Coruscant

Coruscant - Obere Ebene - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - Jake, Syntal, Dany

Nun, immerhin klüger, als er aussah...Syntal war einigermaßen zufrieden, auch wenn er das nie an seine eisige Oberfläche ließ. Der Fremde stellte sich als Jake Craban vor...sollte ihm der Name irgendetwas sagen ? Nein, noch nie zuvor gehört. Ein quasi unbeschriebenes Blatt also. Jake bot ihm sogleich das Du und bestand darauf, mit seinem Vornamen angesprochen zu werden. Hm. Hielt sich wohl für was ganz besonderes...Immerhin gestand er, das er sich bei seiner Beobachtung nicht allzu gut angestellt hatte.

"Wie schön, das Sie Ihre Grenzen kennen..."

Murmelte Syntal vor sich hin, hörte aber weiter zu. Jake wollte nun wissen, um was es ging und was für ihn dabei rauspringen würde. Der Agent lächelte wölfisch und lachte kurz, um im Bruchteil einer Sekunde wieder kühl und arrogant zu werden.

"Um was es hier geht oder nicht geht, Mr. Craban, geht Sie nichts an...und übersteigt Ihren Horizont. Wären Sie mit 5000 Credits zufrieden ? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit."

Syntal behielt seinen Gegenüber im Auge und wartete. Er musste sich sputen, wenn alles nach Plan laufen sollte.

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OP: Wenn das so in Ordnung wäre, überspringen wir den Hyperraum aus Zeitgründen und machen direkt auf Tatooine weiter.
 
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Jeder ansatzweise normaler Söldner oder Kopfgeldjäger hätte bei solch einer Aussage wie sie sein gesprächspartner soeben gemacht hatte, amüsiert gelächelt und nachgeharkt um noch mehr rauszuhandeln und etwas über die Mission zu erfahren.
Nun..... Jake war 1. recht Verzweifelt und sah sich 2. nicht als Söldner oder Kopfgeldjäger sondern eher als Freier Arbeiter, und die mussten seiner Meinung nach nicht wissen was sie taten, solange es Geld dafür gab.
Folglich stimmte Jake dem Mann mit einem nicken zu.


"Abgemacht, ich werd eh früher oder später etwas mitbekommen. Und von den Cedits kann ich ne weile Leben"

Wie gesagt waren 5000 Credits für einen Kopfgeldjäger eine nicht sonderlich annehmbare Summe, doch im Vergleich was Jake mit seiner Arbeit sonst so verdient hatte, eine wahre Goldgrube.

"Doch du solltest mir zumindets sagen wo es jetzt Hingeht. Oder geht mich das auch nichts an?"

die Frage war zwar eher Rhetorisch gemeint, doch Jake befürchtete fast dass sein neuer Arbeitgeber sie mit "Ja" beantworten könnte

Coruscant - Obere Ebene - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - Jake, Syntal, Dany


OP: Alles klar, is in Ordnung
 
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Ausgezeichnet...damit war dieses Problem also auch erledigt und Syntal konnte sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe widmen. Auf Tatooine galt es, die Black Sun-Leute ausfindig zu machen und sich dann schnellstmöglich zum Flaggschiff des Großadmirals zu begeben. Ab da hing ein Großteil der Mission von Glück und Improvisation ab...Faktoren, auf die sich Syntal sonst lieber nicht verlassen hätte. Aber das war ja auch kein normaler Auftrag, falls das Wort überhaupt zu seinen sonstigen Tätigkeiten passte.

"Glauben Sie mir, Mr. Craban...wenn Sie Ihren neu erlangten Reichtum genießen wollen, sparen Sie sich die Fragen. Sie werden einfach nur tun, was ich Ihnen sage."

Bemerkte Syntal trocken, stand auf und machte sich auf den Weg, seinen...Gehilfen im Schlepptau. In der Menschenmenge fielen sie nicht auf...Syntal war eher klein und durchschnittlich, die Sorte Mensch, die nirgendwo auffiel. Und unter all diesen Menschen ohnehin nicht. Mit eiligen Schritten marschierte er in Richtung Raumhafen und antworte auf die Frage seines Begleiters ebenso schlicht wie nichtssagend.

"Tatooine."

Mehr war nicht notwendig und auch nicht wünschenswert. Schließlich erreichten Sie den Raumhafen und Syntal spazierte seelenruhig durch die Kontrollen, bis sie bei ihrem Transportmittel ankamen...einem ebenso ordentlichem wie gewöhnlichem Shuttle der Lambda-Klasse, mit imperialen Markierungen und Transpondern versehen und ordnungsgemäß registriert...es würde sich später sicher noch als nützlich erweisen. Syntal war kein Traumpilot, aber alle Agent des Geheimdienstes wusste mit imperialen und manchmal auch anderen Vehikeln umzugehen. Schweigend betraten er und sein Begleiter das Schiff, und ohne große Verzögerung aktivierte Syntal die Triebwerke, bat um Starterlaubnis und brachte das Shuttle ohne Probleme in den Orbit, um dort die Koordinaten für Tatooine in den Navicomputer einzugeben. Als sich die Sterne wenig später zu Streifen verzogen, lehnte sich Syntal etwas zurück und dachte nach, während sein Ziel unaufhaltsam näherrückte. Bald war alles vorbei...

Im Hyperraum nach Tatooine-Shuttle der Lambda-Klasse-Syntal, Jake

-> Weiter auf Tatooine
 
§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ unter Theatervolk ~§

Es war soweit. Der Tag, auf den alle gewartet hatten, der Abend der Entscheidung, die Nacht des Schicksals ... oder so. Nexus spürte dieses leichte Kribbeln unter der Haut, jenes Kribbeln, dass ihm schon so gut von den Stand-Up-Auftritten und den großen Poolspielen bekannt war. Eine Nervosität, die vieles vage Erahnen liess, Hoffnung auf Erfolg, die Schmach der Blamage, und alles solche Sachen, aber die wenigstens den Puls und die Schweißdrüsen verschonte. Es war immer wie auf dem 10 Meter Brett stehen, oder Regierungspost aufmachen, oder wie der Moment, bevor man das Mädchen fragt, ob es vielleicht Lust auf einen Kaffee hätte. Nex saß auf ein paar unbenutzten Holplakette, die sonst in die Bühnendeko mit eingebaut waren, und band sich die leicht antiquierten Schuhe zu. Er versuchte möglichst nicht an das gewaltige Publikum zu denken, dass gerade die Ränge füllte. Ein Publikum, wie er ihm noch nie gegenüber getreten war. Bei allen Spielen und Bühnenauftritten war der Zuschauerumfang, gemessen an dem heutigen, geradezu winzig gewesen.

Nu´ro Waraven hatte es geschafft heute noch jähzorniger, bissiger und erbarmungslos zu sein und sämtliche Bühnencrew und Schauspieler befanden sich praktisch die Ganze Zeit über auf der Flucht vor ihm. Hatte er einen erstmal am Wickel, war alles zu spät. Doch da er momentan damit beschäftigt war, den Floristen zusammenzubrüllen, der für die Ausstattung der Szene im königlichen Garten zuständig war, wähnte sich Nex zumindest vorläufig noch in Sicherheit vor dem geniös-göttlichen Zorn der blauhäutigen Regi-Diva. Er stand auf, zupfte sich nochmal das total zerfledderte und blutgetränkte Hemd der Folterszene zurecht und ging ansonsten auf der Stelle, bis Natalja um die Ecke kam, schon in ihr erstes königliches Kostüm buxiert.


"Da, bist du ja ..."

rief sie und kam zu Nex herüber. Zuschade, dass es zwischen ihnen beiden einfach nicht richtig gefunkt hatte, dachte Nexus, aber es war halt nichts geworden. Sie sah wirklich umwerfend aus. Sicher würden die Leute von ihr als Namenlose Königin begeistert sein. Jene Akemi Akanato konnte sich aber warm anziehen: Den Primat auf die begehrenswerteste Namenlose Königin würde sie heute loswerden.

"Du siehst wirklich toll aus."

sagte Nex und zwinkerte ihr zu, froh etwas von dem steigenden Lampenfieber abgelenkt zu werden. Sie knuft ihn in den Arm und grinste schälmisch.

"Und ob ich das tue, du Frosch. Du kannst dich in deinem asozialen Look aber auch gut sehen lassen, jaja! Na wie siehts aus, biste schon aufgeregt?"

Verdammte *******, und ob er das war, verflucht nochmal.

"Pfff ich? Ach ... nieee!"

sagte Nex und winkte ab. Puh ... alles halb so wild, die Nervosität würde verschwinden, sobald die Show losgeht. Das war immer so. Kein Grund zu Panik.

"Gerate bloß nicht in Panik, Mann."

sagte Natalja und schaute ihn schief an.

"Du packst das doch. Du kannst das, das wissen wir beide. Behalte bloß einen klaren Kopf und so und dann wird das schon. Wer ist der Prinz? Du bist der Prinz."

"Jaja, ich bin der Prinz, schon klar! Ja-Ne alles kein Problem."

"Ja?"

"Jahaaaa!"

"Jut!"

sagte sie und schritt voran, denn gleich war es soweit. In wenigen Minuten ging es los. Die erste Szene, das der Tod der gesamten namenlosen königlichen Familie wird verlautbart und die Inquästoren reisen zum Orakel. Gleich ging es los. Jeden Moment.

"OUISA!!! WAS STEHST DU DA NOCH RUM? BEWEG DEINEN NICHTSNUTZIGEN VERSAGERARSCH HIERHER!"

ertönte das gebrüllte Flüstern Waravens heran wie das unbarmherzige Zischen einer Drachenschlange. Nex nahm die Beine in die Hand und folgte dem Rest der Besetzung auf die angestammten Positionen. Sobald die Lichter ausgegangen waren, hätte er noch drei Szenen Zeit, bevor er seinen ersten Auftritt hätte. Bald, bald bald würde es losgehen. Oh Mann Oh Mann Oh Mann Oh Mann Oh Mann Oh Mann Oh Mann Oh Mann Oh Mann Oh Mann Oh Mann ... ohh?

Das Licht über den Zuschauerrängen erlosch und alles kam zur Ruhe, bevor das Bühnenlicht erstrahlte und der Vorhang lüftete sich. Die Show ging los. Oh Mann.


§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ unter Theatervolk, gefüllte Zuschauerränge ~§
 
[Coruscant, untere Ebenen]- Cris

Das Blue Velvet lag in einer ähnlichen Gegend wie das Honey House, definitiv in einem Bereich Coruscants, den der normale Bürger der oberen Ebenen niemals besuchen würde, und dennoch mit einer gewissen Distanz zu Armut, Verzweiflung und totalem Verfall ausgestattet. Der Verfall, der dieses Gebiet heimgesucht hatte, war mehr unsichtbarer Natur… verborgen unter falscher und glitzernder Fassade.
Fast beruhigend wirkendes, bläuliches Licht erhellte den Eingangsbereich der Bar, deren Name in ebenso gefärbten Lettern sporadisch aufflackerte und so die beiden bulligen, menschlichen Türsteher lange Schatten werfen ließ. Beide Männer trugen sichtbar Schockstäbe, wie sie einige Gefängniswärter benutzten, doch der ehemalige Sturmtruppler war sich vollkommen sicher, dass sie zudem Blaster mit sich führten. Welche Arrangements Vekker mit den imperialen Behörden auch immer in der Vergangenheit getroffen hatte, sein Metier war durchsetzt mit Konkurrenz, die versuchte, sich gegenseitig an Skrupellosigkeit zu überbieten, entweder im Auftrag eines einflussreichen Verbrecherlords oder aus eigenem Antrieb. Diese Geschäfte waren lukrativ – und die praktische Abwesenheit des Imperiums war eine deutliche Einladung dazu, diese Rivalitäten gewaltsam auszutragen. Wen kümmerten schon zivile Opfer? Die Wesen hier unten waren vom Imperium ausgesaugt worden und hatten nichts mehr, was im Eigeninteresse zu schützen lohnte…
Der Haupteingang der Bar schied aus. Eine kurze Beobachtung aus den Schatten eines benachbarten Wolkenkratzers hatte Cris genügt, um zu erkennen, dass die beiden Türsteher jeden Neuankömmling sehr effektiv auf Waffen untersuchten, effektiv genug, dass ihnen auch das verborgene Holster auffallen würde, welches bestenfalls einer oberflächlichen Sichtkontrolle entgehen konnte.
Neben der Bar jedoch verlief eine schmale, unbeleuchtete Gasse und verschwand in der Dunkelheit – die Wahrscheinlichkeit sprach dafür, dass sich dort ein Nebeneingang befand, eine Möglichkeit für Vekker also, unbemerkt zu verschwinden oder Geschäfte abzuwickeln, die selbst für die die Art an Öffentlichkeit, die man hier finden konnte, gänzlich ungeeignet waren. Zweifelsohne bedeutete dies jedoch, dass der vermutete Hintereingang mit einer Reihe unsichtbarer Sicherheitsvorkehrungen versehen war. Dennoch… unter Umständen brachte er Cris eher ans Ziel, als das unbewaffnete Hereinspazieren durch den Haupteingang. Er hatte nicht vor, ein zweites Mal als Vekkers Fang der Woche zu enden.
Niemanden interessierte die Gestalt des ehemaligen Sturmtrupplers, die sich durch den Schatten in die Gasse stahl, obwohl Cris mittlerweile seine Waffe gezogen hatte. Selbst wenn ihn jemand zufällig sehen sollte – hier unten wusste jedes Lebewesen, dass es sich besser um seine eigenen Anliegen kümmern sollte. Ein falscher Blick, eine falsch interpretierte Frage konnte in Coruscants Unteren Ebenen bereits mit einem qualvollen Tod enden.
Pfützen schmutzigen Abwassers hatten sich am Boden der Gasse gesammelt und plätscherten bei jedem seiner Schritte leise, ein Geräusch jedoch, dass im allgemeinen Gemurmel des Planeten vollkommen unterging. Es roch muffig, nach langsam dahin rottendem Tod, der Hoffnungslosigkeit einer ganzen Population unterschiedlichster Vernunftwesen… aber diese Erwägungen waren es nicht, die Cris hierher trieben.
Plötzlich presste er sich in eine enge Nische an der glitschigen Wand neben ihm, als erste Fetzen eines Gespräches zu ihm vordrangen. Der schwache Lichtschein voraus verriet, dass er besagten Hintereingang gefunden hatte und offenbarte ihm zwei Gestalten, die sich unterhielten – aus dem Kopf desjenigen, der eher im Türrahmen zu stehen schien, ragten die Hörner eines Devaronianers, der andere schien eine Art Uniform zu tragen. Ob Mensch oder humanoider Nichtmensch war nicht zu erkennen.


„Wir hatten unsere Abmachungen…“ Eindeutig die Stimme des Devaronianers.

„Vier Razzien in einer Woche? So etwas verprellt die Kunden… wofür bezahlen wir Sie?“

„Im Gouverneurspalast wird man unruhig.“

Jedwede weitere Identifizierung des Gesprächspartners war nunmehr überflüssig – Cris hatte diesen Tonfall, diese Art zu sprechen lange genug hören müssen. Die arrogante, selbstgefällige Art eines typischen Offiziers des Imperiums.

„Mein Captain macht Druck. Vielleicht sind Ihre Argumente einfach nicht gut genug?“

„Vielleicht sollte man Sie und Ihren Captain daran erinnern, wer hier unten das sagen hat?“, fauchte der andere zurück.

„Reden Sie nicht so mit mir, Travlok…“

Die Stimme des vermeintlichen Imperialen klang gefährlich ruhig.

