E
EmJay
Gast
[ Aus den Trümmern unserer Verzweiflung bauen wir unseren Charakter ]
Charakter: Psychologie sowie Philosophie spielen bei der Betrachtung von EmJay'S Charakter eine große Rolle. Schon in jungen Jahren fing er an über die Galaxie, ihrer Bedeutung und seinen Platz in ihr nachzudenken. Aus dem Glauben heraus, seine Gedanken und vorallem Fragen würden auf keine Gegenliebe stoßen, entwickelte er über die Jahre eine stark ausgeprägte Introvertiertheit, die bisher niemand durchbrechen konnte. Es gibt Tage, an denen er sich in sein eigenes Gedankenreich zurückzieht und niemanden sonst hinein lässt. In denen er mit sich selbst philosophiert und gleichzeitig versucht, seine Fragen zu beantworten.
Es gibt allerdings auch noch die andere Seite von ihm. Als ihm auffiel, dass er mit seiner Introvertiert allmählich in die soziale Isolation abzurutschen drohte, erschuf er eine neue Seite an sich. Eine extrovertierte Seite. Jene Seite, die ihn raus aus seinem Gedankenreich zieht und mit voller Wucht ins Leben schleudert. Seit jeher schlagen zwei Herzen in seiner Brust, was ihn Tag ein Tag aus überfordert. Er hat Schwierigkeiten damit, seine Gefühle einzuordnen. Sympathie? Antipathie? Vertrauen? Misstrauen? Das sind Kategorien, die er nur schwerlich auseinander halten kann. Aufgrunddessen ist er ein sehr unberechenbarer Mensch. Man weiss nie, ob er wie ein schüchternes Reh in der Ecke steht oder ob er gerade der lauthalse Mittelpunkt des Moments ist.
Er versucht stets, ein ausgeglichenes Gemüt zu haben. Direkte Konfrontationen geht er lieber aus dem Weg, statt sich ihnen zu stellen. Dabei ist es nicht so, dass er Angst vor der Situation ansich hätte. Nein, die wirkliche Angst besteht darin, zu entdecken, zu welchem Zorn er fähig sein könnte. Er ist außer stande, seinen eigenen Charakter zu deuten; da er ihn nicht gut genug kennt. Er hat Angst, etwas zu entdecken, dass ihm nicht gefällt.
In seinem Umgang mit anderen Lebewesen ist er stets um Distanz bemüht. Aufgrund verschiedenster Vorkommnisse in seiner Kindheit fällt es ihm schwer, wirkliche Nähe zuzulassen. Weswegen er oftmals sarkastische oder gar zynische Äusserungen tätigt, die selten positiv aufgefasst und oft als direkter Angriff gewertet werden. In diesen Momenten wünscht er sich jemanden, der ihn wirklich versteht. Ohne, dass er groß was sagen muss. Ohne ausufernde Erklärungen wieso und weshalb. Eine verwandte Seele, die ihm einen Vertrauensvorschuss gibt. Und obgleich er nicht genau weiss, ob er diesen Vertrauensvorschuss missbrauchen würde, weiss er, dass er dieser Seele unendlich dankbar sein würde.
Lebenslauf: EmJay wurde in ein idyllisches Elternhaus geboren. Seine Eltern waren einfache Menschen. Der Vater im städtischen Energiekonzern als Sicherheitschef angestellt, seine Mutter eine aufopferungsvolle Hausfrau, die sich liebevoll um EmJay und seine beiden kleinen Schwestern kümmerte. Früh bemerkten seine Eltern, dass er ein wenig anders als die anderen Kinder ist. Seine Empfängnis für die Macht kam bereits sehr früh zum tragen, was den Eltern allerdings eher negativ aufstieß. Sie kannten die Geschichten der Jedi aus den Holonet-News und waren wenig begeistert darüber, dass sich ihr Erstgeborener eventuell selbst mal in einer gefährlichen Raumschlacht wiederfinden könnte.
