Coruscant

untere Ebene - Honey House ? Gänge im Privaten Bereich ? mit Mara und Stochi

Die Entschiedenheit, die sich, seit dem fest stand das sie Coruscant verließen, bei Mara gezeigt hatte, war auch weiterhin vorhanden. Wenn Jo es nicht bereits fühlen würde, so hätte die klare Ansage, die Mara machte jegliche noch vorhandene Zweifel daran ausgeräumt. Entgegen der noch vor Kurzem gemachten, konfusen Andeutungen und panischen Erklärungsversuchen, waren Mara?s Worte nun klar und wie es Jo schien, durchaus wohl durchdacht. Ein Grund, das sie sich ohne Weitere Worte Mara?s Planung an schloss. Sorgen machte sich Jo zwar trotzdem, und zwar wegen der stetigen Präsenz imperialer Kontrollorgane in jeglichen Raumhäfen sowie dem monetären Aspekt ihrer Reise. Ein Privatschiff? Es war schon schwer genug gewesen die finanziellen Mitten für die Reise nach Coruscant zu haben. Natürlich hatte Jo noch einige Credits aber würde das reichen? Nun ja, die Macht würde es schon fügen und sich vorher übermäßige Gedanken über etwas zu machen, das sie noch nicht abschätzen konnte, lag Jo auch fern. Also hieß es hier abwarten und Jurisaft trinken.
Mara war wohl sehr erleichtert, als sie das Honey House verließen. Jo aber fühlte sich merkwürdig verbunden mit diesem Ort. Jo, hier hatten sie Sen verloren und dies würde immer schlimm bleiben. Aber Jo hatte auch Freunde gefunden wo sie sie nie vermutet hätte. Sarah! Eine Frau die Jo für ihre Stärke und die, trotz allem was sie erlebt hat, vorhandene Güte, bewunderte. Sarah! Oh ihr hatte Jo keine Nachricht hinterlassen. Ein Lapsus, den sie so aber nicht lassen wollte. Schnell griff Jo noch einmal zu ihrem Com und sprach einen kurze Nachricht, in der sie ihrer Freundin erklärte, das sie leider so übereilt aufbrechen musste, aber das sie weder ihr Versprechen vergessen hatte noch das sie je Sarah vergessen würde und sehr hoffte, ihre neu gefundene Freundin bald wieder zu treffen. Zum Schluss bedankte sich Jo noch einmal für alles was Sarah für sie und die Anderen getan hatte und bat sie, auch Cris einen Grus aus zu richten und ihm zu sagen, das Jo es bedauerte, das sie kaum ein Wort mit dem alten Freund hatte wechseln können.
Dann musste Jo aber los, beendete die Comnachricht und wandte sich ganz Mara zu.


Wenn du das hin bekommst, dann verlasse ich mich jetzt mal auf dich und folge dir einfach!

Erklärte Jo während sie sich fest auf ihren Stock stützte.
Erst jetzt richtete sich Jo?s Aufmerksamkeit auch vollends auf das was um sie war. Der Dreck hier unten stank zum Himmel! Die unteren Ebenen waren ein einziger Ort des Grauens und dies war einer der wenigen Augenblicke in Jo?s Leben, in dem sie beinahe froh war ihre Umgebung nicht auf herkömmliche Weise sehen zu müssen. Die Eindrücke, die sich ihr so schon aufdrängten waren schlimm genug. Kein Lebewesen sollte so existieren müssen. Doch im Moment war der alltägliche Zustand wohl noch nicht einmal das Schlimmste! Jo fühlte Aufruhr, Angst, Sorge und Panik! Stimmengewirr war zu hören, das auf flüchtende schließen lies und in der Ferne waren Blasterschüsse und aufheulende Speedermotoren zu hören. Etwas geschah! Ein Aufstand? Ein Überfall? Eine imperiale Kontrolle, die schief gegangen war? Im Stimmengewirr schnappte Jo etwas wie, Anschlag, Detonation und ähnliches auf während sie nun mit Mara die Straßen entlang lief. Ihre Padawan schien den Weg zum Raumhafen wohl zu Fuß zurück legen zu wollen, da sie, nach Jo?s Gefühl, keinerlei Anstalten machte um ein Fahrzeug zu besorgen. Nun gut, laufen war eine Option. Nur hoffte Jo, das Mara die Entfernung nicht unterschätzte. Räumlich waren die unteren Ebenen zwar nicht all zu weit von ihrem Ziel entfernt. Aber es lagen Welten zwischen dem Hier und Dort. Welten und nach all diesem Aufruhr hier wohl sicher auch einige Patrouillen, denen Jo nicht unbedingt begegnen wollte. Es reichte schon, das sie sich bereits Gedanken darum machte, wie es beim Raumhafen werden würde.
Nun ja, es ging nun einmal nicht danach was Jo wollte, denn dann wäre sie im Moment ohnehin eher dorthin gelaufen von wo sie den Lärm gehört hatte und hätte versucht heraus zu finden ob Hilfe benötigt wurde. Aber das war nicht ihr weg! Nicht heute. Sie konzentrierte sich viel mehr darauf Mara im Fokus zu behalten und in dem hier unten zur Zeit herrschenden Chaos nicht zu verlieren.
Hm, vielleicht war dieses Chaos hier auch gut! Jedenfalls jagte gerade eine Wache auf einem Speederbike an ihnen vorbei und nahm kaum Notiz von Mara oder Jo. Entweder waren sie so gut getarnt und in die graue Masse von Lebewesen hier unter integriert, das sie wirklich nicht auffielen, oder , und das hielt Jo für sehr viel wahrscheinlicher, es gab etwas weit aus Wichtigeres, das im Moment die Gedanken der Imperialen beschäftigte.
Langsam, Überweg für Überweg, liefen sie die Verbindungsstege zwischen den tiefer werdenden Häuserschluchten nach oben, die Luft wurde von ebene zu Ebene besser und der Lärm von unten schmolz zu einem schwachen Hintergrundgeräusch, das vom geschäftigen Treiben hier beinahe völlig überlagert wurde. Und doch fühlte Jo noch immer den Aufruhr, der dort unten herrschte. Ein Pulverfass! Ja, genau das war es.
Aber neben dem, was sie von ihrer Umgebung spürte, fühlte Jo auch, wie Mara?s Anspannung nach lies. Erleichterung! Ja, das schiel es zu sein, was Mara mehr und mehr erfüllt und Jo bestätigte, das es das Richtige war dem Wunsch der Padawan nach zu geben und Coruscant so abrupt zu verlassen.


Es geht dir schon besser!

Warf Jo wie nebenbei ein und setzte dabei einfach ihren Weg fort. Bald würden sie den Ort erreichen, an dem sie ein Gefährt finden mussten, das sie von hier fort brachte, und das Ganze ohne den imperialen Kontrollorganen irgendwie auf zu fallen. Leise seufzte Jo, denn noch belastete sie der Gedanke daran sehr. Hoffentlich ging alles gut und niemand erkannte sie oder schöpfte irgendwie Verdacht.

untere Ebene - Strassen ? auf dem Weg zum Raumhafen ? mit Mara und Stochi
 
Coruscant ~//~ Untere Ebenen, Nähe des HH, Nähe imp. Kaserne, hinter Geröllhaufen ~//~ Cris, Criid + Vince, Tinya, Caffran, Rob auf der Flucht + Sinaan, Steven sonstwo in der Nähe + Vorin in weiterer Entfernung

Criid:

„Heilige Sch****!“

Criids Mund entfuhr ein weiterer Fluch, als sie zunächst die vier (Rob, Caffran, Tinya, Vince) geduckt abzischen und dann das schwere Gerät sah, dass sich den Weg zu ihnen bahnte. Ein Hoverscout - nichts, dem sie etwas entgegenzusetzen hatten, außer die Beine in die Hand zu nehmen und so schnell es ging zu rennen.
Criid fluchte ein weiteres Mal. Die ganze Aktion war wirklich fürchterlich schief gegangen. Eigentlich hatten alle längst weg und außer Gefahr sein sollen. Stattdessen hatten bereits mehr Zivilisten für ihre Tat büßen müssen, als sie einkalkuliert hatten.
Irgendein ein irrwitziger Zeitgenosse hatte gerade eine Granate in die Fahrbahn des Panzers geworfen, die natürlich keinen nennenswerten Schäden hinterließ, aber Criid immerhin sagte, dass sie hier wundersamerweise nicht alleine waren, um einen einsamen Kampf auszufechten, den sie im Grunde nicht gewinnen konnten. Vielleicht noch einer, den sie unbeabsichtigt mit hereingezogen hatten, weil er meinte, ihnen helfen zu müssen.

Sie ignorierte das schwere Geschütz, das bereits Kurs auf sie nahm, wenigstens soweit als möglich, während sie anlegte und die Verfolger der vier Flüchtenden mit einem gleichmäßigen „flupp-flupp“ aus ihrem Lasergewehr eindeckte. Caffran und die anderen hatten jetzt erst einmal Vorrang. Erst wenn sie in Sicherheit waren, wäre sie bereit an ihre eigene Flucht zu denken.
Nicht jeder Schuss saß, aber wenigstens zwei der Sturmtruppen fielen und mindestens ein weiterer war verletzt außer Gefecht gesetzt.
Dann waren Caff, Rob und die beiden anderen aus ihrem Sichtfeld entschwunden. Wenigstens das war gelungen, auch wenn es für sie – für sie beide – weiterhin schlecht aussah.
Sie warf das verbrauchte Energiemagazin aus ihrem Gewehr aus, kramte ein neues aus ihren Taschen hervor, rammte es in die Waffe hinein und robbte den Schuttberg wieder hinunter zu dem Mann zurück, der unten die Stellung gehalten hatte.


„Gute Arbeit.“

rief sie ihm durch den Krach der Umgebungsgeräusche zu, während sie auf neben dem Fremden Stellung bezog.

„Ich nehme an, du hast gesehen, was auf uns zukommt. Die Schweine haben uns entdeckt. Irgendwelche Pläne?“

„Flup-flup“. Criid hatte sich kurz aus der Deckung begeben und deckte die anrückenden Trooper mit Laserbeschuss ein. Das heißt, das wollte sie eigentlich. Hatte stur in die Menge gehalten, die sie dort erwartet hatte. Aber da war keine weiße oder gar rötliche Masse. Da war nur dieser Turm, der zu ihnen herumgeschwenkt hatte und geradewegs auf ihre Deckung zielte.

„Nicht gut.“

murmelte sie, während sie zurück in den Schutz der Geröllmasse glitt.

„Gar nicht gut.“

Coruscant ~//~ Untere Ebenen, Nähe des HH, Nähe imp. Kaserne, hinter Geröllhaufen ~//~ Cris, Criid + Vince, Tinya, Caffran, Rob auf der Flucht + Sinaan, Steven sonstwo in der Nähe + Vorin in weiterer Entfernung

Caffran:

Um sie herum tobte die Hölle. Wenn es eine Hölle gab, wie manche Religionen behaupteten, waren sie unzweifelhaft in einer von ihnen gelandet.
Caffran rannte, Rob hinter sich herziehend, so schnell und so geduckt ihn seine Beine trugen.
Vor ihnen liefen die beiden anderen, die sie in die Sache hineingezogen hatten. Diese Sache – Caffran schnaubte, während er lief. Das hatte sich alles so einfach angehört. Und sie brauchten diese Waffen und die Munition doch so dringend. Abgesehen davon auch die Ausrüstungsgegenstände, Uniformen und Sonstiges, was sie noch hatten mitgehen lassen wollen. Für weitere Attentate und Aktion würden sie vielleicht verdeckt arbeiten müssen und da konnte eine Anzahl an nagelneuen Rüstungen doch nur hilfreich sein.


„Runter!“

hörte er plötzlich, ohne die Stimme und die Richtung aus der sie kam, ausmachen zu können. Er warf sich einfach auf den Boden, dann auf den Rücken, zielte aus der Hüfte, sah einen Sturmtruppler fallen, stand auf und lief weiter.
Inwischen sollten sie Criid und den anderen längst hinter sich gelassen haben. Criid....
Caffran schluckte. Er hatte sie zurückgelassen und dachte bedrückt an den schweren Hoverscout, der in ihre Richtung gerollt war. Hoffentlich hatte sie sich bereits in Sicherheit gebracht....
Andererseits …..Caff schluckte wieder. Ohne ihre Hilfe – und der Hilfe von diesem Fremden – wären sie niemals soweit gekommen wie jetzt. Fast hatten sie es geschafft.


„Rechts rein.“

schrie er der Frau und dem Mann vor sich zu, während er selber nocheinmal zwei Schüsse nach hinten abgab und dann seinerseits rechts in die Gasse abbog, in der ihre Speederbikes standen.

„Das ist doch...“

er beendete den Satz nicht, da er fast auf die Frau geprallt wäre, die plötzlich stehengeblieben war, weil ein wie verrückt rasender Irrer (Vorin) auf einem Bike auf sie zuhielt. Caff entspannte sich ein wenig, als er keine Sturmtruppenpanzerung oder sonstige Rüstung an dem Fahrer auffiel. Dennoch wunderte er sich, warum man so kurz vor dem Ziel anhielt.
Er erkannte es erst, als er einen Namen aufschnappte. Die Frau und der auf dem Bike kannten sich also. Niemand der ihnen gefährlich wurde, aber ein weiterer, der unbeabsichtigt mithineingezogen worden war.


„Du kannst.“

ging Caff anstelle der beiden anderen, nicht zum Widerstand gehörenden Personen auf sein Hilfsangebot ein.

„Am besten, indem du selber abhaust.“

Caff klang jetzt mürrisch und auch ein wenig erschöpft. Wenn da nicht so verdammt viele wären, die jetzt auch noch gerettet werden mussten. Aber sie im Stich zu lassen, wäre gegen seinen eigenen Ehrenkodex gegangen. Ohne die blonde Frau würde Rob vielleicht nicht mehr leben.
Überhaupt Rob. Der verletzte Widerständler hatte die letzten Meter nur noch stolpernd überwunden und brauchte dringend ärztliche Hilfe. Sein Bein war abgebunden worden, dass hatte Caff gleich gesehen. Wenn eine Aterie verletzt worden war......
Wo kam sie gleich nochmal her? Honey House, diesen Namen hatte er eben aufgeschnappt. Eine...? Egal, Caffrans Verstand arbeitete fieberhaft. Wenn dieser Junge auf dem Bike auch daher stammte und Rob nehmen könnte …..


„Kannst du ihn mitnehmen?“

Er sah den Blonden (Vorin) fragend an und wandte sich dann an die beiden anderen (Vince, Tinya).

„Das Bike steht gleich dort drüben. Lasst mir eins da. Ich versuch Criid und dem anderen zu helfen.“

Er nickte, so als ob es die natürlichste Sache der Welt wäre, dass sie seine Bitten erfüllten.

„Honey House hast du gesagt? Ich werde euch dort finden und Rob abholen.“

Caffran nickte ein weiteres Mal und drehte sich um, um zurückzulaufen. Doch bevor er loslief wandte er sich noch einmalan alle und bedachte sie mit einem nachdenklichen Blick.

„Danke.“

sagte er leise und verschwand ….....

