Nyantho
.:.:. Sith-Akolyth .:.:.
*Hyperraum nach Korriban* ~ *an Bord der Feuer* ~ *Cockpit* ~ *Nyantho, Alaine*
„.........................Du bist auf meinem Schiff und hier gebe ich den Ton an und sonst niemand.“
Keinesfalls log sie ihn an. Im Gegenteil. Sie bestätigte sogar die bittere Wirklichkeit. Sie war hier an Bord der 'Fire' die Kapitänin, die Besitzerin, diejenige, die hier den Ton – Nyantho zuwider und zu seinem Nachteil- angab. Sein Blick ruhte kalt berechnend auf dem ihres, wie ein lauernder Krayt-Drache, der auf seine Situation, in der er zuschlagen würde, geduldig wartete und in seiner Verharrung alles unliebsame über ihn ergehen ließ . Der scharfe Blick, die Präzision ihrer entgegneten Aussagen auf Nyanthos Forderungen, erzeugte in ihm Missgunst, ein ekelhaftes, sichttrübendes Empfinden der selbestgedachten Wirklichkeit, der klaren Gegenwart. Es bestätigte sich erneut die Tatsache, dass er hier keinerlei Macht besaß. Ein durchaus unerfreuliches Factum, doch wie flüssiges Eisen nach eigenen vorteilsverhelfenden Vorstellungen formbar. Nur wenige gewollte Schläge mit dem Industriehammer reichten, um die Masse zu formen und erhärten zu lassen. Härte, Kühle, Schärfe – unabdingbare, zerstörerische Eigenschaften des Geistes und des Körpers, die eine grundlegende Machtbasis gewährleisteten. Er musste sie nurnoch besser in ihrem einzelnen Grundwesen begreifen. Seine freiformulierten Forderungen verloren an Gehalt und liefen Gefahr, vorerst unerfüllt zu bleiben. Der Prozess geriet bereits am Anfang ins Stocken, Stagnation läutungsklarer Wirklichkeit, die nur vom objektiven, klaren Geist wahrgenommen werden konnte, von einem unvergifteten Geist, der keinerlei lästige Bedürfnisse erfüllt haben wollte.
Sie erhob sich.
Wollust, Begierde, schreiende Leidenschaften waren nur Hüllwörter für ihn gewesen. Ihre inhaltslose Natur verlieh ihm die Stärke, Stärke, die sein eigenes Fortbestehen sicherte, dessen war er sich immer bewusst gewesen. Er verstand die codierten Gesetze und Verbindungen der Natur des Makro- und Mikrokosmus. Er befand sich am Fundament der Existenz, sicher und unverrückbar. Die Lehre des Naturgesetzes brachte ihn bei nichts zu fühlen, nichts zu empfinden, lästige und nichtsnützige subjektgetrübte Wahrnehmungen bereits in ihrer Entstehungsphase zu ersticken. Er war diesbezüglich nicht mehr als ein Tier im Körper eines Zweibeiners. Seine Verhaltensmuster waren auf Selbsterhalt aus, auf Gier nach einem weiten Terrain, dieses er besaß und verteidigen musste gegenüber solchen, die seine Macht in Frage stellten oder diese Teilen, wenn nicht gar zerstören wollten. Er trotzte den im schwarzen Talar eingehüllten Tod mit seinem Fallbeil auf Bastion, welches er Nah über den Boden und selbst im Orbit schwang. Er trotzte einem Sith, dessen Namen er nicht kannte. Ein blauer Sith schmächtiger Statur und feurig roten Augen und einer auratischen Machtpräsenz, die Nyantho faszinierte, die ihn einschüchterte, die sein Bewusstsein intensiver realisieren und selbsterkennen ließ. In seiner Jugend, die bereits früh endete mit 12 Jahren, lernte er schon sich gegenüber seiner Mitsklaven auf Elrood durchzusetzen. Verschwiegene Todesfälle gehörten zum natürlichen alltäglichen Ablauf innerhalb der SoorSub-Gesellschaft und ihrer hiesigen Werften, die ganzen Planeten alleine einen Mantel aus Stahl, Schweiß und Produktivität verliehen.
Sie näherte sich ihm
In zeitloser Ruhe und ästhetischer Vollkommenheit näherte sie sich ihm. Nyantho jedoch erschuf in seiner Herrschsucht herangereifte Kontrolle aus den Substanzen Wachsamkeit, Misstrauen und Selbstdisziplin, er braute daraus Nervengift für die aufsteigende Begierde nach Alaine und ließ diese verwelken.
