Coruscant

Coruscant - Untere Ebenen, Honey House - mit Chesara und Adrian

Mit einem erfreuten Seufzen registrierte Fey das Essen auf dem Tisch und ließ sich von Chesara nicht lange bitten. Sie häufte sich nur ein wenig auf ihren Teller, obwohl sie sich doch recht hungrig fühlte. Man mochte es der schlanken Twi'lek nicht ansehen, aber sie aß recht gerne. Nunja, nicht, dass ihre Familie jemals viel Geld für das fette Essen der Reichen gehabt hätten, aber schon bei der kleinen Fey'la war es sehr einfach gewesen, sie zu einem guten Essen vom Spielplatz zu holen.

Als sich schließlich Chesara, Adrian und Fey zu den Schlafzimmern begaben und in das Quartier der Jedi Rätin gingen, fragte Chesara, was Sinaan der Twi'lek beigebracht hatte. In dem Quartier setzte sich Fey nach kurzem Zögern und einem Seitenblick zu Adrian ans andere Ende des Bettes. Sie hatte beide Hände unter ihrem Teller und diese lagen auf ihren Knien. Sie saß, mehr oder weniger unbewusst, durch Adrians Anwesenheit gerade und aufrecht mit den Knien fest zusammen. Einen Moment lang sah sie nur auf ihren Teller.


"Sinaan hat mir die Levitation gezeigt." sagte sie schließlich. "Ich versuchs mal...schau..."

Sie schloss die Augen und konzentrierte sich. Was sie mit geöffneten Augen und ohne Konzentration mittlerweile mäßig deutlich wahrnahm strömte nun wie leuchtender Nebel auf sie ein. Sie nahm ihre Umgebung deutlich wahr, das strahlende Licht ihrer Meisterin am stärksten. Dann konzentrierte sie sich auf den teller und ließ die Macht fließen, wie schon zuvor. Zitternd und leicht taumelnd erhob sich der Teller von ihren Händen und schwebte ein kleines Stück darüber. Doch durch die Anwesenheit ihrer Meisterin, der sie natürlich zeigen wollte, was sie gelernt hatte, war Fey zu aufgeregt und schon nach einigen Augenblicken sackte der Teller wieder ab. Fey riss die Augen auf und sah gerade noch, wie ein rundes, rotes Gemüseteil vom Tellerrand kullerte. Geschickt fing sie es auf.

"Ich fürchte ich bin noch nicht so gut." meinte sie. Dann widmete sie sich schweigend vorerst ihrem Essen, als dann chesara mit Adrian über dessen Eltern redete.

Coruscant - Untere Ebenen, Honey House - mit Chesara und Adrian
 
§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Wohnung von Nexus Ousia ~ allein ~§

I’m trying to keep my cool

Die Tage nach der Premiere waren seltsam gewesen. Nexus war seinen Tagesgeschäften nachgegangen: Er hatte weitergeprobt, denn immerhin standen die nächsten beiden Aufführungen in der folgenden Woche an. Er ging auch zu einem Treffen mit einem Verleger, um die bald erscheinende Paperback-Ausgabe zu besprechen. Ein- oder zweimal ging er zum Vereinstreffen, spielte jedoch nur mittelmäßig. Er hatte kaum Holo geschaut, brachte mal nicht verspätet den Müll runter und baute endlich das Regal zusammen, das seit Wochen schon in seiner Wohnung gestanden hatte, bis dahin noch immer fest im Karton verpackt. Er hatte gar nicht geglaubt, zum Regal-Zusammenbauen überhaupt geeignet zu sein. Denn eigentlich hatte er praktisch zwei Linke Hände.

I’m staring at my feet

Doch die meiste Zeit über hatte er, wenn er eigentlich nichts zu tun hatte, nur auf seinem großen Bett gelegen. Nex hatte die Socken ausgezogen und seinen Hinterkopf ins Kissen gedrückt. Er dachte darüber nach, dass das Wort "Kissen" mal vor langer Zeit "Küssen", und umgekehrt, das "küssen" früher "kissen" geschrieben wurden war. Zur Decke starrend, zählte er die Raufasern seiner Tapete. Blöde Nat.

I’m searching for the words inside my head

Eigentlich hatte er nichts für Mädchen mit so schlitzförmigen Augen übrig. Ein bisschen überzeichnet, praktisch. Überhaupt waren ihre Augen sehr dunkel, aber warm gewesen. Doch die Haarfarbe ging eigentlich gar nicht. Orangblondes oder wie auch immer geartetes Haar fand er einfach doof, brünett war da schon viel eher nach seinem Geschmack. Gut geschnitten und frisiert waren sie ansonsten schon gewesen, durchaus professionell eben. Auch Nase und Mund waren bei denen meistens komisch geformt. Ein bisschen klein, rund an allen Ecken. Doch als sie an ihrem Glas genippt und dabei ihre Oberlippe so seltsam nach oben gezogen hatte, zusammen mit den Augen fast ein bisschen katzenhaft, hatte das schon nicht schlecht ausgesehen. Die kleine Zahnlücke in den oberen forderen Schneidezähnen war ganz süß gewesen, eigentlich. Und wie hübsch sie doch gewirkt hatte, wenn sie gerade wieder von ihm irritiert gewesen war und ihr Mund dabei so leicht geöffnet rund blieb. Ihr Lächeln war sehr sehr schön gewesen. Und die hohen Wangenknochen. Für solche Wangenknochen hatte er fiel übrig. Ihre Finger waren so klein und zauberhaft zierlich gewesen. Er starb ja für solche Finger. Natürlich hatte sie eine umwerfende Figur- nichts Ungewöhnliches für eine Frau in ihrem Beruf. Klar. Aber hatten ihre Füße nicht wunderbar ausgesehen, selbst in den zweifellos teuren Schuhen? Und wie dunkel ihre Augen gewesen waren ...

It don’t do me any good

Nat hatte zweifellos übertrieben reagiert. Sie hatte da selbstredend ziemlich überinterpretiert. Klar, ein bisschen hatte er schon Interesse an ihr, logo. Immerhin war sie ein generell nicht ungutaussehender Holostar, welcher Kerl würde sie da nicht in Erwägung ziehen. Gut, vielleicht hatte er wirklich etwas blöd gewirkt, als hätte er sich total verliebt. Aber wie lächerlich war das denn. Sie war ein Schauspielerin, ein kleiner Star, keine große Sache. Möglicherweise hatte er sich an dem Abend ja zugestandenermaßen etwas in sie verguckt, als er sich in der heißen Luft ein wenig den Alkoholrausch eingebildet hatte. Vielleicht konnte eine übergenaue Person wie Nat sogar davon reden, dass er sich in Akemi Akanato verknallt hätte. Ja, vielleicht hatte er sich sogar irgendwie vielleicht ein bisschen in sie verknallt. Aber was hieß das schon. Passiert das nicht dauern? Verknallten sich Männer nicht dauernd mal kurz in die zufällig erwählte Beute? Musste deswegen so ein Gewese drum gemacht werden? Nein. Na und, dann hatte er sich eben ein bisschen verknallt. Morgen sollte das schon Schnee von gestern sein. Sicher würde er diesem Mädchen nie wieder über den Weg laufen.

If I could say what I want to say


"Verdammt."

murmelte Nex und warf immer wieder einen Flummi zu den tausenden Raufasern empor. Naja, Schnee von gestern. Über ne kleine Verknalltheit hat noch keiner ne Träne vergossen. Pff Filmstars, so weit war es also schon gekommen? Eigentlich lächerlich, dass ihm Nats Worte so beschäftigt hatten. Ein bisschen Geilheit war die ganze Aufregung nicht wert. Bei dem nächstbesten hübschen Ding würden die Dinge schon wieder anders aussehen.

With these things I’ll never say


§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Wohnung von Nexus Ousia ~ allein ~§
 
Coruscant – Nähe Raumhafen, Abstellplatz der Crusade - Tinya

Noch war nicht alles wirklich in Ordnung. Ihr Umgang miteinander war immer noch von Unsicherheit und vorsichtigem aneinander Herantasten geprägt.
Ein paar Tage waren seit ihrem Wiedersehen vergangen und langsam wurde es Zeit, wieder an die Zukunft zu denken - was auch beinhaltete, für ihren Unterhalt zu sorgen.
Deshalb war Vince bereits früh am Morgen verschwunden. Wollte die Basis der BS auf Coruscant aufsuchen und zusehen, dass er einen Auftrag an Land ziehen könnte. Während Tinya es vorgezogen hatte, ihre liegengebliebenen Dinge endlich zu erledigen.

Ihre Nachricht ging an ihren Bruder (Wes). Sie fiel kürzer aus, als sie gedacht hatte – vielleicht auch deshalb, weil sie sich noch nicht wirklich gut kannten.
Tinya wünschte sich, dass sie irgendwann einmal genug Zeit für sich hätten, um die vergangenen Jahre aufzuholen.
Dass es ihr gut ging, hatte sie darin geschrieben und dass sie ihm nochmals für den Auftrag dankte, den sie durch ihn erhalten und den sie mittlerweile erledigt hatte. Auch dass es einen Widerstand auf Coruscant gäbe, vergaß sie nicht zu erwähnen – vielleicht würde ihm das in einer schwierigen Situation ein wenig Hoffnung geben. Zwar hatte er auf sie nicht den Eindruck gemacht, dass er in derartigen Momenten auf so etwas zurückgreifen würde – in diesem Falle dürfte er wirklich ganz anders sein als sie – aber vielleicht würde ihn es freuen zu hören, dass es auch endlich Bewegung in den Reihen des Untergrunds gäbe. Möglicherweise aber wusste er auch darüber längst schon Bescheid. Schließlich befand Angen auch mit genau jenen Informationen bereits wieder auf dem Rückweg nach Mon Calamari und dürfte inzwischen dort auch längst angekommen sein.
Außerdem konnte es riskant sein, derartige Nachrichten durch den imperialen Raum zu verschicken – aber dank der von der NR neu konfigurierten Komm-Anlage der “Dark Crusade” konnte sie davon ausgehen, dass ihre Mitteilungen mit ziemlicher Sicherheit an die richtige Adresse geraten würden und dies, ohne einen Umweg über eine imperiale Vermittlungsstation zu machen.
Schlussendlich fügte sie noch eines von den Bildern an, die sie bereits für Wes ausgesucht hatte. Eines von den wenigen glücklichen auf Hapes – aber eines, das sie alleine zeigte, an dem wunderschönen Brunnen auf Hapes.

