Coruscant

Coruscant – untere Ebenen – Straße vor Honey House – Sinaan, Steven, Caffran

Nach anfänglicher Verwunderung darüber, dass die Jedi plötzlich auf anderen fahrbaren Untersätzen als dem angebotenen vor ihm auftauchten, waren sie nun unterwegs zu dem Punkt, den Walter als besonders geeignet für einen Überfall beschrieben hatte.
Es dauerte nicht lange, da gesellte sich ein weiterer Speederbikefahrer zu dem Trio. Dabei handelte es sich um den Kopf der Widerstandsgruppe höchstpersönlich – Walter, der Caffran über Kommlink eben noch mit nützlichen Informationen beliefert hatte, war zu ihnen gestoßen und im Gepäck hatte er eine nützliche Kleinigkeit, die aus dem Überfall der imperialen Kaserne stammte. Es handelte sich um eine kleinere EMP-Bombe, deren Wirkungskreis zwar recht beschränkt sein sollte, die aber dennoch vollkommen ausreichend für ihre Zwecke war. Für eine kurze Zeit würden die Coruscantwachen auf keine ihrer elektronisch unterstützten Waffen und Sicherheitssysteme zurückgreifen können. Allerdings galt das genau so auch für sie als Angreifer – auch sie würden sich rein auf ihre Nahkampfwaffen sowie -techniken beschränken müssen – mit einem entscheidenden Vorteil gegenüber den Wachen: im Gegensatz zu diesen waren sie auf einen Einsatz von Körper und elementaren Waffen schon vorbereitet, wenn sie angreifen würden und somit entsprechend gerüstet.

Caffran begrüßte seinen alten Freund freudig als er neben ihm auftauchte – als einen Freund, den er noch von friedlicheren Zeiten her kannte. Lange bevor das Imperium an die Macht gekommen war und lange vor dem Widerstand. Er erinnerte sich aber auch noch daran, dass er sich Walters Gruppe nur zögerlich angeschlossen hatte, denn eigentlich war er ein Typ, der lieber auf eigene Rechnung arbeitete und am allerliebsten OHNE ein allzu großes Risiko eingehen zu müssen. Es war Criid, die ihn dazu überredet hatte hier mitzumischen. Und es war auch so, dass er sein Einlenken ihrzuliebe bereits bereut hatte – nämlich zu dem Zeitpunkt, als er erfahren hatte, dass sie in Gefangenschaft geraten war. Doch es war ihm inzwischen gelungen, diese Reue beiseite zu wischen. Schließlich hatte er auch einiges an Genugtuung darüber verspürt, dem Imperium geschadet zu haben.

Schließlich kam der Konvoi, der das Wertvollste beherbergte was Caffran überhaupt je besessen hatte – soweit man hier überhaupt von Besitz sprechen konnte, da Criid eine durchaus unabhängige Persönlichkeit war - in Sicht.
Noch hielten sie sich abseits und außer Sichtweite der Coruscantwachen. Wer wusste nicht, ob sie als buntgemischte Gruppe von Speederbikefahrern auffallen würden. Wahrscheinlich hatte man auch eine bewusst abseits gelegene Route gewählt, denn der Verkehr war an dieser Stelle ungewöhnlich gering - jedenfalls wenn man von den üblichen Verkehrsverhältnissen auf Coruscant ausging. Caffran nutzte diese Gelegenheit, um die sie begleitenden Jedi (Steven, Sinaan) per Kommlink über ihren Plan sowie über den Neuankömmling (Walter) aufzuklären. Übrigens lief der Kommverkehr über eine verschlüsselte Verbindung – vorsichtshalber, falls die Imperialen den sie umgebenden Funkverkehr abfangen würden.
Nun, jedenfalls sollten sich die Jedi wenige Augenblicke später über ihren Plan aufgeklärt fühlen [i hope so ;)]. Dieser Plan lautete zunächst folgendermaßen: es galt die EMP-Bombe so geschickt zu plazieren, dass sie ihren beschränkten Wirkungskreis voll ausnutzen könnten. Sinnvoll wäre es, die Bombe direkt und mitten unter dem Transporter zu zünden, damit dieser auf jeden Fall außer Gefecht gesetzt werden würde. Das wäre dann auch die Aufgabe für die Jedi, die – so hoffte es Caffran jedenfalls sehr – ihren Wünschen gemäß ausfallen würde, die da gewesen waren, im Hintergrund bleiben zu können. Vielleicht hatten sie aber auch noch mehr in ihrem „Machtrepertoire“ als das, um was sie nun gebeten worden waren - nämlich die Bombe mithilfe der Macht eben direkt an den gewünschten Ort zu lenken, wenn Walter sie warf.


„Bereit?“

Caffran wartete auf eine Bestätigung der beteiligten Personen, während Walter sein Speederbike nahe an das des einen Jedi, des Meisters (Sinaan) heranfuhr, damit der die Bombe genau im Auge behalten könnte, wenn er sie aktiveren und werfen würde.

„Dann los ….Eins, zwei, drei …...und ...“

Walter hatte die Bombe bereits aktivert und geworfen. Das nächste Teilstück hing jetzt auch von den Jedi ab und was dann kommen würde, würde man sehen ….

Coruscant – untere Ebenen, in der Nähe des Lastgleiters – Sinaan, Steven, Caffran, Walter – Cris und Criid + CW ganz in der Nähe
 
- Coruscant – City – Gleiter –

Auf der Fahrt zu dem Restaurant, in dem sie sich mit Adrian treffen würde, musste Akemi wie an damals denken, als sie Adrian und Alisah auf Bothawui kennen gelernt hatte. Sie waren ihre ersten richtigen menschlichen Freunde gewesen und es war eine schöne Zeit gewesen, als die beiden mit Meisterin Chesara Zuflucht auf Akemis Heimatplaneten gesucht hatten. Die Chemie zwischen den drei Kindern hatte sofort gestimmt, vom allerersten Augenblick an und sie hatten unglaublich viel Spaß gehabt. Dank Chesaras Großzügigkeit hatte die junge Schauspielerin, die damals noch einfaches Zimmermädchen gewesen war, zum ersten Mal einen Vergnügungspark besuchen können. Noch heute konnte sie sich gut daran erinnern, wie aufregend und fantastisch das alles gewesen war.

Das „Naburi“ war ein elegantes aber gemütliches Restaurant, in dem Akemi schon oft mit Nathaniel gegessen hatte. Es war vor allem bei jungen Erwachsenen beliebt und Akemi mochte an dem Laden, dass die Angebote sowohl Gerichte für den kleinen als auch für den großen Hunger abdeckten und dabei sogar verschiedene Preisklassen berücksichtigten. Erst als sie auf den Eingang zuging und schon auf der Außenterrasse viele Gäste sitzen sah, wurde ihr bewusst, dass sie keinen Tisch reserviert hatte. Das hatte sie in der Aufregung dieser spontanen Verabredung total vergessen! Sie betrat das Restaurant durch die offen stehende Flügeltür und warf einen Blick in den großen Raum. Hier und da waren noch Tische freie, sie konnten also Glück haben. Akemis Blick ging von links nach rechts, als sie nach Adrian Ausschau hielt, als einer der Angestellten sie begrüßte und fragte, ob er ihr weiterhelfen konnte.


“Miss Akanato, wie schön Sie wieder zu sehen. Was können wir Ihnen anbieten? Haben Sie reserviert?“

Akemi kannte den Keller von ihren letzten Besuchen.

„Hallo… nein, ich habe nicht reserviert. Aber ich bin mit einem Bekannten verabredet und wir bräuchten einen Tisch für zwei.“

Erwiderte Akemi lächelnd. Der Kellner nickte.

“Es sind noch genügend Tische frei. Es ist auch bereits ein junger Mann hier, der noch auf seine Begleitung wartet – vielleicht ist das bereits Ihr Bekannter?“

Der Kellner wies Akemi die Richtung, führte sie etwas um den Eingangsbereich herum und zu einer der gepolsterten Sitzgruppen, die sich auf dem Boden befanden. Dort saß alleine ein junger Mann auf den gemütlichen Kissen. Akemi erkannte Adrian sofort und ihr Herz machte einen Satz.

„Adrian!!!“

Rief sie spontan aus, ihre Handtasche fest umklammernd. Adrian blickte sich um, sobald er seinen Namen hörte, sah Akemi und stand auf. Er war chic bekleidet, trug ein Hemd, eine lässig sitzende Hose und Lederschuhe. Ein breites Lächeln machte sich auf Akemis Gesicht breit, während sie ihn ein paar Sekunden unverwandt anschaute, schließlich auf ihn zu stürmte und spontan die Arme um ihn warf. Ihr weit ausgestellter Tellerrock schwang bei jeder Bewegung mit und ihre hellroten Löckchen wippten leicht auf und ab.

„Oh man, Adrian! Wie lang ist das her??“

Sie wusste genau, dass es drei Jahre waren, doch in diesem Moment fiel ihr nichts anderes ein zu sagen. Offen lachend nahm sie ein wenig Abstand von ihm, um ihn ordentlich zu betrachten. Er hatte sich einen kleinen Bart stehen lassen, was ihn älter wirken ließ, aber seine stechend blauen Augen schauten noch immer genauso sanft und verträumt wie früher.

„Ich kann’s kaum glauben! Du hast mich mit deinem Anruf sowas von überrascht!“

Gestand sie und lachte herzlich. Es war schön einen alten Freund wie Adrian wieder zu sehen.

„Wartest du schon lange? Tut mir leid, dass ich ein bisschen zu spät bin.“

Sie ging um den niedrigen Tisch herum, warf ihre Tasche auf den Boden und machte es sich auf den weichen Polsterungen bequem. Ihr Rock breitete sich auf den neben liegenden Kissen aus.

- Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Mit Adrian –
 
- Coruscant – City – Wohnung der Familie Cortina -

Im Licht der Dämmerung wirkte der Planet ganz friedlich. Coruscant war nicht anzusehen, welche Kriege gerade in der Galaxis tobten und wieviele Lebewesen dafür ihr Leben lassen mussten. Die Stadt summte vor sich hin und demonstrierte das muntere, geschäftige Treiben eines Bienenstocks. Nirgendwo sonst in den Weiten dieses Universums war der Verkehr so dicht wie hier. Der Anblick der ordentlichen Verkehrslinien und der dahin rasenden Gleiter, die so elegant ihre Runden drehten, hätte Noa Chanelle beruhigen müssen, doch heute verfehlte er seine Wirkung. In starrer Haltung stand sie hinter der Fensterscheibe des Wohnraums, ihre großen dunklen Augen in die Ferne gerichtet, als könne sie durch all die Wolkenkratzer hindurch blicken, die sich ihr in den Weg stellten und ihr den Blick versperrten zu dem Ort, um den ihre Gedanken in diesem Augenblick kreisten, und der zu weit entfernt war, als dass sie ihn hätte sehen können. Es war exakt 30 Standardminuten her, dass Pablo sie über Com kontaktiert und sie über das Scheitern ihrer Operation unterrichtet hatte. Seitdem tobte in Noa ein Sturm der Unruhe. Sechs ihrer Männer waren an dem Anschlag an Moff Veran beteiligt und bisher wussten sie nichts außer der Tatsache, dass irgendetwas gründlich daneben gegangen war – und Veran noch lebte. Zum Teufel mit den Imperialen! Noa wandte dem Fenster, und damit auch Coruscant, den Rücken zu. Sechs Männer waren da draußen, gesucht von den Sturmtruppen und unter ihnen befand sich ihr Bruder Leandro. Als sich die Wohnungstür öffnete, hob Noa ruckartig den Kopf. Es war Cloé, ihre Zwillingsschwester.

“Was gibt es Neues?“

Mit Cloé wehte ein Hauch exotischen Parfums in den Raum. Sie trug ein knielanges Strickkleid mit kurzen Ärmeln und ein modisches Bolerojäckchen. Ihr Haar, so lang und dicht wie das ihrer Schwester, umrahmte ihr hübsches Gesicht.

„Nichts.“

Erwiderte Noa finster. Cloé zog ihr Bolero aus und warf es über eine Stuhllehne. Sie waren zweieiige Zwillinge, sahen sich jedoch trotzdem bis zu einem gewissen Grad recht ähnlich. Manche Leute verwechselten sie sogar hin und wieder, was Cloé regelmäßig zur Weißglut trieb.

“Ich hab's in den Holonet-News gehört.“

Erklärte sie.

“Und mir gedacht, dass du hier bist.“

Verbittert presste Noa die Lippen zusammen.

„Sie hätten mich gehen lassen sollen.“

Sagte sie ernst.

„Anstelle von Leandro.“

Das hatte sie in der vergangenen halben Stunde bereits um die hundertmal gedacht und es war eine Erleichterung, es jetzt endlich laut auszusprechen. Cloé jedoch machte eine solche Äußerung nur ärgerlich.

“Red' keinen Blösinn!“

Wies sie ihre Schwester zurecht.