Wie bleich ist meine Liebe...............ein Bild der Schönheit.............
so sanft.........erstarrt bist du.........allein dein Schweigen spricht zu mir.
der ich Nachtwache halte............... an der kühlen Bettstadt aus Chrom
und süßem Geruch der Verwesung............mit der sanften Strenge einer knöchernden Leichenhand
ergreift es mich........................................erbarmungslos im Nichts
das mich kalt umschlingt...........der Ahnungsschauer lässt mich zittern.
Sie stand vor ihm.
Nun verließ er die Welt der Gedanken, die Welt der Sinne, die Welt der verborgenen und zerstörten Emotionen. Eine Welt bestehend aus Fragmenten unschöner Erinnerungen, die ihn schwer atmen ließen, die ihm den Atem jederzeit rauben konnten, eine unerträgliche Last aus brennend heißer Finsternis, die ihn glühende Ketten umlegte, die sich langsam durch Haut und Fleisch brannten bis hin zu den langsam sich auflösenden Knochen bis das seine Seele aus Dies- und Jenseits getilgt wurde, wie Staub im Höllenfeuer.
Sie stand vor ihm und kam seinem Gesicht näher.
Seine schwarzen Augen weiteten sich, als er Alaine vor sich stehend wahrnahm. Seine vor seinem Brustkorb verschränkten Arme drückten sich automatisch an ihn heran, so als wollten sie mehr Abstand zu Alaine gewinnen. Wie durch unsichtbarer Hand entledigte Alaine sich Nyanthos Kapuze, die bislang sein halbes Gesicht verdeckte. Nun offenbarte die nach hinten fallende Kapuze sein leichenblasses Gesicht mit blutunterlaufenen Augen und Schicksalsnarben, die die Vergangenheit in die Gegenwart zerrten, die Zeit krümmten und Gedanken nahtödlicher Erfahrungen ins Licht rückten. Er sah sie ausdrucksstark an, indem er seine emotionslose Miene zu falschem Spiel beibehielt. Das er litt, konnte er nicht verbergen, denn dafür waren diese zu stark, sogar stärker als sein Machtempfinden. Selbst die Schwärze seiner Augen konnte das Leiden nicht verdüstern. Nyantho nährte die Quellen, die ihn am Leben hielten und ihn neue revitalisierende Kraft geben würden. Sie würden die Quellen zur dunklen Seite der Macht sein, sie würden die Tore der Schwäche einreißen, sie würden seine Ketten zerbersten lassen. Ihm dürstete es nach diesem Moment.
Versuchte sie ihn in unbegrenzter Versuchung zu verführen?
Ihre Worte nahm er nur als Selbstverständlichkeit wahr, auch wenn er nicht danach handelte, um diesen Zustand jemals verändern zu wollen. Er behielt sich die geringschätzige und unbedeutende Freiheit, nicht gegen seinen Willen zu handeln. Respektlosigkeit durch Transparenz? Respektlosigkeit aufgrund einer Kapuze, die ihn wie der Mantel umhüllte? Alaine öffnete ihm die Augen, denn erst jetzt nahm er erneut ihre Schönheit wahr, ihre makellose Haut, die blutroten Haare, die giftgrünen Augen und ihren warmen Atem auf seiner rauen, kalten Wange.
Indem er schon nichts sagte, war er bereits lauter, schreite förmlich seine Position und Aussage in die Außenwelt. Indem er schwieg, verriet die Mimik und Gestik mehr, als Nyantho willentlich vorsah. Derzeit mag Alaine für ihn eine Schutzpatronin sein, derzeit mag er auf sie angewiesen sein, doch könnte sich selbst in Zukunft dieser Zustand grundlegend verändern. Er bevorzugte es stets gegenüber jedem größtmöglichst zu schweigen, ohne das sein Wissensdurst daran austrocknete.
Sie schob sich an ihm vorsichtig vorbei. Weg von seinem Gesicht.