„Ich habe gehört, dass bald sehr viel mehr Truppen hier unten eingesetzt werden. Möglicherweise sind Sie und Ihr Boss eines Tages dankbar, sich meines Wohlwollens gewiss sein zu können.“

„Ihres Wohlwollens…“

Der Devaronianer schwieg für einen Moment.

„Ich werde Vekker informieren. Wir lassen Sie unsere Antwort über die üblichen Kanäle wissen. Bis dahin lassen Sie sich hier nicht mehr sehen… in unser beider Interesse.“

Das Gespräch schien beendet. Cris drückte sich noch stärker in die Nische, da regelmäßige, platschende Geräusche in seine Richtung führten – der imperiale Offizier. Einzig seine Abzeichen – Lieutenant – glänzten leicht in der Dunkelheit, irgendeine diffuse Lichtquelle reflektierend, während er sich gemächlich näherte. Anscheinend fühlte er sich absolut sicher und vertraute auf die Abkommen, die er scheinbar mit dem Abschaum dieses Viertels getroffen hatte und die zu brechen für jenen eine kleine Apokalypse bedeuten würde. Sein Pech wart, dass diese Abmachungen für Cris nicht zählten und jene Befürchtungen nicht die seinen waren…
Vollkommen lautlos, wie er es gelernt hatte, glitt er aus der Nische, nachdem der Offizier diese passiert hatte, und näherte sich ihm mit einem schnellen Schritt. Es dauerte nicht lange. Nur noch in der Lage, ein überraschtes Grunzen auszustoßen, geriet der Andere in den Würgegriff des ehemaligen Sturmtrupplers, doch sein Strampeln wurde jäh beendet, als das Genick des Imperialen mit einem feuchten Knirschen brach. Nur ein wenig schwerer atmend schleifte Cris die leblose Gestalt zurück in seine Nische. Ein Toter mehr, welchen Unterschied machte das schon? Und dieser Tote besaß etwas, was ihm in seinem Unterfangen von unschätzbarem Dienst sein sollte…
Minuten hektischen Arbeitens später trat Cris wieder aus der Nische heraus und zog sorgsam die schwarzen Offiziershandschuhe straff, bevor der die zur Uniform gehörende Mütze so gut es in absoluter Finsternis ging geradezog. Die Stiefel des Mannes schienen eine Nummer zu klein geraten, doch der Rest seiner Uniform passte Cris wie für ihn geschneidert, wenngleich ihn ein promptes Gefühl des Unwohlseins ereilt hatte, kaum dass er in den olivgrünen Stoff geschlüpft war.
Der Blaster des Offiziers befand sich im normalen Holster am Uniformgürtel, wobei Cris sein zweites Holster unter der Uniformjacke verborgen hatte. So gerüstet folgte er dem Weg, den sein glückloses Opfer gekommen war, und fand schließlich die ohne sichtbare Öffnungsmechanismen oder ein Fenster ausgestattete Tür. Nachdem er jedoch mit einer behandschuhten Faust gegen das blanke Metall gepocht hatte, entstand umgehend im Raum dahinter Bewegung und die hässliche Fratze des Devaronianers erschien.


„Verdammt, Cabble… ich hab Ihnen gesagt, dass Sie…“

Die kalte Blastermündung direkt vor seiner Nase unterband die beginnende Tirade des Nichtmenschen und ließ ihn sichtlich schockiert zurückweichen.

“Ich fürchte, Sie werden Lieutenant Cabble hier nie wieder sehen, Travlok…“ Ein humorloses Grinsen umspielte Cris Lippen, doch sein Mund fühlte sich wie ausgedörrt an.

“Ich suche Vekker.“

Kurze Zeit schien es, als würden dem Devaronianer die Augen aus dem Kopf fallen.

„Sind Sie wahnsinnig? Vekker wird sie wie eine faule Sonnenfrucht zerquetschen…“

“Das wird Ihnen aber kaum helfen…“

Seine letzten Schritte brachten Cris endgültig durch die Tür und drängten den Devaronianer weiter in die Defensive. Die dämonische Fratze des Nichtmenschen verriet, dass er sich der von Cris genannten Umstände durchaus bewusst war…

“Also los, führen Sie mich zu Ihnen… und seien Sie gewarnt: ich würde es merken, wenn sie etwas versuchen… vorwärts!“

Das Glück blieb Cris hold. Der Devaronianer fügte sich und führte den ehemaligen Sturmtruppler hinaus aus dem Zwischenraum hinter der Tür – in dem sich im Grunde lediglich ein Monitor der offenbar versteckt draußen installierten Nachtsichtkamera befunden hatte –ähnlich, wie Cris vermutet hatte – in einen leeren Korridor, der anscheinend zu einem abgesicherten Bereich des Blue Velvet gehörte, wie auch das Honey House über einen verfügte. Cris verdrängte die Frage, was sich wohl hinter den Türen, die er und Travlok passierten, abspielen mochte, mit Gewalt aus seinem Bewusstsein. Er hatte ein Ziel: Sarah zu finden und sie aus Quinn Tellex’ Fängen zu befreien. Vekker war der Schlüssel.
Im Grunde hätte Cris die Führung durch den Devaronianer nicht benötigt – der Korridor war schnurgerade auf eine spezielle Tür zu, deren prunkvolle Verzierungen mehr als deutlich machten, wer sich wohl hinter ihr verbergen mochte. Die Lippen des ehemaligen Sturmtrupplers kräuselten sich angewidert. Was hatte der Twi’lek auch hier, im Zentrum seines Netzes, bewacht von seinen Sklavenjägern, auch zu befürchten? Weder die machtlose Konkurrenz, noch das durch regelmäßige Zahlungen gewogen gehaltene Imperium…


„Sie sind tot… wer immer Sie auch sein mögen…“, knurrte der Devaronianer, nachdem er vor der Tür stehen geblieben war. Dumpfe Geräusche drangen aus dem hinter ihr liegenden Raum vor.

“Mag sein…“, stimmte Cris ihm gelassen zu, bevor der dem Anderen ohne Vorwarnung den Kolben seiner Waffe über den gehörnten Schädel zog. Lautlos brach Travlok vor der Tür seines Herrn zusammen.
Diese Tür selbst war mit einem einfachen Schloss gesichert, und als Cris – in Ermangelung einer besseren Idee – selbiges mit zwei Schüssen aus dem Blaster des Offiziers in seine Einzelteile zerlegte, öffnete sie sich problemlos.
Das sich Cris bietende Bild war auf widerwärtige Weise typisch und vorhersehbar. Den Raum dominierte ein ausladendes, mit teurer Zeydtuchwäsche verkleidetes Bett – und auf diesem befand Vekker sich, jedoch nicht alleine. Cris wusste nicht, welcher sehr grazilen Spezies das offensichtlich weibliche Wesen bei ihm angehörte, doch die Tatsache, dass sie an das Bett gefesselt war und einen Hauch von Nichts am Leibe trug, ließ die Situation mehr als durchschaubar erscheinen…
Vekker kreischte überrascht, als sein Blick erst zur beschädigten Tür und dann auf die Uniform glitt, bevor schließlich langsames Verstehen in seinen Augen aufglomm.


„Du!“

Vipernartig bewegte der Twi’lek sich in Richtung des Schranks neben dem Bett, auf dessen Anrichte ein verzierter, schartiger Dolch – mit Sicherheit primär nicht für den Kampf erdacht – im Licht glänzte, doch es war zu spät. Eine rote Lanze aus Licht durchbohrte die rechte Hand des Sklavenhändlers und ließ ihn aufheulen, bevor ein zweiter Schuss in sein linkes Bein fuhr und ihn neben seinem Bett zusammenbrechen ließ.
Betont langsam schritt Cris auf den sich windenden Körper zu. Vekkers gelbliche Augen starrten ihn hasserfüllt an, doch noch etwas anderes schien in ihnen zu liegen – Furcht.


„Was willst du? Rache?“

Unbarmherzig griff Cris nach einem der Hirnfortsätze des Twi’lek und zog seinen Kopf daran empor, während er sich selbst neben den absolut Wehrlosen kniete. Vekker bemühte sich, den Schmerz, den dieser Umgang mit seinem Kopftentakel bedeuten musste, zu ignorieren, doch es gelang ihm nicht.

“Ich suche Quinn Tellex.“

„Und deswegen kommst du zu mir? Meine Kunden sind sehr auf Vertraulichkeit bedacht, ich weiß nicht wo…“

“Lüg mich nicht an!“

Ein harter Ruck an Vekkers Kopf, dann rammte Cris dem Twi’lek die Mündung des imperialen Blasters förmlich in den Rachen, seinen Finger um den Abzug gespannt. Das würgende Angststöhnen Vekkers war kaum zu hören.

“Wer, wenn nicht du, wird ihm regelmäßig die Opfer für seine Spielchen verschafft haben?“

Der Finger spannte sich weiter, bis Vekkers Würgen schließlich lebhafter wurde und Cris ihm durch leichtes Zurückweichen die Gelegenheit gab, zu sprechen.

„Ich… ich weiß nur, dass er eine ganze Etage des Imperial City Luxury Ressorts besitzt… dort ist auch sein Appartement… dorthin werden seine… seine Einkäufe gebracht…“

Mit einem dumpfen Krachen fiel der Kopf des Sklavenhändlers auf den Boden, als Cris seine Waffe vollends zurückzog und dessen Fortsatz losließ. Nachdem er sich erhoben hatte, ruhte sein Blick kurz auf dem nun erbärmlich wimmernden Nichtmenschen, dann auf seiner Gefangenen, die dieses Schauspiel absolut ruhig und fast ein wenig fasziniert verfolgt hatte.

„Und jetzt… wirst du mich töten?“

“Nein.“

Cris beugte sich zur Anrichte vor, von der Vekker den Dolch hatte erlangen wollen, da er dort einen zweiten, kleineren Gegensand erspäht hatte. Der winzige Codeschlüssel war es, der es ihm ermöglichte, die Handschellen der Gefangenen zu lösen. Kurz erfasste ihn ihr Blick – eine Mischung aus Staunen, Furcht und mühsam beherrschtem Zorn – ehe die Handschellen mit einem Klicken auf das Bett fielen. Sofort hatten ihre Augen sich in Richtung des Dolches orientiert. Vekker versuchte bereits, sich gen Tür zu bewegen, doch die Wunden hinderten ihn sichtlich daran.

“Ich nicht.“

Ohne den Sklavenhändler eines weiteren Blickes zu würdigen verließ Cris den Raum, über Travloks bewusstlosen Körper, und sah sich kurz um. Niemand war gekommen, um den Ursprung der Schüsse zu untersuchen – trotzdem musste er sich beeilen, auf dem Weg zu verschwinden, über den er gekommen war.
Die plötzlich beginnenden, gequälten Schreie Vekkers verfolgten ihn.


[Coruscant, Untere Ebenen, das Blue Velvet]- Cris (imperiale Uniform)
 
- Coruscant - City - Bakta-Theater - Zuschauerraum - Mit Benito, Gäste -

Benito war so ziemlich der Einzige, den Akemi unter den vielen Zuschauern kannte. Ihre Platzkarten lagen nebeneinander und sie saßen bereits in einer der gut gefüllten Reihen. Das Gerede und Gemurmel war groß und würde erst verebben, wenn das Licht gelöscht wurde. Obwohl neben Akemi und Benito noch andere aus der Filmcrew geladen gewesen waren, war außer ihnen niemand gekommen, aber das verwunderte auch nicht weiter. Der Holo-Film unter Benito als Regisseur war eine Produktion von Naboo gewesen und dementsprechend befanden sich alle Beteiligten dort anstatt auf Corucscant. Das Theaterstück, das sie heute besuchten war, trotz der farbenfrohen Ankündigung, nicht Grund genug für die anderen, die Reise hierher zu unternehmen.

Zu ihrer Rechten saß Benito und blätterte in dem Programmheft des Theaters, das über die Stücke dieser Saison informierte. Akemi studierte in der Zwischenzeit den noch zugezogenen Bühnenvorhang. Man hatte sie in die erste Reihe gesetzt und somit konnte sie kaum jemanden beobachten, es sei denn sie drehte sich herum, was sich nicht gehörte. Sie war jedoch sehr froh über ihren Platz, da sich somit niemand vor sie setzen konnte. Bei ihrer Körpergröße passierte es schnell, dass sie nur noch Köpfe vor sich sah und von dem Geschehen auf der Bühne nichts mehr mit bekam. Sie musste an Richard denken, der ebenfalls heute ins Theater ging. Nach wie vor ging er einen Abend in der Woche mit Ecile aus, eine alte Routine der beiden. Schade, dass er sie in ihrem Kleid nicht gesehen hatte. Er mochte rot an ihr, hatte er mal gesagt, auch wenn das in diesem Fall auf Unterwäsche bezogen gewesen war. Ein Grinsen schlich sich auf Akemis Gesicht und sie klappte ihre winzige Umhängetasche auf, um ihren Blick leicht vor Benito zu verbergen. Er musste nicht noch fragen, was sie so erheiterte. Akemi trug die Sandalen, die sie auch auf dem Wohltätigkeitsball getragen hatte, den sie mit Richard besucht hatte. Auch dieses kleine Detail ihres Outfits würde ihn amüsieren. Die goldenen Schlangen wanden sich Akemis Knöchel hoch. Sie liebte diese Highheels!

Es dauerte noch ein paar Minuten, bis das Licht schießlich ausging und tatsächlich wurde es schlagartig leiser im Saal. Hier und dort war noch Getuschel und Geflüster zu hören, doch der Geräuschpegel sank stetig. Benito warf Programm, in dem er geblättert hatte, auf den Boden.


"Na endlich, wurde auch Zeit."

Kommentierte er.

"Woll'n wir doch mal sehen, was die drauf haben."

Er sagte es mit einem Schmunzeln auf den Zügen, aber ein bisschen Ernst steckte wohl dennoch in seinen Worten. Dann öffnete sich der Vorhang, der so lange unbewegt vor sich hin gehangen hatte und es ging endlich los. Akemi schlug die Beine übereinander, einen letzten Blick auf ihre Sandalen und damit einen letzten Gedanken auf Richard werfend, bevor sie sich auf die Geschichte konzentrierte, die nun vor ihren Augen erzählt wurde.

- Coruscant - City - Bakta-Theater - Zuschauerraum - Mit Benito, Gäste -
 
- Coruscant - Obere Ebenen - Quinn Tellex Apartment - Sarah, Claire -​

Manchmal konnte man wirklich nicht im Ansatz erahnen ob Claire Grey einfach nur unermüdlich optimistisch und willenstark war oder die Intelligenz eines Holzstocks besaß. Es gab kein Entkommen aus dem zur Zelle umfunktionierten Zimmer, da konnte sie noch so oft und so ausgiebig suchen. Vielleicht, vielleicht brauchte das junge Ding die Suche auch einfach für ihre Psyche die vielleicht noch nicht wahr haben wollte das es kein Entkommen gab. Sarah hatte es zu oft als externe Beobachterin erlebt, Quinn hielt sich Frauen, spielte Wochenlang mit ihnen und ihren Ängsten, vergewaltigte sie, quälte sie und dann dann waren sie auf einmal weg. Wie er den letzten Teil seines merkwürdig grausamen Fetishes gestaltete wusste sie allerdings nicht, genau so wenig wieso sie nach Jahren auf einmal zu einem dieser „Mädchen“ degradiert worden war. Vermutlich wusste er es selber nicht. Quinn war nicht erst seit gestern Impulsiv und zu Irationalen Handlungen neigend. Was diese merkwürdigen Vergewaltigungen auch erklärte, was wollte er ihr damit sagen oder gar antun? Sarah hatte dutzende Male freiwillig mit ihm geschlafen, in einer dieser wirklich angenehmen Nächte war sogar Arion entstanden, wieso war er jetzt so fürchterlich brutal? Und wieder kam sie zu diesem einen Schluss – er wusste es vermutlich selber nicht.