Tinya zögerte bevor sie den Senden-Knopf betätigte, um die Nachricht an den für sie bestimmten Empfänger zu schicken. Warum eigentlich eines von ihr alleine? Sie hatte ihm bei ihrem ersten Treffen nichts von Vince erzählt, weil es so weh tat. Nun war er wieder da und sie hatte ihm auch jetzt nicht erzählt, dass es da jemanden in ihrem Leben gab. Verdammt – waren sie sich immer noch so fremd? Warum war es so schwierig? Würde es ebenso schwierig sein, wenn sie sich wieder von Angesicht zu Angesicht sehen könnten?
Doch Tinya entschied gleich darauf und spontan: nein! Es war sicher die Art der Kommunikation, die es ihr im Augenblick so schwer machte, mehr von sich zu erzählen und mehr ins Detail zu gehen. Eines Tages würden sie sich wieder in die Arme schließen und vielleicht sogar ein wenig mehr Zeit als damals miteinander verbringen können. Ob er noch mit seiner Freundin zusammen war? Es gab noch so viele unausgesprochene Dinge zwischen ihnen beiden …...

Wenige Minuten später befand sie sich bereits wieder auf dem Rückweg zu dem Haus, in dem Jedi, Widerstand und auch sie Unterschlupf gefunden hatten. Inzwischen benutzte sie ebenso selbstverständlich den Hintereingang wie alle anderen, die hier unter mehr oder weniger offiziellen Bedingungen logierten.
Allerdings hatte sie Vorin seit ihrer Rückkehr ins Honey House nicht mehr gesehen, was sie sehr bedauerte, weil sie sich wirklich gut mit ihm verstanden hatte. Ebenso wie Cris, von dem sie wenigstens gerüchteweise gehört hatte, dass er zwar verletzt zurückgekehrt, aber gleich wieder aufbebrochen war. So hatte sie die letzten Tage meist mit Vince verbracht und war niemandem von den anderen begegnet. Ob alles in Ordnung war? Ob es Rob und den anderen vom Wiederstand gut ging? Ob sie entdeckt worden waren? Aber dann wären ganz bestimmt irgendwelche Gerüchte auch zu ihr durchgedrungen …..

So in Gedanken versunken verschwand sie in den Gängen des hinteren Bereichs des Bordells – allerdings würde sie nur kurz hierher zurückkehren, bevor sie sich ebenfalls auf den Weg zur Basis der BS machen würde.....


Coruscant – Honey House, hinterer Bereich – Tinya
 
Zuletzt bearbeitet:
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Chesaras Quartier - Mit Adrian und Fey -

Bevor sie mit dem Essen begann, zeigte Fey Chesara, was sie gelernt hatte. Mit dem Gedanken im Kopf, dass es durchaus riskant war, mit einem voll geladenen Teller zu üben, schaute Chesara ihrer Schülerin zu, die die Augen schloss und sich auf das neu Gelernte konzentrierte - und tatsächlich, der Teller hob sich ein Stück und Chesara konnte die Freude ihrer Padawan spüren. Kurz darauf fiel der Teller wieder hinunter auf Feys Knie, doch immerhin war es ihr gelungen ihn für einige Sekunden in der Luft zu halten.

"Gut gemacht, Fey! Immerhin weißt du, wie es funktioniert. Jetzt fehlt nur noch genug Übung. Denk daran, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen."

Chesara griff nach ihrem eigenen Teller, um davon zu essen.

"Bei der Levitation ist wichtig, dass du keine Angst vor großen und schweren Gegenständen hast. Es kommt nicht auf die Größe an. Du kannst dieses Bett hier ebenso schweben lassen wie den Teller. Hab' keine Angst zu versagen, sondern sage dir, dass du es kannst. Die Macht hilft dir, wenn du dir deiner sicher bist, denn nur so kannst du sie lenken."

Gut, dass Chesara Fey bei Sinaan gelassen hatte, während sie zu Azgeth gefahren war. So hatte die junge Twi'lek in dieser Zeit schon wieder etwas lernen können. Die Jedi-Rätin fragte sich gerade, wie es wohl ihrer anderen Padawan ging und ob sie noch immer auf Lianna war, als ihr Com sich meldete. Sollte sie das etwa sein? Chesara nahm ihr Com und fand tatsächlich eine Nachricht von Jibrielle. Ihrer Schülerin ging es gut, sie war auf dem Rückweg und Jace hatte sie tatsächlich abgeholt, worüber Chesara kurz schmunzeln musste. Wenn Jibrielle zwei Lichtschwerter mit brachte, konnten sie schon in Kürze mit dem Kampftraining beginnen. Sie legte das Com wieder bei Seite.

"Jibrielle kommt bald zurück."

Sagte sie, vor allem an Fey gerichtet, und fügte dann in Adrians Richtung hinzu:

"Jibrielle ist ebenfalls meine Padawan. Sie war für ein paar Tage auf Lianna, um ein paar Dinge zu besorgen und sich mit Material aus der Bibliothek einzudecken."

Sie sah wieder zu Fey hinüber.

"Theorie gehört ebenso zur Ausbildung dazu, auch wenn es nicht immer so spannend ist. Jibrielle wird alle ihre neuen Aufzeichnungen an dich weitergeben können."

Sie aßen ein wenig, vor allem Fey schien ihre Mahlzeit zu genießen, bis Adrian schließlich gestand, dass seine Eltern nicht wussten, wo er war. Er hatte allerdings mit seiner Tante Miku gesprochen. Chesara nickte. Er war alt genug um zu tun, was er für richtig hielt und theoretisch konnten seine Eltern ihm nichts mehr sagen. Chesara fragte lediglich, ob Exodus das auch so sehen oder es nicht trotzdem tun würde.

"Ich habe lediglich darüber nachgedacht, ob ich eine Fehde mit deiner Familie riskiere, wenn ich mich ungewollt einmische."

Sagte Chesara laut. Obwohl Adrian ziemlich cool reagiert hatte, glaubte sie in seinen Augen eine Spur des alten Trotzes erkannt zu haben, den er schon als Vierzehnjähriger oft gezeigt hatte.

"Du kennst deinen Vater besser als ich."

Sie ließ diesen Satz einfach so stehen, aß eine Weile schweigend weiter.

"Aber ich bleibe bei dem, was ich gesagt habe. Ich bin deiner Meinung, nicht seiner. Es ist wunderbar, dass er seinen Weg selbst zurück gefunden hat, doch es bedeutet nicht, dass jeder dazu in der Lage ist. Es gibt Sith, die es alleine nicht schaffen, die Hilfe brauchen. Und das ist nicht nur eine Vermutung von mir, ich weiß, dass es so ist. Besser, wir mischen uns ungefragt ein, anstatt zu riskieren, dass Alisah... noch weiter abdriftet."

Vielleicht war es noch nicht zu spät.

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Chesaras Quartier - Mit Adrian, Fey -
 
- Coruscant – Imperial City - Mittlere Ebenen – Vos-Schule für Teräs Käsi – Raum Drei – Derryn, diverse Schüler –


Seine Rufe hallten durch den Raum wie Blasterschüsse. In unregelmäßigen Abständen ließ er sie erklingen, auf dass sich die Kampfschüler bloß keinen Rhythmus angewöhnten. Ihnen allen wurden die Augen verbunden und sie standen vor einer Zielmatrix, die ihre Schlagkraft maß, wenn sie zuschlugen. Derryn ließ sie einfache Schlagübungen absolvieren, weil ihm andere Dinge im Kopf herum gingen. Und er erteilte nicht gerne Lektionen an Personen, die es nicht nötig hatten, wenn er später noch Leute unterrichtete, für deren Überleben es essentiell sein könnte.

„Schlag!“

Zwei Dutzend Schüler schlugen zeitgleich zu, bei dreien leuchteten die Zielmatrizen rot auf. Derryn schüttelte den Kopf und wiederholte den Befehl. Das gleiche Ergebnis.

„Gola, Ferro – was habe ich vorhin gesagt? Die linke Hand schlägt, die rechte Hand wartet. Ferro, für dich gilt das auch; nur weil du doppelt so viele Arme hast, heißt das nicht, dass die Anweisung hinfällig ist. Und Merko: lass dich nicht hängen. Die Matrix registriert, wenn du nicht hart genug zuschlägst. Draußen hättest du schon längst eine kassiert. Und jetzt weiter … Schlag! Schlag!“

Dieses Mal kein einziger Fehler. Derryn war zufrieden. Die Gruppe war eine der besseren, wenngleich sie durchaus noch verbesserungswürdig war. In dieser Hinsicht war er Perfektionist – Teräs Käsi war nicht bloß ein Kampfsport, sondern eine Lebenseinstellung. Von den Schülern, die finanziell dazu in der Lage, verlangte er nicht nur Disziplin und Konsequenz im Training, sondern auch Hingabe. Nur, wer mit ganzem Herzen dabei war, konnte etwas damit tun. Wenn sein Training die natürlichen Reflexe verdrängt und durch eintrainierte Bewegungsfolgen ersetzt hatte, dann war er erfolgreich.