Er folgte ihr und trennte sich von ihrem Weg. Sein Ziel die Nasszelle. Ein Ort der Erneuerung, ein Ort der Reinigung, ein Ort, in diesem Wasser auf Feuer niederprasselte aus den zischenden, wasserspeienden Druckdüsen. Erst jetzt spürte er, wie erhitzt sein Körper gewesen ist. Es dauerte zwei ganze Sekunden, bis er erst die Gänze der Kälte und die Beschaffenheit plus Eigenschaften des Wassers auf seiner Haut spürte. Seine Sinne knisterten wie das herabfallende und aufklatschende Wasser. Die Leichenblässe bestätigte sich in voller Helligkeit. Unbelebte Blässe, die blutroten und bläulichen Adern das Gesamtbild des Körpers zierend und als einzigen Ort durchblutend. Aschfarbende Haut mit feinen gut wahrnehmbaren Aderverästelungen, die wie steinerne Risse auf Marmor aussahen. Eine marmorne Statue wie David. Wohlgeformt, stark im Auftreten, doch ohne aufrechtgehaltene Schale zerbrechlich. Niemals. Er ist satt an negativen Empfindungen und dennoch hungerte er nach ihnen. Sie stärkte die Festung, die Angreifer und Außenstehende fernhielt. Machtmehrung dürstet es seine Gier, sein Bestreben zur Erfüllung der Ziele breitet seine scharfen Krallen aus in ferne Zukunft und doch war diese bereits in Nähe gerückt, sie konnte er begreifbar machen. Das kalte, säuerliche Wasser erfüllte ihn mit neuer Energie. Die eisige Kälte machte seine Haut unempfindsam, den Schmerz spürte er nicht oder unterdrückte er bereits intuitiv. Nässe nahm er wahr, Nässe, die einst seine Augen heimsuchte in der Nacht, als sein Bruder durch seine Verschuldung starb. Für manche ist die Vergangenheit eine Kette , jeder Tag ein Glied, jeder Tag eine neue Hürde, die sich in mühsamer Kleinarbeit zu dem einen oder anderen Ringbolzen an dem einen oder anderen dunklen Ort zurückverfolgen lässt, und die Zukunft eine Sklavin der Vergangenheit, so wie er. Unzerstörbare Ketten, die er hasste und verfluchte. So erlegte er sich selbst den Fluch auf. Wie eine eingebrannte Kennzeichnung von sullustaner, kaminoscher Sklaven. Der Besitzer ist Vergangenheit und doch allzeit präsent.
In der salzbleichen Beleuchtung der Nasszellenlampen kristallisierte sich sein äußeres Erscheinungsbild glitzernd heraus. Der seichte Lichtschein versilberte es, so als bestünde er aus geisterhaftem Ektoplasma.
Ein Klopfen durchschallte die Nasszelle und durchdrang selbst das Wasser in seinen Ohren. Indem er mit seiner linken Hand das Hologramm erschienen ließ, deaktivierte und durchbrach er den Wasserkreislauf des Schiffes. Er trocknete sich provisorisch ab und zog sich seine schwarze Hose erneut an. Er öffnete den Schott der Nasszelle und erblickte Alaine, die ihm vorgewarnte neue schwarze Kleidung brachte.
Seine nichtssagende Maske aus gutartiger Teilnahmslosigkeit, die Lippen schmal, der Blick auf ein fernes Gerichtet durch seine schwarzen Augen. Er hatte einen ausdrucksstarken Charakterkopf, wenn auch von der falschen Sorte. Seine Augen schwarz, das Gesicht leichenblass und von Kampfeskratzern durchzogen, zusammengezogene Augenbrauen, unter diesen die Augen wie die eines Stieres starrten, der sich auf allen Seiten von herausfordernden roten Tüchern umgeben sah, sein Unterkiefer geschlossen. Seine Lippen waren trotz der Dusche aufgesprungen. In seinen Augen glänzte Neugierde und Verschlossenheit zugleich, so als seien die Augen das Tor zu seiner Seele. Seine Augen waren tiefschwarze Brunnen mit fauligem Wasser, das auf dem Grund dunkel glitzerte. Inmitten des Strudels jeder Art von Chaos verbarg sich eine seltsame Ordnung, die nur darauf wartete, gefunden zu und erstärkt zu werden.