Sich langsam wie eine alte Frau erhebend und die Schmerzen die er ihr zugefügt hatte ignorierend ging sie auf das junge Wesen zu das mittlerweile in einem Tobsuchtsanfall gegen die Stahltür hämmerte – einem so nutzlosen Akt. Wie ein wütendes Kind stand sie nun vor der Tür – arme Claire, nein nicht wie ein Kind, wie eine eingesperrte Raubkatze die ihre Gefangenschaft nicht akzpetieren konnte.

Wir beide haben noch eine Waffe gegen ihn, lassen sie uns nicht unsere Würde verlieren Claire....

Ich habe meine schon verloren als mich von ihm fangen lies...ich habe nicht vor hier zu sterben Sarah nicht hier nicht jetzt nicht so!

Eine eindeutige Ansage die Sarah in den letzten Zeiten oft von ihr gehört hatte, eine die sie so hin nahm obwohl sie unrealistisch war. Sie kannte Quinn schon so unendlich lange, bei all seinem Wahnsinn war er auf der anderen Seite klug und effizient. Er würde sie nicht gehen lassen....


- Coruscant - Obere Ebenen - Quinn Tellex Apartment - Sarah, Claire -​
 
~*~ Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~ Trainingsraum ~*~ Sinaan mit Steven ~*~

Erstaunt verfolgte er den Weg seines Schülers, wie er halbewegs suchend umherirrte, mal hier stockte, mal da zweifelte, aber letzten Endes doch die richtige Tür fand, selbige öffnete und zu ihm in den Raum trat.
Auch der Ritte hatte noch immer ein leichtes Grinsen auf den Lippen, als sein Schüler eine Frage stellte.

"Du wirst feststellen, dass du mehr kannst, als du dir zutraust. Wenn du nur in dich und die Macht vertraust, werden dir Dinge gelingen, die sonst unmöglich scheinen, glaub mir einfach."

Dann stand er ruhig auf und setzte sich auf das eine Ende des Tisches und winkte Steven auf das andere Ende.

"Bevor wir mit dem Training beginnen, musst du deinen Geist darauf einstellen. Momentan wird die große Lebensfülle Coruscants für dich noch kein Problem sein; dein "beschränkte" Wahrnehmung in der Macht wird dir nützlich sein. Mit fortschreitendem Training aber wirst du immer mehr Eindrücke erleben und du wirst lernen müssen, deinen Geist von allem zu befreien.", sagte er im Schneidersitz. Nach einer kurzen Pause furh er fort:

"Schließ deine Augen und entspann dich.
Atme tief ein und lass die Luft langsam wieder heraus.
Konzentrier dich auf deine Atmung.
Mit jedem Atemzug entspannst du dich mehr und mehr.
Stell dir ein brilliantes, weißes Licht über dir vor,
und konzentrier dich auch darauf, wie es deinen Körper durchströmt.
Erlaube dir, dich in der Macht treiben zu lassen,
während du tiefer und tiefer in einen immer entspannteren Zustand fällst.
Wenn ich jetzt von 10 nach 1 zähle, wirst du dich ruhiger und friedvoller fühlen...

10...
9...
8...
7...
6... Du wirst einen sicheren Ort erreichen, an dem dich nichts verletzen kann...
5...
4...
3...
2... Und wenn du zu irgendeiner Zeit zurückkehren willst... alles, was du tun musst, ist, deine Augen zu öffnen...
1..."



Auch Sinaan nutzte die Gelegenheit, um wieder abzuschalten, sich aufzufrischen.
Viel hatte er erlebt in letzter Zeit... Er sah viele Gesichter... Viele, die bei den Kämpfen ihr Leben geben mussten... Sie alle waren nun eins mit der Macht, zurück im Ursprung...
Er ließ die Eindrücke auf sich wirken, konnte den Pulsschlag von Coruscant spüren.
Dieser Planet litt, wie ein krankes Tier, das sich von einer Krankheit zu befreien versuchte, aber nicht davon loskam.

Diese Zeiten waren schlimm und ausgerechnet sein Schüler konnte jetzt seine Ausbildung genießen.
Aber die Meditation tat gut. Zeit, um nachzudenken und das Gesehene zu verarbeiten gab es recht wenig in letzter Zeit. Auch Steven würde so seine Gedanken etwas neu ordnen können...


~*~ Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~ Trainingsraum ~*~ Sinaan mit Steven ~*~
 
Coruscant - Untere Ebenen - Abgelegenes, baufälliges Haus - mit Noa

„Was wir hier sollen?“ fragte er, noch immer die Hände vor dem Gesicht, die er erst jetzt weg nahm. „Nicht gefunden werden. Kein Schwein sucht uns in dieser ...“
Da fehlten Tylaar ein wenig die Worte. Er beschrieb mit einer Hand eine ausladende Handbewegung, suchte nach der passenden Beschreibung und fasste es dann mit der besten Bezeichnung zusammen, die ihm einfiel. „Naja, in diesem Dreckstall eben. Hier traut sich keiner rein, weil man die Angst haben muss, einem bricht die Decke über dem Kopf zusammen, wenn man die tragenden Wände nur falsch anschielt. Außerdem ist es abgelegen.“

Trotzdem änderte das nichts an der Tatsache, dass sie hier überhaupt keine Möglichkeit hatten, ihre Wunden zu versorgen. In diesem Haus gab es ja nicht einmal vernünftigen Müll zu finden, aus dem man Geld machen konnte. Noa war verletzt, ziemlich böse an der Hand zu allem Überfluss auch noch, wie er eben feststellen musste, und er selbst nicht minder böse. Der Treffer in die Schulter schmerzte wie ständige Nadelstiche, was ihn wohl ohne die Macht um den Verstand gebracht hätte. Auf Dauer ging das nicht so weiter. Zumindest nicht länger als einige wenige Stunden. Aber jetzt wieder einen neuen Unterschlupf für die Nacht suchen, wäre zu gefährlich. Ihre Alternativen waren also etwas begrenzt.
Aber war da eben nicht eine Apotheke gewesen, drei Ecken vor ihrem baufälligen Haus? Tylaar widerstrebte es zwar ungemein, wie ein Junkie in eine Apotheke einzubrechen, aber aufgrund mangelnder Alternativen mussten die moralischen Bedenken erst einmal hinten anstehen.

Also stand Tylaar auf, was ihn nur einmal mehr an seine schmerzende Schulter erinnerte. Verflucht, das tat vielleicht weh! Im Aufstehen nahm er das Lichtschwert wieder an sich und versteckte es in der Jackentasche.

„Du hast Recht. Ich werde uns Verbandszeug besorgen, du bleibst hier und erschießt jeden, der in dieses Mistloch will und nicht aussieht wie ich.“
Damit marschierte er ohne ein weiteres Wort die Treppe herunter, was allerdings mehr daran lag, dass er Noa nicht zeigen wollte, wie sehr ihn die Wunde zu schaffen machte.

Draußen auf den ewig dunklen Straßen der Unterstadt angekommen, musste sich Tylaar kurz an die Wand lehnen, um Luft zu holen, wobei er peinlich darauf bedacht war, sich nicht mit der verletzten Schulter zu sehr der Mauer zu nähern. Ihm tanzten Sterne vor den Augen. Er war ohne jede Frage, ganz kurz davor, wieder eine Menge seiner Sinne zu verlieren.
Zaith durfte keine Zeit verlieren.
Er gab sich ganz der Macht hin, der er in diesem Moment wieder einmal blind vertraute, sodass er wie jemand wirkte, der genau wusste, wohin er durch diesen unseligen Ort zog. Mit scheinbar sicheren Schritten wanderte er durch dieses Gewirr an Straßen, Gassen und Ecken, war sich mit jedem Schritt sicherer, seinem Bestimmungsort immer näher zu kommen. Bald darauf war es soweit. Etwas deplatziert schimmerte in der Dunkelheit ein Apothekenzeichen an der Fassade eines unscheinbaren Hauses. Von außen sah alles ruhig aus, kein Licht in den zwei mannshohen Fenstern, die vorsorglich vor unliebsamen Besuchern mit Durastahl vergittert waren. Es gab hoffentlich einen zweiten Eingang, sonst müsste sich Tylaar hier mitten auf der Straße mit dem Lichtschwert durch die Tür schneiden und das wäre etwas zu auffällig gewesen.
Aber was für unauffällige Möglichkeiten gab es? Klingeln zum Beispiel!

Tylaar stellte sich also vor die Tür, suchte kurz im diffusen Licht den Summer und drückte dann zweimal drauf. Nach einigen Momenten reagierte immer noch niemand, was den ehemaligen Jedi dazu brachte, mehrmals heftig mit brachialen Fußtritten die Tür zu bearbeiten. Klopfen wollte er nicht. Hätte zum einen eh niemand gehört und zum anderen wäre das für seine Schulter wenig gut gewesen.
Schließlich aber wurde die Tür von innen entriegelt und ein hagerer Mensch irgendwo in seinen Dreißigern machte auf. Der Kerl starrte Tylaar an, als würde ein behaarter Hutte vor ihm stehen. Wahrscheinlich suchte nicht sooft jemand Kontakt mitten in der Nacht zu einem Apotheker. Die meisten stiegen bestimmt ganz undiplomatisch ein und räumten den ganzen Laden einfach aus.


„Ich brauche Verbandszeug und zwar eine ganze Menge“, meinte Tylaar mit einem schiefen Grinsen, was den Apotheker nur noch mehr zu verwirren schien. „Zudem Trinkwasser und etwas zu Essen.“
“Sehe ich aus wie ein Imbiss?“ fragte der Apotheker überrumpelt.
Zaith zuckte mit den Schultern.
„Dann gib mir halt irgendwelche dämlichen Vitaminriegel, oder was du sonst so verkaufst.“
Davon überzeugt, hier kräftig auf den Arm genommen zu werden, starrte der Apotheker Tylaar abwartend an. “Kannst du das überhaupt bezahlen?“
„Wäre ich sonst hier?“ fragte Tylaar humorlos zurück, was seinen Gegenüber dazu brachte, mit einem kurzen „Moment“ wieder die Tür zu schließen und in der Apotheke herum zu wühlen. Wenig später wurde die Tür wieder geöffnet und der Dünne stand wieder unentschlossen vor Tylaar, in seiner Hand mehrere Packs mit einfachem medizinischem Notfallzeug, zwei Wasserflaschen und einigen Energieriegeln, die Tylaar noch nie zuvor gesehen hatte.
“Das kostet allerdings ...“
Wenn Tylaar eines im Exil gelernt hatte, dann Leute so zu manipulieren, dass sie das taten, was er wollte. „Das ist ein Geschenk für die Bedürftigen von Coruscant.“
Er gab sich Mühe, berührte mit der Macht den Geist des Apothekers, der zwar nicht dumm, dafür aber auch nicht sonderlich willensstark war. Zaith spürte Widerstand. Da versuchte jemand klar zu bekommen, was hier geschah, aber der ehemalige Jedi verstärkte nur noch seine Versuche.
„Das ist ein Geschenk für die Bedürftigen von Coruscant“, wiederholte er mit Nachdruck, lächelte aber dabei.
Apathisch überreichte ihm der Apotheker die Packs.
„Ein Geschenk für die Bedürftigen von Coruscant.“
Tylaar grinste schmerzlich. „Die Bedürftigen danken.“

Es dauerte nicht lange und Tylaar war zurück im Versteck, wo Noa noch immer wartete. Und keine Minute zu früh. Er fühlte immer mehr Schwäche in sich hinauf kriechen. Trotzdem rang er sich ein kleines, triumphierendes Grinsen ab, als er das Verbandszeug, die Wasserflaschen und die sonderbaren Energieriegel vor Noa ablegte, bevor er sich völlig entkräftet wieder sitzend an die Wand lehnte.
„Ich war einkaufen. Hoffentlich gefällt es dir.“

Coruscant - Untere Ebenen - Abgelegenes, baufälliges Haus - mit Noa
 
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- Coruscant - City – Penthouse - Mit Ecile -

Nachdem sie die letzten drei Male Musicals und Tänze gesehen hatte – etwas, für das Richard sich noch nie hatte begeistern können – hatte Ecile für diese Woche wieder Theaterkarten besorgt. Sie trafen sich einmal in der Woche um abends miteinander auszugehen, eine Tradition, die sie kurz nach Orenns Tod begonnen hatten und bis heute fortführten. Richard Cohn fühlte sich in gewisser Weise für Ecile verantwortlich. Orenn de Cinh war einer seiner besten Freunde gewesen und somit war es für ihn selbstverständlich, sich um seine Witwe zu kümmern. Ecile war exzentrisch, launisch, geschwätzig und überaus neugierig, aber sie war eine angenehme Person, wenn man ihre Eigenarten richtig zu nehmen wusste. In gewisser Weise taten sie sich gegenseitig gut, denn auch wenn Richard es für gewöhnlich nicht zugab, war er insgeheim doch immer froh gewesen, dass Ecile und er einander regelmäßig Gesellschaft leisteten. Zwischen ihnen existierte eine Freundschaft, die seinen flüchtigen – und auch den weniger flüchtigen – Bekanntschaften weit voraus war. In der letzten Zeit natürlich hatte sich einiges verändert. Seit er Akemi kannte, hatte er sich nicht mehr auf anderweitige Treffen eingelassen und mit ihr war eine ganz neue Stimmung in ihm aufgekommen. Er konnte vieles mit ihr teilen und dass, obwohl ein so großer Altersunterschied zwischen ihnen lag. Akemi war noch so jung, aber überraschender Weise war dies überhaupt kein Problem. Es passte einfach und das erstaunte Richard selbst. Seit der Trennung von Mirande hatte er keine ernste Beziehung mehr gehabt, aber Akemi war... anders. Am Anfang war es pures Verlangen gewesen, doch schon bald darauf hatte er das Gefühl gehabt, dass es sich lohnte für sie etwas zu riskieren. Ohne zu wissen, was daraus werden würde oder überhaupt werden konnte, hatte er sich auf sie eingelassen. Sie hatten nicht darüber gesprochen, was sie wollten oder was sie sich voneinander wünschten, sondern sie hatten einfach den Moment genossen – jeden Moment – und daraus hatte sich langsam, immer weiter, etwas entwickelt, für das er auch heute noch keine Beschreibung hatte und von dem er nicht wusste, wie es sich entwickeln würde. Was er wusste war, dass es ihm gefiel, dass es ihm gut tat und dass er es behalten wollte. Er wollte Akemi.

Ecile benutzte sein Bad, während er im Flur seinen Mantel anzog. Sie war bei ihm vorbei gekommen um ihn abzuholen, hatte auf der Fahrt jedoch fest gestellt, dass ihre Frisur an Halt zu wünschen übrig ließ und überprüfte diese nun im Spiegel.


„Wie lange brauchst du noch?“

Rief Richard fragend, ging ins Wohnzimmer hinüber und griff nach der Wasserkaraffe, um sich ein Glas einzugießen. Meistens, wenn Ecile nochmal kurz vor Abfahrt vor dem Spiegel verschwand, kamen sie zu spät zur Vorstellung. Das war inzwischen ebenso Routine wie ihre Verabredungen an sich.

“Nur noch eine Minute! Ich muss ein paar Haarklammern neu stecken.“

Antwortete sie und Richard setzte sich. Das konnte dauern. Er warf einen Blick auf die Uhr, um Ecile später damit aufziehen zu können, wie lange sie gebraucht hatte. Egal wo sie hinkamen, Ecile war fast immer zu spät. Pünktlichkeit war bei ihr entweder Zufall oder Glückssache.

„Noch dreißig Minuten bis die Vorstellung anfängt!“

Rief er zu ihr hinüber, doch es kam kein spitzer Kommentar zurück. Das war neu.

