Coruscant

~ Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~ "Trainingsraum" ~ Fey, Sinaan und Steven ~


Als Steven das Lichtschwer wieder vorsichtig auf den Boden schweben ließ, riskierte er eine Blick zu Fey. Die junge Twi'lek trainierte auch das Levitieren mit dem Lichtschwert und strahlte ihre Zufriedenheit mit einem lächeln aus. Ein süßes Lächeln, wie der junge Padawan fand.

Leise und ohne Fey zu stören rutschte der Junge zu seinem Meister, der gegenüber der beiden Padawane ebenfalls auf dem Boden saß.

"Meister, erlaubt ihr mir etwas auszuprobieren? Ich habe bis jetzt nur mit dem kleinen Lichtschwert geübt, dürfte ich mich an dem Stuhl probieren?"

flüsterte der Padawan seinem Meister zu. Ohne die Augen zu öffnen nickte der Jedi Ritter leicht mit einem lächeln auf den Lippen, das auf ein wenig Zweifel schließen ließ. Glaubte Sinaan etwa nicht daran das Steven das schaffen kann? Ja er ist der Meister, er hat mehr Erfahrung, aber Steven konnte das Levitieren doch schon gut, fand er zumindest. Übermut tut selten gut, aber der Junge war einfach zu überzeugt von sich. Eine Eigenschaft die er gerade erst Entdeckt hat nach dem erfolgreichen bewussten Einsetzten der ersten Machtfähigkeit.

Traut sein Meister es ihm nicht zu, oder ist er nur besorgt und denkt über den Widerstand nach? Die Zeiten waren ziemlich turbulent und wild.
Der junge Padawanschüler rutschte noch ein Stück weiter bis er einen guten Meter vor dem Stuhl hockte. Er sah sich den Stuhl von oben bis unten an prägte sich die Umrisse genau ein, ob das helfen könnte wusste er nicht, er tat es einfach in dem guten glauben so durch die Macht besser sehen zu können. Dann schloß er die Augen und konzentrierte sich.


Er sah diesmal den Stuhl noch schneller in der Macht als das Lichtschwert, oder seinem Meister vorhin beim Versteckspiel. Seine Fähigkeiten haben sich sichtlich verbessert, wenn das so schnell weitergeht wäre das doch toll. Obwohl er es nicht wollte sah er das Doppel Training mit der Twi'lek als eine Art Wettbewerb. Er wusste das kein Jedi das so sehen sollte, aber seine Gedanken und Gefühle konnte er nicht unterdrücken und so auch das Gefühl das dies ein Wettstreit ist. Die Padawane waren ungefähr auf einer Stufe mit dem Levitieren, wenn Steven jetzt den Stuhl hochkriegt, hätte er die Nase vorne. Sein Ehrgeiz mal wieder.

Der Padawan konzentriete sich auf den Stuhl, halt falsch er machte die Augen auf, er musste sich in der Macht fallen lassen, sich nicht auf den Gegenstand direkt konzentrieren.
Also tat er dies. Er ließ sich wieder in der Macht fallen, sah wie diese das Holz des Stuhles durchdrang. Die Macht drang in jede der kleinsten Fasern des Stuhles ein durchdrang sie, sie war überall an dem Stuhl zu spüren.


In seinem Kopf bildete sich das Abbild des Stuhls ab. Er konnte ihn deutlich sehen, zwar nicht so deutlich wie das Lichtschwert, seinen Meister oder andere Jedi, da diese Stärker in der Macht präsent waren, doch er konnte ihn immerhin sehen.
er fühlte, wie er fast Teil des Stuhls wurde, er konnte ihn förmlich anfassen, obwohl seine Hände auf seinem Schoß waren konnte er fast das Holz spüren, wie er es von den Bäumen noch auf Cirrus kannte.

Er ließ sich weiter fallen, um den Stuhl anzuheben. Er versuchte ihn mit ruck in die Höhe zu heben, doch es gelang dem Padawan nicht. Der Junge verzog die Mine, diese wurde sogleich ernster und man sah dem Padawan an wie er sich anstrengte, aber das half nichts. Der Stuhl bewegte sich kaum. Bis auf einen Zentimeter den er sich nach links und rechts bewegte, stand er Still. Der Stuhl war einfach noch zu groß für den Padawan, oder nicht genug in der Macht zu spüren. Steven sammelte nochmals seine Kräfte, spürte den Stuhl nochmal in der Macht auf und konnte das Bein rechtsvorne leicht anheben, nur für den Bruchteil Sekunden, die dem Padawan wegen der Anstrengung wie eine Stunde vorkam, aber er konnte ihn leicht anheben.
Einen Stuhl aus Holz einen schweren Stuhl aus Holz. Es war zwar kein großer Fortschritt, denn Steven war nun sehr geschwächt und ausgepowert und der Stuhl konnte auch nicht wirklich schweben, aber er hat ihn ein wenig bewegt.



~ Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~ "Trainingsraum" ~ Fey, Sinaan und Steven ~
 
Coruscnat – Untere Ebenen – Abgelegenes, baufälliges Haus – mit Noa

Schmerzen zu ertragen hatte Tylaar eigentlich gelernt. Er war immer wieder im Laufe der Jahre verletzt worden, manchmal weniger, manchmal ziemlich schlimm. Aber gemocht hatte er sie nie. Zwar schenkte ihm mittlerweile die Fähigkeit, die Macht zu nutzen, einen gewissen Vorteil, aber er fühlte sich tief in seinem Innersten immer noch hilflos gegen den Schmerz, ausgeliefert. Auch jetzt war das nicht anders, als Noa ihn verarztete.
Da die Verletzung in seinem Rücken war, konnte er nicht erkennen, was sie tat, aber anscheinend schien sie zu wissen, was nun anlag. Noa erklärte ihm, dass ihr Bruder Ramón Arzt sei und sie deshalb ein wenig davon mitbekommen hatte. Bevor sie die Wunde mit irgendetwas zu reinigen begann, versuchte Ty einmal mehr seine Unsicherheit mit einem Witz zu überspielen.


"Mein Bruder ist kriminell. Da ich der Ältere bin, nehme ich an, er hat das wohl von mir gelernt."

Er merkte selbst, dass der Scherz nicht wirklich zog. Daher schüttelte er kaum merklich den Kopf. Noa merkte an, dass er das Ganze wohl überleben würde, dann schloss sie den Verband, der seine Schussverletzung ein wenig vor Schmutz und anderen Dingen schützen würde. Zumindest so lange, bis sie wieder bei den anderen Widerstandskämpfern wären. Denn das musste bald geschehen. Tylaar würde jetzt Noas Wunde versorgen, dann vielleicht ein wenig Ruhe und schließlich weg. Es müsste dann früher Morgen sein. Erfahrungsgemäß eine Zeit, in der am wenigsten auf den Straßen los war. Die Imperialen wären zwar höchstwahrscheinlich immer noch auf ihrer Spur, aber es gab keinen anderen Weg. Noa hatte ihm unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass ihr Versteck in diesem baufälligen Haus alles andere als sicher war und nach einer kurzen Überlegung musste Zaith ihr da zustimmen.

Aber vorher musste Noa versorgt werden. Tylaar bewegte den Arm leicht nach oben und unten. Es zog zwar immer noch schmerzhaft und in einem Lichtschwertkampf würde er keinen zwei Minuten überleben, aber provisorisch sollte das genügen.

"Für ein Mädchen, das seinem Bruder über die Schulter geschaut hat, ist das eine richtige Meisterleistung", antwortete er auf Noas Frage, ob es so ginge.
Sie saß jetzt direkt neben ihm, sodass er nur leicht den Kopf drehen musste. In diesem Halblicht betrachtete er ungewohnt eingehend ihr Gesicht. Was war eigentlich aus der Galaxis geworden, dass solche Frauen in einem Krieg kämpfen mussten, der wenig Hoffnung auf einen Sieg barg? Sie war zu hübsch, zu zart und irgendwann vielleicht sogar einmal zu unschuldig für so einen Dreck. Aber ihr anderes Gesicht hatte er eben erst gesehen. Eine Kämpferin, die Verletzungen einsteckte und mit tödlicher Präzision den Feind bekämpfte, der ihren Idealen entgegen stand.
Tylaar lächelte leicht.
"Danke", sagte er leise, wendete aber erst zögerlich den Blick von ihren Augen weg. "Ich sollte mir jetzt mal deine Verletzungen anschauen. Wo hat es dich überall erwischt?"

Noa trank einen Schluck Wasser, Tylaar aber wühlte offenbar ziellos in der medizinischen Ausrüstung, die er von seinem Ausflug mitgebracht hatte. Er wollte sich ein wenig ablenken.

Coruscnat – Untere Ebenen – Abgelegenes, baufälliges Haus – mit Noa
 
|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Snackhaus || ▫ Azgeth & Chesara

Die Reaktion, die erfolgte, kam doch recht unerwartet. Die Dunkelhaarige hatte eine gänzlich andere Antwort vermutet. Erstaunlich positiv und neutral bewertete Chesara das Gehörte. Insgesamt sah sie es so wie sie selbst auch. Man konnte nicht behaupten, nicht vorangekommen zu sein. Und immerhin erkannte sie inzwischen wann sie Grenzen überschritt, wann sie sich von zu dunklen Impulsen leiten ließ. Diese immer und fortwährend zu unterdrücken war die große Aufgabe, die vor der ehemaligen Sith lag. Ja, sie hatte ihre Fehler erkannt. Sie musste sie "nur" bekämpfen. Ja klar, "nur". Pffff, was wusste sie schon über die Macht dieser dunklen Gelüste? Wobei sie in letzter Zeit nicht unbedingt unter Hass oder Zorn agiert hatte, sondern "schlicht" aus "normaler" Brutalität. Ebenso hatte die Jedi nicht ganz unrecht, was die Befriedigung aufgrund eines einfachen Weges anging. Dieser Punkt betraf in ihrem Fall nicht ihren Hang zur Gewalt, sondern die Rache, die sie solange gesucht hatte.

"Vielleicht. Vermutlich. Wie ihr wisst hat mich lange Zeit die Rache angetrieben. Nachdem ich sie vollstreckte merkte ich wie wenig sie mir gebracht hatte. Damals hätte ich einen Grund gehabt aufzuhören. Doch ich kannte keine Alternative, nahm den einfachen, den nahe liegenden Weg. Ab diesem Moment diente ich der Dunkelheit nur noch der Dunkelheit willen. Ja, das Töten wurde banal, ohne Bedeutung. Und die Bestie verlangte immer mehr um mich nicht dem Wahnsinn zu überlassen.

Natürlich will ich nicht scheitern und am Ende vor dem Anfang stehen. Ich muss wieder etwas finden, dass für mich nicht mehr banal ist. Etwas für das man kämpft, auf das man hinarbeiten kann. Ich glaube ich weiß was es ist, aber ich weiß nicht wie man es macht. Nach all den Jahren, in denen ich eine Aufgabe hatte, sei es meinen Bruder zu beschützen, oder danach seinen Tod zu rächen, stehe ich nun vor der Leere. Aber das habe ich ebenfalls schon zur Sprache gebracht. Ich glaube … oder nein ich weiß mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit, dass …

Ich muss einfach ich selbst sein. Mich selbst finden. So simpel und nahe liegend es für andere ist, so unmöglich scheint es für mich. Was wenn ich nicht weiß, wer ich eigentlich bin? Was wenn ich sehe dass am Ende nichts Besonderes daran ist? Wie soll meine Zukunft aussehen? Soll ich etwa Teller abwaschen?"
Nun, dieses Beispiel war vielleicht nicht das Beste, da fast jeder eine Maschine dafür besaß, der nicht gerade auf der Strasse lebte. Dennoch sollte klar sein, was sie damit meinte.

"Ich schätze ihr würdet nichts finden was dagegen spräche, doch ich denke dafür bin ich zu stolz. Aber andererseits … möglicherweise muss ich genau diesen aufgeben um das zu finden, dass ich suche. Es ist eine gute Idee ständig in Bewegung zu bleiben, doch zu lange kann ich das auch nicht machen. Wegrennen löst bekanntermaßen keine Probleme, selbst Kindern bringt man das bei. Was also kann oder soll ich als nächstes tun? Na ja, und zweitens: wie gefährde ich niemanden mehr? Dies ginge natürlich wenn niemand um mich ist, doch das ist leider nicht machbar. Ich frage mich ob ich mir einen Job suchen soll, nur leider habe ich gar nichts gelernt. Für einen Hungerlohn irgendwelche Hilfsarbeiten ausführen? Ich weiß nicht."

