Akemi
Queen Of Rain
- Corellia - Coronet - Altbau - Atelier - Mit Miguel -
Das Atelier bestand aus einem großen hellen Raum mit breiten und hohen Fenstern. An den Wänden hingen dutzende von Bildern, auf dem Boden lagen weitere und mehrere Leinwände standen in den Ecken, auf denen man weitere teils angefangene und teils bereits vollendete Werke bestaunen konnte. Miguel hatte tatsächlich Talent, Akemi betrachtete die Bilder mit vor Begeisterung halb geöffnetem Mund. Ein Lieblingsmotiv seinerseits konnte sie nicht feststellen, entdeckte sie sowohl Landschaftsbilder wie Porträts oder abstrakte Gemälde, die Raum für Interpretationen ließen.
Deine Bilder sind super!
Rief sie aus und sah sich nach Miguel um, der eine noch leere Leinwand an der nach seinem Ermessen richtigen Stelle plazierte und seine Pinsel auspackte.
"Vielen Dank. Ich versuche immer mein Bestes zu geben."
Man sagte oft, dass Künstler sehr arm seien, aber bei den schönen Bildern, die Akemi in Miguels Atelier entdeckte, konnte sie nicht glauben, dass er mit seinem verdienten Geld nur knapp zu Rande kam. Langsam schlenderte sie zu ihm herüber.
Also, wo soll mich hinstellen?
Sie postierte sich schräg vor seiner Leinwand. Miguel nickte.
"Noch ein Stück mehr nach rechts...von mir aus gesehen."
Akemi tat wie geheißen. Das Licht fiel günstig durch die hohen Fenster. Hier konnte Miguel sicherlich beinahe zu jeder Tageszeit gut arbeiten - außer nachts natürlich.
Wie möchtest du mich denn malen?
Fragte sie neugierig und löste ihre Haare aus dem kurzen Zopf, den sie inzwischen wieder binden konnte. Ihre Haare waren wieder ein ganzes Stück gewachsen, seit sie sie sich abgeschnitten hatte. Miguel hielt in seinen Vorbereitungen inne und machte ein nachdenkliches Gesicht, während er sie betrachtete.
"Du hast etwas feenhaftes an dir..."
Meinte er schließlich.
"Etwas mystisches. Das würde ich gerne einfangen."
Er schaute sich kurz im Raum um, riss dann kurzerhand einen der Vorhänge herunter, die an den Fensterseiten hingen, um bei Nacht vor unerwünschten Blicken zu schützen und legte ihn Akemi um die Schultern.
"Das geht in die märchenhafte Richtung... genau richtig."
Abschätzend verzog er das Gesicht.
"Noch besser wäre, wenn du dein Oberteil darunter ausziehen könntest, damit der Stoff besser fallen kann."
Beiläufig zündete er sich eine neue Zigarette an. Akemi nahm nicht bewusst war, wie sehr sie die Situation an frühere Fotoshootings erinnerte, doch ihre auf Naboo erlernte Professionalität durchbrach in nur wenigen Sekunden die Oberflläche. Der Künstler war der Chef, ob er nun Maler oder Fotograf war. Wenn Mick früher bestimmte Posen oder Lichteffekte verlangte, war ihm jeder gefolgt ohne seine Anweisungen in Frage zu stellen. Und so drehte Akemi sich kurz herum, streifte ihr langärmeliges Shirt ab und legte sich den Vorhang, der nunmehr als Kleid diente, erneut um die Schultern, drapierte ihn richtig und stellte sich in Pose. Im Hintergrund lief Musik, während Miguel sie malte.
"Das hast du bestimmt schon öfter gemacht."
Vermutete er. Akemi lächelte ohne sich zu regen.
Ein paar mal.
Bestätigte sie, was im Grunde genommen untertrieben war. Aber das konnte sie Miguel schlecht sagen. Denn die Wahrhiet war, so toll sie ihn auch fand und so sehr sie es genoss hier zu sein und für ihn Modell zu stehen, dass sie ihm nicht sagen durfte, wer sie wirklich war. Er durfte weder Einblick in ihre Vergangenheit, noch in ihre Gegenwart haben, einer der Preise, die sie zu zahlen hatte, um bei Cris zu sein.
