Wenn über alle wichtigen Schriftsteller unterrichtet werden würde, dann müsste man aber lange die Schulbank drücken. Man hat ja schon genug deutsche Gassenhauer mit denen man die Deutschkurse füllen kann.
Das ist doch mal eine Aussage, die ich voll und ganz unterstütze. Es gibt nun mal viele bedeutende Schrifsteller und Werke, die man nicht alle in der Schule behandel kann. Und es kommt noch schlimmer, denn es werden immer mehr. Wenn es dann noch passiert, das der Deutschunterricht nicht der Knaller ist (War bei mir so, mein Lehrer in der 12. Klasse hat lieber die Tagespolitik auf Basis des Kommunistischen Manifests diskutiert), dann kommt es vor, dass viele Schrifsteller an einem vornbeiziehen, wenn man nicht von selbst über den Tellerrand schaut.
Und wer legt überhaupt fest, was man kennen muss und was man gelesen haben muss. Hat überhaupt einer in diesem Forum das ganze Werk "Krieg und Frieden" gelesen (von der ersten bis zur letzten Seite) und dazu noch verstanden?
Ich hätte wohl auch nichts von Tolstoi gekannt, wenn mein Vater das Buch nicht selbst gelesen hätte und es somit bei uns im Regal stehen würde. Es ist mir damals auch nur aufgefallen, da es das mit Abstand dickste Buch war und immer noch ist. Ich selbst habe es noch nicht gelsen und es wird wohl auch noch einige Zeit dauern, bis ich mich daran wagen werde, wenn ich es überhaupt mal tue.
Zu guter Letzt noch ein Kommentar zu den hier schon gefallenen Verurteilungen des Film. Es wird in diesem Forum immer wieder gesagt, dass man nichts verurteilen soll, von dem man keine Ahnung hat. So frage ich mich, wie man einen Film so scharf verurteilen kann, wenn man ihn selber noch nicht gesehe hat. Alles worauf man sich bisher stützen kann ist ein Kommentar von Spiegel Online, der, zugegebenermaßen, ein ziemlicher Verriss ist. Nichtsdestotrotz sollte man sich sein Urteil bis zur Ausstrahlung des Filmes aufsparen.
Wie ich gerade noch sehe wiederhole ich eigentlich nur, was meine drei Vorposter geschrieben haben. Selten eine solche Meinugseinheit erlebt.
Gandalf der Weiße schrieb:
Ich galt eine Zeit z.B. als "Freak" weil ich ein so unbekanntes Buch wie "Buddenbroks" kannte.
Ging mir genauso! Und das Buch ist immer noch mein Lieblingswerk. Episch, kritisch und vorallem ein Spiegel der Zeit. Zudem habe ich in keinem anderen Werk so schönes Deutsch gelesen. Ich finde das dies ein Werk ist, welches denen von Tolstoi vorzuziehen ist, auch wenn ich Tolstoi nicht kenne. Aber Mann war immerhin Deutscher und somit aus meinem Kulturkreis.
Und hier nochmal ein absolut polemischer und eindimensionaler Absatz: Ich finde, man sollte erstmal die Buddenbrooks gelesen haben bevor man anderen Leuten an den Kopf wirft, dass sie von ausländischen Schriftstellern keine Ahnung haben und ihnen somit die Allgemeinbildung fehlt. (Das war jetzt einfach mal so in den Raum gestellt zum Theme "Was muss man kennen und was nicht").