Coruscant ~//~ Untere Ebenen, Nähe des HH, Nähe imp. Kaserne ~//~ Cris, Criid + Vince, Tinya, Vorin, Rob + Sinaan, Steven sonstwo in der Nähe + Caffran auf dem Rückweg zum Schuttberg

[OP: ich hoffe, das war ok so und ich kam niemanden in die Quere – hab etwas den Überblick verloren ^^
 
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|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Wohnhaus ▫ Wohnung von Azgeth || ▫ Azgeth & Chesara

Was für eine Erleichterung! Fast hätte die Dunkelhaarige damit gerechnet Chesara würde ihr verbieten zu schlafen. Warum wusste sie selbst nicht. Bevor sie es richtig mitbekommen hatte, war das Besteck wieder weggeräumt und die Jedi im Begriff zu gehen. Es schien jedes Mal so zu sein als wenn dies die Ex ? Sith vollkommen überraschend erwischte. Doch was sollte sie auch hier? Ihr beim Schlafen zugucken? Ein wenig merkwürdig fühlte es sich schon an. Es war als würden bestimmte Zeitabschnitte einfach im Schnelldurchlauf an ihr vorbeifahren. Es war um einen Schüler gegangen der mit der dunklen Seite gespielt hatte und doch nichts mit ihr zu tun hatte. So war es wohl. Funktionierte ihr Gehirn noch so wie es sollte? Musste man sich Sorgen machen? Mit Sicherheit würde sich das legen wenn sie endlich geschlafen hatte. Das war wohl das Beste.

"Nein. Zum Bett finde ich wohl noch alleine. Vielleicht könnt ihr beim nächsten Mal Backwaren mitbringen. Suppe ist auf Dauer etwas langweilig."

Ein paar Packungen hatte sie davon eh noch übrig, also war die Gefahr des Verhungerns gebannt. Azgeth stand auf und ging zur Tür. Zwar war sie etwas wacklig auf den Beinen, aber auch nicht so schwach gleich Gefahr zu laufen umzukippen. Sie ließ Chesara aus der Tür und hob die Hand.

"Wir sehen uns morgen. Ihr könnt ruhig etwas später kommen, dann kann ich ausschlafen."

Damit hatte sie sich verabschiedet und schloss die Tür wieder. Jetzt gab es nur noch einen Gedanken. Acht Schritte nach links, Shirt ausziehen, Hose ausziehen und unter die Decke schlüpfen. Sie konnte sich nicht daran erinnern sich jemals dermaßen auf ein paar Stunden Schlaf gefreut zu haben. Noch war die Wirkung der Suppe in ihrem Körper spürbar, doch wenn sie nachließ, war sie sofort im Land der Schlafenden. Zehn Minuten später war es soweit. Vollkommen ausgelaugt schickte der Körper den gemarterten Geist auf eine Reise der Regeneration.

|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Wohnhaus ▫ Wohnung von Azgeth || ▫ Azgeth
 
| Coruscants Untere Ebenen ~ zerstörte imperiale Kaserne ~ hinter Geröllbrocken | – Vince, Cris, Tinya, Vorin + Rob + Sturmtruppen & Coruscant Guards - Irgendwo im Umkreis Sinaan & Steven

Und wie sie sich kannten. Oder passte gekannt hatte doch besser? All das hin und her, der Schusswechsel, die auf und abklingende Geräuschkulisse, der Strudel seiner Gefühle. Vince konnte kaum noch hören was er dachte, so sehr rauschte das Blut in seinen Ohren. Da war es ein Wunder, das er die Sache mit den Düsenrädern, die Möglichkeit die durch sein Auftauchen nun eher geschwunden war als gewachsen, noch mitbekam. Unablässig wand er sich wieder der Vielzahl an Feinden zu, die sich nunmehr, das die scheinbare Überraschung und der Schock überwunden waren, mehr und mehr zu vergrößern schien. Der Fremde(Cris) sprach aus was dem Hapaner langsam dämmerte und sorgte dafür das die sowieso schon ziemlich ausgeprägte Aufbruchstimmung in seinem Inneren noch weiter anwuchs. Die Frage die offen blieb, war die simple und einfache Frage nach dem: Wie nur? Nicht das keinerlei Möglichkeit bestand sich ein paar solcher Geräte zu beschaffen, nur war ihre momentane Situation nicht der beste Ausgangspunkt für gerade solche Anschaffungen. Mürrisch wanderte ein Mundwinkel nach unten. Zu Fuß würden sie wahrhaft nicht weit kommen und er wüsste nicht, wo sie hier schnell an Bikes kamen. Gedanken, Gebete, Hoffnungen, was auch immer. Eine mildtätige Gottheit schien ihre Lage gesehen und ihre stummen Hoffnungen erhört zu haben. Wie aus dem nichts waren da noch weitere Personen. Und irgendwie schien es, als seien die an dem Verletzten(Rob) eher interessiert, als das sie sich hier befinden würden, nur weil sich ein paar Trottel mit dem Imperium anlegen wollten. Trottel in diesem Falle sie, die sie festsaßen und nicht jene, die die Anschläge vor Minuten verübt hatten…

Und so formte sich letzten Endes auch der Plan, wie sie von hier fortkommen würden. Allerdings gefiel es ihm überhaupt nicht, jetzt auch noch jemanden zurück zu lassen. Genau das hatte er verhindern wollen. Aber er war nicht schnell genug gewesen. Nicht gut genug. Schon wieder. Verbissen kramte er, nachdem er die Worte des Fremden(Cris) abgenickt und die Frage nach Munition und anderen Hilfsmitteln verarbeitet hatte, nach dem, was er erübrigen konnte, ohne allzu schutzlos dazustehen. Beiden warf Vince zwei Energiepacks zu und konnte sogar eine Glop Granate aus seinen Taschen fischen. Kaum genug aber immerhin war es etwas, das er ihnen helfen konnte, wenn er schon zwei Personen durch sein eingreifen – ohne ihn wäre die Sache ja womöglich gut ausgegangen – so verdammte...

Und damit gab es nichts was er hier noch tun konnte… ‚Gute Jagd’ verließ noch die Lippen des Hapaners, ehe er sich Tinya zuwandte und ihr mit einem einfachen Nicken - tatsächlich hätte er in dem Moment da er wieder in ihr Gesicht sah nichts sagen können – bestätigte, das er mitkommen würde. Und so folgte er, gerade noch den letzten Ruf jener Fremden vernehmend, die ebenfalls zurückbleiben würde. Er würde nicht noch Jahrzehnte hinter sich bringen müssen um klar und deutlich zu erkennen, dass dieser Tag einer der seltsamsten in seinem Leben bleiben würde. Seltsamer und abnormer als einige die er erlebt hatte und Vince war beim besten Willen kein Bilderbuchleben angediehen. Aber was brachte es schon, sich jetzt, inmitten einer Flucht die sie über Trümmerteile, in enge Gassen und jagte dann, vor dem Verwundeten(Rob) und jenem anderen(Caffran) davon. Die waidwundgesprengte Kaserne hinter sich lassend, aber nicht vollends in Sicherheit folgten ihnen Sturmtruppen dicht auf den Fersen. Zumindest für seinen Geschmack, da er gerade erst eine Verfolgerbande losgeworden war, viel zu sehr, als das es gut für sie war. Nur kurz nach einem röhrenden Schuss warf er sich, den Worten folgend nach Rechts auf besagten neuen Weg. Aber auch hier hielt sich der Pegel der Kuriosität nicht lange auf seinem Level…

…die Düsenräder waren nunmehr endlich in Reichweite, aber dazu hatte sich ein weiters in die Szenerie eingegliedert. Geführt von einem ziemlich jungen Kerl(Vorin) hatte es nur einige Meter entfernt abrupt angehalten. Wenig stilsicher, aber effektiv. Die überbrachten Neugikeiten allerdings waren nicht so willkommen, lange nicht so willkommen wie sein Angebot der Hilfe. Vince hatte, wenn es gegen die Imps ging, lieber mehr in Petto, als zu wenig. Vince sprang in die Bresche, als sie den Verletzten dann auf das Bike des Neuankömmlings(Vorin) hievten. Erst da fiel ihm auf, das der Tinya beim Namen genannt und so begrüßt hatte, das eindeutig war, das sie sich kannten. Der Kopfgeldjäger biss seine Zähne fester zusammen. Eifersucht war das letzte was er jetzt mit sich herumschleppen wollte… das allerletzte. Aber nur Sekunden schwappte die Eröffnung das wieder jemand von dannen zog, über ihn und die Eifersucht verstummte, summte nur noch leise im Hintergrund seiner Gedanken vor sich hin. Das letzte Wort und ihn noch einen Moment lang anstarrend, wie er wieder in die Richtung aus der sie kamen verschwand, wand sich der große Hapaner letztlich an die nunmehr verbliebene Gruppe.


„Ich kenn den Weg nicht und wenn sie schon so nah sind, sollten wir weiter keine Zeit verschwenden.“

| Coruscants Untere Ebenen ~ irgendwo zwischen H.H. & zerstörter imperialer Kaserne ~ wegführende Gasse | –Tinya, Vorin, Rob, Vince + verfolgende Sturmtruppen zurückgeblieben Cris, Caffran & Criid + Sturmtruppen & Coruscant Guards - Irgendwo im Umkreis Sinaan & Steven
 
[Coruscant, zerstörte imperiale Kaserne, bei Geröllhaufen]- Tinya, V.V., Cris, Rob, Criid, Caffran, Verletzter (in der Nähe Sturmtruppen, Coruscant-Wachen, Mekuun-Hoverscout, [Vorin])

Mit einem bemüht tapferen Lächeln nahm Cris zur Kenntnis, dass eine der beiden vermutlichen Widerständler (Criid) sich bereit erklärte, mit ihm den Rückzug zu decken. Oder hier mit ihm zu sterben, wenn die Imperialen so bestimmt vordrangen, wie man es im Grunde von ihnen erwarten konnte?
Diese Befürchtungen jedoch waren nicht aus Cris? Mimik abzulesen, als er die Munition und die Ausrüstung der anderen entgegennahm ? selbst jener vermeintliche Söldner steuerte etwas bei ? und Tinya ein dann doch etwas gepresstes Nicken auf ihren geäußerten Wunsch hin zukommen ließ, ihn wieder zu sehen. Dass sie dabei ausgerechnet die geheime Basis der Jedi als möglichen Treffpunkt nannte war des Zufalls doch etwas zuviel, allerdings blieb es dem ehemaligen Sturmtruppler ob des bedrohlich anschwellenden Brummens und der verzerrt hörbaren Rufe ihrer imperialen Widersacher nicht beschieden, weiter darüber nachzudenken.
Fast wäre ihm die Bitte über die Lippen geglitten, Chesara zu informieren, sollte er nicht zurückkehren. Diese würde dann wiederum Akemi darüber unterrichten, dass sein Wunsch, sie wieder zu sehen, nicht länger von Relevanz war?
Bevor er diese Bitte jedoch in Worte fassen oder sich überhaupt darüber klar werden konnte, ob er Chesaras Identität vor all diesen Fremden aufdecken durfte, hatten die übrigen die Flucht in Richtung der wartenden Düsenräder ergriffen.
Mit mechanischen Bewegungen tauschte Cris die erschöpfte Energiezelle seines Blasters gegen eine frische aus seinem nun glücklicherweise beträchtlichen Vorrat und ließ das verbrauchte Magazin achtlos zu Boden fallen, ehe er der zurückbleibenden, blonden Widerständlerin ein knappes Nicken in Bezug auf die von ihr vorgeschlagene Verteilung der Positionen zukommen ließ. Diese war mehr als schlüssig ? während er eine eher auf kurze Distanz wirksame Waffe trug, war sie dank ihres Präzisionsgewehres in der Lage, selbst die Panzerungen weiter entfernter Sturmtruppen zu durchdringen und ihre Besitzer auszuschalten.
Ohne auf seinen protestierenden Körper zu achten war er sich in die ihm vorbehaltene Deckung, begann, sich mögliche Ziele zu suchen ? die Auswahl sollte überwältigend sein ? und? erstarrte. Kurz darauf zeigten ihm auf die Worte seiner Kampfgenossin an, dass er keiner fatalen Illusion erlegen war ? das war definitiv ein Hoverscout, dessen schwerer Blasterturm und sein noch schlimmeres Laser-Gegenstück nach Zielen suchten, die sie in sich verflüchtigenden Molekülnebel verwandeln konnten. Cris kannte diese Fahrzeuge ? er hatte selbst oft genug unter der Deckung ihrer schweren Waffen feindliche Linien attackiert. Die Linien der Feinde des Imperiums. Nicht so beeindruckend wie ein Repulsorfahrzeug des Typs ?Fliegende Festung? und bei weitem nicht so Furcht einflößend wie ein gigantischer AT-AT-Kampfläufer, war dieses Schwebefahrzeug nichtsdestotrotz gegen jede leichte Infanteriewaffe so gut wie immun. Leider verfügten Cris und die blonde Widerstandskämpferin derzeit über nichts anderes.
Gleichzeitig jedoch schien sie den selben Gedanken zu bilden, der sich auch in seinem Verstand formte: der Hoverscout mochte für sie beide das primäre Problem sein, denjenigen, deren Flucht zu decken sie gelobt hatten, mochte bereits mit einer weiteren Dezimierung der imperialen Bodentruppen geholfen sein.
Während das Gewehr der Widerständlerin zum Leben erwachte riskierte Cris seinerseits, seine Deckung leicht zu verlassen und die Imperialen unter Feuer zu nehmen, denen natürlich nicht entgangen war, dass ihre Beute im Begriff schien, sich aus dem Staub zu machen. Bevor eine Reihe Schüsse ihn in seine Deckung zurück zwangen gelang es ihm immerhin, einen Sturmtruppler so schwer zu treffen, dass dieser seine Waffe fallen ließ und zusammensackte, sowie eine Coruscant-Wache in Deckung zu zwingen. Es blieb bei so kurzen Vorstößen, die den Vormarsch ihrer Widersacher in Kombination mit dem präzisen Beschuss durch seine Mitstreiterin zwar erheblich verlangsamten, das Zahlenverhältnis jedoch nicht eklatant zu ihren Gunsten verbesserten. Als die Frau schließlich neben ihm auftauchte und sich zu einem Lob hinreißen ließ, reagierte er nur mit einem verzerrten Grinsen. Sie konnte nicht wissen, dass diese Tätigkeit ? der Kampf in allen möglichen Lagen, das Töten möglichst vieler Feinde ? eine ganze Weile seinen Lebensinhalt dargestellt hatten. Und dass viele seiner Opfer vermutlich durch ähnliche Motive angetrieben worden waren wie sie?
Ihre nächsten Worte holten ihn jedoch in die Gegenwart zurück, da sie ihn an etwas erinnerten, was er fast verdrängt hatte, während das Adrenalin durch seine Adern geflossen war und er seinem Tötungstrieb gestattet hatte, sich voll zu entfalten. Der Hoverscout. Jener für sie unbesiegbare Gegner, der sie nun für ihren tapferen, aber vergeblichen Widerstand ohne Umstände vernichten würde.
Fast konnte Cris das Geräusch der kleinen Motoren hören, die das Lasergeschütz des Schwebefahrzeuges langsam in Stellung brachten, während der Kanonier durch seine Zieloptik letzte Einstellungen vornahm?