„Was, hast du dich an deinen Haarklammern verschluckt?“

Rief er im Spaß, ehe er unsicher wurde.

„Ecile?“

Plötzlich stand sie vor ihm in der Tür. Richard wagte ein schiefes Grinsen.

„Uh, schon fertig? Ecile was ist denn?“

Sie sah ihn mit einem fragend nachdenklichen Blick an, zwischen ihren Augen hatte sie eine steile Falte.

“Ich habe etwas gefunden.“

Sagte sie langsam, beinahe vorsichtig. Gleichzeitig öffnete sie ihre Hände und Richards Blick wurde frei auf ein Paar silberner Ohrringe mit roten Sternen. Blitzschnell schaltete er.

„Ach, die hätte ich Nella schon längst schicken sollen.“

Sagte er ruhig, nahm den Schmuck an sich, betrachtete ihn kurz und legte ihn auf den Tisch.

„Sie hat sogar schon danach gefragt.“

Eciles prüfender Blick ruhte auf ihm. Seine langjahrige gute Freundin hatte ein scharfes Auge, das musste er ihr lassen. Allmählich wurde Richard heiß.

„Also, bist du eigentlich fertig? Noch... zwanzig Minuten.“

“Richard Cohn.“

Ihr herrischer Ton ließ ihn beinahe zusammen zucken. Innerlich wappnete er sich bereits. Sie konnte es nicht wissen, sie konnte nicht. Gleich würde sie irgendetwas banales sagen, über das er lachen konnte. Es gab keinen Grund...

“Das sind nicht Nellas Ohrringe.“

Warum nur war sie eine so gute Beobachterin? Richard seufzte und schüttelte den Kopf. Sie hatte einen Teil des Bratens gerochen, doch es war noch früh genug sie auf einen falschen Weg zu lenken. Ecile wusste, dass er nicht wie ein Mönch lebte. Die Ohrringe konnten irgendeiner Frau gehören, die sie nicht kannte. Richard setzte zum Sprechen an.

„Nein, du hast Recht. Sie gehören...“

“Sie gehören Akemi, nicht wahr?“

Die Sekunde, die er brauchte um auf diese Enttarnung zu reagieren, sagte alles. Ecile rollte mit den Augen, zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und ließ sich undamenhaft darauf fallen. Richard versuchte die richtigen Worte zu finden.

„Ecile, lass es mich erklären.“

Setzte er an, doch Ecile de Cinh unterbrach ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung.

„Himmel, Richard, du bist ein ganz schöner Geheimniskrämer!“

Schimpfte sie vorwufsvoll.

„Wie lange geht das schon so? Ich habe es von Anfang an gewusst. Ja, wirklich! Ihr passt so gut zusammen. Ein bisschen habe ich gehofft, dass es so kommt. Aber gut, ein bisschen unsicher war ich mir schon. Das sind nicht nur zehn Jahre, Richard, das ist dir hoffentlich klar. Du musst sie bei Laune halten, sonst läuft sie dir weg. Sei nicht so ein Langweiler. Geh mit ihr aus! Überhaupt, was soll dieses ganze Versteckspiel? Das ist doch lächerlich. Sehr viel länger wäre das ohnehin nicht mehr gut gegangen. Nun guck nicht so, es stimmt doch.“

Ecile langte nach seinem Wasserglas und trank es leer.

“Puh, das sind vielleicht Nachrichten! Unglaublich.“

Sie sah ihn seltsam verklärt an. Richard zog eine Braue hoch. Das Donnerwetter, mit dem er gerechnet hatte, war ausgeblieben. Typisch Ecile, sie war eben immer für eine Überraschung gut. Dennoch traute er der Sache noch nicht so ganz.

„Du... befürwortest also, dass wir...“

Versuchte er eine Frage zu formulieren. Ecile stand auf und nahm ihren Mantel.

“Na, was denkst du denn. Habe ich nicht sei Jahren versucht eine Frau für dich zu finden?“

Erwiderte sie fast spöttisch. Richard zuckte mit den Schultern und stand ebenfalls auf.

„Das hast du. Allerdings ist es mit Akemi ein wenig komplizierter.“

“Papperlapapp. Ihr könnt beide nur voneinander profitieren. Sie ist jung, schön und talentiert und du bist ein Mann in den besten Jahren, gutaussehend, gebildet, reich an Lebenserfahrung. Ein älterer Mann hat noch keinem jungen Mädchen geschadet. Im Gegenteil, sie kann noch viel von dir lernen.“

Freundschaftlich klopfte Ecile ihm auf die Schulter.

“Siehst du, Richard, ich bin gar nicht so schlimm. Warte nur, bis Nathaniel es erfährt. Der wird dir was erzählen!“

Ein fast diabolisches Grinsen erschien auf Eciles Gesicht, als sie zur Tür ging. Richards Stimmung geriet drastisch ins Schwanken.

“Und nun beeil dich gefälligst, sonst kommen wir noch zu spät!“

- Coruscant – City – Mit Ecile -
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Abgelegenes, baufälliges Haus – Mit Tylaar -

Tylaars
Erklärung, was genau sie hier taten, war nicht unbedingt ermutigend. Er hielt diese Bruchbude geeignet als Zufluchtsort, weil sie so aussah als befände sie sich kurz vorm Einstürzen. Na, das klang doch sehr beruhigend! Noa sagte dazu nichts, es war besser nichts zu sagen. Sie hoffte bloß, dass die Decken noch so lange halten würden wie sie hier waren. Immerhin ließ sich ihr neuer Verbündeter davon überzeugen, dass sie ohne Verbandszeug und medizinische Versorgung ziemlich aufgeschmissen waren, und somit machte er Nägel mit Köpfen, erhob sich und kündigte an entsprechendes zu besorgen. Noa öffnete den Mund um eine Frage zu stellen, doch da war er schon an ihr vorbei. Sie sollte jeden erschießen, der herein wollte und nicht so aussah wie er? Zumindest das war kein Problem. Sie hielt sich an dem neu erworbenen Blatergewehr fest, dass sie einem der imperialen Sturmtruppen entwendet hatte, und lehnte den Kopf gegen die Wand. Es war so leise und still hier, diese Ruhe tat richtig gut. Die Schritte des Jedi waren längst verklungen. Er musste bereits draußen sein. Was hatte er vor? Wo wollte er in dieser Gegend und um diese Uhrzeit ein Medikit auftreiben? Deutlich fühlte Noa das Gewicht ihres Coms in ihrer Tasche. Sie war versucht Ramón zu kontaktieren, doch ihre Vorsicht hielt sie zurück. Sie befanden sich nicht unendlich weit entfernt von der Bar, in der sie sich eine Schießerei mit dem Imperium geliefert hatten. Es war nicht auszuschließen, dass die Funkkontakte längst überwacht wurden. Lange hier bleiben konnten sie jedoch auch nicht. Es gab hier nichts, keine Nahrung, kein Ort zum Schlafen oder Ausruhen, nicht einmal sitzen konnte man hier vernünftig. Langsam schlenderte Noa wieder in den größeren Raum zurück. In ihrem Arm pochte es unangenehm. Sie hatte sich schon öfter gefragt, wie es wohl war angeschossen zu werden und jetzt wusste sie es. Es war alles andere als eine schöne Erfahrung. Sie spähte aus einem der eingeschlagenen Fenster auf die Straße hinunter. Draußen war keine einzige Kreatur zu sehen und es war noch immer so still und einsam wie zuvor. Einen Augenblick lang schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass Tylaar vielleicht nicht zurück kommen würde. Die Situation war kritisch, das Imperium war ihnen auf den Fersen. Vielleicht hatte er sich abgesetzt, die Flucht ergriffen so lange er es noch konnte. Ziemlich schnell jedoch schüttelte Noa über diesen Gedanken den Kopf. So war er nicht. Sie kannte ihn zwar nicht gut und wusste nicht viel von ihm, doch sie glaubte nicht, dass er ein Feigling war. In der Bar hatten sie auf der selben Seite gestanden und sie waren gemeinsam hierher geflohen. Was auch immer das über ihn aussagen mochte, sie konnte ihm vertrauen.

Nur wenige Minuten später nahm sie eine schattenhafte Bewegung tief unter sich wahr. Noas Reaktion kam mit ein paar Sekunden Verspätung und sie realisierte selbst, dass sie nicht mehr ganz aufmerksam gewesen war. Ihre Konzentration ließ nach und sie fühlte die Erschöpfung stärker als zuvor. Schritte auf der Treppe ließen sie ihren Blaster sicherer fassen. Es war vermutlich Tylaar, aber sicher war sicher. Erst als sie sein Gesicht im Dunkeln erkennen konnte, entspannte sie sich wieder. Er hatte einiges mitgebracht. Noa staunte nicht schlecht, als er neben Verbandszeug auch frisches Wasser und so etwas wie Rationsriegel auf einer der Kisten ablegte. Ohne großes Aufsehen setzte er sich direkt wieder an die Wand, wo er auch zuvor schon gesessen hatte. Noa legte das Blastergewehrt bei Seite und musterte ihn besorgt. Er wirkte ziemlich fertig.


„Hey, ist alles in Ordnung?“

Wollte sie wissen.

„Wo ist das ganze Zeug her?“

Sie griff nach einer der Wasserflaschen und schraubte den Verschluss auf.

„Hier, trink das. Dein Körper braucht Wasser.“


Noa hielt ihm die Flasche hin und fing an das Verbandszeug zu sortieren, damit sie sich einen Überblick machen konnte, wieviel sie hatten und was ihnen zur Verfügung stand. Sie war lediglich am Arm verletzt, aber sie war sich nicht wie es um Tylaar stand. Im Dunkeln ließ sich einiges erahnen, aber nicht alles erkennen.

„Wie schwer bist du verletzt?“

Wollte sie wissen und hockte sich neben ihn. Seiner Körperhaltung nach musste er starke Schmerzen haben. Verdammt, sie konnten nicht länger nur herum sitzen und nichts tun. Sie hatte zwar noch nie alleine eine Schussverletzung verarztet, aber irgendwann war immer das erste Mal. Sie würden sich provisorisch helfen müssen bis sie wieder im Hauptquartier waren. Entschlossen griff Noa nach einem der Bacta-Verbände und riss die Folie auf.

„Zieh dich aus.“

Forderte sie nüchtern, vermied es jedoch ihn anzusehen.

- Coruscant – Untere Ebenen – Baufälliges, Abgelegenes Haus – Mit Tylaar -
 
- Coruscant - Obere Ebenen - Quinn Tellex Apartment - Claire, Sarah, Quinn -

Luan Benson, Plox Dular und Erias Dennedary kamen ihr plötzlich in den Sinn, jene Agenten die wegen ihr gestorben waren. Drei Leben für eines, drei Leben für eines das nun wegen einer weiteren Dummheit enden sollte. Drei Leben die völlig umsonnst gegeben worden waren – äusserlich nach Sarahs Ansprache ruhig tobte sie in ihrem Inneren wie ein Kind, bäumte sich auf, wehrte sich und weinte denn eines war klar – sie wollte nicht sterben, nicht hier und nicht jetzt. Den bitteren Fakt das sie es trotzdem würden müsse verdrängte das wütende ängstliche Kind vehemend. Doch langsam aller Gegenwehr zum Trotz sickerte jener Fakt in ihren Geist und löste Pure nackte Angst aus. Nein hier war nichts mehr übrig vielleicht noch ein bisschen Kampfgeist und noch mehr vorgegaukelte Kraft aber sicher keine Würde mehr.

Die nächsten Stunden verbrachten die beiden Frauen schweigend, die eine saß auf dem Boden, die andere auf dem einzigen Stuhl in dieser von Tellex erbauten Zelle. Wenn man lange genug auf nackte Wände starrte begann man irgendwann etwas darauf zu sehen, so bildete sich es Claire zumindest ein. Nein sie wollte es sich einbilden, schade das dies nur auf ihre Phantasie und ihren durch die optische Reizlosigkeit unterforderten Geist zurück zu führen war. In dieser fürchterlichen Situation völlig verrückt zu werden war sicher einfacher. Wieso der Geheimdienst niemanden schickte war auch klar, sie hatten schoneinmal wichtige Agenten wegen ihr verloren, jetzt da sie wieder versagt hatte hatte man sie offensichtlich aufgegeben.....und das alles nur wegen Cris Sheldon. Sie hätte ihn ziehen lassen und sich ihrem eigentlichen Auftrag wittmen sollen....verfluchter B*****...

Und die Zeit verging so schleppend langsam...ihr Chrono.....Claire nahm das kleine Armband das ihr von Tellex merkwürdigerweise nicht abgenommen worden war, legte es auf den Boden vor sich und zertrat es mit dem Absatz ihres Stiefels. Wieso die Sekunden zählen wenn alles keine Bedeutung mehr hatte? Kurz nach dieser Aktion war ihr Blick zu Sarah gegangen, sie hatte es scheinbar nichteinmal bemerkt – die Frau saß sein geraumer Zeit mit geschlossenen Augen da als würde sie meditieren. Nach den Wochen die sie zusammen verbracht hatten regte sie nichteinmal mehr die Gleichgültigkeit jener zwielichtigen Person auf. Vermutlich starb etwas in einem wenn man zu lange in der Unterwelt Coruscants war. Oder hatte etwa die „extravagante Behandlung“ Tellex ihre Seele stumpf gemacht?


LADIES! TAG X IST GEKOMMEN! UND HEUTE HEIST ES SCHÖNHEIT VOR ALTER!


Und da stand er wieder vor ihnen, strahlend, charmant lächelnd, wie immer im Designer Anzug. Quinn Tellex jenes wahnsinnige Wesen das sich um Gott über ihr Schicksal erhoben hatte. Und das schlimme war, momentan war er nicht weniger als ein Gott für sie....


Sarah du bist gleich dran mein Herz nicht eifersüchtig sein.


Sprach er dann ekelerregend freundlich und vertraut zu ihr während er ihr die obligatorischen Lähmfesseln anlegte.


Warum fesselst du mich Quinn? Ich laufe dir nicht weg. Du weist du hättest mich nichteinmal entführen müssen, ich wäre so zu dir gekommen.


Nein du liebst mich nicht, deswegen hast du jene Fesseln und deine Bestrafung verdient.


Beendete der unheimliche Mensch den Dialog mit der ihm vertrauten Frau bevor er richtig angefangen hatte. Als er sich der jungen Agentin zuwand bekam sein eben noch „freundlicher“ Blick eine andere Note, er blickte freudig erregt wie ein Jäger der seine Beute im Visier hatte.


Nun zu dir....

Und wie Beute fasste er sie an, packte sie wie eine Raubkatze im Nacken und drückte sie mit zermalmender Kraft zu Boden. Claire hatte nichteinmal die Gelegenheit bekommen sich zu wehren, diesesmal war er so verteifelt schnell gewesen. Im Gegensatz zu Sarah wurden ihr die Lähmfesseln so angelegt das ihre Hände auf dem Rücken fixiert waren, ihre Füße umklebte er mit einfachem Tape..

Claire, ich weis mittlerweile warum du dich so gewehrt hast Liebes, dir war die Umgebung nicht genehm! Das ändern wir! Wir machen es romantischer...


Sprach jener Wahnsinnige und zog sie spielerisch einfach als sei sie eine gewichtslose schmerzfreie Puppe an ihren Schultern mit sich, das erste mal seit Wochen sah sie nun etwas anderes als jene Zelle. Sie befand sich in einer Art Wohnraum, einem Wohnzimmer mit großangelegten Fenstern....sah hier denn nie jemand rein? Die Tür zur Zelle die von aussen kurioserweise einen weissen Rahmen besaß (als sei sie ein Kühlschrank) lies er offen, Sarah hätte nicht einmal ohne Fesseln mehr die körperliche Kraft gehabt zu fliehen. Essens und Flüssigkeitsentzug forderten ihren Tribut....von den Verletzungen die er ihr permanent zufügte ganz abgesehen.