“Als ob das irgendeinen Unterschied gemacht hätte.“

„Vielleicht nicht, vielleicht aber doch.“

“Keiner von uns sollte sich überhaupt an sowas beteiligen!“

Fuhr Cloé auf. Sie hasste alles was mit Politik, Krieg und selbst ausgerufenen Widerständen zu tun hatte, vor allem wenn es ihre eigene Familie betraf. In dieser Hinsicht waren die beiden Schwestern so verschieden wie Tag und Nacht. Noa Chanelle war bereits früh dem Vorbild ihrer drei älteren Brüder gefolgt und hatte sie nachgeahmt wo sie nur konnte. Sie hatte sie dafür bewundert, dass sie im Teenageralter Soldaten werden wollten und sich von ihnen beibringen lassen, was sie selbst konnten, während Cloé Raquelle sich aus all dem heraus gehalten hatte. Sie war ein Mädchen gewesen, wie das Klischee es beschrieb, mit Puppen und einer Vorliebe für Prinzessinnen und mit ihrer fröhlichen Art war sie der Sonnenschein der Familie gewesen. Bei Cloé war die Ähnlichkeit mit ihrer Mutter am deutlichsten ausgeprägt. Sie war ein ausgeglichener Mensch, ähnlich wie Pablo. Ihrer aller Mutter, Pilar Cortina, war im Alter von 47 Jahren an einem Hirntumor gestorben. Die Mädchen waren damals 14 gewesen, das war jetzt elf Jahre her. Wie bei Zwillingen üblich, hatten sie sich immer nahe gestanden, doch der Tod ihrer Mutter hatte sie noch enger zusammen geschweißt. So unterschiedlich sie auch sein mochten, waren sie doch beste Freundinnen, die sich gegenseitig Stütze waren und über alles miteinander reden konnten. Ihr Vater hatte nie wieder geheiratet und sich voll und ganz seinen fünf Kindern gewidment. Ihm ging die Familie über alles und genau so hatte er es seine Sprösslinge gelehrt. Aus diesem Grund war es für Noa nicht weiter verwunderlich, dass Cloé sofort gekommen war, als sie die Nachrichten gehört hatte. Auch wenn sie sich von den Aktivitäten ihrer Geschwister distanzierte, sorgte sie sich um sie und war immer für sie da. Leandro, der jüngste der drei Brüder, aber immer noch vier Jahre älter als seine beiden Schwestern, gehörte zu einer Gruppe von Männern, die ausgewählt worden waren um ein Attentat auf den imperialen Moff Veran zu verüben, der bereits seit einer ganzen Weile auf Coruscant residierte. Noa war mit der Entscheidung, Leandro einzusetzen, von Anfang an nicht einverstanden gewesen. Der Anschlag war für eine kleine Gruppe organisiert worden, hauptsächlich Scharfschützen. Da dies ihr Spezialgebiet war, hatte Noa fest damit gerechnet für die Party eingeteilt zu werden, doch General Grant hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem er ihr die Teilnahme verwehrt war. Grant war kein richtiger General, wurde jedoch von seinen Leuten so genannt. Er war der Kopf der „Defender“, wie sie sich selbst nannten, jener Organisation, die beschlossen hatte der Herrschaft des Imperiums auf Coruscant ein Ende zu bereiten. Noa war bewusst, warum Grant sie nicht eingeteilt hatte. Er hatte etwas gegen kämpfende Frauen, warum wusste der Teufel.

Nervös wanderte Noa in dem kleinen Raum auf und ab. Ihr Com lag griffbereit auf der Anrichte neben dem Fenster. Warum meldete Pablo sich nicht wieder? Gab es denn noch nichts Neues? Sie konnten bloß hoffen, dass Leandro heil davon gekommen war. Selbst wenn es einen der anderen erwischt hatte...

Ein weiteres Mal öffnete sich die Wohnungstür. Diesmal flogen zwei Köpfe herum, um zu sehen, wer nach Hause kam. Es war Ramón, ihr ätester Bruder. Enttäuscht seufzte Noa auf. Es wäre ihr lieber gewesen Leandro zu sehen und zu wissen, dass er in Sicherheit war. Bei dem Anblick seiner niedergeschlagenen Schwestern brauchte Ramón nicht nachzufragen, ob sie es schon gehört hatten.


“Pa und Pablo sind bei General Grant im Hauptquartier.“

Sagte er zur Begrüßung.

“Sie versuchen Kontakt zur Gruppe aufzunehmen, aber die Frequenzen sind gestört.“

„Verdammte Imps!“

Schimpfte Noa. Ramón nickte bestätigend. Er wusste wie ihr zu Mute war. Grant hatte sie bisher nur für die „unwichtigen“ Einsätze genommen, wie sie es nannte, dabei war sie besser als so manch anderer der Defender, vor allem mit dem Blastergewehr konnte ihr so schnell niemand was vormachen. Cloé sagte nichts mehr. Sie wusste, es hatte keinen Sinn ihren Geschwistern rein zu reden. Für sie blieb nur abzuwarten, zu hoffen und zu bangen, dass nicht letztlich einer ihrer Familie bei diesem sinnlosen Gemetzel zu Tode kam.

- Coruscant – City – Wohnung der Familie Cortina – Mit Cloé, Ramón -
 
~/\~ Coruscants Unterschicht \~/ sichere Wohnung des Widerstands \~/ Ayanami & Martin ~/\~

Höflich sein. Ayanami schmunzelte, wie lang war schon niemand mehr höflich zu ihr gewesen? Zumindest auf die Art, wie Martin sie mit dem Verlassen des Raumes gezeigt hatte, schon seit ein oder zwei Jahren nicht mehr. Ayanami war auch nicht gerade der Typ Frau, der von anderen auch immer als das betrachtet wurde. Klar wussten die, die mit ihr zu tun hatten für gewöhnlich auch, dass es sich bei ihr um eine weibliche Person handelte, allerdings hatte niemand auch nur die Vermutung, sie wäre annähernd so zerbrechlich. Aber sie schüttelte ihre Gedanken infort und blickte stattdessen auch auf das mitgebrachte Essen. Was sich eben so essen nannte. Irgendwo hatte ihr ein Mando mal gezeigt, das man aus einem Rationsriegel, mit der richtigen Zubereitung, ein recht gutes Mahl zu bereiten konnte. Gut den äußeren Umständen entsprechend, aber mehr als wenn man ihn so verzehrte. Es kam nicht von ungefähr das die mandalorianische Küche einiges zu bieten hatte. Das Nomadendasein brachte manchen Nachteil mit sich, aber auch gewisse Vorteile. Und nicht zuletzt auch die Feldküche hatte damit hinein gespielt.

„Mh. Lecker. Nährstoffblöcke.“

Äußerte sich Wolf zu den Rationsriegeln und ignorierte den Rest für ein erstes. Denn Martin wand sich der Wunde zu, der sie sich schon so ausgiebig sie es vermochte gewidmet hatte. Aber ihr war ebenso klar, wie sie die Rationsriegel eben gesehen hatte, das sie nicht alles allein machen konnte. Ihr Sturkopf hatte das ja glücklicherweise schon eingesehen und sie den Mann um Hilfe erfragt. Der kleine Stich in ihrem Kopf allerdings, der Stolz in ihr, ließ sich seltsamerweise nicht abstellen. Sie war doch sonst nicht so gewesen, oder?

„Gut möglich.“ Witzelte sie dann. „Ich seh's ja nicht.“

Das Rascheln nur allzu gut deutend, machte die Kriegerin ihren Rücken wieder gerade und stützte sich erneut auf der Rückenlehne des Stuhls vor ihr ab. Sie ahnte ja ungefähr was für Wekrzeuge er sich nun nehmen würde, weshalb Ayanami die Zigarette, vielmehr das was noch davon übrig war, aus ihrem Mundwinkel und zwischen die Finger nahm. Nachdem ihr schon eine geklaut worden war heute, wollte sie nicht noch eine – wenn auch auf dem letzten Zentimeter – zerbeißen. Ihre Muskeln zogen sich ruckartig zusammen als die heiße Klinge des Laserskalpells in ihrer Wunde wütete. Die Schmerzen waren erträglich, ihre plötzlich auftretende Natur war mehr ein Problem als der Schmerz an sich. Es brannte allerdings höllisch, weniger weil Martin irgendetwas falsch gemacht hatte, vermutete sie, sondern viel eher weil er die letzten, etwas tieferen Stoffreste die sich in ihr Fleisch gebrannt hatten, entfernt hatte. Oder er hatte unnötiges heraus gebrannt. Sprich Fleisch und Reste ihrer Kleidung, die das Bacta nicht beseitigen würde.

Ohne darüber nachzudenken, tat sie wie ihr geheißen. Sich zu sträuben würde jetzt nicht nur total komisch daher kommen, sondern wäre das auch total unangebracht. Abgesehen davon das es verdammt lächerlich aussehen musste, wenn eine halbnackte Frau auf einmal nicht das Pflaster halten wollte, das dafür sorgen sollte, das ihre Wunde nicht weiter ein Problem sein würde. Den Moment da er die Binde anlegte, nutzte die Kriegerin die Schmerzen an den Rand ihres Bewusstseins zu schieben und sich wieder zu fangen. Schmerz war immer so eine Sache. Aber dieses brennen... statt eines erneuten saftigen Fluchs brachte sie die Zigarette wieder an ihre Lippen und nahm einen Zug. Als Martin sagte er sei fertig, begann sie damit, sich wieder anzuziehen. Streifte ein enges und ärmelloses Shirt über ihren Oberkörper und lehnte sich dann, mit einem kurzen Blick auf die restlichen Teile ihrer Kleidung auf dem Stuhl zurück. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen. Vielleicht hatte das den Ausschlag gegeben, denn Martin sprach sie neuerlich an und wollte ihr noch etwas spritzen. Antibiotikum und Schmerzmittel. Ayanami zuckte nur mit den Schultern.


„Das Schmerzmittel behältst du schön bei dir. Antibiotikum reicht völlig...“

Meinte sie, vielleicht ein bisschen zu ruppig und hielt ihm dann den Arm hin. Es dauerte nicht lange, dann hatte er offenbar die richtige Spritze gefunden und setzte sie an ihren Arm. Das kleine piksen war der Manda schon so vertraut... sie bemerkte es kaum noch. Wie vele Spritzen hatte sie wohl schon bekommen wegen Gefechtsverletzungen? Krankheiten und sonstigen Einschränkungen, gerade im Kampf oder während einer Belagerung.

„Ich bin Ayanami, vom Clan der Katsuragi. Nimm's mir nicht übel das ich ihn dir nicht gleich genannt habe. Aber... naja.... Du weißt ja wie das ist...“

Einen Moment lang musterte sie den selbst ernannten Widerstandskämpfer und blieb fast regungslos auf ihrem Stuhl sitzen bis sie die beiden Becher und den – nach dem sie daran gerochen hatte – klar als selbst gebrannten erkennbaren Umtrunk in die Hände nahm, beiden eingoss und ihm einen Becher reichte.

„Widerstandskämpfer, hm? Und was ist euer Ziel? Zumindest das ihr gegen das Imperium vorzugehen scheint, hast du schon gesagt... aber wollt ihr wirklich was bewegen, oder einfach nur imperiales Spielzeug kaputt machen? Nimm's mir nicht übel, aber selbst als ich noch beim Militär war, gab es solche geistigen Tiefflieger zu hauf, was man immer erst zu spät merkte...“

~/\~ Coruscants Unterschicht \~/ sichere Wohnung des Widerstands \~/ Ayanami & Martin ~/\~
 
[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]

„Adrian!!!“

Akemis lauter Schrei erlöste Adrian aus seiner Warterei. Ihr Erscheinen löste allerdings eine neue Nervosität in ihm aus und sein Herz begann schneller zu schlagen. Alte Freunde zu treffen war immer ein zweischneidiges Schwert. Entweder man gewann die alte Vertrautheit schnell zurück – oder man blieb in einer distanzierten Beziehung stecken, die nur daher rührte, dass man einander mal gut gekannt hatte. Hoffentlich würde letzteres nicht eintreffen.
Unsicher, was er sonst tun sollte, stand er auf und sah die strahlende Akemi lächelnd an. Kurz vor ihm blieb sie stehen um ihn zu begutachten. Das gab ihm die Gelegenheit sie sich ebenfalls genauer anzusehen. Ihr Styling war absolut treffsicher, kaum zu vergleichen mit dem Zimmermädchen von früher. In der Hinsicht hatte ihr neues Leben sie eindeutig verändert – aber was hatte er auch anderes erwartet?
Eine neue erwachsene Weiblichkeit blieb ihm ebenfalls nicht verborgen, trotzdem hatte er das Gefühl, sie hatte sich ihre quirlige kindliche Art erhalten. Diese Kombination war in seinen Augen sehr angenehm und attraktiv – aber das würde er ihr natürlich nicht sagen. Selbst ein höfliches "Du siehst gut aus" brachte er im Moment nicht über die Lippen.
Ihre plötzliche stürmische Umarmung, die er nur zaghaft erwiderte, trieb ihm die Röte ins Gesicht. Insgeheim hatte er sich ja schon gefragt, welche Art der Begrüßung kommen würde - ein normales Handeschütteln oder nur ein Zuwinken?
Die Umarmung ließ ihn aber einigermaßen verdattert zurück. Es war aber auch fies, dass Umarmungen von Frauen immer genau so lange dauerten, dass den Männern ihr Duft schon in die Nase gestiegen und ihnen die Sinne vernebelten.
Immerhin überbrückte Akemi diesen - angenehm unangenehmen - Augenblick mit einem herzlichen Lachen.


“Hey! Mich hat mein Anruf selbst überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich überhaupt ausfindig machen kann.“

Verschwörerisch grinsend fügte er hinzu.

“Aber ich habe meine Beziehungen spielen lassen.“

Na das war doch leichter als gedacht.
Auf ihre Frage nach seiner Wartezeit hin, sah er auf die Uhrzeit und war einigermaßen überrascht. Es war noch nicht mal eine Viertelstunde seit ihrer ausgemachten Zeit vergangen, aber es war ihm vorgekommen wie eine halbe Ewigkeit.


“Nein, ich bin auch erst gerade hier.“

Sagte er höflich. Dann setzte sich Akemi neben ihn auf die Polster und Kissen. Adrians Spontanität ließ ihn mal wieder im Stich. Was folgte jetzt nach der Begrüßung?
Auf ein Gespräch über ihn hatte er noch keine Lust, weil das unweigerlich zu Alisah führen würde. Also machte er den Anfang mit leichtem Smalltalk.


“Schöner Laden hier. Warst du schon häufiger hier? Ich kannte das Restaurant gar nicht. Besonders toll finde ich ja die Decke –„

Er deutete mit der Hand nach oben.

“- die eigentlich keine Decke ist. Echt klasse. So einen freien Himmel gibt’s nur in den höchsten Ebenen von Coruscant zu sehen.“

Dann senkte er seinen Blick wieder.

“Hey, wenn ich ein Foto von uns beiden machen würde … dann könnte ich damit in der Boulevardpresse echt Kohle machen.“

Für einen Moment grinste er. Plötzlich unsicher wie Akemi mit solchen Scherzen umging, korrigierte er sich schnell.