?Wir müssen??

Dann donnerte das Geschütz los ? doch wie ein Wunder raste der gleißende Laserblitz über den Schutthaufen weg und verschmolz in einer blendenden Explosion mit der Häuserfassade hinter ihnen. Offenbar hatte der Kommandant des Hoverscouts beschlossen, sich zunächst der aus guter Deckung operierenden Scharfschützen anzunehmen. Ganze Teilstücke der Mauer brachen ein und Schutt rieselte auf die beiden einsamen Gestalten herab, als Cris klar wurde, dass der drohende Zusammenbruch der gesamten Mauer auch für sie gefährlich werden konnte. Rasch griff er nach dem Handgelenk der Widerstandskämpferin.

?Kommen Sie!?, brüllte er über das Krachen berstenden Durabetons hinweg und zog sie mit sich aus der Deckung, eine Bewegung, die irgendwo aus dem Nichts erneut Blasterstrahlen erweckte, die gefährlich nah an ihnen vorbeizuckten. Ein diese noch übertreffendes Geräusch verriet dem ehemaligen Sturmtruppler zudem etwas anderes ? der Kommandant des Hoverscouts hatte bemerkt, dass ihm ein lohnendes Ziel entgangen war, und setzte nun den kleineren Blasterturms seines Fahrzeuges ein, um die Flüchtigen doch noch zu erwischen.
Cris hatte jedoch ein halb eingestürztes Gebäudeteil direkt vor ihnen als neue Deckungsmöglichkeit auserkoren und bereits mit seiner Kameradin im Schlepptau erreicht, bevor er feststellen musste, dass ein Sturmtruppler in der leichteren Spähervariante der elfenbeinfarbenen Rüstung dort ebenfalls Zuflucht gesucht hatte und durch ihr plötzliches Auftauchen sichtlich überrascht wurde. Cris reagierte reflexartig und versetzte dem knienden Imperialen einen heftigen Tritt, der ihn seinen Blasterkarabiner verlieren und vollständig zu Boden gehen ließ, während Cris endlich seine eigene Waffe in Anschlag brachte. Der imperiale Soldat jedoch war schnell ? bevor Cris abdrücken konnte hatte er seine eigene Sekundärwaffe, eine der imperialen Standardausrüstung entsprechende leichte Blasterpistole ? aus dem Holster an seiner Rüstung gerissen und abgedrückt. Flammender Schmerz durchzuckte Cris? linke Schulter und warf ihn leicht zurück, doch mit purer Willensanstrengung gelang es ihm, das Feuer zu erwidern. Die folgenden Schüsse trafen den Sturmtruppenspäher an weitaus prekäreren Stellen, sodass ihm keine Gelegenheit blieb, seinen kurzen Erfolg in einen Sieg umzumünzen.
Schwer atmend stützte Cris sich an die halb eingestürzte Mauer, und tastete vorsichtig nach der Wunde, die der Imperiale ihm beigebracht hatte. Seine Finger wurden schlüpfrig vor Blut.


?Verdammt??

Mit zusammengepressten Lippen warf er seiner glücklicherweise unverletzten Begleiterin einen beruhigenden Blick zu ? zumindest so beruhigend, wie der Blick eines Mannes sein konnte, der sichtlich unter den Schmerzen einer ernsthaften Verwundung litt.

?Wir schaffen das schon. Die werden sich mit zwei Flüchtigen nicht lange aufhalten??

In diesem Moment ertönte erneut das Dröhnen der Laserkanone des Hoverscouts. Kostbare Sekunden später stellte Cris fest, dass nicht erneut entfernte Schützen, sondern ihre Deckung das Ziel war. Offenbar hatte er sich geirrt?
Hastig riss er die Widerständlerin mit sich zu Boden und rollte sich schützend über sie, dann war es, als würde um sie herum die Welt über ihnen zusammenbrechen?


[Coruscant, zerstörte imperiale Kaserne, eingestürztes Gebäude]- Cris, Criid (Sturmtruppen, Coruscant-Wachen, Mekuun-Hoverscout)
 
[Coruscant, untere Ebene, Rand der „verbotenen Zone“, Sturmtruppenkasernen IM-2587]- Captain Arbit, 1 Schwadron Coruscant-Wachen, vereinzelte Sturmtruppler, Mekuun „Swift Assault 5“-Hoverscout

Der Einsatz des Hoverscouts hatte schlussendlich für beträchtliche Umgebungsschäden gesorgt. Während ein Teil seiner Männer damit beschäftigt war, die Umgebung abzusuchen oder einer Düsenradeinheit Sturmtruppler bei der Verfolgung der flüchtigen Terroristen zu helfen, verfolgte Captain Arbit nachdenklich, wie die mittlerweile angekommenen Sanitäter mit ihren Droiden die Gefallenen untersuchten, um darüber urteilen zu können, ob sich eine weitere Behandlung selbiger lohnte.
Die Kaserne selbst war nicht mehr als eine rauchende Ruine – zumindest die Feuer waren mittlerweile gelöscht worden – und auch ihre Umgebung erinnerte eher an ein Schlachtfeld oder das Antlitz Coronet Citys nach stundenlangem Bombardement durch die Artillerie der imperialen Angreifer. Doch das hier war nicht Coronet, noch war es ein namenloser Planet des äußeren Randes, auf dem zwei Armeen sich per Zufall trafen – dies hier war Coruscant, wenn auch nur die Eingeweide des gigantischen Stadtplaneten, eine einstige Perle er Zivilisation und des Imperiums. Nun überhäuft mit Schande durch den Abschaum der Galaxis…


„Wir haben sechs Tote, Captain.“

Arbit fuhr herum. Er war so sehr in Gedanken versunken, dass er es nicht einmal gemerkt hatte, wie sein Lieutenant neben ihm aufgetaucht war, das ausdruckslose Visier seines Helmes unverwandt auf seinen Vorgesetzten gerichtet.

„Außerdem fünf Verletzte.“

Der Captain der Coruscant-Wache nickte langsam und warf dann einen Blick in Richtung des still stehenden Hoverscouts. Ohne den Einsatz dieses schweren Geräts wären ihre Verluste vermutlich noch schwerer ausgefallen – vorgeführt von einem Haufen schlecht organisierter Zivilisten mit Schwarzmarktwaffen. Denn jeden anderen Gegner hätte der Geheimdienst im Vorfelde bemerken müssen…

“Und die Sturmtruppen?“

„Aus dieser Kaserne? Fast alle.“

Der Soldat gestikulierte vage in Richtung der sie umgebenden Trümmer.

„Das war kein im Hobbychemielabor leidlich gemischter Sprengstoff, Sir. Wer immer dahinter steckt wusste, was er tat.“

Also doch keine Zivilisten. Zumindest keine, die sich spontan dazu entschieden hatten, den Aufstand zu proben. Vielleicht arbeitete der Geheimdienst doch nicht so effektiv, wie allenthalben geglaubt wurde. Im Grunde hätte das bemerkenswerte Abschneiden der Unbekannten im Feuergefecht ihn diesen Schluss bereits ziehen lassen müssen.

“Sorgen Sie dafür, dass unsere Verwundeten mit Priorität behandelt werden. Wir sind hier fertig.“

Sein Untergebener setzte zu einem schneidigen Salut an, doch das Zischen einer Comnachricht ließ sowohl ihn, als auch den Captain in der Bewegung verharren. Die Nachricht war ebenso kurz wie eindeutig:

„Captain, wir haben hier zwei Gefangene…“

Wenig später waren auch Arbit und sein Stellvertreter an den Überresten eines Nebengebäudes angelangt, aus dessen Trümmern seiner Männer zwei mit staubigem Schutt überzogene Menschen – einen Mann und eine Frau - geborgen hatten. Die Frau war bis auf einen Streifschuss und leichte Prellungen, vermutlich verursacht durch den Einsturz des Gebäudes, unverletzt und wurde von zwei herbei geeilten Sturmtrupplern unter Kontrolle gehalten. Ihr männlicher Kamerad hatte eine üble Schussverletzung an der Schulter.

„Die haben wir bei ihnen gefunden, Sir“, informierte einer der Coruscant-Wächter den Captain und präsentierte ihm mehrere Waffen sowie die dazugehörige Munition. Dies waren keine gewöhnlichen Zivilisten – möglicherweise hatten also doch nicht alle Terroristen entkommen können.
Knapp winkte Arbit den beiden Soldaten zu, die den Mann an den Schultern hielten, der sich von selbst anscheinend kaum auf den Beinen halten konnte. Seine Kleidung war über der Schusswunde mit Blut durchtränkt und seine fast aschfahle Haut ließ erkennen, dass er sehr geschwächt sein musste.
Unter seinem Helm verzog Arbit verächtlich den Mund. Abschaum…


“Es war ein Fehler, zuzulassen, dass wir euch lebend in die Hände bekommen…“, knurrte er und presste dem Fremden brutal die Mündung seiner Waffe in die offene Wunde – allerdings verließ die blutleeren Lippen des Mannes kein einziger Schmerzenslaut, obwohl Arbit sehen konnte, wie sich sein Gesicht vor Schmerz verzerrte.

“Schon bald werdet ihr euch wünschen, die Courage besessen zu haben, euch selbst für eure Verbrechen gegen das Imperium zu richten.“

Urplötzlich holte er mit seinem Blaster aus und versetzte dem Gefangenen einen kräftigen Hieb, der seinen Kopf erst nach links, und dann nach rechts herumrisse, als er dieses aus der anderen Richtung wiederholte.

“Na los, Jungs… verpasst dem Rebellenabschaum einen kleinen Vorgeschmack…“

Er bedeutete den Sturmtruppler, die die Frau mittlerweile mit Lähmhandschellen gefesselt haben, ihm zu folgen und wandte sich dann ab, während ihm leiser werdende, dumpfe Geräusche verrieten, dass seine Männer sich seine Aufforderung durchaus zu Herzen nahmen…
Bevor er den Lastgleiter erreichte, mit dem sie gekommen waren, stellte sich ihm ein Offizier mit den Abzeichen eines Majors in den Weg, vermutlich der Kommandant des Hoverscouts…


“Ihre Männer gehen recht sorglos mit jemandem um, an den der Geheimdienst möglicherweise einige interessante Fragen hat…“, stellte er mit mildem Interesse fest.

“Ich habe hier sechs Männer verloren, Major“, erwiderte Arbit kalt.

“Und der Geheimdienst wird bekommen, was er braucht…“

Eine knappe Geste bedeutete den zwei Sturmtrupplern, die Frau in den Lastgleiter zu verbringen, als zwei Coruscant-Wächter den mittlerweile bewusstlosen Terroristen ebenfalls zum Fahrzeug schleiften…

[Coruscant, untere Ebene, Rand der „verbotenen Zone“, Sturmtruppenkasernen IM-2587]- Captain Arbit, 1 Schwadron Coruscant-Wachen, vereinzelte Sturmtruppler, Mekuun „Swift Assault 5“-Hoverscout, Criid, Cris
 
Coruscant - Untere Ebenen - Gasse – Cris, Criid zurückgeblieben, Rob, Vince, Caffran, Tinya auf der Flucht, Vorin, Sturmtruppen, Coruscant-Wachen in der Nähe, Steven und Sinaan sonstwo in der Nähe

Vorin?“

Tinya schluckte das Staunen über dessen plötzliches Auftauchen hinunter. Wollte der denn nicht direkt zu seiner Freundin? Tinya hätte ihn mit diesem Wissen an ganz anderen Orten vermutet – ganz gewiss nicht aber mitten in dieser Hölle.
Nun, was ihn hierher führte musste man später klären – viel später, wie Tinya mit einem Blick auf Vince feststellte, der schon dabei war, Rob gemeinsam mit dem anderen Widerständler (Caffran) auf Vorins Bike zu hieven.


„Nein, das sollten wir wirklich nicht.“

Tinyas Blick ging wieder zu dem Hapaner, der so plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war. Nach all den Wochen bangen Wartens, war er einfach wieder da, hier jetzt und leibhaftig. An einem Ort, der so gänzlich unpassend für ein Wiedersehen war.
Auch glaubte sie ihm ansehen zu können, dass es ihm nicht schmeckte, den Anderen (Caffran) ziehen zu lassen, der jetzt wieder unterwegs zu Cris und der fremden Kämpferin (Criid) war, die ihnen die Flucht ermöglicht hatten. Doch sie hoffte, dass er seine Prioritäten zu setzen wusste. Auch wenn sie es nicht wollte und auch, wenn nicht der richtige Zeitpunkt dafür war – der ein oder andere merkwürdige Gedanke hatte sich in ihrem Kopf fest gebissen. Gedanken, die an ihr nagten, die ihr gar nicht gefielen und ihr Dinge zuflüsterten, die sie nicht hören wollte. Fragen wie: war er an dieser Aktion beteiligt gewesen? War er etwa freiwillig untergetaucht, weil er dieser Organisation angehörte? Hatte er sie verlassen, weil er ein Doppelleben führte und es nicht mehr aufrecht erhalten konnte?
Nein, das konnte nicht sein. Durfte nicht. Nicht Vince, dem sie so bedingungslos vertraut hatte, den sie so liebte ...immer noch?......

„Viel Glück Vorin. Wir sehen uns.“


rief sie dem Jedi jetzt zu, bevor sie geduckt zu ihrem Bike weiterliefen. Sie war sich jetzt sicherer den je, dass er einer sein musste. Ihr Instinkt flüsterte ihr das einfach so zu.
Hinter ihnen waren weiterhin weißgerüstete Sturmtruppen her – oder waren es die, die hinter Vorin her waren? Wobei das im Augenblick nur noch eine sehr untergeordnete Rolle spielte. Sie waren näher gekommen, wie Vorin es prophezeit hatte. Aber entweder hatte sie nicht richtig hingesehen oder sie hatten unerwartete Hilfe - Tinya schien es, als seien ihre Verfolger inzwischen dezimiert worden.
Hastig liefen sie weiter.


„Da vorne stehen sie.“

Mit gehetztem Blick hatte sie die Räder entdeckt, die der Widerständler beschrieben hatte. Sie standen hinter einem Müllcontainer an eine Mauer gelehnt und waren im ersten Moment kaum zu erkennen. Erst auf den zweiten Blick hin hatte Tinya sie wahrgenommen... und zuckte zusammen, als der Donner eines Geschützes hinter ihnen erklang. Cris....Tinya schluckte.....
Dennoch saß sie wenige Augenblicke später schon auf einem der Bikes, wartete bis Vince hinter ihr Platz genommen hatte, startete und raste los....

Es war ein merkwürdiges Gefühl, ihn so nah bei sich zu spüren und zu wissen dass er da war. Tinya bemerkte, wie sich die Angst in ihre Gedanken schlich, Angst ihn ausgerechnet jetzt wieder zu verlieren. Zum Beispiel durch einen gezielten Schuss ihrer Verfolger. Jetzt wo sie sich gerade wieder gefunden hatten.
Unwillkürlich verkrampfte sie sich, steuerte das Speederbike verbissener als für sie sonst üblich durch das Labyrinth der Straßen von Coruscant. Machte Beinahefehler, was sie schmerzlich an die Schlacht über dem Gefängnisplaneten Dandrian erinnerte, in der sie ihrer beider Leben durch ihre Emotionalität bereits schon einmal aufs Spiel gesetzt hatte. Dadurch, dass sie sich nur aufs Fahren konzentrieren musste, hatte sie nun viel zu viel Zeit zum Nachdenken …..
Sie fing sich wieder, kurz bevor wieder die Tränen kamen. Diese elenden Tränen, die schon immer ein Problem für sie gewesen waren.