Quinn warf sie mit dem Gesicht nach unten auf ein vermutlich sündhaft teures Sofa.....und schloss tatsächlich ihre Fesseln auf! Wenn sie wenigstens die Hände frei bekam........der Faustschlag der sie mitten am Kinn traf, einen Herzschlag nachdem er sie umgedreht hatte lies sie nicht in die Finsterniss abdriften aber ihr kräftig ihr Seefeld verschwimmen und den Widerstand noch bevor er passiert war ersticken......“jetzt hast du einen Schaden“ dachte sie benebelt als sie meinte zwei Tentakel in seinem Gesicht zu erblicken.......


- Coruscant - Obere Ebenen - Quinn Tellex Apartment - Claire, Sarah, Quinn -
 
[Coruscant, Untere Ebenen, das Blue Velvet]- Cris (imperiale Uniform)

Cris verließ das Blue Velvet wie er es betreten hatte, durch den Hintereingang – keine plötzliche Hektik ließ erkennen, dass sein Eindringen bemerkt worden war, auch dann nicht, als er schmale Gasse verließ und wieder in unmittelbarer Nähe des eigentlichen Eingangs stand, den dort postierten Türstehern einen prüfenden Blick zuwerfend. Keine Unruhe. Gar nichts. Vermutlich hatte Vekker niemand bei dem stören dürfen, was er seiner Gefangenen hatte antun wollen… was sie nun vielleicht ihm angetan hatte. Mit etwas Glück würde sie es vielleicht ebenfalls schaffen, zu entkommen.
Ohne das Etablissement noch eines weiteren Blickes zu würdigen wandte Cris sich ab und dem Hauptverkehrsweg der Fußgänger zu – er kannte nun sein nächstes – sein letztes – Ziel und durfte keine Zeit verlieren. Was danach kam? Wer wusste das schon… er würde seine zeit weiter im Schatten, in den dunkelsten Ecken des Planeten fristen. Einige Menschen waren für dieses Leben bestimmt – ebenso, wie Akemi dazu bestimmt schien, im Rampenlicht zu wandeln und bewundert zu werden. Ihre gemeinsame Zukunft war von beginn an limitiert gewesen… eine kurze Flucht vor Logik und Sachzwängen. Nun hatten sie beide in ihre alten Leben zurückgefunden – doch war da dieses Gefühl des fürchterlichen Verlustes. Er zumindest spürte es immer noch.
Seine erbeutete Uniform erwies sich als hilfreich, als es galt, einen der Sicherheitsposten des Imperiums zwischen den Unteren Ebenen und Coruscants „Zivilisation“ zu durchqueren, ein Anblick, der ihm Gelegenheit gab, über andere Dinge nachzudenken. Offenbar hatte das Imperium seine Truppenpräsenz an solchen Punkten sichtbar erhöht, Sturmtruppen liefen in Fünfergruppen mit schwerer Bewaffnung Patrouille, fast jeder Passant wurde auf seine Identität überprüft. Doch auch wenn Cris in dieser Uniform kaum eine imperiale Einrichtung würde betreten können – die Sicherheitsvorkehrung durften dort um einiges schärfer sein – befand er sich wenig später auf der anderen Seite des Postens und zwängte sich durch die enge Menschenmenge, die es oft fast zu eilig zu haben schien, einem Offizier des Imperiums auszuweichen. Niemand sah ihn direkt an und doch spürte er fast jeden Blick in der Umgebung auf sich gerichtet – die Spannung war förmlich mit den Händen zu greifen. Auch hier wusste man von den Anschlägen. Und man wusste, wie das Imperium auf solche Herausforderungen zu reagieren pflegte. Mit entsetzlicher Brutalität.
Mit einer erstaunlich sauberen Schwebebahn – die nicht so überfüllt war, wie man es von Coruscant erwarten konnte – bestritt Cris (nach einer kurzen Konsultierung eines Informationsterminals) schließlich den letzten Rest des Weges zum Imperial Luxury Ressort. In diesem öffentlichen Verkehrsmittel schienen Uniformen eine wahre Seltenheit zu sein – der starrende Blick eines Sullustanerkindes fiel ihm erst auf, als sein Vater oder seine Mutter es hektisch außerhalb von Cris’ Sichtweise schaffte. Die Bürger fürchteten das Imperium – doch einige verborgene Gesten oder Grimassen verrieten dem ehemaligen Sturmtruppler, dass sie es nicht unbedingt respektierten.
Die Schwebebahn machte in unmittelbarer Nähe des Luxury Ressorts Station, eines der größten Wolkenkratzer Imperial Citys, der sich mit den Juwelen des Regierungsbezirks und durchaus messen konnte, etwa dem Imperial Residence Tower, in dem zu dieser Zeit nur Günstlinge oder hohe Funktionäre des Imperiums wohnten.
In seiner gewöhnlichen Kleidung wäre Cris vermutlich nicht einmal in die Lobby vorgelassen worden, doch der am Haupteingang postierte Wachdroide machte keinerlei Anzeichen, ihn aufzuhalten – obschon seine Fotorezeptoren ungewöhnlich lang auf seinen Abzeichen und vor allem seiner offen getragenen Waffe haften geblieben waren.
Am Empfang des riesigen Luxuswohngebäudes stellte sich Cris ein livrierter Angestellter in den Weg, dessen Mimik zwischen geheuchelter Freundlichkeit und mühsam kaschierter Nervosität schwankte.


„Herzlich Willkommen im Imperial Luxury Ressort, ähm… Captain…“

“Lieutenant“, korrigierte Cris den anderen mit der angemessenen Portion Verachtung.

“Ich möchte zu Quinn Tellex.“

„Quinn… Quinn Tellex?“

Der Bedienstete blinzelte überrascht.

„Haben… haben Sie einen Termin?“

“Ich brauche keinen.“

„Selbstverständlich nicht, selbstverständlich nicht… es ist nur unüblich, dass Gäste wie Sie… hierher kommen…“

Cris lächelte schmal.

“Das kann ich mir denken. Wo ist er?“

„Mister Tellex hat die gesamte 452te Etage inklusive des großen Appartements für sich gemietet. Aber Sir!“, wurde der Bedienstete lauter, als Cris sich bereits in Richtung der Turbolifte in Bewegung gesetzt hatte.

„Soll ich Sie nicht ankündigen?“

Cris winkte ab.

“Nicht nötig…“

Die Turbolifttüren öffneten sich.

“Es soll eine Überraschung werden.“

Die Reaktion des Bediensteten entging ihm, da der Turbolift in diesem Moment mit der Geschwindigkeit eines wahren Expressmodells in die Höhe schoss, um seinen Fahrgast möglichst schnell in Etage 452 zu verbringen. Bisher war alles problemlos verlaufen. Impulsiv und ohne einen echten Plan in der Hinterhand war Cris aufgebrochen, um Sarah zu retten, hatte sich nebenbei an seinem ersten Häscher gerächt und wieder getötet. Diese letzte Etappe jedoch würde nicht ohne Komplikationen ablaufen… ein Mann wie Quinn Tellex verließ sich nicht auf rückgratlose Empfangsangestellte.
Die Wahrheit, die in diesen Überlegungen lag, offenbarte sich, als hinter der sich nun wieder öffnenden Turbolifttür eine Sicherheitsschleuse wartete, an der drei Männer in der blauen Uniform irgendeines privaten Sicherheitsdienstes sichtlich gelangweilt darauf warteten, dass etwas geschah oder ihre Schicht endete. Der Neuankömmling wurde zunächst neugierig, dann jedoch mit erheblichem Misstrauen beäugt. Cris entging nicht, dass sie alle ihre Hände in die Nähe ihrer Holster legten – alle drei waren mit Blasterpistolen bewaffnet – während einer ihm entgegentrat.


„Ich glaube nicht, dass Sie erwartet werden, Lieutenant. Ihr Vorgesetzter sollte dafür besser eine gute Erklärung haben.“

“Vielleicht ist es jetzt ein anderer Vorgesetzter…“, improvisierte Cris rasch. Ganz offenbar hatte auch Tellex sein eigenes Arrangement mit den imperialen Behörden, um ungestört seinen perversen Hobbys frönen zu können, doch wie Cris aus Lieutenant Cabbles und Travloks Unterhaltung gelernt hatte, war das Imperium dabei, derlei „Deals“ gründlich zu revidieren.

“Lassen Sie mich vorbei.“

Der Mundwinkel des anderen zuckte leicht und für den Bruchteil einer Sekunde huschte sein Blick zu seinen beiden Kollegen. Cris wappnete sich bereits für einen Angriff, doch dieser blieb – vorerst – aus.

„Ihre Waffe.“

“Warum?“

Der andere grinste selbstgefällig.

„Mister Tellex hat viele Feinde, Sir. Ihre Waffe… bitte.“

Betont langsam löste Cris den imperialen Offiziersblaster aus seinem Holster und überreichte ihn dem Wachmann, der ihn daraufhin durchwinkte und scheinbar keinen Anlass dazu sah, den ehemaligen Sturmtruppler zusätzlich abzutasten. Scheinbar traute man einem Offizier des Imperiums nicht zu, mehr als eine sichtbare Waffe am Leib zu tragen.

„Aber sagen Sie mir, Lieutenant…“, ertönte plötzlich die Stimme des zweiten Wachmannes hinter ihm, begleitet vom beunruhigenden Klicken einer nun entsicherten Waffe.

„Warum sollten wir Mister Tellex mit ihrer Anwesenheit behelligen, wenn sich dieses Problem so viel einfacher lösen lässt?“

Ohne länger nachzudenken setzte Cris sich in Bewegung. Noch während er sich auf den dritten, vor ihm stehenden Wachmann stürzte – der ebenfalls im Begriff war, seine Waffe auf ihn zu richten – und sich aus der Pistole des hinter ihm stehenden Mannes ein Schuss löste, hatte Cris mit einer speziellen Bewegung seines Armes den Blaster aus dem verborgenen Holster gelöst und in seine Hand befördert, sodass ein einzelner Schuss aus dessen Mündung den seitlich stehenden ersten Wachmann lautlos zusammen brechen ließ, noch bevor Cris und der dritte am Boden ankamen. Sengender Schmerz fuhr dem ehemaligen Sturmtruppler über den Rücken, als er sich halb umwandte und fünf ungezielte Schüsse abgab, die zum Teil die Tür des Turbolifts, aber auch den anderen Schützen trafen. Keuchend schied auch dieser aus dem Handgemenge aus, während sein dritter Kamerad beim Aufprall seines Hinterkopfes auf den Fußboden anscheinend sein Bewusstsein eingebüßt hatte.
Schwer atmend tastete Cris nach seinem Rücken und ließ seine Hand zurück zucken, als er Feuchtigkeit und verbranntes Gewebe vorfand. Die Blutspuren an seiner Hand glitzerten bösartig im stimmungsvollen Licht des Korridors, der sich hinter der Sicherheitsschleuse erstreckte.
Rasch wischte Cris das Blut an der Uniform des bewusstlosen Wachmanns ab. Es spielte keine Rolle – wenn er es schaffte, Tellex zu überraschen, würde er es mit Glück auf keinen Kampf ankommen lassen müssen. Einen solchen würde er nicht überstehen – wie ihm klar wurde, als zu allem Überfluss auch seine Schulterwunde erneut begann, schmerzend zu pulsieren.
Der Korridor führte direkt auf eine Tür zu, die sich deutlich von den seitlichen unterschied, wie es bereits der Eingang zu Vekkers Reich getan hatte. Dieses Mal jedoch benötigte er keine Waffengewalt – die Tür öffnete sich, als er den vorgesehenen Schalter betätigte, sodass er rasch – mit vorgehaltener Waffe – eintrat
Sofort hörte er eine Stimme und Geräusche, die recht eindeutig darauf schließen ließen, dass Tellex wieder einmal seiner Lieblingsbeschäftigung nachging. Vielleicht sollte das genau sein Verhängnis sein…
In einer Art Wohnzimmer fand er ihn schließlich, mit dem Rücken zu ihm und über den sich kaum noch wehrenden Körper einer blonden, menschlichen Frau (Claire) gebeugt. Sie war nicht Sarah… doch diese Erkenntnis musste für den Moment warten. Jetzt gab es nur ihn und Quinn. Und einen Zeigefinger, der sich erbarmungslos um den Abzug krümmte…
Der erste Schuss direkt zwischen seine Schulterblätter ließ Tellex zusammenzucken. Nach dem zweiten schienen die Beine des Mannes nachzugeben und er stürzte sich ulkig verrenkend zu Boden.
Mit gemessenen Schritten näherte Cris sich ihm, hörte sein Stöhnen, sein Ächzen. Noch war Tellex am Leben – und gefährlich. Ohne die plötzlich von ihrem Peiniger erlöste Frau auf dem Sofa auch nur anzusehen beförderte der ehemalige Sturmtruppler diesen mit einem brutalen Tritt in die Rippen auf den Rücken und verzog angewidert den Mund, als er die beiden „Tentakel“ bemerkte, die das ansonsten menschliche Gesicht des Verbrechers entstellten. Sie erinnerten ihn an die Nacht, in der Sarah durch sein Verschulden Sen verloren hatte. Cris’ Augen verengten sich zu Schlitzen – während sein rechter Offiziersstiefel auf Tellex’ Brust ruhte und ihn an jeder Bewegung hinderte, richtete die Mündung der Waffe sich langsam auf diese dämonische Fratze.


„Es wird Ihre vielen Opfer nicht wieder lebendig machen“, sagte Cris ruhig. Der Abzug des Blasters schmiegte sich förmlich an seinen Finger.

„Aber es wird die Vielen schützen, die Sie sich noch geholt hätten.“

Als der Blaster seine Energie mit einem unnatürlich laut wirkenden Knall direkt in das Gesicht des Anzat entlud, musste Cris den Blick abwenden.
Sein Blick fiel auf die geöffnete Tür neben dem Sofa – eigentlich wirkend wie die eines Kühlschranks, doch dahinter…? Die Waffe fiel klappernd und plötzlich vergessen zu Boden, als er mit schnellen Schritten durch diese Tür hastete und… sie fand. Übel zugerichtet, gefesselt… doch am Leben.
Mit Tränen in den Augen fiel Cris neben der Frau auf die Knie, die ihm das Leben gerettet hatte.


Sarah…“

[Coruscant, Quinn Tellex’ Appartement]- Claire, Sarah, Cris (imperiale Uniform), Quinn (tot)
 
§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ unter Theatervolk, gefüllte Zuschauerränge ~§

Das Spalier der Vorhänge schrängte Nex Blick auf die Bühne ein, auf der gerade die vorletzte Szene des Stückes gespielt wurde. Der Rand der dunkel purpurnen Vorhänge an den Seiten war jener Ort, bei dem die Schauspieler zu Schurken, Narren, Helden oder Königen wurden, und umgekehrt. Drei Personen auf der Bühne, Hunderte oder gar Tausende davor, andächtig in den Sesseln sitzend, eingefangen in der Welt, die sie ihnen vorspielten. Das konnte nur Theater. Bei allen Vorteilen, die der Holofilm bot, dabei war immernoch dabei. Nichts konnte dieses Gefühl ersetzten. Nexus konnte es kaum glauben, dass er hier war und daran mitwirkte, an einer so großen Produktion. Das hatte er sich schon ewig gewünscht und nun war es ihm, wo er doch Monate Zeit hatte es zu realisieren, heute erst wirklich bewusst geworden. Doch die Panikattacke war aus geblieben. Er hatte die Nerven behalten und entsprechend seiner Fähigkeiten so gut gespielt wie zuvor und, den Reaktionen des Publikums zu urteilen, hatten sie bislang alles gemocht, was sie gesehen hatten.