Sie vergaß die Zeit um sie herum völlig und als Miguel endlich eine Pause einlegte, konnte sie gar nicht sagen, ob eine Stunde oder nur zwanzig Minuten vergangen waren. Er holte zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank und reichte eine Akemi. Dankend ablehnend schüttelte sie den Kopf.
"Kein Alkohol? Ist gut gekühlt."
Meinte er.
Danke, nein... ich mag sowas nicht.
Miguel nahm einen Schluck, stellte die zweite, noch geschlossene Flasche auf den Boden und lehnte sich gegen die Wand. Akemi kam um die Leinwand herum um einen Blick auf das Bild zu werfen. Es war noch nicht annähernd fertig, doch sie erkannte sich bereits selbst wieder.
Wow... Miguel, das ist großartig!
Lächelnd streckte er die Hand aus und klemmte ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Danke, Süße."
Bei seiner Berührung erstarrte sie. Den Blick halb abgewandt schielte sie zu ihm herüber. Aus den Augenwinkeln glaubte sie ein Lächeln zu erkennen, das seine Mundwinkel umspielte. Im nächsten Moment spürte sie seine Hand in ihrem Nacken, wie sie ihr sanft über die Haut strich, und sie zu ihm hinüber zog. Hauchzart berührten seine Lippen die ihren und streiften sie mit solch vorsichtiger Zurückhaltung, dass Akemi erschauderte. Ihre Augen schossen sich instinktiv und sie fühlte nichts anderes mehr als seine flüsternde Umarmung, die sie liebkoste wie ein zaghafter Windhauch, der eine zerbrechliche Pflanze umhüllt.
Als der Moment zu Ende war und sie ihn wieder ansah, brauchte sie ein paar Sekunden, um sich zu sammeln. Um klar zu werden blinzelte sie ein paar Mal und sah an ihm vorbei, wobei ihr Blick auf seine Uhr fiel.
Oh, mist!
Entfuhr es ihr und der Zauber des Augenblicks war gebrochen.
Ich muss zurück... nach... Hause.
Es entsprach nicht wirklich der Wahrheit, aber was sollte sie sagen? Völlig verwirrt löste Akemi sich, sah sich nach ihrem Shirt um und drehte sich um sich selbst.
"Was, jetzt?"
Miguels Stimme klang gleichzeitig enttäuscht und leicht verärgert, doch Akemi nahm es nicht wirklich wahr.
Tut mir leid! Es ist schon viel zu spät. Ich wollte gar nicht so lange weg bleiben. Cr...Man wird sich Sorgen um mich machen.
"Ach, Unsinn, was soll dir schon passieren? Benutz mein Com und sag deinen Eltern Bescheid, wo du bist."
Zerknirscht schüttelte Akemi den Kopf.
Es geht nicht. Sei nicht böse, bitte. Ich... ich meine es war...
Hastig zog sie sich ihr Shirt wieder über den Kopf, knüllte den Vorhand auf ein Sofa und ging wieder zu Miguel hinüber. Schüchtern berührte sie seinen Arm und er zog sie sofort zu sich.
"Dann melde dich bei mir. Ich gebe dir meine Frequenz."
In Ordnung... und dann vollenden wir das Bild. Ich meine, du.
Lachend nickte Miguel.
"Ja, das machen wir. Ich warte auf deine Nachricht."
Er sah ihr vom Treppenabsatz aus nach, als sie zur Tür hinaus gegangen war. Sich seinen Anblick einprägend schaute Akemi noch ein letztes Mal zu ihm hoch und winkte. Dann eilte sie zum Lift und ließ sich hinunter bringen. Ihr Herz raste, ihre Gedanken wirbelten wild durcheinaner. Miguel. Noch immer durcheinander, aber herzlich beglückt trat sie aus dem hohen Altbau hinaus und schwenkte ihre Einkaufstüten.