“War natürlich nur Spaß! Ich schätze mal, du hast schon genug zu kämpfen mit denen.“

[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]
 
Zuletzt bearbeitet:
- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -

Die gläserne Decke des Restaurants kannte Akemi schon von ihren letzten Besuchen, allerdings hatte sie noch nie das Glück gehabt an einem der passenden Plätze zu sitzen, zumindest nicht abends. Wenn das Wetter heute mitspielte und ihnen die Wolken nicht dazwischen kamen, konnte sie heute zum ersten Mal den Sternenhimmel von hier aus bewundern. Bisher sah es ganz gut aus, denn den Großteil des Tages über hatte die Sonne geschienen. Hier und da hatten zwar einige Wolkenfetzen am Himmel gehangen, aber das war meistens nicht der Rede wert gewesen.

„Ich bin ein paarmal mit einem guten Freund hier gewesen.“

Beantwortete Akemi Adrians Frage.

„Aber wir haben meistens dort drüben gesessen. Es könnte also heute eine Premiere für mich werden die Sterne zu sehen.“

Sie grinste und stellte fest, dass sie es genoss hier mit Adrian zu sitzen. Er hatte erwähnt, dass er seine Beziehungen spielen lassen musste um sie ausfindig machen zu können. Akemi konnte sich denken, dass er die richtigen Leute kannte. Die Familie Wingston war nicht unbekannt auf Coruscant, schon gar nicht in der Society, der sogenannten „besseren Gesellschaft“. Akemi erinnerte sich daran, was Adrian ihr damals auf Bothawui gesagt hatte. Sie hatte schon damals davon geträumt eine berühmte Schauspielerin auf Coruscant zu werden und er und Alisah hatten gemeint, wenn sie jemals nach Coruscant käme, müsse sie zur Wingston Corporation gehen und nach ihrem Großvater fragen. Dieser wäre ein reicher und mächtiger Mann und könne ihr helfen. Das war eine sehr lustige Erinnerung.

Adrian sprach sie auf die Boulevardpresse an und scherzte, dass er mit einem Foto von ihm und ihr sicherlich einen Haufen Kohle machen konnte. Er fügte schnell an, dass das natürlich nur ein Scherz gewesen war, aber daran hatte Akemi gar keinen Zweifel gehabt. Der Umgang zwischen ihnen war noch etwas vorsichtig, wie sollte es auch anders sein? Wenn man sich lange nicht mehr gesehen hatte, musste man sich vorsichtig vorwärts tasten und erst einmal austesten, ob man noch immer die gleichen Vorlieben und Späße teilte wie früher. Selbst in drei Jahren konnte sich so viel ändern. Akemi lachte.


„Das hättest du früher nicht nötig gehabt.“

Konterte sie.

„Wenn ich mich recht erinnere, seid ihr früher gerne zu Opa gerannt, um ihm Geld abzuknöpfen.“

Ihre Anspielung schloss natürlich nicht nur Adrian, sondern auch seine Schwester ein. Ob ihn das störte? Bisher stand Alisahs Name nicht im Raum, aber vielleicht war das vorerst besser so. Über die schwierigen Themen konnten sie sprechen, wenn sie sich erstmal „beschnuppert“ hatten.

„Aber hier auf Coruscant ist es noch nicht so schlimm mit den Journalisten.“

Kam sie schließlich, ernster, auf das Thema zurück.

„Ich habe hier zwar schon Erfolge gehabt, bin aber noch lange kein Superstar... denke ich. Auf Naboo sind die Paparazzi weitaus schlimmer, aber hier gibt es viel zu viele andere Prominente, für die sich die Leute interessieren und ich bin ganz froh darüber.“

Der Kellner, der sie vorhin schon zu Adrian gebracht hatte, kam nun wieder und fragte nach ihren Getränkewünschen. Akemi bat um einen frisch gepressten Orangensaft, gleichzeitig erschienen auf ovalen Displays in ihren Tischen die elektronischen Speisekarten. Akemi überflog die Liste der Hauptmenues und entschied sich für eine der angebotenen Tagesspezialitäten. Sie hatte einen mordsmäßigen Hunger!

„Mir knurrt schon der Magen.“

Unterrichtete sie Adrian, für den Fall dass er es gehört hatte, und lächelte leicht verschämt.

„Heute Mittag habe ich nur einen kleinen Salat gegessen, das war nicht besonders nahrhaft.“

Sie wählte ihr bevorzugtes Gericht aus und drückte auf den entsprechenden Knopf, sodass ihre Bestellung sofort an die Küche weiter geleitet wurde. Draußen dämmerte es bereits. Die Chancen auf die Sterne standen mehr als günstig.

„Wann bist du mit der Ausbildung fertig?“

Fragte Akemi nach, da Adrian bei ihrem gestrigen Gespräch erwähnt hatte, dass er noch Unterricht nach, weil seine Eltern das als das Beste für ihn ansahen.

„Und hast du schon eine Idee, was du dann machen willst? Willst du bei deinem Opa in der Firma bleiben?“

Sie konnte sich gut vorstellen, dass das wahrscheinlich das einfachste wäre, andererseits würde sie an Adrians Stelle lieber auf eigenen Füßen stehen wollen, zumindest für den Anfang. Sie erinnerte sich daran, dass ihr Vater Masao, als dieser noch studiert hatte, ein paarmal angeboten hatte, beim Fernsehsender ein gutes Wort für ihn einzulegen, damit Masao dort einen Nebenjob bekommen konnte, doch Masao hatte sich lieber alleine durchgeschlagen. Sie selbst wusste ebenfalls aus eigener Erfahrung, wie gut es tat eigene Erfolge ernten zu können. Sie hatte es auf Naboo erlebt, in erster Linie mit ihrer Schauspielkarierre, aber auch was das Leben in einer eigenen Wohnung anging. Es stärkte das weitere Vorankommen, wenn man wusste, wieviel Kraft man selbst besaß.

- Coruscant – City – Hotel „Naburi“ - Mit Adrian -
 
§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ unter Theatervolk ~§

Stolzierend, ja fast stöckelnd, schritt er daher, der Herr Nu´ro Waraven. Einen seltsamer Lederschal hatte er um seinen dünnen Hals geschlungen und von seinen Lekus baumelten verschiedenste Schmuckornamente, allesamt sicherlich ein Vermögen wert. Seinen blauer Seidenblazer hatte er farblich zu seiner türkisen Hausfarbe passend ausgewählt und trug ihn in diesen Hallen wie die Robe eines Kaisers, ja vielleicht wie die des Imperators persönlich. Dazu hatte er in gewisser Weise auch Berechtigung, denn an diesem Ort war er wirklich der unangefochtene Herrscher.

Der Twi´lek gestikulierte wild, war dabei aber so elegant wie ein verwöhnter Tänzer. Die abgemagerte Koryphäe machte den Eindruck, als könnte ein Windhauch in der Mitte durchbrechen und glatt in zwei Stücke pusten. Dennoch versprühte Nu´ro die gewaltigste Präsenz in der Halle.

Waraven war einer der renommiertesten Regisseure und Bühnendirektoren Coruscants, der inneren Kernwelten vielleicht sogar. Ständig wirkte er hier und dort, drehte exentrische Holofilme und inszenierte Aufführungen auf den buntesten Planeten. Der Twi´lek war eine lebende Legende und hatte auch bei dieser Probe alle Zügel in den Händen. Normalerweise gab sich der große Meister nicht mit mittelgroßen Projekten wie diesem ab, doch dieses Stück war eine Herzensangelegenheit für ihn. Man munkelte, dass es sein ärgester Rivale gewesen war, der vor einiger Zeit "Der Schatten der Sonne" verfilmt hatte. Nu´ro hatte die Umsetzung abschäulich gefunden und sein Hass auf den Kontrahenten hatte ihn dazu getrieben, sich ein entsprechendes Projekt zu suchen, um zu zeigen, wie dieser Klassiker würdig umgesetz werden musste. Er war so berühmt, dass er es sich erlauben konnte wählerisch zu sein. Das Bakta-Theater hatte gar nicht gewusst, wie es ihm geschah, als plötzlich dieser berühmte Name an die Tore hämmerte. Na etlichen Standortwechseln und Umbesetzungen sollte das Stück nun doch noch aufgeführt werden. Und nicht nur Nu´ro Waraven sollte für viel Publicity sorgen: Auch eine andere aktuelle Berühmtheit sollte bei "Der Schatten der Sonne" eine Rolle übernehmen. Nun, an der Stelle kam Nexus Ousia ins Spiel.

Nex saß am Rand der Bühne und aß ein Sandwich, das er sich aus einem Automaten gezogen hatte. Normalerweise war es Sitte, in den Pausen vernünftig Essen zu gehen, Waraven machte aber so einen Druck, da die Proben für die Aufführungen schon einige Wochen im Verzug waren, dass sie sich mit dem Essen von der Stange zufrieden geben mussten.

Gerade schrie der Regisseur ein paar Statisten zusammen, die beim Aufmarsch des Namenlosen Königs nicht beeindruckt genug geguckt zu haben schienen. In ihren Augen war wohl nicht das "Esprit" zu sehen, dass er von Statisten in seiner Komparserie erwartete. Nex war mittlerweile mehr als genervt von dem Mann, den er früher immer verehrt hatte, als er ihm noch nie hatte persönlich über den Weg laufen müssen. "Schinder" wäre sehr freundlich ausgedrückt ... aber vielleicht schaffte er es ja gerade so so fantastische Produktionen abzuliefern. Bald wäre Nex wieder dran, den Namenlosen Prinzen zu geben, und er hoffte sehr, heute nicht wieder so rüde korrigiert zu werden, wenngleich es ja da niemandem anders ging. Auch Natalja, die eine beeindruckend gute Schauspielerin war, wurde regelmäßig zurecht gestutzt und auf das Level einer Laienschauspielerin heruntergeredet. Schon erstaunlich womit man offenbar das Beste aus den Leuten herausholte, dachte Nex grinste schief.

Nu´ro war gerade wieder so sehr am Keifen, dass sich seine Haut bestimmt bald giftgrüne färben würde. Natalja war auf der Bühne in ihrem Kostüm der Namenlosen Königin - Waraven bestand darauf, dass alle ihre Kostüme schon bei den Proben trugen, damit sie so nah am Material und Feeling proben konnten wie möglich - und war Ziel der Litanei aus der Kehle des Twi´lek. Obwohl er schimpfte wie das älteste Waschweib Coruscants, waren seine Bewegungen so geschmeidig wie die einer Ballerina.


"DAS NENNST DU EINE FLIESSENDE BEWEGUNG? DAS SOLL FLIESSEND SEIN? DAS IST SO FLIESSEND WIE KLOAKE! DAS FLIESST WIE SANDSTEIN! HAST DU DUROSTAHL IN DEN KNOCHEN; MÄDCHEN? ICH WILL DOCH NUR VON DIR; DASS DU DEINEN VERDAMMTEN ARM FLIESSEND, ELEGANT UND GESCHMEIDIG BEWEGST! ALSO: ... ... Nochmal!"

geiferte er und in seinem letzten Wort versuchte er wieder würdevoll zu erscheinen. Nexus sah Natalja, wie sie genervt seufzte und für den Twi´lek nicht zu sehen, die Augen verdrehte. Dann ging sie erneut in Ausgangstellung, und hob zum zigsten Mal den Arm, als das Zeichen zur Hinrichtung. Ihre Gliedmaße bewegte sich so anmutig und durchaus fließend wie eine Sternschnuppe: Wundervoll! Nex hätte kaum stolzer auf seine beste Freundin sein können.

"MÄÄÄÄÄÄÄÄÄDCHEN!!! DU BRINGST MICH UM DEN VERSTAND! RUNTER VON DER BÜHNE! DU WIRST JETZT SOLANGE ÜBEN WIE EINE ECHTE VERDAMMTE KÖNIGIN DEINEN ARM ZU HEBEN, BIS DU OCKER WIRST! AB MIT DIR!"

schrie Nu´ro und massierte sich die Schläfen, während er träge in seinen Stuhl zurücksank. Natalja verzog die Mundwinkel und zuckte mit den Schultern, bevor sie die Bühne verließ und in Richtung der Umkleide ging. Nex machte ein paar lange Schritte um sie einzuholen.

"Du warst mal wieder die fließendste Königin die ich kenne!" meinte Nex amüsiert, ihr ins Ohr sprechend, und umarmte sie leicht und freundschaftlich von hinten. Als er sich jedoch schnell wieder des nicht lange zurückliegenden besonderen Ereignisses und ihrer spärlichen Bekleidung besann, löste er die Umarmung wieder hurtig, ließ sich aber nichts anmerken.

"Danke schööön!", sagte Natalja laut und mit übertrieben aufgerissenen Augen, "El Seniore scheint da anderer ansicht zu sein."

"Jah aber der ist doch nie zufrieden zu stellen!" sagte Nex und tat die Meinung der verzweifelnden Legende hinter ihnen mit einer Handbewegung ab.

"Du bist wirklich die beste Königin die wir uns wünschen können! Du spielst wirklich großartig, Nat!"

fügte er an und nickte wie selbstverständlich bestätigend.

"Ich schätze mal, wir brauchen hier noch ne gute Stunde. Gehen wir zwei danach was Essen ... in Queue´s Pizzeria?"

"Klar gerne, ich werde mir noch kurz eine Kräutermaske auflegen und ein bisschen ausspannen, gleich nachdem ich mich aus diesem Nuttenfummel befreit habe." sagte Natalja und deutete auf das an etlichen Stellen mit freizügigen Einschnitten versehene Kostüm, das sie trug.

"Mir gefällts!" sagte er und zwinkerte ihr zu.

"Jaja! Beeile du dich lieber, dass du zurück zur Bühne kommst. Der Meister frisst dich sonst noch bei lebendigem Leibe. Meine krüppeligen bewegungen haben ihn so richtig in Fahrt gebracht." sagte Nat und grinste breit, bevor sie in der Umkleide verschwand. Glücklicherweise hatte ihre Beziehung durch das kleine Missgeschick nicht gelitten. Sie konnten sogar schon wieder anzügliche Witze machen. Nex schmunzelte und drehte sich schließlich langsam um. Ob Waraven schon wartete?

"OUUUUUUSIIIIAAAAAAAA? WO IST DIESER MÖCHTEGERNKÜNSTLER? SIND HIER DENN ALLE INKOMPETENT?"