Die Szene neigte sich dem Ende. Der Namenlose König hatte erfahren, dass die Namenlose Königin und der Namenlose Prinz zusammen weggelaufen waren, ihrer heiligen Berufung entfliehend. Als der Vorhang die Bühne verbarg, wurde sie für die letzte Szene vorbereitet. Nexus schlug das Herz bis zum Hals. Er stand am Rand, im Verborgenen, und Natalja stand bereits in der Mitte der Bühne, jederzeit bereit, die Namenlose Königin zu werden, sobald sich der Vorhang wieder lüften sollte. Gleich war es soweit. Gleich. Jetzt. Vorhang auf, Licht an.

Nexus rannte am Vorhangsaum vorbei und der Namenlose Prinz stürmte in die dunkle Halle, in der Mitte die Namenlose Prinzessin. Sie schaute ängstlich, doch entschlossen.


"Da bist du ja ... ich dachte schon, ich hätte dich hier verloren. Diese dunklen Korridore ... Sunshine"

rief er und umarmte sie heftig. Sie streichelte seine Wange.

"Irgendwo hier muss es sein."

sagte sie und blickte sich um, suchend. Die düstere Halle hatte fünf Türen.

"Das Orakel"

sagte er und nickte. Plötzlich schrickte sie auf und zeigte auf zeigte auf eine Tür. Eine Rune auf ihr hatte begonnen strahlend rot zu glimmen.

"Moon, sieh nur! Die Tür."

Moon und Sunshine gingen, doch bewegten sie sich nicht. Die Wände, auf die sie zugingen, zogen sich auseinander und sie waren in einem anderen Raum. Sie standen einer großen Wiege gegenüber, in der eine verrunzelter Körper an unzähle Maschinen angeschlossen zu sein schien. Eine elektronische Stimme ertönte, während sich Lider über den ausdruckslosen Augen des verkümmerten Wesens öffneten und schlossen.

"DIE KÖNIGIN UND DER PRINZ. ICH HABE EUCH KOMMEN SEHEN."

erschallte die künstliche, androgyne Stimme. Über der Wiege befand sich ein riesiger Bildschirm, über den Chiffren huschten, Tausende, Millionen. Sunshine keuchte laut auf und Moon versuchte sie festzuhalten.

"Nein, dass sind wir nicht mehr."

rief Sunshine laut und entschlossen.

"Wir sind hergekommen, weil wir ..."

"WEIL IHR WISSEN WOLLT, WER IHR EINST GEWESEN SEID. EINE BERECHENBARE REAKTION, FOLGE DER EMOTIONALEN BINDUNG EURER GEHIRNE AN LÄNGST VERGESSENE GEFÜHLE. EINE UNVERMEIDBARE GLEICHUNG."

"Aber ... aber warum wähltest du uns dann einst aus? Warum ließest du uns aus unserem Leben reißen, wenn du schon vorher wusstest, dass wir kommen würden ... dass wir unser auferzwungenes Schicksal nicht annehmen würden."

rief Moon mit zorniger Stimme.

"ICH SEHE NUR UND ICH ANTWORTE. ICH SAH DAS IHR DIE NEUEN NAMENLOSEN MONARCHEN WERDEN WÜRDET UND ICH SAH EUCH HIERHER KOMMEN. UND ICH SAH EUCH DIE UNVERMEIDLICHE FRAGE STELLEN. ICH SEHE NUR UND ICH ANTWORTE."

"Wer ...?"

"Wer waren wir vorher? Wer waren wir, wie waren unsere Namen, bevor wir zu den Monarchen wurden?"

"DIE NAMEN LAUTEN: SCREW MUDO, POLLY MUDO, GESCHWISTER. SCREW MUDO IM ALTER VON 22 JAHREN AUFGEGRIFFEN; POLLY MUDO ZWEI TAGE SPÄTER IM ALTER VON JAHREN AUFGEGRIFFEN."

ließ die gefühltlose Stimme des Orakels ertönen und schwieg dann. Sunshine stöhnte auf.

"Sun ... Sun? Sunshine, ich ..."

"Nein ... NEIN! NEIN - NEIN - NEIN - NEIN! GEH WEG!"

"Aber Sunshine ich ..."

"Nein Moon! Oder Screw! Bruder ... das kann nicht sein."

rief sie und drückte ihn von sich weg, wehrte sich mit Händen und Füßen, als er sie zu beruhigen versuchte.

"Moon und Sunshine ... ihr habt euch also schon neue Namen gegeben, hmm? Aber wie ich hörte ... waren eure alten Namen auch nicht so schlecht."

Der Namenlose König hatte die Bühne betreten. Er war in seinem feierlichen Anzug gekleidet, den Blaster auf Moons Brust gerichtet, der über der wimmernden Sunshine stand.

"Wie einfallslos eure neuen aber auch waren. Ihr wäret besser mit den Alten gefahren. Wärt ihr nie auserwählt worden, hätte ich ein Königin bekommen, die mich nicht hintergangen hätte ... mit ihrem Bruder! Ihr seid widerlich!"

brüllte er und spuckte aus. Er fixierte Sunshine.

"Und soetwas habe ich geliebt! Mit soetwas habe ich geschlafen ... aber jetzt wirst du sterben!"

sagte er eiskalt und hob den Blaster, die Mündung auf Moons Kopf gerichtet.

"Eine Frage hab ich noch ..."

"Welche Frage ..."

"Wer war der Namenlose König vor seiner Auserwählung.?"

"DER NAME LAUTET: JUUDOS MUDO; BRUDER VON SCREW UND POLLY MUDO; FÜNF TAGE VOR SEINEM BRUDER IM ALTER VON 26 JAHREN AUFGEGRIFf-"

Der Bildschirm über dem Orakel explodierte. Die Maschinen schalteten sich ab und das Wesen in der Wiege starb. Langsam ließ der Namenlose König den Blaster sinken. Keiner sagte ein Wort. Er drehte sich langsam um, zum Publikum. Dann hob er den Blaster gegen die Schläfe und drückte ab. Aus dem Boden spritze Rote Farbe und er fiel zu Boden.

"Oh Gooott nein ..."

jammerte Sunshine. Viele Sekunden, Minuten lang bewegte sich Niemand.

"Sunshine ..."

"Was haben wir getan ... es war nicht Rechtens. Wir dürfen nicht ..."

sprach sie katatonisch, als Moon auf sie zukroch.

"Aber ich liebe dich immernoch! Ganz egal, ob du meine Königin oder Schwestern sein solltest. Ganz egal ..."

"Ich habe mit meinen Brüdern geschlafen."

sagte Sunshine immer wieder, wieder und wieder, bevor sie sich eine Glasscherbe aus dem zerstörten Bildschirm griff, und sie sich in den Hals stieß. Moon schrie auf, sprang zu ihr, fing sie auf, doch musste er sie in seinen Armen sterben lassen, musste sie gehen lassen. Die letzten fünf Minuten sprach niemand ein Wort mehr, gleich nachdem Sunshine ihren letzten Atemzug getan hatte. Schließlich stand Moon langsam auf, ging zum Fenster, öffnete es, und kletterte hinaus. Dann viel der Vorhang.

§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ unter Theatervolk, gefüllte Zuschauerränge ~§
 
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~ Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~ "Trainingsraum" ~ Sinaan mit Steven ~



Er könnte noch mehr schaffen? Steven wusste ja das die Macht die man durch die Macht bekommt unglaublich groß ist, aber jemanden auf einem so belebten Planeten, in in einem doch sehr gut besuchten Etablissement zu finden war zwar keine Meisterleistung dennoch ist das ein großer Vorteil. Eine Fähigkeit die für spätere Missionen durchaus über den Erfolg entscheiden könnte.

Was den jungen Padawan wohl noch alles erwartet, welche Kräfte er wohl noch lernen könnte. Irgendwann wird er vielleicht sogar stärker sein als seine Mutter und sein Meister, der Gedanke das das Leben eines Jedi kein Wettbewerb ist holten den Jungen aber wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.

Nun bekam er von seinem Meister die Aufgabe sich in der Macht fallen zu lassen, noch fand Steven das das eine zu leichte Aufgabe ist.
Sein Meister zählte von 10 nach 1 runter und Steven befolgte seinen Anweisungen sich auf seinen Atem zu konzentrieren.

Er hörte seinen Meister laut vor sich Zählen und schloß die Augen. 10 Steven versuchte ruhiger zu Atmen was wegen der Aufregung ziemlich schwierig werden würde. 9 der junge Padawan atmete nun ruhiger. 8 Nun entspannten sich Stevens Muskeln. Die nächsten Zahlen hörte Steven immer leiser. Das letzte was er von seinem Meister hörte war der Rat seine Augen zu öffnen wenn er von dem schönen Ort zurückkehren will.

Er sah durch sein Inneres Auge wieder seinen Meister, dieses Bild verschwomm nun aber langsam, bis Steven nur noch ein grelles weißes Licht sah. Dieses Licht wurde immer wärmer, je mehr sich der Padawan auf seine Atmung konzentrierte und seine Umgebung vergaß. Er hörte Stimmen von Vertrauten Personen, jemand sprach zu ihm. Eine bekannte, warme Stimme. Steven versuchte die Stimme zu erkennen und konzentrierte sich noch ein wenig mehr auf seine Atmung,
dann erschien eine Person vor ihm. Es war eine Frau mit Braunem Haar und glänzend weißer Robe. Es war seine Mutter!


Der junge Teenager musste sich zusammenreißen seine Augen nicht zu öffnen, denn dies hätte bedeutet das seine Mutter wieder verschwunden wäre. Seine Mutter sprach zu ihm. Sollte Steven antworten, war das nur eine Halluzination oder war DAS die Macht? Sein Meister muss doch auch denken er ist verrückt wenn er nun anfängt zu reden. Aber..aber vielleicht hört er ihn garnicht.

Was solls dachte sich Steven und wenn es nur eine Vernebelung seiner Sinne war, es ist seine Mutter.

"Mama, wie kann das sein, wie kann ich dich sehen und mit dir Sprechen!?"
fragte er seine Mutter.

"Steven, du bist so ein hübscher junger Mann geworden, ich weiß du hast viele Fragen und bist in einer schwierigen Zeit in der du dein Training machen musst. Es tut mir Leid das ich dich im Stich gelassen habe."

"Aber Mum, du hast mich nicht im Stich gelassen. Ich werde dich Rächen. Wenn mich mein Meister erst weit genug trainiert hat." antwortete Steven seiner Mutter voller Euphorie.

"Mein Sohn, ich denke doch ich habe dir beigebracht das Hass und Rache nicht der richtige Weg ist und nur ins Verderben führt. Dein Meister Sinaan ist ein guter Mensch und ich vertraue ihm das er dich zu einem guten Jedi macht. Ich würde dir so gerne alle Fragen beantworten, aber ich habe keine Zeit und du ebenfalls nicht. Du musst dein Training so schnell wie möglich schaffen, ich spüre das Dunkle Wolken am Himmel der Macht aufziehen."

"Mama, du kannst doch nicht einfach..."

wollte Steven seine Mutter aufhalten, aber sie war schonwieder verscwhunden.
Dieser Ort, an dem er seine Mutter gesehen hat war wunderbar. Steven merkte wie seine Muskeln entspannten und er neue Kraft sammelte.

Jetzt nachdem seine Mutter verschwunden waren tauchten andere Personen auf, er erkannte sie nicht, denn es waren nur Silhouetten, Schatten von Personen die vor dem grellen Licht vorbei gingen.

Sie sprachen nicht und reagierten auch nicht auf Stevens Versuche Kontakt mit diesen Personen aufzunehmen. Er spürte ein Gefühl das er nicht kannte. Es war wie ein Gewitter was noch weit weg war aber schon laut grummelte. Wie seine Mutter sagte dunkle Wolken am Horizont, war das eine "Vision" der Macht? Könnte das vielleicht ein schlechtes Omen sein? Steven öffnete die Augen.

"Meister, was war dieser Ort und wieso konnte ich mit meiner verstorbenen Mutter sprechen?"

Steven überlegte ob er es seinem Meister sagen sollte.

"Nachdem meine Mutter "gegangen" war spürte ich ein komisches Gefühl, so wie ein Gewitter das dunkel grollt. Irgendeine Veränderung für uns alle, könnte sich die Macht da getäuscht haben oder bedeutet das das in ferne Zukunft irgendwas besonderes passiert? Habt ihr auch so etwas gespürt?

nach diesem kleinen Ausflug in die Macht hatte Steven so viele Fragen an seinen Meister die seine Mutter nicht beantworten konnte.


~ Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~ "Trainingsraum" ~ Sinaan mit Steven ~
 
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Es machte Spaß, das Stück zu sehen. Akemi verfolgte das Spiel auf der Bühne sehr konzentriert. Die Darstellung der Geschichte war sehr düster, doch sie hielten sich sehr nah an der Romanvorlage - und hier tat sich der erste Unterschied zu der Verfilmung auf, an der Akemi mitgewirkt hatte. Benito hatte den ganzen Film über mehr Raum für Spekulationen und Interpretationen gelassen. Er hatte vieles nur angedeutet, nicht aber ausgesprochen. Dadurch war der Film auch bei einem so breiten Publikum angekommen. Die Schlussszene, die die Theatergruppe mit Dramatik füllte, hatte sich in Benitos Version vollkommen anders dargestellt. In besagter Verfilmung war niemand gestorben, sondern alle hatten sich schlichtweg getrennt und waren im Dunkeln verschwunden. In diesem Film hatte es keine Toten gegeben, kein Blutvergießen, keine sonstigen Brüche. Sie hatten die Geschichte ruhig ausgehen lassen, begleitet von einer unbescholten dahin plätschernden Melodie. Akemi mochte beide Versionen. Obgleich sie dieselbe Geschichte behandelten, konnte man sie fast nicht miteinander vergleichen. Im Film zum Beispiel war die namenlose Königin, die Akemi verkörpert hatte, nur eine Nebenrolle gewesen, während das hübsche Mädchen, das diesen Charakter heute Abend darstellte, beinahe ständig präsent war.

Als der letzte Vorhang gefallen war, ertönte ein ohrenbetäubender Applaus. Die Zuschauermenge war restlos begeistert. Das Spiel war sehr speziell gewesen, keine Frage, aber die Umsetzungen waren kreativ und die schauspielerischen Leistungen großartig gewesen. Akemi war einen Blick zu Benito hinüber, während sie genauso begeistert klatschte wie alle anderen.


"Na, was sagst du?"

Rief sie fragend über den Lärm hinweg. Benito grinste schief und applaudierte ebenfalls.

"Nicht schlecht."

Antwortete er, war sich seiner Kritik aber offenbar noch nicht so sicher. Akemi dachte daran zu wetten, dass er auf der Aftershow Party mit einer Gruppe exzentrischer Künstler herum stehen würde, um mit diesen Meinungen auszutauschen. Mit ihm den weiteren Abend zu verbringen würde nicht besonders spannend werden. Aber vielleicht traf sie ja doch noch jemanden den sie kannte. Und wenn nicht... naja, dann würde sie eben früh gehen und noch bei Richard vorbei schauen. Für gewöhnlich dauerten seine Verabredungen mit Ecile nur bis kurz vor Mitternacht.

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Nexus schaute über das Fensterbrett aus Kunststoff auf die verdunkelte Bühne hinaus. Es sah beinahe so aus, als würde er sich mit Leibeskräften daran festhalten, um nicht in die falsche Stadt hinaus zu fallen. Er schielte hinüber zu Natalja, die sich gerade etwas von dem Kunstblut aus dem Dekollte wischte.