Sie waren nun schon eine ganze Strecke durch enge Gassen und verwinkelte Straßen gerast. Tinya kannte sich in diesem Bezirk zwar nur leidlich aus, hatte aber auf der Suche nach Vince den ein oder anderen Schlupfwinkel entdeckt und auf einen davon steuerte sie jetzt geradewegs zu.
Vorin hatten sie unterdessen längst verloren. Sie hatte in dem Durcheinander nicht noch auf ihn achten können. Außerdem war es vermutlich besser, dass sie jetzt getrennt unterwegs waren. Ihr Ziel war das Honey House und nun würden sie es eben jeder auf einem anderen Weg erreichen. Hoffentlich ohne unangenehme Zeitgenossen, die ihnen auf den Fersen blieben.

In einem Hinterhof unweit des Freudenhauses hielt sie an. Wartete im Schatten verborgen. Stellte den Motor ab, um zu hören, ob ihnen nicht doch jemand folgte. Lauschte angestrengt, doch außer den weiter entfernten und nur noch vereinzelten Schüssen war nichts zu vernehmen.
Als sie vollkommen sicher war, drehte sie sich noch einmal kurz zu Vince um, berührte ihn sachte, als sei es reiner Zufall und strich mit einer Hand kurz über seinen echten Arm.


„Ich bin froh, dass du da bist.“

Coruscant - Untere Ebenen – Hinterhof unweit des HH – Vince, Tinya
 
Coruscant - untere Ebenen - in den Strassen unterwegs - mit Quietschi

Ein ganz schönes Chaos war hier in den Strassen der unteren Ebenen. Mara befand sich von dem etwas entfernt gelegenen Raumhafen direkt auf dem Weg in den inneren Bereich. Sie erkannte bereits, dass man mittlerweile eine Art Schleuse passieren mußte, um in die Stadt hineinzukommen. Die Sicherheitsvorkehrungen waren wirklich enorm und Mara versuchte, sich zu erinnern, ob es zu Zeiten der Republik bereits genauso war, oder ob erst das Imperium so seine Machtstellung sichern mußte. Scheinbar waren die Rebellen immernoch weit verbreitet, wenn eine so große Angst bestand, unerkannt Leute in die City zu lassen.

An der Schleuse hatte sich eine lange Schlange gebildet und Mara spürte, dass einigen Leuten überhaupt nicht wohl dabei war, diese Überprüfungen über sich ergehen lassen zu müssen. Auch Mara hielt sich bedeckt. Falls sich Sith in der Nähe befinden sollten, wollte sie nicht gleich wie ein Leuchtturm erkannt werden. Nicht nur durch die Reflektionen der Macht war sie gefährdet, sondern auch durch den Bekanntheitsgrad ihres Gesichtes lief sie Gefahr, entdeckt zu werden.

Als sie an der Reihe war, tat sie unschuldig wie ein Tourist, der zum ersten Mal in seinem Leben Coruscant besuchte. Sie kramte eine alte DigiKamera heraus und fragte den Wachtmann, ob sie ein Foto von ihm und seinem Kollegen bei der Arbeit bekommen könnte. Er verzog grimmig das Gesicht und grummelte, er habe für solche Späße nun überhaupt keine Zeit, aber sein Kollege kam freudig angelaufen und bestand darauf, fotographiert zu werden. Dann wurde Mara noch grob untersucht und dürfte die Schleuse passieren.

Hinter den Schleusen bat sich gewissermaßen ein grauenvolles Bild. Viele Menschen unterschiedlicher Herkunft liefen herum. Im Vergleich zu früher waren sehr viel weniger Nichtmenschen unterwegs und man konnte die Unzufriedenheit förmlich spüren, ohne Jedi sein zu müssen. Mara lief zügigen Schrittes durch die Straßen und überlegte, wie sie es nun schaffen sollte, andere Jedi zu finden. Sie konnte nicht davon ausgehen, jemanden zu finden, den sie kannte und sich offen zeigen war keine sonderlich gute Idee.


Coruscant - untere Ebenen - in den Straßen - mit Quietschi
 
Coruscant, untere Ebenen, nahe der „verbotenen Zone“, Wachstation IM-6789 der Coruscant-Wachen, Zelle – Cris, Criid

„Hey, du ich brauch was! Verbandszeug zum Beispiel - der stirbt sonst.“

Der in die rötliche Rüstung der Coruscantwachen gehüllte Sturmtruppler auf der anderen Seite des kleinen Tür-Gitters blieb jedoch ungerührt und starrte weiterhin stur Löcher in die Luft.

„Ar***loch.“

Criid spie vor Wut durch das Gitter und trat frustriert gegen die Durastahl-Wand ihrer Zelle. Vor etwa einer Stunde waren sie hierher transportiert worden und das war nun schon ihr fünfter Versuch, die Imps wenigstens zu ein bisschen Hilfe zu überreden. Sauberes Wasser zum Beispiel, ein paar ebenso saubere Lappen und Verbandszeug. Aber das Imperium schien entschlossen mit aller Härte gegen Terroristen vorgehen zu wollen. Es hatte sehr deutliche Spuren auf dem Fremden (Cris) hinterlassen, der noch nicht einmal an dem Anschlag beteiligt gewesen war.
Die Sturmtruppen von der Unschuldigkeit des Mannes bei ihr zu überzeugen, hatte sie allerdings bereits nach dem zweiten Mal aufgegeben.

Sie ging zu dem immer noch Bewusstlosen hinüber, befühlte zum annähernd hundertsten Mal seine Stirn, auf der zwar kleine Schweißtropfen zu sehen waren, die sich glücklicherweise jedoch noch nicht fiebrig anfühlte. Seine Schussverletzung sah schlimm aus, war aber entgegengesetzt ihrer Aussagen zu der Wache vor der Tür nicht unbedingt lebensbedrohlich – jedenfalls nicht solange sich keine Infektion in der Wunde festsetzen würde. Tat aber sicherlich höllisch weh, sobald er aufwachen würde.
Andererseits - Criid betrachtete seine anderen, ihm später aus purer Bosheit beigebrachten und schon auf den ersten Blick sichtbaren Verletzungen – dürfte ihm nach seinem Aufwachen so ziemlich der ganze Körper schmerzen, so dass ihm die Schulter nicht weiter auffallen dürfte. Die Schweine hatten ihn echt übel zugerichtet und sie bedauerte, dass man ihr alles abgenommen hatte, was im Augenblick hätte hilfreich sein können.
Diese schmerzstillenden Injektionen zum Beispiel, auf die Walter in weiser Vorraussicht bestanden hatte. Jetzt hatte sie nichts mehr, außer ihre persönliche Notration, die sie buchstäblich unter ihrem Herzen trug und die deshalb nicht gefunden worden war. Allerdings würde sie damit warten müssen, bis der Mann wieder bei Bewusstsein war, da es sich um ein kristallines Pulver handelte, dass man auch schlucken konnte.

„Sch****, alles K***, verflucht!“

Mittlerweile war sie richtig wütend geworden. Erst hatte man sie lebendig unter einem Berg von Durabeton begraben, wieder herausgezogen und hierher transportiert. Und jedes Mal hatte dieser Mann – der Mann mit den traurigen Augen, wie sie ihn nannte, seit sie ihn das erste Mal am Raumhafen gesehen hatte – vor Schaden bewahrt.
Eigentlich, so sinnierte sie nun trübsinnig, während sie aufstand und sich in eine Ecke setzte, müsste sie an seiner Stelle da liegen und der Wut des Imperiums ausgeliefert sein.
Stattdessen saß sie nun, ziemlich lebendig und lediglich von einem Streifschuss und etlichen blauen Flecken verziert, einem Häufchen Elend gegenüber, dass sie nach ihrer Einlieferung und Abnahme ihrer Handschellen möglichst bequem auf die einzige Pritsche in diesem engen, stickigen Raum gebettet hatte und wachte darüber, dass er nicht plötzlich zu atmen aufhörte.

„Sie kommen. Sie werden kommen und uns befreien.“

murmelte sie plötzlich und immer wieder vor sich her, weil sie keine andere Ablenkung als diese von ihrer Wut und ihren Schmerzen mehr wusste.
Caff würde kommen, oder einer der anderen ...aber sie würden kommen und sie beide befreien.


„Dann musst du nicht mehr so traurig hier rum liegen und leiden.“

führte sie ihren Monolog an den Bewusstlosen gerichtet weiter fort.
Als was hatte Walter ihn damals identifiziert? Als einen Leibwächter dieser jungen Schauspielerin. A.....Akami ….nein Akemi ...Dingens . Criid hatte keine Ahnung um wen es sich da handelte, denn in dieser Sparte kannte sie sich definitiv nicht aus.
Hatte ihr Leben doch bisher meist aus Kampf bestanden und sie verfügte nicht über eine Vergangenheit, die aus besseren Tagen bestand. Wie die von Walter zum Beispiel, der durchaus über eine feine Herkunft verfügte, der nach der Machtübernahme aber beschlossen hatte, sein Leben nicht weiter mit sinnlosen gesellschaftlichen Vergnügungen zu vergeuden. Der aber trotzdem ein Liebhaber von manchen Genüssen geblieben war, wie Criid jetzt innerlich grinsend feststellte und wie es seine Schwärmerei für diese Schauspielerin zum Beispiel war.

Criid verfolgte diesen Gedanken jetzt weiter, weil er hervorragend dafür geeignet war, sie davon abzuhalten gegen diese hässlichen Wände zu treten, die sie umgaben und was sie somit zu sinnloser Vergeudung von Energie verleitet hätte.
Sie betrachte stumm sein zugeschwollenes Gesicht, auf dem selbst jetzt noch ein Hauch von Wehmut lag. Ein Ausdruck, der so ganz im Gegensatz zu seinem Handeln stand, das er im Gefecht an den Tag gelegt hatte.

Jetzt stand sie doch wieder auf und ging zu ihm. Blieb kurz vor ihm stehen und strich dann kurz mit ihrer rauhen Hand über seine Wange. Eine Hand, die nur wenig von weiblicher Zartheit dieser Schauspielerin hatte, weil sie ganz andere Dinge tat. Töten war zum Beispiel eines von diesen Dingen. Oder eine Waffe auseinanderbauen und wieder zusammen.


„Wer immer du bist.....“

flüsterte sie dann.

„Danke.“

Coruscant, untere Ebenen, nahe der „verbotenen Zone“, Wachstation IM-6789 der Coruscant-Wachen, Zelle – Cris, Criid
 
Die Stadt brannte.
Coronet City brannte aus tausend Wunden, die die Artillerie des Imperiums, der Beschuss den Planeten orbital umkreisender Schlachtschiffe und die Bomben der jaulend über die zerbröckelnde Landschaft der Hauptstadt Corellias hinweg fegenden TIEs ihr beigebracht hatten. Die üblichen Geräusche der belebten Metropole waren verstummt und dem entfernten Dröhnen weiterer Explosionen gewichen, dem Wummern schwerer Blasterkanonen und dem Peitschen der Schüsse kleinkalibriger Infanteriewaffen. Mit jedem dieser Geräusche, so schien es, wurde irgendwo im ehemaligen Hort der Freiheit ein Leben ausgelöscht. Von der Basis der Jedi stieg dichter, schwarzer Qualm auf.
Cris rannte, obwohl er nicht wusste, warum oder wohin. Die Waffe in seiner Hand bemerkte er zunächst nicht einmal, zu selbstverständlich war das Gewicht eines derartigen Tötungsinstruments an seinem Körper geworden, zu alltäglich seine präzise Verwendung. Auch diese Waffe war verwendet worden – sie war bereits warm geschossen und ihre Energiezelle fast erschöpft. Doch wofür? Er konnte sich nicht erinnern. Aber er musste rennen!
Ein schrilles Heulen warnte ihn vor, ehe in seiner unmittelbaren Nähe ein Gebäude von einem hochenergetischen Energieblitz getroffen wurde und Teile des Durabetons in tausend Stücke zersplitterten. Automatisch duckte er sich und ignorierte den Regen aus Schutt und Staub, versuchte, möglichst flach zu atmen. Weiter. Immer weiter.
Plötzlich brach das Chaos los. Eine letzte Einheit verzweifelter republikanischer Milizionäre – die regulären Truppen hatten sich ob er hoffnungslosen Lage vermutlich bereits zurückgezogen oder waren vollständig aufgerieben worden – verteidigte den Eingang eines ehemaligen Regierungsgebäudes verbissen gegen die dreifache Menge imperialer Sturmtruppler. Instinktiv hechtete Cris in Deckung. Hier konnte er nicht viel ausrichten – sie hatten keine Chance. Die schweren Waffen der Imperialen fraßen sich mörderisch durch die ausgedünnten Reihen der Republik und ließen zerschlagene Männer mit blutenden Leibern zu Boden stürzen, den letzten Atemzug an ein bereits lange verlorenes Gefecht verschwendend. Dann war alles vorbei – auch dieses Gebäude war genommen und jeder der Verteidiger, der durch Zufall noch am Leben und lediglich verwundet war, wurde von den Vollstreckern des Imperators gnadenlos erschossen.
Cris wollte sich abwenden, als ein Geräusch hinter ihm ihn herumfahren ließ. In der Gasse hinter ihm standen vier Sturmtruppler und ein gepanzerter Offizier der Bodentruppen – keine Chance, rechtzeitig die Waffe in Anschlag zu bringen und das Feuer zu eröffnen.
Doch auch die Gegenseite feuerte nicht. Lediglich der missbilligende Blick des Offiziers ruhte auf Cris, jedoch kaum die Sorte Blick, die er an einen Feind verschwenden würde.


„Coronet wartet nicht auf Sie, 2587“, sagte er Offizier barsch.

„Bewegung. Und besorgen Sie sich einen neuen Helm.“

Entgeistert starrte Cris den Imperialen hinterher, die ihn passierten, ohne ihn dabei eines weiteren Blickes zu würdigen. Dann wanderte sein Blick auf seine Hände und seine Arme… seine in der elfenbeinfarbenen Rüstung eines imperialen Sturmtrupplers steckenden Arme…

Panisch schlug Cris die Augen auf. Er befand sich in einer imperialen Zelle gewöhnlicher Bauart, eng, mit lediglich einer Pritsche, auf der er gelegen haben musste, bevor er schweißgebadet hochgefahren war. Suchend sah er sich um und rang fieberhaft um die Erinnerungsbruchstücke, die ihm verraten konnten, warum er hier war…
Er war nicht alleine. In der gegenüber liegenden Ecke der Zelle, dort, wohin das aus dem kleinen, vergitterten Fenster der Zellentür einfallende Licht nicht gelangte, stand eine schattenhafte Gestalt und beobachtete ihn. Erst jetzt, da er sich bewegt hatte, trat sie aus dem Schatten und gab ihr Cris sehr bekanntes Gesicht der relativen Helligkeit preis.


