Syler
Vampir auf Entzug, Zweitcharakter von Talon Kardee
Daten
Allgemeines:
Deckname: Syler Valdes
Name: Keinen (Anzati sollen den Namen, der am besten zu ihnen passt selbst finden)
Spezies: Anzati
Geschlecht: Männlich
Alter: 53
Heimatplanet: Anzat
Zugehörigkeit: Black Sun
Rang: Candidate of Membership
Äußeres Erscheinungsbild:
Statur: trainiert aber nicht übermäßig muskulös
Größe: 1,74
Gewicht: 69 kg
Haarfarbe: Braun
Augenfarbe: Braun
Hautfarbe: Blass, fast grau
Merkmale: Zwei tentakelartige, ungefähr 50 cm lange Fortsätze an beiden Backen auf Höhe der Nase. Diese können jedoch in zwei Taschenbacken eingelagert werden, wodurch der Anzati nicht mehr von einem Menschen zu unterscheiden ist.
Sonstiges:
Interessen: Technik, ein Gegenmittel gegen seine "Sucht" zu finden, erstklassiger Weinkenner
Stärken: technisch versiert (speziell in der Waffenentwicklung), guter Schütze
Schwächen: Das Bekämpfen seines jedem Anzati angeborenen Dranges anderen intelligenten Individuen das Leben auszusaugen, um so selbst an Stärke zu gewinnen, versetzt ihn in den Dauerzustand eines Süchtigen, dem sein Suchtmittel vorenthalten wird. Dies wirkt sich zeitweise auch negativ auf seinen Verstand aus.
Beruf: Kopfgeldjäger
Vorherige Tätigkeit/en: Ingenieur/Techniker, Soldat
Familienstand: Ledig
Familie: Seinen Vater hat er nie kennen gelernt. Seine Mutter hingegen wurde von einem anderen Anzati getötet, als dieser die Beute einer gemeinsamen für die Anzati übliche Jagd für sich allein einforderte und sie deswegen hinterrücks ermordete. Seine eventuellen Geschwister kennen zu lernen ist unter den Anzati nicht üblich und bis heute hat er keine anderen Angehörigen seiner Familie jemals zu Gesicht bekommen.
Besitztümer
einen Comlink
eine Hand voll Credits
einige Magazine für seine Waffen
ein Kampfmesser aus seinen Zeiten als Soldat
ein selbst konstuierter Blaster
Vorgeschichte
Längst vergangene Lebensabschnitte:
Er ist ein Mythos, so wie alle Anzati. Viele haben ihn schon von Angesicht zu Angesicht gesehen, doch niemand kann sich an seinen Namen erinnern, noch kennt ihn wirklich jemand gut genug um ihn seinen Freund nennen zu können. Anzati hatten im Normalfall keine Freunde, nur Verbündete oder Feinde auf ihrer Nahrungssuche und Opfer... er war jedoch anders. Zwar lässt auch er kein anderes Wesen an sich heran kommen, doch für ihn gibt es keine Opfer, wenigstens nicht im Sinne wie die Anzati dieses Wort nutzten. Doch sollte seine Geschichte von Anfang an erzählt werden.
Er wurde auf Anzat geboren, verbrachte dort jedoch nur einen kurzen Teil seines Lebens, da seine Mutter ihn schon früh in die Welt mit hinaus nahm, um ihm das "Jagen" beizubringen. Die Zeit, die er auf Anzat verbrachte, war jedoch ausreichend, damit ihn, wie es unter den Anzati üblich war, andere in der Kunst der Heimlichkeit, des Schleichens, des Untertauchens und des Tötens unterwiesen. Die Ausbildung war kurz und nur äußerst nur rudimentär.
Seine Lebensspanne betrug gerade einmal 15 Jahre, als seine Mutter ihn mitnahm in das weite Universum und die belebten Welten, Welten, die ihm dank seiner langen Lebensspanne die nächsten Millennien als Nahrungsquelle hätten dienen sollen und können, wenn er sich nicht von der Tradition und dem Zwang der Anzati distanziert hätte. Er durfte aus erster Hand miterleben, wie seine Mutter keine vier Jahre nach ihrem gemeinsamen Verlassen ihrer Heimatwelt graumsam ermordet wurde. Das war jedoch nicht der ausschlaggebende Grund seinem Erbe, das Aussagen des "Glücks" anderer Wesen, zu entsagen. Sie hatte ihm sowieso nicht viel bedeutet, so wie keinem Anzati seinem Eltern etwas bedeuteten. Nein, es war auch nicht die Art und Weise wie sie starb, sondern die Umstände.
Ein anderer Anzati hatte sich mit ihr zusammen getan um gemeinsam Jagd auf ein ganz besonders köstliches und schwer zu erreichendes Ziel zu machen, einem der führenden Politiker eines Planeten, dessen Name nichts zur Sache tut. Er war dabei als sie den Hinterhalt ausarbeiteten und ihren Plan nach vierteljähriger Planung in die Tat umsetzten. Sie lauerten dem Politiker und seinen Leibwächtern auf und schlachteten sie aufs Grausamste ab. Als es darum ging wer den halb toten Politiker um sein "Glück" erleichtern würde, artete die folgende Meinungsverschiedenheit in einen Streit und schließlich einen Kampf auf Leben und tot aus. Er konnte entkommen, seine Mutter hatte weniger Glück.