Sie unterbrach und jegliche Kraft wich aus dem kräftigen Körper. Müdigkeit überkam die Ex - Kriegerin wenn sie an die Unwägbarkeiten der Zukunft dachte. Die Welten standen ihr offen und sie wusste nicht, was sie tun sollte.

"Ich bin weit gekommen, teilweise auch alleine. Nur kann das genug sein? Die Antwort kann nur "nein" lauten. Doch es ist doch schlicht und ergreifend so: Ich kann mein Leben nicht durch euch Leben und ihr könnt mein Leben nicht für mich leben. Ich bin mir nicht sicher ob ihr ab hier noch viel für mich tun könnt. Ich weiß ihr könntet mir jedes Mal den richtigen Weg nennen, wenn ich ihn verlasse, doch würde ich wohl davon irgendwann abhängig werden. Oder ich würde mich an euch gewöhnen. Ich will, ich muss es alleine schaffen.

Daher würde ich sagen dies wird unser letztes Treffen sein. Wenn ich immer auf euch warten müsste, wenn ich immer erst euer Urteil oder sonstiges abwarte, komme ich nicht weiter. Wenn ich denn jetzt schon vorankomme, sollte man diese Entwicklung nicht bremsen. Ihr könnt mir noch etwas mitgeben, doch der Rest liegt ganz allein bei mir. Ich habe immer Dinge für mich selbst ausgemacht, und dies werde ich nicht ändern. Entweder ich habe die Kraft oder ich habe sie nicht.

Zu lange haben fremde Faktoren mein Leben bestimmt, nun wird es Zeit das nur ich über es bestimme."


Irgendwie war bei ihr schon wieder alles durcheinander geraten, aber dieses Chaos herrschte nun einmal in ihrem Verstand und sie wollte schon alles aussprechen, worüber sie so nachgedacht hatte. Azgeth war gespannt was die Rätin ihr dieses Mal zu sagen hatte. Sie nahm den letzten Schluck aus ihrer Tasse, fast schon ein Zeichen, dass sich langsam etwas seinem Ende zuneigte. Chesara hatte einen wichtigen Punkt ganz zum Schluss genannt. Die Angst zu scheitern. Es wäre eine Lüge zu behaupten, sie würde eine solche nicht verspüren, doch wenn man es gar nicht versuchte, hatte man schon verloren. Sie musste es riskieren, sie musste diese Angst überwinden. Eine andere Möglichkeit gab es für sie nicht.

|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Snackhaus || ▫ Azgeth & Chesara
 
- Coruscant - untere Ebenen - vor dem Honey House - Sarah, Keyan, Cris, Claire -​

Nein die Hölle war das hier sicher nicht, der Höllenschlund in den sie nach ihren Tod ganz sicher gelangen würde war sicherlich nicht angenehm weich und roch nach Leder. Zudem vernahm sie aus einiger Entfernung Cris´Stimme. Er war der letzte der ihr in die Hölle folgen musste, er hatte etwas ganz anderes verdient. Nein sie lebte noch, warum war ihr nicht ganz klar aber sie lebte noch und sicherlich hatte der gute Cris etwas damit zu tun. Vorsichtig öffnete sie die Augen um direkt gegen die Decke von einem..........was war das? Es musste ein Speeder der größeren Art sein.

Sie sind besser als jede Lebensversicherung mein lieber Cris.

Und schon kamen ihr die Tränen, sie konnte es nicht fassen das er die Güte gehabt hatte sie nicht dort zurück zu lassen. Sie war die letzte die so viel Gnade verdient hatte. Und überhaupt es reicht langsam, sie hatte so viele Extreme in ihrem Leben erlebt, so viele Male kurz vor dem Tod gestanden und jedes mal hatte sie sich so zerschlagen und fürchterlich gefühlt. Immer nur Gefahr immer nur Leid immer auf der Hut sein, nie in Frieden Leben. Es war genug. Sich die Tränen aus den Augen wischend raffte sich die Bordell Herrin mühsam auf, die Kopfschmerzen und den Schwindel geflissentlich ignorierend. Sie waren am Honey House....das Honey House.....Sex, Geschäft...junge Mädchen die ihre Seelen verkauften....Geschäfte und Verträge mit finstersten Gestalten...keine Sonne nur Schatten.....Und mit einem Schlag wurde ihr klar das sie nicht mehr zurück wollte, nicht ins Honey House nicht in ihr altes Leben.

Cris....CRIS....

Ihr Herz klopfte so sehr das sie meinte es spränge ihr aus der bebenden Brust.

ICH WILL DA NICHT WIEDER HIN! WIR MÜSSEN HIER WEG ICH WILL NICHT MEHR HIER HIN.


Na toll jetzt ist sie völlig durchgeknallt...


Stellte Claire dieses junge Küken unsinnigerweise fest......

- Coruscant - untere Ebenen - vor dem Honey House - Sarah, Keyan, Cris, Claire -​
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Verlassenes, abbruchreifes Haus – Mit Tylaar -

Noa war froh, als sie mit der Behandlung des Jedi fertig war. Seine Wunde zu versorgen hatte sie mehr angestrengt, als sie gedacht hatte. Es war keine gute Strategie, wenn das Team nur aus zwei Leuten bestand und sich beide anschießen ließen. Das mussten sie beim nächsten Mal besser machen. Der kräftige Schluck Wasser, den sie aus einer der Flaschen nahm, tat sehr gut und sie hockte sich für einen Moment auf den Boden. Tylaar bewegte stattdessen seinen Arm, streckte ihn und drehte ihn probehalber ein wenig. Der Verband hielt, was Noa ungemein erleichterte. Es wäre doch sehr peinlich gewesen, hätte sich ihr sorgfältig arrangiertes Werk direkt bei der winzigstens Muskelbewegung verabschiedet. Als Tylaar ihre Arbeit jedoch bewertete, rollte sie finster mit den Augen. Die Anerkennung selbst tat ihr gut, keine Frage, aber hatte er sie gerade wirklich ein Mädchen genannt? Für ein Mädchen, das seinem Bruder über die Schulter geschaut hatte, war der Verband eine Meisterleistung? Was war denn das für ein bescheuerter Kommentar? Der Typ kam sich wohl verdammt wichtig vor, mit seinem tollen Lichtschwert und dieser hinrissigen Idee, mit einem herunter gekommenen Gebäude Schutz zu suchen, in dem es noch nicht mal eine richtige Sitzgelegenheit gab! Für ein Mädchen....pffft. Am liebsten hätte Noa ihn mit seinen bescheuerten Sprüchen sitzen gelassen und sich selbst einen Weg zurück gesucht. Wofür brauchte sie den, um wieder ins Hauptquartier oder nach Hause zu kommen? Bitte, sie war alt genug und kannte Coruscant in- und auswendig. Sobald sie sich in Sicherheit wog hätte sie Ramón oder Pablo benachrichtigt und sich wieder zusammen flicken lassen. So einfach war das. In der Zeit konnte Mister Jedi hier herum sitzen und Däumchen drehen, oder sich von einer weiteren Patrouille Sturmtruppen noch ein Paar Löcher in die Schulter schießen lassen. Ihr doch egal.

Aber natürlich ging sie nirgendwo hin. Wäre er irgendwer gewesen, hätte sie es vielleicht sogar tatsächlich gemacht, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie Ärger bekommen würde, würde sie ihn einfach stehen lassen. Für die Defender war er nicht nur irgendjemand. Er war ein Jedi, eine starke und brauchbare Waffe im Kampf gegen das Imperium. General Grant würde ihr den Kopf abreißen, oder – noch schlimmer – ihr nie wieder einen Auftrag erteilen, sollte sie den Jedi verlieren. Und dass, wo er, Grant, ihr doch gerade zum ersten Mal eine wirklich wichtige Aufgabe zu erledigen gegeben hatte. Mitten in ihre Gedanken hinein erschreckte sie sich ziemlich, als Tylaar auf einmal wieder etwas sagte, und dass, obwohl seine Stimme ganz leise war. Er hatte sich bedankt, ganz normal, ganz ehrlich, so wie sich jeder normale Mensch bedankte. Außerdem sah er sie an, mit einem ziemlich undeutbaren Ausdruck im Gesicht, und fragte sie dann, wo genau sie getroffen war, denn er musste sich um ihre Verletzungen ebenfalls kümmern. Geschlagen von seiner Freundlichkeit, die ihre eigenen scharfen Gedanken vollkommen ungegründet erscheinen ließ, konnte sie im ersten Moment nichts erwidern. Plötzlich kam sie sich schlecht vor..


„Ich bin am linken Arm getroffen.“

Antwortete sie möglichst natürlich, um sich nicht durch einen zu agressiven oder verwirrten Tonfall zu verraten. Tatsächlich klang ihre Stimme kein bisschen normal. Noa war einfach nicht gut darin anderen etwas vorzumachen. Sie zog ihr Jacke aus, die an den Rändern um ihre Wunde herum bereits ausgefetzt war und mit Blut voll gesogen war. Es brannte wie Feuer, als der Stoff über das offene Fleisch streifte und Noa zog scharf die Luft ein. Sie hielt Tylaar den Arm hin und wandte ihren Kopf in die andere Richtung. Bei sich selbst konnte sie eine solche Verletzung nicht gut sehen.

„Na dann... mal los.“

Sagte sie blöde, weil ihr nichts besseres einfiel. Wie konnte jemand im einen Moment nur dämlich sein und dann wieder so... nett? Noa hasste es, zum einen als Klischee abgestempelt zu werden (ein Mädchen zu sein, das nichts konnte als seinen großen Brüdern nachzueifern) und zum anderen, wenn Leute ständig einen vorhandenen Altersunterschied heraus hängen lassen mussten, nur weil sie vielleicht ein paar Jahre älter waren. Fehlte nur noch, dass er sie „Kind“ nannte. Das sollte er sich mal wagen! Sie würde ihm eine reinhauen.

- Coruscant – Untere Ebenen – Verlassenes, abbruchreifes Haus – Mit Tylaar -
 
-Coruscant - Mittlere Ebenen - Imbiss - Mit Azgeth -

Je mehr Azgeth sprach, umsto deutlicher wurde, wieviel sie in den vergangen Tagen über sich nachgedacht und wieviel sie über sich selbst gelernt hatte. Die Azgeth, die in diesem Moment vor ihr saß, war nicht mehr die Azgeth, die sie auf Ord Biniir getroffen und gegen die sie gekannt hatte. Die Azgeth von damals war entschlossen gewesen sie umzubringen. Davon war inzwischen nichts mehr übrig. Die ehemalige Sith hatte einen Weg gefunden, der dunklen Seite zu entkommen, wieder sie selbst zu sein und nur ihre eigenen Befehle anzunehmen. Es war nicht, als begleiteten sie keine Risiken mehr, als stünde sie nicht dann und wann wieder an einem Scheideweg, oder an einem Abgrund, aber sie hatte sich erstaunlich gut im Griff und im Grunde wusste sie, was sie tun musste und was richtig und was falsch war. Die Umsetzung würde ein Herausforderung sein, aber Chesara hatte das gute Gefühl, dass sie auch dies noch meistern würde. Dies allerdings wollte sie alleine schaffen, auch ohne Chesaras Hilfe, ohne ihren Beistand oder ihre Ratschläge. Die Jedi konnte das gut verstehen, auch wenn sie nicht abstreiten konnte, dass sie sich dennoch Sorgen machte – natürlich machte sie sich die. Aber ihr blieb keine andere Wahl als Azgeth ziehen zu lassen, wenn dies ihr Wunsch war.

„Ihr habt so vieles über Euch gesagt, das ich niemals hätte sagen können.“

Sagte Chesara schließlich. Wie Azgeth bereits fest gestellt hatte, es war ihre letzte Gelegenheit noch etwas los zu werden oder der dunkelhaarigen Frau mit auf den Weg zu geben.

„Weil Ihr Euch selbst am besten kennt. Ich weiß nicht, was Euch noch bevor steht, welche Hürden Ihr noch werdet meistern müssen, aber ich denke, dass Ihr es schaffen könnt. Ihr seid stark und zielstrebig, vergesst das nicht. So vieles, habt Ihr erreicht, warum sollte dies auf einmal zu Ende sein?“

In einer Sache jedoch musste sie Azgeth ein ganz klein wenig widersprechen. Allerdings war dies, weil Chesara optimistischer war und weil sie glaubte, etwas in Azgeth gesehen zu haben, was der Sith noch nicht aufgefallen war.