§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ unter Theatervolk ~§
 
[ Coruscant - City - Restaurant "Naburi" - Adrian und Akemi

Auf Adrians Anspielung, Paparazzi könnten Interesse an Fotos von Akemi haben, erzählte sie ein wenig von ihrer Karriere. Sie war hier auf Coruscant ihrer Meinung nach noch gar nicht so extrem erfolgreich - wie bspw. auf Naboo. Dafür hatte Miku aber schon einen ordentlichen Aufstand gemacht, dachte sich Adrian. Und vor allem hätte sie ihm dann direkt Glauben schenken können! Möglicherweise, überlegte er, stapelte Akemi aber auch einfach nur tief.

"Nicht nur früher konnte ich noch zu meinem Opa rennen ..."

murmelte Adrian schmunzelnd. Ja, sie waren früher wirklich verwöhnt worden. Aber heute würde die Masche noch genauso funktionieren.
Der Kellner kam an ihren Tisch und fragte nach ihren Wünschen. Adrian bestellte sich ein kühles Fruchtgetränk und besah die Speisekarte. Passend zum Ambiete des Lokals gab es einige exotische Speisen, von denen Adrian allerdings keine auswählte. Er blieb bei einem Bantha-Steak - keine außergewöhnliche Speise, aber geschmacklich nicht zu verachten!
Über Akemis Frage nach dem Ende seiner Ausbildung dachte er einen Moment nach. Ausbildung? Wusste sie denn nicht, dass er nicht mehr bei den Jedi war?


"Öhm ..."

Dann ergänzte sie noch, ob er ebenfalls in der Wingston Corporation arbeiten wollte. Natürlich meinte sie seine Schulausbildung! Daran den Unterricht als seine Berufsausbildung anzusehen, hatte er sich noch immer nicht gewöhnt. Wahrscheinlich, weil er sich eben nicht als zukünftiger Teil der Firma sah.

"Um ehrlich zu sein: Ich habe keinen Schimmer. Bei einem Familienbetrieb wird man natürlich immer irgendwie als zukünftiger Mitarbeiter angesehen ... aber ...
der Punkt ist: Ich habe jahrelang gedacht, ich würde beim Jedi-Orden bleiben. Das wäre das, was ich tue."


Er zuckte mit den Schultern und wog nachdenklich den Kopf hin und her.

"Aber das wird es nicht sein. Und auch bei der Wingston Corporation einzusteigen ... ich weiß nicht. Das gefällt mir irgendwie noch nicht. Unter den Augen meiner Eltern arbeiten? Die Verhältnisse bei uns sind sowieso so kompliziert."

Auch wenn er jetzt keine große Lust hatte das im Detail auszuführen. Andererseits wusste er auch nicht, ob Akemi überhaupt im Bilde darüber war und etwas mit seiner Anspielung anfangen konnte.

"Ich kann mir einfach nichts so richtig gut vorstellen. Vielleicht werde ich ja Filmstar ..."

Sagte er grinsend, um das Thema ein bisschen aufzulockern.

"Aber ich glaube darin bin ich ganz schlecht. Ich habe als Kind mal in einem Theaterstück mitgespielt, aber immer wenn ich dran war meinen Text vergessen und angefangen zu stottern. Man, war das peinlich."

In dem Moment brachte der Kellner die Getränke. Adrian nippte an seinem Glas und schielte über den Rand hinweg grinsend zu Akemi.

[ Coruscant - City - Restaurant "Naburi" - Adrian und Akemi
 
- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -

Als er von seinen Bühnenerfahrungen erzählte, die er als Kind gemacht hatte, musste Akemi lachen. Sie konnte ihn sich vorstellen, als unsicherer Junge, der von links nach rechts und zurück auf seine Schuhspitzen schaute und keinen Ton heraus brachte. Es war toll, dass Adrian über sich selbst lachen konnte, vor allem weil Akemi das Gefühl hatte, dass momentan nicht alles so rund bei ihm lief. Die Art, wie er über seine Familie gesprochen hatte, war nicht besonders innig gewesen. Sein Ton hatte sich leicht verändert und auf seinem Gesicht war ein Schatten umher gewandert – oder hatte sie sich dies nur eingebildet? Sie wusste ein paar Dinge über seine Eltern, die Chesara ihr erzählt hatte. Aber ob das die ganze Geschichte war?

„Das würde ich gerne einmal sehen, dich auf der Bühne!“

Lachte sie über seine kurze Geschichte.

„Gibt es davon Holoaufzeichnungen?“

Selbst wenn, glaubte sie zwar nicht, dass Adrian sie ihr zeigen würde, aber nachfragen kostete ja nichts. Ihre Getränke kamen und Akemi grinste immernoch, als sie aus ihrem Glas trank. Das Essen war mittlerweile auch bestellt.

„Aber wo wir schon beim Thema Filmstars sind, weißt du, wen ich vor kurzem kennen gelernt habe?“

Ihr Lächeln wurde breiter und schon bei dem Gedanken an Adrians mögliche Reaktion hätte sie beinahe los geprustet. Einen Augenblick hielt sie sich noch zurück, um die Spannung zu vergrößern, doch dann platzte sie heraus:

„Woody El'i'jah!“

Sie grinste von einem Ohr bis zum anderen: Woody El'i'jah war nur wenige Jahre älter als sie, aber schon sehr viel länger im Filmbusiness tätig – und das erfolgreich. Alisah und Akemi hatten beide für ihn geschwärmt und Adrian mit ihm aufgezogen, weil zwischen den beiden eine gewisse Ähnlichkeit bestand. Das hatte Adrian damals natürlich heftig abgestritten, weil er den Jungschauspieler, den alle Mädchen „süß“ fanden, nicht leiden konnte.

„Wir waren vor ein paar Wochen auf der selben Veranstaltung, einer Preisverleihung, und ich habe bei der Aftershowparty mit ihm an einem Tisch gesessen.“

Erzählte sie, als sie sich wieder halbwegs beruhigt hatte. Jene Party war ziemlich langweilig gewesen und Woody El'i'jah ebenso, aber das sagte sie Adrian natürlich nicht. Sie hatte auch nicht viel mit dem anderen Schauspieler gesprochen, weil er ziemlich einsilbig gewesen war und sie deswegen bald das Weite gesucht hatte. Aber immerhin hatte sie ihn getroffen und sie war noch immer der Meinung, dass er und Adrian ein paar Gemeinsamkeiten hatten, jawohl! Als sie den jungen Mann betrachtete, der ihr gegenüber saß, fragte sie sich, was wohl in ihm vorgehen mochte. Er litt darunter, dass Alisah zu den Sith geganen war, danach brauchte sie ihn nicht zu fragen. Um das zu wissen, hätte sie ihn nicht einmal sehen müssen. Die beiden Zwillinge waren unzertrennlich gewesen, ein Herz und eine Seele, wie man so schön sagte. Akemi hätte gerne mit ihm darüber gesprochen, aber noch traute sie sich nicht. Er hatte zwar den Jedi-Orden und sogar seine Eltern erwähnt, doch sie konnte nicht erwarten, dass er sein Seelenleben vor ihr ausbreiten würde, nur weil sie sich nach drei Jahren einmal zum Abendessen trafen. Andersherum würde sie dies schließlich auch nicht tun.

„Du hast ja noch Zeit.“

Versuchte sie ihn mit einer dumpfen Floskel aufzumuntern.

„Zu entscheiden, was du machen willst, meine ich. Ich finde, man muss sich auch nicht so früh festlegen... wer weiß, ob ich für immer Schauspielerin sein will? Ich habe auch eine Zeit lang andere Dinge gemacht.“

Sie meinte natürlich den Geheimdienst. Erinnerte sich Adrian daran? Sie wusste nicht, ob er das damals mitbekommen hatte. Bei ihrem letzten Besuch auf Corellia, in der Basis der Jedi, war er nicht oft mit ihnen zusammen gewesen und wenn, dann war er irgendwie abwesend gewesen. Im Nachhinein konnte sie sich nicht daran erinnern, ihm das alles erzählt zu haben...

Sie zuckte mit den Schultern und machte ein fröhliches Gesicht. Es stimmte schließlich, sie waren beide nochjung und hatten noch alle Zeit der Galaxis zu entscheiden, was sie für den Rest ihres Lebens machen wollten.Und warum nicht verschiedene Dinge ausprobieren? Das war sowieso das, was Akemi sich vorgenommen hatte. Sie konnte sich nicht vorstellen, zu lange mit nur einer einzigen Sache beschäftigt zu sein, obwohl es so viel Interessantes auf all den vielen Planeten gab.


- Coruscant – City- Restaraunt „Naburi“ - Mit Adrian -
 
[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]

Ob es Holoaufzeichnungen von seinem Kindertheater-Auftritt gab? Adrian antwortete nicht sofort. Natürlich gab es welche! Alad hatte immer alles seiner Enkelkinder aufzeichnen wollen – vom sinnlosen Baby-Gebrabbel bis hin zu … Theateraufführungen.
Bei dem Gedanken an all die peinlichen Videos von ihm verzog Adrian das Gesicht.


“Es gab mal Aufzeichnungen, … die sind aber unter mysteriösen Umständen vernichtet worden.“

raunte Adrian Akemi grinsend zu. Waren sie zwar nicht, aber es bestand immerhin die Gefahr, dass sie die Videos wirklich sehen wollte.
Mit „Woody El'i'jah“ schnitt Akemi noch ein unangenehmes Thema an. Auf Bothawui hatten ihn die beiden Mädchen damit aufgezogen, dass Adrian ihm ähnlich sah. Es war zwar nicht das schlechteste, wie ein Filmstar auszusehen, aber Woody war immer so ein Schnösel gewesen! Mittlerweile musste Adrian zwar zugeben, dass er etwas von seinem Handwerk verstand und schon einige gute Filme gedreht hatte, mit 14 sah man das aber natürlich ganz anders.
Akemi hatte ihn nun also getroffen. „Und wer sieht besser aus – er oder ich?“, wollte Adrian schon fragen - tat es dann aber doch nicht.


“Mal davon abgesehen, dass ich wirklich nicht so aussehe wie Woody – vielleicht könnte ich ja trotzdem mal so tun als wäre ich er und mit dir auf eine Aftershow-Party gehen?“

Die Idee war zwar schon reizvoll, aber bevor Akemi es tatsächlich ernsthaft in Erwägung ziehen konnte, sagte er:

“Wobei: Mit meinem schauspielerischen Talent würde ich wahrscheinlich sofort auffliegen.“

Trotzdem: Vielleicht konnte er ja auch ohne Verkleidung zu so einer Aftershow-Party gehen. Bei Gelegenheit würde er Miku mal fragen …
Zu seinen unsicheren Zukunftsplänen bezog Akemi zwar nicht direkt Stellung, schien ihn aber auch nicht dafür zu verurteilen, dass er einfach keinen Plan hatte. Dabei erwähnte sie, auch „andere Dinge“ gemacht zu haben.


“Was denn?“

fragte Adrian gerade heraus, ohne weiter darüber nachzudenken. Dann fiel ihm etwas anderes ein: Akemi war momentan für einen Filmdreh auf Coruscant, das wusste er aus der Presse. Aber danach?

“Sag mal … wie lange bleibst du eigentlich noch auf Coruscant?“

Er stellte die Frage betont lässig – sie musste ja nicht sofort merken, dass er sich schon Pläne über gemeinsame Aftershow-Partys ausmalte …

[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]
 
- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ – Mit Adrian –

Es war schon klar, dass Adrian eventuelle Videoaufzeichnungen von sich als Kind am liebsten in gut verschlossenen Kisten sehen wollte. So ging es wahrscheinlich den meisten. Von Akemi hingegen existierten nicht viele Aufnahmen oder Bilder ihrer Kindheit auf Bothawui. Sie hatten nie ein richtiges Aufnahmegerät besessen, da früher für solche Dinge einfach kein Geld da gewesen war. Umso mehr Material gab es von ihr seit sie 14 und Schauspielerin war: die vielen Fotos, die auf den roten Teppichen gemacht wurden, die professionellen Foto-Shootings, die Interviews und dann auch noch die Bilder der Paparazzi. Nicht zu vergessen die Filme an sich, in denen sie mitspielte. In ihrer Jugendzeit hatte sie bereits reichliche Aufnahmen gesammelt, die später wertvolle Erinnerungen sein würden.

Im Gegensatz zu früher nahm Adrian das Thema Woody El'i'jah mittlerweile gelassener. Inzwischen war es zu albern sich über solche Dinge zu ärgern – sie waren ja keine Kinder mehr. Er deutete sogar an, Akemi einmal auf eine Party zu begleiten, wobei er scherzte, er könnte versuchen als Woody selbst durchzugehen. Nun, dazu reichte die Ähnlichkeit dann wohl doch nicht so ganz!


“Warum ausgerechnet als Woody? Ich würde auch mit dir hingehen, wenn du einfach nur Adrian bist.“

Erwiderte Akemi ernst. Die Idee gefiel ihr gar nicht schlecht. Warum sollten sie nicht mal zusammen ausgehen? Anlässe gab es genug, wenn sie sich ihren vollen Terminkalender so ansah und es wäre eine schöne Abwechslung, mal mit jemandem zusammen auf dem roten Teppich zu stehen als alleine. Ab und zu hatte Nathaniel sie zwar begleitet, doch nicht mehr seit er mit Roxanne zusammen war.

„Der Klatschpresse würde das bestimmt enorm gefallen.“

Fügte sie grinsend hinzu und sah schon die Schlagzeilen vor sich und die erfundenen Geschichten, die man um sie spinnen würde. Akemi war egal was die Boulevardpresse schrieb und sie las auch kaum etwas davon, nicht mehr seit der Trennung von Cris, als die Zeitungen spekulierten, wer ihr geheimer Freund war, über den sie in dem Interview mit Gynt Stales gesprochen hatte. Das war ihr einfach zu nahe gegangen. Farlone las ihr ab und zu von den besonders interessanten Gerüchten vor. Ihre Freundin sammelte sowieso alles, was über sie selbst in der Presse stand, „um es später meinen Kindern zu zeigen“, wie sie sich ausdrückte. Dabei bezweifelte Akemi ernstlich, ob Farlone jemals Kinder haben würde. Dafür schien sie ihr einfach nicht der Typ zu sein. Aber wer wusste schon, wie man sich noch entwickelte? Wie sich die Dinge für Akemi auf Coruscant entwickelte, wusste sie auch noch nicht und darum konnte sie Adrian auf seine Frage, wie lange sie noch hier sein würde, keine richtige Antwort geben.

