Ein EU Reboot hätte den Vorteil, das Anfänger einsteigen könnten ohne die ganzen Bücher davor gelesen zu haben.
Ich hab zB mitten in der NJO die Motivation verloren und einfach keinen Bock die Bücher danach nachzuholen.
Ein Cut nach dem Motto "ab jetzt gibt's nur Episode 7-9-relevante Stories" wäre daher durchaus zu begrüßen.
Ich bin der Auffassung, dass man das auch schaffen kann, ohne das bestehende EU für ungültig zu erklären / ihm zu wiedersprechen. Man kann diese Äras genauso trennen, wie im Moment PT bzw. CW und OT getrennt sind: Sie finden im gleichen Universum und in der gleichen Zeitlinie statt, aber man muss (abgesehen von den Filmen) nicht das eine kennen, um das andere verstehen zu können.
Man müsste nur einen sauberen Abschluss für das bestehende EU schaffen, und dann übernimmt man für die ST und das ST-EU die zentralen Charaktere und grundlegenden Voraussetzungen, beginnt aber ansonsten neu, mit einem neuen Feind, neuen Ereignissen etc. und hört damit auf, permanent das alte Post-RotJ-EU zu referenzieren. Das wurde in den letzten Jahren sowieso schon geradezu albern, wie sich die Autoren scheinbar gegenseitig übertreffen wollten, den noch obskureren Charakter und das noch obskurere Ereignis, am besten aus den ganz alten Marvel-Comics, auszugraben. Es fehlt ja eigentlich nur noch Waru.
Man könnte diese Vorgehensweise in der letzten Zeit natürlich auch so interpretieren, dass man "aufräumen" wollte, indem man all diese Dinge nochmal aufgreift und ein letztes Mal würdigt und dann abschließt, so dass man sie für die ST "aus dem Weg" hat.
Wenn ich mir andere Franchises ansehe, dann würde ich sagen, ja. Bei DC wurde das gesamte Universum gerebootet und bei Marvel gibt es ohnehin Paralleluniversen. Es stören sich wahrscheinlich auch die Asterix-Fans nicht daran, dass die Filme aus den Comics zusammen gestoppelt sind und beim James Bond Franchise passt ja auch nichts wirklich zusammen. Bei Star Trek sind die Romane von Haus aus Nicht-Canon und Trek hat sehr lange gelebt (bis sie zu viele Serien gemacht haben). Warum sollten unbedingt die Star Wars Fans so speziell sein?
Man darf da nicht durcheinanderwerfen: Zu rebooten und dann wieder eine stringente Kontinuität zu starten ist etwas anderes, als generell ohne eine stringente Kontinuität zu arbeiten, mit oder ohne Reboots.
Und wie im EU-Thread im Sequel-Forum schon bis zum Erbrechen ausdiskutiert, ist SW mit keinem anderen Franchise zu vergleichen, da diese, wie James Bond oder diverse Comicreihen, nie behauptet haben, dass sie eine kontinuierliche Geschichte erzählen. SW aber eben schon, bei SW
erwarten die Fans das daher auch. Jedenfalls die alten; wer unter anderen Bedingungen neu gewonnen wird, wird es natürlich gar nicht erst anders kennenlernen.
Nach diesen beiden Klarstellungen jetzt aber zu meiner eigentlichen Frage: Verkauft sich bei diesen genannten, kontinuitätslosen Franchises auf Dauer "Schrott"? Oder ist es nicht vielmehr so, dass z.B. schlechtere James Bond-Filme gnadenlos abgestraft werden, spätestens beim zweiten Auftritt eines ungeliebten Darstellers?
Außerdem glaube ich nicht, dass Disney das EU ständig rebooten wird. Vielleicht alle zehn Jahre oder so, aber sicher nicht öfter. Alles andere wäre viel zu verwirrend.
Mag sein, dass für die heutige schnelllebige Konsumgesellschaft ein Reboot alle zehn Jahre wenig wäre, aber für mich wäre das entschieden zu viel. Ich würde mich auf Geschichten, die alle zehn Jahre nichts mehr wert sind, nicht einlassen.
micah schrieb:
Natürlich, und ich habe auch von Anfang an gesagt, dass ich das ggf. so handhaben werde. Man muss dann allerdings mit Häme rechnen, dass man die Augen vor der Realität verschließt u.ä.
Diese Häme kommt doch nur von EU-Kontinuitäts-Fanatikern! Also das ist wirklich ein hausgemachtes Problem unter den EUlern (das mir übrigens gewaltig auf den Geist geht).
Das kann ich nicht nachvollziehen, denn die EUler sind in dieser Beziehung wirklich nicht in der Position, Häme zu verteilen, denn sie sind diejenigen, denen ordentlich in den Allerwertesten getreten wird.