Das Training ging noch eine Stunde weiter, in denen sie verschiedene Schlag- und Trittübungen absolvierten, dann beendete er es. Er gab E-3 noch Order, die neuen Mitgliedsanträge und Kündigungen zu bearbeiten, dann räumte er den Trainingsraum auf. Die Emitter der Holo-Zielmatrizen wurden sorgfältig gesichert und in einem kleinen, separaten Raum verschlossen. Er aktivierte einen der kleineren Reinigungsdroiden, der sofort seine Arbeit aufnahm, dann verließ er den Raum und sicherte ihn. Er verschwand kurz in der Umkleide, um sich zu duschen und umzuziehen. Wie immer fiel sein Blick auf die Tätowierung auf seiner rechten Schulter, das gezackte Muster, welches ihm gewaltsam eingeimpft wurde. Und wie immer verhärtete sich seine Miene, als die unliebsamen Erinnerungen an die Oberfläche drangen. Er kleidete sich an und verließ die Schule.

Draußen angekommen stieg er in den Wagen, den er mit ein paar Handbewegungen startete und dann in den Verkehr einlenkte. Seine Version dieses schwebenden Flitzers lief kaum Gefahr, gestohlen zu werden – es war eine ältere Version, und bei höheren Geschwindigkeiten ließ sie ein beunruhigendes Zischen hören. Doch selbst das konnte ihn heute nicht aufhalten. Er hatte eine Verabredung und war spät dran, und so steuerte er das Gefährt in die Unteren Ebenen, dorthin, wo eigentlich niemand hinwollte, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Derryn jedoch fürchtete sich nicht – er hatte die letzten Wochen praktisch hier unten gelebt, und das gleiche galt für seine beiden Kollegen Max und Vyra.

Er steuerte den Wagen in eine jener Ecken, die er sich schon vor Wochen ausgesucht hatte: schwer zu entdecken, nicht weit vom Theater entfernt und vor allen Dingen dunkel. Er deaktivierte den Wagen, stieg aus und machte sich auf den Weg. Die Dreadlocks zu einem lockeren Zopf zusammengefasst und in eine Art von leichter Rüstung gehüllt, über die er kurzerhand seine lockere, normale Kleidung gestülpt hatte, machte er sich auf den Weg. Schon nach kurzer Zeit kam das unauffällige Bauwerk in Sicht, hier unten, wo das Sonnenlicht schon seit Tausenden von Jahren nicht mehr geschienen hatte.



- Coruscant – Imperial City - Untere Ebenen – Altes Theater – Hauptquartier der Defender – Derryn -
 
Coruscant - Untere Ebenen - im Hauptquartier der Defender - genauer: Im Bett

Der Tag begann mit einem grauenerregenden Husten seines Zimmernachbars.
Und dann ging es mit Schmerzen weiter. Tylaar wälzte sich umständlich im Bett auf die andere Seite, wobei er versuchte zu vermeiden, auf die verletzte Seite zu kommen. Natürlich klappte das nicht so richtig und der ehemalige Jedi murrte schon bald vor sich hin. Das war dementsprechend auch keine besonders gute Grundlage, sich seinen neuen Zimmernachbarn - zwei noch recht junge Widerstandskämpfer - vorzustellen. Wortkarg und gereizt, wie Tylaar im Moment nun einmal war, blieb es beim Namenaustauschen und Nicken. Dann verschwanden die zwei auch recht bald, sodass er wieder alleine im Zimmer war.
Für einen kurzen Moment dachte Tylaar daran, sich einfach noch eine Runde hinzulegen. Dann aber begriff er, dass die faulen Zeiten vorbei waren. Er musste Noa finden, sich erkundigen, ob es ihr gut ging und vor allem, neue Befehle abholen, die Lage auskundschaften. Und vor allem nachhören, ob ihr gestriges Theater noch Nachwirkungen hatte.

Für einen kleinen Moment kamen ihm die Bilder der Schießerei und dem Töten der Imperialen in den Sinn. Flüchtige Eindrücke eines grauenhaften, blutigen Chaos. Zaith schüttelte mit einem schiefen Grinsen den Kopf. Zu spät, sich darüber Gedanken oder Sorgen zu machen. Die Imperialen waren tot, der Wirt auch, so war nun einmal die Welt. Er konnte daran nichts ändern.
Mit einem üblen Gefühl in der Magengegend begann Zaith eine Dusche in einer nahen Nasszelle. An frischer Kleidung hatte er kaum etwas aufzubieten, was ihn daran erinnerte, in den nächsten Tagen dringend an diesem Umstand etwas zu ändern. So schlüpfte er in ein frisches, schwarzes Shirt und dieselbe Hose von gestern. Gewohnheitsmäßig zog er auch die Lederjacke wieder an, die noch immer ein auffälliges Einschussloch aufwies. Aber daran konnte er jetzt auch nichts ändern.
Das Lichtschwert kam wieder an seinen bekannten Platz in der Jacke, dann verließ er das Zimmer, schlenderte noch immer übel gelaunt in Richtung der Cantina, die er erst gestern mit Noa aufgesucht hatte.

Dort angekommen, fand er nur wenige Anwesende vor, keiner davon ihm bekannt. Wortlos schnappte er sich eine einfache Schüssel, die bald darauf gefüllt mit einer unidentifzierbaren Masse an Brei vor ihm auf dem Tisch stand. Zaith begann ohne große Begeisterung zu essen. Nicht, weil er darauf besonders viel Lust hatte, sondern nur aus purer Nahrungsaufnahme. Nur keine Zeit verschwenden. Kurz einen Happen essen und dann in Aktionen stürzen, um gar keine Zeit zu haben, nachzudenken. Weder über die Toten, noch über das Glück, das Noa und er vor wenigen Stunden erst hatten.
Für wenige Augenblicke fragte er sich, wie lange dieses Glück anhalten würde. Vielleicht heute, ganz sicher aber morgen wären sie wieder in den Unteren Ebenen von Coruscant unterwegs und es würde wieder zu Zwischenfällen kommen. Wer wusste schon, wie weit er da mit seinen Fähigkeiten in der Macht käme. Denn er wusste genau, dass selbst der Orden eine Niederlage nicht verhindern konnte. Den Tod schon dreimal nicht.
"Was soll es", sagte er sich selbst. Wenn es soweit ist, dann kann man daran auch nichts ändern. Damit schob er sich einen neuen Löffel in den Mund und wunderte sich nicht einmal darüber, wie fade das Zeug schmeckte.


Coruscant - Untere Ebenen - im Hauptquartier der Defender - Cantina
 
[ Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Chesaras Quartier| Chesara, Fey und Adrian ]

Chesara dachte laut darüber nach, was Adrians Eltern von ihrer Mitwirkung bei der Suchaktion nach Alisah halten mochten. Für einen Moment hatte er das Gefühl sie würde ihn im Stich lassen wollen, dann aber verdrängte er den Gedanken. Nur weil seine Eltern so gehandelt hatten, musste das ja nicht heißen, dass es bei Chesara genauso war! Er ärgerte sich über seine eigene Unfairness gegenüber Chesara – schließlich war er derjenige, der etwas von ihr wollte.

„Ich denke …“

Adrian zögerte um seine Wort mit Bedacht zu wählen.

„Ich denke sie wären vermutlich glücklicher zu wissen, dass du bei mir bist, als dass ich ganz alleine nach Alisah suche.“

Klang einleuchtend. Adrian lächelte Chesara zaghaft zu. Er wollte Alisah diesmal wirklich finden! Sie durfte einfach nicht abspringen.
Wie Chesara sagte, im Fall von Alisah mussten sie sich einmischen. Zur Bestätigung ihrer Worte nickte Adrian eifrig.


„Was machen wir jetzt? Können wir überhaupt etwas tun oder müssen wir abwarten, bis es Informationen über Alisahs möglichen Aufenthaltsort gibt?“

Was, so fand Adrian, eher unrealistisch war. Aber immerhin – hier bei den Jedi war die Wahrscheinlichkeit höher als in seinem Zimmer viele Meter über ihnen.
Aber was sollten sie bis dahin machen? Adrian wollte nicht wieder zurück zu seinen Eltern. Noch nicht. Er wollte hier warten und sofort hören, wenn es Neuigkeiten gab. Und bis dahin … es drängt sich ihm ein Gedanke auf, den er schonmal gehabt hatte. Wenn er Alisah und ihren Kumpanen gegenüberstand, wäre es da nicht hilfreich auf seine Machtkenntnisse zurückgreifen zu können? Er wollte sich dem Orden nicht wieder anschließen, aber wenn er schonmal hier war …


[ Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Chesaras Quartier| Chesara, Fey und Adrian ]
 
- Coruscant – Imperial City - Untere Ebenen – Altes Theater – Hauptquartier der Defender – Derryn –


Sein Blick wanderte an dem maroden Gebäude entlang, während er auf den Eingang zuging. Die Fassade war arg heruntergekommen und keiner Zeitperiode mehr zuzuordnen, Derryn schätzte aber, dass das letzte Mal, das dieses Gebäude wirklich seine Funktion als Theater erfüllt hatte, mehr als fünfhundert Jahre zurücklag. Meistens wurden solche Ruinen, die wiederum andere Häuser stützten, von Obdachlosen bewohnt; dieses hier war jedoch einfach nur verwahrlost gewesen, als die Defender „einzogen“. Für Derryn war es unvorstellbar, wie viele Wesen – Menschen allen anderen voran – diesen Planeten bewohnten und wie wenige Tageslicht zu sehen bekamen. Selbst er, der seine Trainingshallen in den Mittleren Ebenen hatte, sah das Licht so gut wie nie.