Er nahm die Kleidung aus Alaines Händen entgegen und beobachtete sie noch eine weile stumm, dann verschwand er mit der neuen Kleidung in einer anderen Koye mit einem Einzelbett und zog sich still um. Aus dem Raum raunte er dunkel eine Frage hervor, die ihn brennend interessierte, auch wenn dieses Lodern der Wissensflamme phonetisch keinen Ausdruck verliehen bekam:
„Wie kann ich meine Macht kanalisieren, wie forcieren, wie das Wesen begreifen. Wie kann ich die Macht um der Macht willen mehren? Wie kann sie mich zur Stärke führen? Vorallem.......wie kann ich der dunklen Seite der Macht Herr werden und Diener zugleich?“
*Hyperraum nach Korriban* ~ *an Bord der Feuer* ~ *Koje* ~ *Nyantho, Alaine*
„.........................Du bist auf meinem Schiff und hier gebe ich den Ton an und sonst niemand.“
Keinesfalls log sie ihn an. Im Gegenteil. Sie bestätigte sogar die bittere Wirklichkeit. Sie war hier an Bord der 'Fire' die Kapitänin, die Besitzerin, diejenige, die hier den Ton – Nyantho zuwider und zu seinem Nachteil- angab. Sein Blick ruhte kalt berechnend auf dem ihres, wie ein lauernder Krayt-Drache, der auf seine Situation, in der er zuschlagen würde, geduldig wartete und in seiner Verharrung alles unliebsame über ihn ergehen ließ . Der scharfe Blick, die Präzision ihrer entgegneten Aussagen auf Nyanthos Forderungen, erzeugte in ihm Missgunst, ein ekelhaftes, sichttrübendes Empfinden der selbestgedachten Wirklichkeit, der klaren Gegenwart. Es bestätigte sich erneut die Tatsache, dass er hier keinerlei Macht besaß. Ein durchaus unerfreuliches Factum, doch wie flüssiges Eisen nach eigenen vorteilsverhelfenden Vorstellungen formbar. Nur wenige gewollte Schläge mit dem Industriehammer reichten, um die Masse zu formen und erhärten zu lassen. Härte, Kühle, Schärfe – unabdingbare, zerstörerische Eigenschaften des Geistes und des Körpers, die eine grundlegende Machtbasis gewährleisteten. Er musste sie nurnoch besser in ihrem einzelnen Grundwesen begreifen. Seine freiformulierten Forderungen verloren an Gehalt und liefen Gefahr, vorerst unerfüllt zu bleiben. Der Prozess geriet bereits am Anfang ins Stocken, Stagnation läutungsklarer Wirklichkeit, die nur vom objektiven, klaren Geist wahrgenommen werden konnte, von einem unvergifteten Geist, der keinerlei lästige Bedürfnisse erfüllt haben wollte.
Sie erhob sich.
Wollust, Begierde, schreiende Leidenschaften waren nur Hüllwörter für ihn gewesen. Ihre inhaltslose Natur verlieh ihm die Stärke, Stärke, die sein eigenes Fortbestehen sicherte, dessen war er sich immer bewusst gewesen. Er verstand die codierten Gesetze und Verbindungen der Natur des Makro- und Mikrokosmus. Er befand sich am Fundament der Existenz, sicher und unverrückbar. Die Lehre des Naturgesetzes brachte ihn bei nichts zu fühlen, nichts zu empfinden, lästige und nichtsnützige subjektgetrübte Wahrnehmungen bereits in ihrer Entstehungsphase zu ersticken. Er war diesbezüglich nicht mehr als ein Tier im Körper eines Zweibeiners. Seine Verhaltensmuster waren auf Selbsterhalt aus, auf Gier nach einem weiten Terrain, dieses er besaß und verteidigen musste gegenüber solchen, die seine Macht in Frage stellten oder diese Teilen, wenn nicht gar zerstören wollten. Er trotzte den im schwarzen Talar eingehüllten Tod mit seinem Fallbeil auf Bastion, welches er Nah über den Boden und selbst im Orbit schwang. Er trotzte einem Sith, dessen Namen er nicht kannte. Ein blauer Sith schmächtiger Statur und feurig roten Augen und einer auratischen Machtpräsenz, die Nyantho faszinierte, die ihn einschüchterte, die sein Bewusstsein intensiver realisieren und selbsterkennen ließ. In seiner Jugend, die bereits früh endete mit 12 Jahren, lernte er schon sich gegenüber seiner Mitsklaven auf Elrood durchzusetzen. Verschwiegene Todesfälle gehörten zum natürlichen alltäglichen Ablauf innerhalb der SoorSub-Gesellschaft und ihrer hiesigen Werften, die ganzen Planeten alleine einen Mantel aus Stahl, Schweiß und Produktivität verliehen.
Sie näherte sich ihm
In zeitloser Ruhe und ästhetischer Vollkommenheit näherte sie sich ihm. Nyantho jedoch erschuf in seiner Herrschsucht herangereifte Kontrolle aus den Substanzen Wachsamkeit, Misstrauen und Selbstdisziplin, er braute daraus Nervengift für die aufsteigende Begierde nach Alaine und ließ diese verwelken.