“Ich weiß nicht…“

Antwortete sie wahrheitsgemäß.

„Ich drehe jetzt schon meinen zweiten Film hier und hoffe, noch ein paar andere Jobs zu bekommen. Aber das wird sich wohl einfach so ergeben… hoffe ich.“

Sie zuckte mit den Schultern und sah auf, als der Kellner das Essen brachte.

„Im Augenblick würde ich sagen, ich bleibe noch eine Weile.“

Natürlich dachte sie dabei auch an Richard. Aber sie wusste ja noch nicht einmal, was das zwischen ihnen überhaupt war und wie es weitergehen würde!

"Wahrscheinlich lasse ich mich einfach überraschen."

Sie lächelte. Spontan sein war ihr zur Zeit sowieso am liebsten. Sie nahm ihr Besteck, wünschte Adrian einen guten Appetit und kostete von ihrem Gericht. Es schmeckte sehr gut, so wie sie es von dem Naburi bisher gewohnt war. Und dann bestätigte sich auch die Vermutung, die sie über Adrian gehabt hatte, nämlich dass er überhaupt nicht wusste, dass sie für den republikanischen Geheimdienst gearbeitet hatte. Er hatte es damals nicht mitbekommen und Alisah hatte auch keine Gelegenheit mehr gehabt es ihm zu erzählen, denn es war an ihrem Geburtstag gewesen, als sie weinend fortgelaufen war. Akemi sah sich zu beiden Seiten um und beugte sich etwas weiter zu Adrian vor. Das folgende war nur für seine Ohren bestimmt.

"Ich war mir nicht sicher, ob du es wusstest oder nicht..."

Begann sie leise.

"Ich habe für zwei Jahre beim republikanischen Geheimdienst gearbeitet. Erinnerst du dich an den Mann, der mich damals zu eurem Geburtstag begleitet hat? Er war mein... Vorgesetzter."

Sie musste stocken bei Cris' Beschreibung.

"Mein Partner. In vielerlei Hinsicht. Na ja..."

Ihre Stimme wurde leiser, aber sie lächelte tapfer und schüttelte den Kopf.

"Ich habe es damals Alisah erzählt. Aber ich schätze... es war nicht der richtige Zeitpunkt."

Hilflos zuckte sie mit den Schultern. Sie wollte das Thema eigentlich nicht auf seine Schwester bringen, aber wenn sie ehrlich war: war es nicht unvermeidlich, dass wenn sie über sich selbst sprachen, auch über Alisah und die weniger schönen Ereignisse reden mussten? Unsicher schaute sie Adrian an. Wenn er nichts dazu sagen wollte, musste er das nicht. Sie hatten sich nach dreijähriger Funkstille zu einem unverfänglichen Abendessen verabredet, aber sich nicht dazu verpflichtet sich ihre Probleme von der Seele zu reden. Konzentriert widmete sie sich wieder ihrem Teller, um weiter zu essen. Dabei fiel ihr ein, dass sie ihm erzählen konnte, dass sie Meisterin Chesara getroffen hatte, aber mögicherweise war auch dieses Thema graue Zone, also sagte sie lieber nichts davon.

- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ – Mit Adrian –
 
Corucant – Unterschicht, sichere Wohnung - Ayanami, Martin (NPC)

Nur das Antibiotikum also – nun gut. Das widersprach im Großen und Ganzen seiner Philosophie, welche auf der Annahme beruhte, dass man sich mit Schmerzen nicht wirklich auf das Wesentliche konzentrieren konnte – etwas, was einem im Zweifelsfalls durchaus das Leben retten könnte. Da ihnen im Augenblick aber keinerlei reale Gefahr drohte und er sich nun dazu entschieden hatte, sie vorher um Erlaubnis zu fragen, fügte er sich schulterzuckend ihrer Entscheidung und beließ es dabei, ihr lediglich das Antibiotikum zu spritzen.
Anschließend räumte er das Notfallpack beiseite und steckte die benutzten medizinischen Utensilien in einen bereitgelegten Plastelbeutel, damit er sie später mitnehmen konnte, um keine verräterischen Spuren zu hinterlassen. Wenn sie diese sichere Wohnung verließen, würde kein Anzeichen dafür zurückbleiben dürfen, dass jemand da gewesen war und sich hier aufgehalten hatte. Er durfte allenfalls den Anschein hinterlassen, dass sich ein Obdachloser oder sonstiges Gesindel vorübergehend eingenistet hatte, was die Hinterlassenschaft von Müll und dergleichen zwar zuließ – keinesfalls aber den Gebrauch von medizinischen Gerätschaften implizierte, wie sie beispielsweise das Militär zu benutzen pflegte.
Als er sich dann Wolf wieder zuwandte, hatte sie ihm bereits ihren wirklichen Namen genannt, was Martin als echten Vertrauensbeweis interpretierte und was ihn lächeln ließ
.

„Kein Ding“

ewiderte er flapsig auf den Versuch einer Erklärung wegen ihres Namens von ihr hin.

„Du hättest ihn mir auch jetzt noch nicht nennen müssen. Wolf hat mir völlig genügt.“

Er grinste kurz, kratzte sich dann am Kopf, um seine Verlegenheit zu verbergen und nahm wieder ihr gegenüber auf seinem Stuhl Platz. Es war gut, dass sie nun angezogen war. Auch wenn er schon oftmals Frauen ohne Bekleidung oder halbnackt gesehen hatte, hatte Ayanami ihn etwas durcheinander gebracht. Etwas zwar nur, aber doch um ein Quentchen mehr, als er sich eingestehen wollte. Was vielleicht aber auch in der Situation, in der sich gerade befanden, begründet lag. Was aber auch wiederum nur als Ausrede von ihm ins Feld geführt worden sein konnte......wie auch immer.....
So, etwas in seinen eigenen Gedanken verloren und den Blick in die Ferne gerichtet, bemerkte er plötzlich den Becher in Ayanamis Hand, in den sie etwas von dem Selbstgebrannten eingeschenkt hatte.


„Danke. Ich bin wohl ein ziemlich schlechter Gastgeber.“

sagte er leise und ein wenig nachdenklich geworden auf ihre Frage hin, als er den Becher entgegen nahm.
Ihre Worte waren nicht unberechtigt. Es gab genug Idioten – geistige Tieflieger – wie sie es nannte, die recht blauäugig in so etwas hineingingen. Sich für unbesiegbar hielten und von sich glaubten, dem Imperium wirklichen Widerstand bieten zu können. Und dann ganz tief fielen, als die Weißröcke sie ganz schnell und gewaltsam vom Gegenteil überzeugt hatten.
Aber bei ihnen war das ganz anders. Walter verfügte einerseits über die nötigen Kontakte und das nötige Startkapital und andererseits hatte er seine Organisation im Geheimen und so geschickt aufgezogen, dass ihnen bisher keiner auf die Schliche gekommen war. Nun aber neigte sich auch Walters Kapital dem Ende zu und zu dem Überfall hatte man sich schweren Herzens entschlossen, weil man eine Notwendigkeit darin sah. Die vielen zivilen Opfer hatte man nur in Kauf genommen, weil man sie einem höheren Zweck unterworfen hatte. Dennoch hatte man nicht mit SO VIELEN gerechnet, wie es im Endeffekt nun geworden waren......
Nun, Martin hob den Becher vor Ayanami in die Höhe, prostete ihr zu und nahm nachdenklich einen kleineren Schluck. Das Zeug brannte im ersten Moment fürchterlich, lief dann aber ganz angenehm die Kehle hinunter und wärmte den Körper.
Schließlich ließ er den Becher wieder sinken, sah ein wenig trübsinnig hinein, während er ihn sachte in der Hand schwenkte und zusah, wie die Flüssigkeit zunehmend schneller hin- und herschwappte. Kurz bevor sie drohte, über den Rand des Bechers zu fließen, hielt er inne und sah Ayanami ernst an.


„Ich glaube, ich weiß was du meinst.“

Martin lehnte sich ein wenig nach hinten – dass hieß, er rutschte mit dem Po ein wenig auf dem Stuhl vor, so dass er in eine halb liegende Position kam. Erschöpfung machte sich plötzlich in ihm breit, als er so ruhig da saß. Dennoch konnte er sich nicht direkt dazu aufrütteln, sich wieder gerade hin zu setzen oder gar aufzustehen, um wieder munter zu werden.

„Keine Sorge. Wir hoffen zumindest, das Richtige zu tun. Ob es auch der richtige Weg war, wird sich wohl erst später entscheiden. Und der Überfall war nur notwendig, weil uns die Vorräte ausgingen. Davon abgesehen, ist es vielleicht ganz witzig, das Imperium zukünftig mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. “

Er grinste, wenn auch nur verhalten und bemühte sich dann doch in eine aufrecht sitzende Position, damit er nicht in Gefahr geriet, auf der Stelle sanft wegzudämmern. Bisher hatte ihn das Adrenalin wach gehalten, aber nun, da im Augenblick alle Gefahr wieder gebannt schien.....
Um sich abzulenken widmete er seine Aufmerksamkeit wieder Ayanami. Ein schöner Name, wie er nun feststellte – schön und ungewöhnlich, wirklich passend für sie.


„Wenn du magst, kann ich dich ja mal mitnehmen zu uns. Unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen versteht sich. Dann kannst du dir selber ein Bild von uns machen.“

Das meinte er tatsächlich so, wie er es gesagt hatte. Da sie vom Imperium verfolgt worden war, machte sie schon mal weniger verdächtig (was natürlich auch eine Falle sein könnte - was Martin aber sicherlich in Erfahrung bringen würde, früher oder später ...). Mitstreiter konnten sie immer gebrauchen, noch dazu solche, die hervorragend dafür geeignet schienen. Dass sie nachgefragt hatte, konnte ja von einem gewissen Interesse zeugen. Falls nicht, dann wäre es allerdings auch gut – man konnte schließlich niemanden dazu zwingen und es mochte ja sein, dass sie ihre ganz eigenen Pläne hatte und sich ihre Wege in kurzer Zeit wieder trennen würden.

„Aber was ist mit dir? Du sprachst gerade davon, beim Militär GEWESEN zu sein. Was hat dich denn nach Coruscant verschlagen?“

Martin räusperte sich, als im gleich darauf in den Sinn kam, dass seine Frage vielleicht zu privat, zu intim für die kurze Zeit ihres - zumal nur zufälligen - Kennenlernens war. So etwas fragte man vielleicht einmal einen Kameraden, der zu der gleichen Organisation gestoßen war.
Deshalb also räusperte er sich und versuchte seine Frage etwas abzuschwächen.


„Allerdings musst du mir das auch nicht verraten ….nicht, wenn du nicht magst oder es für nicht nötig hältst.“

Er lächelte, wieder ein wenig verlegen ….

Corucant – Unterschicht, sichere Wohnung - Ayanami, Martin (NPC)


by Tinya Fox
 
Orbit um Coruscant -- an Bord der "Sundance" -- Tylaar alleine

"Wenn Sie mich fragen, Captain, dann ist das immer noch keine gute Idee."
Captain Salish sah nicht einmal über die Schulter zu seinem Sicherheitsoffizier. Die Einwände kannte er nämlich nur zu gut. Es war ja nicht so, als hätte Orrell Syrus die letzten Tage im Hyperraum von etwas anderem gesprochen. Seine Warnungen, Handelspartner gerade auf Coruscant zu suchen, nahmen mehr und mehr einen predigenden Einschlag. Laut Syrus sei Coruscant ein zu unsicherer Ort, um Handel zu treiben, auch wenn Salish das nicht ganz verstehen konnte. Der Planet war wieder zu mehr oder weniger Stabilität gekommen, selbst wenn zwischendurch Anschläge auf hochrangige Militärs und Politiker aufgetreten waren. Aber was hatte ein freier Raumschiffcaptain und Fernhändler mit so etwas zu tun? Sollten sich doch Imperium und Rebellion gegenseitig in die Luft jagen. Für ihn hieß das lediglich, dass sich seine Auftragslage in Richtung militärischer Güter verschieben würde. Denn wo Bomben hoch gingen, da war der Bedarf an Waffen und Schutzsystemen für paranoide Bessergestellte immer hoch.
Und genau deswegen ignorierte Salish die Warnungen seines Sicherheitsoffiziers.
Der war ohnehin ein Sonderling.

"Ich habe Ihre Bedenken zur Kenntnis genommen", murmelte Salish und steuerte die Sundance, einen modernisierten corellianischen Frachter, in die Warteschleife. Dann drehte er sich ganz zu Syrus um, der ihn musterte und dabei die Brauen eigenwillig nach oben gezogen hatte. "Und um genau zu sein, Syrus, ist es mir scheissegal."

In seinem privaten Raum, der mehr Platzangst schürte als bequem war, packte Tylaar Zaith, der sich seit dem Fall der Republik Orrell Syrus nannte, seine Ausrüstung für einen Bodeneinsatz mit hoher Gefahrenstufe. Natürlich würde der Captain das nicht so einstufen, aber Tylaar gab keinen Credit auf die Bewertung des Captains. Der war ein geldgieriger Widerling, für den Zaith nur arbeitete, weil es in der Galaxis nichts geschenkt gab und er ja irgendwas essen musste. Und für einen Mann, der einmal ein Jedi gewesen ist, gab es in diesen Zeiten kaum eine Beschäftigung.
Seufzend schob Tylaar die Schulterstütze seines Blastergewehrs CDH17 - eine modifizierte und experimentelle Version des alten DH17, die er vor drei Jahren bei einem Einsatz mit Warblade erhalten hatte - ein, prüfte den Status der Energiezelle, dann hängte er sich die Waffe auf den Rücken. Salish würde ihm einen schiefen Blick zu werfen, wenn er den militärischen Blaster sähe, aber er würde es tolierieren. So wenig er auf Zaith' Meinung auch gab, der Captain ließ seinen Leuten ihre Freiheit. Zumindest so lange sie seine Befehle ausführten. Und das hieß für Tylaar grimmig aussehen und lästige Störenfriede zu vertreiben, die bei der Verladung zu nahe kamen. Alles andere, was seriöse Sicherheitsoffiziere vielleicht taten, fiel nicht in Tylaars Aufgabenbereich. Aber selbst das hatte Vorteile.
Kurz prüfte er den Sitze des schmalen Rucksacks, in dem er medizinische Notfallpacks, Energiezellen, einen frischen, ziemlich eng gefalteten Kombi und ein karges Nahrungspaket verpackt hatte. Über seinem schwarzen Fliegerkombi trug der ehemalige Jedi eine schwarze Lederjacke mit Stehkragen, in dessen Innentasche er seinen geheimsten Gegenstand versteckt hielt. Den würde niemand sehen, denn ein Sicherheitsoffizier mit Lichtschwert würde Fragen aufwerfen. Tylaar mochte seit einigen Jahren keine Fragen. Das war nicht vorteilhaft für die Gesundheit. Er zog den Reißverschluss seines schwarzen Fliegerkombis bis ganz nach oben. Am Raumhafen von Coruscant zog es immer und das letzte, was Tylaar wollte, war eine Erkältung auf diesem Drecksplaneten.
Wie sehr er Coruscant hasste. Und das nicht nur wegen des zugigen Klimas am Hafen.

