Bastion

Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Q’Tahem, Lord Kirain, Lady Lanesra

Kestrel schrie entsetzlich laut durch den Zellenblock, als sie spürte, wie eine unsichtbare Kraft ihre Glieder packte und brutal in entgegengesetzte Richtungen zog. Der Schmerz, der von ihren Gelenken ausging, war stechend und brennend, als würde man sie auf einem Rad der Folter spannen. Es war, als würde jede Sehne, jedes Band in ihrem Körper sich bis an den Rand des Zerreißens dehnen, und sie fühlte, wie ihre Muskeln sich schmerzhaft verkrampften, unfähig, sich der brutalen Gewalt zu widersetzen.
Kestrel biss die Zähne zusammen, doch ein weiterer Zug an ihren Gliedmaßen ließ sie wieder aufschreien. Der Gedanke, nachzugeben, schoss für einen winzigen Moment durch ihren Kopf. Sie sollte ihm irgendetwas sagen, flüsterte eine kleine, schwache Stimme in ihr, die verzweifelt nach einem Ende suchte. Doch sie zwang sich, den Mund zu halten, presste die Lippen aufeinander und schüttelte, so gut es ging, den Kopf. Sie würde nichts sagen. Nicht jetzt. Nicht je.
Die Folter endete nicht. Der Abyssin schien ihre Sturheit nur mit einem kalten Desinteresse zu quittieren, doch seine Handbewegungen verstärkten die Grausamkeit seiner telekinetischen Kräfte. Er schleuderte sie gegen eine der Wände der Zelle. Kestrel spürte, wie die Luft mit einem brutalen Ruck aus ihren Lungen gepresst wurde, und ein stechender Schmerz in ihrer Seite deutete darauf hin, dass mindestens eine ihrer Rippen den Aufprall nicht überlebt hatte. Sie konnte nicht einmal schreien, nur keuchend Luft einziehen, bevor sie erneut von der unsichtbaren Kraft hochgehoben wurde. Diesmal war der Druck stärker, brutaler. Sie spürte, wie ihre Arme und Beine über die Grenzen dessen hinausgezerrt wurden, was ihre Gelenke aushalten konnten – und dann geschah es. Ihr Körper gab nach und in ihrem Geist zerbrach etwas.
Kestrel schrie so laut, dass sie glaubte, ihre Stimme würde brechen. Tränen schossen ihr in die Augen, brannten wie Feuer auf ihrer Haut, während die Welt um sie herum vor Schmerz verschwamm. Ihr Kopf fiel nach vorne, und sie japste nach Luft, während sie mit der Qual rang, die sich durch ihren gesamten Körper zog. Doch sie konnte nichts tun. Keine Bewegung, kein Schutz, kein Entkommen. Sie war nichts weiter als eine Puppe in den Fängen dieses Monsters.
Ihr Körper schrie sie an, nachzugeben, zu sprechen, etwas zu sagen, um die Qualen zu beenden. Doch ihr Geist hielt stand, auch wenn der Preis dafür unermesslich war.
Der Abyssin war nicht beeindruckt. Mit einer weiteren Bewegung schleuderte er sie erneut gegen die Wand. Diesmal war der Aufprall noch härter. Der Schmerz war unbeschreiblich. Sie schrie wieder, doch diesmal war es ein heiserer, schwacher Laut, der nur noch die Erschöpfung und den Schmerz eines gebrochenen Körpers ausdrückte.
Er hob sie wieder hoch, hielt sie in der Luft, als wäre sie eine Marionette, die an unsichtbaren Fäden hing. Ihre Glieder baumelten schlaff und schmerzhaft, die ausgerenkten Gelenke ließen jede Bewegung zu einer Qual werden. Sie konnte nicht mehr. Sie wollte nicht mehr. Ihr Geist war ein einziger Sturm aus Panik und Verzweiflung, und zum ersten Mal begann sie, ihre Entscheidung, dem Sith nichts zu sagen, in Frage zu stellen. Sie sollte ihn einfach anlügen… .
Seine nächste Frage war wie ein Dolch in ihrem Verstand. Coruscant? Fällt? Kestrels Gedanken waren ein Chaos, ein brodelndes Durcheinander aus Schmerz und Verwirrung. Hatten sie Coruscant wirklich angegriffen? Wurde der Tempel evakuiert? War sie so lange gefangen gewesen, dass die Welt um sie herum in Flammen stand?

Und dann spürte sie die unsichtbare Hand des Sith an ihrer Kehle. Er packte sie, hob sie hoch und begann, sie zu würgen. Der Druck auf ihre Kehle war überwältigend, brutal, und sie spürte, wie die Luft langsam aus ihren Lungen gepresst wurde. Panik ergriff sie, als sie verzweifelt nach Sauerstoff schnappte, ihre Beine unkontrolliert zuckten und strampelten, obwohl jeder winzige Bewegungsversuch vor Schmerz unerträglich war. Ihre Sicht begann zu verschwimmen, ihre Ohren summten, und die Dunkelheit kroch an den Rändern ihres Bewusstseins empor. Sie dachte, das wäre es. Er würde sie töten. …
Sie konnte nur noch spüren, wie ihr Leben langsam aus ihr herausgepresst wurde, während die Dunkelheit sie umhüllte. Ihr letzter Gedanke war ein verzweifelter Schrei nach Hilfe – an die Macht, an die Jedi, an irgendjemanden. Und dann wurde alles schwarz.

Kestrel keuchte schwer, als das Bewusstsein langsam zurückkehrte. Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Ihr ganzer Körper brannte vor Schmerzen, ein dumpfer, alles verzehrender Schmerz, der von ihren ausgerenkten und wieder eingerenkten Gelenken ausging und sich wie Feuer durch ihre Nerven zog. Ihre Arme und Beine fühlten sich an, als würden sie von innen zerrissen, und jede noch so kleine Bewegung ließ sie leise aufstöhnen. Sie konnte kaum atmen, die Rippen schmerzten, wahrscheinlich waren einige davon geprellt – vielleicht sogar gebrochen – von den wiederholten Schlägen gegen die Zellenwände. Ihr Kopf pochte heftig, ein dumpfer, unerträglicher Rhythmus, der sie schwindelig machte und ihr beinahe die Sinne raubte.
Der kalte Stoff ihrer durchnässten und mittlerweile trocknenden Kleidung klebte an ihrer Haut wie ein eisiger Panzer. Sie zitterte unkontrolliert, konnte nicht einmal ihre Zähne davon abhalten, klappernd den unerbittlichen Schmerz und die Kälte zu begleiten. Der Raum schien wie ein eisiger, feuchter Abgrund – ohne Wärme, ohne Hoffnung.

Kestrel hob den Kopf nur leicht und sah die Schüssel vor sich, von dem der schlechte Geruch ausging. Der Brei darin war ekelerregend, von einer pelzigen Schicht Schimmel überzogen, und der säuerliche Geruch des Verfalls stieg ihr in die Nase. Es war, als wollte der Abyssin selbst die Notwendigkeit, zu überleben, zu einer weiteren Qual machen. Doch schlimmer als der Anblick der Schüssel war das Bild, das ihr ins Auge fiel.
Die Ablichtung war wie ein Dolchstoß. Es zeigte sie – kurz vor ihrem Ende, gefangen in Panik, in der puren Angst vor dem Tod, so verletzlich, so bloßgestellt. Ihr Gesicht war verzerrt, die Augen weit aufgerissen, der Mund halb geöffnet in einem verzweifelten Versuch, nach Luft zu schnappen. Die Unbarmherzigkeit, mit der Lord Kirain sie so dargestellt hatte, ließ ihre Kehle zuschnüren. Sie wollte nicht hinsehen, doch das Bild schien ihr Innerstes zu durchbohren, wie eine stumme Erinnerung an die Tatsache, dass sie vollständig in seiner Gewalt war. Sie wollte keine Jedi mehr sein. Immer wieder jagten die Sith sie, hielten sie gefangen, verhörten und folterten sie.Vielleicht sollte sie einfach zu ihnen überwechseln, dann endete vielleicht diese schier unendliche Spirale! Sie landete seit ihrer Padawanzeit immer wieder im Gefängnis dieser Ungeheuer. Erst durch den damaligen Imperator selbst aus Bastion, dann durch Ranik Dran auf Korriban, dann durch Janus Sturn und seine Sith Anhänger auf Ziost und nun saß sie dank ihm hier erneut ein auf Bastion und man quälte sie zu Tode. Sie konnte nicht mehr! Sie wollte keine Jedi mehr sein. Es brachte ihr immer nur Schmerz.

Kestrel biss die Zähne zusammen, kämpfte die aufsteigenden Tränen zurück. Vielleicht war es das, was alle Sith von Anfang an gewollt hatten – sie brechen, Schritt für Schritt, bis sie sich selbst hasste, bis sie nichts mehr war als ein Werkzeug in ihren Händen.

Ein Teil von ihr schrie danach, alles zu sagen, Lord Kirain die Antworten zu geben, die er verlangte. Vielleicht würde er dann aufhören, flüsterte eine leise, verräterische Stimme in ihrem Inneren. Vielleicht endet der Schmerz. Die Vorstellung, noch einmal diesen Qualen ausgesetzt zu sein, die er so grausam und systematisch über sie brachte, ließ ihre Kehle eng werden.
Sie wusste, dass sie die Wahrheit nicht verraten durfte – egal, wie sehr sie sich danach sehnte, dass der Schmerz ein Ende nahm. Kestrel klammerte sich an diesen Gedanken, so schwach er auch schien, wie an den letzten Funken ihrer Würde. Doch es fühlte sich an wie ein endloser Kampf, einer, den sie nur verlieren konnte. Sie musste ihn anlügen. Das war der einzige Weg, den sie im Moment hatte und sich hier und jetzt schon passende Antworten zu überlegen mit minimalen Schaden, den sie mit der Lüge anrichten würde.

Keuchend versuchte sich die Jedi aufzusetzen und ihre Ketten rasselten auf dem Boden und sie schleifte sich erschöpft und zitternd zur Wand und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Ihre Hunger schmerzte enorm, doch dieses Brei konnte sie nicht essen und der Geruch verursachte nur Übelkeit bei ihr. Hoffentlich ließ der Sith sie lange genug in Ruhe, dass sie sich wenigstens ein bisschen erholen konnte und sich eine gute Lüge zu erspinnen. Immerhin hatte sie keinen Durst, nachdem sie unfreiwillig genug Wasser geschluckt hatte, was aber auch bedeutete, dass ihre Hosen nicht nur nass vom Wasser waren, während sie bewusstlos gewesen war. Kestrel ließ den Kopf zwischen ihre Knie sinken. Sie wollte keine Jedi mehr sein. Sie hätte schon damals auf ihre Familie hören sollen, die sie gewarnt hatten, jenen Weg einzuschlagen. Sie hatten so recht gehabt…. .


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| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Arthios Inn | Erdgeschoss | Lobby |
Samin

Samins Nase pochte dumpf schmerzend, während sie das Arthoius Inn verließ. Noak Fremyn hatte die Auseinandersetzung – im Gegensatz zu ihr – unbeschadet überstanden, von eventuell seelischen Schäden abgesehen. Ihr eigener Körper aber erinnerte sie gerade gnadenlos an die Realität des Aufeinandertreffens. Jeder Schritt über den makellosen Vorplatz des Arthious Inn brachte sie näher an die Entscheidung, die sie eigentlich vermeiden wollte. Die Salbe eines Medi-Kits auf ihrer Suite hatte längst nicht ausgereicht, um die angerichteten Schäden zu beheben.

Die imperiale Militärklinik lag diskret an einer belebten Hauptstraße in Bastion Center, etwas abseits des Arthious-Boulevards, aber in einstündiger Laufreichweite. Samin hatte sich eine Fliegermütze aus
Wampa-Pelz tief in die Stirn gezogen, dazu neutrale, zivile Kleidung. Sie hatte sich für eine dunkelblaue Hose, eine graue Langarmbluse und eine ausgewaschene, blaue Veste entschieden. So erkannte sie niemand. Sie sah aus wie gewöhnliche Frachter-Pilotin auf dem Weg zu ihren täglichen Erledigungen. Center, zumindest der Regierungsdistrikt, war gepflastert mit imperialer Propaganda. Der Imperiale Stern war allgegenwärtig. Banner flatterten mehr oder weniger im Wind. Aus herrschendem Ordnungssinn hatte man die Stoffbahnen natürlich so befestigt, dass das imperiale Hoheitszeichen zu jeder Zeit sichtbar war. Zu großen Teilen, zumindest an den wichtigsten Zentren der Zentralmacht, griff man ohnehin auf Holo-Projektionen zurück.