Wie bleich ist meine Liebe...............ein Bild der Schönheit.............
so sanft.........erstarrt bist du.........allein dein Schweigen spricht zu mir.
der ich Nachtwache halte............... an der kühlen Bettstadt aus Chrom
und süßem Geruch der Verwesung............mit der sanften Strenge einer knöchernden Leichenhand
ergreift es mich........................................erbarmungslos im Nichts
das mich kalt umschlingt...........der Ahnungsschauer lässt mich zittern.
Sie stand vor ihm.
Nun verließ er die Welt der Gedanken, die Welt der Sinne, die Welt der verborgenen und zerstörten Emotionen. Eine Welt bestehend aus Fragmenten unschöner Erinnerungen, die ihn schwer atmen ließen, die ihm den Atem jederzeit rauben konnten, eine unerträgliche Last aus brennend heißer Finsternis, die ihn glühende Ketten umlegte, die sich langsam durch Haut und Fleisch brannten bis hin zu den langsam sich auflösenden Knochen bis das seine Seele aus Dies- und Jenseits getilgt wurde, wie Staub im Höllenfeuer.
Sie stand vor ihm und kam seinem Gesicht näher.
Seine schwarzen Augen weiteten sich, als er Alaine vor sich stehend wahrnahm. Seine vor seinem Brustkorb verschränkten Arme drückten sich automatisch an ihn heran, so als wollten sie mehr Abstand zu Alaine gewinnen. Wie durch unsichtbarer Hand entledigte Alaine sich Nyanthos Kapuze, die bislang sein halbes Gesicht verdeckte. Nun offenbarte die nach hinten fallende Kapuze sein leichenblasses Gesicht mit blutunterlaufenen Augen und Schicksalsnarben, die die Vergangenheit in die Gegenwart zerrten, die Zeit krümmten und Gedanken nahtödlicher Erfahrungen ins Licht rückten. Er sah sie ausdrucksstark an, indem er seine emotionslose Miene zu falschem Spiel beibehielt. Das er litt, konnte er nicht verbergen, denn dafür waren diese zu stark, sogar stärker als sein Machtempfinden. Selbst die Schwärze seiner Augen konnte das Leiden nicht verdüstern. Nyantho nährte die Quellen, die ihn am Leben hielten und ihn neue revitalisierende Kraft geben würden. Sie würden die Quellen zur dunklen Seite der Macht sein, sie würden die Tore der Schwäche einreißen, sie würden seine Ketten zerbersten lassen. Ihm dürstete es nach diesem Moment.
Versuchte sie ihn in unbegrenzter Versuchung zu verführen?
Ihre Worte nahm er nur als Selbstverständlichkeit wahr, auch wenn er nicht danach handelte, um diesen Zustand jemals verändern zu wollen. Er behielt sich die geringschätzige und unbedeutende Freiheit, nicht gegen seinen Willen zu handeln. Respektlosigkeit durch Transparenz? Respektlosigkeit aufgrund einer Kapuze, die ihn wie der Mantel umhüllte? Alaine öffnete ihm die Augen, denn erst jetzt nahm er erneut ihre Schönheit wahr, ihre makellose Haut, die blutroten Haare, die giftgrünen Augen und ihren warmen Atem auf seiner rauen, kalten Wange.
Indem er schon nichts sagte, war er bereits lauter, schreite förmlich seine Position und Aussage in die Außenwelt. Indem er schwieg, verriet die Mimik und Gestik mehr, als Nyantho willentlich vorsah. Derzeit mag Alaine für ihn eine Schutzpatronin sein, derzeit mag er auf sie angewiesen sein, doch könnte sich selbst in Zukunft dieser Zustand grundlegend verändern. Er bevorzugte es stets gegenüber jedem größtmöglichst zu schweigen, ohne das sein Wissensdurst daran austrocknete.
Sie schob sich an ihm vorsichtig vorbei. Weg von seinem Gesicht.