„Möglicherweise wird es gar nicht so schwierig, euch selbst zu finden. Tatsächlich seid Ihr Eurem wahren Ich in den letzten letzten Tagen sehr, sehr nahe gekommen. Wie sonst könntet Ihr Euch so gut analysieren und beschreiben? Ihr werdet es schaffen, da bin ich sicher.“

Welche Zukunft Azgeth wohl erwarten würde? Noch war dies ungewiss. Zumindest war Chesara mit ihr einer Meinung, dass ein ganz normaler, bodenständiger Weg das Beste sein würde.

„Es ist noch nicht zu spät etwas zu lernen, Azgeth. Ihr könnt Euch noch immer schulen lassen, in dem was Euch interessiert. Aber darüber könnt Ihr später immernoch nachdenken. Für den Anfang wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn Ihr einen einfachen Job annehmt, etwas, das Euch beschäftigt, dass Euch das Gefühl gibt etwas anständiges zu tun, und von dem Ihr Leben könnt. Sucht Euch wieder ein Ziel, etwas, das Ihr schon immer tun wolltet, oder von dem Ihr glaubt, dass es Euch gefallen würde.“

Was gab es noch zu sagen? Die Zeit der Ratschläge und guten Zuredungen ging zu Ende. Chesara konnte nicht sagen, dass sie die Treffen mit Azgeth besonders genossen hatte – dafür waren sie zu agressiv, zu gefährlich und oft auch zu niederschmetternd gewesen – dennoch tat es ihr leid, dass sich ihre Wege hier trennen würden. Sie schrieb ihre Com-Nummer auf ein Stück Filmsiplast und schob sie zu Azgeth hinüber.

„Wenn Euch irgendwann einmal danach ist, meldet Euch bei mir. Ich würde mich freuen, von Euch zu hören, zu wissen, wie es Euch geht und was Ihr macht. Außerdem hoffe ich, dass Ihr die Freiheit findet, die Ihr sucht. Ich wünsche es Euch wirklich. Möge die Macht mit Euch sein.“

-Coruscant - Mittlere Ebenen - Imbiss - Mit Azgeth -
 
§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ Balkon des Bankettbereichs ~ mit Akemi unter Bankettvolk ~§

Akemi erzählte Nex, dass sie durchaus sehr gerne las, wann immer sich eben Zeit dafür ergab. Meistens wäre dies nur abends im Bett möglich, wenn sie tagsüber vollkommen mit Drehen und anderen Verpflichtungen beschäftigt war. Das konnte Nex gut nachvollziehen, hatte er doch selbst in den letzten Monaten durch das viele Theaterproben und die Ligaspiele, die es in Zukunft nicht mehr für ihn geben würde, kaum Zeit gefunden, ein paar neue Zeilen zu schreiben und seine regelmäßige Lektüre hatte er auch vernachlässigt. Nex nickte und zeigte, vielleicht zum ersten Mal an diesem Bankettabend, ein entspanntes und warmes Lächeln.

"Das glaub ich. Aber wenn man schon den ganzen Tag mit sich und der Welt zu kämpfen hatte, ist es immer schön, wenn man sich am Abend in die Federn kuscheln und in das Buch zurückflüchten und retten kann."

sagte er und schenkte ihr einen wissenden Blick. Bücher waren für ihn schon immer das Elysium gewesen. Der Ort des Friedens, an dem alles so geschah, wie es geschehen sollte und alle Ängste verblassten.

Die junge Schauspielerin nannte Nex ihre Lieblingsautoren. Von zweien hatte Nex noch nie etwas gehört, Bux Huster war ihm aber gut bekannt und schätze seine Schreibe. Die Lyrik von Dorothy Rimes allerdings liebte er. Überrascht blieb ihm der Mund leicht offen stehen, als Akemi sie erwähnte.


"Dorothy Rimes - Wow! Ihr liebe ihre Balladen und Sonette! Sie ist fantastisch!"

sagte er dann sehr anerkennend. Inzwischen hatte er auch den peinlich-berührten Sicherheitsabstand von zuvor aufgehoben und stand nun schon näher bei Akemi. Sie begann tatsächlich etwas Eindruck auf ihn zu machen. Das Schaffen Dorothy Rimes konnte zwar nicht als wenig bekannt, jedoch als höchst umstritten beschrieben werden. Es gab viele laute Münder, die von ihrem Werk nichts hielten. Dennoch kannte und schätze Akemi sie. So wie Nex selbst. Beeindruckend.

"Beeindruckend."

sagte er und grinste.

Vielleicht, um etwas klar zu stellen, erklärte Akemi auch noch, dass sie gar nicht so viel Reisen würde. Normalerweise flög sie nur zwischen Coruscant und Naboo hin und her und habe sonst noch nirgendwo gearbeitet. Das sollte bestimmt nicht mehr lange so bleiben, dachte sich Nex irgendwie, denn sicher würde sie noch viel viel berühmter werden.

Sie hatten nun schon einige Zeit draußen verbracht und Natalja war auch noch nicht wieder in Sicht, als Akemi, die einen Blick durch die Panoramafenster geworfen hatte, vorschlug, dass sie doch besser wieder reingehen sollten. Sie glaubte, dieser Benito würde sie sicher schon suchen. Nex hatte das Gefühl, sie würde gerne vom Angesicht dieses Banketts verschwinden. Wie Schade, hatte er doch gerade begonnen, ihre Anwesenheit zu genießen. Ein wenig befürchtete er, er selbst wäre der Grund dafür, dass sie gehen wollte, doch eine Bemerkung Akemis raubte ihm diese sowieso irrationale und unwillkürliche Angst wieder. Mehr wohlgemeint als wahr, versicherte sie ihm, dass sein Engagement in dem Stück nicht nur wegen seines Buches möglich wurde. Diese freundliche Geste quittierte Nex mit einem amüsierten Achselzucken und grinste schief.


"Jah, ich will es mal hoffen. Denn ich muss sagen, jetzt hab ich ein wenig große Bühnen- und Schauspielluft gewittert uuuund ... es würde mich freuen, in Zukunft noch mehr davon zu bekommen!"

Und so begleitete er sie wieder herein, denn in ihren Worten hatte zwar deutlich der Abschied mitgeschwungen, doch wollte er weder alleine draußen stehenbleiben, noch so unhöflich sein, und sie alleine davongehen zu lassen. In der Mitte des großen Saales, in der Nähe des Ausgangs und nur wenige Meter von einem sich erneut wild aber kurz angebunden unterhaltenden Benito entfernt, trafen sie nun doch noch einmal gemeinsam auf Nat, die ziemlich aus dem Häuschen war und erstmal ein paar Augenblicke und Erklärungsversuche brauchte, um zu verstehen, dass Akemi zum Aufbruch bließ.

"Naaa ihr beiden! Also das war was, kann ich euch sagen..."

...

" ... und dann meinte dieser Kosmetikfuzzi doch wirklich, es wäre völlig normal, wenn ich für ein Gesichtspflegeprodukt splitternackt unter der Dusche stehend gefilmt werden würde. Ich sagte ihm er könne sich mit seinen lüsternen Fingern seine Gesichtscreme gerne auf seinen ..."

...

" ... Ach du willst schon gehen, Akemi? Oh wie Schade, dabei wollte ich mich doch noch ein bisschen mit dir unterhalten. Dieser Typ hat uns doch einfach die Zeit dafür gestohlen. Habt ihr zwei euch wenigstens noch schön unterhalten? Hat er dich etwa gelangweilt?"

"Ähm ist schon gut, wir haben uns wirklich sehr gut auch ohne dich unterhalten können, Nat."

sagte Nex und blitzte sie halbernst an, bevor er halblaut und nervös lachte.

"Achso, na dann ... schade."

§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ Balkon des Bankettbereichs ~ mit Akemi unter Bankettvolk ~§
 
|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Snackhaus || ▫ Azgeth & Chesara

Auf jeden Fall widersprach sie nicht. Chesara versuchte nicht sie irgendwie davon zu überzeugen ihre Gespräche fortführen zu müssen. Sie sah ein dass es keinen Sinn hatte. Die Entscheidung war bereits getroffen worden und sie brachte es noch einmal laut auf den Punkt. Es gab nur eine Person, die wusste, was das Beste für sie war. Und das war sie selbst. Ihr Wunsch sich eine einfache Arbeit zu suchen, fand offensichtlich Zuspruch, wobei sich Azgeth über das "was" noch nicht sicher war. Es gab eigentlich keinen Traumberuf für sie. Nichts was sie schon immer hatte werden wollen. Weder war sie technisch, noch handwerklich, noch künstlerisch in irgendeiner Weise prädestiniert. Ebenso wenig hatte sie einen besonderen Draht zu Alten oder Kindern. Wenn man die "normale" Bandbreite an Jobarten durchging, kam nicht viel dabei heraus. Ebenso wenig würde sie sich in einem Büro wohl fühlen. Nun, es galt wohl genau dies herauszufinden. Auch jetzt noch lief alles wie gewünscht und die ehemalige Sith war vollkommen ausgeglichen, doch wie lange würde es dauern, bis sich dies wieder änderte? Andererseits, warum extra auf etwas warten, das vorerst nicht eintraf?

"Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich nicht die geringste Ahnung was ich machen will. Mir fällt keine Begabung ein, die sich für eine Arbeit nutzen ließe. Dennoch werde ich höchstwahrscheinlich eine körperliche Arbeit tun. Da sieht man wenigstens was man geschafft hat am Ende des Tages. Es wird sich schon etwas finden lassen, Coruscant ist ja nun wirklich groß genug um jedem Geschmack und jedem Wunsch zu genügen. Wenn nicht hier, wo dann sollte ich das Passende finden?" , grinste die Dunkelhaarige und nahm die Notiz mit der Nummer entgegen.

Nun hatte sie sogar die Kontaktdaten. Nach all dem hätte dies doch ihr endgültiges Ziel sein können, oder? Sie brauchte nur noch zur nächsten Garnison zu gehen und die Nummer an die richtigen Stellen weiterleiten. Kommunikationsüberwachung, Triangulation des Signals zur Positionsbestimmung. Was man damit nicht würde alles anstellen können. Es war entweder leichtsinnig und närrisch ihr diese Nummer zu geben, oder einfach ein Zeichen des Vertrauens. Tja, die blonde Frau konnte froh sein, dass sie nicht daran interessiert war, die Jedi auszuliefern. Sie hatte mit dem Krieg nichts mehr zu tun. Sollten sie sich doch die Köpfe bis zum letzten Tag einschlagen, sie ging das alles nichts mehr an. Imperium, Republik, Allianz hier, Konflikt dort, es war doch immer die gleiche, langweilige Leier. Mit einem Nicken hielt sie das Stück Flimsiplast hoch, bevor sie es einsteckte. Die Nummer konnte sie später eintragen. Das war schon die zweite Nummer die sie heute bekommen hatte.


"Vielleicht sollte ich den Sith öfter den Rücken zukehren, man bekommt interessante Nummern zugesteckt." Sie schüttelte den Kopf und lachte.

"Und dabei sprechen die Sith immer vom Sprengen der Fesseln. Keine Ahnung was die Theoretiker, bzw. Sith - Theologen einst damit veranschaulichen wollten, aber ich habe eigentlich genau das Gegenteil erreicht und gefunden. Im Moment fühlt es sich so an als wäre ich aus dem Gefängnis entlassen worden, und habe seit Jahren wieder die Möglichkeit alles zu tun. Nur ist alles fremd und irgendwie neu. Ich habe Angst, aber gleichzeitig bin ich auch aufgeregt. Hauptsache ist man setzt einen Fuß vor den anderen. Wohin es mich trägt, werde ich dann schon sehen. Wann und ob ich mich noch einmal melde, kann ich nicht sagen. Wenn es sich ergibt werde ich es tun."

Damit war alles gesagt. Oder nicht? Azgeth schob ihren Stuhl quietschend vom Tisch weg und erhob sich. Einen langen Abschied hatten sie mit Sicherheit nicht nötig, sie waren ja nicht befreundet oder ähnliches. Ein schlichtes Händeschütteln sollte den Anforderungen genügen.