Der Eingangsbereich der Klinik war dagegen beinahe unaufdringlich, fast zu bescheiden für eine Einrichtung dieser Klasse. Hier in dem passenderweise Center genannten Kern der Macht wurden nur die erlesensten Exemplare des imperialen Mechanismus zusammengeflickt. Als sogenannte ‚
Legionärin‘ des Imperiums gehörte Samin da selbstredend dazu. Der bescheidene Eindruck schien jedoch absolut gewollt. Die Empfangsdame nickte höflich, ohne aufzusehen. Ihre Hände flogen über das Terminal und wenige Sekunden später wurde Samin angewiesen, den Aufzug zu nehmen. Der sterile Geruch des Gebäudes drang ihr in die Nase – oder das, was davon noch funktionierte.

Die Behandlung war effizient und schneller erledigt, als sie erwartet hatte. Ein kurzer Scan, gefolgt von einer betäubenden Salbe und einem nicht näher spezifizierten Gerät, das ihre Nase mit einem leisen Surren wieder in Form brachte. Den Hinweis, dass die KOMENOR wohl hinterlegt hatte, in ihrem Fall auch die Kosten für eine Nasen-Anpassungsoperation zu übernehmen, überhörte sie geflissentlich. Es hätte sie trotzdem interessiert, ob das nur der Nase galt, oder sie sich tatsächlich kostenfrei so umgestalten konnte, wie man sie in Lieutenant Fremyns Kalender abgelichtet hatte. Ein breiteres Gesäß und größere Brüste hätten allerdings unweigerlich dazu geführt, dass ihr individuell angepasster Sitz im TIE-Defender nicht mehr herhalten konnte. Sie speicherte diesen Kostenfaktor als Gegenargument in ihr inneres Selbst. Die Ärztin, eine ältere Frau mit strengen Zügen, lächelte jedoch beinahe, als sie das Ergebnis ihrer Nasen-Richtung überprüfte.


„Wieder wie neu. Achten Sie darauf, in den nächsten 48 Stunden keine Brüche zu provozieren.“

Samin nickte verwirrt. Generell achtete sie immer darauf, keine Knochenbrüche zu provozieren. Nach getaner Arbeit verließ sie die Klinik. Die mitgegebenen Schmerzmittel in ihrer Tasche ignorierte sie bewusst. Der Trubel der Innenstadt empfing sie erneut mit der gewohnten Kälte einer imperialen Metropole. Perfekt getrimmte Grünanlagen, penibel gereinigte Wege, flankiert von gläsernen und imposanten Fassaden der Imperialen Neo-Moderne und uniformierten Sicherheitskräften bestimmten das Bild. Bastion Center hatte alles, was eine imperiale Hauptstadt ausmachte. Dennoch fehlte etwas. Ein wenig Leben vielleicht. Oder das, was man als solches bezeichnen konnte. Dafür musste man schon die richtigen Örtlichkeiten aufsuchen – abseits der Gebiete, in denen man einen ständig wachsamen Blick des großen Bruders über seine Schulter spürte.

Samin ließ sich in einer kleinen Caf-Teria nieder, die zwischen zwei Verwaltungsgebäuden eingeklemmt war. Der Caf hier war überraschend gut. Sie nippte an der heißen Flüssigkeit und beobachtete die vorbeiziehenden Menschen. Die meisten waren zivile Angestellte – vornehmlich Beamte des Verwaltungsapparates, aber auch Händler und andere Freischaffende, die ihrem Tagewerk nachgingen, ohne den Blick zu heben. Eine Handvoll Soldaten in Uniform mischte sich unter sie, hauptsächlich Flotten- und Armee-Angehörige. Sie wirkten jedoch kaum weniger anonym als alle anderen hier – ganz im Gegenteil. Niemand hier schien Samin zu erkennen und das war ihr ganz Recht.

Die Ruhe währte jedoch nicht lange. Ein vibrierendes Surren ihres Comlinks erinnerte sie an den anstehenden Termin. Sie stieß einen lautlosen Seufzer aus und leerte den Rest ihres Cafs erneut in einem Zug. Die restlichen Stunden des Tages waren also verplant. Samin hatte genügend Zeit eingeplant um auf dem Weg zum Gebäudekomplex der KOMENOR ein wenig trödeln zu können. Auf dem Weg konnte sie einen guten Blick auf das Regierungsgebäude erhaschen und der Roten Garde, die am imposanten Haupteingang Stellung bezogen hatte. Aus irgendeinem Grund strömte dieser Ort eine ungewohnte Aufgeregtheit aus. Wesentlich mehr Personen betraten und verließen den Komplex, als normal war und die komplett in Rot gekleideten Wachposten – die wahre Elite des Imperiums – wirkten fast nervös, während sie jede einzelne Person einer ausgiebigen Kontrolle unterzogen. Samin erinnerte sich in diesem Moment an die angezogenen Kontrollen bei ihrer Einreise nach Bastion, sowie die mysteriöse Nachrichtensperre. Was war hier los?

Die Flight Lieutenant hatte jedoch nicht die Gelegenheit, sich weiter darüber Gedanken zu machen. Am Fuß der Imperialen Akademie für Kunst und Kultur, an der sie sich einfinden sollte und die sich mitten im Diamond District – dem Nobelviertel Centers - befand, wartete bereits jemand auf sie. Es handelte sich um eine Menschenfrau, die Samin nur mit dem Prädikat makellos beschreiben konnte. Sie trug etwas, das sie am ehesten als eine Art weißes Uniformkleid beschrieben hätte. Etwas das einerseits Ordnung aber auch verspielten Witz ausstrahlte. Die geradlinige Form am Oberkörper wurde von einem geschwungenen Rock aus Rüschen in Szene gesetzt. Die Frau hatte gehörigen Mut, so etwas zu tragen, und auch den entsprechenden Körper.


„Hess’amin’nuruodo, nehme ich an?“ Ihre Stimme war freundlich, aber distanziert. Beeindruckend war ihr perfekter Cheunhscher Akzent, den sie so noch nie von einem Menschen gehört hatte. Samin nickte und folgte ihr durch einen langen Korridor, der in einen großen, hellen Raum führte. Sie befand sich in einem Studio, das mit modernster Technik ausgestattet war. Kameras schwebten auf leisen Repulsoren duch die Luft und ein Team von Stylisten war eifrig dabei, die letzte Szene eines anderen Offiziers vorzubereiten.

„Wir haben ein Programm erstellt, das ihren Einsatz im Wolves‘ Squad hervorhebt. Natürlich wird es auch eine kurze Fotostrecke geben, um die Einheit noch prominenter zu repräsentieren“, erklärte die Frau, die sich inzwischen als Produzentin zu erkennen gegeben hatte und ein übertriebenes Lächeln aufgesetzt hatte, das Samin schon jetzt irritierte. Die Frau warf ihr einen Blick zu, wobei sie Samin eingehend von Oben bis Unten betrachtete. Zuletzt trat sie näher, nahm ihr die Mütze ab und schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Bitte hier entlang, Lieutenant.“

Sie führte die Chiss zu dem Styling-Team, dass ihr in kürzester Zeit eine komplette Neuinterpretation ihres Selbst verpasste. Man steckte sie in eine Uniform, die mindestens zwei Größen zu klein war, stützte die Brüste durch einen speziell angefertigten BH und schnitt eifrig an den Haaren herum. Was sie an sich als notwendig empfunden und akzeptiert hätte, wäre da nicht das übertriebene Make-Up, dass ihr einen viel zu blassen Glanz verlieh. Samin wurde das erneute Gefühl nicht los, dass man ihre menschlichen Vorzüge präsentieren, ihre Chiss-Seite jedoch so gut es ging verstecken wollte.

Dennoch folgte sie anschließend den Anweisungen, ließ sich positionieren und das vorgefertigte Skript überfliegen, das sie für die Aufnahmen auswendig lernen sollte.
„Das Imperium braucht Helden wie Sie!“, laß sie die großen Lettern am Anfang des Textes vor. Gefolgt wurde es von einer Flut aus Pathos und Stolz, die sie die Stirn runzeln ließen. Das Ganze war so klischeehaft, dass sie Mühe hatte, ihre Skepsis zu verbergen. Sie versuchte sich jedoch nichts anmerken zu lassen. Das hier war schließlich Teil ihres Dienstes. Die ersten Fotos entstanden noch in einem relativ formellen Rahmen. Sie in ihrer zu kleinen Uniform, das Wolves‘ Squad-Emblem prominent in die Kamera gehalten. Ihr entschlossener Blick in die Kamera wurde ständig mit Anweisungen unterbrochen.

Ein wenig mehr Intensität im Blick, Lieutenant. Nein, nicht so viel. Perfekt – bleiben Sie so!“ Samin widerstand regelmäßig dem Dran, die Augen zu verdrehen.

Der zweite Teil der Aufnahmen war jedoch weit unangenehmer. Sie wurde gebeten, mit einer Gruppe Rekruten zu interagieren, gespielt von Studenten der KOMENOR-Akademie. Ein Holo-Teleprompter projizierte die Zeilen direkt vor Ihr.


„Jede und jeder von Ihnen trägt dazu bei, unser Imperium zu stärken. Gemeinsam sind wir unschlagbar.“ Sie hob theatralisch die Faust gen Himmel. Die Worte kamen ihr schwer über die Lippen, aber niemand schien es zu bemerken. Im ganzen Studio wurde eifrig geklatscht.

Als die Kameras endlich ausgeschaltet waren, fühlte sie sich ausgelaugt. Das Team war längst dabei, die Ausrüstung zu verstauen, da trat die Produzentin an sie heran.
„Wunderbar. Damit kann der zweite Teil des Tages beginnen. Eine Live-Strecke zu ihren privaten Unternehmungen in der Stadt.“

Samin klappte fassungslos die Kinnlade herunter. Das erste Mal an diesem Tag, dass sie sich etwas anmerken ließ.

„Bitte was?“

Die Zeit war gekommen, das mit den Schmerzmitteln doch nochmals in Erwägung zu ziehen.


| Bastion | Center | Diamond District | Imperiale Akademie für Kunst und Kultur | Studio |
Samin & NPCs
 
| Bastion |Bastion Center | Straßen von Bastion| Kael
Der Junge Mann hatte nun das Wohngebäude seine Eltern erreicht es war in einem den hochgeschossenen Häusern. Seine Familie besaß eine der Luxus Apartments in den Oberen Etagen. Das Handelsimperium seines Vaters hatte all den Reichtum ermöglich. Doch Kael wusste das es dabei um mehr ging als um ein paar Waren von a nach b zu bringen auch wenn es für die meisten danach aussah. Man kam an die lukrativen Aufträge nur durch Beziehungen im Imperium selbst und seinen Machtstellungen.
Die Verspiegelte Tür des Gebäudes ging auf und Kael in ging in die große weiter Eingangshalle des Gebäudes die nur mit großen weißen Marmorplatten gefliest wurde. An der Seite sass an ein alter Mann in einer schwarzen edlen Uniform. Bob wie Kael wusste er war schon seit dem er denken konnte Concierge für diesen Wohnkomplex gewesen.

Guten Abend Bob. Grüßte der jüngste Varn den alten Mann

Guten Abend Mr Varn. schön, dass sie wieder da sind. Gab der alte Angestellte zurück.
Kael schritt strammen Schrittes auf den Lift zu drückte den Knopf und die Türen öffnete sich.
Er blickte so gleich in sein Spiegelbild. Der junge Mann hatte einen langen schwarzen Mantel an die der eines Imperialen Offiziersmantel angelegt war genauso wie seine Stiefel und der Rest seines Outfit. Dies war die Uniform der Firma seines Vaters. Dessen treue gegenüber dem Imperium nicht nur in der Firmenkleidung wieder zu finden war.
Lautlos ging die Aufzugtür hinter ihm zu er nahms seine zugangskarte hielt sie gegen den Leser und drückte dann auf die oberste Etage. Dies ermöglichte ihm den direkten Zugang zur Etage seiner Familie. Es ging ein erstes Rucken durch den Fahrstuhl und dieser düste hoch in die oberste Etage. Es dauerte nicht lange da gab es ein kurzes Rucken und die Tür glitt auf.

Doch zu Kael Überraschung als die Tür auf ging blickte Kael in das Gesicht seiner Schwester.
Sie hatte so wie er Pech schwarzes Haar und tief grüne Augen. Ein spitz zulaufendes Gesicht doch im Gegensatz zu ihm sah man sie Öfter lächeln. Und so lächelte sie ihn auch diesmal an während sie an ihm hochschaute da sie etwas kleiner als der junge Varn war.

Sarah kam es aus dem jungen Menschen.
Was eine schöne Überraschung.
Kael umarmte seine Schwester und und drückte sie kurz an sich.

Bevor sie sich aus seinem griff löste und ihn dann anschaute.

Hallo Kael, Vater erwartet dich schon. Doch treffe ihn lieber in Esszimmer und nicht in seinem Büro
In der stimme seiner Schwester lag ein wenig Sorge.