Es waren gute Menschen, die nur das Beste für ihre Kinder wollten. Doch sie waren eben auch nur Menschen. Und, obwohl sie es vielleicht garnicht bewusst wollten, ließen sie EmJay zu jederzeit spüren, dass er anders war. Und das dies etwas schlechtes sei. Etwas, was nicht sein durfte. Etwas, was ausserhalb der Norm war. Ein Kind, und erst recht ein Machtempfängliches Kind, spürt so etwas natürlich. Und so wuchs EmJay mit dem Wissen auf, dass seine Eltern ihn, zumindest in dieser Form, nie haben wollten.
Dieser Tatsache ist seinem Hang, den Status Quo zu hinterfragen wohl geschuldet. Er fühlte sich Zeit seines Lebens fehl am Platz, und er wollte wissen, warum das so ist. Er löcherte seine Eltern mit sämtlichen Fragen, die man sich vorstellen kann. Anfangs waren es einfache Fragen.
- Warum ist Papa so groß und Mama so klein?
- Was ist der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen?
- Ich war echt mal in deinem Bauch?
Doch mit den Jahren wurden die Fragen immer komplexer, und seinen Eltern gingen die Antworten aus. Oder anders formuliert: Die Qualität der Antworten genügte EmJay nicht mehr. Besonders sein Vater sah sich mit seinem Sohn überfordert. Und als zu den Fragen noch der Zweifel an der Autorität seiner Eltern hinzukam, musste sich der Vater oftmals beherrschen um seinem Sohn keine gewalttätigen Antworten zu geben.
Die Familie hatte ein großes Grundstück, auf dem sich viele Tiere tummelten. Zur Selbstversorgung hatten die Eltern in Hühner, Kühe und Schweine investiert und bauten zudem Kartoffeln an. Als Kind fuhr EmJay gerne mit seinem Vater auf dem Trekker mit. Für ein Kind ist solch eine Fahrt ein riesiges Erlebnis. Zu jener Zeit fühlten sich die beiden Männer so nahe wie nie wieder. Um dieses Gefühl wiederzubeleben und um den dauernden Streit für eine Fahrt vergessen zu machen, entschloss sich der 17jährige Sohn noch einmal mit seinem Vater mitzufahren. Mittlerweile hatte der Vater eine solch negative Einstellung zu seinem Sohn, dass er nur mit den Augen rollte, als EmJay zum Trekker stapfte und signalisierte, mitfahren zu wollen.
Sie hatten sich anfangs nicht viel zu sagen, und doch schien es fast so, als würden sich Vater und Sohn gleichermaßen an diese magischen Fahrten von damals erinnern. EmJay, in seiner jugendlichen Naivität, fing an darüber zu philosophieren, dass er für dieses einfache Leben nicht geschaffen sei und er das Gefühl habe, zu höherem berufen zu sein. Dies stellte für seinen Vater einen regelrechten Affront dar. War er es doch, der sich genau so ein Leben für seinen Sohn immer vorgestellt hatte und er seine Ambitionen, die bereits als Baby sichtbar wurden, nie wahrhaben wollte. In einer abrupten Körperbewegung wollte sich sein Vater demonstrativ von seinem Sohn abwenden, stieß ihn aber unabsichtlich an, sodass EmJay das Gleichgewicht verlor und vom fahrenden Trekker genau auf seinen Rücken fiel.
Seit dieser Zeit sind er und sein Vater geschiedene Leute. Natürlich wusste EmJay, dass ihm sein Vater niemals bewusst verletzen würde. Und doch fühlte er sich an das Gefühl erinnert, welches er besonders in seiner Kindheit spürte. Das unbewusste Verlangen der Eltern, einen anderen Sohn zu haben. Einen Sohn, der ihren Erwartungen entspräche und sich nicht vom Rest unterscheiden ließe. Seit diesem Unfall trägt EmJay eine lange Narbe an seinem Rücken, die von seinem Nacken bis runter zu seinem Steißbein führt.
