Wahrscheinlich habt ihr euch schon gewundert, dass ich noch nicht meinen Senf zum Apocalypse-Cover abgegeben habe. Naja, ich war einfach ein paar Tage nicht da.
Da isser jetzt aber, der Senf:
Die FotJ-Titelbilder werden handwerklich wirklich immer schlechter!
Da ist doch einfach Lukes Kopf mehr schlecht als recht auf einen PT-Jedikörper montiert worden. Die Proportionen stimmen überhaupt nicht, der Hals ist zu kurz, der Gürtel sitzt viel zu hoch bzw. wahlweise sieht es aus, als hätte Luke eine ganz schöne Wampe angesetzt (was einem 60+jährigen ja durchaus zuzugestehen ist, aber angesichts seines zehrenden Lebensstils halte ich das doch eher für unwahrscheinlich
)...
Sehr schade, denn die Idee finde ich wirklich gut!
Diese Flammen in der Skyline von Coruscant mit einem düsteren Luke (ist es nur der Schatten oder sieht seine linke Gesichtshälfte übel entstellt aus, wie verbrannt oder gehäutet? - uah, wenn ich mir das noch länger in 200%-Vergrößerung anschaue, kriege ich Alpträume!), das wirkt schön ominös und dramatisch und passt zum Titel.
Natürlich ist es etwas einfallslos, dass schon wieder Luke abgebildet ist, aber die Handlung dreht sich halt hauptsächlich um ihn und spitzt sich ganz eindeutig auf einen spektakulären Skywalker-Showdown zu, mit Ben und Vestara als parallel dazu langsam heranreifenden Hauptcharakteren. Was will man da also groß machen mit dem letzten Cover, zumal die zwei Kids schon Ascension besetzt haben? Ehrlich gesagt ist mir das auch lieber, als wenn jetzt plötzlich wieder aus heiterem Himmel Jaina als zentrale Heldin ausgepackt worden wäre, wie das bei LotF der Fall war.
Bedauerlich nur, dass dem Cover einiges seiner sehr effektiven "oh mein Gott, was wird passieren?"-Wirkung dadurch genommen wird, dass
Shelly Shapiro kürzlich total unnötigerweise ausplaudern musste, dass es in FotJ keine Tode von Hauptfiguren gibt. Ich frage mich echt, was man sich
dabei gedacht hat...
Was Bücher nach FotJ betrifft, dazu hat
Sue Rostoni ebenfalls vor Kurzem in einem Interview gesagt, dass es derzeit keine konkreten Pläne gibt. Diese Situation hatten wir zuletzt vor fast 10 Jahren am Ende der NJO. Es bedeutet in jedem Fall, dass es eine längere Pause geben wird, und evtl. könnte sogar irgendwann entschieden werden, diese Zeitspanne gar nicht mehr weiter zu beackern. Ich habe mir über diese Tatsache bzw. ihre Wirkung auf die Wahrnehmung von FotJ schon ein paar Gedanken gemacht, die ich eigentlich im Rahmen meines Conviction-Reviews anbringen wollte (nicht, dass ich bisher Zeit gehabt hätte, das Buch auch nur
anzufangen ), aber hier passen sie genauso gut, wenn nicht sogar besser:
Vor diesen News habe ich den Zweck von FotJ hauptsächlich darin gesehen, nach LotF mit diversen Altlasten "aufzuräumen" und eine neue, unbelastete Ausgangsposition zu schaffen, von der aus kurzfristig neue, frische und weniger episch angelegte Geschichten erzählt werden. Jetzt muss FotJ aber mehr leisten: Es muss auch einen befriedigenden Schlusspunkt setzen, der als vorläufiger, im Fall des Falles aber auch als endgültiger Abschluss des "Luke Skywalker-EU" stehenbleiben kann. Im Prinzip analog zur NJO. Dieser unfaire Vergleich deutet schon an, dass ich Zweifel habe, dass FotJ dies zu leisten vermag.
In der Tat erwarte ich unter dieser Prämisse keine Verbesserung des Endes von FotJ, sondern habe eher Bedenken, dass es schlechter wird, als es bei geplanten oder zumindest schon anvisierten Fortsetzungen werden könnte. Meine Befürchtung ist, dass man eine zu glatte Happy End-Lösung anstreben wird, die etwa so zusammengefasst werden könnte: Daala weg vom Fenster und die Jedi wieder in die GA eingebunden, Abeloth vernichtet, der Lost Tribe ebenfalls vernichtet oder bekehrt, Vestara bekehrt und mit Ben zusammen, Jaina in Erfüllung ihrer IWoD-Rolle mit Jag verheiratet und schwanger.
Zum Vergleich, was ich mir wünschen würde: Daala weg vom Fenster, endlich wieder eine funktionierende Demokratie, die Jedi nach dieser Erfahrung aber trotzdem mit einem Neuanfang als politisch unabhängiger Kraft, Abeloth vernichtet, der Lost Tribe zwar geschwächt, aber weiterhin als kleines "Ärgernis" vorhanden, Vestara philosophie- und beziehungstechnisch offen, Jaina von mir aus mit Jag zusammen und schwanger, aber gleichzeitig weiter ein eigenständiger Charakter und mit Allana als Schülerin.
Bei Jaina habe ich nach dem
Facebook-Interview mit Shelly Shapiro (die zugegebenermaßen von Fortsetzungen ausgeht) allerdings noch mehr Bedenken. Dass sie nur davon redet, dass sie Ben und Allana weiter entwickelt sehen will, bestätigt nochmal, was schon lange zu erahnen war, nämlich dass man sie als "abgehakt" betrachtet...
Micah