Wie soll ein EUler sagen können: "Nanananana, wir haben's euch ja immer gesagt, das EU ist a) schlecht und b) die falsche Fortsetzung der Filme und jetzt beweist euch die ST das endlich! Und wenn ihr trotzdem am alten EU festhaltet, gebt ihr euch verblendeten Illusionen hin, denn die ST ist die einzig wahre Vision von GL!" ?
Manche scheinen nicht zu begreifen, dass eben alles Fiktion ist und man eigentlich glauben kann, woran man will.
Gerade das solche Fans produziert werden, irritiert mich oft am EU.
Ich habe den Eindruck, dass das eine Beschreibung ist, die auf die Vertreter des obersten und unhinterfragbaren Filmkanons viel besser zutrifft...
Das System wie es jetzt ist halte ich gelinde gesagt für bescheuert. Man sollte sich schon um eine Kontinuität bemühen (entweder die alte oder die neue, eben), aber wofür die Geschichten in eine völlig willkürliche Hierarchie hinein zwängen? Sie sind alle fiktiv. Zu behaupten die eine wäre "realer" als die andere ist total geisteskranke Logik.
Das
ist aber nun mal genau das System, nach dem das SW-Universum funktioniert: Filme > TV-Serien > alles andere. Ich finde es auch nicht toll, meiner Ansicht nach sollte man es als
ein Universum in verschiedenen Medien behandeln und Widersprüche zu vermeiden versuchen bzw. zumindest nicht mutwillig und unnötig provozieren, so wie es TCW getan hat.
Ich finde es schon sehr entgegenkommend humorig, wenn ich mich ein ums andere Mal von jemandem seitlich anpinkeln lasse unter dem Schutzmantel "Sei halt mal selbstironisch".
Wenn Dir das mit unterschiedlichen Gegenübern immer wieder passiert, wäre es mal eine Überlegung wert, ob es nicht vielleicht doch an einer Eigenschaft Deinerseits liegt.
Ich kann's ja nicht aus erster Hand nachvollziehen, wie es ist, Star Wars-Fan zu sein und sich bei der Ankündigung neuer Star Wars-Filme dann sicherheitshalber emotional zu distanzieren. Aber unbefriedigend stell ich's mir alle Mal vor
Stimmt, es ist nicht schön, desillusioniert zu sein. Es wäre mir auch lieber, wenn es anders wäre. Aber, um es mal pathetisch auszudrücken, das Fanherz erträgt es nur soundso oft, herausgerissen und in den Dreck gestampft zu werden. Und das ist mir in den letzten 10-15 Jahren einfach zu oft passiert, nicht nur, aber auch bei SW. Da war die von Ysanne Isard schon zitierte PT, aber eben auch die unerfreuliche Entwicklung des EUs nach der NJO.
Irgendwann kann man gar nicht mehr anders als skeptisch herangehen, was den Vorteil hat, dass es oft wenigstens noch damit ausgeht, dass man sagen kann "ganz so schlimm war es doch nicht" oder "war ja doch ganz okay". Die Situation, die meinen "Fanglauben" wieder herstellen könnte, nämlich dass ich am Ende trotz anfänglicher Skepsis begeistert herausgekommen wäre, ist leider noch nicht eingetroffen.
Und nun gibt es eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass es erneut SW-Filme geben wird, die meinen Geschmack überhaupt nicht treffen und eine noch höhere Wahrscheinlichkeit, dass das Post-Endor-EU, das für mich bei aller Kritik nach der OT der zweitwichtigste Teil von SW ist, damit beendet und annuliert wird.
Wo soll da der Enthusiasmus herkommen?
Erhalten werden sowieso alle Geschichte in der Holocrone Database. Und welche Geschichte "wichtiger" ist als die andere wäre irrelevant, wenn alle zusammenpassen würden.
Die, die das nicht tun, können eben als AU gelabelt werden. Da würden z.B. Computerspiele reinpassen, Infinities oder Spaßgeschichten wie Tag und Bink.
Wäre ich absolut dafür, aber offenbar ist die Kanon-Abstufung Absicht, um im Zweifelsfall (aus meist ziemlich nichtigen Gründen) etwas anders machen zu können.
In jedem SW-Roman stolpere ich auf irgendwelche Hinweise auf Planeten, Spezies, Ereignisse und so weiter, von denen ich keine Ahnung habe, was das ist. Man muss häufig in der Wook nachschlagen, um sich irgendein Bild von einem "Barabel" zu machen, um mal ein Beispiel zu nennen.