Die Landung ging glatt über die Bühne. Die Sundance setzte sanft auf Plattform IVb auf und die Mannschaft, mit der Tylaar in den letzten Monaten kaum Kontakt hatte, verließ das Schiff, um sich bei der Hafenmeisterei zu melden.
Man kam allerdings gar nicht so weit.
Und genau deswegen schien zum ersten Mal in seinem Leben Captain Salish zu bereuen, nicht auf Syrus gehört zu haben. Zu dumm nur, dass er diese Erkenntnis erst fand, als er in die Mündung eines imperialen Blasters starrte.

"Captain Salish", begann der Lieutenant des Sturmtruppzugs mit einer elektronisch gefilterten Stimme, "Sie stehen unter Arrest."
Salish starrte den Soldaten unbeeindruckt an. "Das glaube ich eher nicht."
Alarmiert trat Tylaar einen Schritt zurück. Die Besatzung der Sundance bestand aus elf Mann, zwei davon waren darin trainiert, Waffen einzusetzen: Salish und er selbst. Gegen diese Elitetruppe hätten sie also überhaupt keine Chance. Und überhaupt, was sollte es bringen, sich gegen die Verhaftung zu widersetzen? Coruscant war unter der Kontrolle des Imperiums. Man konnte nicht einfach wieder starten, auf Wiedersehen sagen und verschwinden. Die würden die Sundance mit ihren TIE-Fightern, Sternenzerstörern, Torpedobooten und Bodengeschützen humorlos ausradieren, noch bevor man den freien Raum erreichen konnte.
Trotzdem. Tylaar kannte den Captain. Der würde sich nicht festnehmen lassen. Dafür war er viel zu sehr darauf aus, Geld zu verdienen, was er dann bunkerte und nicht ausgab. Und außerdem hätte Zaith im Falle einer Festnahme ein ganz anderes Problem: Man würde sicher auch ihn überprüfen und besonders lange würde sein Alibi von Orrill Syrus dem imperialen Geheimdienst nicht standhalten. Und dann hätte er wirkliche Probleme.

Man würde ihn hinrichten. Als Jedi. Als Feind des Imperiums.

Tylaar hatte es geahnt, die Macht hatte ihn gewarnt. So wenig er in den letzten Monaten auch Jedi gewesen war, hat man einmal eine Bindung zur Macht, dann verschwand die nicht einfach. Er hatte es vorher gesehen. Jetzt gab es nur noch einen Weg, dieses Drama für ihn selbst zu verhindern, bevor es begann.
Er musste irgendwie verschwinden. Für den Bruchteil eines Momentes tauchte Zaith tief in die Macht ein, suchte nach alternativen Wegen, Lösungen, und bekam so gar nicht mit, warum Salish verhaftet werden wollte und erst recht nicht, wie der erste Schuss fiel.
Der Sturmtruppen-Lieutenant klappte zusammen, dann begann die Schießerei.

Mit einem Satz war in Deckung bei mehreren Frachtcontainern. Kurz überlegte er, die Blasterpistole, die er an einem Oberschenkelhalfter trug, zur Verteidigung zu benutzen, dann entschied er sich anders. Keine Aufmerksamkeit erregen. Leider krachte im selben Augenblick eine Salve Blasterfeuer nah an ihm heran in den Container. Die Sturmtruppen hatten ihn anscheinend als feindliche Kraft eingestuft.
Fluchend riss er statt der Pistole das CDH17 heraus, hockte ab, suchte zeitgleich nach dem Schützen und einer Möglichkeit, hier auf dem schnellsten Wege zu verschwinden.

Willkommen auf Coruscant ...


Coruscant Raumhafen -- in eine Schießerei mit Sicherheitstruppen verwickelt -- Tylaar alleine
 
[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]

„Adrian Wingston, Erbe der Wingston Corporation, begleitet Akemi Akanato!” – Adrian sah die Schlagzeile schon vor sich, als Akemi seine Idee weiterspann. Ja, das wäre sicher cool. Und dass Akemi noch „eine Weile“ bleiben wollte freute ihn und machte dieses Vorhaben sogar einigermaßen realistisch. Adrian probierte sich Mikus überraschtes Gesicht vorzustellen – was für eine Genugtuung – aber Akemis geflüsterte Worte ließen ihn das schnell vergessen.
Er konnte kaum glauben was sie sagte! Geheimdienst? Machte sie Witze? Er konnte sich noch daran erinnern wie ängstlich sie auf Bothawui gewesen war. Gut, das hatte mit ihrer Krankheit, der Angst vor Dunkelheit, zu tun gehabt. Aber sie schien es ernst zu meinen. Geheimdienst. Ihr Begleiter an seinem letzten Geburtstag bei den Jedi war ihr Vorgesetzter gewesen – und Partner in vielerlei Hinsicht. Darunter konnte sich Adrian einiges vorstellen und anhand ihres Tonfalls befürchtete er richtig zu liegen. Auch wenn sie damals noch fast Kinder gewesen waren, so hatte er den Besuch des Riesenrads auf Bothawui nicht vergessen – und irgendwie versetzte ihm der Gedanke einen Stich. Natürlich war das Unsinn. Adrian schob den Gedanken bei Seite.


„Nein, ich kann mich nicht erinnern …“

murmelte er zögernd.

„Irgendwie werden alle Erinnerungen dieses Tages von Alisahs Verschwinden überschattet.“

Und dem Auftauchen seines Vaters. Er hatte mit Exodus schon über diesen Vorfall gesprochen und konnte seine Beweggründe nachvollziehen – und trotzdem musste er sich zwingen die aufkeimende Wut niederzuringen.

„Aber … wann?“

Er konnte es immer noch nicht recht glauben. Warum sollte Akemi für den Geheimdienst arbeiten? Zugegeben: Die Illusion war perfekt. Ihre zierliche Statur, das herzliche Lächeln.
Sein Erstaunen hatte seine Stimme ein bisschen laut werden lassen. Mit gesenkter Stimme wiederholte er:


„Ich meine: Wann hast du dort angefangen? Und warum? Wie kamst du dazu?“

Ihm schossen zwar noch einige andere Fragen durch den Kopf, aber er wollte sie erst einmal antworten lassen. Wenn sie das überhaupt konnte, durfte oder wollte. Die Republik war nicht hier auf Coruscant, Adrian kein Jedi mehr … die ganze Sache war ohnehin schon heikel genug.
Unweigerlich sah er sich nach den anderen Restaurantgästen um. Keinen schien ihnen besondere Beachtung zu schenken, stellte Adrian erleichtert fest. Andererseits: Man konnte nie wissen – Akemi war das beste Beispiel.


[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]
 
- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -

Ungläubig und vollkommen überrascht wirkte Adrian, als Akemi ihm erzählte, dass sie für den Geheimdienst gearbeitet hatte. Natürlich konnte er sich das für sie nicht vorstellen, ihr ging es ja im Grunde ähnlich. Wenn sie sich heute im Spiegel ansah, kam ihr das alles so weit weg vor. Außerdem, was hatte sie schon geleistet? Sie war Cris hinterher gelaufen, hatte sich den Großteil der Zeit von ihm beschützen lassen und ein paar Leute getötet. Bei dem letzten Gedanken musste sie schlucken. Sie dachte nicht oft daran, was sie getan hatte, aber in diesem Moment kam es wieder und schnürte ihr fast die Kehle zu. Die meiste Zeit über verdrängte sie es einfach. Diese Agentin exisiterte nicht mehr und Akemi versuchte sich manchmal einzureden, dass das eine ganz andere Akemi gewesen war. Meistens funktioniertes es.

„Es fing auf Naboo an.“

Erzählte sie Adrian schließlich leise. Vor sich sah sie Cris, wie sie ihm zum erstem Mal begegnet war. Sie war noch so klein gewesen und er war ihr wie ein Held vorgekommen.

„Dort lernte ich in einem Park Cris kennen. Wir sprachen nur eine Minute miteinander, als ein imperialer Agent aus einem Versteck heraus auf Cris und seinen Begleiter schoss. Ich stand mitten drin, zur falschen Zeit am falschen Ort, sozusagen, und Cris riss mich herunter um mich zu schützen.“

Ein vorsichtigtes Lächeln stahl sich auf Akemis Lippen. Diese Erinnerung an ihr erstes Zusammentreffen mit Cris hatte etwas nostalgisches, trotz allem.

„Ich erfuhr, dass er ein Agent des republikanischen Geheimdienstes war und bot ihm einen Schlafplatz in meiner Wohnung an“

So wie das klang, war sie wirklich naiv gewesen. Wer ließ schon fremde Männer in seiner Wohnung schlafen? Sie war gerade mal vierzehn gewesen! Heute konnte Akemi nur den Kopf über sich selbst schütteln. Wenn Cris nicht Cris gewesen wäre, hätte diese Aktion auch anders ausgehen können.

„Jedenfalls... wir wurden Freunde und ich fing an Cris zu bewundern für das, was er tat.“

Dieser Teil war schwierig zu beschreiben. Wie sollte Adrian begreifen, was Akemi damals gefühlt hatte? Es war ja um mehr gegangen als bloße Freundschaft. Cris war ihr Seelenpartner gewesen.

„Ich weiß nicht, wie ich es am besten erklären soll, aber Cris und ich brauchten einander. Wir hatten eine ganz besondere Bindung.“

Nachdenklich unterbrach sich Akemi, um ein paar Bissen zu essen. Sie wusste nicht, ob überhaupt irgendjemand nachvollziehen konnte, wie es damals gewesen war.

„Schließlich musste er Naboo wieder verlassen, ich setzte meine Schauspielkarierre fort und irgendwann bin ich einfach abgehauen und ihm nach Corellia gefolgt, wo ich ebenfalls dem Geheimdienst beitrat. Verrückt, oder?“

Sie musste über sich selbst den Kopf schütteln.

„Ich wollte einfach nur bei ihm sein, verstehst du? Ich habe ihn so bewundert, wollte genauso tapfer und cool sein wie er. Außerdem konnte ich nicht ohne ihn.“

Sie sah Adrian an und fügte schnell hinzu:

„Nein, versteh mich nicht falsch! Damals war es noch nicht... ich meine, wir waren kein Liebespaar oder so! Ich war ja noch viel zu jung!“

Akemi brach ab und schwieg. Bisher hatte es ihr nichts ausgemacht darüber zu reden, aber es wurde schwieriger je mehr sie sich dem Zeitpunkt näherte, als Cris und sie sich tatsächlich verliebt hatten. Wenn sie nich wollte, brauchte sie Adrian davon natürlich nichts zu erzählen, aber irgendwie wollte sie es gerne. Es gehörte zu ihr, ob es nun angenehm war oder nicht, und Adrian sollte ruhig wissen, was sie in den letzten Jahren erlebt hatte. Mit ihm konnte sie vertraut sprechen, schon alleine weil er mal zu den Jedi gehört hatte und darum ihr Geheimnis hüten konnte. Aber mehr noch, sie waren schließlich „alte“ Freunde, hatten sich gekannt als sie noch Kinder gewesen waren. Bei ihm hatte sie das Gefühl, dass sie offen sprechen konnte und sich für nichts schämen musste.

„Aber es hat sich natürlich etwas zwischen uns entwickelt. Vielleicht war das abzusehen. Als ich älter wurde kamen wir uns näher.“

Sie versuchte es möglichst schlicht und distanziert zu formulieren.

„Als Corellia fiel, entkamen wir mit knapper Not in den Hyperraum. Danach wurden wir vom Rest des Geheimdienstes getrennt und flohen nach Alderaan. Dort verliebten wir uns.“

Ohne ihn anzusehen nahm Akemi ihr Glas und trank einen kräftigen Schluck, um ihre trockene Kehle wieder geschmeidig zu machen. Leider half es nicht viel.

„Zwischen uns war es... es war etwas besonderes. Wir gehörten zueinander.“

Sagte sie noch leiser als zuvor, fasste sich dann und schaute Adrian schließlich wieder an.

„Zumindest dachte ich das. Wir flogen nach Bothawui zu meiner Familie. Sie lernten ihn kennen, es war alles wie ich es erhofft hatte. Wir konnten meine Eltern sogar überzeugen nach Naboo umzusiedeln. Kurz gesagt, es war perfekt. Aber auf Naboo.. verließ er mich dann.“

Ihre Stimme klang ein wenig erstickt, aber zu ihrer großen Verwunderung hatte Akemi nicht mit den Tränen zu kämpfen. Sie würde nicht weinen, dieses Mal nicht. Viellicht hatte sie inzwischen einfach genug geweint. Irgendwann musste man doch beginnen darüber hinweg zu kommen.

„Wir verbrachten ein paar Tage in dem Ferienhaus eines Journalisten, der ein Interview mit mir gemacht hatte. Ich wachte morgens auf... suchte nach Cris, und er... er war fort.“

Tief Luft holend starrte Akemi auf ihren Teller und stach schließlich ihre Gabel heftig in das Stück Fleisch hinen.

