dem Bein folgte. Es hatte etwas von einem Tanz und Serenety wirkte dabei so entspannt, als wäre dies ein leichtes Spiel. Tatsächlich war der Bewegungsablauf durchaus komplex, aber sehr effizient. Es erinnerte an die waffenlose Kampftechnik, die Carla einst gelernt hatte. Dort lag der Fokus aber in schnellen, kraftvollen Hieben, Schlägen und Tritten. Im Vergleich zu dieser Übung wirkte der Kampfstil brachial und weniger elegant.
„Dies ist Tai Chi, auch Schattenkampf genannt. Eine Übung die dir Ruhe bringen wird. Auch sie sorgt dafür deinen Körper und deinen Geist in Einklang zu bringen. Wie bei allem ist der festverwurzelte Stand mit der Erde wichtig. Ich werde jeden Schritt einzeln vorführe und du folgst mir einfach. Solltest du nicht mitkommen sage es mir.“ erklärte sie der Chiss und Carla begab sich in die Grundstellung und stellte sich neben die junge Exotin um mit ihr diese Schritte parallel zu üben.
Sie vollzog die Übung und konzentrierte sich auf den Atem. Sie spürte ihr Gleichgewicht und merkte, dass schon minimale Abweichungen das Gleichgewicht ungünstig verlagern konnten. Man musste also konzentriert diese Abläufe durchführen und dann liefen sie auch glatt ab und führten zu einem stabilen Bewegungsablauf.
Alle Gedanken waren unwichtig, die Übung und der Fokus auf die Atmung forderte fast die gesamte Konzentration. Das hatte zur Folge, dass die Chiss die unangenehmen Bilder, die sie verfolgt hatten, nicht mehr wahrnahm und das war in der Tat sehr entspannend.
Wich sie von der Konzentration ab, verhaspelte sie sich umgehend in der korrekten Arm- oder Beinposition. Im nächsten Schrittzyklus behob sie diese Fehler und nach ein paar Minuten verbesserte sich die gesamte Koordination und für ihren Geschmack, fühlte sich das ganze schon recht elegant an. Mit einem zufriedenen Lächeln schaute sie Serenety an, als sie eine kleine Übungspause machten.
"Ich habe viel gelernt. Mir kommen einige Schritte und Bewegungen sehr vertraut vor. Sie erinnern an die Kampftechnik, die ich einmal gelernt hatte. Aber in dieser Form praktiziert ist das ganze wesentlich intensiver und ...wie soll ich sagen...runder. Es fließt dahin wie Wasser. Von außen sieht es nicht sehr kraftvoll aus. Aber ich spüre, welche Energie dahinter steckt. Aber es ist nicht nur das, ich spüre auch, wie der Boden, die Luft, ja meine gesamte Umgebung mir so vertraut sind. Man kann sagen, sie sind "mein Freund"." sagte sie voller Anerkennung.
Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und in ihren Augen war ein Funkel zu sehen.
"Ich würde gern mehr davon kennen lernen und sehen, ob ich mein Wissen über meine mir bekannte Kampftechnik sich darauf übertragen lässt."
Die anfängliche Müdigkeit und Mattigkeit war verflogen.
"Ich kann mir vorstellen, dass du gern hier in diesem Dojo bist. Es ist ein sehr kraftvoller Ort." sagte die Chiss und schaute sich um. Jetzt, wo sie wieder "zu sich selbst" gefunden hatte, spürte sie auch, was ihr Gegenüber empfand. Es gab da durchaus gewisse Parallelen zu Carla's Empfindungen. Die junge Exotin hatte selbst mit Verlusten zu kämpfen und es gab Konfliktpotential, welches mehr oder weniger im Untergrund brodelte. Hier kollidierten Erwartungen von außen mit den Erwartungen von innen. Im Dojo konnte man dies alles hinter sich lassen. Man musste es sogar, wenn man sich für den Kampf konzentrieren sollte.
"Erinnerst du dich noch an diese Trauerfeier...ich hatte dich zu einem Zweikampf aufgefordert um dich davon abzuhalten, zu flüchten. Ein etwas hilfloser Versuch, muß ich zugegen. Damals hätte ich nicht gedacht, dass wir beide mal in einem Dojo stehen würden. Und jetzt stehen wir in diesem Dojo und üben den Schattenkampf." sagte sie schließlich mit einem munteren Lächeln.