Kael betrat den Sterilen flur alles war in der gesamten Wohnung in weiß gehalten.
Seine Eltern mochten es so Steril wie möglich bis auf ein Paar Imperiale Kunstwerke an der Wand würde man in dieser Wohnung Verzweifelt nach Dekoration suchen.

Kael ging hinter seiner Schwester hinterher.

Hat er so schlechte Laune das ich ihn besser in deiner Gegenwart sprechen muss.

Nicht nur in meiner ist es auch besser wenn Mutter Anwesend ist.
Ich weiss nicht was du Angestellt hast. Aber laut ihm hättest du schon vor 1 std hier sein sollen.
Er hatt deine Landung genau verfolgt und erwartet einen sofortigen Bericht.
Doch du hast dich wieder sonst wo rum getrieben.



Kale stutzte er hatte 11 Tage auf den Flug rausgeholt wieso kam es jetzt auf die eine Stunde an. Er hatte die Belade und Entlade Zeiten optimiert die Raumhafen Zeiten und damit auch Gebühren minimiert wieso war sein Vater also nun so Sauer auf Ihn. Das sogar seine Mutter besser dabei war wenn er seinem Vater Bericht erstattete.


Bist du dir sicher das er wegen mir schlechte Laune hat das kann ich mir nicht Vorstellen?

Wirklich nicht Kael?
Es ist eindeutig das er wegen dir seit Tagen so schlecht gelaunt ist!


Kale konnte sich nicht Vorstellen was da schief gelaufen war. Erbog am Ende des Flures rechts ab und betrat den Speisesaal der Familie.

Es stand ein großer Glastisch in der Mitte des schmalen Raumes der links und rechts jeweils 5 Stühle waren und vor Kopf ebenfalls 2 weiße Stühle.
Kale setzte sich an die Mitte der Tafel.
Seine Schwester hielt vorne am Raum an.
Ich hole Vater warte du besser hier.

Kale nickte Sarah zu und grübelte, womit er seinen Vater verärgert haben konnte.
Wusste er das er nun mehr Einfluss in der Firma haben wollte und war deshalb so ungehalten.
Es brachte alle nicht der alte Mann würde es ihm wohl gleich sagen,

| Bastion |Bastion Center | Wohngebäude| oberste Etage| Wohnung der Varns| Kael und Familie(NPC)
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / An verschiedenen Orten

Für die Einsatzteams des ISB war es ein Kinderspiel, sich im Häuserdschungel von Bastion Center zu orientieren und die schnellste und unauffälligste Route zu ihren Ziele zu nutzen. Den Fahrern der diskreten Zivilfahrzeuge kam entgegen, dass die Operation - wie in solchen Fällen bevorzugt - in den Stunden nach Mitternacht stattfand, während derer die meisten Lebewesen zuhause waren und schliefen. Das hieß relativ leere Straßen und die erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass man die zu verhaftenden Personen in ihrem Heim antreffen, überraschen, überwältigen und in die Vehikel zerren konnte, bevor sie überhaupt wussten, was ihnen geschah. Die Konvois fächerten auseinander, um möglichst viele Orte gleichzeitig zu erreichen, und mit ruhiger Effizienz stiegen die Greiftrupps aus, während kleine Überwachungsdroiden über ihren Köpfen durch die Nacht schwebten. Leise arbeiteten sich die Trupps in die Häuser und Wohnung vor - und dann, in dem Moment, als die Türen geöffnet wurden, hatte die Stille ein Ende, wie eine menschliche Flutwelle ergossen sich die ISB-Offiziere in das vermeintlich sichere Refugium, Blasterpistolen schwenkend und Anweisungen brüllend.

"Im Namen von Imperator und Imperium, Sie sind alle verhaftet! Leisten Sie keinen Widerstand. Verhalten Sie sich kooperativ. Ihre Entscheidungen in dieser Situation werden sich auf das bevorstehende Verfahren auswirken. Sie da, das Komlink weg, sofort! Hände hinter den Kopf und alle an die Wand, los!"

In den meisten Fällen waren ihre Opfer so schlaftrunken und irritiert, dass sie nicht viel mehr tun konnten, als aus großen, verwirrten Augen zu starren und ungläubige Fragen zu murmeln. Die Einsatzteam verloren keine Zeit: Handschellen klickten, Säcke wurden über Köpfe gezogen, die Verhafteten mit Stößen und Schockstäben vorwärts getrieben. Einige wenige versuchten, sich zu wehren, beriefen sich auf Titel, Ränge und Verdienste, drohten mit ihrem Einfluss und ihrer Macht, nur um zu erleben, wie dieser wirkungslos verpuffte. Von diesem Augenblick an waren sie nur noch eine Nummer, ein Stück Fleisch, das verwahrt wurde. Manch mutige Zeitgenossen griffen nach verborgenen Waffen oder dem nächstbesten Objekt, sie wurden mit Betäubungsschüssen niedergestreckt. Und für einige spielte es keinerlei Rolle, ob sie sie fügten oder widersetzen, für sie war der Tod vorgesehen.

"Widersetzte sich der Festnahme, machte Blastereinsatz notwendig. Entzog sich der Festnahme durch Suizid, Sprung aus dem Fenster. Für diesen...hm, plötzlicher Herztod durch Stress. Kommt so ins Protokoll. Weiter, weiter, wir haben noch einiges zu tun! Nächster Sektor ist Aleph-12."

Während ein Teil der Teams zurückblieb, um Beweise zu sichern, "Beweise" zu sichern, Spuren zu beseitigen und allzu neugierige Nachbarn einzuschüchtern, setzte der Rest seine Arbeit fort. Viertel für Viertel, Block für Block, Haus für Haus. Es stand Arbeit an. Hier und anderswo.

[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / An verschiedenen Orten
 
Bastion - Sith Tempel - Trainingsraum 21B
Darth Nydak (Norag) und Marlis, Darth Makhaira und ein Jünger (NPC)
Norag's Schiff:
Droide "T1gA" (NPC), Lilya
und die Zwillinge (NPC)

Die Reaktion die Darth Makhaira machte überraschte ihn, doch er blieb ruhig und versuchte diese Ruhe nur in der Nähe seiner Gruppe auszustrahlen, damit seine Meisterin auch merkte das sie zusammenhalten können. Zusätzlich half er mit der Macht, das der Jünger nicht runter fallen würde sondern sachte runter kommt und Marlis nahm diesen erstmal in Empfang und ihn nicht noch mehr Schmerzen bereiten.
Auch bei der Antwort auf die Frage von ihr antwortete Marlis, so ähnlich wie Darth Nydak... Nein Norag auch machen würde. Langsam nickte er und gab noch einen Satz dazu.

"Wir sind dein Gefolge und wir helfen uns gegenseitig."

Sagte er sachte und sah Darth Makhaira an. Mit seinen Fühlern konnte er merken, was für ein durcheinander gerade in ihr vorgehen musste. In dem Moment wo sie Marlis in die Augen sah und dann zurück wicht, suchte er kurz den Augenkontakt zu Marlis, die ihn nach ihrem Augenkontakt ansah, so als würde sie überlegen ob er schuld ist. In dem Moment ließ er die Dunkelheit was los und seine Augen spiegelten wieder das er nichts tat, das sie so reagierte. Der Zabrak hoffte das Marlis das dadurch erkennen könnte.
Die Sith wich zurück bis zur Wand und schien sich total verloren zu fühlen, er wartete aber erst einmal ab, manche Dinge mussten ersteinmal sacken bevor man eine Lösung findet. Kurz darauf kamen auch das Personal von der Krankenstation. Die alle erst zur seiner Meisterin rannten, die aber auf den Jünger deutete. Als diese bei den dreien ankamen erklärte er kurz und knapp was los war.

"Es war ein Trainingsunfall. Der Jünger hat sehr wahrscheinlich die Arme gebrochen."

Daraufhin nickte das Personal und kümmerten sich sofort, das sie ihn stabilisierten und so schnell wie möglich ihn zur Krankenstation bringen konnten. Das ging auch recht schnell und sie transportierten ihn ab und Niphira die mittlerweile wieder neben ihnen stand starrte ihn regelrecht hinterher und man sah das sie Schuldgefühle hatte und den Tränen nah war. Bevor jedoch die Sith weiter gehen konnte ergriff Marlis die Chance und nahm sie in den Arm, Norag musste schief grinsen und schüttelte leicht den Kopf, aber wahrscheinlich war es gerade das was die Sith gerade brauchte, sie brauchte die beiden jetzt mehr als es denn je. Mit der Macht schirmte er die beiden etwas von der Dunkelheit ab und hoffte das die Sith etwas zur Ruhe kam und ging etwas näher an die beiden.
Als Marlis fragte ob sie in ihr Quartier möchte und Norag ansah, nickte er sachte.

"Das wäre jetzt wohl die beste Wahl."

Sagte er und sah danach seine Meisterin noch mal an und hoffte das sie irgendeine Reaktion zeigte. Kurz darauf wieder zur Marlis.


"Wenn du weißt wo es ist, sollten wir dorthin. So haben wir drei unsere Ruhe."

Sagte er mit einem sachten lächeln, was er aber sehr schnell wieder veränderte als er dann sich Richtung Ausgang wendete um nicht aufzufallen. Leicht verdunkelte er wieder etwas seine Aura und ging schon mal zu Ausgang des Trainingsraum und wartete dort auf die anderen beiden.

Bastion - Sith Tempel - Vor dem Trainingsraum 21B
Darth Nydak (Norag), Marlis und Darth Makhaira
Norag's Schiff: Droide "T1gA" (NPC), Lilya
und die Zwillinge (NPC)
 
Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Q’Tahem, Lord Kirain, Lady Lanesra

Die Überwachungskameras zeigten dem Sith Krieger Lord Kirain, dass der Menschling seine Nahrung verwehrte. Das konnte natürlich nicht so stehen bleiben und so befahl der Abyssin den KX-Serie Sicherheitsdroiden, eine Fütterung vorzubereiten.
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Die KX-Serie Sicherheitsdroiden betraten
Kestrels Zelle und brachten ein Metallgestell mit, das etwas befremdlich wirkte, dessen Zweck ihr jedoch nicht lange verborgen bleiben sollte. Die Droiden packten sie mit der mittlerweile alt bekannten Grobheit und fesselten Kestrel an das Gestell. Es zwang sie in eine breitbeinige, kniende Position. Dabei war ihr Oberkörper leicht nach vorne gebeugt, während ihre Arme unbequem am Rücken hochgebogen wurden, bis ihr die Schultern schmerzten. Ihr Kopf wurde ebenfalls mit Metallschellen an Hals und Stirn in einer gestreckten Nackenhaltung arretiert, sodass sie nicht anders konnte, als mit gestrecktem Hals nach vorne zu schauen.

Und dort bekam sie auch einiges zu sehen. Ein Esstisch wurde hereingetragen und mit allerlei fein duftenden Speisen gedeckt. Es jedoch wurde nur für eine Person gedeckt, der Stuhl für
Kestrel blieb dieses mal aus. Stattdessen blieb der Besucherstuhl nicht leer. Lord Kirain betrat ihre Zelle, würdigte sie aber keines Blickes, als er sich setzte und seinem sündhaft üppigen Mahl widmete. Der Abyssin genoss die vielen Speisen, die ihm aufgetischt worden waren und hatte es alles andere als eilig, sich bis zum Dessert durchzuarbeiten.

Aber auch das ausgiebigste Bankett fand irgendwann einmal sein Ende. Schließlich gab es nichts mehr zu essen, jedenfalls für den Sith Krieger und so erhob sich
Lord Kirain, um um den Tisch herumzugehen und auf den Menschling herab zu sehen.

„Es sieht so aus als habe sie Probleme, ihre Mahlzeit zu verspeisen. Ihre Hände sind ihr gebunden, also wird sie Hilfe benötigen.“

Der Abyssin selbst war nicht allzu detailliert mit der menschlichen Anatomie vertraut, also ließ er die folgende Aufgabe die Droiden ausführen. Kestrels Kehle und Kiefer wurden gepackt, damit ihr ein Schlauch eingeführt werden konnte, der bis in ihre Speiseröhre reichte. Während dessen goss Lord Kirain etwas Wasser in ihren Brei und rührte ihn großzügig um, um ihn zu verflüssigen und auf den nächsten Schritt vorzubereiten. Als die Droiden einen Trichter auf das Ende des Schlauches gestülpt hatten, flößte der Abyssin Kestrel den Brei ein, der für sie vorbereitet worden war. Dabei goss er langsam und mit bedacht. Die Erfahrung sollte nicht allzu schnell vorbei sein, außerdem wollte Lord Kirain verhindern, dass sie sich direkt wieder übergab. Doch schließlich war auch diese genüssliche Mahlzeit vorbei und der Schlauch wurde wieder entfernt.