"So bleibt mir nicht viel mehr als mich zu bedanken und euch viel Erfolg zu wünschen." Azgeth ließ zwei Münzen auf dem Tisch liegen, die für die Getränke mehr als ausreichend waren und schob den Stuhl wieder heran. Gerade wollte sie schon gehen als ihr noch etwas einfiel.

"Ich bringe euch noch zu eurem Gleiter zurück." Na so was, hätte sie diese Sache doch beinahe vergessen. Demnach verließen sie die Lokalität zusammen und fuhren den Weg, den sie gekommen waren wieder zurück, nur diesmal zügiger, da sie den Weg bereits kannten. Bei der "alten Wohnung" hielt die ehemaligen dunkle Kriegerin an um die Rätin dort aussteigen zu lassen.

"Möge die Macht ebenso mit euch sein." , verabschiedete sie sich nun endgültig und setzte den Gleiter wieder in Bewegung. In den nächsten Minuten fühlte sie eine Vielzahl an unterschiedlichen Gefühlen. Sie war jetzt jedenfalls vollkommen unabhängig und frei. Zwar hatte sie jetzt niemanden mehr der sie anleitete, aber auch niemanden der ihr dazwischenfunken und -reden würde. Ein Lächeln legte sich zögerlich auf die Gesichtszüge der Schwarzhaarigen. Nun hatte sie sich von allem losgesagt. Von diesem Augenblick an gab es nur noch sie und ihre selbst - bestimmte Zukunft.

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- Coruscant - Mittlere Ebenen - Vor Wohnkomplex -

Chesara stand im Innehof des riesigen Hofkomplexes und sah dem Gleiter nach, bis er aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Dies war ihr vorerst letztes Zusammentreffen mit Azgeth gewesen, der früheren Sith, der sie geholfen hatte der dunklen Seite zu entkommen. Das letzte Gespräch, das sie vor wenigen Minuten noch miteinander geführt hatten, hatte Chesara deutlich gezeigt, wie weit Azgeth gekommen war und wie sehr sie sich bereits von der Person entfernt hatte, die sie noch vor wenigen Wochen gewesen war. Sie würde noch einiges vor sich haben und noch waren nicht alle Probleme beseitigt, doch nach dem, was sie heute gesehen hatte, hatte die Jedi-Rätin ein gutes Gefühl, dass Azgeth es schaffen würde auf dem rechten Pfad zu bleiben. Chesara fühlte sich gut und beschwingt, als sie wieder in ihren eigenen Gleiter stieg und los fuhr. Sie hatte sich viel Mühe mit Azgeth gegeben, war so manches Mal fast an die Grenzen ihrer Geduld gestoßen. Am Anfang hatte Azgeth sie abwertend gefragt, wie sie ihr helfen wolle und Chesara hatte diese Frage nicht wirklich beantworten können. Sie hatte nur eine wage Vorstellung davon gehabt was zu tun war. Dass sie vor vielen, vielen Jahren einem Padawan namens Kyle geholfen hatte von der dunklen Seite fort zu kommen, war eine vollkommen andere Geschichte gewesen. Dieser hatte sich nur für kurze Zeit von der Dunkelkeit beeinflussen lassen, während Azgeth viel tiefer und über Jahre hinweg in ihr verstrickt gewesen war. Inzwischen wusste Chesara, was sie in einem solchen Fall zu tun hatte. Ihre Aufgabe war es gewesen, Azgeth zu unterstützen, für sie da zu sein, mit ihr zu sprechen, ihr zuzuhören und ihr Mut zu machen. Sie hatte Azgeth gezeigt, dass sie nicht alleine war, hatte sie begleitet auf ihrem schwierigen Weg. Dies war alles, was sie überhaupt tun konnte. Alles andere ging von der betroffenen Person selbst aus. Azgeth hatte gekämpft und sich als sehr stark und widerstandsfähig erwiesen. Sie hatte viel ausgehalten und verkraftet, aber alleine wäre sie vermutlich nie so weit gekommen. Die Stadt durchquerend freute sich Chesara über den positiven Ausgang und über das, was sie hatte bewirken können. Vor allem hatte sie ein Versprechen gehalten, dass sie Azgeth gegeben hatte: sie hatte der anderen Frau geholfen, ohne etwas von ihr zu erwarten. Sie hatte ihr geholfen ihre Freiheit wieder zu erlangen und nicht ein einziges Mal versucht, sie auf die Seite der Jedi zu ziehen. Nein, für Azgeth wäre es das Beste, wenn sie ihr Leben für sich selbst leben konnte, ganz in Ruhe, ohne Teil des großen Krieges zu sein.

Bevor sie zum Honey House zurück fuhr, machte Chesara noch einen kurzen Zwischenstopp bei dem ihr bereits bekannten Call-Center, von dem aus sie oft Nachrichten an ihre Familie verschickte. Heute kündigte sie dort ihr Kundenkonto und ließ bei einem anderen Laden ein neues, einmal mehr unter falschem Namen, eröffnen. Sie wollte keine Risiken eingehen, dass ihre Nachrichten irgendwann einmal zurück verfolgt wurden oder für die falschen Leute interessant werden konnten. Dann schrieb sie eine lange Nachricht an Mirja, erzählte ihr von Azgeth, ließ Ard und Niclas grüßen, erkundigte sich nach Lionel, ihrem Enkel, und fuhr anschließend wieder hinunter in die unteren Ebenen, zurück zum Honey House. Sie parkte ihren Gleiter hinter dem Haus, auf dem üblichen Platz, überprüfte vorm Aussteigen noch einmal kurz ihre Com-Nachrichten und stieg dann aus. Sie war gespannt, was Fey in der kurzen Zeit wohl bei Sinaan gelernt haben mochte und wollte bereits zum Eingang eilen, als ihr etwas seltsam vorkam und sie ihre Schritte verlangsamte. Der Security-Mann am Hintereingang sah aus wie immer und schenkte ihr keine große Beachtung. Chesara blickte sich um und sah in diesem Augenblick Adrian, der gegen einen nicht gerade vorzeigbaren kleinen Frachter lehnte und vor sich hin grübelte. Er trug den Overall eines Arbeites, sodass Chesara ihn fast nicht erkannt hatte. Lediglich seine einprägsame Präsenz hatte ihn verraten. Ihren ehemaligen Schüler kannte Chesara einfach zu gut.


"Adrian!"

Rief sie, nicht besonders laut, aber sehr überrascht und erfreut, und ging auf ihn zu.

"Du hast also meine Nachricht bekommen!"

Als sie vor ihm stand, schloss sie ihn einmal kurz und fest in die Arme. Unwilliger Teenager hin oder her, sie war froh ihn zu sehen und eine Umarmung musste er sich schon gefallen lassen.

"Wie lange wartest du schon?"

Wollte sie wissen und deutete auf den Hintereingang zum Honey House.

"Komm, lass uns hinein gehen. Hier draußen ist es... nun ja, nicht so schön zum Reden."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Hintereingang - Mit Adrian -
 
[ Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Landeplatz | Adrian ]

Eine ganze Weile lehnte Adrian tatenlos gegen den alten Frachter. Es widerstrebte ihm zutiefst sich die Wartezeit zu verkürzen indem er sich hier umsah. Am besten niemand bemerkte ihn. Der Securitymann sah noch einige Male zu ihm herüber. Mal schien er belustigt, dann wieder skeptisch, als wüsste er nicht, ob er Adrians vorgeschobene Geschichte glauben sollte. In Gedanken ging er schon sein Gespräch mit Chesara durch, überlegte was er ihr sagen sollte. Er brauchte ihre Hilfe, ja, und er wollte nach Alisah suchen. Sie sollte mitkommen.
Irgendwie klang seine Bitte anmaßend. Sie war schließlich eine Jedi-Rätin und die Jedi befanden sich nicht gerade in einer komfortablen Lage. Adrian hatte nicht mal eine Ahnung, wie viele von ihnen es überhaupt noch gab. Der Orden war nicht mehr so geordnet wie früher … alles hatte sich verändert. Und da kam er und beanspruchte eine Jedi-Rätin für sich allein, für seine egoistischen Pläne.
Ja, es war anmaßend. Aber einen Versuch war es wert. Vielleicht konnte er den Jedi dafür auch einen Gefallen tun.

„Adrian!“
Der Ruf war nicht allzu laut, aber den eigenen Namen zu hören, ließ jeden aufschrecken. Vor allem an einem Ort, an dem man nicht unbedingt damit rechnete.
Natürlich war es Chesara. Endlich. Endlich, konnte er ihr seine Bitte vortragen. Sein Gesichtsausdruck entspannte sich merklich, ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen – wie schon lange nicht mehr.
Adrian rappelte sich hoch und klopfte sich den Staub von dem ohnehin dreckigen Overall. Kaum stand er, wurde er von Chesara in den Arm genommen. Zwar war es ein ungewohntes Gefühl ihr so nahe zu sein, dennoch spürte er sofort die alte Vertrautheit. Allein ihre Aura zu spüren gab ihm Sicherheit. Sie war für ihn fast so etwas wie eine Zieh-Mutter. Obwohl er noch nichts gesagt, sich noch nicht mit ihr ausgetauscht hatte, hatte er das Gefühl die richtige Entscheidung getroffen zu haben.


„Hallo.“

sagte er leicht schüchtern und seine Stimme klang leiser als er gewollt hatte.

„Nein, ich warte noch nicht lange.“

Er hatte wirklich nicht lange gewartet, auch wenn es ihm deutlich länger vorgekommen war. Aber die Höflichkeit gebot sowieso es nicht zu sagen.
Chesara fackelte nicht lange und wies auf den Hintereingang des Honey House hin. Adrian wurde leichter ums Herz – der Hintereingang, das würde nicht ganz so peinlich werden.
Adrian nickte seiner ehemaligen Meisterin zu und gemeinsam umrundeten sie das Bordell. Er fing den Blick des Securitymannes auf, der ihn wissend musterte. Ha! Adrian war kein Kunde des Bordells, nein, und das wusste dieser Typ jetzt auch. Selbstgefällig war er dem Mann noch einen Blick zu, dann betraten sie das Gebäude und fanden sich in einem langen, nur schwach beleuchteten, Flur wieder. Endlich fragte Adrian, was ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge lag. Seine Befürchtung Chesara könnte hier arbeiten, hatte er zwar schon wieder verworfen, aber trotzdem …


„Warum treffen wir uns eigentlich … hier?“

[ Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Hintereingang | Chesara und Adrian ]
 
- Coruscant – Bakta Theater – Party – Mit Nex und Nat -

Es tat Akemi schon ein bisschen leid, dass sie Nat jetzt einfach so stehen lassen musste. Das andere Mädchen schien ehrlich enttäuscht, dass Akemi schon weiter ziehen wollte, doch sie selbst fühlte sich verpflichtet, noch ein etwas Zeit mit Benito zu verbringen, wo sie ja schon gemeinsam hier her gekommen waren. Nat hatte zuvor noch ziemlich atemlos erzählt, dass man ihr einen Werbedeal für Gesichtscreme angeboten hatte, sie dabei jedoch nackt unter der Dusche stehen sollte. Bei solchen Angeboten musste man sehr vorsichtig sein, wusste auch Akemi. Sie war froh, dass sie jemanden hatte, der solche Geschäfte für sie überprüfte und abwickelte. Früher hatte sich Al Vico darum gekümmert, heute war es Masao. Sie freute sich schon, ihren Bruder in Kürze wiederzusehen.