Er wurde langsamer, als er im Schatten vor dem Eingang ein paar schemenhafte Bewegungen ausmachen konnte. Derryn brauchte kein Nachtsichtgerät, um zu wissen, dass bereits in diesem Moment zwei Waffen auf ihn gerichtet waren, die ihn bei einer verdächtigen Bewegung in die Nachwelt pusten würden. So streckte er die Arme etwas zu den Seiten, öffnete die Handflächen und zeigte so, dass er unbewaffnet war. Nun, das stimmte nicht ganz, aber zumindest ließ er die Wachen wissen, dass er nichts Böses wollte. Erst, als er vollständig in das Dunkel des Eingangsbereichs eingetreten war, packten ihn zwei Hände. Jemand leuchtete ihm mit einer Lampe ins Gesicht, erkannte seine Züge – oder den markanten gelben Streifen, der quer über sein Gesicht verlief – und ließ ihn passieren. Provokativ hielt Derryn sein Gesicht noch in die Sicherheitskamera, dann trat er ein, drehte sich aber nochmal kurz um.


„Es geht gleich los. Syllorn, wenn du mitmachen willst, lass dich ablösen.“

Den Griff hatte er erkannt, und ein leises Lachen aus der Dunkelheit ließ vernehmen, dass es tatsächlich der Mann war, dessen Name Derryn genannt hatte. Eben jener trat im nächsten Moment durch die Tür – ein hochgewachsener Duros mit verschiedensten Piercings und Tätowierungen.

„Trommel schon mal die anderen zusammen, wenn du sie finden kannst.“

Derryn war niemand, der besonders autoritär wirkte, was zum Teil mit der Tatsache zusammenhing, dass er das auch nicht wollte. Da er den anderen jedoch bei diversen Dingen half – er hatte einigen ein paar kleinere Jobs besorgt, indem er sie Mitgliedern seiner Kampfschule vorstellte – und nicht wenige in Sachen Kampfsport unterrichtete, hatte man eine gewisse Achtung vor ihm, die nicht zuletzt durch seine offensichtliche Humorlosigkeit unterstrichen wurde. Aber er war ja auch nicht hier, um lustig zu sein.
Bevor er einen der Theatersäle betrat, warf er noch einen Blick in die Kantine. Hier traf er zwar eher selten jemanden, der trainieren wollte, aber schaden konnte es trotzdem nicht. Sein Blick wanderte über die anwesenden Personen und stoppte kurz bei Tylaar. Viel war dem Gesicht des Fremden nicht zu entnehmen. Es sollte Derryn auch egal sein, jede helfende Hand war willkommen.


„Kyle, Marisa – kommt. Wir fangen an.“

Und schon verschwand Derryn aus dem Türrahmen, um in den „Trainingssaal“ zu gehen. Schon auf den ersten Blick war ersichtlich, was diese Truppe von seinen Lehrlingen unterschied – sie hatten bereits begonnen, sich aufzuwärmen, und zwei waren bereits in eine handfeste Prügelei verwickelt. Kopfschüttelnd ging er an die Arbeit, und schon drei Minuten später waren mehrere Trainingskämpfe im Gange. Derryn hatte sich einen der Defender ausgesucht, der mit seinem Training hinterherhinkte, und prüfte ihn im schnellen Schlagabtausch auf Herz und Nieren – oder was das bothanische Pendant dazu war.


- Coruscant – Imperial City - Untere Ebenen – Altes Theater – Hauptquartier der Defender – einer der Theatersäle – Derryn, diverse Defenders
 
Zuletzt bearbeitet:
| Labyrinthe Coruscants ~ verborgene Basis der Schwarzen Sonne ~ Terminal | – Vince

Zum wer wusste schon wievielten Male rieb sich der Hapaner über die Augen und rief die nächste Datei auf. Vincent konnte nicht genau sagen was ihn gerade so mit Müdigkeit strafte, oder wieso er überhaupt müde war. Vielleicht lag es am immer wiederkehrenden Flackern des Bildschirms, was ihn an die Holos erinnerte die er zuvor angesehen hatte – die auch so dämlich herum gewabert hatten. Nur störte das wenn man auf Informationssuche war schon etwas. An und für sich konnte er sich die Sache allerdings sparen, zumindest zwei, drei Jobs die er ausführen konnte hatte er ja schon gefunden. Der manchmal etwas penible Hapaner allerdings hatte sich dazu entschlossen weiter zu gucken, denn es gab derzeit einiges an ausgesetzten Kopfgeldern.

Die Unterwelt der Galaxis war in Aufruhr, teilweise war sie das zwar nur wegen dem hier auf Coruscant aufgetauchten Widerstand, an anderer Stelle ging es wie immer um den ewigen Konflikt zwischen Republik und Imperium. Nun... so gesehen hatte dieser Widerstand keinen anderen Antriebsgrund, als genau diesen Konflikt. Immerhin handelte es sich um Zivilisten die sich gegen das Imperium auflehnten. Im Vorbeigehen hatte er aufgeschnappt, das sogar Jedi auf Coruscant sein sollten. Für Vincent war das nichts sonderlich neues – er redete mit niemandem darüber, wer und was sich da im Honey House verbarg – doch die Tatsache das man bei der Schwarzen Sonne davon munkelte hatte sein Interesse geweckt. Und nach ein paar Gesprächen mit Informanten hatte sich ergeben das wohl einige Sturmtruppler irgendwo in den Unteren Ebenen die Bekanntschaft mit einem Lichtschwert gemacht hatten. Wie viel Gehalt diese knappen Bröckchen hatten konnte er nicht sagen, allerdings hieß es doch, das in jedem Wort ein – und sei er auch noch so klein – Funke Wahrheit läge.

Der Kopfgeldjäger misstraute dem allerdings noch. Bisher hatten die Jedi, laut dem was er eben im Honey House hatte erfahren können, sehr bedeckt gehalten. Sie würden nicht in einer unbedeutenden Kneipenschlägerei plötzlich ihre protzigen Waffen rausholen und irgendwen zerstückeln. Sei er nun Sturmtruppler, oder Zivilist. Nein. Das ergab keinen Sinn. Und die Wahrscheinlichkeit das es sich dabei um irgendwelche Märchen handelte erschien durchaus sinnvoller. Daher hatte er nur kopfschüttelnd seinen Weg fortgesetzt und diese Unterhaltung irgendwo abgelegt, wo sie ihn nicht stören würde. Immerhin hatte er besseres zu tun als sich um das Gewäsch der Klatschbasen zu kümmern. Schlussendlich lud er die relevanten Daten auf einen kleinen Speicherstick und trennte die Verbindung zum Terminal, bevor er sich davon abwandte und beschloss kurz noch was trinken zu gehen...

Der hoch gewachsene Hapaner hatte keine Probleme sich an einer Gruppe Bothans vorbei zu drängeln, die direkt hinter einer Tür stand, die er passierte. Eventuelle böse Blicke die man ihm zuwerfen wollte, wurden im Keim durch seine roten Augen unterbunden. Schnell schickte man sich an ihn außer Acht zu lassen und vor allem unbehelligt weiter zu gehen. Nur einmal sah er zurück, musterte die Kleidung der fellinen Aliens und deren Gebaren. Sie waren keine normalen Kriminellen. Sie waren vorher in anderen Schichten der Gesellschaft verkehrt. Das merkte man schnell, wenn man die Erfahrung besaß die er in seinem Leben gesammelt hatte. Aber er würde nicht den Fehler machen sie jetzt und deswegen zu unterschätzen. Beim ersten Schluck allerdings wurden seine Gedanken hinfort gespült und von etwas ganz anderem eingenommen. Viel mehr einer ganz bestimmten Person... die letzten Tage waren einerseits recht angenehm gewesen, auf der anderen Seite auch ab und an... unangenehm. Der Spalt der zwischen ihnen geklafft hatte, würde so einfach nicht vergessen sein. Dennoch... das war es ihm Wert. Er würde sie nicht wieder hinter sich lassen und davon laufen. Wahrscheinlich würde er das nicht einmal mehr müssen, die Gefahr war gebannt, dessen war sich der Kopfgeldjäger sicher. Und wenn sich das Gegenteil herausstellte... bis dahin würden die beiden vielleicht schon wieder auf einem besseren Kurs fahren. Und war nicht die Tatsache das sie es die letzten Tage hauptsächlich miteinander ausgehalten hatten, ein gutes Zeichen? Einen weiteren Schluck Wasser trinkend kramte er sein Komlink heraus und schrieb Tinya eine kurze Nachricht, das er ein paar Aufträge bereits gefunden hatte, sich aber noch ein zwei Dinge ansehen würde, ehe er hier fertig sein würde – was dieses Thema anging. Die Kurzschlussreaktion rief in ihm seltsame Gedanken hervor. Die Möglichkeiten die es gab, für seinen Antrieb diese Nachricht zu schreiben. Doch er hatte sich vorgenommen nicht so einer zu werden und stellte sie direkt wieder ab. Musterte noch einmal kurz die Bothaner, ehe er die Flasche abstellte und die letzten verbliebenen Tropfen darin betrachtete. Stöhnend landeten seine Hände auf dem Tisch. Es half alles nichts... um so länger er hier herum saß, umso länger würde diese ganze Sache dauern. Und nur eine knappe halbe Stunde nachdem er gekommen war, raffte sich Vincent wieder auf. Ein wenig der Sucherei noch, dann war er ja fertig...


| Labyrinthe Coruscants ~ verborgene Basis der Schwarzen Sonne ~ Gänge | – Vince
 
- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Pablos Quartier -

Es war nicht die beste Nacht gewesen, die Noa jemals verbracht hatte, aber im Großen und Ganzen hatte sie recht gut geschlafen. Zweimal war sie aufgewacht, einmal weil sie auf Toilette musste und ein anderes Mal weil ihr Arm schmerzte. Sie war jedoch beide Male wieder eingeschlafen und fühlte sich nicht so todmüde, wie sie erwartet hatte, als Pablo sie am nächsten Morgen schließlich weckte. Er hatte Frühstück mitgebracht und gab ihr frische Anziehsachen von ihm. Noa konnte sich nicht daran erinnern, wann ihr jemand das letzte Mal Frühstück ans Bett gebracht hatte. Mustse schon ziemlich lange her sein, wenn es überhaupt jemals vorgekommen war.