Das wäre dann in der Tat schlecht gemacht. Die in den letzten Jahren erschienenen SW-Bücher erläutern ja (für Kenner ermüdend oft und ausführlich) die jüngere Historie, da sollte es möglich sein, ein paar Grundinformationen über das Aussehen der auftretenden Alien-Spezies zu geben.
Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass bei den Barabel-Auftritten immer "reptilian" und "fierce" fällt, und bei Tekli "diminutive" und "mouse-like snout", so dass man sich eine Vorstellung machen kann, die von der eigenen Fantasie ausgeschmückt wird. Und diese Fantasie, das Selbsteinbringen des Lesers, ist eben eine Eigenart von Büchern, die weder Filme noch Comics haben, wo einem das Visuelle "vorgeschrieben" wird. Wer damit nicht klar kommt, sollte keine Bücher lesen.
Ich kann mir übrigens in der Regel bei "Erstauftritten" von Spezies, auch wenn eine ausführlichere Beschreibung gegeben wird, nur sehr wenig Konkretes vorstellen und bin, wenn es dann irgendwann eine offizielle Abbildung gibt, fast immer sehr überrascht.
Aber das ist für mich auch okay, mir ist es ohnehin wichtiger, wie sich ein Charakter "anfühlt", wie er handelt, als wie er konkret aussieht. Charaktere sind in meinem Kopf keine Körper und Gesichter, sondern Cluster von Eigenschaften.
Nebenbei bemerkt: Dieses "Problem" hätte ein separates ST-EU auch, sobald dort eine Spezies eingeführt wird, die in den Filmen nicht vorkommt.
Die Firma kann ruhig nach finanziellen Maßstäben beurteilen, welche Geschichten ihnen wichtiger sind, aber daraus kann man doch keine inhärente "Wertigkeit" ableiten.
Es wäre schön, wenn alle das so akzeptieren könnten, dann könnte man sich die Kanon-Diskussionen sparen.
Ich war auch in ein paar SF-Foren unterwegs und dort war eher tote Hose mit Durchschnittsalter um die 40.
Das passt ja durchaus zu meiner Annahme, dass die jüngere, an eine sprunghafte Medienlandschaft mit ständig neuen Reizen gewöhnte Generation nicht die notwendige Ausdauer für eine langfristiger und komplexer angelegte Geschichte hat.
Insofern ist es für Disney natürlich wirtschaftlich absolut sinnvoll, diesen Interessen entgegenzukommen, für mich ist die "andere Art" von Geschichten aber lohnenswerter.
Jupp, ich glaube, ein Multiversum ist noch die erträglichste Lösung für alle Parteien.
Wenn "Multiversum" bedeutet, dass die aktuelle Post-Endor-Zeitlinie weitererzählt wird, kann ich damit leben. Leider ist davon nicht auszugehen, wenn die ST eine neue Kontinuität startet.
@ Wraith Five: Auch wenn ich (noch?) nicht dieselbe Konsequenz des Ausstiegs gezogen habe - das Bedürfnis, zu erfahren, wie es mit "meinen" Charakteren weitergeht, stand dem bisher entgegen - kann ich diesen Beitrag ansonsten nur unterschreiben (und bin bass erstaunt, dass wir uns einmal
so einig sind

).
Was die NJO betrifft, finde ich aber, dass da extrem auf der OT rumgetrampelt wird. Also ist nicht einmal innerhalb die Kontinuität so toll. In der OT haben unsere Helden noch für den Traum einer demokratischen Galaxis gekämpft und in der NJO wird gezeigt, dass diese Demokratie nur aus Korruption und Inkompetenz besteht. Mit Star Wars im ursprünglichen Sinne hat das wenig zu tun.
Über die NJO kann man natürlich endlos diskutieren, weil sie sehr stark polarisiert hat und es auch weiter tut. Für die einen war sie der notwendige frische Wind, der SW gerettet und auf eine höhere Ebene gehoben hat, für die anderen Verrat an den Filmen.
Das "Zurückdrehen", das in den Reihen nach der NJO passiert ist, ist die Konsequenz aus den vielleicht gar nicht unbedingt zahlenmäßig überlegenen, aber lautstarken "Verrat"-Rufern. Insofern sollten die NJO-Hasser eigentlich zufrieden sein können.
Was die Ereignisse angeht, auf die verwiesen wird, kann ich nur sagen, dass es doch einen selbst überlassen ist, ob man glaubt, dieser Abschnitt sei interessant genug, dass man sich das entsprechende Buch kauft, oder man sagt, dass man auch gut ohne dieses Wissen leben kann.
Ich lebe ja auch immer noch ganz gut, ohne die X-Wing-Romane gelesen zu haben.
Woher weiß er, welche Werke das sind? Als unbedarfter Kunde geht man zu Amazon, tippt Star Wars ein und bekommt 600 Treffer. Woher soll der neue Fan wissen, welche Romane zum neuen, "richtigen" EU gehören?