„Unser Pilot teilte mir mit, dass er abgehauen war ohne Erklärungen zu hinterlassen. Cris hatte ihn – den Piloten – lediglich gebeten auf mich acht zu geben. Das war's.“

Der Ton, in dem sie die letzten beiden Worte aussprach, war bitter. Nun schimmerten Akemis Augen doch ein klein wenig, aber sie hielt sich zurück.

„Danach habe ich nichts mehr von ihm gehört. Nichts. Ich blieb auf Naboo, lenkte mich ab, fing wieder an Filme zu drehen. Seit der Schlacht von Corellia hatten wir keinen Kontakt mehr zum Geheimdienst gehabt und ich beließ es dabei. Was sollte ich noch dort?“

Akemi zuckte mit den Schultern und jetzt konnte sie sogar wieder ein wenig lächeln.

„Ich war eine erbärmliche Agentin. Cris musste die halbe Zeit über auf mich aufpassen.“

Sie seufzte leise, dachte an ihre Begegnung mit Chesara und fand, dass es jetzt doch passte, sie zu erwähnen.

„Dann traf ich deine alte Meisterin... Chesara.“

Fuhr sie wieder sehr leiste fort. Sie hatte ihren Kopf weit nach vorne gebeugt, damit niemand ihr Gespräch mit anhören konnte.

„Sie ist hier auf Coruscant... ebenso wie Cris. Sie erzählte mir auch ein bisschen von dir, dass du in der Firma deines Großvaters arbeiten würdest, aber sie wusste nichts über... über Alisah. Aber Cris hatte sie getroffen und mit ihm gesprochen und nach dem, was sie sagte, wollte er mich wiedersehen. Sie sagte, er wollte sich entschuldigen, er bereue, was er getan habe.... ich habe eingewilligt und sie wollte es ihm ausrichten. Aber ich habe nichts wieder gehört, weder von ihr noch von ihm.“

Das war alles. Sie hatte nichts wieder gehört. Akemi blickte auf, lächelte und zuckte mit den Schultern.

„Das war meine Geschichte in Kurzfassung. Jetzt bist du auf dem Laufenden.“

- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -
 
|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ heruntergekommene Gegend mit einigen Bars ▫ Nische zwischen zwei Häusern || ▫ Azgeth

Regelmäßiges Tropfen schallte durch den Äther und plätscherte heimlich und leise ins Gehirn einer kauernden, schwarzhaarigen Gestalt. Diese hockte seit vielen Stunden auf dem harten Boden der Straße und hielt sich den Kopf. Wenig Stärke war in dem Körper zu erkennen, der zusammengesunken und scheinbar angewachsen Zeit und Witterung ausgesetzt war. All dies hätte Azgeth vielleicht gestört, wäre ihr Sein nicht vollständig von ihrem Inneren beherrscht. Die Außenwelt war nicht viel mehr als ein grauer Schatten, ein Beiwerk der Existenz. Das rote Glühen in ihrem Verstand war dagegen weitaus realer. Die Stimmen hörte sie nicht mehr. Sie waren nicht mehr zu verstehen. An deren Stelle war ein unbestimmtes Gefühl getreten. Eines, welches sie mehr und mehr zerdrückte, langsam, quälend, es genießend. Jedenfalls kam es der ehemaligen „Erleuchteten“ so vor. Die Stimmen hatten sich zu einer stummen Macht verbündet und sandten nun ihren Zorn geballt ins Herz der Gemarterten. Der Druck, und der damit einhergehende Schmerz waren kaum auszuhalten. Aber sie musste. Eine andere Wahl blieb ihr schließlich nicht.

Hatte sie es eventuell verdient? Vielleicht hatte sie das.

Sie hatte vergessen wie sich Schuld anfühlte. Inzwischen hatte sie geglaubt über so etwas zu stehen. Als Sith war es so gewesen. Doch jetzt wo sie weder Sith, noch Jedi, noch sonst etwas war, da kam offenbar alles wieder zurück. Es hatte niemals Bedauern, niemals Zögern gegeben. Man tat die Dinge einfach. Moral war lediglich ein Mittel die Entfaltung wahren Potentials zu verhindern. Es war notwendig sich von solch rein konstruierten Gebilden zu lösen. Was also war dieses Gefühl? Diese Manifestation der Pein, die ihre Existenz immer mehr zu vereinnahmen drohte? Ein Teil der bisher von Hass Getriebenen wollte aufschreien und all dies in einem Blutbad ertränken. Aber das war der Weg der schnellen Erlösung. Ihr war inzwischen bewusst, dass dies der Weg wieder zurück zum Anfang war. Einmal eingeschlagen würden sich all ihre Bemühungen als sinnlos erweisen. Die schmerzhaften Schritte wären vergebens gewesen. So verging der Aufschrei lautlos in der Seele der in der Dunkelheit Wandelnden.

Schritte. Poltern. Eine männliche Stimme. Die Aufmerksamkeit der Ex – Sith wurde auf die unmittelbare Umgebung gelenkt. Unfreiwillig reagierte lediglich der Körper auf den Aufruf des Fremden. Ein stämmiger Mann um die Vierzig, bepackt mit einer großen Tonne, hatte sich in die kleine Gasse begeben und stand nun wenige Meter von ihr entfernt. Azgeth sah den Menschen wie durch einen Schleier. Jegliche Sinne waren taub und leiteten Informationen nur widerstrebend weiter.


"Ey, was machen Sie denn hier?" Als die muskulöse Frau nicht reagierte, fuhr er fort, barscher diesmal. "Hinter meiner Bar wird nicht rumgelungert! Zieh Dir dein Zeug woanders rein!" Immer noch keine Antwort, lediglich die Augen schienen in dem zerschnittenen Gesicht noch Leben in sich zu haben.

"EY!" Der Mann versuchte es mit anschreien, vermutlich das letzte Mittel das ihm einfiel, bevor er zu körperlichen Mitteln griff. Wahrscheinlich hätten auch mehrere Sirenen keine Antwort von Azgeth erzwingen können. Die Welt der Machtbegabten war viel zu chaotisch um auch noch eine vernünftige Kommunikationsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Der Ausdruck im Gesicht der ehemaligen Sklavin blieb so verständnislos wie zuvor. Jetzt erst schien der Mann sein Gehirn einzuschalten und sich aus seinem Alltagstrott zu lösen.

"Alles in Ordnung? Brauchst Du'n Arzt?" Arzt? Arzt! Das war etwas Gutes, oder?

"Chesara" , antwortete die psychisch Angeschlagene lediglich. Dies war doch etwas Gutes?! Mit dieser Aneinanderreihung von Vokalen und Konsonanten konnte der Barmann natürlich nicht viel anfangen.

"Was?" Da er keine Erklärung von der erbärmlich in der Gosse hockenden Gestalt erhielt, schnaufte der Mittvierziger und warf die Tonne in die Ecke. "Weißt Du was? Ich ruf’ die Ambulanz. Sollen die sich doch mit Dir rumärgern."

Schon wieder Sicherheitskräfte? Schon wieder jemand, der sie verraten konnte? Schneller als es sich ihr Gegenüber hätte erträumen lassen, war Azgeth aufgesprungen und hatte den Mann am Kragen gepackt.

"Nein!!" , kam es krächzend über die Lippen der Dunkelhaarigen, halb bittend, halb befehlend, halb drohend und halb flehend. Reflexartig stieß der stämmige Mann die ehemalige Sith von sich weg und starrte sie überrascht an.

"Niemals!" , prophezeite die Kämpferin mit abwesend klingender Stimme, schnappte sich in einer schnellen, fließenden Bewegung ihre Tasche und wandte sich mit durchdringenden Augen wieder dem Mann zu. Die Macht der Dunkelheit umwaberte die Hülle der Gepeinigten so intensiv, dass selbst dieser Nichtsensitive es spüren konnte. Ohne ein Wort zu sagen wich er zur Häuserwand zurück, öffnete Azgeth damit den Weg aus der Gasse. Ein böses Grinsen zierte die Gesichtszüge der Frau, als sie an dem Menschen vorbei rannte. Sie würde nirgends sicher sein. Die Macht würde überall sein, sie ewig verfolgen. Es gab kein Entrinnen vor ihrer Vergangenheit. Wo sie auch hinkam, man würde sie verfolgen und jagen. Ausnahmsweise schienen die Stimmen mit ihrem eigenen Empfinden überein zu stimmen. Während sie durch das dunkle Labyrinth von Coruscants Straßen irrte, wurde sie von einem einzigen Wort getrieben.

"Lauf!"

|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Straße || ▫ Azgeth
 
- Coruscant – City – Wohnung der Familie Cortina – Mit Ramón und Cloé -

In dem Zimmer war es ruhig. Niemand von ihnen sprach, obwohl es so manches gegeben hätte, worüber zu reden sich vielleicht gelohnt hätte. Noa empfand das nicht so. Sie war froh, dass sie miteinander schweigen konnten, während sie auf die schicksalsträchtigen Nachrichten warteten, die früher oder später eintreffen würden. Still und bewegungslos starrte sie wieder einmal aus dem Fenster. Draußen gab es so vieles zu sehen und doch wieder nichts. Was war schon wichtig, wenn man um das Leben seines Bruders bangte? Seit rund vier Stunden hatten sie nichts mehr von ihm gehört. Er konnte längst tot sein, erschossen von imperialen Sturmtruppen, die so kühl und gelassen wirkten hinter ihren hässlichen Masken. Cloé saß nach wie vor auf dem Sofa, die Beine übereinander geschlagen, die Arme vor der Brust verschränkt. Sie nagte an ihrer Unterlippe, was ein sicheres Zeichen dafür war, dass sie tief in Gedanken versunken war, während Ramón in der Küche Sandwichs machte. Doch als er sie seinen Schwestern anbot, hatte keine von ihnen so richtig Hunger. Er selbst jedoch auch nicht. Unberührt blieb das Essen auf der gläsernen Servierplatte liegen, während sich die Atmosphäre mit jeder verstreichenden Minute noch mehr anspannte. Noas Augen, obwohl in die Ferne gerichtet, nahmen nichts wahr. Sie musste daran denken wie es sein würde, wenn sie von Leandros Tod erfahren würden. Wie würde Pa damit fertig werden? Sie wussten alle, dass das was sie taten nicht ungefährlich war. Sich mit dem Imperium anzulegen war kein Spaß, sondern bitterer Ernst. Sie konnten alle sterben, alle verhaftet, verhört, gefoltert und hingerichtet werden. Dennoch würde das Wissen um die Gefahren und Konsequenzen nicht vor dem unbändigen Schmerz schützen, den man erfuhr, wenn einer von ihnen umkam. Ihre Gedanken laut auszusprechen traute sich Noa nicht. Ramón würde verstehen, was sie meinte, aber Cloé würde es fertig machen. Sie konnte nicht nachvollziehen, warum ihre Geschwister und ihr Vater diesen „zu nichts führenden“ Kampf aufnahmen, warum und wofür sie ihre Leben aufs Spiel setzten. Cloé Raquelle war in ihrem Herzen eine treue Bürgerin der Republik, so wie sie alle, doch sie hielt nichts vom Krieg oder von den Opfern, die er einforderte. Den Einsatz ihrer Familie tolerierte sie, da ihr nichts anderes übrig blieb und inzwischen hatte sie sogar aufgegeben mit ihnen zu diskutieren. Trotzdem gefiel ihr nicht, wozu ihr Vater und ihre Geschwister sich verpflichtet hatten und schon gar nicht mochte sie daran denken, was ihnen alles passieren konnte.

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Pablo sich endlich meldete. Draußen war es bereits dunkel geworden. Ramón nahm das Com sofort an sich, als es unheilverkündend vibrierte. Cloés Haltung versteifte sich, während Noa wie ein Blitz herum fuhr. Ihre Augen ruhten auf Ramón, der gefasst zuhörte, was Pablo ihm zu berichten hatte. Er verhielt sich ganz ruhig, sagte nur wenig. Noa kam näher, sah zu Cloé. Ihre Blicke trafen sich und sie bemerkten beide, wie sich ihre eigenen Sorgen im Gesicht der anderen widersiegelten. Schließlich atmete Ramón erleichtert auf. Vollkommen syncron wandten sich die Schwestern in seine Richtung.


“In Ordnung, danke. Bis später“

Langsam nickte er ihnen zu, auf seinen Zügen der Anflug eines Lächelns.

“Leandro geht es gut. Er ist im Hauptquartier.“

Wie eine schwere Last fiel der Druck von Noa ab. Erschöpft ließ sie sich neben Cloé auf das Sofa sinken. Ramón grinste.

“Typisch Leandro. Macht's wie immer spannend.“

Doch Noa konnte nicht darüber lachen, noch nicht. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Cloé legte den Arm um sie.

„Spar dir die Witze, Ramón. Es hätte auch anders ausgehen können.“

Wies sie ihn zurecht.

“Stimmt.“

Gab er zu und griff nach einem Sandwich.

“Ist es aber nicht.“

Noa öffnete ein Auge, als sie langsam realisierte, welche gute Neuigkeiten sie gerade bekommen haten: ihrem Bruder ging es gut und sie waren alle in Sicherheit. Das war ein Grund sich zu freuen. Sie richtete sich auf und gab Cloé einen Kuss.

„Freu dich, Süße. Es ist alles gut.“

Sie strich ihrer „großen“ Schwester, die nur sieben Minuten älter war als sie, über die Haare, stand auf, zog ihre Jacke an und nahm sich ebenfalls ein Sandwich. Mit einem Mal war ihr Hunger zurück gekehrt.

“Wo willst du hin?“

Wollte Cloé wissen.

„Zum Hauptquartier, Leandro einen Arschtritt verpassen. Kommst du mit, Ramón?“

Ihr Bruder schüttelte den Kopf, grinsend über den plötzlichen Stimmungswandel seiner Schwester. Leandro tat ihm jetzt schon leid. Er würde sich ganz schön was anhören können.

“Nein, ich kann nicht, hab' noch was zu erledigen. Ich schaue morgen vorbei. Aber meld dich kurz, wenn du weißt, was mit den anderen ist.“

„Okay, mach ich.“

Verspach Noa, drückte ihrer Schwester noch einen weiteren Kuss auf den Kopf und machte sich auf den Weg in die unteren Ebenen, zum Hauptquartier der „Defender“, wo ihr Vater und ihre Brüder Pablo und Leandro bereits das schief gelaufene Attentat besprachen und sich wahrscheinlich bereits Gedanken über ihre nächste Aktion machten. Diesmal jedoch, wusste Noa, würde sie dabei sein.