“Masao?“, keuchte Cris, vollkommen überrumpelt.

“Ich verstehe nicht…“

Die Lippen des anderen Mannes kräuselten sich angewidert, wobei in seinen Augen scheinbar abgrundtiefe Verachtung aufblitzte. Er ignorierte die Worte seines Gegenübers.

„Jetzt ist es also vorbei. Endlich. So bleibt es ihr erspart, dich noch einmal wieder sehen zu müssen.“

“Wovon redest du?“

„Du hast ihr das Herz gebrochen“, fuhr der andere unbarmherzig fort. „Du hast sie verraten und alleine gelassen. Dafür verdienst du dieses Schicksal. Sie wird ihr Glück ohne dich finden.“

Die Tür öder Zelle öffnete sich wie von Geisterhand und Masao schritt darauf zu. Ein letztes Mal richtete sich sein Blick auf Cris, schlimmer brennend als der direkte Treffer einer schweren Blasterpistole.

„Sie hat dir ihr Herz geschenkt… und du bist darauf herumgetrampelt…“

“Warte!“

Cris versuchte aufzustehen, doch er musste feststellen, dass seine Beine mit Lähmfesseln an die Pritsche gebunden waren, die einen betäubenden Schock durch seinen Körper jagten. Masao lächelte kalt und verließ die Zelle.

“Ich wollte sie beschützen!“

Mit einem unnatürlich lauten Knall fiel die Tür ins Schloss.

“Ich wollte…“


[Coruscant, untere Ebenen, nahe der „Verbotenen Zone“, Wachstation IM-6789, Zelle]- Cris, Criid

“… sie beschützen…“

Mühsam öffnete Cris die Augen und musste feststellen, dass selbst diese mikroskopische Bewegung ihm Schmerzen bereitete. Sein eigenes gekrächztes Flüstern verhallte und dieses Mal dauerte es nicht lange, bis die Erinnerung zurückkehrte. Das Gefecht mit den Sturmtruppen. Der Hoverscout. Das einstürzende Gebäude. Das Visier eines karmesinroten Helmes. Und dann Schmerzen, endlose Schmerzen…
Die Schmerzen waren immer noch da. Pulsierten heftig in seiner Schulter, marterten sein Gesicht, seinen Körper… doch da war noch etwas anderes. Zärtlichkeit inmitten der Qual, Zuneigung an Stelle von Hass und Abscheu.
Schwach tastete Cris nach seiner Wange und ergriff die Hand, deren vorsichtige Berührung er dort gespürt hatte. Sein Blick wanderte empor und erkannte. Sie war es, die Widerstandskämpferin, die mit ihm zurückgeblieben und nun ebenfalls von den Imperialen gefangen genommen worden war. Er kannte noch nicht einmal ihren Namen… aber sie lebte noch. Er lebte noch.
Er versuchte ein Lächeln mit seinen Lippen und bemerkte dabei, dass sie aufgeplatzt sein mussten.


“Nicht ganz der Ausgang den…. wir uns erhofft haben… oder?“

Er war selbst erschrocken darüber, wie schwach seine Stimme klang.

“Aber die anderen sind jetzt… in Sicherheit…“

Mühsam drückte er ihre Hand.

“In Sicherheit…“

Wie in seinem Traum lag er auf einer Pritsche und als er sich mit schwachen Bewegungen seines Kopfs umsah, stellte er fest, dass die Zelle ebenfalls wie in jenem Traum eingerichtet war – imperiale Standardbauweise in Kasernen, nichts besonders. Nur eine Übergangslösung, bis ihre Häscher entschlossen hatten, was mit ihnen geschehen sollte. Immerhin bedeutete das, dass sie bis auf einen etwaigen Posten vor der Tür weder elektronisch, noch anders überwacht wurden…

“Ich bin Cris…“, flüsterte er.

“Cris Sheldon.“

Wie durch ein Wunder gelang ihm ein schiefes Lächeln und dieses mal schmerzte es nicht ganz so sehr wie das davor.

“Vom Geheimdienst der Republik, bevor Sie sich irgendwelche Vorwürfe machen…“

[Coruscant, untere Ebenen, nahe der „Verbotenen Zone“, Wachstation IM-6789, Zelle]- Cris, Criid
 
- Coruscant – City – Nathaniels Wohnung – Mit Jibrielle –

Auf manche Fragen wusste man instinktiv eine Antwort, andere waren schwieriger in Worte zu fassen. Manche von ihnen regten zum Nachdenken an, andere wollte man am liebsten ignorieren. Das Thema, mit dem sich Akemi in diesem Augenblick konfrontiert war, weckte einen Zwiespalt in ihr. Theoretisch machte es ihr nichts, mit Jibrielle über den Geheimdienst zu sprechen, allerdings war dies nicht möglich ohne dabei an Cris zu denken. Er war der Grund gewesen, warum sie überhaupt zu einer Agentin geworden war, warum sie ihre Familie verlassen hatte. Sie hatte beinahe ununterbrochen Zeit mit ihm verbracht. Wie konnte sie ihn also in ihrer Antwort außen vor lassen? Sie seufzte leise und schenkte sich, um Zeit zu gewinnen, noch einmal von der Limonade aus. Die Flasche war so gut wie leer, doch mit dem letzten Rest füllte sie noch einmal Jibrielles Glas. Wie war es also, eine Agentin zu sein? Früher hätte sie sich ein solches Leben in bunten, aufregenden Bildern vorgestellt, so wie sie es noch heute tat wenn sie sich vorstellte wie es wäre eine Jedi zu sein. Hatte man jedoch die Realität erlebt, so kannte man auch die Schattenseiten und aus der spannenden Vorstellung von Abenteuern wurden ernstzunehmende Gefahren.

„Ich war keine besonders tolle Agentin.“

Gab Akemi schließlich mit einem schiefen Grinsen zu.

„Die meiste Zeit über musste Cris auf mich aufpassen. Ich war noch ziemlich jung...“

Natürlich war sie mit ihren 18 Jahren auch heute noch jung, doch einiges hatte sich dennoch geändert. Sie war nicht mehr das kleine Mädchen, nicht mehr so hilflos wie früher, jedenfalls bildete sie sich das ein. Sie konnte alleine zu recht kommen, überwiegend. Außerdem war sie nicht mehr so naiv zu glauben, der Geheimdienst hielte noch Abenteuer und tolle Geschichten bereit. So etwas hatte sie sich früher ausgemalt und als sie die Chance bekommen hatte eine Heldin zu sein, hatte sie sie ergriffen. Über ihr Leben oder ihre Zukunft hatte sie nicht besonders viel nachgedacht. Für sie hatte der Moment gezählt und der hatte ihr gesagt, dass sie mit Cris zusammen sein wollte. Sie war ihm gefolgt und hatte alles andere aufgegeben – bis sie gemerkt hatte, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Zu glauben, ihre Familie käme schon über ihren Verlust hinweg, war ziemlich dumm gewesen, aber verstanden hatte sie das erst, als Masao sie gefunden hatte. Danach hatte sie versucht ihre verschiedenen Leben miteinander zu verbinden. Auf er einen Seite war ihre Familie und ihre zerbrochene Schauspielkarriere, auf der anderen Cris und der Geheimdienst. Viel mehr als ein Flickenteppich war aus all dem jedoch nicht entstanden: Cris hatte sie verlassen, noch bevor sie ihre Mitte gefunden hatte.

„Agentin zu sein… es war schon toll, irgendwie. Es war ein gutes Gefühl zu helfen und etwas für die Republik zu tun.“

Versuchte Akemi zu erklären.

“Aber es war auch hart. Ich durfte keinen Kontakt mehr zu meiner Familie haben. Und überall lauerte der Tod.“

Sie verstummte, musste an Rima Saunders denken, an Riley, der auf Esseles gestorben und an Cris, der mehr als einmal nur knapp mit dem Leben davon gekommen war.

„Irgendwann haben wir den Kontakt zu den anderen verloren, nach der Schlacht um Corellia. Wir flohen nach Alderaan, das war die schönste Zeit überhaupt.“

Den Blick weit in die Ferne gerichtet, sah Akemi wieder die mit Schnee bedeckten Berggipfel vor sich.

„Ich glaube, ich war ganz froh, dass wir vom Rest des Geheimdienstes abgeschnitten waren.“

Gab Akemi zu. Es war das erste Mal, dass sie sich dies so offen eingestand. Gedacht hatte sie diesen Gedanken zwar schon öfter, aber sie war sich immer schlecht dabei vorgekommen. Nach ihrem Gespräch mit Mistress Chesara hatte sie jedoch das Gefühl, das Thema Geheimdienst bereinigt zu haben und die Schuldgefühle begannen zu schrumpfen. Um Leichtigkeit bemüht zuckte sie mit den Schultern und zuckte im gleichen Moment zusammen, als zu ihren Füßen ihr Com vibrierte und eine Nachricht ankündigte. Diesmal war es tatsächlich Chesara. Akemi hielt Jibrielle das kleine Gerät hin.

„Es ist Chesara. Sie will dich an irgendeinem Imbiss abholen, du sollst ein Robotaxi nehmen.“

Teilte sie der Padawan überflüssigerweise mit, denn diese war schon dabei die Nachricht für sich selbst zu lesen. Damit schien der Nachmittag beendet. Es war inzwischen schon leicht dunkel draußen und für einen Besuch bei Nella Di war es inzwischen zu spät. Akemi hoffte, die Freundin würde ihr nicht böse sein. Sie würde es eben morgen wieder gut machen.

- Coruscant – City – Nathaniels Wohnung – Mit Jibrielle –
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ zerstörte imperiale Kaserne ▫ Platz / Seitenstraßen || ▫ Vorin ▫ V.V. ▫ Tinya ▫ Cris ▫ Widerständler & Imperiale

Tatsächlich hatte er einen kleinen Vorteil. Tinya hatte vorhin nichts von ihm mitbekommen, während er sie bereits erblickt hatte. Entsprechend überrascht war sie ihn hier zu sehen. Allerdings blieb keine Zeit für große Erklärungen, denn um sie herum explodierte die Welt – etwas übertrieben dramatisch dargestellt. Die Gebete des jungen Jedi – Meisters waren erhört worden, und ihm wurde eine wesentlich passendere Aufgabe übertragen. Der Verletzte sollte ihm übergeben werden, denn es wäre zu schwer ihn noch länger durch die Gegend zu schleppen. So rutschte Vorin um dem Mann platz zu machen, soweit möglich. Der andere Mann, der so aussah als hätte er hier so seine Finger mit ihm Spiel gehabt, schien wieder zurückkehren und den anderen helfen zu wollen. Vorin hatte kein gutes Gefühl dabei und wollte den Mann schon zurückrufen, als er sich doch eines Besseren besann. Dem Widerständler war die Situation nur zu bekannt und es war seine Entscheidung. Vorin musste sich um einen Verletzten kümmern und zum Honey House zurückkehren. Warum gerade dorthin? Wer war darauf gekommen, dort einen geeigneten Ort für einen Verwundeten zu vermuten? Es handelte sich um nicht mehr als ein Bordell. Hatten die Widerständler etwas mit der Besitzerin zu tun? Tinya oder ihr Begleiter (Vince)? Spekulationen über Spekulationen die sein Gehirn beschäftigt halten konnten, ohne wirklich etwas Produktives hervorzubringen. So nickte er lediglich um die Absprache zu bestätigen.

"Dann sehen wir uns also gleich."

Eine gewagte Aussage, die aber einen negativen Ausgang des Ganzen ausschloss. Der Blondschopf wendete sein Speederbike und düste los. Durch die enorme Geschwindigkeit kamen die nachrückenden Truppen nicht dazu einen gezielten Schuss abzugeben. Auf direktem Wege raste der Jedi vom Platz weg und schlängelte sich im Zickzackkurs durch die Straßen und Gassen. Schließlich konnte er ein wenig Beschleunigung wegnehmen und ein gemäßigteres Tempo annehmen. Hatten es Tinya und der andere Mann geschafft? Er spürte nichts dergleichen, aber konnte er daraus Gewissheit nehmen? Wohl nicht. Ihm fiel auf, dass er diese Straßen nicht kannte, und versuchte auszuloten, wo der Weg verlaufen musste, den er genommen hatte, um zum Platz zu kommen. Das militärische Speederbike wurde ihn die vermutete Richtung gesteuert, weiter und weiter vom Ort der Explosion weg. Seinem Mitfahrer ging es wohl eher leidlich, doch da konnte der Achtzehnjährige wenig tun.

"Halten Sie noch ein wenig durch! Es ist nicht mehr allzu weit." , versuchte er den Mann zu beruhigen, obwohl er selbst noch nicht genau wusste, ob er den Weg so ohne weiteres zurückfand.

Immer noch waren Schüsse zu hören, Schreie, doch verklangen diese nach und nach in der Ferne. Fieberhaft suchte Vorin nach Straßenzügen oder Kreuzungen, die ihm bekannt vorkamen. Nach endlos wirkenden Minuten kreuzte er einen Brückenweg den er als einen derjenigen erkannte, die ihn zum Ort der Verwüstung geführt hatten, er nahm die nächste Parallel verlaufende Straße und näherte sich so dem Honey House. Kurz vor seinem eigentlichen Ziel kreuzte er ein letztes Mal den Boulevard und fuhr in eine kleinere Straße ein, in der er nach einem Stellplatz für das Bike suchte. Möglichst verborgen, damit nicht jede x-beliebige Patrouille dieses Dienstfahrzeug in relativer Nähe des Honey House fand. In einem Durchgang zu einem verwahrlosten Hof fand er eine umgestoßene Mülltonne hinter der er sein Transportmittel verstecken konnte. Ein zerfressenes Laken diente als zusätzliche Tarnung. Der Mann, dessen Name Rob war, lehnte erschöpft und kraftlos an der Wand. Vorin konnte spüren wie die Macht aus dem Körper wich. Langsam wurde es ernst und jemand musste sich des Verwundeten annehmen. Ohne noch länger zu fackeln, schulterte er den Kämpfer und marschierte in Richtung der „geheimen“ Jedi - Unterkunft. Er konnte nur beten, dass er damit keinen Fehler machte. Wenn sie so weitermachten, wusste das Imperium maximal in wenigen Tagen von diesem Ort. Irrelevant.

"Kommen Sie, ich helfe ihnen."

Zügig, aber auch auf die Anzahl der Passanten achtend – die momentan recht gering aufgrund der imperialen Aktivität war – dirigierte Vorin den Imperiumsfeind in Richtung des Freudenhauses. Selbstverständlich blieb nur der Hinterausgang als realisierbare Möglichkeit. Nach wenigen Minuten hatten sie ihr Ziel erreicht und sahen sich der Tür gegenüber, die Vorin bereits wie das Tor zur Hölle vorkam. An Mara durfte er jetzt nicht denken! Ein Glück mussten sie nicht durch das ganze Etablissement, überhaupt sollte er vermeiden durch den Vordereingang zu spazieren. Egal, der Mann starb, wenn er sich von solchen Gedanken aufhalten ließ. Der Teenager öffnete die Tür, griff dem Verletzten unter die Arme und schob ihn durch den langen Gang, von dem ihre Zimmer abgingen. Falls jemand fragte, hatte er auch nicht mehr als die Erklärung parat, dass dieser Mensch zu ihm gehörte. Noch immer war er sich im Unklaren über diese Aktion. War es klug diesem Widerstandskämpfer solche Einblicke zu gewähren? Wie dem auch sei, die Leute konnten sich bei ihm hinterher beschweren. Er führte den Mann weiter, bis zur nächstmöglichen Unterkunft, wo er ihn zum Bett führte.