[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Dojo | Serenety und Halijc'arl'ajkartia ]

 
[ Bastion |Imperial City | außerhalb der Stadt | Anwesen der Akaji's | Familien Dojo | Serenety und Halijc'arl'ajkartia ]

Vor jedem lang ein langer Weg den zu beschreiten man nur selbst konnte. Für Serenety war es schön zu hören wie Carla selbst erkannte wo ihre Probleme lagen. Dies war eine Form der Psychologischen Behandlung die sie bevorzugte. Anderen dabei zu helfen selbst zu erkennen was war, wo es Probleme gab und wie man damit umgehen konnte. Carla erkannte sehr gute, dass sie bisher ihr eigenes Ich, ihr Sein unterdrückt hatte und versucht hatte sich selbst zu bekämpfen. Doch dies war ein Fehler. Sich selbst zu bekämpfen bedeutete in einem ständigen Konflikt zu sein, niemals Ruhe zu erhalten und bei der Chiss war es genauso. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen es anderen Recht zu machen und hatte sich dadurch sich selbst entfremdet. Sie hätte nie ihren Frieden gefunden und hätte es somit niemals geschafft wirklich zu erkennen, wo das Problem lag. Nein, es war nichts falsches an ihr und sie konnte stolz auf das sein was sie war.

„Sich selbst zu bekämpfen schwächt einen. Man verliert den Halt und hat das Gefühl zu trudeln. Der Boden unter den eigenen Füßen ist dadurch ständig in Bewegung man versucht krampfhaft zu verhindern im Gleichgewicht zu bleiben. Unser inneres Gleichgewicht jedoch ist wichtig. Ähnlich wie mit unserem Ohr und der Komplexität darin. Das Ohr ist das Zentrum unseres Gleichgewichts, wenn es gestört wird taumeln wir. Du hast keinen Grund dich selbst zu bekämpfen, Carla! Es ist gut was du bist und wer du bist. Lass dir von niemandem etwas anderes einreden. Deine Stärke liegt in dir, mache sie dir zu nutzen.

Für mich ist es ein Erfolg zu sehen, dass du erkannt hast, dass du dich selbst bisher bekämpft hast. Als Therapeutin versuche ich immer darauf zu achten, dass meine Klientinnen oder Klienten selbst erkennen und erfahren was sie für ein Problem haben und wie sie dieses handhaben können.“


Gemeinsam vollführten sie die Übung und Carla machte sich sehr gut. Wenn sie auch Anfangs sich ein wenig verhaspelte, so war dies kein Problem. Sie blieb standhaft, ließ ihre Konzentration nicht abweichen und wenn es doch dazu kam nahm sie sich zusammen. Carla war eine gute Schülerin, sie lernte schnell und ohne größere Probleme. Ihr Geist war ruhig, ausgeglichen. Sie hatte ihre innere Stärke vorerst gefunden und Serenety war überaus glücklich darüber. Jemanden zu helfen war für sie ein Glücksgefühl. Es macht sie zufrieden.

Das Lob von Halijc’arl’ajkartia war Balsam für ihre Seele, die ohnehin geschunden war. Zu hören, dass einige Schritte der Chiss bekannt vorkamen machte deutlich, dass die Chiss ähnliche Abläufe in ihren Kampftechniken besaßen. Ihre Beschreibung mit dem Wasser traf sehr gut zu. Wasser war mächtig, sehr mächtig und gehörte zu den mächtigsten Elementen. Wasser konnte Stein zerstören. War hart und dennoch weich.

„Wasser ist mächtig! Eines der mächtigsten Elemente überhaupt. Es ist hart und weich zugleich, höhlt Stein aus und kann diesen auch vernichten. Deine Beschreibung passt also sehr gut zu dem was du empfunden hast. Vollkommenheit des Körpers bedeutet die Einheit von Körper und Geist. Dies ist ein Leitsatz meines Volkes. Wenn du dies beherzigst, dann bist du dazu imstande alles gefasster zu sehen, dich zu entspannen und ruhiger an alles heran zu gehen.“

Serenety lächelte leicht und blickte in das Gesicht der jungen Frau vor ihr, welche sich eine Strähne aus dem Gesicht wischte.