„Tut mir leid, aber ich muss wirklich nach Benito sehen.“

Sagte sie an Nat und auch an Nex gewandt. Der junge Schauspieler war in den letzten Minuten etwas lockerer geworden, auch wenn er jetzt schon wieder so seltsam lachte. Um ihn tat es ihr nicht besonders leid, aber Nat war wirklich nett gewesen. Na ja, es standen noch genug Leute überall herum, die mit den beiden Stars des Abends sicherlich gerne plaudern wollten. Akemi verabschiedete sich, winkte den beiden im Gehen noch zu und machte sich dann auf die Suche nach Benito. Der Regisseur hatte sich von seinem Streitgespräch mit dem Twi'lek längst erholt und nun sogar begonnen den Abend zu genießen. Er sprach hier und da mit jemanden, freute sich aber ebenso über Akemis plötzliches Wiederauftauchen. Eine gute Stunde lang ließen sie sich noch in Unterhaltungen mit verschiedenen Leuten verwickeln, bis Akemi schließlich müde wurde und verkündete, sie würde nun nach Hause fahren. Benito begleitete sie noch nach draußen und sie plauderten dort noch ein Weilchen, aber richtig froh war Akemi erst, als sie im Gleiter saß und die Augen schließen konnte. Die Fahrt ging sehr schnell, sodass Akemi das Gefühl hatte, sie hätte erst einmal geblinzelt und wäre nun schon da. In Wirklichkeit war sie kurz eingeschlafen. Gähnend stieg sie aus dem Gleiter aus. Woher kam nur diese Müdigkeit? Sie hatte das dringende Bedürfnis, sich sofort in ihr Bett zu kuscheln, in die weiche Decke einzurollen und gaaanz lange zu schlafen. Mit trägen Schritten ging sie zum Lift, fuhr hinauf zum Appartment, öffnete die Tür und schlurfte in den Flur. Es war still, aber das Licht brannte noch. Normaleweise löschte Nathaniel das Licht, wenn er ins Bett ging. Akemi hing ihren Mantel an die Garerobe, ließ ihre Tasche vor ihre Zimmertür auf den Boden fallen und lugte ins Wohnzimmer hinein. Nathaniel saß in einem der Sessel, weder Musik noch das Holo-TV liefen. Akemi sah sich um.

„Hey, bist du alleine? Was sitzt du so hier herum?“

Betont langsam wandte Nathaniel sich ihr zu. Auf seinem Gesicht lag ein unangenehmer Ausdruck. Akemi wusste sofort, dass irgendetwas geschehen war. Auf verschiedene Szenarien engestellt, kam sie näher. Hatte Roxanne mit ihm Schluss gemacht?

„Nathaniel, was ist los?“

Wollte sie wissen. Abweisend sah ihr bester Freund sie an.

„Ich weiß alles.“

Sagte er in einem ihr vollkommen fremden Ton.

- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Nathaniel -
 
Coruscant – Untere Ebenen – Verlassenes, abbruchreifes Haus – mit Noa

Tylaar bemerkte eine sonderbare Veränderung im Tonfall der jungen Widerstandskämpferin. Er wirkte latent aggressiv, vielleicht verärgert. Tylaar ließ seine letzten Sätze noch einmal Revue passieren und fragte sich, ob er es ein bisschen zu locker angegangen war. Er hatte sie "Mädchen" genannt und das kam bei manchen Frauen nicht so richtig an. Gehörte Noa dazu? Anscheinend. Prima, Volltreffer. Oder lag es daran, dass er ihre Arbeit an der Verletzung ziemlich flapsig gelobt hatte, obwohl er ihr wirklich dankbar war. Das konnte nun wirklich nicht jeder, eine Schussverletzung versorgen.
Am liebsten hätte er Noa erzählt, warum er manchmal so vorlaut daher kam. Dass er so die eigene Anspannung zu überspielen versuchte, dass es seine Art war, mit Ärger, Gefahr und Trauer umzugehen. Ziemlich unjedi-haft, das wusste Tylaar. Und es war sicherlich auch irgendwie unreif, aber so war er nun einmal.

Bevor Zaith aber zu viel darüber nachgrübeln konnte, zog Noa ihre Jacke aus und forderte Tylaar auf, zu beginnen. Die Wunde sah nicht sonderlich gut aus, aber das taten Schussverletzungen ja nie besonders. Er konnte Stücke des Jackenmaterials erkennen, die sich im Wundrand eingeschmolzen hatten. Das würde definitiv weh tun, wenn er sie entfernte. Würde das erst einmal erledigt sein, wäre der Rest Formsache. Wunde desinfizieren, mit Kältespray vorher ein wenig betäuben und dann das Bacta-Pflaster drauf. Eigentlich nicht so schwierig.
Allerdings hatte er das vor zwei Jahren das letzte Mal gemacht. Routine konnte man das jetzt nicht so richtig nennen.

"Okay", meinte er, während er sich die Verletzung eingehend betrachtete. Dabei rückte er nah an ihren Rücken heran. "Ich will dir jetzt nichts vormachen. Da ist etwas von deiner Jacke in der Wunde verschmolzen. Keine Ahnung, ob ich das so da wegbekomme."
Natürlich musste das Zeug aus der offenen Wunde heraus, sonst würde sich das Ganze noch entzünden. Außerdem wusste Tylaar nicht, wie das Bacta mit so einer Sauerei reagieren würde, ob das nicht sogar eher kontraproduktiv wäre. Also riet ihm die Vernunft, die Reste der Jacke da einfach heraus zu ziehen. Er hatte keine Ahnung von Medizin, aber er vertraute einfach seiner Intuition.
Auf der anderen Seite jedoch, und die stellte sich als sehr viel stärker heraus, wollte er Noa um keinen Preis weh tun.


"Wenn du mich fragst", grübelte er laut., "wäre es besser, das Ganze zu säubern, zu desinfizieren und die Rückstände in der Basis von jemandem entfernen zu lassen, der sich damit besser auskennt, als ich. Ich ... ich will dir nicht weh tun, wenn es sich ... naja, vermeiden lässt."
Stammelte er? Verdammt! Wieso war er so unsicher auf einen Schlag? Und dann begriff er, dass er mit einem Finger ein gutes Stück von der Wunde entfernt Noas Haut berührte. Er hatte das vorher gemacht, um zu schauen ... was überhaupt? Er verdrehte ungesehen von Noa die Augen, verfluchte sich selbst und fragte sich, was zum Teufel das jetzt sollte. Schnell zog er den Finger wieder zurück.
"Also, ich fang jetzt an."
Und so begann er die junge Frau zu versorgen. Spray auf die Wunde, mit einem sterilen Tuch die groben Stoffreste wegwischen, Pflaster auf die Wunde, Verband eher dilletantisch anlegend und dann hatte er es hinter sich.
Und die ganze Zeit über fühlte er sich mies, unsicher und irgendwie lächerlich. Er hatte sich verhalten wie der letzte Idiot. Warum tat sich die Erde nicht dann auf und verschluckte ihn, wenn es mal nötig wäre?


"Besser?", fragte er, um überhaupt etwas gesagt zu haben. Mit einem Seitenblick in die bruchfällige Bude bemerkte er: "Wenn du bei Kräften bist, sollten wir wirklich verschwinden. Ich bekomme hier ... sonderbare Laune."

Coruscant – Untere Ebenen – Verlassenes, abbruchreifes Haus – mit Noa
 
[Coruscant, Gleiter]- Claire, Sarah (bewusstlos), Keyan, Cris (imperiale Uniform)

Cris fühlte sich bei dem Gedanken etwas unwohl, dass Agent Grey in Tellex' Gefangenschaft geraten war, weil sie ihn aus dem Honey House hatte hasten sehen – vermutlich, als er mit Chesara und ihrer Padawan Jibrilelle versucht hatte, Lonnyala davon abzuhalten, sie alle an das Imperium zu verkaufen – doch der nüchterne, rationale Teil in ihm (der Teil, der nun, da Akemi für immer aus seinem Leben verschwunden war, im Begriff war, sein Leben wieder vollkommen zu dominieren) wusste, dass derartige Ereignisse zum Berufsrisiko eines jeden Agenten gehörten. Grey kannte diese Risiken. So wie er selbst.

“Wer weiß, was sie dazu getrieben hat, zu werden, was sie ist…“, erwiderte er mit einem traurigen Blick auf die bewusstlose Sarah. Sie hatte ihm ihr Unglück offenbart… ihre Verzweiflung, die jede verbliebene Hoffnung auf diesem finsteren Planeten aufgezehrt hatte, auf dem man oft schreckliche Dinge tun musste, um nicht zu sterben.

“Zwei Jahre lang habe ich dieselbe Rüstung getragen wie die Soldaten in diesem Turbolift…“

Seine Stimme verlor sich im Brummen der Gleitertriebwerke und im hektischen Treiben Coruscants, dessen tieferen Schichten sie sich nunmehr näherten. Der Fahrer des Gleiters schien auf alles gefasst – jede seiner Bewegungen zeugte von Anspannung und Vorsicht.

“Aber ich habe es nicht freiwillig getan…“

Sein Blick verhärtete sich plötzlich.

“Doch letztendlich sind es seine Taten, die einen Menschen definieren, und nicht seine Absichtserklärungen, oder? Und davon ausgehend glaube ich nicht, dass Sarah Kardas auch nur im Ansatz so schreckliche Dinge getan hat wie ich… oder viele andere, auch im Dienste unserer Organisation.“

Er bemühte sich, ihr Zupfen an seinem Hemd zu ignorieren, obschon die Wunde, die ihm einer der Leibwächter Tellex’ beigebracht hatte, mittlerweile – da das Adrenalin aus seiner Blutbahn gewichen war – wieder stärker zu pochen und zu schmerzen begonnen hatte. Cris würde sich erst eine Pause gönnen, wenn Sarah endgültig in Sicherheit war und es keinen Unterweltboss mehr gab, der wie aus dem Nichts seine gierigen Klauen nach ihr ausstrecken konnte…

“Das hat Zeit. Ich bin schon schlimmer verletzt worden.“

Ein kümmerliches Lächeln schlich sich auf seine Züge, erstarb jedoch augenblicklich, da er den mit seinen Worten einhergehenden Gedanken im Stillen weitergesponnen hatte. Damals war es Chesara gewesen, deren Hingabe und Jedikräfte ihm das Leben gerettet hatten… und die Liebe des Mädchens, das nicht eine Sekunde von seinem leblosen Körper gewichen war.
Rasch wandte Cris sich ab und starrte aus dem Fenster des Gleiters.


“Es wird schon wieder.“

Unterdessen waren sie ihrem Ziel bedeutend näher gekommen. Als der Fahrer ihren Gleiter schließlich in eine enge Gasse manövrierte und dort die Maschine deaktivierte, schlossen die Finger des ehemaligen Sturmtrupplers sich enger um die erbeutete Waffe. Das Imperium mochte ihnen nicht bis hierhin gefolgt sein, doch dort draußen warteten andere Feinde…
Wortlos nahm er die beiden gefälschten Ausweise entgegen, die der Fahrer aus einem verborgenen Fach herausgefischt hatte, und reichte Grey den, der einwandfrei auf eine weibliche Identität zugeschnitten war, ohne sich jedoch mehr mit den angegebenen Daten zu beschäftigen. Dazu war später Zeit, zumal diese Fälschungen höchstwahrscheinlich ausschließlich genutzt werden konnten, wenn es galt, zivile Institutionen zu täuschen. Die imperialen Streitkräfte waren mittlerweile erstaunlich gut darin, Tarnidentitäten des Geheimdienstes aufzudecken.
Bevor er den Gleiter jedoch verlassen konnte, schreckte ihn Sarahs plötzlich ertönende Stimme auf. Offenbar – und glücklicherweise – war die Besitzerin des Honey House aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht. Auf die ersten, freundlichen Worte jedoch folgten panische Rufe – voller Verzweiflung und Schmerz.
Ohne auf Greys nachvollziehbaren, aber taktlosen Kommentar zu achten ließ Cris seine gesicherte Waffe in den Fußraum des Passagierabteils fallen und rutschte auf die leichenblasse Bordellbesitzerin zu, um sie vorsichtig in den Arm zu nehmen. Sie zitterte fürchterlich, sodass er sie noch fester an sich zog.


Sarah… beruhigen Sie sich! Es ist vorbei! Sie müssen dort nicht wieder hin…“

Sanft streichelte er ihren Kopf, bis ihr Herzschlag sich schließlich wieder auf ein normales Niveau verlangsamt hatte und keine krampfartigen Zitterschübe mehr ihren Körper erbeben ließen.

“Hören Sie? Es ist vorbei…“

Sein Blick suchte den des Fahrers.

“Hören Sie… Sie müssen diese Frau hier weg bringen, an einen sicheren Ort… wo immer sie hin will. Und helfen Sie Ihr, diesen Planeten zu verlassen.“

Bevor der andere auch nur darüber nachdenken konnte, zu widersprechen, fuhr Cris schärfer fort:

“Das ist ein Befehl. Agent Grey wird Ihnen bestätigen, dass ich der ranghöchste Geheimdienstoffizier in diesem Fahrzeug bin.“

Als er sich dann wieder Sarah zuwandte, klang seine Stimme wie die eines anderen.