“Wie geht’s dir?“

Wollte Pablo wissen. Noa schwenkte vorsichtig ihren Arm hin und her.

„Schon besser.“

Erwiderte sie zuversichtlich.

„Außerdem gibt’s schlimmeres. Ich sehe gleich am besten direkt nach Tylaar und dann fahren wir zum Honey House.“

Teilte sie ihrem Bruder ihren Plan mit und schenkte sich ein calciumhaltiges Gebräu ein. Pablo beobachtete sie und auf seiner Stirn stand eine steile Falte.

„Was ist?“

Fragte sie misstrauisch. Pablo räusperte sich.

“Bist du sicher, dass ihr das schafft? Du bist noch nicht wieder fit und du hast gesagt, der Jedi hätte auch was abbekommen – hat er sich eigentlich schon behandeln lassen? Wo ist er überhaupt?“

Als sie wiedergekommen waren, war Tylaar Zaith direkt in sein neues Quartier gegangen, was er danach gemacht hatte wusste Noa nicht. Er war alt genug um selbst zu entscheiden, ob sich jemand seine Wunde ansehen sollte oder nicht. Vielleicht konnte er sich ja auch selbst mit seinen Jedi-Kräften heilen. Sie zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung.“

Antwortete sie auf die letzten beiden Fragen.

„Ich bin jedenfalls fit genug. Ich kann laufen, ich bin klar im Kopf... was muss ich sonst noch können?“

Sie klang unbeschwert, Pablos Getue machte ihr jedoch Sorgen. Hatte er schon mit Grant gesprochen? Der General würde ihr ihre erste große Aufgabe doch nicht direkt wieder entzogen haben?! Sie kniff die Lippen zusammen. Die Kontaktaufnahme mit den Jedi war ihre erste wirklich Chance zu zeigen, dass sie genauso zu etwas nütze war wie ihre Brüder. Gestern Abend war es nicht besonders gut für sie gelaufen, aber das war Pech gewesen und absolut nicht ihre Schuld. Was konnte sie dafür, dass der Jedi nach seiner Showeinlage im Raumhafen auffiel wie ein bunter Bohrkäfer? Noa war ohne ihr Zutun mit in die Sache hinein gezogen worden, ganz klar.

„Ihr könnt wie besprochen heute aufbrechen.“

Fuhr Pablo fort, doch es war klar, dass das noch nicht alles war.

“Jared und ich haben jedoch entschieden, dass euch noch eine dritte Person begleiten wird.“

Noa stöhnte auf. Was sollte das nun? Es war fast, wie sie erwartet hatte: ein kleiner Zwischenfall und schon hielt man sie für unfähig.

„Warum diese Änderung?“

Fragte sie übellaunig. Pablo warf ihr einen Tu-nicht-so-als wüsstest-du-das nicht-Blick zu. Sie verdrehte die Augen.

„Schön. Wer?“

“Derryn Vos, ein Kiffar. Experte im Kampfsport, ernster Typ mit viel Disziplin.“

„Disziplin, soso. Sollte das ein Seitenhieb sein?“

Noa verputzte den letzten Bissen ihres Brotes ohne ihren Bruder anzusehen. Pablo schüttelte den Kopf.

“Es ist besser so, Noa, auch für dich. Was ist das für ein Jedi, der dich noch nichtmal vor ein paar Sturmtruppen beschützen kann? Und besonders ausgeglichen kam er mir gestern ohnehin nicht vor. Ihr geht zu dritt. Derryn Vos wird dafür sorgen, dass alles nach Plan verläuft und die Situation nicht entgleist, Zaith ist unser Verbindungsstück zu den Jedi und du sprichst in meinem Namen. Okay?“

Sie wechselten einen langen Blick, der dafür sorgte, dass Noa sich wieder abregte. Aus Pablos Augen, seinen anfänglichen Worten, vor allem aber aus dem, was er nicht gesagt hatte, konnte sie heraus lesen, worauf es ihm noch ankam. Er machte sich mal wieder Sorgen um sie, besonders da sie jetzt angeschlagen und sich nicht mehr gut verteidigen konnte. Ein Dritter im Team sorgte für mehr Sicherheit, und Tylaar vertraute er nach der Aktion von gestern sowieso nicht mehr so sehr. Noa verkniff sich ein Seufzen. Wenn sie erfolgreich mit den Jedi gesprochen hatten, würde sich auch das wieder ändern, hoffte sie. Sie zog die frischen Sachen ihres Bruders an, eine Hose, die sie nur mit einem Gürtel an ihrem Platz halten konnte, und ein weites Shirt mit kurzen Ärmeln, die den weißen Verband um ihren Arm deutlich hervor hoben. Sie hatte schließlich murrend zugestimmt, dass sie es so machen würden wie Pablo sagte, auch wenn es ihr nicht gefiel, einen zusätzlichen Babysitter im Team zu haben. Sie kannte diesen Derryn Vos nicht, möglich dass sie ihn mal irgendwo im Gebäude gesehen hatte, aber zumindest hatte sie noch nie mit ihm gesprochen. Als sie soweit war, ging sie hinunter in die Cantine, der wahrscheinlichste Ort, an dem sich Tylaar aufhalten konnte, abgesehen von seinem Quartier. Sie überlegte bereits, ob sie ihn dort aufsuchen sollte, wenn er nicht an einem der Tische saß, dies blieb ihr jedoch erspart, da sie ihn ziemlich schnell entdeckte. Zielstrebig ging sie auf ihn zu, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich ihm Gegenüber.

„Morgen.“

Sagte sie.

„Wie war die Nacht? Noch Schmerzen?“

Sie nickte in Richtung seiner Schulter, und fand, dass ihr Versuch nach Konversation nicht besonders helle klang. Andererseits waren sie nicht hier um Smalltalk zu betreiben, also wen kümmerte das schon.

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Kantine – Mit Tylaar -
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Chesaras Quartier - Mit Adrian, Fey -

Chesara dachte nach. Sie hatte vorgeschlagen, jemanden zu beauftragen, der sich Schritt für Schritt nach Alisah erkundigen sollte. Vielleicht war es alleine an ihrem Namen und den offensichtlichen Merkmalen wie Alter, Rasse und Geschlecht, möglich, ihr näher zu kommen oder zumindest bestimmte Orte einzugrenzen, an denen sie sich aufhalten könnte. Natürlich war sie nicht die einzige Person in der Galaxis mit diesem Namen, aber jemand der sich auskannte, konnte eventuell etwas erreichen. Es war die einzige Idee, die Chesara im Augenblick hatte. Natürlich würde es etwas kosten, aber dies dürfte für Adrian kein all zu großes Problem darstellen. Erstmal mussten sie allerdings jemanden finden, der ihnen helfen konnte.

"Zuerst müssen wir jemanden finden, der uns helfen kann."

Beantwortete Chesara Adrians Frage. Ihr war bewusst, dass er am liebsten sofort losziehen und Alisah suchen wollte, doch ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen war dies sinnlos, zumal Chesara nicht von jetzt auf gleich von Coruscant verschwinden konnte. Hier lagen noch andere Aufgaben vor ihr, um die sie sich kümmern musste.

"Ich habe selbst keine Idee, an wen wir uns wenden könnten, aber ich weiß jemanden, der mir vielleicht helfen kann."

Erklärte sie langsam und stellte ihren Teller weg, da sie mit dem Essen inzwischen fertig war. Sie dachte an Alice Boreal, die sich auf Coruscant auskannte und sich als loyal und vertrauenswürdig heraus gestellt hatte. Mit ihr konnte Chesara reden. Vielleicht hatte sie eine Idee, oder würde ihr helfen jemanden zu finden. Kurzerhand schrieb sie der Leiterin der Boreal-Stiftung eine Nachricht, schilderte ihr die Situation und bat um ihre Hilfe.

"Jetzt heißt es tatsächlich erst einmal abwarten."

Informierte sie Adrian.

"Ich habe einer Bekannten geschrieben, von der ich hoffe, dass sie uns helfen kann. Und jetzt... nun, Fey und ich müssten ein wenig trainieren."

Fügte sie leicht zögerlich an. Dies war ein für Adrian empfindliches Thema.

"Adrian, du kannst hier bleiben so lange du möchtest, obwohl ich natürlich denke, dass du zumindest deiner Familie Bescheid sagen solltest, dass es dir gut geht, damit sie sich keine Sorgen machen."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Chesaras Quartier - Mit Adrian, Fey -
 
Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - Kantine - mit Noa

Tylaar hob den Blick, als jemand neben ihm einen Stuhl an seinen Tisch zog. Kaum einen Herzschlag später setzte sich Noa neben ihn, grüßte ihn kurz und erkundigte sich, wie Nacht verlaufen war.
"Guten morgen, Noa. Die Nacht war zu kurz, aber ich habe geschlafen wie ein Stein."
Er tauchte den Löffel noch einmal in den Brei, entschied sich aber dagegen, noch einen Biss zu nehmen. Stattdessen zog er eine Grimasse und sah zu der jungen Frau herüber.
"Schmerzen habe ich noch, ja. Aber es wird gehen. Wie sieht es bei dir aus?"