„Ich weiße dich gerne in weitere Techniken ein. Ja ich liebe dieses Dojo. Hier finde ich Ruhe, hier finde ich meine innere Stärke, kann abschalten und vergessen. Wenn ich diese Übungen mache vergesse ich was mich sorgt und finde meinen Ruhepol.“

Sie konnte sich noch gut an die Trauerfeier erinnern und an ihre Gespräch. Ebenso wie Carla versucht hatte Serenety vor einer Flucht zu hindern, wenn auch erfolglos. Nun standen sie tatsächlich im Dojo und konnten.

„Manches geschieht ohne das wir Einfluss darauf haben. Ich denke manche Dinge geschehen nicht ohne Grund.“

Serenety glitt auf die Waffenkammer zu und winkte Carla ihr zu folgen. Als beide Frauen dort ankamen deutete die junge Exotin auf einige Waffen.

„Suche dir eine aus und wir werden unseren Zweikampf bestreiten. Deine Worte auf der Trauerfeier habe ich nicht vergessen und hier ist die perfekte Gelegenheit dies nachzuholen.“

Sie lächelte, griff nach einem Übungskatana und verließ die Waffenkammer. Schritt in die Mitte des Dojo’s und suchte sich ihren sicheren Stand. Dann wartete sie auf Carla, welche einige Minuten später mit der sich selbst ausgesuchten Waffe zu ihr trat.

„Ich werde nichts erklären. Wir werden kämpfen und es wird sich zeigen was geschieht. Ich möchte das du nach deinem Muster vorgehst, nach dem was du gelernt hast. Ich werde reagieren. Greife mich an, Carla.“

Mehr sagte sie nicht, sondern ging leicht in die Hocke und eine Schrägstellung, zog ihr Katana leicht über den Kopf und hielt die Klinge senkrecht nach unten. Ihre Atmung ging ruhig, ihr Körper war darauf gefasst angegriffen zu werden. Jeder Muskel in ihrem Körper war angespannt, bereit zu reagieren. Ihre Augen waren klar und fokussierten ihre Kampfgefährtin.

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Serenety erklärte, dass es nicht gut war, sich selbst zu bekämpfen, da man sich damit selbst schwächte. Wenn man sich selbst etwas falsches einredete, dann störte man damit das Ohr, welches ebenso die wichtige Funktion des Gleichgewichtsorgans inne hatte. Es klang auf einmal so logisch. Die Exotin lobte die Selbsterkenntnis von Carla und motivierte sie, sich nichts einreden zu lassen und auf die eigene Stärke zu konzentrieren. Sie resümierte, dass es ihr als Therapeutin wichtig war, die Patienten zur Selbsterkenntnis zu bewegen.
"Ich habe eine gute Lehrerin." erwiderte die Chiss das Lob.