„Sehr gut, wir wollen doch nicht, dass sie hungrig bleibt.“

Und damit verließ der Abyssin die Zelle wieder. Die Droiden räumten noch den Tisch und alles dazugehörige ab, bevor Kestrel allein und gebunden in der Zelle zurück gelassen wurde. Nun, ganz allein war sie ja nicht. Die vier Holoprojektionen ihrer selbst waren genau in ihrem Blickfeld und schienen sie anzustarren.

Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Q’Tahem, Lord Kirain, Lady Lanesra
 
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Der SoroSuub V-35-Landspeeder glitt leise durch die nächtlichen Straßen von Bastion Center. Shopa lehnte sich in den Sitz zurück, während die vibrierenden Geräusche der Antigrav-Aggregate ihm eine seltsame Ruhe vermittelten. Die weitläufige Stadt erstreckte sich vor ihm wie ein Mosaik aus Durastahl und Permabeton, durchzogen von einer endlosen Flut aus Lichtern und Schatten. Bastion Center, die Hauptstadt des Imperiums, war ein Spiegelbild der kaiserlichen Doktrin: geordnet, kontrolliert, kalt. Im Licht der Straßenlaternen funkelten die Hochhäuser wie die Spitzen eines perfekt ausgerichteten Speers. Währen der unehrenhaft entlassene Corporal durch eines der gehobenen Viertel fuhr, glitten die spiegelglatten Fassaden imposanter Gebäude an ihm vorbei. Hier flanierten Offiziere, Händler und andere Privilegierte, deren Leben von der Maschine des Imperiums geschmiert wurde.

„Ein Imperium aus Zahnrädern“,dachte Shopa. „Und ich war eines davon.“

Er griff nach dem Flimsi in seiner Jackentasche. Die Adresse des Lagerhauses lag in einem der weniger gepflegten Bezirke am Rand der Stadt. Sein Kontakt hatte kaum Details genannt, nur dass Ravok Thol dort gesehen worden war. Das allein genügte. Als die Straßen dunkler wurden, veränderte sich die Stimmung. Die glitzernden Fassaden und blitzblanken Gehwege wichen rauen Industriebauten. Hier herrschten Maschinen und Menschen gleichermaßen – eine trostlose, funktionale Welt aus rauchenden Fabriken, Containerstapeln und klappernden Droiden. Ein überladener Frachtschlepper schwebte langsam über die Straße vor ihm und hinterließ einen öligen Film in der Luft. Shopa lenkte den Speeder durch das Schattengitter, eine Region, die selbst die imperialen Sturmtruppen oft mieden. Schmuggler und Söldner beherrschten diese Zone, und die Behörden ließen sie gewähren – entweder aus Bestechung oder aus Furcht. Holo-Schilder blinkten träge und warfen grelle Farben auf die verwaschenen Wände der Gebäude. Am Ziel angekommen, ließ der ex-Militär, jetzt Kopfgeldjäger den Speeder in den Schatten eines abgestellten Lastenspeeders gleiten. Der V-35 war unauffällig genug, um in dieser Umgebung nicht aufzufallen, und Shopa schaltete die Energieeinheiten in den Standby-Modus, sodass das Fahrzeug still blieb. Er hob ein Makrofernglas und nahm das Lagerhaus ins Visier. Es war ein massiver Klotz aus Permabeton, rau und ohne Verzierungen. Die einst weißen Wände waren von der Zeit und den Elementen dunkel gefärbt, und über und über mit Graffiti versehen. Darunter Gang Tags und Söldnerzeichen.

Vor dem Lagerhaus standen mehrere Gestalten. Zwei Weequays mit blasser, ledriger Haut wirkten wie aus einem Albtraum gerissen. Ein Mensch mit einem Mantel, der eine alte militärische Herkunft andeutete, sprach mit einem Droiden – einem KX-Sicherheitsdroiden, dessen leuchtende Augen die Umgebung scannten. Die Bewegungen des Droiden waren flüssig, fast zu flüssig. Shopa vermutete die Anzeichen eines gesliceten Systems zu erkennen.

Stunden vergingen. Shopa saß reglos im gepolsterten Sitz seines SoroSuub V-35 Landspeeders, die Hände locker, aber wachsam auf dem Lenkrad. Die Monotonie der Stille wurde nur von gelegentlichen metallischen Klängen unterbrochen, wenn irgendwo in der Dunkelheit ein Droidenarm gegen eine Transportkiste schlug oder sich eine Hydraulikleitung zischend entspannte. Die Antigrav-Aggregate des Speeders summten kaum wahrnehmbar, und die Instrumententafel warf ein mattblaues Licht auf das grimmige Gesicht des ehemaligen Shockboxers. Er war geduldig. Geduld war eine Waffe. Sie war es schon immer gewesen, besonders in den Schützenlöchern, in denen er Tage in Erwartung eines Befehls verbracht hatte. Doch selbst die disziplinierteste Geduld konnte die Gedanken nicht vollständig zum Schweigen bringen. Jenna. Die Armee. Die Befehle, die man hinterfragte, aber ausführte. Er schloss kurz die Augen, atmete tief durch und zwang seinen Fokus zurück auf das Lagerhaus. Als die ersten Strahlen des Morgens den Horizont berührten und die Stadt in ein blasses, kaltes Blau tauchten, passierte es. Die massiven Permabetontore des Lagerhauses schoben sich zischend auseinander, und aus dem Inneren trat Ravok Thol.

Er war genauso, wie die Gerüchte es beschrieben hatten: ein harter, kantiger Mann mit einem Gesicht, das aus Durastahl geschnitten schien. Die tiefen Linien an seinen Wangen erzählten Geschichten von Schlachten und Kommandos, von Entscheidungen, die Leben gekostet hatten – und davon, dass ihn keine davon je berührt hatte. Sein schwarzer Mantel fiel makellos über seine breiten Schultern, und jeder Schritt war ein Statement von Macht und Kontrolle. An seiner Seite bewegte sich ein kybernetischer Leibwächter. Eine groteske Mischung aus Mensch und Maschine. Der linke Arm war komplett durch eine mechanische Struktur ersetzt worden, deren Gelenke mit mattem Chrom überzogen waren. Die Augen des Kolosses glühten schwach bläulich, und obwohl er die Masse eines ausgewachsenen Wookiees hatte, bewegte er sich so ruhig und präzise wie ein chirurgischer Droid. Thol blieb stehen, musterte seine Männer – eine zusammengewürfelte Gruppe aus Weequay-Söldnern, ehemaligen imperialen Soldaten und zwielichtigen Gestalten, deren Waffen und Körperhaltungen sie als gefährlich kennzeichneten. Thol sprach knapp, aber bestimmt, während seine Männer die letzte Kisten auf einen schwer beladenen Lastenspeeder verfrachteten.
Sein Finger deutete auf den Lastenspeeder, dann auf einige der Söldner. Aus der Distanz konnte Shopa sehen, wie die Männer ihre Befehle mit kurzen, gehorsamen Kopfnicken quittierten. Ein Mann – vermutlich der Vorarbeiter – klappte ein Datapad zu und klopfte gegen die Ladefläche des Speeders. Die Antigrav-Aggregate zündeten mit einem leichten Fauchen. Thol drehte sich auf dem Absatz um, ohne ein weiteres Wort, und stieg in einen mattschwarzen Koro-2 Exodrive-Speeder. Der kybernetische Leibwächter folgte ihm und verschwand mit einem letzten, abschätzenden Blick auf die Söldner bevor auch er im Inneren des Speeders verschwand. Die matte Oberfläche schluckte das Morgenlicht vollständig, und der Sound seiner Antriebseinheit war kaum mehr als ein Säuseln, als das Gefährt abhob und lautlos in den Himmel glitt. Kurz darauf setzte sich auch der Lastenspeeder in Bewegung, schwerfällig, aber mit einer zielgerichteten Entschlossenheit. Shopa spannte die Finger um das Lenkrad. Zwei Ziele, zwei Möglichkeiten. Doch bevor er eine Entscheidung treffen konnte, geschah es.

Von der anderen Straßenseite schob sich ein schwarzgrauer Militärtransporter in die Szenerie, ein eckiger, durastahlverkleideter Klotz, dessen matte Lackierung keinerlei Hoheitsabzeichen trug. In einer perfekt koordinierten Bewegung öffneten sich die Seitentüren, und eine Truppe Soldaten stürmte heraus. Ihre Bewegungen waren fließend, effizient, beinahe maschinell. Shopa kniff die Augen zusammen. Söldner? Black Sun? Nein... Söldner feuerten nicht in dieser disziplinierten Formation, und keine Gang in der Galaxis nutzte diese Art von taktischer Präzision. Als die ersten Rauchgranaten zischend auf dem Boden aufschlugen und dichte, beißende Nebelschwaden freisetzten, wusste er es plötzlich: Imperiale Sturmkommandos. Kein Zweifel. Nur diese Einheiten gingen so kompromisslos und professionell vor. Die Männer von Thol reagierten chaotisch, aber nicht unvorbereitet. Ein Weequay hievte ein T-21 Blastergewehr auf ein Munitionsfass und begann, blind in die Rauchwand zu feuern. Lichtblitze zuckten durch die Nebelwand, als präzise Blasterschüsse die Söldner niederstreckten. Der Kampf war kurz, brutal und einseitig. Die imperialen Spezialkräfte bewegten sich wie eine perfekt abgestimmte Maschine – kurze Feuerstöße, gezielte Treffer, kein unnötiger Lärm. Ein Söldner nach dem anderen fiel. Schließlich war Stille.
Der Rauch verzog sich langsam, und die dunklen Umrisse der Spezialkräfte zeichneten sich gegen das grau-bläuliche Licht des Morgens ab. Der Ex-Soldat saß völlig still. Seine Instinkte schrien danach, den Speeder zu starten und zu verschwinden. Doch er wusste: Schnelle Bewegungen waren ein Todesurteil. Der Lastenspeeder hatte in der Zwischenzeit die Szene verlassen, und die Spezialeinheit schickte sich an das Gebäude zu sichern, das war seine einzige Chance. Mit ruhiger Hand startete Shopa die Antigrav-Aggregate seines Speeders. Das leise Surren klang für ihn wie ein Schrei in der gespenstischen Stille nach dem Gefecht. Er lenkte das Fahrzeug sanft aus seiner Deckung heraus und glitt lautlos in die Richtung, in die der Lastenspeeder verschwunden war.
„Egal, was in diesen Kisten ist… es war wichtig genug, um dafür zu sterben“, dachte er, während er in die grauen Straßen des Morgens eintauchte. Er hatte seine Wahl getroffen.

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Bastion - Sith-Tempel - Trainingsraum 21B - Niphira, Norag und Marlis




Alles war wie von einem Schleier verhüllt. Alles wirkte so surreal. Nervös huschte Niphiras Blick hin und her. Die Jünger… Was hatte sie getan?! Die selbst gestellte Frage schon vergessen, starrte die Sith Marlis schon fast entgeistert an.

“Mir helfen?”

Sie schloss ihre Augen und schüttelte sachte mit ihrem Kopf. Das war falsch. Niemals durfte sie, Darth Makhaira, so schwach sein. Niemals. Schon gar nicht hier. Alleine die Umarmung! Eine Frechheit! Eigentlich wollte sich die Sith losreißen und doch fehlte ihr die Kraft. Das Thema Quartier wurde angeschnitten.

“Unser… Quartier…”

Murmelte die Sith leise. Vorsichtig löste sich Niphira und wischte sich die Tränen weg. Sie bemühte sich darum, dass man ihr nicht anmerkte, wie sehr sie neben der Spur, wie verletzlich sie war. Zumindest so weit es ihr in dieser armseligen Hülle möglich war, nicht wie ein harmloses Kind zu wirken. Kind… Was würde ihre Mutter nur über sie denken? Mehr denn je wollte Niphira zugriff auf die Archive der Jedi. Sie musste herausfinden, was ihre Mutter gemacht hatte. Was war an jenem Tag geschehen, an dem sie ihre Mutter hat töten sollen? Abwesend hatte Niphira nicht realisiert, wie man sie zu einem Lift gebracht hat und als Marlis das Stockwerk anwählen wollte, schob die Sith die Hand ihrer Schülerin schon fast vorsichtig zur Seite.

“Wir müssen woanders hin…”

Es war ein leises Murmeln. Zittrig machte die Sith eine Eingabe, um auch im Stockwerk ihrer neuen Unterkunft anzukommen. Wenn man die vorige Unterkunft kannte, würde man merken, dass es weiter nach oben ging als zuvor. Wenn man also wusste, dass die Sith höheren Ranges auch in höheren Etagen im Tempel wohnten, würde ein Fremder merken, dass sie nicht mehr im Bereich der Krieger residierten. Sie schwieg den ganzen Weg nach oben. Viel zu sehr fragte sich Niphira, ob das Ritual vielleicht fehlgeschlagen war? Hatte es am Ende vielleicht Nebenwirkungen? Oder kämpfte sie gerade gegen etwas anderes an? Irgendwann öffnete sich der Lift und die Sith ging Zielgerichtet die Gänge entlang. Hier und dort standen Jünger zur Wache und die Türen zu den Unterkünften waren deutlich weiter auseinander als jene, die Marlis noch kannte. Irgendwann blieb die Sith dann stehen und nickte den Wachen zu, die sich tief verneigten mit den Worten;

“Darth Makhaire, Darth Nydak, Miss Sicard!”