In diesem Moment fiel ihm das erste Mal ein, dass Noa und er für den heutigen Tag schon einen Auftrag hatten. Den ganzen morgen über hatte er das überhaupt nicht mehr vor Augen. Vielleicht hatte er es auch einfach nur verdrängt. Immerhin würde er jetzt nach einigen sehr vielen Monaten wieder auf andere Jedi treffen. Wahrscheinlich ChesaraSyonette oder Joseline. Erstere kannte er flüchtig, Joseline hingegen war ihm vertraut. Und so grübelte Tylaar kurz vor sich hin, ehe er wieder zu Noa aufsah.
"Steht schon fest, wann wir uns mit den anderen Jedi treffen?", fragte er etwas leiser als gewöhnlich. "Mir ist die Lust auf Frühstück bei dem Angebot etwas vergangen. Nahrhaft, aber ohne Geschmack. Macht wenigstens den Bauch voll."

Innerlich sah es in ihm etwas anders aus. Er fürchtete und freute sich gleichzeitig auf das Treffen. Die Furcht kam wohl eher daher, dass Zaith keine Ahnung hatte, wie man ihn empfangen würde. Als verlorenen Sohn, Feigling? Er wusste es nicht. Und dazu noch war dieses Treffen von großer Wichtigkeit für den Widerstand. Es ging hier nicht nur darum, Tylaar ein paar Jedi vorzuführen. Es ging darum, wichtige Verbündete für den Kampf aus dem Inneren gegen die imperialen Besatzer zu finden. Er durfte sich also nicht zu sehr von seinen eigenen, persönlichen Überlegungen leiten lassen. Zu viel hing davon ab.

Er nahm noch zwei Löffel zu sich, dann schob er die Schüssel von sich weg.

"Willst du noch etwas essen, oder können wir loslegen?"
Nur einfach nicht mehr warten müssen, sondern drauf los.

Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - Kantine - mit Noa
 
- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Kantine – Mit Tylaar -

Noas Blick folgte der Schüssel mit Brei, die Tylaar ein Stück von sich fort schob. Er verzog das Gesicht beim Anblick seines Frühstücks. Sie wusste genau, was er meinte. Die Verpflegung der Defender erfolgte nicht nach hohen Maßstäben, aber das Hauptquartier war eben auch kein Luxushotel. Sie hatte es heute morgen besser gehabt, da Pablo dafür gesorgt hatte, dass sie etwas bekam, das ihr schmeckte.

„Es geht deutlich besser als gestern.“

Sie riss ihren Blick von der Frühstücksschüssel los und lehnte sich leicht in ihrem Stuhl zurück. Stattdessen betrachtete sie den Verband an ihrem linken Arm und fuhr leicht mit der rechten Hand darüber.

„Mein Bruder hat gestern noch nach mir gesehen. Er will auch heute Mittag noch einmal kurz vorbei kommen.“

Erzählte sie und fügte hinzu:

„Du solltest dich auch behandeln lassen. Sicher ist sicher.“

Nun hatte sie es doch gesagt, obwohl sie sich bereits selbst gesagt hatte, dass seine Verletzugn sie gar nichts anging! Der Jedi war alt genug um zu wissen was richtig für ihn war und was nicht und er verfügte wahrscheinlich über Heilkräfte, die sie sich nicht einmal vorstellen konnte und trotzdem konnte sie ihre Klappe mal wieder nicht halten. Sollte er machen was er wollte. Es kam ihr gelegen, dass er das Thema von selbst wechselte und auf die vor ihnen liegende Aufgabe anspielte. Was diese anging war sie ihm um ein paar Informationen voraus.

„Wir bekommen einen Aufpasser.“

Platzte sie heraus und ihrer Stimme war anzuhören, dass ihr diese Tatsache noch immer missfiel, egal ob Pablo es nun gut meinte oder nicht

„Unser gestriges Zwischenspiel hat ein paar Zweifel in der Obrigkeit geweckt.“

Noa Chanelle stieß die Luft aus. Sich nach links und rechts umsehend, ob niemand mithörte und schließlich ihre Stimme ein wenig senkend, beugte sie sich ein wenig vor.

„Wir sollen zu dritt losziehen, wie geplant. Der Typ, der uns begleitet heißt Derryn Vos. Ich kenne ihn nicht wirklich, bin ihm aber schonmal in der Cantine begegnet, glaube ich.“

Sie zuckte mit den Schultern, da sie sich nur dunkel an einen Kiffar bei den Defendern erinnern konnte.

„Ich würde sagen, wir machen uns nach Mittag auf den Weg. Dann kann ich vorher noch meinen Verband wechseln lassen.“

Diesmal verkniff sie es sich, etwas zu seiner Verletzung zu sagen.

"Sicher ist sicher."

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Kantine – Mit Tylaar -
 
~ Coruscant ~ Untere Ebene ~ Honey House ~ Zimmer ~ Steven & Sinaan ~


Der junge Padawan blickte aus dem Fenster, dort draußen war es dunkel, in der kleinen Gasse zu der das Fenster gelegen war gab es keine Lampe, die diese Straße beleuchten könnte.
Die Unteren Ebenen waren eigentlich sowieso viel dunkler als der Rest vom Stadtplaneten.


Wie lange war er jetzt schon nicht mehr in den oberen Regionen, immer wenn Steven auf Coruscant war besuchte er nur die Unteren Regionen, eigentlich hatte er wieder genug von diesem Planeten, eine riesige und laute Stadt.
Der Junge ist zwar hier teilweise aufgewachsen, aber sein Geburtsplanet war um einiges schöner.


Er ließ das Training mit seinem Meister nocheinmal revue passieren, was stand wohl als nächstes an? Vielleicht würden sie ja sogar in den nächsten Tagen abreisen um woanders zu trainieren.

Dem Jungen vielen zwischendurch immer wieder fast die Augen zu, er war müde und erschöpft. Er schloß die Augen um sich zu beruhigen und zu meditieren.

Er ließ sich vollkommen in der Macht fallen, erkannte seinen Meister neben sich. Andere Personen, Gegenstände seine gesamte Umgebung wurde von der Macht beeinflusst und durchflossen. Dann merkte er wie die Macht ihn packte, es war ein warmes Gefühl. Die Macht war angenehm und fühlte sich gut an.
Man konnte sich einfach mal richtig wohlfühlen und entspannen.
Dann öffnete der Junge die Augen und Steven fühlte sich schon viel besser als vorher, irgendwie gestärkt.


"Meister, was haben wir als nächstes vor? Irgendeine große Mission in der wir den Imperialen in den Arsch treten können?

Steven wusste selbst gerade nicht ob dieser Satz aus seinem Mund kam? Er war jetzt voller Energie und fühlte sich um einiges Stärker als vorher und gegen ein wenig Action hatte er auch nichts einzuwenden. Wenn sein Meister was anderes vor hatte war das natürlich auch nicht zu schlimm.

Der Padawan hoffte im Innersten immernoch das sie bald von Coruscant verschwinden würden, vielleicht findet sich ja dann ein ruhiger Moment, in dem sie nicht trainieren würden, sondern einfach nur mal reden. Der Junge war hin und hergerissen. Auf der einen Seite war er geladen und wollte gegen seine Feinde kämpfen, am besten sofort, auf der anderen Seite suchte er Ruhe in der er trainieren oder mit seinem Meister quatschen könnte.


Er sagte innerlich immer wieder zu sich das er runter kommen sollte, ruhig bleiben und überlegen ist besser als einfach drauflos zukämpfen. So machten es die Jedi.

Er blickte seinen Meister an, ihm tat es nun fast Leid was er da eben gesagt hatte. Manchmal passierte ihm das, das er aussprach was er dachte.

"Meister, wo kommt ihr eigentlich her?"

fragte er seinen Meister um ein wenig von dem anderen Thema wegzulenken. Ihn interessierte es aber woher sein Meister kommt. Der junge Mann sah nicht so aus wie jemand der auf Coruscant geboren war. Vielleicht war es sogar hilfreich ein wenig über seinen Meister zu erfahren, schließlich hing er diesem jetzt als Padawan eine Weile an der Backe(;))


~ Coruscant ~ Untere Ebene ~ Honey House ~ Zimmer ~ Steven & Sinaan ~
 
[ Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Chesaras Quartier| Chesara, Fey und Adrian ]

Jetzt hieß es also warten. Immerhin hatte Chesara eine Idee gehabt, wo sie möglicherweise Informationen über [color]Alisahs[/color] Aufenthaltshort bekommen könnten. Es war zwar nicht das was Adrian sich ursprünglich erhofft hatte – dass sie sofort losziehen und seine Schwester suchen würden – aber immerhin besser als zu Hause vollkommen untätig rumzusitzen.

„Gut. Danke schön.“

sagte Adrian aufrichtig und lächelte Chesara an.
Ihr Appell seine Familie zu informieren, weckte in ihm allerdings sein schlechtes Gewissen. Er wusste ja, dass es trotzig gewesen war einfach abzuhauen – aber wer hatte schon Lust dauernd über dieselben Themen zu streiten? Nein, bei seinen Eltern würde er sich vorerst nicht melden. Mit Miku verhielt sich alles viel einfacher. Bei ihr würde er anrufen.
Dass Chesara mit Fey trainieren gehen wollte, kam ihm in diesem Moment also ganz recht. Dann konnte er wenigstens ungestört mit Miku reden.


„Ich werde dann zuhause anrufen. Ihr könnt ja schon vorgehen, ich komme dann gleich nach.“

Sein Blick blieb jetzt an Fey haften. Bisher hatte er sie ziemlich ignoriert und sich nur auf Chesara konzentriert. Ziemlich unhöflich, befand er schuldbewusst. Also lächelte er sie noch einen Moment länger an und fügte augenzwinkernd hinzu:

„Ich will dir deine Meisterin ja nicht noch länger wegnehmen.“

Aus irgendeinem Grund hatte sich seine Laune wieder gebessert. Vielleicht, weil der Stein jetzt ins Rollen gekommen war. Oder weil er sich bei Chesara (und den Jedi?) einfach wohl und geborgen fühlte.

[ Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Chesaras Quartier| Chesara, Fey und Adrian ]
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant - Untere Ebenen, Honey House - mit Chesara und Adrian

Zunächst noch schüchtern erwiederte Fey'la das Lächeln von Adrian. Er war ihr zwar unbekannt, aber irgendwie sah sie schon nach der kurzen Zeit keinen wirklich Fremden mehr in ihm. Sie wusste irgendwie, dass er in Ordnung war. Woran lag das? Daran, dass sie nun auch durch die Macht fühlte? Sie erkannte dadurch nun, dass eigentlich alles was lebte irgendwie zusammen gehörte und somit niemand wahrlich ein Fremder war. Ob es das war, was chesara ihr von Anfang an beibringen wollte? Von Anfang an war da jene Güte und Sorge um Leben gewesen, die Abneigung an Gewalt und all dem, das sie in ihrer Meisterin gespürt hatte. Mit jedem kleinen Schritt, den Fey tiefer in die Macht und die Helle Seite hinein tat, verstand sie mehr und mehr, was es hieß, Jedi zu sein. Es erfüllte sie mit Stolz, Aufregung und Wärme.

"Ist schon okay. Ich hoffe, ich bin noch länger bei Chesara." antwortete Fey auf Adrians Kommentar und schenkte ihm nun auch ein ehrliches Lächeln.

Schließlich verließ sie das Zimmer mit ihrer Meisterin, damit sie trainieren und Adrian seine Familie anrufen konnte. Es ging wohl um jemanden, der ihm viel bedeutete, soviel hatte Fey mitbekommen. Aber die Hintergründe, die kannte sie nicht.


"Darf ich fragen, was mit Adrian ist, Meisterin? Er scheint mir recht besorgt zu sein." fragte sie, nachdem sie ein paar Meter vom Zimmer entfernt waren. Auch wenn sie ehrliches Interesse daran hegte spürte sie, wie abermals die Aufregung wuchs, was sie nun lernen würde, welches Training Chesara erdacht hatte. Wann würde Jibrielle wohl eintreffen und die Roben und Lichtschwerter bringen?

Coruscant - Untere Ebenen, Honey House - mit Chesara
 
Coruscant – Honey House, hinterer Bereich – Tinya

Sie war kaum in ihr Zimmer zurückgekehrt, als ihr Kommlink sich meldete. Es war eine Nachricht von Vince, die besagte, dass er noch ein, zwei Dinge zu erledigen hatte, bevor er zurückkehren wollte.

Tinya beendete die Verbindung, ließ die Hand mit dem Kommgerät darin an ihrer Seite heruntersinken und starrte einen Moment lang ins Leere. Schließlich schüttelte sie sachte den Kopf und schaute sich in ihrem gemeinsamen Zimmer um.
Es war nicht besonders luxuriös, aber dennoch zweckmäßig ausgestattet
Überall fand sie Spuren von ihm. Vince hatte die Angewohnheit, überall wo er war, eine leichte Unordnung zu hinterlassen. Auf einen Haufen geworfene Kleidungsstücke und unachtsam in einer Ecke zusammengeknüllte Flimsiplastfetzen erinnerten sie an alte, längst vergangene Zeiten auf der “Crusade”.
Tinya musste lächeln, als sie daran dachte, wie sie das Schiff eines gewissen Kopfgeldjägers zum ersten Mal betreten hatte, der - um Platz in dem Durcheinander zu schaffen - genau eben jene solche Sachen beiseite gewischt hatte, auf denen ihr Blick gerade ruhte.
Oh nein, es war kein tadelnder, sondern ein ganz und gar liebevoller Blick, mit dem sie die Spuren betrachtete, die Vince unübersehbar hinterlassen hatte. Spuren, die ihr die Gewissheit gaben, dass er immer noch da war. Spuren, die eine lange vermisste Wärme in ihr erzeugten.

Tinya steckte das Kommgerät endgültig weg, schlang die Arme um ihren Körper, als ob sie frösteln würde und überlegte einen Moment. Schließlich fasste sie einen Entschluss, packte ihre Schultertasche mit den diversen Utensilien, die sich gerne bei sich hatte, griff sich ihre über einen Stuhl geworfene Jacke und verließ das Zimmer wieder.
Ihr Ziel war die Basis – Tinya wollte dort hin, wo er sich gerade befand. Vielleicht würde sie helfen können, aber eigentlich genügte es ihr schon, wenn sie ihn wieder in ihre Arme schließen könnte. Hoffentlich würde Vince ihr plötzliches Auftauchen dort nicht als ein Hinterspionieren begreifen. Oder als Kontrolle....damit er ihr nicht schon wieder davonkäme …......
Nein, so sollte es nämlich nicht sein. Es war nicht ihre Art, jemanden um jeden Preis an sich zu binden. Er war frei. Er konnte gehen, wenn er wollte. Aber sie war mehr als froh, dass er wieder zu ihr zurückgekehrt war.

Der Weg zur Basis, auf den sie sich dann machte, kam ihr fast endlos vor – wenn auch nicht unbedingt eintönig. Mit der fast schon in Fleisch und Blut übergegangenen Vorsicht, bewegte sie sich auf Umwegen dorthin. Nutzte verschiedene Möglichkeiten der öffentlichen Verkehrsmittel und lief verschlungene Pfade durch die Unterwelt Coruscants, bis sie schließlich vor dem äußerlich unscheinbaren Gebäude stand, in welchem sie Vince vermutete. Jedenfalls davon ausging, ihn dort antreffen zu können.
Ein vereinbartes Passwort verschaffte ihr Einlass. Auch wenn sie immer noch nicht offiziell zur “Gesellschaft” gehörte, so war sie doch in viele Dinge bereits eingeweiht, was ihr die Möglichkeit verschaffte, dorthin zu gelangen, wo auch andere Mitglieder der Organisation Zugang erhielten. Zumindest was die Örtlichkeiten betraf. An besondere Informationen gelangte sie allerdings nicht – jedenfalls nicht ohne einen offizielleren Status anzunehmen und zu erlangen.

Tinya schmunzelte kurz, als sie sich einen Weg durch das Halbdunkel der Örtlichkeit suchte. Und hielt an geeigneter Stelle einen Augenblick inne, um ihre Augen suchend umherschweifen zu lassen. Doch gleichzeitig mit ihren Augen begannen auch ihre Gedanken zu wandern. Was war sie eigentlich? Weder imperial, noch republikanisch. Keine Pilotin mehr, keine Piratin, keine Spionin ….. Eine Wanderin zwischen den Welten, wenn man so wollte – wenn auch eine, die Möglichkeiten hätte, um eine feste Heimat zu finden. Doch wollte sie das überhaupt noch?
Sie hatte zwei Männer, auf die sie zurückgreifen konnte. Nein! Das wäre sehr unglücklich ausgedrückt. Zwei Männer, die zu ihr gehörten und mit denen sie sehr eng verbunden war. Wes und nun auch wieder Vince....

Weil ihre Augen nicht das fanden, was suchten, setzte sie ihren Weg durch die Basis fort. Bis sie ihn fand – endlich. Vince stand an einem der vielen Terminals und schien die Dateien nach etwas Brauchbarem zu durchsuchen.
So leise sie konnte – was bei dem Lärm und Gemurmel um sie herum eigentlich keine besondere Schwierigkeit darstellen sollte – pirschte sie sich von hinten an ihn heran. Hielt noch einmal, kurz bevor sie ihn erreicht hatte, an, um ihn einen Moment lang in seiner Konzentration zu betrachten. Und um sich ihm dann endgültig zu nähern, ihn sachte von hinten mit ihren Armen zu umschlingen, sich sanft an ihn zu schmiegen und ihm einen zarten Kuss auf die Wange zu hauchen.


“Ich hab dich vermisst.”


sprach sie leise in sein Ohr, bevor sie die Umarmung wieder löste und sich neben ihn an das Terminal gesellte, um einen Blick auf die Dateien zu kriegen.

“Hast du etwas gefunden?”


Labyrinthe Coruscants - verborgene Basis der Schwarzen Sonne – Vince, Tinya
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Fey -

Ohne Proteste sagte Adrian zu, zu Hause anzurufen und zumindest Bescheid zu sagen, dass es ihm gut ging. Chesara fand dies sehr gut. Natürlich war er inzwischen alt genug um zu tun, was er für richtig hielt, dennoch gab es keinen Grund dafür, seine Eltern in Sorge zurück zu lassen. Eltern machten sich immer Gedanken, Chesara wusste dies aus eigener Erfahrung, und dabei spielte es keine Rolle, ob die Kinder noch klein waren, oder auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Sie sagte Adrian kurz, in welchem Raum er sie finden würde, denn für das nächste Training brauchte Chesara einen Ort, der ein klein wenig mehr Platz bot als das enge Zimmer, in dem sie schlief. Somit ließen sie und Fey ihn erst einmal zurück, damit er mit seinen Eltern im Privaten sprechen konnte. Auf dem Weg in den von Chesara auserkorenen "Trainingsraum", der eine Etage tiefer lag, fragte Fey, was mit Adrian los war. Sie hatte die ganze Geschichte nicht mitbekommen, wusste aber natürlich schon soviel, dass sie jemanden suchen und dass ihn dies sehr belastete.

"Adrian ist ein ehemaliger Schüler von mir."

Erklärte Chesara kurz. Sie wollte die Geschichte nicht zu lang machen, da Adrian sicherlich nicht lange benötigen und sie schon in ein paar Minuten einholen würde.

"Seine Familie ist stark mit der Macht verknüpft, jedoch liegt den Wingstons eine Schwäche für die dunkle Seite im Blut. Sein Vater war ein mächtiger Sith-Lord, bevor er sich wieder besann und dem Imperium den Rücken kehrte. Er lebt jetzt wieder mit der Familie auf Corsucant und führt ein normales Leben. Adrians Zwillingsschwester jedoch, Alisah, ist der dunklen Seite verfallen und wir wissen nicht wo sie ist. Adrian leidet sehr darunter und möchte sie gerne finden. Ich hoffe, dass ich ihm dabei helfen kann.... ich bin jedoch nicht sicher."