- Coruscant – City – auf dem Weg in die unteren Ebenen -
 
- Coruscant – City – Raumhafen -

Die meisten nannten ihn Webber, nach seinem Nachnamen. Seinen Vornamen kannte kaum jemand, aber das machte ihm nichts aus. Ihm ging es nicht um Belanglosigkeiten wie Namen. Wichtig war nur das große Ganze, wichtig war die Republik, ihr Erhalt, ihr Wiederaufbau. Webber war Teil der „Defender“, jener Gruppe von Widerstandskämpfern, die sich von Jared Grant, oder auch General Grant, wie man ihn gerne nannte, führen ließen. Grant war nie Soldat gewesen und der Titel, den man ihm verliehen hatte war bloß fiktiv, aber er trug verdammt nochmal dazu bei dass die Leute Respekt vor ihm hatte. Webber hatte extremen Respekt vor dem General. Grant war es, der ihre Missionen plante, der die Details festlegte, die Leute einteilte. Er war der Kopf ihrer Organisation, der Kopf des Widerstandes. Er war derjenige, der den Mut besaß dem dreckigen Imperium die Stirn zu bieten. Das sollte ihm erstmal einer nachmachen! Männer wie Grant brauchten sie, wenn sie Coruscant wieder zur Vernunft bringen wollten.

Webber war im Raumhafen platziert. Einer musste schließlich überwachen, wer alles kam und ging und was sonst noch nennenswertes hier geschah. Er trug die mausgraue Uniform eines Angestellten der Abfallbeseitigung und entsprechendes Equipment. Heute hatte er schon ettliche Gepsräche der Reisenden, aber auch der Angestellten mitgehört, die sich über das Attentat auf Moff Veran unterhielten. Hin und wieder flimmerten entsprechende Schlagzeilen über die riesigen Nachrichtenbildschirme. Offensichtlich hatten die Jungs ihr Ziel verfehlt und eine Niederlage einstecken müssen. Webber wusste nicht, wer alles im Team gewesen war. Er glaubte zu wissen, dass einer von Cortinas Söhnen zu der Gruppe gehört hatte, aber ansonsten hatte er keine Informationen. Na, er würde es noch früh genug erfahren, was aus der Sache geworden war.

Der Großteil des Tages war vergangen, ohne dass etwas aufregendes passiert wäre, doch in der letzten halben Stunde hatte es dort, wo sich Webber gerade aufhielt, ein wenig Hektik gegeben. Mehrere Sicherheitsbeamte und ein paar Sturmtruppen hatten sich bei einer bestimmten Landebucht versammelt und warteten augenscheinlich auf die Ankunft eines Schiffes. Webber hielt sich im Hintergrund, blieb jedoch wo er war, um alles mitbekommen zu können. Tatsächlich landete kurz darauf ein Frachter und ein paar Leute stiegen aus. Webber konnte nicht hören, was der offensichtliche Captain mit dem Kopf der Sicherheitswache besprach, aber der Wortwechsel schien nicht besonders freundlich zu verlaufen. Danach ging alles ziemlich schnell. Wenn Webber sich nicht verschaut hatte, dann hatte dieser lebensmüde Captain das Feuer eröffnet. Jedenfalls fiel der Chef der Sicherheitswache schließlich hintenüber. Webbers Blick ging von links nach rechts. Die Sicherheitskräfte und Sturmtruppen zogen sofort ihre Blaster. Einer der Männer ergab sich sofort, andere schossen zurück – und einer von ihnen ergriff die Flucht. Webber folgte ihm mit dem Blick. Der war wenigstens nicht wahnsinnig. Dieser Captain schoss immer noch wild um sich. Was nun? Es war an der Zeit sich zurück zu ziehen für Webber, wenn er nicht auch noch was abbekommen wollte. Der Typ, der sich abgesondert hatte, hatte hinter einigen Containern Schutz gesucht, doch diese wurden nun auch von der Raumhafensicherheit unter Beschuss genommen. Wie bereits gedacht, es war Zeit für den Rückzug... Webber zögerte. Verdammt, er konnte den Typen da hinten doch nicht sich selbst überlassen! Es sah nicht so aus, als wollte ihm irgendjemand zur Hilfe eilen. Webber stöhnte, aber immerhin war das ein bisschen Action. Ansonsten hatte der Tag ja nichts gebracht für ihn. Kurz entschlossen zog er seinen Blaster und konnte zwei Sicherheitskräfte direkt nacheinander ausschalten. Der verrückte Captain tat sein übriges – die Fracht musste ganz schön was wert sein, dass er einen solchen Aufstand machte. Da er zwei Beamte zu Fall gebracht hatte, zielte das Feuer nun auch auf Webber selbst. Wenn er das hier lebend überstand, konnte er sich hier so schnell nicht mehr blicken lassen. Er setzte sich in Bewegung, verfiel in Laufschritt, feuerte seinen Blaster in Richtung der Imperialen ab und schlug sich bis zu den Containern durch, hin zu dem Einzelkämpfer. Leute, die was gegen das Imperium hatten waren ihm sympathisch.


„Hey, gibt’s Probleme?“

Fragte er grinsend und streckte dem Fremden die Hand hin.

„Mein Name ist Webber. Wir sollten sehen, dass wir von hier verschwinden.“

Die Blasterschüsse prallten an den stählernen Wänden der Container ab. Webber ging aus der Deckung und ließ einen ordentlichen Feuerhagel auf die Imperialen nieder hageln. Dann deutete er hinter sich.

„Jede Landebucht hat einen zweiten Sicherheitsausgang... oder auch Fluchtweg genannt.“

Bemerkte er grinsend.

- Coruscant – Raumhafen – Landebucht – Mit Tylaar -
 

Anhänge

  • NPC Jai Somchai 1.jpg
    NPC Jai Somchai 1.jpg
    23,3 KB · Aufrufe: 292
  • NPC Ketaki 1.jpg
    NPC Ketaki 1.jpg
    25,7 KB · Aufrufe: 289
  • NPC Miley 1.jpg
    NPC Miley 1.jpg
    29,8 KB · Aufrufe: 288
  • NPC Glenn.jpg
    NPC Glenn.jpg
    27,4 KB · Aufrufe: 275
  • NPC Amber-Rose 1.jpg
    NPC Amber-Rose 1.jpg
    24,8 KB · Aufrufe: 278
Zuletzt bearbeitet:
[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]

”Wow.”

Adrian wusste kaum was er nach Akemis Geschichte “in Kurzform” sagen sollte. Anfangs hatte er protestieren wollen: Eine 14-jährige und ein (vermutlich deutlich älterer) Agent des Geheimdienstes. Aber Akemi erzählte weiter und Adrian erfuhr, dass sie sich erst später verliebt hatten.
Er hatte in den letzten paar Jahren zwar auch ein paar Erfahrungen mit Mädels gesammelt und eine Freundin gehabt – aber Akemis Beschreibung ihrer Beziehung zu Cris klang ernster als seine kurzlebigen Frauengeschichten. Andererseits hatte er nach seiner ersten beendeten Beziehung auch mies gefühlt, getrauert und Sehnsucht gehabt. War sie nur noch nicht über Cris hinweg oder war es wirklich eine schon sehr ernste Beziehung für ein junges Mädchen gewesen?
Vielleicht war es beides.
Zumindest hatte er nicht vor ihre Gefühle weiter zu hinterfragen.
Der Schlussstrich von Akemis Beziehung klang bitter und Adrian war versucht Cris’ Gefühle für sie anzuzweifeln und ihn als nicht gut genug für sie einzustufen. Aber weder kannte er den Mann noch seine Beweggründe, also untersagte er sich ein vorschnelles Urteil. Vielleicht hatte er sie nur schützen wollen?
In Gedanken legte er sich einen Satz darüber zurecht, dass Akemi doch keine so schlechte Agentin gewesen sein konnte, allein wegen ihrer guten Tarnung. Dann formte sein Mund aber ganz andere Worte:


“Wo ist Chesara?“

Er wusste nicht, ob er seine alte Meisterin wieder sehen wollte. Der Weg zu ihr führte zwangsläufig zu den Jedi und Adrian war sich unsicher, ob er diesen Weg wieder beschreiten wollte.

“Entschuldige, ich wollte deine Geschichte nicht komplett überspringen. Ähm … ich bin platt, ehrlich gesagt.“

Wie war das noch? Achja:

“Ich kann mir nicht vorstellen, dass du eine schlechte Agentin gewesen bist. Allein deine Tarnung ist perfekt – ich habe es doch auch nicht sofort glauben können.“

Er zwang sich zu einem schiefen Grinsen.
Dann rief er sich Akemis Worte noch einmal in Erinnerung. Sie hatte von Alisah gesprochen … Chesara hatte nichts von ihr gehört.
Plötzlich traf ihn der Schlag: Was war wenn Alisah umgekommen war, zerrieben in der harten Ausbildung der Sith oder im Kampf mit den verbliebenen Jedi?
Der Gedanke lähmte ihn. Er wandte sein Gesicht kurz von Akemi ab, wollte sich nichts anmerken lassen. Alisah hatte sich nie gemeldet. Vielleicht hatte sie schon kurz nach ihrer Flucht ihre Taten bereut und hatte zurückkehren wollen, es jedoch nicht gekonnt?
Bisher war er immer nur wütend gewesen – plötzlich hatte er Angst. Und eine Idee:


“Ich denke ich muss zu Chesara.“

Er wischte sich die Tränen aus den Augen und sah Akemi wieder an. Was sollte das? Das hier war ein gemütliches Abendessen, er sollte ihr die Stimmung nicht so verderben.

“Es tut mir Leid. Ich hatte für einen Moment Panik …“

[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]
 
Coruscant-Raumhafen - Landebucht - mit Webber

Manchmal wünschte sich Tylaars nicht sehnlicher, als sich auf einem kahlen Felsen irgendwo am Ende der Galaxis zu verkriechen und da Imperium, Rebellion, Republik und Jedi sich selbst zu überlassen, alles zu vergessen. Er war es so leid, sich seit Jahren selbst zu verleugnen, miese Jobs zu erledigen, die kein halbwegs Vernunft begabtes Wesen überhaupt annehmen würde, immer zu wenig zu leben und zu viel zum sterben zu erlangen. Dieses ziellose Gestolper zwischen den Welten machte ihn fertig.
Denn jetzt steckte er schon wieder bis zum Hals im Dreck, weil sein Arbeitgeber ein verdammter Irrer war, der sich mit einem ganzen Sturmtrupp anlegen musste. Und das nicht einmal wegen einer Fracht, sondern weil er ein sturer Mistkerl war, dem es vollkommen egal war, was aus seiner Besatzung wurde. Wieder einmal steckte Tylaar in der Klemme für nichts, wieder einmal musste er hier mit einem Blastergewehr fuhrwerken, statt zu kämpfen, wie er es gelernt hatte.
Mit dem Lichtschwert und der Macht.
Zaith hatte nichts gegen Blaster, ganz im Gegenteil. Es gab Situationen, in denen sie von Vorteil waren. Aber in diesem Moment, gegen eine Übermacht, die nur mit Strahlenwaffen und vielleicht Granaten bewaffnet war, wäre es für ihn ein Leichtes ... Er würde die imperialen Schweine ganz einfach niedermähen, sie aus der Landebucht prügeln, ihnen alles ...

Tylaar drückte ab, feuerte eine Salve von drei Schuss auf einen gepanzerten Feind, legte seine ganze Wut in dieses Feuer. Er war es so leid, dieses Versteckspiel.
Sein Feind wurde getroffen, sackte gegen einen seiner Kameraden. Tylaar ließ den CDH17 Blasterkarabiner sinken, hing ihn zurück auf den Rücken. Blitzschnell griff seine Rechte in die Innentasche seiner Lederjacke. Er fühlte das kalte Metall des Lichtschwertgriffes und es war ihm einen Moment vollkommen egal, ob er die ganze imperiale Verteidigung von Coruscant damit alarmieren würde. Noch einen kleinen Moment ...


"Hey, gibt's Probleme?"

Die Stimme riss ihn aus dem Strudel der Gefühle heraus, die ihn zu überwältigen drohten. Wie durch einen Schleier bekam er mit, dass vor ihm zwei Imperiale niedergeschossen wurden und zwar von einer Position aus, die hinter ihm lag. Und da bemerkte er den Fremden, der ihm unerwartet zu Hilfe gekommen war.
Das war seine Chance! Erschrocken wurde Zaith bewusst, dass er um ein Haar sein Lichtschwert mitten auf Coruscant eingesetzt und damit sein sicheres Ende besiegelt hätte. Jetzt aber war plötzlich die Gelegenheit da, diesem Drama zu entkommen, ohne es noch schlimmer zu machen. An einen Trick dachte er nicht eine Sekunde. Wer wäre so irre und würde zwei imperiale Sicherheitsbeamte erschießen, ihm aus der Gefahrenzone zu helfen, nur um ihn dann in irgendeiner dunklen Ecke zu ermorden? Unsinn. Der fremde Mann bot ihm seine Hilfe an und ganz egal, warum er das tat; Tylaar musste hier weg.

Er zog die Hand wieder aus der Jacke heraus und nahm stattdessen das Blastergewehr zurück in Anschlag. Ein Sturmtruppler wagte sich zu weit aus der Deckung heraus, zwei präzise Schüsse bestraften den Fehler final.


"Ich bin Syrus", rief er dem Fremden zu, der ebenfalls feuerte. "Danke für die Hilfe, Mann!"
Tylaar sah kurz über die Schulter zu dem von Webber angesprochenen Fluchtweg, dann nickte er. "Ich gebe dir Deckung, halte die Mistkerle unten, bis du den Ausgang erreicht hast. Ab da gibst du mir Feuerschutz und ich komme zu dir. Ich hoffe allerdings, du hast eine Idee, wie es ab da weitergeht, sonst stecken wir definitiv tiefer im Dreck als vorher!"

Coruscant-Raumhafen - Landebucht - mit Webber
 
Zurück
Oben