Damit betrat die Sith die Unterkunft. Sie standen nun in einem kleinen Gang, der in einer Art Wohnzimmer, der von mehreren Türen gesäumt war. Sie schaute zu einem Jünger der gerade zum Putzen hier war.

“Das reicht. Du und jeder, der gerade hier ist, verlässt diese Räumlichkeiten!”

Einen Moment wartete die Sith bis die Jünger, die auf den Gang getreten waren. Kaum dass die Türe sich schloss, setzte sich Niphira in dem Wohn- und Wartezimmer auf eines der Sofa und versuchte das Zittern zu unterdrücken. Zu schwach. Das war sie. Viel zu schwach. Wie sollte sie im Ernstfall die anderen schützen? Wie sollte sie verteidigen, was ihr so wichtig geworden war? War das eine Kette? Musste sie diese sprengen? Was, wenn sie weich wurde? Was, wenn sie wieder einen Fehler machte? Wenn es dann keine Rettung mehr gab?! Was war wohl aus der Jedi Rätin geworden? Würden Jedi jemals nach Marlis suchen?! Sie mussten Kontakt zu den Jedi aufnehmen! Irgendwie! Obwohl… was sollte sie denen sagen? ‘Hallo! Ich bin eine Sith, die verlorene Padawan ist meine neue Schülerin, aber ich bin wirklich ganz anders als ihr denkt!’? Das klang mehr wie eine Drohung als eine Beruhigung! Wie jemand, der sarkastisch war! Was konnte sie nur tun? Und die Zwillinge? Niphira wusste doch nicht einmal, wie man eine Mutter war! Oder eine Anführerin! Und nun war sie nicht einmal in der luxuriösen Position zu sagen: ‘Hey! Ich bin doch nur eine Kriegerin!’ Verdammter Mist! Sie wusste gerade nicht einmal mehr, ob sie Sitzen, auf und ab gehen oder Hampelmänner machen sollte! Vielleicht alles zusammen? Wie sollte das überhaupt gehen? Einfach alles war so wirr und durcheinander!





Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira, Norag und Marlis
 
| Bastion | Center | Industriegebiet | Imperiales Erziehungsheim für mittelose Jugend |
Samin & NPCs

Samin war müde. Zum Glück sollte die nächste Station ihre letzte auf der Propaganda-Tour der Chiss sein. Das KOMENOR-Kamerateam hatte sie den frühen Abend von einer gestellten Gelegenheit in die nächste gescheucht, die für den geneigten Zuschauer der Reportage sowas wie private Unternehmungen von Lieutenant Samin darstellen sollten. Jede einzelne Gelegenheit hatte Samin in einem übertrieben guten Licht dargestellt. Sie sollte die volksnahe, großmütige Heldin des Imperiums mimen. Sie spielte mit, aus Pflichtbewusstsein und Loyalität dem Imperium gegenüber. Dieser letzte Programmpunkt setzte dem ganzen Schauspiel jedoch die Krone auf. Die Produzentin, die ihre gesamte private Tour durch Center choreographiert hatte, rieb sich auf dem Weg immer wieder die Hände vor Vorfreude.

Samin spürte einen Anflug von Scham als sie mit dem Holo-Kamerateam im Schlepptau vor dem Kinderheim auftauchte. „Imperiales Erziehungsheim für mittellose Jugend“ prangerte auf einem kleinen Schild an der Seite des Zugangstors. Es befand sich etwas abseits in einem Industriegebiet. Das Gebäude hatte indes den gleichen Charm wie die Konservenfabrik nebenan, die Rationspakete für die imperiale Armee herstellte. Nichts, aber auch gar nichts an der Fassade deutete in irgendeiner Weise darauf hin, dass hier Kinder lebten. Samin folgte den Mitarbeitern des KOMENOR-Teams ins Innere. Auf dem Weg konnte sie einen Blick in den traurigen Garten erhaschen. Er war überaus ungepflegt. Undefinierbarer Metallschrott wurde offensichtlich kreativ, aber unfachmännisch zu Kinder-Spielgeräten zusammengeschweißt. Die Elite-Pilotin bildete sich ein, an der ein oder anderen scharfen Kante eingetrocknete Rückstände von Blut zu erkennen. Unwillkürlich schluckte sie einen großen Klos herunter. Im Inneren angekommen wurde sie medienwirksam von der Leiterin des Heims begrüßt. Es handelte sich um eine märchenhaft ältere Frau mit einer Aura von Strenge und Milde zugleich, die es sich offenbar zur Lebensaufgabe gemacht hatte, diesen Ort zu leiten.


„Eine Heldin des Imperiums“
, begrüßte sie Samin mit einem Lächeln, das kaum bis an ihre Augen gelangte. „Die Kinder werden begeistert sein.“

Samin hörte, wie die Produzentin ihrem Kameramann etwas zu murmelte. Unterdessen brachte sie ein Lächeln zustande, dass hoffentlich überzeugend genug war.
„Die Freude ist ganz meinerseits. Es ist beeindruckend, was Sie hier leisten.“

Die Kameras folgten jeder ihrer Bewegungen, als sie durch die Flure geführt wurde. Die Produzentin wies sie an, innezuhalten und mit den Kindern zu sprechen, wann immer es möglich war. Samin fiel sofort auf, dass alle dieser Kinder aus einer Herkunft zu stammen scheinen, die nichtmenschlich war.

„Woher kommen diese Kinder?“
, fragte sie die Heimleiterin bei nächster Gelegenheit leise.

„Oh, es handelt sich vorwiegend um Kriegswaisen. Kinder Militärangehöriger. Kinder derer, die ruhmreich ihr Leben für das Imperium gegeben haben.“

Ein Nerv oberhalb ihrer linken Augenbraue ließ Samins Gesicht zucken. Irgendwas im Inneren sagte ihr, dass die menschlichen Kriegswaisen besseres Spielgerät vor der Tür hätten, und diese Realisation machte sie unglaublich wütend. Sie kniete sich zu einem Azumel-Jungen herunter, der mit abgewetzten Bauklötzen beschäftigt war und lobte seine Turm-Konstruktion. Sie nahm ein kleines Mädchen auf den Arm, das zaghaft nach ihrer Hand griff. Es war alles insziniert, natürlich, aber die Kinder schienen sich trotzdem über die Aufmerksamkeit zu freuen. Das war zumindest ein kleiner Trost. Samin fühlte sich einfach schlecht und verlogen.

Die Leiterin führte sie in einen Gemeinschaftsraum, wo eine Gruppe älterer Kinder auf sie wartete. Einige schienen neugierig, andere eher desinteressiert. Sie alle stellten peinlich-einstudierte Fragen zu einzelnen Siegen des Wolves‘ Squad, auf die Samin geduldig antwortete, immer darauf bedacht, gut im Licht der Kamera zu stehen.
„Wie heißt du?“, fragte Samin ein fluggrianisches Mädchen, das ihr mit ihrem Lächeln auffiel.

„Lina“, kam die schüchterne Antwort. Lina,“ wiederholte Samin nickend und schenkte ihr ein Lächeln. „Was machst du gern?“

Das grünhäutige Mädchen zuckte mit den Schultern und murmelte etwas von Zeichnen. Die Kamera schwenkte heran und die Produzentin flüsterte Samin zu, dass sie das aufgreifen sollte. Samin warf ihr einen fassungslosen Blick zu.

„Ich lasse euch einen neuen Satz Farben zukommen, als Spende.“ Sie räusperte sich. „Und die KOMENOR wird neue Spielgeräte für euren Garten organisieren.“

Die Heimleiterin lächelte glücklich und überrascht. Die KOMENOR-Produzentin warf Samin einen missbilligenden Blick zu, den diese nur allzu gut ignorieren konnte.

Am Rande ihrer Wahrnehmung fing Samin einen Blick auf, der sie innehalten ließ. Ein Mädchen stand abseits der Gruppe, halb verborgen hinter einem Regal mit Spielsachen. Ihre Haut war sanft bläulich, nicht ganz wie die von Samin, sondern etwas heller. Ihre Augen … Samin blinzelte. Nein, das konnte nicht sein. Das Bild eines kleinen, neugeborenen Mädchens, mit blass-blauer Haut und roten Pupillen flammte vor ihrem inneren Auge auf. Samin zwang sich, wegzuschauen, aber etwas in ihrem Inneren hatte sich bereits zusammenzogen. Es war ein drückendes Gefühl, das sie nicht ignorieren konnte. Sie überstand die nächsten Minuten des Besuchs, beantwortete gewissenhafte alle Fragen der Kinder, gab sich so warmherzig, wie sie es unter den wachsamen Augen der Kameras nur konnte, aber ihre Gedanken waren woanders. Als der offizielle Teil des Besuchs beendet war und das KOMENOR-Team damit beschäftigt war, die Ausrüstung fachgerecht zu verstauen, nutzte Samin die Gelegenheit, sich an die Heimleiterin zu wenden.


„Das Mädchen dort drüben – wie heißt sie?“, fragte sie und bemühte sich, ihrer Stimme einen beiläufigen Ton zu verleihen. Die Heimleiterin folgte ihrem Blick. „Oh, das ist Sana. Sie ist seit einigen Jahren hier. Schwieriges Kind.“

Etwas, das sich anfühlte wie schwerer Hammer, schlug auf das Herz der Chiss. Unwillkürlich sank sie einige Centimeter in die Knie. Sana. Der Name hämmerte in ihrem Kopf, während sie versuchte, ihre Fassung zu bewahren.

„Was wissen Sie über sie? Ihre Familie? Oder Herkunft?“

Die Frau schüttelte den Kopf. „Nicht viel, befürchte ich. Sie wurde als Baby hierhergebracht, von einer Vermittlungsstelle. Man hatte eine Adoptivfamilie für sie gesucht, aber keine für sie gefunden.“

„Warum nicht?“, platzte es aus Samin heraus.

„Hier in Center … Nun ...“, die Leiterin warf einen Blick zum Kamerateam um sich zu vergewissern, dass niemand zuhörte. „… sagen wir, die adoptiv-interessierten Paare hier bevorzugen ein anderes … Schema … Kind.“

„Ein menschliches Kind.“, schloss Samin. Ihre Unterlippe zuckte vor Wut. Ihre Fingernägel gruben sich in die Innenflächen ihrer Hand. Es konnte nicht sein. Es war unmöglich. Es durfte nicht sein! Und doch …

„Darf ich sie sprechen?“, fragte sie, bevor sie sich davon abhalten konnte.

Die Heimleiterin zögerte kurz, nickte dann jedoch.
„Natürlich.“

Samin trat vorsichtig näher. Das Mädchen – Sana – beobachtete sie mit einer Mischung aus Neugier und Zurückhaltung.

„Hallo Sana“, sagte sie leise. „Ich bin Samin. Darf ich mich zu dir setzen?"

Das Mädchen zögerte, dann nickte es. Samin setzte sich auf den harten Boden, die verstohlenen Blicke des Kamerateams ignorierend, das offenbar doch noch nicht ganz abgezogen war.

„Wie geht es dir?“, fragte sie.
„Gut.“ Die Antwort war knapp. Sanas Stimme war klar, aber ihre roten Augen verrieten etwas anderes. Etwas, das Samin nur zu gut kannte. Es war ein Misstrauen, das tief verwurzelt war, geboren aus Jahren der kindlichen Enttäuschung.
„Wie lange bist du schon hier?“
„Seit immer“, sagte Sana und zuckte mit den Schultern.
„Wie alt bist du?“
„Dreizehn.“

Die Worte trafen Samin wie ein Schlag in die Magengrube. Sie wollte etwas sagen, irgendetwas, aber ihr fehlten die Worte. Stattdessen griff sie nach der Hand des Kindes und drückte sie. Vor dreizehn Jahren hatte Samin selbst ein Mädchen geboren. Eines mit leicht blauer Hautfärbung und roten Augen. Damals war Samin gerade erst aus der Akadamie von Anaxes gekommen, hatte Ziele und Vorstellungen im Leben, die nicht mit der Erziehung eines Kindes zusammenpassten. Auf keinen Fall hätte sie das Kind in die Hände ihrer Familie auf Chiss’Aria’Prime gegeben. Als sie es zur Adoption freigab, wurde ihr versichert - versprochen - dass man ohne Probleme eine Familie für sie finden würde. Samin war all die Jahre davon ausgegangen, dass das Mädchen ein glückliches Leben bei liebenden Eltern führen würde. Dieses Mädchen, ihre Tochter, die sie weggegeben hatte, hatte sie Hess’ana’nuruodo genannt. Sana.