- Corellia - Coronet - Straße, vor Altbau -
Das Atelier bestand aus einem großen hellen Raum mit breiten und hohen Fenstern. An den Wänden hingen dutzende von Bildern, auf dem Boden lagen weitere und mehrere Leinwände standen in den Ecken, auf denen man weitere teils angefangene und teils bereits vollendete Werke bestaunen konnte. Miguel hatte tatsächlich Talent, Akemi betrachtete die Bilder mit vor Begeisterung halb geöffnetem Mund. Ein Lieblingsmotiv seinerseits konnte sie nicht feststellen, entdeckte sie sowohl Landschaftsbilder wie Porträts oder abstrakte Gemälde, die Raum für Interpretationen ließen.
Deine Bilder sind super!
Rief sie aus und sah sich nach Miguel um, der eine noch leere Leinwand an der nach seinem Ermessen richtigen Stelle plazierte und seine Pinsel auspackte.
"Vielen Dank. Ich versuche immer mein Bestes zu geben."
Man sagte oft, dass Künstler sehr arm seien, aber bei den schönen Bildern, die Akemi in Miguels Atelier entdeckte, konnte sie nicht glauben, dass er mit seinem verdienten Geld nur knapp zu Rande kam. Langsam schlenderte sie zu ihm herüber.
Also, wo soll mich hinstellen?
Sie postierte sich schräg vor seiner Leinwand. Miguel nickte.
"Noch ein Stück mehr nach rechts...von mir aus gesehen."
Akemi tat wie geheißen. Das Licht fiel günstig durch die hohen Fenster. Hier konnte Miguel sicherlich beinahe zu jeder Tageszeit gut arbeiten - außer nachts natürlich.
Wie möchtest du mich denn malen?
Fragte sie neugierig und löste ihre Haare aus dem kurzen Zopf, den sie inzwischen wieder binden konnte. Ihre Haare waren wieder ein ganzes Stück gewachsen, seit sie sie sich abgeschnitten hatte. Miguel hielt in seinen Vorbereitungen inne und machte ein nachdenkliches Gesicht, während er sie betrachtete.
"Du hast etwas feenhaftes an dir..."
Meinte er schließlich.
"Etwas mystisches. Das würde ich gerne einfangen."
Er schaute sich kurz im Raum um, riss dann kurzerhand einen der Vorhänge herunter, die an den Fensterseiten hingen, um bei Nacht vor unerwünschten Blicken zu schützen und legte ihn Akemi um die Schultern.
"Das geht in die märchenhafte Richtung... genau richtig."
Abschätzend verzog er das Gesicht.
"Noch besser wäre, wenn du dein Oberteil darunter ausziehen könntest, damit der Stoff besser fallen kann."
Beiläufig zündete er sich eine neue Zigarette an. Akemi nahm nicht bewusst war, wie sehr sie die Situation an frühere Fotoshootings erinnerte, doch ihre auf Naboo erlernte Professionalität durchbrach in nur wenigen Sekunden die Oberflläche. Der Künstler war der Chef, ob er nun Maler oder Fotograf war. Wenn Mick früher bestimmte Posen oder Lichteffekte verlangte, war ihm jeder gefolgt ohne seine Anweisungen in Frage zu stellen. Und so drehte Akemi sich kurz herum, streifte ihr langärmeliges Shirt ab und legte sich den Vorhang, der nunmehr als Kleid diente, erneut um die Schultern, drapierte ihn richtig und stellte sich in Pose. Im Hintergrund lief Musik, während Miguel sie malte.
"Das hast du bestimmt schon öfter gemacht."
Vermutete er. Akemi lächelte ohne sich zu regen.
Ein paar mal.
Bestätigte sie, was im Grunde genommen untertrieben war. Aber das konnte sie Miguel schlecht sagen. Denn die Wahrhiet war, so toll sie ihn auch fand und so sehr sie es genoss hier zu sein und für ihn Modell zu stehen, dass sie ihm nicht sagen durfte, wer sie wirklich war. Er durfte weder Einblick in ihre Vergangenheit, noch in ihre Gegenwart haben, einer der Preise, die sie zu zahlen hatte, um bei Cris zu sein.