Wie ich schon früher mal, vielleicht zu pessimistisch, vermutet habe: Es ist durchaus möglich, dass in so einem Fall die alten EU-Romane nicht mehr aufgelegt werden, so dass sie irgendwann vergriffen sind, und auch die E-Book-Fassungen zurückgezogen werden. Ist eigentlich auch die einzige Möglichkeit, das sauber zu halten, denn selbst wenn man sich ein Logo oder einen Schriftzug ausdenkt, der das "richtige" EU kennzeichnet, ist noch lange nicht sichergestellt, dass jeder potentielle Käufer überhaupt weiß, dass er darauf achten muss.
Bei Star Wars sprechen wir hingegen von viel weniger Screentime. Ein Film hat 90min, wenn davon 1 pro Jahr rauskommt (und das ist auf Dauer optimistisch geschätzt), wird längst nicht so schnell eine Übersättigung eintreten, sofern ein paar frische Ideen investiert werden.
Ich denke, wir können davon ausgehen, dass jeder SW-Film mindestens 120 Minuten haben wird, nicht weil der Inhalt es unbedingt erfordert, sondern um den inzwischen allgegenwärtigen Überlängenzuschlag kassieren zu können.
Dazu soll es ja auch eine TV-Serie geben - minimal 30 Minuten pro Woche, plus stark gepushte "Nebengeräusche" der Filme wie Computerspiele.
Bei einem Film pro Jahr ist die Gefahr einer Übersättigung IMHO äußerst real.
Dem Zuschauer erklären zu müssen, dass Luke eine Frau hatte und die inzwischen tot sind, oder dass 2 von 3 Solo-Kindern tot sind, oder dass Chewie tot ist, oder dass es plötzlich eine galaktische Allianz zwischen Imperium und Republik gibt, wäre extrem riskant.
Etwa so riskant wie dass Luke Eltern hatte, von denen keiner etwas weiß bzw. verrät, dass es mal einen Jediorden gab, der vernichtet wurde und dass einer von diesen komischen Zauberern als Einsiedler in der Wüste lebt?
Eindeutiger Titel und Logo. Alles eine Frage des Marketings.
"The true Star Wars"
Und spätestens 10 Jahre später gibt es dann "The truly true Star Wars". Und nochmal 10 Jahre später "This time the really truly true Star Wars".
Er hat auch Null Verständnis dafür, warum Kyp Durron und Luke sich sosehr hassen
Das wäre nicht verwunderlich, denn die beiden hassen sich gar nicht.
oder warum Tenel Ka der Arm fehlt.
Da wird er sich dasselbe denken, was man sich bei jeder Figur mit offensichtlichen Verletzungsspuren denkt: Coole Sau, die einiges durchgemacht hat!
Und was zum Teufel ist überhaupt ein Noghri???
Warum sollten Noghri vorkommen? Nachdem Jacen die Noghri-Bodyguards seiner Eltern umgebracht hat, sind sie komplett davon abgekommen, sich von ihnen bewachen zu lassen.
Wenn aber in der ST zum Beispiel Mara Jade vorkommt und sie nur verändert ist, kann ich mir schon vorstellen, dass Fans eine alternative Darstellung interessiert.
Ich glaube, der Anteil der Fans, die eine alternative Mara in der ST sehen wollen, ist ziemlich klein. Die EU-Gegner hassen Mara meistens und würden wohl rot sehen, wenn in den Filmen eine rothaarige Frau dieses Namens auftritt, auch wenn sie ansonsten keine Ähnlichkeiten mit der "richtigen" Mara hat. Und die EU-Fans wollen "ihre" Mara sehen, keine andere Figur, der man nur ihren Namen und ihr Aussehen aufgepappt hat.
Ich sage es jetzt ein letztes Mal, danach werde ich solche Argumente konsequent ignorieren. Man muss dem Filmpublikum nicht alles erklären. Stellen wir uns zum Beispiel mal vor, es taucht Ben Skywalker auf, ohne Luke oder anderen Elternteil, gleich in der ersten Szene. Glaubst du wirklich, dass jemand dann aufsteht und schreit: "Verdammt, wer ist das!? Ist es Lukes Sohn? Wer ist seine Mutter? Oder ist er sogar nur ein entfernter Verwandter von Luke? OMG, ich komm echt nicht in diesen Film rein, also geh ich jetzt!"
Geil, ich glaube, das werde ich machen - beim Auftritt eines Skywalker-Balgs, der nicht aus dem EU stammt. :stocklol: (Vorausgesetzt natürlich, ich schaue mir die Filme überhaupt im Kino an.)
Micah