Bereits beim Eintreten war ihm etwas sehr Merkwürdiges aufgefallen, was sich nun noch verstärkte, als er wieder in den Gang zurücktrat. Es war keiner da! Weder Jo, nach Mara, noch … sonst irgendjemand. Was war denn nun wieder los? War er von allen guten Geistern verlassen (worden)?

Vorin wusste nicht was er dazu sagen oder denken sollte, letztendlich rollte er genervt die Augen und machte sich auf die Suche nach einem medizinisch Geschulten. War der Arzt den man für Mara geholt hatte vielleicht noch da? Er konnte ja mal suchen gehen.


|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ Sarahs hintere Privaträume || ▫ Vorin & wer halt gerade da ist
 
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Coruscant, untere Ebenen, nahe der „verbotenen Zone“, Wachstation IM-6789 der Coruscant-Wachen, Zelle – Cris, Criid

„Ah."

meinte Criid und versuchte sein Lächeln zu erwidern. Ihre Hand lag immer noch in der seinen und an seiner Wange. Für einen unbeteiligten Beobachter mochte die Situation eindeutig aussehen, wie die blonde Kämpferin jetzt trotz ihrer ernsten Lage belustigt feststellte. Aber sie war es nicht und selbst wenn, wäre jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Außerdem hatte sie Caff, mit dem sie schon länger eine lockere Beziehung führte.
Überhaupt …. Wieso dachte sie gerade jetzt darüber nach? Nur, weil er ihr vom ersten Moment an aufgefallen war? Diese traurigen Augen, die jetzt so zugeschwollen waren, dass sie kaum zu erkennen waren....


„Vom Geheimdienst also.“


flüsterte sie jetzt. Warum erstaunte sie diese Erkenntnis jetzt nicht? Sie hatte ihn für einen Leibwächter gehalten. Aber selbst als Agent des GD passte er in das Bild, welches sie sich unterdessen von ihm gemacht hatte. Ob sie bereits etwas wussten? Oder war es reiner Zufall gewesen, dass er da gewesen war?
Langsam ging sie jetzt neben ihm auf die Knie, so dass ihr Gesicht auf einer Höhe mit ihm war. Ihre Hand lag immer noch an seiner Wange und sie traute sich nicht, sie wegzunehmen. Irgendwie hatte diese Geste etwas magisches an sich und sie wusste, es würde ihr nicht so ohne weiteres gelingen, diese Magie zu beenden, von der sie zugeben musste, dass sie ihr besser gefiel, als es gut für sie war.


„Leider hilft uns das im Augenblick nicht wirklich weiter. Und vielleicht behältst du das vor unseren weißen Freunden besser für dich.“

Sie zwinkerte ihm mit einem Auge zu und lächelte wieder.
Kurz bevor er wach geworden war, hatte er begonnen zu träumen. Hatte sich im Schlaf wie vor Schmerzen gewunden und einen für Criid fremd klingenden Namen gerufen. Bis er schließlich aufgewacht war und den Satz wiederholte, den er zuvor schon geflüstert hatte. Doch irgendetwas, das sich in seinem Tonfall manifestiert hatte, sagte ihr, dass es nicht sie war, die er damit meinte. Vielleicht ein Alptraum aus längst vergangenen Tagen.


„Ich bin Criid.“

sprach sie dann leise weiter, ohne allerdings weiter auf ihre Zugehörigkeit einzugehen. Er dürfte sich längst alles zusammen gereimt haben und weitere Erklärungen damit erst einmal überflüssig worden sein. Alles andere musste später geklärt werden.

„Also Cris.“

Sie nickte, während sie ihn unablässig weiter ansah. Vom Geheimdienst war er, hm. Dieses Zusammentreffen konnte sich also noch als sehr nützlich erweisen – falls sie je aus diesem Loch entkommen sollten. Doch obwohl seine Zugehörigkeit für Criid im Augenblick eher irrelevant war, konnte sie sich nicht dagegen wehren, dass ihr geschärfter Verstand diese durchaus interessante Information analysierte und versuchte, in einen Vorteil für sich und die Gruppe zu verwandeln.

„Die anderen werden sicher entkommen sein – ja. Und wir leben noch – was willst du mehr?“

Diese Augen, seine Hand auf der ihren....
Eine solche Geste, die fast als eine Zärtlichkeit ausgelegt werden konnte – auch wenn sie vielleicht nicht ihr gegolten hatte - war für sie selten geworden in diesen Tagen. In diesen Tagen, in der der Kampf gegen das Imperium begonnen hatte und mit aller Härte durchgezogen werden sollte.
Criid hatte große Mühe sich jetzt nicht zu verlieren und konzentrierte sich schnell wieder. Die Notration fiel ihr wieder ein - die sollte sie ihm jetzt geben, damit er die nächsten Stunden besser überstehen konnte.


„Entschuldige bitte.“

Widerwillig zog sie ihre Hand sachte aus der Berührung heraus.


„Ich hab' was für dich, was dir helfen könnte.“

Criid öffnete den Verschluss ihres Kampfanzugs ein wenig, um vorsichtig (es war der Arm mit der Schusswunde) aus dem einem Ärmel zu schlüpfen. Nur so würde sie an die kleine Kapsel gelangen, die sie mit etwas Klebeband direkt unter ihrer Brust befestigt hatte.
Doch sie hielt erschrocken inne, als ihr bewusst wurde, dass sie darunter nichts weiter trug als ihre nackte Haut. Normalerweise nicht zimperlich – auch nicht in der Gegenwart von Männern - schämte sie sich plötzlich und drehte sich um, bevor sie sich weiter auszog.
Hastig tastete sie nach der Kapsel und riss sie mitsamt dem Klebeband ab. Zuckte nur kurz zusammen, als der Kleber nachgab und ein kleines Stück empfindlicher Haut mit sich nahm.
Schließlich zog sie sich schnell wieder an und wandte sich erneut zu ihm um.


„Vertraust du mir?“

Sie schraubte die wasserdichte Metallkapsel auf und hielt ihm eine Hälfte mit dem weißen Pulver hin.

„Das ist gegen die Schmerzen und beugt Infektionen vor. Nimm es besser. Ich glaube nicht, dass Caffran lange auf sich warten lässt und wir bräuchten dich dann in einer besseren Verfassung als jetzt. Es dauert eine Zeitlang bis es wirkt. Aber dann solltest du dich relativ schmerzfrei bewegen können.“

Coruscant, untere Ebenen, nahe der „verbotenen Zone“, Wachstation IM-6789 der Coruscant-Wachen, Zelle – Cris, Criid
 
*** Outplay ***
Dieser Post gehört zeitmäßig vor den letzten Akemi-Post



- Coruscant - Mittlere Ebenen - Azgeths Wohnung -

Zu einem Teil fiel es Chesara schwer, Azgeth so schnell schon wieder alleine zu lassen. Andererseits jedoch wusste sie, das Azgeth die Ruhe und den Schlaf brauchte. Es benötigte Zeit wieder zu sich selbst zurück zu finden. Auch wenn Chesara nicht einmal ansatzweise nachfühlen konnte, was die andere Frau gerade durchmachte, konnte sie sich denken, dass sie eine schwierige Phase durchlebte, in der sie ab und an einfach mit sich und ihren Gedanken alleine sein musste. Irgendwie würden sie es schon schaffen. Sie waren so weit gekommen, zwischendurch war Chesara fast soweit gewesen aufzugeben, aber dann hatte sich Azgeth doch noch einmal ein Stück weiter nach oben gezogen. So manches Mal hatte der Strick, der sie beide hielt, zu reißen gedroht, doch es war nie zum Schlimmsten gekommen. Das Glück und die Macht waren auf ihrer Seite gewesen.

Draußen begann es dunkel zu werden. Die Kälte empfing Chesara leidenschaftlich, als sie nach draußen trat und veranlasste die Jedi dazu schnellen Schrittes zu ihrem Gleiter zu eilen. Sie war so in Eile, dass sie fast den abgerissenen Notizzettel übersehen hätte, der an außen an ihrem Gleiter befestigt war. Chesara griff nach dem Stück Papier, runzelte die Stirn und sah sich um. Der Hinterhof war menschenleer. Sie stieg in den Gleiter ein, aktivierte die schummrige Beleuchtung und faltete den Zettel auseinander. Darauf notiert, sehr schmierig und in einer hastig dahin gekritzelten Schrift, war eine Com-Nummer. Wieder schaute Chesara sich um, schaute aus den Fenstern des Gleiters, doch es niemand zu sehen. Wer auch immer ihr diese Notiz hinterlassen hatte, war längst fort. Ihre Gedanken formten vage Vermutungen, jedoch nicht mehr. Jemand wollte, dass sie Kontakt aufnahm. Aber wer und warum? Schon hatte sie nach ihrem eigenen Com gegriffen und die Nummer eingespeichert. Bevor sie sie jedoch anwählte, zögerte sie noch. Für und wider abwägend, saß sie stumm da, am Ende jedoch konnte sie zu keinem Ergebnis kommen, wenn sie der Sache nicht nachging. Sie wählte die Nummer ein und wartete auf die Herstellung der Verbindung. Ein leises Knacken und das Atmengeräusch am anderen Ende der Leitung kündigte davon, dass das Gespräch angenommen worden war.


"Rätin Chesara, es ist uns eine Ehre. Hören Sie gut zu, denn dies ist die einzige sichere Verbindung im Raume Coruscants und wir haben nur rund zwanzig Sekunden, bevor wir aus Sicherheitsgründen abbrechen müssen."

Ein Gefühl von Überraschung wallte in Chesara auf. Sie kannte die Stimme nicht, aber jemand schien sie sehr gut zu kennen.

"Der Krieg hat begonnen, Rätin. Coruscant wird nicht länger Untertan des Imperiums sein. Die imperiale Kaserne war nur der erste Schritt. Wählen Sie diese Com-Nummer wieder morgen zur selben Uhrzeit. Bis dahin wird sich einiges geändert haben."

Der Mann mit der tiefen Stimme sprach schnell und es war nicht ganz einfach ihm zu folgen. Imperiale Kaserne? Was? Wo? Fragen bildeten sich in Chesara Kopf, doch als sie auch nur zu sprechen ansetzte, wurde sie bereits unterbrochen.

"Verfolgen Sie die Nachrichten, Rätin, und haben Sie Vertrauen: wir kämpfen auf derselben Seite."

Damit endete die Verbindung. Zurück blieb eine verdutzte Chesara, die fragend und mit zusammen gezogenen Augenbrauen auf ihr Com starrte. Sie hatte keinen Namen und keine Informationen, aber das wenige was sie gehört hatte sagte ihr, dass irgendjemand versuchte sich gegen das Imperium aufzulehnen. Außerdem hatte er im Plural gesprochen: er war nicht alleine.

Zuallererst war ihr wichtig, Jibrielle zu sich zurück zu holen. Da ihre Padawan kein Com besaß - noch nicht - schrieb sie rasch eine Nachricht an Akemi, um Jibrielle zu bitten, sich ein Robotaxi zu dem kleinen Imbiss "And Hunger For All" zu nehmen, in dem sie vor ein paar Tagen gegessen hatten. Dort würde Chesara mit dem Gleiter auf sie warten. Es war ihr im Augenblick zu heiß, zurück in die oberen Ebenen zu fahren. Sofort nachdem sie die Nachricht abgeschickt hatte, startete sie den Gleiter. Azgeth sollte nicht denken, sie würde noch länger vor ihrem Fenster herum lungern um zu spionieren. Während der Fahrt zu dem Imbiss rasten Chesaras Gedanken wieder zurück zu ihrem mysteriösen Gesprächspartner. Irgendetwas war im Busch und es hatte mit dem Imperium zu tun. War dies der Widerstand, den sie bereits so lange aufzuziehen gedachte?


- Coruscant - Mittlere Ebenen - Gleiter -
 
*** Outplay ***
Dieser Post gehört zeitmäßig vor den letzten Akemi-Post



]Coruscant - City - Penthouse - mit Akemi[

Die Sache war reibungslos verlaufen ... ach, besser als nur reibungslos! Jibrielle war es wirklich wieder gelungen die empathische Übertragung zu bewerkstelligen und Akemi an den Gefühlen teilhaben zu lassen, die sie empfunden hatte, als sie die ersten Male aktiv mit der Macht verbunden und gewirkt hatte. Nun, nachdem es vorbei war, strahlte Akemi auf Grund dieser Erfahrung wie ein Stern. Ihr offensichtliche anfängliche Sprachlosigkeit konnte sie nur mit einem "wooah" unterstreichen. Jibrielle war froh und erleichtert und grinste erfreut zurück. Sie lehnte sich wieder in die Couch und verschnaufte. Nicht, weil es besonders anstrengend gewesen war, sondern auf Grund der Erleichterung, die sie verspürte, da alles ohne weiteres geklappt hatte. Und Akemi war froh.

Die junge Schauspielerin fand langsam wieder Worte für das Erlebnis und hinter ihren Augen glaubte Jibrielle ganze Sternenkreuzer voller Gedanken kreisen zu sehen. Akemi schnatterte erregt drauflos und malte sich mehrere dieser Gedanken für Jibrielle und sich selbst auch laut aus.

Der Padawan kam dabei ein flüchtiger Gedanke, der doch Fuß fassen konnte. Was, wenn das doch irgendwo ein Fehler gewesen war? Was wenn Akemi lieber nicht erfahren hätte, wie es sei, die Macht zu fühlen? Was könnte das vielleicht noch für sie bedeuten? Sie sprach darüber, wozu Jedi denn noch alles fähig sein könnten und dass sie gerne in einem Actionfilm als Jedi spielen wollen würde. Was wenn es Nicht-Machtsensitiven gar nicht gut tat, allzu genau zu wissen, was sie nie zu vollbringen in der Lage sein sollen? Hätte Chesara das gutgeheißen? Jibrielle kamen große Zweifel auf, ob sie Akemi damit wirklich einen Gefallen getan hatte, nicht das die zierliche Frau ihr gegenüber eines Tages darüber Gram empfinden würde. Doch sie sagte nichts von diesen Befürchtungen, schließlich war der Hut in den Bakta-Tank gefallen und daran war nichts mehr zu ändern. Außerdem wollte sie nicht jetzt schon Akemi Laune mit ihren eigenen unsteten Zweifeln betrüben und am Ende selbst noch die finsteren Gedanken in Akemi erzeugen. Sie lächelte nur weiter und verschob diese Erwägungen auf andere Stunden.

Akemi bot ihr eines der Bonbons an und Jibrielle sagte gerne zu. Beim aufwickeln des Papiers, fiel ihr etwas über die Vergangenheit der heutigen Schauspielerin ein und instinktiv, sprach sie das Thema an. Es schien ihr nicht allzu unangebracht und die Neugier wirkte schonwieder sehr schnell sehr stark in ihr, als schliefe diese Neugier immer nur für ein paar Momente, um dann jederzeit aus der Deckung zu springen.