“Ich kann nicht mit Ihnen kommen, Sarah. Mein Platz ist hier.“

Er sprach mittlerweile so leise, dass nur sie ihn verstehen konnte:

“Ich habe Akemi verloren… der Kampf gegen das Imperium ist alles, was mir bleibt. Ich wünsche Ihnen, dass Sie mehr Glück erleben… so wie Sie es verdienen…“

Dann küsste er leicht Sarahs Stirn, bevor er von ihr zurückwich, seine Waffe aus dem Fußraum aufklaubte und Grey mit einem Kopfnicken signalisierte, den Gleiter mit ihm zu verlassen, ehe er sich dann ein letztes Mal zu Sarah umwandte.

“Leben Sie wohl.“

[Coruscant, in der Nähe des Honey House, Gleiter]- Claire, Sarah, Keyan, Cris (imperiale Uniform)
 
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- Coruscant - Untere Ebenen - vor dem Honey House - Sarah, Cris, Keyan, Claire -​

Etwas in ihr wollte Cris nicht verlassen, bei ihm fühlte sie sich sicher und gut und wie ein Mensch. Ja Cris Sheldon hatte sie in der kurzen Zeit seit der sie ihn kannte besser behandelt als jeder Mann zuvor. Seine letzte Aussage machte sie extrem traurig, nachdem er jenes Mädchen das er so sehr liebte verloren hatte nannte er den Krieg gegen das Imperium sein Lebenselixier.

Es tut mir leid Cris.


Sarah wusste das ihre Stimme mit der jetzt eingekehrten Ruhe einen schon fast grotesken Kontrast zu eben bilden musste. Ein weiterer Verdienst Sheldons, sie hatte beim Anblick des Honey House das stellvertretend für ihr verkorkstes bisheriges Leben stand fast den Verstand verloren. Er hatte sie in den Armen gehalten wie ein Vater sein verängstigtes Kind.


Eines Tages tut nichts mehr so weh wie es einst tat. Irgendwann ist es wieder möglich zu lachen und mit zuversicht in den nächsten Tag zu gehen.


Sprach sie halb verschlüsselt während sie ihn aus dem Fenster des Speeders heraus anlächelte. Die stürmische junge Miss Grey musste nicht erfahren das jene Worte auf seinen letzten Kommentar der sie sehr bestürzt hatte bezogen. Vielleicht sprach sie jene aufmunternde Worte auch zu sich selbst. Sein „Lebewohl“ trieb ihr die Tränen in die Augen. Dennoch war es das absolut richtige sich jetzt zu trennen. Auch wenn es bedeuten würde sich niemals wieder zu sehen. Auch wenn es bedeuten würde für gute Menschen wie Joseline und Shane nicht mehr auffindbar zu sein.

Kommen Sie kurz her Cris.


Bat sie ihn noch einmal an sich heran zu treten, als er sich trotzdem alles dagegen sprach die Zeit nahm schloss sie ihn ein letztes mal in seine Arme und küsste ihn auf die Wange. Saugte seinen Duft auf und schwor sich ihn niemals wieder zu vergessen.

Sagen sie denen im Honey House, allen die von mir wissen das sie mich tot gefunden haben. Ich will nicht mehr Cris ich muss hier einen Schnitt machen und meinen Sohn suchen. Er braucht mich um ein guter Mann zu werden, er ist Quinns Sohn.....Sagen sie ihnen ich bin tot. Und was Sie angeht, sie sind so ein liebenswerter Mann und ich weis das es jetzt fürchterlich weh tut. Aber geben Sie nicht auf, schließen Sie ihr Herz nicht für immer. Leben auch Sie wohl Cris.


Flüsterte sie ihm und wies dann jenen Mann der den Speeder lenkte los zu fliegen. Sie wollte Cris weder weiter sehen (um sich nicht noch mehr an ihn zu klammern) noch eine gefährliche Situation für ihn erzeugen (hier unten war es niemals gut sich zu lange an einem Ort auf zu halten).....

….bringen sie mich zum Raumhafen Sir.


Wies sie den glatzköpfigen Mann an, es wurde Zeit Coruscant zu verlassen, den Planeten der aus ihr das gemacht hatte was sie war. Vielleicht gab es da draussen noch Planeten die sie zu etwas anderem machen konnten. Jahrzehnte hatte sie in den Schluchten in der Finsternis gelebt. Jetzt wurde es Zeit zu frohlocken und in die Sonne zu blicken....

- Coruscant - Untere Ebenen - vor dem Honey House - Sarah, Cris, Keyan, Claire -​

Das war er, der letzte Post mit ihr hach...
 
- Untere Ebenen - vor dem Honey House - mit Cris, Sarah, Keyan -​

Sie hatte es gehört und musste fast verwundert den Kopf schütteln, also waren die Gerüchte die damals im GD so herumgeisterten doch wahr. Die Akanato und Sheldon hatten doch etwas miteinander gehabt. Wie unprofessionell, man fing nichts mit seinem Kameraden oder gar mit seinem dichtesten Operationspartner an. Kein Wunder das das junge Ding dann irgendwann ihre Karriere beim Geheimdienst beendet hatte. Akemi Akanato, ja sie war einmal an ihr vorbei gegangen damals als sie noch als „Schreibtischheldin“ gearbeitet hatte. Jenes Mädchen hatte immer gewirkt als gehörte sie nicht wirklich in die Szenerie die ihre Arbeit nunmal mit sich brachte. Sie wirkte rein und unschuldig und war schon fast übernatürlich schön. Naja vielleicht hatte man das in Missionen ja durchaus zu seinem Vorteil nutzen können.

Während sich Sheldon zu einer Schmusestunde mit der Puff Königin hinreissen lies begann sie selbst sich nervös um zu sehen. Diese Gegend war extrem gefährlich, sie konnte sich wage daran erinnern nur Meter von ihrer jetzigen Position entfernt damals entführt worden zu sein. Damals...sie musste unbedingt mal das aktuelle Datum erfahren um überhaupt einschätzen zu können wie lange sie in Tellex Fängen verweilt hatte. Ein wichtiges Kriterium unter anderem um zu sondieren ob ihr eigentlicher Auftrag noch aktuell und durchführbar wahr. Den kleinen Blaster in ihrer Tasche nervös umklammernd besah sie sich Sheldon der nun fertig war, Keyan, der gute Keyan brachte Kardas weg, jetzt waren nur noch er und sie übrig. Kaum zu glauben das er mal zu den Sturmtruppen gehört hatte. Zum Glück hatte er noch in seiner Äusserung angefügt das er nicht freiwillig gedient hatte, ein Fakt der ihn im Endefekt noch bewundernswerter machte. Wer hatte schon Mut sich aus den Fängen jenes totalitären Systems zu befreien? Und dann auch noch als niedrigstes Glied in der Kette. Als das Kanonenfutter in der weissen Rüstung.


Wie soll es nun weitergehen Sir? Möchten sie unbedingt hier hin? Ich hätte da nämlich etwas effizienteres zu bieten einen meiner kleinen „Stützpunkte“. Zudem könnten Sie mir bei einem Auftrag helfen.


Ihre Stimme war nur ein flüstern, hier unten in den finstersten Tiefen des Stadtplaneten schien sogar der dreckige Boden Ohren zu haben.

Ich meine nur wenn Sie möchten. Es ginge da um einen gepflegten bösartigen Tritt in einen Imperialen Hintern.

Claire unterbrach sich als sie ein unschönes Summen hörte. Irgendwo landete ein Speeder, ein großer Speeder. BLAST hier war alles extrem verwinkelt und finster, man konnte unmöglich ausmachen wo genau jenes Vehikel gelandet war. Oder war sie jetzt schon paranoid?

Sir was ist nun?

Zischte sie den großen Blonden Mann neben ihr fast an.

- Untere Ebenen - vor dem Honey House - mit Cris, Sarah, Keyan -​
 
§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ Balkon des Bankettbereichs ~ mit Akemi und Natalja unter Bankettvolk ~§

Akemi lächelte ein Abschiedslächeln, und mit ein bisschen Fantasy konnte Nex das Lächeln, dass sie ihm schenkte, für fast so bedauernd, wie das an Natalja entrichtete halten. Nex war in jedem Falle enttäuschter über ihr vorzeitiges Gehen, als er zu Beginn angenommen hatte, doch würde er ihr sicher keine Krokodilstränen nachweinen. Sollte sie halt gehen, Nat und er würden sich schon alleine unterhalten können.

„Tut mir leid, aber ich muss wirklich nach Benito sehen.“

sagte Akemi, was bestimmt deutlicher nach einer Ausflucht klang, als sie es beabsichtigt hatte. Doch gab sie Nat und Nex noch beiden freundlich die Hand, bevor sie sich durch die Menge und davon machte.

"Byeeeee!"

"Bis dann!"

riefen Nex und Natalja iher noch halblaut nach, als sie auch schon nicht mehr zu sehen war. Vergeblich sah ihr Nex noch ein wenig hinterher, unbewusst einen missmutigen Flunsch ziehend. Auch Natalja schaute bedröppelt drein.

"Naja was solls. Nett war sie ja. Vielleicht sehn wir sie mal wieder. Guuut, wolln wir mal gucken, was die anderen so machen? Hab gehört, das sich Jerry auf dem Klo die Seele aus dem Leib kotz. Wegen seinem Champagner. Er soll auch schon den ganzen Flur ... Nex?"

"Hmm?"

"Ist was? Ist dir immernoch schlecht."

"Was? Ach ... nein, nein. Alles wieder gut. Hab nur frische Luft gebraucht."

"Du guckst so komisch ..."

"Ich guck doch nicht komisch. Oder anders gesagt: Ich guck doch immer komisch."

"Aber irgendwas ... ist es was wegen Akemi?"

"Was? Quatsch!"

"Aber ..."

"Ach! Komm lass uns mal gucken, was Jerry da angestellt hat. Ob schon der ein oder andere darin ausge- ..."

"Lenk nicht ab! Du schaust so ..."

"Ach, Unsinn."


Nex wunk ab und ging zügig zur Bar, um sich einen alkoholfreien Cocktail zu bestellen. Nat blieb an seinen Fersen.

"Ach komm schon! Hast du irgendwas Dummes gesagt draußen? Ich meine, etwas Dümmeres als vorher schon? Du musst nämlich wissen, nicht gerade helle haste dich da ..."

"Jaja schon gut! Nein ich hab nichts Dummes mehr gesagt, schätz ich. Ich weiss gar nicht was du hast."

"Aber du guckst so komisch. Vorhin schon, als ich euch wieder vom Balkon kommen gesehen hab. Da hast du so komisch gegrinst, als wenn ..."


sagte Nat, bevor sie mitten im Satz halt machte, ihre Augen immer und immer größer wurden und ihr Mund sperrangelweit aufging. Ein unverschämt diebisches Grinsen schlich sich in ihre Mundwinkel, während man ihr bis zu den Mandl schauen konnte.

"Du ..."

Nex runzelte die Stirn und schaute Nat skeptisch an.

"Wasn?"

nuschelte er, während er an seinem Strohhalm knabberte, und saugte weiter am Cocktail, Natalja zweifelnd beäugend.

"Du hast dich voll IN SIE VERKNALLT MAN!!!"

Dem Barkeeper, welcher zum Glück gut erzogen war, flog die Zitrone vom Rand des Glases auf die Schürze, dicht gefolgt von etwas Flüssigkeit. Nex wischte sich den feuchten Mund ab und räusperte sich schwer, das Verschlucken bekämpfend.

"Wie-Wiebitte?"

quietschte Nex mit hoher Stimme.

"Du hast schon richtig gehört, du Schlawiner! Hast dich doch GLATT IN SIE VERSCHOSSEN! Ich glaub es nicht."

sagte sie und begann hysterisch zu lachen. Die Tränen standen ihr in den Augen.

"WÜRDEST DU BITTE LEISER SEIN!"

zischte Nex böse funkelnd.

"Dich muss ja nicht auch noch der Portiere unten hören!"

"Uhhh ... tschuldigung! Wollsch nich!"

gackerte Nat und hielt sich die Hand vor dem Mund.

"Was du für einen Blödsinn redest! Ich hab mich überhaupt nicht in die Akanato verknallt, ey! Schwachsinn!"

"Hab mich überhaupt nicht in die Akanato verknallt!"

äffte Nat ihn nach und hielt sich schon lange vor Lachen den Bauch.


"Haha, ich lach mich tot. Wenn du erlaubst."

sagte Nex, drehte sich um und stiefelte davon. Langsam kam Nat hinter ihm hergewaschelt und mühte sich, nicht mehr zu lachen, was ihr nicht ganz gelang.