Sie hatten den Raum, in dem sie trainieren würden, erreicht und Chesara öffnete die Tür. Das Zimmer war einer von zumindest zwei sozialen Aufenthaltsräumen für die Angestellten des Honey House. Schlicht eingerichtet bot er nicht viel mehr als eine Gelegenheit, in den Pausen Mahlzeiten einzunehmen und sich kurz aufzuhalten und auszuruhen. Es gab einen Esstisch, mehrere Stühle und eine breite Anrichte an der Wand, in deren Schranktüren sich sicherlich Teller, Tassen und Besteck befanden.

"Adrian hat seine Ausbildung zum Jedi-Ritter nie beendet."

Fuhr Chesara fort.

"Leider. Er hatte großes Potential, auch wenn er dies selbst nie erkannt hat. Aber es war seine Entscheidung und diese respektiere ich."

Sie lächelte Fey zu, sah sich um und stemmte die Hände in die Hüften.

"So, das ist unser Trainingsraum für heute. Schau diesen Stuhl an, Fey. Denkst du, du könntest aus dem Stand auf den Sitz springen? Mit geschlossenen Beinen?"

Chesara zog den Stuhl ein wenig unter dem Tisch hervor und legte den Kopf leicht schief.

"Okay, wenn man ein bisschen sportlich ist, schafft man es vermutlich problemlos - ich allerdings nicht, ich bin zu alt."

Sie zwinkerte Fey zu und klopfte mit der flachen Hand auf die Tischplatte.

"Wie sieht es hiermit aus? Denkst du, du könntest auf den Tisch springen? Ohne Anlauf, sondern einfach so? Die Macht kann dies möglich machen, wenn du sie richtig zum Einsatz bringst. Mit dem Machtsprung kannst du ungeahnte Höhen erreichen. Dabei ist es wichtig, dass du dich nicht nur auf die Macht selbst, sondern vor allem auch auf dich konzentrierst. Spüre deinen Körper, spüre deine Muskeln und lasse die Macht deine Absichten wissen. Die Macht fließt in dir, du musst sie lediglich im richtigen Moment in die richtige Bahn lenken. Ich weiß, das klingt schwammig, aber es ist wie so oft: hier helfen nur Übung und Geduld."

Chesara lächelte. Sie wusste, dass viele Schüler bei Aufgaben zum körperlichen Training schneller die Lust verloren und ungeduldig wurden, wenn es nicht auf Anhieb funktionierte.

"Du willst gar nicht wissen, wieviele blaue Flecken ich mir geholt habe, als ich noch eine Padawan war."

Fügte sie als Trost hinzu. Damals hatten Ynee und Chesara stundenlang geübt und Tische und Böden mit Bettdecken gepolstert, um weich zu fallen.

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Fey -
 
Coruscant - Untere Ebenen, Honey House - mit Chesara

"Hm, das ist keine schöne Geschichte." meinte Fey besorgt, als Chesara ihr Adrians geschichte erzählte. Etwas besseres fiel ihr nicht ein, denn sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, was die Dunkle Seite war und wie sie sich anfühlte. Aber Adrians Besorgnis, die sie wahrscheinlich auch ohne ihre neuen Jedisinne gespürt hätte, gab ihr einen deutlichen Hinweis darauf, dass es tatsächlich so ernst war, wie sie annahm. Vor allem, da es seine Zwillingsschwester war. Und auch der Ernst in der Stimme ihrer Meisterin verriet Fey doch einiges über die Situation.

In dem kleinen Aufenthaltsraum erklärte Chesara ihrer Schülerin die neue Trainingseinheit. Zunächst dachte Fey an eine Art Scherz. Immerhin war es ihr anzusehen, dass sie nicht unsportlich war. Vor allem als Chesara meinte sie sei zu alt für so eine Übung. Daran zweifelte die Twi'lek stark. Als es jedoch dann hieß, sie solle auch mit geschlossenen Beinen aus dem Stand auf den Tisch springen ahnte Fey'la, dass es so einfach doch nicht werden würde. Schließlich erklärte ihre Meisterin das Prinzip des Machtsprunges. Das hörte sich schon etwas schwieriger an. Mit hilfe der Macht springen...anders als bei dem Fühlen oder der Levitation ging es nun nicht mehr darum, sich in der Macht fallen zu lassen und sie fließen zu lassen, sondern dazu sie einzusetzen, während man sich aktiv bewegte. Bisher hatte Fey bei ihren Übungen kaum etwas anderes tun müssen, als auf die Macht zu hören, selbst bei dem Training mit dem Droiden, aber hier musste sie den Sprung planen, ausführen und gleichzeitig die Macht dazu bringen, ihren Beinen mehr Schwung zu verleihen.


"Hm...naja, blaue Flecken wären bei mir ja nicht das Problem." meinte Fey nach ein paar Sekunden leichthin. Sie trat an den Stuhl heran, stellte sich davor und sprang ohne Probleme darauf. Immerhin, es war nur ein Stuhl. Als sie wieder hinunter stieg sah sie den Tisch an. Er sah nicht wirklich sehr hoch aus. Sie stellte sich davor, holte Schwung und sprang. Sie war überrascht, dass sie es nicht schaffte.

"So schwammig finde ich eure Erklärungen nicht, Meisterin. Nicht mehr jedenfalls. Ich habe schon so viel gelernt und ich verstehe was ihr sagt, denke ich. Nur wie ich es mache weiß ich noch nicht."

Sie versuchte es noch mehrere Male, stieß sich zweimal das Knie, verletzte sich sonst aber nicht. Es machte ihr Spaß, sich wieder zu bewegen.

Coruscant - Untere Ebenen, Honey House - mit Chesara
 
Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - Kantine - mit Noa

"Freut mich zu hören, dass es dir besser geht", erwiderte Tylaar auf Noas "Lagebericht".
Er hörte ihr eine Weile schweigend zu, stocherte noch einmal in seinem Brei, wachte aber erst wieder wirklich auf, als sie ihm nahelegte, ihren Bruder nach Zaith' Verletzung sehen zu lassen. Die Idee war eigentlich gar nicht so verkehrt.

"Wenn er nachher nochmal bei dir vorbeischaut, wäre es wohl nicht dumm, dass er einen kurzen Blick auf das Geschenk der Imperialen werden würde, das mir meine Jacke ruiniert hat."
Eigentlich wollte er noch irgendetwas absichtlich Unbekümmertes von sich geben, aber da platzte Noa auch schon damit heraus, dass sie einen ...

"... Aufpasser?! Ich habe mich hoffentlich verhört."

Er ließ Noa noch weiter reden, ließ sie erklären, dass der Zwischenfall in der Nacht das Misstrauen der Führung geweckt haben musste. Tylaars Hand verkrampfte sich um den Löffel zur Faust. Die Widerstandskämpferin berichtete ihm, dass der Mann Derryn Vos hieß und sie ihm einmal in der Cantine begegnet war. Na immerhin!
"Vielleicht sollte der Kommandostab einen Beschwerdebrief an die Imperialen verfassen, dass sie so unverschämt waren, zwei in den Augen des überaus objektiven Gesetzes Kriminelle angegriffen haben. Einen Aufpasser!"
Zaith schüttelte den Kopf und schon die Schale gänzlich von sich. Man konnte ihm ohne große Empathie ansehen, dass er furchtbar sauer war. "Wir brauchen keinen verdammten Wachhund an unserer Seite. Wir sind durchaus in der Lage, uns selbst zu helfen, das haben wir gestern bewiesen."

Er versuchte, seinen Ärger irgendwie herunter zu schlucken, aber so ganz gelang ihm das nicht. Tylaar fragte sich, was der General und die anderen Entscheidungsträger eigentlich von Noa und ihm dachten. Sie hatten ganz bestimmt nicht um Ärger gebettelt. Dass die Imperialen in der letzten Nacht einen Kampf vom Zaun gebrochen hatten, lag bestimmt nicht an den beiden Widerstandskämpfern, sondern an einem dummen Zufall, der die Sturmtruppen in diese elende Cantina gebracht hatte.
So war dieser dämliche Krieg nun einmal. Blöde Zufälle und miese Schicksale ließen Leute sterben. In diesem speziellen Fall eben feindliche Leute. Dass man ihnen deswegen einen Unbekannten vor die Nase setzte, der im schlimmsten Fall ganz genau auf jeden Schritt achtete, oder - noch schlimmer - die moralische Instanz in ihrem kleinen Team bilden sollte ...
Tylaar Zaith fühlte sich wie ein kleines Kind.

Er beugte sich zu Noa, senkte seine Stimme ein wenig.
"Du bist eine verdammt toughe Frau und Kämpferin, ich ein beschissener Jedi. Was wollen die eigentlich noch mehr? Was erwarten die? Dass du den Feind durch deinen Charme und Geist aus dem Weg räumst und ich sie mithilfe der Macht wegdenke?! Oder befürchtet man, wir fangen eine Schießerei mit den Kontaktpersonen an?"
Mit einer Hand rieb er sich durch das Gesicht. "Aber gut. Wenn man denkt, wir brauchen unsere persönliche Nanny, dann soll es eben so sein. Lass uns zu deinem Bruder gehen und die Wunden untersuchen. Umso eher wir diesen diplomatischen Mist hinter uns gebracht haben, umso eher sind wir wieder mit Aufgaben betraut, in denen wir hoffentlich kein Anhängsel bekommen."
Mit sehr schlechter Laune zog der Exil-Jedi eine Grimasse und stand dann auf. Der Tag wurde immer besser.

Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - Kantine - mit Noa
 
Zurück
Oben