„Wasser ist mächtig! Eines der mächtigsten Elemente überhaupt. Es ist hart und weich zugleich, höhlt Stein aus und kann diesen auch vernichten. Deine Beschreibung passt also sehr gut zu dem was du empfunden hast. Vollkommenheit des Körpers bedeutet die Einheit von Körper und Geist. Dies ist ein Leitsatz meines Volkes. Wenn du dies beherzigst, dann bist du dazu imstande alles gefasster zu sehen, dich zu entspannen und ruhiger an alles heran zu gehen.“ erklärte Serenety zusätzlich.
Der Hinweis, wie Wasser zu fließen, den hatte die Chiss schon ein mal früher irgendwo gehört, oder gelesen. Wahrscheinlich in einer halbherzig formulierten philosophischen Lebenshilfe. Eine Stubenkameradin hatte so etwas auf der Akademie gelesen. Damals konnte die Chiss nicht viel damit anfangen, ihre Kameradin wahrscheinlich ebenso nicht.
Jetzt aber, in dieser Übung, machten diese irgendwo aufgeschnappten Worte Sinn und fügten sich zu einem Bild.
Schließlich bekannte Serenety, dass sie hier in diesem Dojo Ruhe und entspannung fand, ihn regelrecht sogar liebte. Die Sorgen konnte man für den Moment vergessen und den Geist frei bekommen. Also genau das, was Carla vorhin selbst erfahren hatte.
Die Chiss lächelte wissend und nickte zur Bestätigung.
Dann erklärte die junge Exotin, das manches geschehen würde, ohne das man darauf einen Einfluß hatte und dass alles seinen Grund hatte.
"Ob es einen höheren Sinn ergibt, oder ob unser Gehirn es nachträglich einem höheren Sinn zuspricht, das ist letzten Endes eigentlich egal. Die Akzeptanz, dass es ein Schicksal gibt und alles am Ende einen Zusammenhang ergibt, das macht es leichter erträglich, mit dem ganzen umzugehen. Wir alle schwimmen in einem Zeitstrom, der uns wie ein Wasserlauf trägt. Wir können uns allem diesem nicht entziehen, wir können bedingt unseren Kurs bestimmen, aber nicht ohne das es eine Reaktion unserer Umwelt und unserer "Mitschwimmer" darauf gibt." erwiderte Carla und wirkte gelöst.
Schließlich ging Serenety auf die Vorkommnisse auf der Trauerfeier ein. Damals standen sie vor einem Kampf, jetzt wurde dieser nachgeholt. Sie ging zum Waffenschrank und nahm sich dort ein Trainingskatana herraus und bot Carla an, sich selbst eine Waffe auszusuchen.
Die Chiss lies den Blick über die reichhaltige Waffenkammer streifen. Die Lanzen und Stangenwaffen boten den Vorteil, den Gegner auf Abstand zu halten, aber es bedurfte einer sehr guten Übung in diesen Waffen. Die Nunchakus oder Dolche waren zu ungewohnt, zu unberechenbar in der Kontrolle oder zu kurz. Sie entschied sich ebenfalls für ein Trainingsschwert. Es bot den besten Kompromis von Länge um den Gegner auf Abstand zu halten und führiger Kürze um diese Waffe reaktionsschnell zu bedienen. Es entsprach beinahe dem E-11-Blaster. Kurz genüg für beengte Räume und stabil genug für mittlere Distanzen.
Sie strich über das glatte polierte rötlichbraune Holz und lies es in der Hand wirken. Sie machte ein paar Probeschläge und versuchte einhändig damit umzugehen, stellte aber fest, dass zweihändiges Führen für diese Waffe wesentlich stabiler war.
Serenety bot an, das Carla sie nach ihrem eigenen Muster angreifen sollte. Die Exotin betrachtete Carla konzentriert hob das Holzschwert über den Kopf in die Höhe.
Die Chiss atmete ruhig und versuchte ein Gefühl für das Schwert zu bekommen. Sie hatte bislang damit noch nicht trainiert und der Fokus lag bislang im waffenlosen Kampf. Aber die Prinzipien waren ähnlich.
Sie umschloß fest, aber unverkrampft den Griff des Holzschwertes und ging in eine stabile aber zugleich flexible Grundstellung. Das rechte Bein nach vorn gebeugt, des Knie ungefähr auf Höhe des Fußes. Das linke Bein halb ausgestreckte nach hinten, den Fuß zur Seite gedreht, das Gewicht ca. 40% nach vorn, und 60% nach hinten verteilt. Sie streckte das Schwert aus um den Abstand zu ihrem Gegenüber abzuschätzen und Serenety auf Abstand halten zu können. Sie war knapp 2 Schwertlängen von ihr entfernt...mit einem Schritt nach vorn, war man also am Gegner.
Die Exotin hatte das Schwert gehoben, konnte also von oben angreifen oder verteidigen, "lud" aber gleichzeitig einen Schlag von unten ein, da dort eine gewisse Blöße sich geöffnet hatte.
Logischerweise bot sich also ein Angriff von unten an. Ein Schlag von unten würde sie aber auch sofort parieren und kontern. Carla schaute in die Augen ihrer Fechtpartnerin und sah, dass diese ihrerseits die Chiss mit klarem Blick fokusiert hatte. Im Gegensatz zur Chiss wirkte diese aber ruhig, jedenfalls atmete sie ruhig, als würde sie lediglich eine Übung machen. Carla spürte aber, wie ihr Puls etwas schneller schlug.