"Halt! Schon gut, schon gut! Bitte! Tut mir leid! War blöd von mir."

sagte sich und kicherte noch immer etwas.

"So ein Müll! Kreischst hier Unwahrheiten über mich ..."

"Ach komm schon Nex!"


giggelte Nat und zwinkerte ihm zu.

"Was, komm schon Nex?"

"Mir gegenüber kannst du es doch ruhig zugeben."

"Was zugeben?"

"Na was wohl? Das du nicht nur ein Auge auf Akemi geworfen hast, sondern gleich dein Herz hinterdrein! Das du dich verknallt hast in das kleine Starlet, natürlich!"

"Hab ich gar nicht!"

"Jetzt werd mal nicht pubertär!"


Noch immer musste Nat bis über beide Ohren grinsen, während Nex sie mit einer Mischung aus Verwirrung und Bosheit anguckte.

"Du - Du wirst voll pubertär!"

"Jaja, jetzt schmollt er!"

"Wie kommst du denn darauf, verdammt?"

"Mensch! Es war nicht nur der Blick, mit dem du ihr hinterher gehechelt hast! Es war dein ganzes Verhalten heute abend! Schon seit wir hier ankamen und sie gesehen haben. Es muss dich ja ganz schön erwischt haben, schon gleich zu anfang ..."

"So ein Quatsch! Du weißt doch das lag an dem ..."

"... Champagner? Hehe, das mir das nicht vorhin schon sofort auffiel. Ich wollte dir doch gerade schon erzählen - bevor du mich unterbrochen hast - dass Jerry total am kotzen ist. Aber nicht wegen dem Champagner an sich. Jerry hatte ne ganze Pulle Klaren in seine Champagnerflasche gekippt, weeiiiil da nämlich eigentlich gar kein Alkohol drin war."


Zwinker zwinker.

"Die - Die Champagnerflaschen ..."

"... waren billiger-antialkoholischer-Kram, weil unser lieber Regisseur zu geizig für Echten war."

"Aber mein Schwindel vorhin ..."

"Lag nicht am Alkohol ..."

"Aber ich dachte ..."

"Und eingebildeter Alkohol zählt auch nicht ... es war Akemi. Die ganze Zeit schon."

"Aber ..."

"Nix aber. Ich kenn dich ganz gut inzwischen, und ich hab deine Blicke lesen können. Dein übriges komisches Verhalten bestätigt das nur! Es ist nun mal so ... "

"Ich .."

" ... du hast dich in sie verliebt, mein Guter."


Sanft und immer noch lächelnd tätschelte sie ihm die gepolsterte Schulter, ging dann zu ein paar Kollegen aus der Crew herüber, die sie riefen, und ließ Nex stehen, den Cocktail schlaf in der Hand und das Gesicht in ferne Welten entrückt.

§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ Balkon des Bankettbereichs ~ mit Akemi und Natalja unter Bankettvolk ~§
 
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[Coruscant ~ Rotlichtviertel ~ vor dem “Honey House” ~ Speeder ~ Keyan (NPC), Claire, sowie zwei unbekannten Personen (Cris und Sarah)]

Das Rotlichtviertel, der Sündenpfuhl von Coruscant, befand sich überwiegenden in den unteren Ebenen des riesigen Stadtplaneten. Hier konnte der Besucher, welcher aus allen sozialen Schichten kam, jeden Wunsch in die Realität umsetzen lassen. Grelle Reklametafeln, die meist in ein rotes Licht getaucht war, priesen das Angebot der mannigfaltigen Freudenhäuser an. In Schaufenstern regelten sich hübsche Frauen unterschiedlichster Rassen, die von verschiedenen Heimatwelten auf ominösen Wegen nach Coruscant gekommen waren. Ein Eigenleben hatte sich in diesem Viertel etabliert. Hier herrschten andere Wesen und Gesetze.

Keyan Fox, Mitarbeiter des republikanischen Geheimdienstes, hatte seinen gepanzerten Gleiter in einer dunklen Gasse neben dem “Honey House” abgestellt. Nun wartete er schweigsam auf eine Reaktion seiner Passagiere. Anscheinend hatten sie noch einige Sachen zu klären. Der glatzköpfige Agent wollte sich bei diesem Gespräch nicht einmischen. Sie waren nur knapp dem Tod entronnen und so gingen einem Gedanken durch den Kopf, denen man vorher keine Beachtung geschenkt hatte. Auch Keyan hatte solche Situationen während seines Dienst beim Militär erlebt. Kurz kamen alte Erinnerungen in ihm hoch.

Plötzlich wurde er von dem Fremden, der eine imperiale Uniform trug, angesprochen. Keyan sollte die Brünette (Sarah Kardas) an einen sicheren Ort bringen um den Planeten zu verlassen. Dabei wies der Fremde daraufhin, dass dies ein Befehl war, denn anscheinend war er der ranghöhere Offizier. Kurz suchte der glatzköpfige Agent den Blick seiner Kollegin Claire. Konnte er diesem Kerl trauen? Mit einem Nicken versicherte die Blondine, dass diese Angaben der Wahrheit entsprachen. Danach wandte sich der ranghöhere Geheimdienstoffizier wieder der Brünetten zu. Sanft sprach er auf die Frau ein und verabschiedete sich am Ende von ihr.


“Hier sind zwei Ausweise”, sagte Keyan zu der blonden Agentin und reichte ihr die gefälschten Rohlinge. “Ihr müsst an einer sicheren Konsole nur noch die Bilder einfügen. Außerdem noch meine Kom-Nummer. Ich werde mich vorerst in meinen Unterschlupf zurück ziehen.”

Die Maschinen heulten laut auf, nachdem Claire und der Fremde den Gleiter verlassen hatten. Mit viel Ruhe bereitete er eine flinke Fahrt vor. Nebenbei wurde von der brünetten Frau angewiesen, sie zum Raumhafen zu bringen. Schweigend betätigte der Agent einen verborgenen Knopf. Auf diese Weise erschien eine Konsole, die man zur Manipulation des Ausweis nutzen konnte. Schnell gab er der Brünetten eine neue Identität ohne sie sich selbst durchzulesen. Ohne viel Wissen war er für das Imperium kaum von Wert bei einem Verhör. Danach reichte er die Fälschung der Passagierin.

“Ihre neue Identität, Madame”, bemerkte er trocken. “Damit dürften Sie durch die imperialen Kontrollen am Raumhafen kommen.”

Ohne viel Zeit zu verlieren legte Keyan seine Hand auf den Geschwindigkeitsregler. Er ließ seinem Passagier kurz Zeit die nötigen Sachen zu verstauen und dann machten sie sich auf den Weg. Claire und ihr mysteriöser Begleiter hatten mittlerweile die Gasse klammheimlich verlassen. Die brünette Dame war schweigsam geworden. Damit konnte er leben, denn ihm lag auch nicht viel an einem Gespräch. Es war sein Job sie zum Raumhafen zu bringen, dabei interessierte er sich nicht sonderlich für die Hintergründe. Manche Befehle musste man einfach nicht hinterfragen, sondern einfach ausführen. Mit diesen Gedanken gliederte sich der Gleiter problemlos in den fließenden Verkehr ein. Bisher hatte er noch keine Anzeichen gesehen, dass die planetaren Behörden nach ihnen suchten. Konzentriert behielt Keyan das ganze Umfeld im Auge. Nebenbei biss er sich leicht auf die Unterlippe um seiner Anspannung irgendwie Luft zu machen.

Nach einer ganzen Weile erreichten sie einen der größten Raumhäfen des Planeten. Es war ein weiter Weg von dem Wolkenkratzer, wo Keyan seine Passagiere aufgesammelt hatte, bis zu diesem Ort. Hier war die Wahrscheinlichkeit “erwischt zu werden” nicht so hoch. Mit ein paar freundlichen Worten verabschiedete sich der Fahrer von seinem Passagier und schaute ihr nach, während sie zögerlich durch den Eingang ging. Ab diesem Punkt konnte er für sie nur noch die Daumen drücken. Nachdenklich wartete der republikanische Agent einen Augenblick, dann fuhr er zurück zu seinem Unterschlupf im Industrieviertel.


[Coruscant ~ auf dem Weg zum Industrieviertel ~ Speeder ~ Keyan (NPC) allein]
 
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- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Adrian -

Niemand, der Chesara kannte, würde von ihr vermuten, dass sie sich in einem Bordell aufhielt oder - noch ungewöhnlicher - dieses als Unterschlupf für die auf Coruscant befindlichen Jedi wählte. Auch Adrian machte ein seltsames Gesicht und Chesara beeilte sich ihm zu erzählen, was es damit auf sich hatte. Sie betraten das Gebäude durch den Hintereingang und standen schon bald in Sarahs privaten Räumen, die keinerlei Aufschluss darüber gaben, was sich im öffentlichen Teil dieses riesigen Komplexes, der früher einmal ein Hotel gewesen war, abspielte.

"Es ist ziemlich ungewöhnlich, das ist mir bewusst."

Begann Chesara und ein halbes Seufzen schwang in ihrer Stimme mit.

"Aber es hat sich ergeben, da Sarah, die Inhaberin des Bordells, eine alte Bekannte ist. Sie hat sich bereit erklärt uns zu helfen und dieses Angebot konnten wir nicht ausschlagen. Du weißt ja selbst am besten, wie die Situation ist..."

Adrian brauchte sie nichts zu erklären. Er wusste, was auf Coruscant los war und er kannte den Konflikt zwischen Jedi und Sith, beziehungsweise Republik und Imperium, nur zu gut.

"Wir sind hier unten relativ sicher - bis jetzt zumindest."

Fuhr Chesara weiter fort. Sie hielt nach ihrer Padawan Fey Ausschau, die hier irgendwo mit Sinaan und Steven trainieren müsste.

"Fey?"

Rief sie laut in den Korridor hinein, der zu den vielen Zimmern führte. Es war praktisch, dass das Honey House über so viele Schlafzimmer verfügte. So kamen sie alle unter.

"Aber jetzt sollten wir uns zuerst einmal setzen. Ich schätze, es gibt einen Grund, weswegen du mich sprechen wolltest?"

Fragend sah Chesara ihren einstigen Padawan an. Es war klar, dass Adrian nicht aus reinem Vergnügen gekommen war. Natürlich freute sie sich, ihn zu sehen, aber sie war ebenso interessiert daran zu hören, was ihm auf dem Herzen lag.

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Adrian -
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Verlassenes, abbruchreifes Haus – Mit Tylaar -

Sie gab sich große Mühe, an etwas zu denken, das sie von den Schmerzen ablenkte. Es war wie beim Zahnarzt, wenn man sich vorstellte ganz wo anders zu sein und versuchte die kratzenden Klänge des Bohrers zu ignorieren. Noa starrte in die Dunkelheit hinein, sich vollkommen bewusst darüber, dass Tylaar gerade eine üble Schusswunde an ihrem Arm behandelte. Es war kein Leichtes, sich das Ziepen, Kneifen und Brennen einfach so wegzudenken. Diese Verletzung war schlimmer als alles, was Noa zuvor am eigenen Körper erlebt hatte. Dennoch biss sie die Zähne zusammen. Lieber biss sie sich die Zunge ab, als vor dem Jedi zu jammern. Das mochte albern sein, aber mittlerweile hatte er sie soweit, dass sie sich heraus gefordert fühlte. Sie würde ihm schon zeigen, was für ein „Mädchen“ sie war. Immerhin, und das freute sie insgeheim diebisch, hatte er zugegeben, kein Profi im Umgang zu sein, was solche Wunden anging. Zweifelnd hatte er überlegt, dass sie im Hauptquartier einen Experten dabei gucken lassen sollte. Dass sie das tun würde, stand für sie außer Frage, aber das traf auf ihn genauso zu. Sie hatte seine Schulter vorläufig verbunden, aber das hieß nicht, dass sie alles richtig gemacht hatte. Sie würden Ramón informieren, sobald sie wieder zurück waren, einfach nur um auf Nummer sicher zu gehen. Tapfer ließ Noa alles über sich ergehen. Zwischendurch zuckte sie kurz zusammen, aber sie schaffte es ihre Klappe zu halten und war am Ende sehr stolz auf sich. Es fühlte sich besser an, als der Arm verbunden war und sie die Wirkung des Bacta spürte. So wie der Jedi es eben getan hatte, bewegte nun auch sie zur Probe ihren Arm. Wie nicht anders zu erwarten tat es noch immer weh, aber es ließ sich aushalten. Dankbar, allerdings ein wenig scheu, lächelte Noa zu Tylaar hinüber.