Von diesem Tag an schwor er sich nie mehr in seinem Leben dem Drang nach "Glück" nachzugeben. Warum? Es war die Verbissenheit mit der seine Mutter und der zweite Anzati um ihr Opfer gekämpft hatte, besessen von dem einzigen Gedanken ein Opfer zu finden und sich dessen "Glück" einzuverleiben. Es war die Abhängigkeit die er verabscheute, die Degeneration eines Wesens, die so weit ging, dass es nur noch von dem einzigen Gedanken beseelt war und zwar dem ein neues Opfer zu finden. Natürlich spielten hier noch andere Faktoren eine Rolle, doch dazu gehörten definitiv nicht Nächstenliebe oder Respekt vor dem Leben selbst. Er hatte schon damals die Abhängigkeit anderer Anzati, vor allem die der älteren, bei denen der Drang ungleich stärker war, nur mit Verachtung strafen können. Ihr ganzes Leben richtete sich danach diese Sucht oder Gabe, wie ander Anzati sie nennen, zu einer ungeahnten Perfektion zu bringen. Ihr Verstand ist völlig benebelt, sie leben nur um Nahrung zu suchen und so zu überleben. Somit unterscheiden sie sich in Sylers Augen kaum von gewöhnlichen Tieren, den Leben heißt für Syler nicht nur zu Atmen und zu Essen. Obwohl andere Anzati wohl abstreiten würden, dass ihr Leben nur von der Suche nach Nahrung dominiert wird, weiß Syler es besser.
Die folgenden Jahre versuchte er sich ein normales Leben auf einem kleinen Randplaneten der Galaxie aufzubauen und entdeckte sein Interesse für Technik. Die einzige Zeit in der er nicht an die kurzzeitige Erleichterung dachte, die ihm ein "Opfer" von seiner Entsagung schenken konnte, war, wenn er Maschinen aller Art zerlegte, zusammenbaute oder anderweitig an Apparaturen herumbastelte. Doch er scheiterte kläglich. Immer wieder gab er dem Drang nach und brach sein sich selbst gegebenes Wort, konnte sein Gelübde nicht aufrecht erhalten.
Jedes Wesen um ihn erschien ihm mit der Zeit des Fastens wie das Objekt seiner Begierde, ein bloßer Behälter für "Glück", das er haben könnte, wenn er es sich doch nur nehmen würde. Es war untragbar für ihn und es wiederte ihn selbst an, wie er mit jedem beliebigen Süchtigen zu vergleichen war.
Er sah keinen anderen Ausweg, als seinem bisherigen Leben zu entsagen und auf einen von intelligentem Leben gemiedenen Planeten in die Einöde zu fliehen und sich von Nahrung zu ernähren, die auch andere Wesen zu sich nahmen. Er hatte noch niemals in seinem Leben solche psychischen Quallen erlitten, noch niemals so sehr den Wunsch gehabt lieber zu sterben, als noch eine einzige Sekunde seines Lebens ohne das freudenspendende "Glück" zu fristen. Er war nahezu dem Wahnsinn verfallen, als er spürte wie der Zwang langsam von ihm abfiel, so als hätte das Zentrum seiner ihm angeborenen Sucht verstand, dass es kein "Glück" mehr bekommen würde und sich darauf eingestellt. Nach Wochen und Monaten der selbst gewählten Folter war der Zwang auf ein erträgliches Maß abgeklungen. Jetzt musste er sich dem nächsten Problem stellen. Anzati waren zwar Einzelgänger, doch fast über ein Jahr keine Konversation zu führen, kein anderes intelligentes Lebewesen zu sehen oder mit seinen feinen Sinnen erspüren zu können, konnte einen ebenso in den Wahnsinn treiben, wie eine Sucht.
Er traf die naheliegendste Entscheidung und kehrte zurück in die belebte Welt. Zuerst tastete er sich wieder an die Zivilisation heran indem er sich nur an den Ausläufern von Städten oder in kleineren Dörfern aufhielt. Als er das erste Mal wieder ein intelligentes Wesen fühlte, kehrte der Zwang zurück wie eine Schmerzenswelle und er hatte schon Panik wieder seinem Trieb zu verfallen. Zu seiner Erleichterung konnte er den aufsteigenden Hunger jedoch niederkämpfen, auch wenn es ihn einiges an Mühe und Willenskraft kostete. Der Drang blieb und er hat ihn bis heute nie wirklich bezwingen können, doch er hat mit der Zeit gelernt ihn zu kontrollieren, was jedoch seiner ständigen Geistesgegenwart bedarf. Sein Interesse an Technik hilft ihm zudem zumindest zeitweise nicht an das "Glück" denken zu müssen.
Einmal hatte er noch einen Rückfall. Er stand schon über sein Opfer gebeugt, seine Tentakel schon fast in sein Gegenüber eingeführt, als er sein dem Tode geweihten Opfer von sich stieß und in die Nacht hinaus flüchtete. Fast wäre er wieder in das alte Schema verfallen, doch genau dieses "fast" war der Beweis für ihn, dass er wiederstehen konnte, dass er stärker war als alle anderen Anzati in ihrer kläglichen Existenz. Und auch wenn er jeden Tag auf Messers Schneide balanciert, auf dem dünnen Grat zwischen der Aufrechterhaltung seiner Willenstärke und dem Drang seiner Sucht nachzugeben, so ist er doch stolz darauf im Geiste mächtiger zu sein, als alle seines Volkes.
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