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Samin & NPCs
 
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Der Lastenspeeder hatte einen beträchtlichen Vorsprung, doch Shopa machte ihn rasch aus, da zu dieser frühen Stunde die Straßen noch leer waren. Der graue Dunst des beginnenden Tages hing schwer zwischen den Wolkenkratzern von Bastion. Der ehemalige Schockboxer hielt Abstand – zu nah dran, und der Fahrer könnten ihn bemerken; zu weit weg, und er könnte die Spur verlieren. Der Speeder vor ihm war ein schwerfälliges Transportfahrzeug, gebaut für Ladung, nicht für Geschwindigkeit. Doch auf der Schnellstraße, die sich wie eine silberne Ader durch die Stadt zog, beschleunigte er dennoch beeindruckend. Shopa kniff die Augen zusammen, legte eine Hand fester um das Steuer und drückte den Schubregler weiter nach vorne. Sein Speeder brummte protestierend, arbeitete sich aber langsam näher heran.

Im Führerhaus des Lastenspeeders konnte er die Schatten der beiden Männer erkennen – der Fahrer und der Vorarbeiter. Auf der Ladefläche sah er die zusammengesunkene Gestalt eines KX-Sicherheitsdroiden zwischen großen Kisten hocken. Die roten Augen des Droiden leuchteten schwach, und der ehmalige Soldat war sicher sicher, dass dieser Metallklotz eine ernstzunehmende Gefahr darstellen würde, sollte es zu einem Nahkampf kommen. Als der Lastenspeeder die Schnellstraße verließ und in ein labyrinthartiges Industriegebiet abbog, wusste Shopa, dass seine Zeit knapp wurde. Zu lange verfolgen konnte er das Fahrzeug nicht, ohne entdeckt zu werden – und wenn die imperialen Spezialkräfte ebenfalls noch hinter ihnen her waren, würde die Lage nur komplizierter werden.

Mit einem knappen Fluch drehte er den Schubregler hoch, verkeilte das Lenkrad mit einem Stück Metallrohr und kletterte waghalsig aus dem Cockpit seines Speeders. Der Wind zerrte an seiner Kleidung, und der Boden unter ihm raste in unscharfen Linien vorbei. Mit einem letzten Stoß sprang er auf die Motorhaube seines Speeders, breitbeinig stehend, die Hände seitlich ausgestreckt, um das Gleichgewicht zu halten. Der klapprige Speeder knallte mit einem kreischenden Geräusch gegen das Heck des Lastenspeeders. Der Ruck schleuderte Shopa fast von den Füßen, doch mit einem wütenden Schrei sprang er auf die Ladefläche. Kaum hatte er festen Boden unter den Stiefeln, erhob sich der KX-Droide von seiner kauernden Position zwischen den Kisten. Mit erschreckender Geschwindigkeit und mechanischer Präzision schnellte der kybernetische Gigant in die Höhe. Eine massive Metallfaust schoss in Richtung des Eindringlings.

Der ehemalige Soldat rollte zur Seite, spürte aber dennoch den Luftdruck des Schlags, der nur knapp an ihm vorbeirauschte. Mit einem dumpfen Krachen traf die Faust die Ladefläche und hinterließ eine tiefe Delle im Metall. Der Droide richtete seine glühend roten Fotorezeptoren auf Shopa. Seine kalte, mechanische Stimme vibrierte durch das Dröhnen der Motoren:
„Unbefugter Zugriff erkannt. Eliminierung eingeleitet.“

Shopa ging in eine defensive Haltung, die Fäuste erhoben. Doch der Droide ließ ihm keine Atempause. Ein weiterer Schlag folgte, dieses Mal seitlich. Der ehemalige Schockboxer wich zurück, doch die metallene Faust streifte ihn seitlich an den Rippen. Schmerz explodierte in seiner Seite, und ihm stockte der Atem. Er taumelte einige Schritte rückwärts und presste eine Hand auf die schmerzende Stelle. „Miststück aus Altmetall...“, knurrte er durch zusammengebissene Zähne. Er wusste, dass direkte Schläge gegen den Droiden sinnlos waren. Seine Faust würde mehr Schaden nehmen als das Metallmonster vor ihm. Der Droide kam näher, jede Bewegung begleitet von einem gefährlichen Surren hydraulischer Servos. Shopa erkannte, dass er die Maschine nicht in einem direkten Kampf besiegen konnte. Stattdessen begann er, sich langsam rückwärts zu bewegen, in Richtung des Randes der Ladefläche. Der KX-Droide ließ sich nicht beirren. Seine massiven Schritte hallten über die Ladefläche, während er mit mechanischer Präzision näherkam. Ein weiterer Hieb zischte knapp an Shopas Kopf vorbei und krachte in die Seitenreling, wodurch Funken stoben.

Der hünenhafte Ex-Soldat duckte sich unter einem weiteren Schlag hinweg, sprang zur Seite und suchte nach einem Winkel, aus dem er den Droiden überraschen konnte. Doch der Metallgigant drehte sich sofort zu ihm um, seine Augen glühten bedrohlich rot. Der nächste Angriff kam von oben – ein wuchtiger, weit ausholender Schlag. Genau in diesem Moment handelte Shopa. Mit einem rauen Schrei packte er den metallischen Arm des Droiden, nutzte die Wucht des Schwungs, trat dem Droiden mit aller Kraft gegen die Brust und ließ sich selbst auf den Rücken fallen. Die kinetische Energie und der unvorhergesehene Zug reichten aus. Das Gleichgewicht des Droiden kippte. Metallene Finger griffen ins Leere, während der KX-Droide rollte und stolperte. Mit einem kreischenden Geräusch aus hydraulischen Servos und schabendem Stahl stürzte die Maschine über den Rand der Ladefläche. Metall traf Durabeton unter ihnen, ein letztes Echo seiner Existenz hallte durch die Häuserschluchten. Keuchend blieb Shopa für einen Moment stehen, seine Rippen brannten, und bei jedem Atemzug fühlte es sich an, als würden heiße Messer in seine Seite getrieben. Er wusste, dass der Schmerz bald schlimmer werden würden und stieß einen kehligen Fluch aus.

Nun blieb keine Zeit zum Verschnaufen, er näherte sich der Kante der Ladefläche, griff nach einem Griff am Rand und schwang sich seitlich an das Fahrzeug. Der Fahrtwind peitschte in sein Gesicht, als er sich mit angespannten Muskeln an den Vorsprüngen entlang zog. Zentimeter für Zentimeter arbeitete er sich nach vorne. Schließlich erreichte er das Führerhaus. Mit einem schnellen Ruck zog er sich seitlich hoch, holte aus und schlug dem Vorarbeiter durch das Fenster direkt ins Gesicht. Der Mann kippte nach hinten, seine Hände zuckten panisch, bevor er bewusstlos zusammensackte. Shopa zwängte sich durch die Tür und landete auf dem Beifahrersitz. Der Fahrer starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, seine Hände umklammerten das Steuer.


„Rechts ranfahren. Jetzt!“ knurrte Shopa und richtete seinen WESTAR-35 auf den Fahrer. Der Fahrer zögerte. Shopa fackelte nicht lange und schlug dem Mann den Blasterkolben gegen die Schulter. Ein erstickter Schrei entwich dem Fahrer, und der Lastenspeeder kam rumpelnd zum Stehen. Das, was folgte, war eine zähe Befragung im engen Cockpit. Shopa drohte, schlug mit dem Blasterkolben, und schließlich brachen die beiden Männer unter Druck ein. Sie erzählten von Ravok Thols Penthouse im Diamond District und einem Safehouse in Bonetown. Doch keiner von ihnen wusste, wo genau Ravok sich momentan aufhielt. Die Fracht bestand aus abgezweigten Militärmedikamenten und Kampfstimulanzien – wertvoll auf dem Schwarzmarkt, aber nicht wertvoll genug, um Sturmkommandos auf den Plan zu rufen.

„Ihr habt mir geholfen, Jungs. Jetzt schlaft eine Runde.“ Mit einem letzten, gezielten Schlag schickte der hünenhafte Kopfgeldjäger beide Männer ins Land der Träume. Er fesselte sie mit den Kabeln, die er unter dem Armaturenbrett gefunden hatte, und schob sie zur Seite. Bevor er das Fahrzeug verließ, nahm er die Blaster der beiden an sich und bediente sich dann an der Fracht. Ein Medipack, ein paar Kapseln mit Kampfstimulanzien und die beiden Blaster wanderten in seinen Rucksack. Er stieg zurück in seinen eigenen, verbeulten Speeder und raste davon. Bastion erwachte langsam zum Leben, die ersten Sonnenstrahlen tauchten die grauen Gebäude in blasses Orange.

Shopa spürte die Erschöpfung nun mit voller Wucht. Sein Atem ging flach, jede Bewegung schickte einen stechenden Schmerz durch seine Rippen. Mit fahriger Hand zog er das Medipack hervor, biss die Zähne zusammen und injizierte sich ein Schmerzmittel. Das Gefühl von Linderung war unmittelbar, wenn auch nur oberflächlich.

Dann öffnete er eine der Kampfstimulanzien-Kapseln und inhalierte den feinen Nebel. Energie schoss durch seinen Körper, seine Sinne wurden schärfer. Sein Herz pochte im Takt eines Kriegstrommelschlags. „Penthouse oder Safehouse... verdammt, wo steckt dieser Mistkerl?“ Der Gedanke nagte an ihm. Bonetown war ein Sumpf aus Banden, Armut und Gewalt – ein gefährliches Pflaster. Das Penthouse hingegen war zugänglich, und wenn Ravok dort war, würde er es sich gemütlich gemacht haben. Aber würden die Sturmkommandos nicht zuerst im Safehouse suchen? Sein Blick verengte sich, als er die Türme des Diamond Districts, die in der Aufgehenden Sonne golden wirkten, am Horizont erblickte. Eine Entscheidung musste her. Und sie musste schnell kommen.

Mit einem rauen Knurren drückte Shopa den Schubregler nach vorne. Sein Speeder zog eine heiße Spur durch die Straßen von Bastion, während sich die Sonne langsam über den Horizont schob. Egal, was als Nächstes kam – er würde es frontal angehen. Er war zu stur, um jetzt noch aufzugeben.



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[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] mit Lady Lanesra, in der Zelle daneben: Kestrel und Lord Kirain

Seine Wut unterdrückend biss der Nautolaner seine Zähne zusammen. Die Frau bestätigte ihm, was er bereits vermutet hatte: sie versuchten, die beiden Jedi auf die dunkle Seite zu ziehen. Und wenn sie scheiterten, dann, naja, dann eben nicht… Diese Gleichgültigkeit war erschreckend und bewies Q’Tahem, wie egal es den Sith war, was aus den Jedi wurde.
Wie eine glückliche Hexe, die singend und tanzend um ihren Topf mit kochendem Zaubertrank sprang, lachte die Schwester von Zoey in ihrem Glück, den Nautolaner zu peinigen. Sie erwähnte, dass sie alles, was die Sith erfahren wollten, aus Kestrel heraus bringen würden. Unterbewusst schüttelte Q'Tahem den Kopf, denn er konnte und wollte sich das nicht vorstellen.

Immer wieder wurde er gefragt, ob er übertreten wollte. Unter Schmerzen dachte er zurück an Ribanna, die bei eben einer solchen Folter zu den Sith übertrat.


Vergiss es! Ich bin stärker als das!

, brachte er durch zusammengebissene Zähne heraus.

Daraufhin schlug die Sith wie eine Verrückte auf seinen Kopf und den Ansatz seiner Tentakel, so dass es ihm schwindelig wurde und er anschließend einen langen Moment brauchte, bevor er wieder klar denken konnte.
In diesem Moment wurde er vom Tisch losgelassen und nun stehend festgekettet. Der kurze Moment ohne die Handschellen führte dazu, dass ihn die Macht wie eine riesige Welle umspülte. Er schloss kurz die Augen und versuchte in wenigen Sekunden die Situation zu erfassen, jedoch gelang es ihm nicht, schnell genug einen umfassenden Blick zu erlangen. Die Droiden griffen ihn unsanft und fesselten ihn wieder mit den machtunterdrückenden Handschellen.
Kurz darauf erfasste ihn ein Wasserstrahl mit unglaublichem Druck und eisiger Temperatur. Er kämpfte sehr damit auf den Beinen zu bleiben und fror binnen kürzester Zeit. Ihm verschlug es mehr den Atem wegen der eisigen Temperatur, als wegen des Wassers, da er als Nautolaner im Wasser bestens atmen konnte.
Jedoch sollte es noch viel schlimmer kommen. Die Frau befahl das Wasser auszuschalten und fuhr ein riesiges Gebläse herein, welches ihn mit kalter Luft anblies. Seine Zähne begannen wegen der Kälte wild zu klappern und er fror unglaublich. Die Temperaturen sanken rapide ab, Frost bildete sich an seiner Haut, an den Wänden und das verbleibende Wasser, welches sich auf dem Boden in Pfützen gesammelt hatte, gefror.
Sein Körper ging in den Überlebensmodus über, der Herzschlag verlangsamte sich und seine Kraft nahm ab. Q'Tahem ging auf die Knie herab und versuchte Kraft zu sparen, er winkelte seine Beine an und hielt sie nah an seinen Körper. Alles andere um ihn herum blendete er aus. Er hörte nichts mehr und musste versuchen, sich irgendwie warm zu halten. Irgendwann nach einer langen Zeit traten einige Droiden ein und gaben ihm dünne Kleidung, die erste, welche er seit gefühlten Tagen trug. Der Schwester von Zoey schenkte er einen wütenden Blick.