„Danke dir.“

Brachte sie mit trockener Kehle über die Lippen, trank wieder aus der Wasserfläche und leerte diese schließlich.

„Mir geht es soweit gut. Es ging zwar schonmal besser...“

Sie brach den Satz ab und überwand sich zu einem halben Grinsen. Wegen ihr konnten sie los gehen. Er brauchte auf sie keine Rücksicht zu nehmen. Sie war genauso in der Lage sich aufzurappeln und zu laufen wie jeder Mann! In Gedanken ohrfeigte Noa sich selbst. Sie war kindisch und verhielt sich wie eine eingeschnappte Kuh. Hastig stand sie auf – etwas zu schnell, denn sofort wurde ihr wieder ein wenig schummrig. Die Situation überspielend bückte sie sich und griff nach dem Blastergewehr, dass sie einem der toten Sturmtruppler entwendet hatte.

„Von mir aus können wir los.“

Antwortete sie, nicht wissend was Tylaar mit „sonderbare Launen“ meinte. Flüchtig sah sie sich um.. Die leeren Flaschen konnten sie einfach liegen lassen. Diese Bruchbude war sowieso verdreckt, da fielen die gar nicht mehr auf.

„Wir sollten wohl einen anderen Weg nehmen als den, den wir gekommen sind.“

Schlug Noa vor, auch wenn das so gut wie selbstverständlich war.

- Coruscant – Untere Ebenen – Verlassenes, abbruchreifes Haus – Mit Tylaar -
 
- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Nathaniel -

Über Nathaniels dramatische Begrüßung hätte Akemi nicht überraschter sein können. Nach seiner mysteriösen Anspielung sagte er nichts mehr. Er starrte Akemi nur an und es kam ihr vor, als paarte sich auf seinem Gesicht Abscheu mit Schuldzuweisungen. In ihrem Inneren wusste Akemi, dass sie nur ein einziges Geheimnis vor Nathaniel hatte, doch in den wenigen Sekunden, die sie sich schweigend gegenüber standen, suchte sie verzweifelt nach einer anderen Wahrheit – einer, der sie vielleicht noch entkommen konnte.

„Was...was meinst du?“

Fragte sie vorsichtig zurück. Die Antwort wollte sie nicht hören. Am liebsten hätte sie sich die Ohren zu gehalten und wäre davon gerannt. Es war ein angenehmer Abend gewesen, bis hierhin, mitunter etwas verrückt, aber angenehm. Hatte Nathaniel auf sie gewartet? War er extra wegen ihr wach geblieben? Natürlich war er das. Es genügte ein Blick auf sein Gesicht um zu sehen, wie aufgewühlt er war.

“Du weißt genau, wovon ich rede!“

Er klang missbilligend.

“Ecile hat es mir erzählt. Du... und der Major.“

Blank vor Entsetzen starrte er sie an. Akemi wappnete sich. Alles Versteckspiel hatte irgendwann ein Ende.

“Ich kann es einfach nicht glauben! Was denkst du dir dabei? Was denkt ER?“

Diesmal erwartete er eine Antwort. Tief Luft holend kam Akemi näher.

„Ich weiß, Nathaniel... aber es war nicht geplant, verstehst du? Es hat sich einfach ergeben!“

“Ergeben??? Grrrr, Akemi, wie kann sich so etwas ergeben!!!“

Wie lange hatte Nathaniel im Wohnzimmer gesessen bevor Akemi heim gekommen war? Die Warterei musste ihm sehr schwer gefallen sein. Er schäumte, während er vor Akemi stand und sich in seinem Kopf ein Bild festsetzte, das er gar nicht sehen wollte.

“Wie lange läuft das schon?“

Fragte er fordernd. Akemi schluckte.

„Ein paar Wochen.“

Antwortete sie ehrlich. Nathaniel stieß die Luft aus. Wären sie nicht in seinem Wohnzimmer gewesen, hätte er vermutlich vor ihr ausgespuckt.

„Kurz nach dem Wohltätigkeitsball auf dem wir waren, als du dir deinen Fuß verletzt hast.“

Jetzt, wo alles heraus gekommen war, hatte Akemi das Gefühl unbedingt ehrlich und sehr genau sein zu müssen. Es war ein Fehler gewesen Nathaniel anzulügen. Sie hätte ihm von Anfang an nie verheimlichen dürfen, dass sie mit Richard geschlafen hatte! Sie waren doch Freunde, sie hatte ihm alles erzählen und ihm alles anvertrauen können. Nathaniel lief mittlerweile zwischen Fenster und der Tür zur Küche auf und ab.

“Ich fasse es einfach nicht.“

Sagte er immer wieder.

“Ich fasse einfach nicht, wie du so brutal sein kannst.“

Aprubt blieb er stehen und schaute Akemi direkt an.

“Punkt Nr. 1: Major Cohn ist mindestens dreißig Jahre älter als du. Punkt Nr. 2: er ist der VATER deiner besten Freundin!!“

Obwohl sie sich der Tatsache die ganze Zeit über bewusst gewesen war, dass sie Nella Di mit ihrer Beziehung zu Richard mehr als nur hinterging, tat es Akemi unglaublich weh, als Nathaniel diesen Fakt laut aussprach. Nathaniel musste ihr ihre Gefühle angesehen haben, denn er nickte langsam.

“Du schläfst mit Nellas Vater.“

Machte er ihr noch einmal betont langsam klar. Akemi hockte sich auf die Lehne des Sofas.

„Ich weiß.“

Erwiderte sie leise.

„Und ich weiß auch, dass es falsch ist und... und unverzeihlich...“

“Es ist abscheulich!!“

Fuhr Nathaniel von Neuem auf.

“Was wollt Ihr tun, heiraten? Damit du Nellas Stiefmutter wirst?!“

„Hör auf!“

Schrie Akemi verzeifelt und sprang wieder auf. Bebend stand sie Nathaniel gegenüber. Sie hatte sich nie ausgemalt, wie es werden könnte, wenn er es erfuhr. Zwar war sie sich immer darüber im Klaren gewesen, wie sehr sie Nella Di verletzen würde und wie niederträchtig ihr Verhalten als Freundin war, doch sie hatte sich nie vorgestellt, dass Nathaniel ihr eine so dermaßen hässliche Szene machen würde. Dabei hatte er mit allem Recht, was er sagte. Er hatte Recht. Sie musste sich nur vorstellen, wie es ihr gefallen würde, würde sie erfahren, dass Nella mit ihrem Vater, mit Shin Akanato, ein Verhältnis hätte. Es wäre furchtbar, sie würde sich hintergangen und betrogen fühlen – von beiden. Und dennoch hatte sie es getan, mehr noch sogar. Nicht nur hatte sie mit Richard geschlafen, ein- oder ein paarmal. Sie hatte sich mit ihm getroffen, regelmäßig, auf eine intime und innige Weise. Sie war eine erbärmliche Freundin und Nella Di hatte alles Recht der Galaxis auf sie wütend zu sein. Aber Nathaniel? Akemi studierte sein Gesicht, das Unverständnis, das sie darin fand ebenso wie die Spur der verletzten Eitelkeit, weil sie nicht ehrlich zu ihm gewesen war.

„Es tut mir leid.“

Entschuldigte sie sich aufrichtig. Nathaniel funkelte sie an.

„Nathaniel, es tut mir leid!“

Händeringend sah sie ihn an.

„Was soll ich tun? Ich habe Mist gebaut, das ist mir klar!“

“Du solltest mit Nella sprechen, so schnell wie möglich.“

Erwiderte Nathaniel und Akemi nickte. Um eine Aussprache mit Nella würde sie nicht herum kommen. Allein wenn sie daran dachte bekam sie Bauchschmerzen, aber das hatte sie sich selbst zuzuschreiben.

„Ich werde ihr alles beichten.“

Versprach sie und hob feierlich ihre rechte Hand, eine Geste, die auch für Nathaniel als Friedensangebot gedacht war, doch er zeigte nicht die Spur eines Lächelns. Eine solch angespannte Stimmung hatte es noch nie zuvor zwischen ihnen gegeben.

„Ist es jetzt wieder gut, Nathaniel?“

Fragte sie beinahe verzweifelt.

„Nimmst du meine Entschuldigung an?“

Nathaniel biss sich von innen auf die Wange.

“Du wirst ihn nicht wiedersehen, oder? Es ist doch jetzt vorbei?“

Wie gelähmt erwiderte Akemi seinen Blick. Der Gedanke, dass dies das Ende sein könnte, war ihr bis zu diesem Augenblick nicht ein einziges Mal gekommen. Selbst in Hinblick auf ein schwieriges Gespräch mit Nella hatte sie geglaubt, sie würden irgendeine Lösung finden, es für alle irgendwie möglich machen. Nathaniel aber verlangte das genaue Gegenteil. Er war radikal, er kannte nur die eine Möglichkeit: sie sollte Richard nicht wieder treffen.

„Das, das kannst du nicht verlangen.“

Sagte sie schließlich nach einer halben Ewigkeit.

“Verlangen? Verdammt, Akemi, es ist doch wohl selbstverständlich, dass das endlich aufhört!“

Erwiderte Nathaniel ärgerlich.

„Warum? Dir verbietet auch niemand mit Roxanne zusammen zu sein!“

Schoss sie nun zurück.

“Das ist etwas vollkommen anderes!“

„Wieso?“

Inzwischen war ihre Stimme genauso giftig wie seine. Ja, sie hatte Fehler gemacht, sie hatte Mist gebaut, sie hatte sich eine Suppe eingebrockt, die sie wieder auslöffeln musste! Aber trotz allem war das kein Grund, dass er sich SO aufführte! Er hatte absolut kein Recht ihr vorzuschreiben, mit wem sie ihre Zeit, ihre Abende und ihre Nächte verbringen durfte und mit wem nicht!

“Wir haben eine Beziehung, Akemi! Wir sind gleichalt! Major Cohn ist alt genug um dein Vater zu sein! Und nicht nur das: er hat sogar eine Tochter! Aber das weißt du ja, schließlich ist sie deine Freundin!“

„Woher willst du wissen, wie es zwischen uns ist! Du hast überhaupt keine Ahnung!“

“Und ich will es auch gar nicht! Ich will nichts darüber hören!“

Wie zum Schutz hielt sich Nathaniel die Hände vor die Ohren. Akemi öffnete ihren Mund zu einer Entgegnung, doch mit einem Mal fühlte sie sich dieser Auseinandersetzung nicht mehr gewachsen. Sie wollte diesen Streit nicht, sie wollte nicht, dass Nathaniel sauer auf sie war. Warum schrien sie einander so an? Sie sank zusammen wie frisch geschlagene Sahne, die in der Sonne stand.

„Nathaniel, lass uns aufhören...“

Bat sie erschöpft.

„Ich will nicht, dass du böse auf mich bist.“

Sie wagte nicht ihn anzusehen und als er zuerst nichts sagte, dachte sie, er würde überhaupt nicht mehr antworten. Schließlich jedoch hörte sie das dumpfe Geräusch einer Tasse, die auf den Tisch gestellt wurde. Er hatte seinen Kaf zu Ende getrunken. Ein Teil der stürmischen Gefühle war aus seinen Augen gewichen, doch die Anspannung ließ seine Züge noch immer scharfkantig wirken.

“Ich gehe jetzt ins Bett.“

Sagte er in fast normalem Ton. Er klang ein wenig traurig. Langsam ging er an Akemi vorbei. Als er an der Tür war, blieb er noch einmal stehen, vielleicht der Theatralik wegen. Seltsam, in diesem Moment musste Akemi denken, dass dies eine gelungene Schlussszene für ein Theaterstück wäre.

“Ich kann es einfach nicht verstehen.“

Sagte er wieder.

“Warum ausgerechnet Major Cohn? Du hast... so viele Verehrer, so viele Männer, die sich um dich reißen würden. Jeder andere wäre mir lieber gewesen. Sogar Cris.“

Akemi erwiderte nichts, aber sie glaubte, als sich die Tür hinter Nathaniel geschlossen hatte, dass er auch keine Antwort darauf erwartet hatte.

- Coruscant – City – Nathaniels Appartment -
 

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