Sie vergaß die Zeit um sie herum völlig und als Miguel endlich eine Pause einlegte, konnte sie gar nicht sagen, ob eine Stunde oder nur zwanzig Minuten vergangen waren. Er holte zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank und reichte eine Akemi. Dankend ablehnend schüttelte sie den Kopf.
"Kein Alkohol? Ist gut gekühlt."
Meinte er.
Danke, nein... ich mag sowas nicht.
Miguel nahm einen Schluck, stellte die zweite, noch geschlossene Flasche auf den Boden und lehnte sich gegen die Wand. Akemi kam um die Leinwand herum um einen Blick auf das Bild zu werfen. Es war noch nicht annähernd fertig, doch sie erkannte sich bereits selbst wieder.
Wow... Miguel, das ist großartig!
Lächelnd streckte er die Hand aus und klemmte ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Danke, Süße."
Bei seiner Berührung erstarrte sie. Den Blick halb abgewandt schielte sie zu ihm herüber. Aus den Augenwinkeln glaubte sie ein Lächeln zu erkennen, das seine Mundwinkel umspielte. Im nächsten Moment spürte sie seine Hand in ihrem Nacken, wie sie ihr sanft über die Haut strich, und sie zu ihm hinüber zog. Hauchzart berührten seine Lippen die ihren und streiften sie mit solch vorsichtiger Zurückhaltung, dass Akemi erschauderte. Ihre Augen schossen sich instinktiv und sie fühlte nichts anderes mehr als seine flüsternde Umarmung, die sie liebkoste wie ein zaghafter Windhauch, der eine zerbrechliche Pflanze umhüllt.
Als der Moment zu Ende war und sie ihn wieder ansah, brauchte sie ein paar Sekunden, um sich zu sammeln. Um klar zu werden blinzelte sie ein paar Mal und sah an ihm vorbei, wobei ihr Blick auf seine Uhr fiel.
Oh, mist!
Entfuhr es ihr und der Zauber des Augenblicks war gebrochen.
Ich muss zurück... nach... Hause.
Es entsprach nicht wirklich der Wahrheit, aber was sollte sie sagen? Völlig verwirrt löste Akemi sich, sah sich nach ihrem Shirt um und drehte sich um sich selbst.
"Was, jetzt?"
Miguels Stimme klang gleichzeitig enttäuscht und leicht verärgert, doch Akemi nahm es nicht wirklich wahr.
Tut mir leid! Es ist schon viel zu spät. Ich wollte gar nicht so lange weg bleiben. Cr...Man wird sich Sorgen um mich machen.
"Ach, Unsinn, was soll dir schon passieren? Benutz mein Com und sag deinen Eltern Bescheid, wo du bist."
Zerknirscht schüttelte Akemi den Kopf.
Es geht nicht. Sei nicht böse, bitte. Ich... ich meine es war...
Hastig zog sie sich ihr Shirt wieder über den Kopf, knüllte den Vorhand auf ein Sofa und ging wieder zu Miguel hinüber. Schüchtern berührte sie seinen Arm und er zog sie sofort zu sich.
"Dann melde dich bei mir. Ich gebe dir meine Frequenz."
In Ordnung... und dann vollenden wir das Bild. Ich meine, du.
Lachend nickte Miguel.
"Ja, das machen wir. Ich warte auf deine Nachricht."
Er sah ihr vom Treppenabsatz aus nach, als sie zur Tür hinaus gegangen war. Sich seinen Anblick einprägend schaute Akemi noch ein letztes Mal zu ihm hoch und winkte. Dann eilte sie zum Lift und ließ sich hinunter bringen. Ihr Herz raste, ihre Gedanken wirbelten wild durcheinaner. Miguel. Noch immer durcheinander, aber herzlich beglückt trat sie aus dem hohen Altbau hinaus und schwenkte ihre Einkaufstüten.
- Corellia - Coronet - Straße, vor Altbau -