Er folgte ihr und trennte sich von ihrem Weg. Sein Ziel die Nasszelle. Ein Ort der Erneuerung, ein Ort der Reinigung, ein Ort, in diesem Wasser auf Feuer niederprasselte aus den zischenden, wasserspeienden Druckdüsen. Erst jetzt spürte er, wie erhitzt sein Körper gewesen ist. Es dauerte zwei ganze Sekunden, bis er erst die Gänze der Kälte und die Beschaffenheit plus Eigenschaften des Wassers auf seiner Haut spürte. Seine Sinne knisterten wie das herabfallende und aufklatschende Wasser. Die Leichenblässe bestätigte sich in voller Helligkeit. Unbelebte Blässe, die blutroten und bläulichen Adern das Gesamtbild des Körpers zierend und als einzigen Ort durchblutend. Aschfarbende Haut mit feinen gut wahrnehmbaren Aderverästelungen, die wie steinerne Risse auf Marmor aussahen. Eine marmorne Statue wie David. Wohlgeformt, stark im Auftreten, doch ohne aufrechtgehaltene Schale zerbrechlich. Niemals. Er ist satt an negativen Empfindungen und dennoch hungerte er nach ihnen. Sie stärkte die Festung, die Angreifer und Außenstehende fernhielt. Machtmehrung dürstet es seine Gier, sein Bestreben zur Erfüllung der Ziele breitet seine scharfen Krallen aus in ferne Zukunft und doch war diese bereits in Nähe gerückt, sie konnte er begreifbar machen. Das kalte, säuerliche Wasser erfüllte ihn mit neuer Energie. Die eisige Kälte machte seine Haut unempfindsam, den Schmerz spürte er nicht oder unterdrückte er bereits intuitiv. Nässe nahm er wahr, Nässe, die einst seine Augen heimsuchte in der Nacht, als sein Bruder durch seine Verschuldung starb. Für manche ist die Vergangenheit eine Kette , jeder Tag ein Glied, jeder Tag eine neue Hürde, die sich in mühsamer Kleinarbeit zu dem einen oder anderen Ringbolzen an dem einen oder anderen dunklen Ort zurückverfolgen lässt, und die Zukunft eine Sklavin der Vergangenheit, so wie er. Unzerstörbare Ketten, die er hasste und verfluchte. So erlegte er sich selbst den Fluch auf. Wie eine eingebrannte Kennzeichnung von sullustaner, kaminoscher Sklaven. Der Besitzer ist Vergangenheit und doch allzeit präsent.
In der salzbleichen Beleuchtung der Nasszellenlampen kristallisierte sich sein äußeres Erscheinungsbild glitzernd heraus. Der seichte Lichtschein versilberte es, so als bestünde er aus geisterhaftem Ektoplasma.
Ein Klopfen durchschallte die Nasszelle und durchdrang selbst das Wasser in seinen Ohren. Indem er mit seiner linken Hand das Hologramm erschienen ließ, deaktivierte und durchbrach er den Wasserkreislauf des Schiffes. Er trocknete sich provisorisch ab und zog sich seine schwarze Hose erneut an. Er öffnete den Schott der Nasszelle und erblickte Alaine, die ihm vorgewarnte neue schwarze Kleidung brachte.
Seine nichtssagende Maske aus gutartiger Teilnahmslosigkeit, die Lippen schmal, der Blick auf ein fernes Gerichtet durch seine schwarzen Augen. Er hatte einen ausdrucksstarken Charakterkopf, wenn auch von der falschen Sorte. Seine Augen schwarz, das Gesicht leichenblass und von Kampfeskratzern durchzogen, zusammengezogene Augenbrauen, unter diesen die Augen wie die eines Stieres starrten, der sich auf allen Seiten von herausfordernden roten Tüchern umgeben sah, sein Unterkiefer geschlossen. Seine Lippen waren trotz der Dusche aufgesprungen. In seinen Augen glänzte Neugierde und Verschlossenheit zugleich, so als seien die Augen das Tor zu seiner Seele. Seine Augen waren tiefschwarze Brunnen mit fauligem Wasser, das auf dem Grund dunkel glitzerte. Inmitten des Strudels jeder Art von Chaos verbarg sich eine seltsame Ordnung, die nur darauf wartete, gefunden zu und erstärkt zu werden.
Er nahm die Kleidung aus Alaines Händen entgegen und beobachtete sie noch eine weile stumm, dann verschwand er mit der neuen Kleidung in einer anderen Koye mit einem Einzelbett und zog sich still um. Aus dem Raum raunte er dunkel eine Frage hervor, die ihn brennend interessierte, auch wenn dieses Lodern der Wissensflamme phonetisch keinen Ausdruck verliehen bekam:
„Wie kann ich meine Macht kanalisieren, wie forcieren, wie das Wesen begreifen. Wie kann ich die Macht um der Macht willen mehren? Wie kann sie mich zur Stärke führen? Vorallem.......wie kann ich der dunklen Seite der Macht Herr werden und Diener zugleich?“
*Hyperraum nach Korriban* ~ *an Bord der Feuer* ~ *Koje* ~ *Nyantho, Alaine*