"Nat!"

brüllte er flüsternd zu ihr herüber, als plötzlich ein tosendes Beifallsinferno über sie hereinbrach, so als würde der Vorhang jede Sekunde in Flammen aufgehen.

"Wir habens, Nex!"

grinste sie zu ihm rüber. Nexus sprang durch das Fenster zurück und sah alle anderen Darsteller auf die Bühne laufen. Die Inquästoren, die Dienstboten und Wachen und wie sie nicht alle hießen. Auch der Namenlose König, Hannes Tle mit richtigem Namen, klopfte sich den Dreck vom Rewehr und zwinkerte ihm und Natalja zu.

"Du warst richtig gruselig Natasha!! Ich hät fast ne Gänsehaut da auf dem Boden bekommen."

Natalja winkte ab und verdrehte amüsiert die Augen. Das war typisch für ihn, die ganze Crew wusste, dass Hannes hinter ihr her war. Das ganze vorgespielte rumbändeln von König und Königin hatte ihn wohl auf den Geschack gebracht.

Alle Darsteller reihten sich aneinander und als der Vorhang, scheinbar dem verzehrenden Verlangen des Publikums nicht mehr standhalten könnend, erneut nach oben gezogen wurde, ließen sich die Akteure feiern. Es war mehr als eine Genugtuung, diese begeisterten Leute zu sehen, so viele und so wild in die Hände klatschend, dass er kaum ein Gesicht in der Menge erkennen konnte. Er spürte, wie die unendliche Last endlich von ihm Gefallen war, die Befürchtung, es zu versauen, die Anst, nicht gut genug zu sein, alle zu enttäuschen, ausgebuht zu werden. Doch hier jubelten sie und alles war gut geworden.

Drei Mal beorderte das Publikum die Schauspieler zurück, drei Mal durfen sie sich verbeugen, drei Mal den Applaus genießen. Doch dann war verließen sie die Bühne zum letzten Mal. Der Vorhang fiel gerade herunter, da sah Nex, während er sich von der Bühne bewegte, etwas Rotes durch seinen peripheren Blick gleiten, bevor es vom dunkelpurpurnen Stoff verdeckt wurde.

In der Gardeobe war anschließend die Hölle los. Noch nichtmal richtig aus den Kostümen heraus, feierte schon alles den großen Erfolg. Champagner wurde geköpft, Schaum spritzte, Gläser wurden rumgereicht, alles lachte und freute sich. Hier in der Umkleide waren alle gleich, ob Hauptdarsteller oder Komparsen, alle bejubelten sie die erfolgreiche Show gleichermaßen. Nex stieß mit Natalja und einigen anderen an, prostete ein lautes "CHEERS!" und fühlte sich so wohl, wie vielleicht noch nie zuvor.

Nachdem schon die ersten leeren Champagnerflaschen und betrunkenen Nebendarsteller in der Ecke lagen, also ungefähr eine halbe Stunde nach Aufführungsschluss, hatten es Nex und Natalja endlich geschafft, sich abzuschminken und umzuziehen.


"Ich habe gehört, dass Johnny gesagt hat, Maike hätte behauptet, dass gemunkelt wird, jeder würde behaupten, dass das der größte Erfolg in der Geschichte des Bakta-Theaters war."

trällerte Natalja und machte sich silberne Sternenohrringe an die Ohrläppchen. Sie passten sehr gut zu ihrem indigoblauen Kleid. Es war ein Rückenfreies, dessen seidende Träger sich sogar bis zum Hals rankten und sanft und luftig auf der Haut lagen. Sie sah wirklich umwerfend aus. Natalja hatte sich das Kleid extra für heute geliehen, eben um so umwerfend auszusehen. Nex beschloss spontan, dass er ihr das Kleid am nächsten Tag kaufen würde. Sie war nicht so vermögend wie er mittlerweile und sie hatte es sich absolut verdient.

"Naja, wenn Johnny das gesagt hat, muss es stimmen!"

wieherte Nex und steckte sich eine violette Rose in die Brusttasche seines tiefschwarzen Smokings, den er klassich zum weißen Hemd trug, und band sich die noch viel violettere Krawatte um. Natalja zog sich noch die ebenfalls silbernen Highheels an und Nex befestigte seine goldenen Manchettenknöpfe. Er funkelte Natalja schälmisch zu und lächelte betont verwegen.

"Na dann mischen wir uns mal unter die Leute!"

§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ Umkleide ~ mit Natalja unter Theatervolk ~§
 
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|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Straße || ▫ Azgeth & Norris irgendwo in der Nähe

Wie schnell Zeit vergehen konnte, wenn man unterwegs war. Azgeth hatte drei Schächte ablaufen müssen, bis sie den vermeintlich richtigen gefunden hatte. Von dort war sie eine ganze Weile geradeaus gelaufen, bis sie schließlich links abgebogen war und sich grob in dieser Richtung weiterbewegte. Nachdem sie eineinhalb Tage gelaufen war, und auf einem "Dach" übernachtet hatte, welches lediglich durch eine kleine Kletterpartie oder einen "geschummelten" Sprung erreicht werden konnte, war sie ihrem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. Zumindest glaubte sie das. Wie auch immer, sie war froh, dass sie sich selbst überraschend gut unter Kontrolle hatte. Das Laufen tat gut, auch wenn ihr langsam langweilig wurde. Das war das akute Problem. Wenn diese Langeweile anhielt, konnte es gut sein, dass etwas Unschönes daraus resultierte. Doch was sollte man beim Laufen auch groß tun, außer vielleicht Musik hören? Nur unglücklicherweise hatte es die Ex - Sith nicht so sehr mit Musik und Kunst im Allgemeinen.

Also blieb ihr das Zweitbeste, was bedeutete, dass sie ihre Umgebung und die Leute in dieser beobachtete. Immerhin hatte sie so ein Mindestmaß an Beschäftigung. Es gab die geschäftigen Viertel, bzw. Bereiche, die vor allem durch die Herkunft der Waren oder Händler geprägt wurden. Teilweise gab es Markt-ähnliche Verkaufsstellen, teils Geschäftemacherei in "unbeobachteter" Zweisamkeit. All dies nahm die Ex - Sith zur Kenntnis, sah sich jedoch vor irgendetwas davon zu bewerten oder dergleichen. Schließlich steuerte auch der zweite Tag seinem Ende zu, was zu einem erneuten Suchen eines geeigneten Rastplatzes führte. Wie am gestrigen Tag hielt die vernarbte Kriegerin nach etwas weiter oben Gelegenem Ausschau, was sich unglücklicherweise als deutlich weniger einladende Möglichkeit herausstellte, als noch am Tag davor. Bezüglich der Sauberkeit ließ diese Gegend kein gutes Licht auf sich fallen. Es blieb nur selbst Hand anzulegen, oder mit den Gegebenheiten zurechtzukommen.

So gut es ging wurde alles hergerichtet, bevor sich Azgeth dazu durchrang hier ihre Augen zu schließen. Der nächste Morgen ließ sie das Schicksal auf ihrer Seite wissen. Sie lebte noch, und die Reise konnte weitergehen, sofern es ihr gelang, sich ein paar Creds zu besorgen. Für eine Morgenmahlzeit reichte es noch, doch dann musste sie sich etwas einfallen lassen. Die Alternative bestand in drastischen Maßnahmen und einer Abkehr vom eigentlich eingeschlagenen Weg. So etwa kam gar nicht in Frage. Sie war nicht soweit gekommen um ... ja was? Jedenfalls wollte sie sich nicht mehr in Kreis drehen, und ebenso wollte sie nicht ihrem Tötungsdrang nachgeben. Die Alternative stand nur Machtbegabten zu, welche zudem einen schwachen Geist benötigte. Die Möglichkeit ergab sich als Azgeth sich ein belegtes Brötchen in einem Kiosk besorgte. Fast alle der Gäste kamen wohl aus der Gegend und wussten genau was sie haben wollten, Azgeth hingegen ließ sich viel Zeit um sich zu überlegen welchen Belag sie darauf haben wollte. So konnte sie den Moment abwarten, indem keine weiteren Kunden in dem Laden waren, um ihren Kauf zu tätigen. Das Kaufgeschäft wurde ganz ordnungsgemäß abgewickelt, bis zu dem Moment als die Ex- Warrior ihr Wechselgeld überprüfte.


"Moment mal! Sie haben mir ja nur einen Fünfer wiedergegeben. Ich habe ihnen aber zwanzig gegeben. Ich kriege fünfzehn wieder!" Der etwas ältere Mann war natürlich erst einmal überrascht, denn er hatte ja richtig gerechnet.

"Sie haben mit nur Zehn gegeben. Gibt …" , wollte der Verkäufer einwerfen, doch Azgeth ließ ihn gar nicht zu Wort kommen und störte sofort seine Gedanken. Sie hatte für einen Sekundenbruchteil den Zweifel gespürt, der den Mann überkommen hatte. Natürlich hatte er für einen kurzen Moment seine Erinnerung aufrufen zu müssen, um zu wissen wie viel er bekommen hatte. Mithilfe der Macht bemühte sich die Schwarzhaarige die momentanen Gehirnaktivitäten zu dämpfen, und das Gefühl des Zweifels wieder wachzurufen.

"Nein, nein, kommen sie mir jetzt nicht so. Ich habe ihnen ’nen Zwanziger gegeben, das weiß ich genau." Damit hatte sie schon einmal die Hälfte geschafft, denn der Mann stutzte und überlegte. Nach einem sekundenlangen Stirnrunzeln jedoch, wurden die Gedanken trotz der Bemühungen der Ex- Sith wieder klar. Ungehalten wurde der nur noch partiell behaarte Kopf geschüttelt.

"Jetzt hören sie mal auf mich hier zu beschei*en. Es waren nur Zehn, sie müssen sich da verguckt haben."
Was? Sie konnte ihn nicht beeinflussen? Was war denn nun los? Nicht einmal bei so einer einfachen Sache, an einem so einfachen Bürger konnte sie Erfolg erzielen? Das konnte nicht wahr sein! Sie war Darth Ilumina gewesen, eine Sith- Kriegerin. Sie hatte an den Xell - Games teilgenommen und beinahe gegen ihren Meister gewonnen, der heute Exekutor war. Wieso konnte ihr der abscheuliche Wurm widerstehen?

"Nein, es waren auf jeden Fall Zwanzig, wollen sie mich hier etwa über den Tisch ziehen?" , versuchte sie es noch einmal, etwas lauter und bekräftigender. Erneut konnte sie ihren Willen nicht durchsetzen, es war als würden ihre Manipulationsversuche abgleiten wie an einer Eisschicht. Es war zwecklos. Sie zog damit höchstens Ärger auf sich.

"Also jetzt reicht’s aber! Raus hier! Sonst rufe ich die Sicherheit und wir können das auf der Wache klären. Frechheit!" Die Augen der Dunkelhaarigen verengten sich für einige Sekunden. Diesen lächerlichen Schnösel konnte sie in nicht einmal einer Sekunde für immer aus der Geschichte tilgen. Er würde nicht einmal dazu kommen irgendjemanden zu rufen.
"TÖTE!", hallte es hohl in ihrem Verstand. Konnte sie denn nur an Geld kommen wenn sie Leben auslöschte? Es brachte alles nichts. Hier kam sie nicht weiter, daher verließ sie wie aufgefordert den Laden und setzte ihren Weg fort. Der Hass brodelte in der noch immer wankelmütigen Frau. Kaum hatte sie geglaubt ihren Zorn unter Kontrolle zu haben, wurde sie eines Besseren belehrt. Wer hätte denn ahnen können, dass es so schwer werden würde? Die ständigen Schwierigkeiten, die plötzlich zu einem ernsthaften Problem wurden. Früher hatte sie sich einfach alles genommen. Sobald jemand auch nur gewagt hatte, sich ihrem Willen entgegenzustellen, hatte sie ihre Macht oder einfach rohe Gewalt eingesetzt. Wer nicht stark genug war, wurde unter ihren Füßen zermalmt. Und nun? Inzwischen hatte sie jedwede andere Art mit Hindernissen umzugehen vergessen. Sie wusste nicht mehr wie man Dinge anders löste. Wenn sie wenigstens nur dieses Problem hätte, nun war noch der rasende Zorn, der sich sehr bald ein Ventil suchen würde.

Der ehemaligen Dunkelseitenutzerin musste schnell etwas einfallen. Untere Etagen! Ein abgelegener Ort! Etwas anderes fiel ihr einfach nicht ein. Fast hektisch machte sie sich auf die Suche nach einem Weg in die Tiefe, während ihre Innere Zeitbombe tickte. War sie dazu verkommen? Zu einer unkontrollierbaren Gefahr, die niemand einschätzen konnte? Es sah fast so aus. Wie war ihr Leben nur zu diesem Punkt gekommen? So viele Erlebnisse, alle die Wendungen, die es genommen hatte. Und dabei war sie ja keinesfalls die Einzige. Fast Jeder häufte im Laufe seines Lebens unzählige Erinnerungen und Erlebnisse an, die zusammengenommen Schicksale und unerwartete Verläufe waren.

Nach einer subjektiv zu langen Zeit, hatte Azgeth eine Art Treppe gefunden und stieg diese herab. Es war eigentlich egal wo sie landete, Hauptsache, sie war möglichst ohne Zeugen. Nach Verlassen der Stufen, rannte sie noch eine gute halbe Stunde, bis sie eine Art Park, nur dass dieser aus Müll anstatt aus Pflanzen bestand, erreichte. Hier war nicht allzu viel los, hinter einem Haufen alter Stoffe und Plastikteilen fand Azgeth etwas, das man als eine Art Deckung bezeichnen konnte. Etwas Besseres würde sie nicht mehr finden, daher gab sie nun den Dämonen nach, die noch immer bemüht waren sie zu beherrschen. Ein unterdrückter Zornesschrei vermischte sich mit den Geräuschen sich zusammen drückender Billigmetalldosen und Verpackungsmaterialien verschiedenster Art. Durch die kräftigen Arme floss ein Strom, der ihre Finger kribbeln ließ und sie leicht verkrampfte. Ein stummes Flehen ging in den nicht sichtbaren Himmel. Möge in diesem Moment bitte kein lebendiges Wesen ihr Treiben stören.

Wenigstens dieses kleine Entgegenkommen der Schicksalsfäden – Spinner(- innen) wurde Azgeth gewährt. Die Dosen zu kleinen Metallkugeln pressend, verrauchte so nach und nach das Feuer des Hasses, bis es auf eine Stufe heruntergebrannt war, welche man leicht kontrollieren konnte. Sie atmete ein paar Mal tief, bevor sie sich so schnell wie möglich von diesem Ort entfernte. Zwar war niemand direkt zu ihr gekommen, dennoch hatte der Lärm einige Neugierige angelockt. Die Schwarzhaarige ignorierte sie alle, senkte den Blick und entfernte sich mit weiten Schritten. Sie musste wieder zurück. Doch bevor sie dies tat, musste sie die Gunst der Stunde nutzen und sich in diesem Bereich mit den notwendigen Dingen ausstatten. Natürlich war dieser Sektor wieder weniger zivilisiert und sicher. Vielleicht ein Vorteil für sie. Hier war es leichter möglich jemanden auszurauben ohne gleich in Schwierigkeiten zu geraten. Sie musste nur aufpassen, nicht selbst Opfer eines solchen Raubes zu werden. Doch wer sollte ihr schon etwas tun können? Jeder, der glaubte sich mit ihr anlegen zu können war lebensmüde.