"Wie war es denn, eine Geheimagentin zu sein? Ich kann mir auch nur vorstellen und erahnen wie es sein muss. Welche Fähigkeiten muss man denn dafür so mitbringen ... außer offensichtliches schauspielerisches Talent natürlich!"

sagte sie und grinste zum Schluss.

]Coruscant - City - Penthouse - mit Akemi[
 
[OP]Alles bissl durcheinadner geraten ich schrieb jetzt einfach mal das Sinaan und ich auf dem Weg zum HH sind.


~ Coruscant ~ Untere Ebenen ~ Straße Richtung HH ~ Sinaan, Steven, Sturmtruppen als Verfolger und Coruscant Guards ~

Wow das war echt Haar scharf! Dachte der Junge als das außer Kontrolle geratene Speederbike eines Sturmtrupplers fast gegen seinen Kopf geflogen wäre.
Die Männer fuhren mit so rasanter Geschwindigkeit das die Lichter und Neonleuchten der Reklametafeln nicht mehr zu erkennen war und nur noch als farbige Streifen glänzten.


Man brauchte wirklich gute Reaktionen um nicht gegen eine Hauswand zu fliegen denn Corsucants Straßen waren eng. Sehr eng.
Für Steven waren sie ehrlich gesagt zu eng denn er musste sich schon sehr stark konzentrieren um nicht als Kaugummi auf dem Asphalt zu enden.


Die Widerstandskämpfer flogen immernoch vorraus als Sinaan und Steven jedoch um eine weitere Ecke flogen waren die Rebellen weg und nur noch 2 Sturmtruppen guckten auf einer leeren Straße dumm aus der Wäsche.
Gerade wollte Steven Sinaan etwas fragen als die Sturmtruppen mit zu hohem Tempo auf die beiden zu gerast kamen. Nur mit viel Mühe konnten die beiden Männer ausweichen. Steven machte mit seinem Speederbike eine kleine Drehung sodass die Blaster auf die Sturmtruppen zeigten. Die beiden wollten gerade den Rückzug antreten da drückte der Teenager auf den roten Knopf und traf den einen Sturmtruppler am Heck seines Speederbikes was mit ihm dadurch gegen eine Häuserwand krachte. Steven war kein wirklich guter Schütze das zeigte sich auch beim zweiten Sturmtruppler dieser verschwand im Abendverkehr von Coruscant.

Bis auf das brummende Geräusch der beiden Bikes war es in diesem Straßenabschnitt still. Steven nutze den ruhigen Moment und setzte seinen Helm ab.

"Diese Widerstandskämpfer sind hoffentlich entkommen. Ich glaube wir sollten zu den anderen ins Honey House gehen. Dort haben wir unser Versteck Meisterin Syonette und die anderen Jedi sind auch da."

sagte der Junge zu dem Mann.
Steven setzte sich nun wieder den Helm auf und beide fuhren Richtung Honey House. Ein paar Straßen vorher hielt Steven erneut an.


"Ähm Sinaan das Honey House ist...eine Art Bordell und ich glaube das es nicht so gut ist wenn wir als Sturmtruppe da in nen Saal voller Gangster, Jedi und Rebelleb kommen."


~ Coruscant ~ Untere Ebenen ~ kurz vor dem HH ~ Sinaan, Steven ~
 
~*~ Coruscant ~ Untere Ebenen ~ kurz vor dem HH ~*~ Sinaan, Steven
Die Sache hier war gerade nochmal gut gelaufen. Die Widerständler konnten sich absetzen und sein zukünftiger Schüler einer Sturmtruppe das Speederbike unterm Hintern wegschießen.
Der andere war jedoch geflohen.
Geflohen...

Hmm, Stevens Vorschlag war natürlich auch das, was er beabsichtigt hatte, aber zwei Straßen weiter wurden sie sich schon des nächsten Problems bewusst:
Rüstungen und Bikes gehörten dem Imperium...

"Da glaubst du auch nichts falsches..."
Sinaan fuhr mit Steven im Schlepptau in die nächstbeste Sackgasse mit irgendwelchen Müllsäcken und dergleichen. Der Gestank war zwar unerträglich, aber es würde die Bikes immerhin solange verstecken, bis die Müllabfuhr das nächste Mal vorbeikam.
Wobei er ernsthaft bezweifelte, dass es sowas hier unten überhaupt gab, oder wenigstens in dieser Straße...

Der Ritter stieg von seinem Bike ab und schmiss erstmal seinen Helm zwischen die Säcke.
"Los, hilf mir, die Bikes zu verstecken. Wir haben nicht viel Zeit, vielleicht können sie unsere Position in Erfahrung bringen, oder sowas..."

Auch die Rüstungen zogen sie aus und versteckten sie in dem mittelkleinen :-)P) Müllberg.
Eigentlich waren sie ja viel zu schade dafür, aber es musste sein.
Den E-11 behielt er allerdings, nur um sicher zu gehen und versteckte ihn an dem ebenfalls ausgeborgten Holster unter seinem Mantel.

"Auf zum Honigtopf! Folg mir nach, ich führe dich an!", sagte er zu Steven in moderater Lautstärke.
Nach einem etwa fünfminütigen Spaziergang kamen sie endlich beim Hinterhof des Honey House an. Dort war in einer Ecke eine unscheinbare, weil unauffällig lackiert, aber ziemlich massive Tür. Daneben befand sich eine ganze Tastatur, um auch wirklich komplexe Codes eingeben zu können, was er auch gerade tat. Der Code wurde alle paar Tage gewechselt - aus Sicherheitsgründen natürlich und diesmal war es ein wirklich blöd zu merkendes Passwort aus lauter Zahlen und Buchstaben, aber die Tür, die die ganze Zeit Holo-überwacht wurde, öffnete sich ohne zu murren und das Duo konnte endlich eintreten.

"Achja, und bevor ich es vergesse, es heißt "Meister Sinaan", wenn du einverstanden bist. Du hast heute ziemlich viel Mut und Fähigkeit bewiesen. Bedenke aber auch..."

Sinaan unterbrach, als er Schritte hörte. Von draußen kam es garantiert nicht, er konnte nichts fühlen und die Tür war auch schon zu. Aber vom Gang kam jemand. Jemand, den er kannte und auch jemand, der stark in der Macht war...
"Wir reden später weiter, Steven...", setzte er fort, ging dann aber dem Bekannten entgegen:

"Vorin, richtig?", fragte er. Sinaan meinte, ihn noch flüchtig von Ossus zu kennen, konnte sich aber auch täuschen, er kannte jedenfalls sein Gesicht...
"Was ist los, können wir irgendwie helfen?"
Vorin, wenn er es denn war, schien irgendetwas zu suchen. Vielleicht konnte er ja wirklich helfen, hoffentlich jedenfalls...



~*~ Coruscant ~ Untere Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~*~ Sinaan, Steven und Vorin
 
Dirt City > Unterer Sektor > Honey House > Barbereich >< Asteria & wer da jetzt auch immer wo anwesend ist

Asteria konnte sich das ganze noch immer nicht erklären. Irgendwie hatte sich alles durch den Mixer gedreht und sie hatte das Gefühl nur einem schwachen Impuls gefolgt zu sein, während Gedanken mit dieser Einstellung stritten, die ihr deutlich machen wollten, das sie keines Falls einfach nur einer Laune nachgegangen war. Sie war seit ihrem Unfall und dessen Nachwehen so oder so schon verändert gewesen. Kaum mehr die, die sie einst gewesen war und heute, nachdem sie diese seltsame Erfahrung unter den Sith gemacht hatte… Nein. Sie konnte sich nicht vorstellen noch einmal zu diesen Wesen zurück zu kehren. Und da sie um ihre Gabe wusste, das Geschenk das die Galaxis ihr gemacht hatte. Eine Segnung der Götter, konnte Asteria nicht einfach so tun als sei nichts geschehen. Irgendetwas musste nämlich passieren. Was wenn sie… wenn sie nicht weiter darauf achtete und so wahnsinnig wurde wie Exilis, ihr alter kurzzeitiger Meister? Ging das überhaupt? Sie hatte für einen Moment, während einer Übung in den Kopf dieses Sith blicken können und alles was sie gesehen hatte, hatte sie abgestoßen. Nicht nur das er als Mensch so schrecklich unterlegen, er war auch vollkommen zerrüttet gewesen. Durch und durch ein Wrack, aber nicht bereit es sich selbst einzugestehen. Oder er hatte das tatsächlich auf sich genommen. Aber das konnte unmöglich sein. Asteria konnte… wollte nicht glauben das es Wesen gab, die freiwillig ihr eigenes Ich aufgaben, nur um von der Macht belohnt zu werden – wie Exilis es genannt hatte – und stärker und stärker zu werden. Das konnte nicht der Lauf der Dinge sein. Nicht der Weg ihres Lebens. Mündete dieses Sterben nach noch mehr Macht, noch mehr Stärke nicht mit dem ersten Schritt schon in der absoluten Selbstaufgabe des eigenen Ichs? In dem man sein Ich, seine Bedürfnisse hinten anstellte und sich nur noch diesem einen Ziel widmete… es konnte doch gar nicht anders enden, als mit dem Verlust der Persönlichkeit. Die Anzat waren auch nicht die vorbildlichste Spezies die es in dieser Galaxis gab, auch Asteria war bestimmt nicht die frommste Person, die sich finden ließ. Aber Anzat töteten und jagten nicht aus Vergnügen. Nein. So kamen sie an ihre Nahrung. Ja, sie konnten Hungern, aber um das Gefühl, nichts zu essen, einen längeren Zeitraum zu ertragen bedurfte es eines harten Trainings. Während sich die Anzati solchen Herausforderungen sogar lieber stellen würden, würde ein Sith – sie konnte nur an dem Messen, was sie durch ihren Meister erfahren hatte – viel eher solchen Impulsen nachgeben. Oder? Ja. Hätte ihr Meister damals auch nur einen Moment lang Sinn darin gesehen seine Kräfte zu entfesseln, er hätte es getan…

Ihre Augen schließend lehnte sich Asteria zurück, legte auch ihren Kopf in den Nacken und dachte, angestrengter, konzentrierter nach. Fokussierte ihre Gedanken. Sie war kein Monster. Denn entgegen der Selbstsicherheit die man bei einer Persönlichkeit wie ihr erwarten sollte, hatte sich in diesem Falle, auch wenn nichts abhanden gekommen war, einiges getan. So kurz ihre Zeit bei den Sith auch war, die intensiven Lektionen des Geistes, das was sie gelernt hatte, was sie gesehen hatte. All das hatte sich so fest gebrannt. Nur noch mehr verdeutlicht durch eben jenen Einblick in den Geist ihres ehemaligen Meisters. Wo immer er jetzt sein mochte…

Und jener Gedanke, die Abneigung dem gegenüber was sie gesehen hatte, diese Perversität, die das eigene Leben aufgegeben hatte um über sich selbst und im Endeffekt auch das Leben an sich heraus zu wachsen, hatte sie nun hier her getrieben. Ihr Entschluss stand also fest. Und sie war sich sicher. Nein, sie war kein Monster. Allein ihre Jagdinstinkte, alles was sie durch die Schulen der Anzati gelernt hatte, lehnte sich dagegen auf. Und wo es sich vielleicht gegen diese ihre Entscheidung auflehnen konnte, da würde sie es ebenfalls niederringen. Genauso wie ihre Zweifel. Sie musste nicht auf die Jagdgehen. Nicht mehr in diesem Jahrhundert und selbst wenn… sie könnte ausweichen. Auf… einfachere Kost. Asterias Kopfschütten brachte auch ihren Blick wieder zur Tischplatte, da sich die grünen Augen der Anzat wieder öffneten, als sie stumm auf das nur noch wenig gefüllte Glas blicke. Man könnte annehmen, das sie als das was sie war, nicht tun sollte, was sie vorhatte. Doch letzten Endes war das keine Grenze die unumgänglich war. Es war ihre Erziehung, ihre bisherige Ausbildung. Und jetzt gedachte sie einen anderen Weg einzuschlagen. Viel zu viele Gedanken. Huschte es durch ihren Kopf und sie rieb sich die Stirn. Also gut. Dann musste sie jetzt wohl ihren Körper in Bewegung setzen. Und so stand die hundertfünfundsechzig Zentimeter messende Anzati auf, ihre Kleidung nicht wirklich beachtend, nur das Oberteil einem kurz glattstreichend, steuerte sie die Treppe im Hinteren Bereich an. Doch noch als sie darauf zuging merkte sie, das sie ja eigentlich gar nicht wusste wohin sie gehen sollte. Außerdem hatte sie ihre Jacke vertrödelt. Und so machte die Anzati kehrt, blieb neben dem Stuhl auf dem sie eben noch gesessen hatte stehen und griff nach der Jacke. Doch wurde die gleich wieder abgelegt. Sie würde nicht dort die Treppe hochgehen können…

Die alte dort stehende Menschenfrau hielt jedes Lebewesen das nicht in eindeutiger Begleitung dort vorbeikam an und sah dann in einem ihr verdeckten Gegenstand nach. Vermutlich war es so etwas wie ein Terminkalender. Die ‚leichten Mädchen’ die hier angestellt waren, gaben an wer sie wann gekauft hatte und so erhielten sie einlass nach oben. Sie musterte noch eine ganze Weile die Szenerie bis sie sich wieder hinsetzte…


„Wahrlich gut gelaufen, Asteria…“ Seufzte die Anzati auf. Aber dann kam ihr die rettende Idee…

Asteria ließ einfach den Schutzwall, der wohl doch geholfen hatte, fallen und war somit in der Macht zu spüren. Und sie war, wenngleich nicht lange unterrichtete, deutlicher erkennbar als einfache, noch nicht geschulte. Das konnten sie nicht ignorieren. Unmöglich. Selbst wenn sie sich in der Macht nicht zeigten. Ihre speziellen Sinne die ihr bei der Nahrungsbeschaffung halfen, sprangen bei Machtsensitiven viel, viel schneller an. Und so wartete die Ex-Adeptin des Sith Ordens. Viel mehr blieb ihr nicht übrig und mal abgesehen von der recht plumpen Art ihres Manövers – sie konnte ja nichts dafür das sie soviel Anstand besaß nicht einfach irgendwo reinzuplatzen – außer den Jedi würde sie sowieso niemand wahrnehmen. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Zu forsches auftreten, oder bestehen darauf nach hinten vorgelassen zu werden, hätte vielleicht nicht das gehoffte Ergebnis gehabt…


Dirt City > Unterer Sektor > Honey House > Barbereich >< Asteria & wer da jetzt auch immer wo anwesend ist
 
[Coruscant, untere Ebenen, nahe der „Verbotenen Zone“, Wachstation IM-6789, Zelle]- Cris, Criid

Das erste Mal überhaupt, seit die mysteriöse Blonde und ihr Begleiter bei der imperialen Kaserne aufgetaucht waren und ihnen so plötzlich einen Ausweg aus dem Chaos geboten hatten, fand Cris die Gelegenheit, die Frau genauer zu mustern, an deren Seite er die Imperialen davon abgehalten hatte, ihre Freunde zu verfolgen, bis sie schlussendlich vor der überlegenen Feuerkraft der Truppen des Imperators – oder seines baldigen Nachfolgers – hatten kapitulieren müssen.
Sie trug einen Kampfanzug, der sichtlicht unter dem Gefecht gelitten hatte und an einem Oberarm gar leicht durch einen Streifschuss aufgerissen worden war, und als sie sich neben ihn kniete, konnte er selbst mit seiner noch leicht verschwommenen Sicht ihr hübsches Gesicht erkennen, dessen Lächeln ihn seltsam berührte. Dennoch konnte man ihr die Kämpferin ansehen und mühelos erinnerte Cris sich daran, wie sie einen Großteil der Sturmtruppen ausgeschaltet hatte, die auf die Verfolgung der Flüchtigen entsandt worden waren. Diese Augen, welche ihn so intensiv zu mustern schienen, hatten bereits vieles gesehen, mehr jedenfalls, als er einer Person mit einem solchen Lächeln zumuten wollte.
Sie hatte ihre Hand nicht von seiner Wange genommen oder seinem schwachen Griff entzogen und als er mit seinem Daumen über ihre Handfläche strich, spürte er ihre raue Haut, die davon zeugte, wie lange sie bereits ihrem Handwerk des Kampfes gegen die imperiale Unterdrückung nachgegangen sein musste, die seine durch die Gewehrkolben der imperialen Soldaten übel zugerichtete Wange jedoch auf angenehme, fast heilsame Weise wärmte.
Seine Lippen formten lautlos dieses eine Wort, als sie ihm ihrerseits ihren Namen nannte. Criid
Er lächelte schwach und übernahm automatisch die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihn geduzt hatte.