Ein Feigling…. bist… Ddddddu!

, brachte er durch klappernde Zähne heraus. Leider klang es viel weniger bedrohlich, als der Nautolaner erhofft hatte.

Ihr aaaalle seidddd Feiglinggge! Quält und erniedddddrigt uns, aber euch unnnns auf Augenhöhöhöhe stellennnn. Das würdet ihr nnnnie wagennnn! Und selbst dannnnn seid ihr chancennnnnlos!

, schrie er ihr nach, während sie aus seiner Zelle verschwand. Die Droiden rieben ihn derweil mit irgendeiner Salbe ein, die sich zwar gut anfühlte, ihn aber in keiner Weise wärmte.
Ob sich die Frau wenigstens ein paar Gedanken über seine Worte machen würde!?


[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] mit Lady Lanesra, in der Zelle daneben: Kestrel und Lord Kirain
 
| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Arthios Inn | 55. Stockwerk | Empire-Suite |
Samin

Die Tür zu ihrer Suite im Arthious Inn hatte sich kaum hinter Samin geschlossen, da lehnte sie sich dagegen und atmete schwer aus. Sie ließ ihre Stiefel achtlos im Eingangsbereich stehen und zog ihre Jacke aus, die sie über die Rückenlehne der langen Couch warf. Der Gedanke, dass das Kind im Heim tatsächlich Sana – ihre Sana – sein könnte, ließ ihr keine Ruhe. Die Luxus-Suite fühlte sich in diesem Moment leer und kalt an, trotz der opulenten Einrichtung. Die glatten Oberflächen und das gedämpfte Licht hatten etwas Unwirkliches. Samin ließ sich auf die Couch fallen, griff nach dem zentralen Terminal und aktivierte es. Das warme Licht des Bildschirms erhellte ihr Gesicht, während ihre Finger bereits die imperialen Netzwerke durchkämmten. Die Freigabestufe auf diesem Terminal war zu gering, um erweiterte Suchanfragen durchführen zu können. So holte sie aus ihrem Gepäck ihren Codezylinder und platzierte ihn in der dafür vorgesehenen Schnittstelle. Als imperiale Offizierin hatte sie immerhin die Freigabe, uneingeschränkt auf die Informationen des imperialen Netzwerks zuzugreifen, die man nicht als geheim eingestuft hatte.

Ihre Suche begann mit den Archiven des Kinderheims. Die Akten waren bemerkenswert unscheinbar, die Namen der Kinder verschlüsselt. Insofern nichts Ungewöhnliches – zumindest auf den ersten Blick. Doch bei einem der Datensätze, einem Kind das mit den Namen EX-17 verschlüsselt wurde, tauchten Lücken auf. Es waren keine offensichtlichen Löschungen von Daten, alles eher wie ausgelassene Absätze, die den Eindruck vermittelten, dass jemand absichtlich schlampig bei der Dokumentation gearbeitet hatte. Das Kind war außerdem mit dem Hinweis „Projekt Ex-Phönix“ versehen. Damit konnte sie jedoch nichts anfangen.

Je länger sie in den Datensätzen wühlte, desto klarer wurde ihr, dass damit etwas nicht stimmte. Wochen, manchmal Monaten schienen in den Datumsangaben der Berichte zu fehlen. Aber warum? Samins Fingerspitzen trommelten ungeduldig auf der Kante der Couch. Imperiale Daten wurden in der Regel akribisch genau geführt. Sie hatte den Eindruck, dass jemand absichtlich Spuren verwischt hatte. Wer, warum, oder was für Daten eigentlich genau fehlten konnte sie nicht sagen. Sie war Pilotin, keine Slicerin. Die Suche wurde frustrierend. Sie warf sich schließlich in die Rückenlehne der Couch und rieb sich die Schläfen. Der Raum war still, nur das leise Summen des Terminals war zu hören. Es war ein Luxusrefugium, fühlte sich aber gerade eher wie der Abgrund eines schwarzen Lochs an. Sie brauchte eine Spur, einen Ansatz, um handeln zu können.
„Nachdenken, Samin“, murmelte sie sich selbst leise zu. Ihr Blick wanderte durch den Raum und blieb kurz an einer Flasche Corellianischen Whiskys hängen, die auf dem Beistelltisch stand, bevor er zum Fenster glitt. Hindurch konnte sie auf die Spitzen der Pyramiden des Sith-Tempels blicken. Der Ort strahlte eine undefinierbare Dunkelheit aus. Schon der Anblick verbreitete schlechte Laune. Sie stand auf, um besser hinausschauen zu können und verschränkte die Arme vor der Brust. Erinnerungen drängten sich auf – Sana, ihr Baby, das sie im Arm gehalten hatte. Hatte sie tatsächlich einen schweren Fehler begangen? Sie war nicht bereit gewesen, ein Kind großzuziehen. Sie wäre keine gute Mutter gewesen.

Ein Alarmton riss sie aus den Gedanken. Es war das Terminal. Ein Hinweistext breitete sich über den Bildschirm aus. Ihre Suchanfrage war auf ein Dokument gestoßen, für das ihre Sicherheitsfreigabe nicht ausreichte. Eine zivile Verwaltungsdatei, die nicht für den internen Gebrauch freigegeben war? In einem Kinderheim? Das war in der Tat ungewöhnlich. Mit zusammengekniffenen Augen begab sie sich zurück auf die Couch und warf einen Blick auf den Namen des Dokuments. „Projekt Ex-Phönix“. Samins Hände zitterten unwillkürlich. Schon wieder dieser Name. Was hatte das zu bedeuten?

Hastig sah sie sich nach einem Datenstick um und fand ihn in einem der Schubladen eines Schreibtisches. Nachdem sie ihn in das Terminal gesteckt hatte, kopierte sie alle relevant erscheinenden Daten darauf. Sie brauchte einen Slicer. Jemand, der sich Zugriff zu dem verschlüsselten Dokument verschaffen konnte. Einen Moment lang hielt sie inne und atmete tief durch. Dann packte sie den beschriebenen Datenstick, ihre Jacke, zog die Stiefel wieder an und machte sich auf den Weg. Es war Zeit, der Wahrheit näher zu kommen – egal, welche Abgründe auf sie warteten.


| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Arthios Inn | 55. Stockwerk | Empire-Suite |
Samin
 
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Shopa lenkte seinen klapprigen Speeder durch die kühle Morgenluft des Diamond Districts. Die goldenen schimmernden Fassaden der Wolkenkratzer spiegelten die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne wider, während holografische Werbebanner Luxus und Dekadenz verkündeten. Zwischen all dem Glanz wirkte sein abgenutztes Gefährt wie ein Schandfleck – ein dunkler Schatten in einer Welt aus Chrom und Glas. Das Penthouse von Ravok Thol thronte auf einem der höchsten Türme. Eine private Landeplattform erstreckte sich neben einer riesigen Panoramafensterfront. Rote Warnlichter blinkten an den Kanten, und Sicherheitssysteme summten leise. Der ehemalige Soldat flog seinen Speeder auf eine unauffällige Wartungsplattform und stieg aus. Kalter Wind biss in sein Gesicht, als er sich an der Seitenstruktur entlanghangelte und eine dünne Serviceleiter hinaufkletterte. Der Abstand zur schimmernden Glasfront des Penthouse-Balkons war gering, aber der Abgrund unter ihm gähnte unendlich. Er erreichte ein Steuerpaneel neben der Balkontür. Mit zittrigen Fingern zog er ein Multitool aus seinem Rucksack und öffnete das Gehäuse. Die feinen Drähte und Platinen schienen ihn zu verspotten. Nach einem tiefen Atemzug begann er zu arbeiten – Brücken setzen, Sicherheitsprotokolle überschreiben, Bypässe legen. Das war schon schwieriger als das Sicherheitssystem eines Speeders. Schweißtropfen rollten von seiner Stirn, als die rote Anzeige auf grün umsprang. Die Tür glitt lautlos auf.

Das Innere des Penthouse war beeindruckend. Ein Raum, der sowohl karg als auch luxuriös wirkte. Schwarz-glänzende Böden, weiße Ledermöbel, ein langer Tisch mit Kristallkaraffen und Gläsern. In einer Ecke summte eine große Computerwand – ein leuchtendes Netzwerk aus Datenströmen und Holoanzeigen. Ein Kamin flackerte träge in einer Ecke und tauchte den Raum in ein heimeliges, warmes Licht. Inmitten dieser kühlen Eleganz stand Ravok Thol. Mit dem Rücken zu Shopa. Sein schwarzer Mantel fiel makellos über breite Schultern, sein kantiges Gesicht schien aus Durastahl gemeißelt. Die blauen Schatten eines flimmernden Hologramms tanzten auf seinem kantigen Gesicht. Die Stimme eines Gesprächspartners verstummte gerade, als das Hologramm erlosch.


"…wenn ich falle, reiße ich euch alle mit."

Langsam drehte sich Ravok um. Er sah Shopa – zerlumpt, mit einem Blaster in der Hand und einem Gesicht voller Müdigkeit und Wut. Seine Augen – zwei kalte Splitter aus Eis – fixierten Shopa mit einem Blick, der gleichermaßen abschätzend wie gelangweilt war. „Ein Schlammhüpfer.“ Nutze Ravok die abfällige bezeichnung für Infanteristen. Seine Stimme klang wie das Knirschen alter Ketten. „Habe ich euch nicht alle im Dreck zurückgelassen? Oder bist du einer von denen, die noch kriechen, wenn der richtige Offizier es befiehlt?“ Der kahlköpfige Kopfgeldjäger hob seinen Blaster und zielte direkt auf Ravoks Brust. Seine Stimme war rau und voller Gift:Jenna lässt dich grüßen, ich soll dir persönlich die Eier abzuschneiden. Und ich werde einen Scheiß tun, ihr diesen Wunsch zu verweigern.“ Ein kaltes Lächeln huschte über Ravoks Lippen.Jenna… das naive kleine Ding. Und doch – so voller Hass. Hat sie dich hierher geschickt? „Ich bin nicht wegen ihr hier...“ Shopa Finger zuckte am Abzug. „Es gibt einen hübschen Preis für deinen Kopf und nur aus Neugierde, will ich wissen, welche Ratten das sinkende Schiff verlassen. Wer sitzt in deinem Schatten, Ravok? Wer zieht die Strippen?“ Ravok neigte leicht den Kopf, das kalte Lächeln blieb. „Die Wahrheit, Schlammhüpfer? Du bist zu spät. Die Ratten sind längst von Bord gegangen. Und du? Du wirst hier verrecken, bevor du auch nur einen Schritt näher an die Tür trittst.“ Ein tiefes, mechanisches Surren erklang aus den Schatten. Schwerfällige Schritte hallten auf dem glänzenden Boden wider. Aus den Schatten neben der Computerwand trat der Cyborg-Leibwächter hervor.

„Behandle unseren Gast höflich“, sagte Ravok ruhig und trat an die Fensterfront. Hier aktivierte er ein verborgenes Terminal: „Sicherheitskräfte – sofort zu mir. Und bereitet meinen Gleiter vor.“

Der Cyborg trat vor, seine Bewegungen flüssig, aber von mechanischer Präzision geprägt. In seiner Hand blitzte eine vibrierende Energieklinge auf. Eine groteske Mischung aus Mensch und Maschine: Sein linker Arm war vollständig kybernetisch, die Gelenke matt verchromt. Seine bläulich glühenden Augen fixierten Shopa mit kalter, erbarmungsloser Präzision. Jeder seiner Schritte ließ den Boden vibrieren, ein rhythmisches, schweres Dröhnen wie der Countdown einer Bombe. Die Brust des ehemaligen Schockboxers hob und senkte sich schnell, doch das war nicht nur Erschöpfung – es war die Wirkung der Kampfstimulanzien, die heiß durch seine Venen brannten. Die Welt war glasklar, jedes Detail schien messerscharf zu sein: das matte Glitzern der Energieklinge, die leichten Rauchschwaden die von den warmlaufenden Triebwerken des Gleiters hereinwehten, das metallische Zischen des Atemventils am Hals des Cyborgs. Und doch war da ein stechender Schmerz an seiner linken Seite, tief in seinen Rippen, wie ein glühender Nagel, der bei jeder Bewegung tiefer ins Fleisch gedrückt wurde.