Zwei Jahre dauerte seine Genesung. Und in dieser langen Zeit reifte in ihm der Gedanke, seinen Heimatplaneten zu verlassen und zum Lianna-System zu reisen, um dort den Weg der Jedi zu bestreiten. Mit seinem Vater sprach er nie wieder ein Wort, und auch von dem Rest seiner Familie distanzierte er sich zunehmend. Zwei Jahre, in denen er normale Körperabläufe wie Gehen, Stehen, Springen und auf Zehenspitzen balancieren neu erlernen musste. Zwei Jahre, die seinen Geist gestählt und seinen Körper ans Äußerste getrieben haben. Zwei Jahre, in denen seine introvertierte Seite die Überhand gewann. Doch die vollständige, körperliche Genesung sollte kommen.
Er verließ sein Elternhaus und schwor sich, diesen Planeten, den er unter Freunden zynisch Untrost nannte, nie wieder zu besuchen. Er verabschiedete sich von seiner Mutter. Von seinen Schwestern. Und als er buchstäblich zwischen Tür und Angel stand blickte er ein letztes mal auf seinen Vater. Ein Gefühl von Schuldzuweisung/- sowie eingeständnis krochen in seine Magengegend. Seine Augen, eins lachend; eines weinend, schweiften über die Gesichter seiner Familie. Er senkte sein Gesicht, drehte seiner Familie den Rücken zu und wisperte im Takt des Windes Ich liebe euch, macht's gut.
Stärken: EmJay ist sehr wissbegierig. Dabei spielt die Qualität der Information keine Rolle. Er möchte sich so schnell wie möglich weiterbilden und steht neuen Ideen und Sichtweisen grundsätzlich positiv gegenüber. Hinzu kommt, dass er eine große Auffassungsgabe hat und somit neuerlerntes schnell umsetzen kann. Ehrgeiz bzgl. der persönlichen Machtstärke ist seine stärkste Triebfeder. In Extremsituationen behält er, dank seines klaren und differenzierten Denkmusters kühlen Kopf. Er nimmt die Dinge nicht so hin, wie sie sind. Sondern sucht nach Verbesserungen und Möglichkeiten, das Leben schöner werden zu lassen.
Schwächen: Geduld gehört nicht zu seinen Tugenden. Für ihn muss alles schnell gehen, damit man direkt mit dem Nächsten weitermachen kann. Dabei ist es dann auch völlig egal, ob er das Neue bereits verinnerlicht hat oder nicht. Hinzu kommt seine Unkonzentriertheit, wenn er sich unter/- bzw. überfordert fühlt. Letzteres würde er allerdings aufgrund seines eigenen Anspruches niemals zugeben. Seine emotionale Weiterentwicklung ist ihm egal. Mit Autorität hat er seine Schwierigkeiten. Er zweifelt bestehende und bereits erfolgsbringende Strukturen an und versucht erst garnicht, sich seinem Umfeld anzupassen. Sein Umfeld hat sich an ihm anzupassen. Zudem ist er, zeitweise, stark suchtgefährdet. Hinzu kommt, durch seine Minderwertigkeitskomplexe, aufkeimender Neid, der ihn ab und an befällt. Er sieht Lebewesen, die sich in einer vergleichbaren Stuation wie er befinden, nicht als Kumpane, sondern als Rivalen, die es zu besiegen gilt.
Für potenzielle Meister: Sein Meister darf sich auf einen jungen, ehrgeizigen, intelligenten und diskussionsfreudigen Padawan freuen. Der, zumindest nach außen hin, ein sehr ausgeglichener Mensch ist; der vor Extremsituationen keine Angst hat. Im Gegenteil: Sie sogar begrüßt. Er ist sehr von sich überzeugt, was zu positiven wie auch negativen Ergebnissen führen kann. Allerdings ist sein Seelenleben von Selbstzweifeln, Minderwertigkeitskomplexen und Versagensängsten getränkt. Er will einen Meister, der die Zügel schleifen lässt und eine fünf auch mal grade sein lässt, doch er braucht einen Meister, der ihn diszipliniert und motiviert; der einfühlsam und doch autoritär wirkt.
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