“Ja, du hast Recht…“, flüsterte er, wobei ihm das Sprechen bereits leichter fiel.

“Was wollen wir mehr…“

Sie hatten das Beste aus ihrer Situation gemacht – das Szenario an der zerstörten Kaserne war nicht gewinnbar gewesen. Sie hatten erreicht, dass die Überlebenden hatten fliehen können, dass die Gegenwart der Jedi weiterhin unentdeckt geblieben und das Geheimnis des Honey House gewahrt geblieben war, sodass die hinter Criid stehende Organisation nun in der Lage sein musste, ihren ersten Erfolg in weitere taten umzusetzen. Ihre letzte Aufgabe würde es sein, den imperialen Verhörmethoden zu trotzen und schließlich aufrecht vor das Erschießungskommando zu treten.
Cris’ Lippen bebten leicht. Sie würden ihn foltern, wie sie es bereits auf Bastion getan hatten. Er hatte ihnen nichts verraten – doch dieses Mal würde es keine Experimente, keine Versuchsserien geben, die ihn weiter von Nutzen für das Imperium und seinen verdorbenen Geheimdienst sein ließen. Dieses Mal wartete auf ihn der Tod… doch mehr schmerzte die Gewissheit, dass er ebenso auf sie wartete. Das Bild imperialer Verhördroiden und Folterwerkzeuge, die sich an Criid vergingen, verdrängte selbst den unangenehmen Schmerz seiner Schulter und ließ die Gelassenheit gänzlich verschwinden, mit der er seinem Schicksal hatte entgegen treten wollen.
Sein Blick suchte den ihren. Nein, das durfte er nicht zulassen…. Zumindest nicht, ohne es zu versuchen…
Mit Bedauern verfolgte er, wie sie ihre Hand aus seinem kaum ein Hindernis darstellenden griff zurückzog und plötzlich an ihrem Kampfoverall herumnestelte. Als ihm klar wurde, was sie vorhatte und wie sie sich plötzlich vor seinem Blick zu verbergen suchte, richtete er seinen Blick unter ziehenden Schmerzen seiner Halsmuskulatur auf die kahle Zellenwand und sah erst wieder in ihre Richtung, als sie wieder das Wort an ihn richtete und erneut vollkommen bedeckt neben ihm stand. In der Hand hielt die Widerstandskämpferin ein kleines Röhrchen, in dem sich offenbar ein pulverförmiges Medikament zu befinden schien.
Ohne zu Zögern griff er danach und nahm es zu sich.


“Ich vertraue dir…“, bestätigte er leise, aber mit fester Entschlossenheit, und schien sich umgehend besser zu fühlen, wenngleich dieser Effekt vermutlich eher aus seinem Glauben an ihre Aufrichtigkeit resultierte, denn aus dem Medikament selber. Dennoch – die Schmerzen seiner Schulter nahm er nur noch gedämpft wahr.
Ihre nächsten Worte sorgten dafür, dass er sie traurig musterte. Sie sprach von einem Mann namens Caffran – vermutlich jener, der bei der Kaserne bei ihm gewesen war – der kommen würde, wobei Cris implizit annahm, dass er dies mit Verstärkung tat. Er wusste nicht, wie gut ihre Organisation mit den Vorgehensweisen des Imperiums vertraut war, doch er selbst war sich sicher, dass sie nicht lange in dieser Zelle bleiben würden. In der Hektik des unübersichtlichen Moments hatten die durch den offenen Angriff auf das Imperium verstörten Coruscant-Wachen sie augenscheinlich in ihre eigene Wachstation gebracht, doch nur solange, bis die oberen Instanzen der Sicherheitskräfte Coruscant über diesen Fang informiert wurden. Dann würden Criid und er in eines der Verhörzentren des Geheimdienstes verlegt werden – und aus denen gab es, zumindest mit den Mitteln einer Widerstandsorganisation und einer Hand voll Jedi, keine Möglichkeit der Flucht. Und die Jedi würden sich nicht preisgeben – denn das würde das Ende der gesamten Operation auf Coruscant bedeuten.


“Du wurdest auch verletzt…“, sagte er plötzlich und stemmte sich unbeholfen auf die Beine, auf welchen er sogar stehen bleiben konnte, ohne dabei kurz vor einem erneuten Ausbruch stehend zu wirken. Nachdem er einen Schritt auf sie zu getan hatte, griff er nach ihrem verletzten Arm und schob den zerfetzten Stoff vorsichtig zur Seite, um einen genaueren Blick auf die Verwundung darunter erhaschen zu können. Glücklicherweise schien es sich tatsächlich nur um eine schkimmstenfalls leicht schmerzende Streifverletzung zu handeln.

“Ich werde nicht zulassen, dass sie dir noch mehr antun…“, murmelte er, ohne einen klaren Grund hinter diesen Worten und wahrscheinlich ohne das Bewusstsein, dass er sie laut aussprach. Seine Hände hatten von ihrem Arm abgelassen und sich um die dazugehörige Hand geschlossen. Rau und verhältnismäßig kräftig… nicht so zart und zierlich wie eine andere Hand, die er so gehalten hatte… Doch waren sie nicht ewig so an das Handwerk des Tötens angepasst gewesen wie seine eigenen.

“Was ist mit dir passiert, dass du dich so ohne Rücksicht auf dein Überleben in den Kampf gegen das Imperium stürzt?“, fragte er plötzlich in die Stille hinein. Quälend langsam hob sich seine linke Hand und berührte ihre Wange so, wie sie zuvor seine berührt hatte. Wie von unsichtbaren Fäden gezogen tat er einen weiteren Halbschritt an sie heran.

“Was hat man dir genommen?“

Ihr Gesicht war leicht beschmutzt mit den Rückständen des Kampfes – Schutt, Staub, Ruß und Schweiß – den sie gemeinsam überlebt hatten, doch die Haut darunter war weich, warm und anschmiegsam. Und in ihren Augen…
Plötzlich, als würde er aus einem Trance erwachen, blinzelte Cris. Seine Hand fiel einem abstürzenden Falkenflügler gleich herab und er wich von ihr zurück.


“Es… es tut mir Leid…“

Was tat er hier? Erneut blinzelte er, während sein Herz ihm bis zum Hals schlagen schien und irgendetwas in seiner Brust protestierend aufschrie. Seine Beine gaben nach und plumpste auf die Pritsche, gegen die er schließlich durch das Zurückweichen vor Criid gestoßen war.

“Bitte… ich wollte dir nicht zu nahe treten…“

Fahrig fuhr er sich mit einer Hand über das Gesicht und versuchte, die Augen zu schließen, doch hinter seinen geschlossenen Lidern erwarteten ihn lediglich Verwirrung und marternde Schuldgefühle…

[Coruscant, untere Ebenen, nahe der „Verbotenen Zone“, Wachstation IM-6789, Zelle]- Cris, Criid
 
Coruscant, untere Ebenen, nahe der „verbotenen Zone“, Wachstation IM-6789 der Coruscant-Wachen, Zelle – Cris, Criid

Es schien ihm rasch besser zu gehen. Criid sah mit einiger Erleichterung, dass er versuchte aus eigener Kraft auf die Beine zu kommen. Somit gehörte er nicht zu der Sorte Männer, die das heulende Elend überfiel, sobald eine Situation für sie aussichtslos erschien. Das war die Sorte, die sie am allerwenigsten mochte.
Ein feiner, kaum wahrnehmbarer elektrischer Impuls ging dann durch ihren verletzten Arm, als er ihn nahm, um nach ihrer Verletzung zu sehen. Es war lange, sehr lange her, dass sie jemand sie so sachte berührte. Selbst Caff tat das nicht – jedenfalls nicht so, nicht in dieser behutsamen Art und Weise.


„Es ist nichts, nur ein Kratzer.“

Ihre Stimme war nurmehr ein Hauchen, als sie seine Hand spürte, die sich jetzt fest um ihre Hand schloss.
Was taten sie da? Was geschah gerade mit ihr? Er war plötzlich so nah bei ihr, so nah, dass sie ihm unwillkürlich wieder tief in die Augen sah. Diese Augen, die in dem trüben Zellenlicht einen sanften Schimmer angenommen hatte zogen sie jetzt noch magischer an.
Dann spürte sie seine Hand auf ihrer Wange und ohne etwas dagegen unternehmen können oder zu wollen, schmiegte sie sich mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung ihres Kopfes noch tiefer in die Geborgenheit dort hinein. Es war so verlockend, sich einfach hinein fallen zu lassen. Sich darin auszuruhen....sich nur ein bisschen Zärtlichkeit in einer kalten Galaxis zu erhaschen.


„Du musst nicht das Gefühl haben, auf mich aufpassen zu müssen. Das hab' ich bisher ganz gut alleine gekonnt.“

Es war ein trotziger, aber sehr schwacher Versuch, sich ihrer aufkommenden Emotionen zu widersetzen. Criid, die Kämpferin war immer stark gewesen, hatte sich immer damit gerühmt, niemanden etwas schuldig zu sein.Und hatte immer auf eigenen Beinen gestanden. Selbst von Caffran, ihrem Partner war sie nie abhängig gewesen. Sie hätte gehen können – jederzeit und er das wusste dieser auch.

„Ich...“

Criid rang nach Worten und fühlte sich plötzlich in einen Abgrund gestoßen und erneut der Kälte des Weltraums ausgesetzt, als er ohne Vorwarnung plötzlich vor ihr zurückwich und sich für etwas entschuldigte, das ihr so gut getan hatte.
Traurig sah sie zu ihm hinunter, als er wieder auf der schmutzigen, mit Blut besudelnden Pritsche saß..


„Hab' ich was falsches gesagt? Oder getan?“

Sie seufzte, ging ihrerseits ein paar Schritte zurück, bis sie mit dem Rücken an eine der tristen Zellenwände stieß, daran herunterrutschte und sich dann an die Wand gelehnt auf dem Boden niederließ.
Der Moment, dieser wunderbare Moment zwischen ihnen beiden war auf einmal vorbei.
Criid vergrub ihren Kopf zwischen ihren auf den Knien aufgestützten Armen, ließ die Luft frustriert zischend zwischen ihren Zähnen entweichen. Kurz hob sie den Kopf dann aber wieder, nur kurz, um schnell zu ihm herüber zu sehen.
Sie sah und spürte seine Verwirrung. Vielleicht war da aber auch noch mehr, was ihr verborgen geblieben war.


War es denn auch nicht furchtbar egoistisch von ihr gewesen, so zu denken, wie gerade eben?
Aus seinen sicherlich nicht in einer bestimmten Absicht getätigten Berührungen einen Nutzen zu ziehen? Sich daraus herauszuholen, was sie gerade vermisste? Ein Gefühl, welches aber doch erst durch ihn hervorgerufen worden war …...
Criid hob ihren Kopf nun vollständig und beobachtete ihn weiter. Wie er sein Gesicht hinter seiner Hand verbarg. Ob er sich über etwas klar werden musste?
Wegen ihr jedenfalls musste er sich keine Gedanken machen. Criid war gewohnt, zu nehmen, was sie angeboten bekam. Sollte sich das in ihren Augen als zu wenig erweisen, dann würde sie sich eben das nehmen, was ihr als angemessen erschien. Nicht aber von jenem Mann, der ihr gegenüber auf der Pritsche saß. Er hatte bereits wirklich genug für sie getan.
Langsam und ohne wirklich wissen, was sie dazu antrieb wieder zu ihm zu gehen, stand sie dann doch auf und ging wieder zu ihm hinüber. Setzte sich neben ihn, diesmal allerdings nicht ohne einen gewissen Abstand zwischen ihnen zu wahren und legte sicherheitshalber ihre Hände sorgfältig in ihren Schoß. Ihr Blick war nicht auf ihn gerichtet, sondern auf die Wand gegenüber.


„Es war schon immer so, dass ich gekämpft habe.“

begann sie zögerlich seine Fragen zu beantworten.

„Seit ich denken kann, kämpfe ich. Anfangs ums nackte Überleben, später dann gegen Gewalt und Unterdrückung. Ich gehörte schon immer zu jenen, die gekämpft haben."

Sie hob ihre Schultern und ließ sie ratlos wieder sinken. Schließlich zog sie ihre Beine auf die Pritsche, rutschte ein Stückchen nach hinten, so dass sie den Kopf gegen die Wand lehnen konnte. Reden, reden war auch gut.

„Das Imperium hat mir nichts genommen. Weder Besitz noch meine Unschuld.“

Sie grinste jetzt und drehte den Kopf so, dass sie ihn kurz ansehen konnte. Dann blickte sie wieder an die Wand gegenüber.

W - ich will keinen Namen nennen, nicht hier – hat uns nach Coruscant gerufen, um ihm zu helfen. Wir kennen ihn von früher. Als ich hier ankam, dachte ich allerdings, sein Gerechtigkeitssinn hätte ihn verlassen. Der Anschlag ….diese Härte, mit der er vorging.“

Criid blickte wieder zu Cris herüber und sah ihn ernst an.

„Als ich gesehen habe, was sie mit dir gemacht haben, wurde mir zum ersten Mal klar, dass er recht damit hat. Das Imperium hat nichts anderes verdient.“

Ihr Blick verlor sich wieder in der Ferne, bevor sie flüsternd weitersprach.

„Auch Männer von einem feindlichen Geheimdienst sollten nicht so zugerichtet werden. Das hat keiner verdient!“

Coruscant, untere Ebenen, nahe der „verbotenen Zone“, Wachstation IM-6789 der Coruscant-Wachen, Zelle – Cris, Criid
 
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