So setzte sie also ihren Weg fort. Sie würde sich wieder etwas Geld besorgen und oben mit ihrer Schnitzeljagd fortfahren. Die Aussicht war nicht mehr so schön, aber dafür nahm sie eine recht einfache Route, die sie sich gut merken konnte. Ihre Geduld in der Problematik der Geldbeschaffung wurde schließlich belohnt, als sie einen Mann ein Wohnhaus betreten sah, nur ein paar Meter vor ihr. Eindeutig konnte man die Fassade einer Anlage mit mehreren Wohnungen zuordnen, was bedeutete, dass es einen Treppenhaus oder Flur geben musste. Bevor die Tür ganz zuschnappen konnte, streckte die Dunkelhaarige ihre mentalen Fühler aus und hielt die Haustür offen. Mit beschleunigten Schritten näherte sie sich dem Eingang und konnte gerade noch die Tür zu fassen bekommen, als sie einen Druck dagegen spürte.


"Warten Sie, lassen Sie mich auch noch rein?"
"Oh, ’tschuldigung, habe sie nicht gesehen."
, kommentierte der leicht überraschte Gran in mäßigem Basic. Nachdem die Frau hineingeschlüpft war, schloss er nun die Türe um sich anschließend einem Lächeln der Ex – Sith gegenüber zu sehen. "Kein Grund sich zu entschuldigen."

Für einen absolut unerwarteten Angriff, reagierte der Alien ziemlich schnell, konnte aber dennoch nicht verhindern, gegen die gegenüberliegende Wand zu prallen, als der Schlag der Kriegerin sein Gesicht traf. Er holte sogar noch zum Gegenschlag aus, als die andere Faust nach vorne sauste, direkt in die Magengegend des Nichtmenschen. Ein Kniestoß schickte ihn zu Boden und der finale Tritt ins Gesicht brachte die erlösende Bewusstlosigkeit. Zügig durchsuchte Azgeth die Taschen des Überfallenen, steckte die Briefbörse ein, sowie den Schockstab, den sie fand. Bevor noch jemand nachschauen kam, verließ die nun nicht mehr ganz so Mittellose das Haus und bewegte sich flinken Fußes weiter die Straße entlang. Erst nach einigen Minuten rekapitulierte sie die Aktion. Vielleicht hätte sie ihn lieber töten sollen? Immerhin hatte er ihr Gesicht gesehen und wer wusste schon, was daraus resultierte? Andererseits war sie in gewissem Maße stolz sich beherrscht zu haben. War das wirklich etwas, worauf man stolz sein konnte?

Nun ja, es war immerhin ein kleiner Schritt. Ohne Chesaras Hilfe konnte sie sich glücklich schätzen überhaupt "Fortschritte" zu erzielen. Beinahe hätte Azgeth geseufzt. Das Leben war auch schon mal weniger beschwerlich gewesen. Früher hatte sie nicht über jede Handlung nachdenken müssen. Sie hatte einfach getan, was sie wollte. So etwas ging in dieser Form natürlich heute nicht mehr. Nun ja, sie begnügte sich vorerst mit der Ausrede, es nicht getan zu haben, wäre ihr Geld nicht so knapp gewesen. Doch diese Ausrede konnte die nächsten beiden ähnlichen Aktionen innerhalb der nächsten zwei Tage kaum noch glaubwürdig klingen lassen. Inzwischen hatte sie weitere Kilometer zurückgelegt und so langsam war sie der Meinung nicht mehr fern ihres Zielpunktes zu sein. Allerdings konnte es auch lediglich blinder Optimismus sein, der ihr Urteilsvermögen trübte. Vielleicht machte es den Rückschlag erträglicher, der sich am dritten Tag ereignete. Sie hatte vorgehabt nun wieder in die mittleren Bereiche zurückzukehren, als sie unglücklicherweise in eine Gruppe von Leuten rannte, denen sie besser aus dem Weg gegangen wäre.

Nichts ahnend wanderte sie durch einen Tunnel innerhalb eines Unterhaltungsmoduls, als am anderen Ende eine größere Gruppe Männer auftauchte. Anhand der Lautstärke und wie sie sich innerhalb der Gruppe herumschubsten, ließ sich schnell bestimmen mit wem sie es zu tun hatte. Normalerweise war sie um diese Leute immer herumgegangen, doch hier gab es kein Ausweichen. Dennoch machte sie sich keine weiteren Gedanken und ging einfach weiter. Erst als man ihr den Weg versperrte und ihre Versuche, sich doch vorbei zu schieben, penetrant und ganz gewollt unterbunden wurden, dämmerte der Ex - Sith, dass sie an die aufdringliche Art von Jugendbanden geraten war.


"Hey, Du. Wo willst denn Du hin? Komm’ her und ******s mir." Von der Seite kamen, abgesehen vom Gegröle, massenhaft Schimpfwörter und andere erniedrigende und beleidigende Kommentare, die Azgeth früher auch schon oft genug gehört hatte. Daher versuchte sie sich gar nicht erst davon beeindrucken zu lassen, und ignorierte die "freundliche" Einladung. "Äh, kann ich bitte vorbei?" Gelächter war das Einzige, was sie damit erntete.

"Nö, kannste nicht. Los jetzt!" , befahl er, seines Vorteils aufgrund der Übermacht bewusst. Mit einer schnellen, gekonnten Bewegung war der Reißverschluss seiner Hose offen. Da war sie ja in eine richtig beschissene Situation gekommen. Das hier durfte auf keinen Fall ausarten, sonst war sie am *rsch oder es würde wieder einmal in einem Blutbad enden. Wobei sie höchstwahrscheinlich nicht unbeschadet aus der Sache herauskam. Nur wenn sie alle Mittel einsetzte, die ihr zur Verfügung standen. Doch dies war eigentlich ihr neuer "no go" – Bereich. Sie musste das mit Worten oder sonst wie hinbekommen. Sie versuchte ängstlich zu wirken, auch wenn sie nicht besonders gut schauspielern konnte, um wenigstens einen "normalen" Eindruck zu machen. Sie wusste nur zu gut, dass gerade eingeschüchterte Leute gerne weiter gehänselt wurden, weil es am meisten Spaß machte. Sie riskierte es einfach.

"Bitte! Ich will einfach nur nach Hause. Lass mich gehen!" , flehte sie. Wieder lachten einige, während die Vorderen schon weitergingen. "Ach komm schon Hank! Lass doch die alte **********. Iss doch eh voll hässlich!" Azgeth fragte sich, wie man auf so ein Niveau sinken konnte, aber wenn sie es genau betrachtete war ihre Gruppe damals auch nicht so weit davon entfernt gewesen. Hauptsache sie konnte endlich weiter. Zu früh gefreut. Ihr "Freund" schien sich nicht weiter darum zu kümmern und grinste einfach nur gehässig bevor er ihr in den Schritt griff und sie gegen die Wand drückte. Ungefragt drückten sich seine ekligen Lippen gegen die ihren während alles danach aussah, als würde es richtig ernst werden. Jede Faser in der Dunkelhaarigen versteifte sich. Sie wollte kein Blutbad, aber es blieb ihr wohl keine Wahl.

"Bitte zwing mich nicht dazu." , hauchte sie atemlos. Die Hände des Perversen fuhren über ihren Körper, strichen über bedeutende Körperpartien und schienen keinen Einhalt zu finden. Emotionale Erlösung kam, als erneut jemand der Vorausgegangenen rief.

"Man Hank, lass doch die Alte und komm' endlich!" Diesmal hatte der Aufruf zum Glück einen Effekt, der sich in einem genervten Stöhnen äußerte. Er unterbrach seine Erkundungstour auf und unter ihrer Kleidung und setzte einen "bösen" Blick auf.

"Du hast echt Glück Schätzchen. Und nur damit Du’s weißt: Ich kann mit Dir machen was ich will." Die Ex – Sith blieb noch in ihrer Rolle, weil es so aussah, als würde doch nichts Schlimmeres passieren. Daher nickte sie lediglich angsterfüllt. Plötzlich griff der Kerl in seine Innentasche und holte ein Messer hervor, was Azgeth einen Sekundenbruchteil zusammenzucken ließ. Beinahe hätte sie reflexartig zu ihrem Lichtschwertern gegriffen. Ihr die Klinge an den Hals setzend, fuhr er weiter großspurig fort.

"Und weil das so ist, und ich keinen Spaß mit Dir hatte, nehme ich einfach mal dein Geld. Was dagegen?" Wieder dieses gemeine Grinsen, das ihm die Ex - Warrior am liebsten mit einem Backstein herausgeprügelt hätte. Ihr lag schon der Satz: "Kannst Du haben, habe ich eh nur geklaut." , auf der Zunge. Aber als normale Frau konnte man so einen gelassenen Spruch natürlich nicht bringen. So sagte und machte sie einfach nichts. Sie ließ ihn ihren Credit – Stick und die Münzen nehmen und nahm die sonstigen Aktionen hin, die veranstaltet wurden um sie noch mal "ordentlich zu erschrecken". In angespannter Haltung wartete sie bis die Männer definitiv weg waren, dann allerdings sackte sie an der Wand zusammen und atmete erleichtert auf. Sofern man in so einem Moment erleichtert sein konnte. Das hätte ins Auge gehen können! Doch sie war auch selbst Schuld! Was trieb sie sich auch in solchen Gegenden herum? Nun. Immerhin war niemand getötet worden und sie hatte zumindest einen ideellen Sieg davongetragen. Oh man. Nun musste sie sich wieder Geld besorgen. Zum Glück war das hier in der Gegend machbar. Wenn sie genug hatte, musste sie so schnell wie möglich nach oben. Irgendwie schien die Macht nicht zu wollen, dass sie überhaupt am Zielort ankam. In gewisser Weise fühlte sie sich verloren. Dementsprechend kam auch der wenig sinnvolle Schrei aus ihrem Rachen gedröhnt. Der Empfänger würde ihn natürlich nicht mitbekommen, aber dies kümmerte Azgeth in dem Moment nicht.

"Wo bist Du??!!"

Die Frage, die der Jedi – Rätin galt, verhallte nutzlos in den Tiefen Coruscants.

|| Coruscant ▫ City ▫ Untere Ebenen ▫ Tunnelabschnitt || ▫ Azgeth & Norris irgendwo in der Nähe
 
Im Landeanflug auf Coruscant (von Mon Calamari kommend) - mit Chesara

Mon Calamari war aufregend für Fey gewesen. So viel Wasser...faszinierend. Doch was die junge Twi'lek nun aus dem Fenster des Raumschiffes sah übertraf alles. Die leuchtende Kugel des Planeten schien eine einzige Stadt zu sein. Nein, es war tatsächlich eine einzige Stadt. Hunderte von Raumschiffen flogen um den Planeten herum. Fey blieb der Mund offen stehen.

"Das ist ja toll. Das ist Coruscant? Wahnsinn!"

Sie sah Chesara an und ihre Augen leuchteten. Es war unglaublich, was es alles im Universum gab. Innerhalb einer Woche hatte sie mehr gesehen und erlebt als in allen 16 Jahren bisher. Und so wie ihre Meisterin es beschrieben hatte war das nur ein winziger Bruchteil dessen, was noch da draußen wartete.

"Wo werden wir denn als erstes hingehen?"

- Im Landeanflug auf Coruscant - Schiff - mit Chesara -
Ortsangabe auch am Ende des Beitrages - Gruß *ches*
 
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- Coruscant – City – Bakta Theater – Aftershow Party – Mit Benito -

Die an die Aufführung anschließende Party war gut besucht. Akemi befand sich noch immer an Benitos Seite, als sie eine Runde durch den großzügigen Raum machten. Sie trafen kaum jemanden, den sie kannten, Benito ohnehin nicht, da er mit Coruscants Film- und Theaterindustrie kaum etwas zu tun hatte. Trotzdem begrüßten sie verschiedene Leute, nicht zuletzt weil Akemi dann und wann angesprochen wurde. Außerdem ttrafen sie einen Regisseur von Corellia, der aus dem gleichen Grund wie Benito eingeladen worden war: er hatte eine recht erfolgreiche Version von „Im Schatten der Sonne“ als Holo-Film gedreht und sie waren bereits auf Corellia, auf der Feier zu Ehren der Autorin, einander begegnet. Unter vorgehaltener Hand hatte Benito allerdings erklärt, dass Wen Wenders (so der Name des Regisseurs) einen der schlechtesten Filme ins Holonet gebracht hätte, die ihm je unter gekommen waren. Seine Version des Klassikers hatte sich so gut wie gar nicht an die Vorlage gehalten. Einzig die Namen der Charaktere waren gleichlautend. Akemi war froh, dass er dies nur im Flüsterton sagte und ansonsten höflich zu Wen Wenders war, der sich aber auch bald darauf von ihnen verabschiedete, da er versuchten wollte anderweitige Kontakte zu knüpfen. Froh, ihn endlich los zu sein, machten Benito und Akemi weiter ihre Runde, bis sie auf Nu´ro Waraven stießen, der von einer kleinen Gruppe Zuhörer umringt war, etwas erzählte und dabei wild gestikulierte. Benito verdrehte die Augen und und stöhnte genervt.

“Wenn ich den schon sehe, wird mir schlecht.“

Zischte Benito in Akemis Richtung. Die junge Schauspielerin sah ihn überrascht an.

„Ich dachte, du fandest das Stück gar nicht schlecht.“

Äußerte sie ihre Verwirrung. Benitos Mund war zu einer schmalen Linie zusammen gepresst.

“Das habe ich nur aus Höflichkeit gesagt.“

Erklärte er.

“Und weil ich im ersten Moment zu geschockt war. Jetzt hatte ich Zeit mich zu sammeln und kann sagen: es war grausam.“

Er sprach in ganz normaler Lautstärke und Akemi schaute sich beunruhigt um, ob ihn irgendjemand gehört hatte.

„Na ja... das Ende war etwas... abstrakt.“

Gab sie zu.

„Aber ansonsten...“

“Abstrakt? So kann man es auch nennen!“

Schnaubte Benito und ging gezielten Schrittes auf den Twi'lek zu, den Regisseur des Theaterstücks. Akemi wurde flau im Magen.

„Waraven.“

Begrüßte Benito den Twi'lek mit einem steifen Kopfnicken.

“Meine Gratulation zu diesem Werk. Sie haben ein eine vollkommen neue Geschichte kreiert.“

Sein Ton war bissig und Akemi versuchte sich zu entscheiden, ob sie still daneben stehen oder lieber komplett das Feld räumen sollte.

“Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass die Romanvorlage so viele Gelegenheiten zum Blutvergießen geboten hätte.“

Schoss Benito weiter und Akemi bekam langsam ein Gefühl, wo das hinführen würde. Sie sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um und entdeckte plötzlich einen von Nathaniels Freunden, doch ehe sie sich zu ihm auf machten konnte, hatte Benito bereits freundschaftlich seinen Arm um sie gelegt.

“Haben Sie übrigens schon Miss Akanato kennen gelernt?“

Fragte er den extravagant gekleideten Twi'lek mit süßlicher Stimme.

“Sie hat damals die namenlose Königin unter meiner Hand gespielt. Akemi, weißt du noch die tollen Kostüme? Wir haben jedes Detail genau nach der Buchvorlage anfertigen lassen.“

Er erwartete keine große Antwort und Akemi nickte nur schwach und rang sich ein kleines Lächeln ab. Benito war auf Streit aus, ganz klar. Warum nur konnte er das Stück nicht einfach so hinnehmen wie es war und den Rest auf sich beruhen lassen? Was bezweckte er nur mit diesen sinnlosen Angriffen? Sie hoffte bloß, der Twi'lek war gelassen genug diese Spitzen einfach hinzunehmen und sich umzuwenden. Allerdings sah es nicht so ganz danach aus...

- Coruscant – City – Bakta Theater – Aftershow Party – Mit Benito, Waraven, Leute -
 
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