„Bleib fokussiert… atmen… warten…“, ratterten seine Gedanken wie ein Trommelfeuer. Der Cyborg schnellte nach vorn, und Shopa reagierte instinktiv. Er warf sich zur Seite, spürte, wie die vibrierende Klinge durch die Luft zischte und nur Millimeter von seinem Gesicht entfernt war. Er landete hart auf der Seite, ein scharfer Schmerz schoss durch seine Rippen und raubte ihm für einen Moment den Atem schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen. Aber die Stimulanzien hielten ihn auf den Beinen. Er feuerte – ein, zwei, drei schnelle Schüsse. Nichts. Die Blasterbolzen prallten von der gepanzerten Brust ab, als wären sie Kieselsteine gegen eine Festungsmauer.


„Verdammtes Blechmonster!“ knurrte der Kopfgeljäger und stolperte rückwärts über einen zerbrochenen Stuhl. Er taumelte, seine Gedanken rasten:Zu schnell, zu stark. Ich muss ihn verlangsamen. Ich brauche einen Winkel, einen Vorteil.“ Während sie sich umkreisten, schob sich der Cyborg direkt vor die riesige Computerwand. Monitore flimmerten, einige zeigten noch statische Bilder von Sternenkarten und Überwachungsfeeds, andere sprühten Funken. Da ist meine Chance.“ Mit aller Konzentration, die ihm verblieb, hob Shopa seinen Blaster und feuerte auf die Bildschirme. Die Explosion war ohrenbetäubend. Funken stoben in alle Richtungen, Monitore platzten wie gläserne Granaten, und elektrische Entladungen zuckten wie Blitze durch die Luft. Der Cyborg brüllte – ein mechanischer, verzerrter Laut, der durch die Lautsprecher seiner kybernetischen Stimmbox kratzte. Er riss seine Arme hoch, um sein Gesicht zu schützen, und drehte sich leicht zur Seite. Die Synthhaut verbrannte, platzte auf und löste sich stellenweise wie verkohltes Pergament. Drähte lagen offen, Hydraulikflüssigkeit tropfte zischend auf den Boden, und darunter glitzerte der nackte Stahl eines präzisen Todeswerkzeugs. Da! Eine Schwachstelle!“

Zwischen Hals und Schulter klaffte ein Spalt, in dem Servomotoren und freiliegende Kabel sichtbar waren. Shopas Herzschlag hämmerten wie Trommelschläge in seinen Ohren. Er riss den Blaster hoch und drückte ab. Der rote Blasterstrahl fraß sich tief in die empfindliche Mechanik. Der Cyborg zuckte, seine massige Gestalt vibrierte, als würden seine Systeme von innen heraus explodieren. Die Energieklinge fiel klirrend aus seiner Hand, und seine Knie knickten ein. Mit einem mechanischen Stöhnen fiel er nach vorne, krachte schwer auf den Boden und blieb reglos liegen.[/i]

Stille.

Shopa stand keuchend da, die Rippen brannten wie ein Schmelzofen, seine Finger umklammerten den Blaster so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Er schmeckte Blut, vielleicht hatte die verletzte Rippe doch etwas perforiert. Doch die Kampfstimulanzien hielten ihn am Laufen, der Schmerz war nur ein fernes Echo irgendwo tief in seinem Körper.Ravok…“ knurrte er leise. Seine Augen suchten den Raum ab. Ravok durfte nicht entkommen. Der ehemalige Schockboxer sah sich im Raum um, hinter sich ging gerade der Turbolift auf und einige Uniformierte traten heraus. Ravok hingegen war schon in seinen Gleiter gestiegen. Shopa rannte auf die Plattform hinaus. Der Gleiter hob bereits ab. Ohne zu zögern steckte er seinen Blaster in das Achselholster, sprintete los und sprang. Seine Hände schlossen sich um die Kante des Gleiters. Der Wind peitschte in sein Gesicht, und die Welt unter ihm verwandelte sich in ein schwindelerregendes Kaleidoskop aus Licht und Schatten.

Er zog sich mühsam hoch, während Ravok in der Kabine saß und die Stadt unter ihnen immer kleiner wurde…



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Bastion-Sith-Tempel- Trainingsraum 21B- mit Niphira und Norag

Als sie Niphira in den Arm nahm, trat Norag näher zu ihnen und verdeckte wohl allen anderen die Sicht. Einmal mehr war Marlis froh, ihn da zu haben. Er kannte sich mit den Abläufen hier besser aus als sie. Allerdings liess Niphira sich die Geste nicht lang gefallen ,schälte sich schon bald aus der Umarmung und wischte sich über die Augen. Marlis konnte sich gut vorstellen, dass sie sich echt beschissen fühlte. Die Idee mit dem Quartier schien gut anzukommen, auch wenn Niphira sie korrigierte, dass das Quartier ihrer beider Zuhause war. Oder das der ganzen Gruppe. War ja auch egal. Hauptsache, sie waren erstmal ausser Sichtweite. Darum verliessen sie den Trainingsraum und begaben sich-flankiert von Norag- zum nächsten Turbolift. Dort wollte Marlis das Stockwerk anwählen, in dem sie das letzte Mal gewesen waren. Doch Niphira hielt sie auf und erklärte, dass sie woanders hin mussten. Irritiert sah sie ihre Freundin an.

«Wann sind wir denn umgezogen?»

fragte sie und sah zu Norag. Es war so viel passiert die letzten Stunden, da hatte doch niemand Zeit gehabt, umzuziehen? Auf jeden Fall ging es weiter nach oben als zuvor.

«Naja. Wenn der Eingang brennt merken wir es jetzt wahrscheinlich später.»

erklärte sie trocken. Als sie ankamen, straffte sich Niphira und schlüpfte in ihre Anführer-Rolle. Marlis nahm ganz natürlich die Position des Schlusslichts ein und versuchte, sich nicht zu neugierig umzusehen. Dabei hielt sie aber mehr Ausschau nach Fluchtwegen als nach anderen Sicherheitsvorkehrungen. Alle paar Meter stand irgendwer an der Wand. Bewaffnet und sicher aufmerksam. Wer auch immer hier rein- oder raus rennen wollte, kam nicht weit. Zumindest nicht, wenn er so aussah, als hätte er es zu eilig. Marlis war sich nicht sicher, ob sie sich deswegen besser oder hoffnungsloser fühlen sollte. Aber da sie zu Niphira gehörte, standen ihre Chancen vielleicht nicht schlecht, dass sie mit diesen Gestalten hier keinen Ärger bekommen würde.

Niphira blieb dann an einer Tür stehen und die beiden Gestalten verneigten sich und begrüssten sie alle mit Namen. Etwas, dass Marlis die Augenbraue heben liess. Das man die beiden Darth’s vor ihr kennen musste, wenn man Statue vor deren Haustür spielte, ok. Aber ihren Namen? Gut, auf der anderen Seite versperrte man ihr dann wahrscheinlich auch nicht den Weg, wenn sie hier rein wollte. Aber wie wahrscheinlich war es, dass sie ohne Niphira hier rum lief?

Das Quartier selbst war mehr eine Art Penthouse. Ein kleiner Flur, ein recht grosses Wohnzimmer und mehrere Türen, die an den Seiten abgingen. Für was brauchte man so viel Platz? Es sei denn, man feierte regelmässig Partys. Niphira erhob die Stimme und schickte alle raus, die nicht direkt zu ihr gehörten. Dann liess sie sich auf eines der Sofas fallen und sah aus, als hätte jemand sie verprügelt. Marlis presste die Lippen zusammen und sah auf ihre Freundin und dann zu Norag.

«Ok.Gibts hier ne Küche? Dann mach ich uns erstmal nen Tee und wir planen, wie es weiter geht. SO auf jeden Fall nicht.»

Damit machte sie sich daran, die Türen, die vom Wohnzimmer abgingen-zu untersuchen. Sie fand ein Bad, zwei Schlafzimmer und tatsächlich eine winzige Küche. Die aber- vom Kochfeld und ein paar Basics mal abgesehen- leer war. Kein Tee. Das bedeutete, sie musste von wo anders welchen holen. Und hier musste unbedingt eine Auswahl Tee rein. Marlis schloss die Tür und ging Richtung Ausgang.

«Hier gibts noch keinen Tee. Ich schau mal, ob ich was finde!»

Soviel zum Thema sie würde hier nicht alleine rumrennen. Dem entsprechend zögerte sie auch kurz an der Tür. Sie schloss die Augen, atmete tief durch und besann sich darauf, ihre Gedanken zu verbergen, wie Niphira es sie gelehrt hatte. Vielleicht konnte ihr einer der Statuen da draussen sagen, wo es was zu trinken gab. Sie durfte nur nicht so aussehen, als hätte sie sich verlaufen. Sie gehörte hier hin. Sie gehörte hier hin!Für Niphira! Mit deutlich mehr Entschlossenheit als sie wirklich fühlte öffnete sie die Tür und trat auf den Gang raus. Sie sah in beide Richtungen und musterte dann die Tür zu Niphiras Quartier. Problem 1: Wo gabs was zu trinken. Problem 2: Mit dem Getränk auch wieder die richtige Tür finden. Obwohl. Sie wusste, wie sich Niphira und Norag anfühlten. Eine Option, die sie irgendwie immer noch nicht automatisch auf dem Schirm hatte. Aber gut. Sie konnte die beiden wiederfinden. Dann musste sie nur jetzt noch aussehen, als wär es für sie normal, hier rumzulaufen. Noch einmal holte sie tief Luft und sah dann eine der Wachen an, die neben der Tür standen.

«Wo finde ich die Kantine?»

Wortlos zeigte er den Gang nach rechts unter und Marlis nickte.

«Danke.»

Dann machte sie sich auf den Weg. Wenn sie nur nicht so schrecklich nervös wäre! Sie fühlte sich, als wär sie hier eingebrochen und es war reine Glückssache gewesen, dass sie bisher nicht entdeckt worden war. Wenn sie sich jetzt vorstellte, dass hinter jeder dieser Türen ein Sith wohnte, der es mit Niphira aufnehmen könnte. Nein! Nicht dran denken, sonst würde sie hier noch in Panik geraten. Atmen. Aufrecht gehen. Nicht zu schnell. Sie ging schon schnell. Deutlich schneller als es normal wäre. Sie fühlte sich hier einfach verfolgt, auch wenn es wahrscheinlich nur die Blicke Wachen waren, die hier standen. Ihr Herz klopfte heftig, als sie die Kantine endlich erreichte. Sie hasste diesen Planeten! Sie hasste dieses Gebäude! Und sie hasste es, zu was es sie und ihre Freunde zwang. Und alle, die gern hier waren, waren Psychopathen. Was wohl die Mehrheit betraf. Waren doch alle irre hier.

In der Kantine entdeckte sie nur 5 andere Sith, die umgeben von zwei bis drei anderen an den verteilten Tischen sassen, assen und leise miteinander sprachen. Drei von ihnen hoben den Kopf und sahen sie an. Oh scheisse!Marlis bemühte sich, sie zu ignorieren und ging zu der Station, an der es Heissgetränke gab. Sie nahm die grösste Kanne und füllte sie mit heissem Wasser. So musste sie nicht gleich wieder hier raus musste. Rasch nahm sie auch ein paar Teebeutel und drei Tassen. Dann machte sie sich auf den Rückweg. Jetzt konnte sie nicht so schnell machen, wenn sie das Tablet heil zu Niphira bringen wollte.Das machte diesen Ausflug nicht besser. Lieber wär sie jetzt Barfuss über Scherben gelaufen als hier mit nem Tablet in der Hand über den Flur zu laufen. Aber sie schaffte es lebendig bis zu der Tür, hinter der sie ihre Freunde spüren konnte. Vorsichtig bugsierte sie das Tablet in Niphiras neues Quartier und stellte es dort auf den Wohnzimmertisch. Erst dann erlaubte sie es sich, wieder durchzuatmen und setzte sich. Sie lebte noch! Kaum zu glauben, aber wahr! Es durfte jetzt nur niemand ihren Puls kontrollieren oder den Kortisolspiegel messen. Ne Achterbahnfahrt war entspannender als hier Tee zu holen. Verdammtes Irrenhaus. Und sie war auf dem besten Weg, wirklich hier hin zu gehören. Nicht, weil sie eine Sith wurde, sondern weil es nur eine Frage der Zeit war, bis ihr hier auch eine Sicherung durchbrannte. Prima.

Bastion-Domäne der Oberen-Niphiras Quartier- mit Niphira und Norag
 
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