Sie war gerade dabei ihre Freundin mit einer Waffe anzugreifen, die zwar stumpf, aber trotzdem schmerzhaft sein konnte. Mit so einem "Stock" konnte man durchaus jemanden töten, wie zahlreiche Hinterhofschlägerein immer wieder bewiesen. Andererseits war Serenety in diesem Metier über Jahre erprobt und sie befand sich auf heimischen Terrain.
Die Chiss war sich absolut sicher, dass, wie auch immer sie angriff, die Exotin damit spielend umgehen konnte. Sie atmete tief durch und wischte die Bedenken weg, sich falsche Sorgen um ihre Freundin machen zu müssen. ...wahrscheinlich würde sie sich viel mehr Sorgen um sich selbst machen müssen. Aber Serenety würde sie nicht ernsthaft verletzen, was zumindest beruhigend war. Blaue Flecke würden aber nicht auszuschließen sein.
Es galt erstmal die Schlagkraft und Schnelligkeit des Gegners herauszufinden.
"Gut..." sagte Carla und nickte. Sie war jetzt bereit für den Angriff. Sie neigte das Schwert nach links unten und holte in einer schwunghaften Bewegung von links unten nach gedacht rechts oben aus. Dabei machte sie einen Schritt nach vorn. Mit spielerischer Leichtigkeit parierte Serenety den Hieb und, drehte die Klinge nach oben und plötzlich war die Spitze bedrohlich nahe an Carla's Gesicht, doch der eigentliche Schlag erfolgte nicht in diese Richtung, sondern in einer blitzschnellen Rotation von der anderen Seite. Mit einem Schritt nach hinten und einer rechten Parade des Schlages, der von halb oben herein kam, entging die Chiss dem Konter.
Damit war aber ihre linke Seite offen und Serenety griff diese Seite an und zog ihren Hieb über diese Seite. Ein scharfer Schlag hätte die Chiss unterhalb des Rippenbogens zertrennt. Der Schlag eine Etage höher und sie hätte ihren Kopf verloren. Der Strich war spürbar aber nicht so schmerzhaft, wie es von außen betrachtet ausgesehen haben musste.
Die erprobte Schwertkämpferin konnte sehr dosiert mit ihrer Schlagkraft umgehen. Sie hatte leichtfüßig die Chiss umgangen, sie war sehr schnell gewesen und flüssiger, als es sich Carla hatte vorausberechnet.
Die Chiss trat einen Schritt zurück, streckte die Klinge nach vorn aus um einen neuen Angriff vorzubereiten. Sie würde jetzt weniger zurückhaltend vorgehen. Sie atmete tief durch und hob die Klingenspitze nach links oben. Sie fixierte ihre Gegnerin mit ihren blutroten Augen und schwenkte die Klinge nach links hinten um von links oben einen kraftvollen Schlag durchführen zu können. Sie schoß gleichzeitig mit einem Schritt nach vorn und stieß einen gellenden Kampfesschrei aus. Der Hieb bekam dadurch automatisch mehr Energie. Krachend prallten die Holzschwerter aufeinander, als Serenety den Schlag parierte. Carla hatte beschlossen in der offensive zu bleiben und zog die Klinge etwas zurück, wahrte aber gleichzeitig mit der Klinge sich Deckung und führte einen Schlag von unten aus, ebenfalls kraftvoll mit einem Kampfesschrei. Es folgten weitere Schläge, die von der Seite, von oben, von unten und der jeweils anderen Seite erfolgten, kraftvoll und schnell hinter einander, so das Serenety gezwungen war, zurück zu weichen und lediglich zu parieren.
Carla's Schwerthiebe waren betont aggressiv, ebenso wie ihre dabei ausgeführten Kampfschreie. Sie verspürte keine Wut und geriet dabei auch nicht in Rage, auch wenn es so vielleicht aussehen mochte, es diente lediglich der Berechung um ihre Fechtpartnerin eventuell aus dem Konzept zu bringen. Diese parierte die Hiebe aber weiterhin leichtfüßig und souverän, aber musste sich deutlich beeilen. Carla steigerte das Tempo, deutete eine Finte an, lies einen Doppelschlag von der gleichen Seite folgen, um dann einen Streich von der Gegenseite zu setzen, der Serenty schließlich doch erreichte.
Zufrieden huschte ein Lächeln über Carla's Gesicht. Es stand also jetzt 1 zu 1, was die Treffer anbelangte. Die hitzigen Attacken brachten die Chiss aber gehörig ins Schwitzen. Sie wischte sich den Schweiß mit dem Ärmel aus dem Gesicht und sie atmete etwas schneller, ebenso war der Puls wesentlich schneller.
"Ich gestehe, ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß bei gleichzeitiger Erschöpfung, wie jetzt." sagte sie mit einem verschmitzten Lächeln. Der Treffer war letztendlich nur dem Glück geschuldet und die Chiss war sich sicher, das Serenety nicht alle Tricks gezeigt hatte um der aggresiven Attackenserie die Wendung zu geben. Wahrscheinlich taxierte sie sie ebenso ab, wie die Stärke und Fähigkeit ihrer Kontrahentin ausfiel.
Sie stellte eine sehr würdige Gegnerin dar.

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