Bastion

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Zion schritt durch die endlosen, düsteren Korridore des Sith-Tempels, sein Ziel die Sanitätsstation auf der Domäne der Oberen. Sein Gang war schwer, kraftvoll, aber ohne Eile. Es war, als hätte er sich in einen Tunnelblick zurückgezogen, die Außenwelt ignorierte er vollständig. Jeder Schritt folgte einem unbewussten Automatismus, während seine Gedanken ihn in eine andere Welt zogen.
In seinem Kopf tobten zahllose Gedanken, die sich wie ein undurchdringliches Netz aus Zweifeln, Strategien und Fragen ineinander verschränkten. Wie stand Chäl Gyptser wirklich zu ihm? Waren ihre letzten Worte eine bloße Ermahnung gewesen oder schon eine direkte Drohung? Zion wusste es nicht. Doch er spürte, dass die Zirkelmeisterin sich in die Defensive gedrängt fühlte, wie ein verwundetes Tier, das jederzeit zurückschlagen könnte. Ihre Probleme mit dem Imperator waren offensichtlich, seine lange Abwesenheit hatte die Spannungen nur verschärft. Und wenn sie nun in die Ecke getrieben war, wer würde als erstes den Preis dafür zahlen?
Es bereitete Zion unteranderem auch Unbehagen, dass Kal’Lesu unweigerlich Einfluss auf sie ausübte. Der Zabrak würde zweifellos seinen Vorteil suchen und ihr Bericht erstatten, um Zion in ein schlechteres Licht zu rücken. Der heutige Vorfall würde ihm dabei nur in die Hände spielen. Zion erkannte, dass Kal’Lesu bereits die Weichen gestellt hatte, und vielleicht war die heutigen Ereignisse gerade der Tropfen, der das Fass überlaufen ließ.
Der massive Sith atmete tief ein, seine Atemmaske zischte leise, während er seine Gedanken zu ordnen versuchte. Er wusste, dass Vorsicht jetzt oberstes Gebot war. Vielleicht würde es nicht reichen, sich nur zu verteidigen. Er musste die Initiative ergreifen, bevor Kal’Lesu ihn endgültig in den Schatten drängte.
Zion beschloss, nach der Behandlung in der Sanitätsstation verschiedene Möglichkeiten durchzugehen, wie er seine Stellung im Zirkel festigen und stärken konnte. Die bittere Ironie war, dass er nicht aufgrund von Unfähigkeit oder Versagen in dieser misslichen Lage steckte. Nein, es waren die subtilen Intrigen, die persönlichen Fehden und Empfindlichkeiten der Zirkelführung, die ihn in diese Krux gebracht hatten.
Das Wissen, dass er hier nicht aufgrund mangelnder Leistung, sondern aufgrund von politischen Spielen gefangen war, nagte an ihm. Doch es würde ihn nicht brechen. Er war der 'Hammer von Bastion', und er würde diesen Sturm überstehen und stärker aus ihm hervorgehen.

Zion kam an der Sanitätsstation an und ein Sanitätsdroide schwebte rasch auf ihn zu und begann, ihn effizient zu scannen. Zion ließ es geschehen, seine Gedanken schweiften jedoch ab. Während der Droide mit einem kurzen Checkup und der Analyse seines Blutbildes sowie seiner körperlichen Werte beschäftigt war, bemerkte Zion etwas, das er lange nicht zugelassen hatte, ein Gefühl von Erleichterung.

Endlich, dachte er, als die Vorbereitungen für die Behandlung begannen. Bald würde er diese Maske abnehmen können, die ihn seit dem Vorfall auf Galantos begleitete und gleichzeitig gequält hatte. Obwohl die Atemmaske eine gewisse Bedrohlichkeit in seinem Auftreten verlieh und ihn unnahbar machte, war sie in Wahrheit ein ständiges Hindernis gewesen.
Nie hatte er sich mit der Apparatur vollständig wohlgefühlt. Die drückende Enge, das metallische Knistern beim Ein- und Ausatmen, das subtile Surren bei jeder Bewegung, all das hatte ihn nicht nur physisch eingeschränkt, sondern auch mental belastet. Selbst in den ruhigsten Momenten war da immer ein leises Unbehagen, das nicht verschwinden wollte.
Die Maske hatte ihm geholfen, den Schmerz zu dämpfen, doch sie konnte ihn nie ganz zum Schweigen bringen. Jeder Atemzug, jede Bewegung, selbst das Sprechen, alles war von dieser subtilen, aber unnachgiebigen Qual begleitet gewesen. Zion hatte gelernt, mit diesen Einschränkungen zu leben, doch er wusste, wie sehr ihn das in seiner Stärke und in seinem Denken beeinträchtigt hatte.
Nun, da die Behandlung begann und die Aussicht auf eine Heilung greifbar wurde, spürte Zion eine wachsende Vorfreude. Es war kein sentimentales Gefühl, sondern vielmehr ein Triumph, ein weiterer Schritt, um die Hindernisse, die ihn einschränkten, zu überwinden. Die Dunkle Seite war eine Quelle der Stärke, aber in Momenten wie diesen erkannte er, wie wichtig es war, auch körperlich makellos zu sein.

Der Droide wand sich an Zion und gab ihn mehrere Anweisungen. Zion legte seine Rüstung und Oberbekleidung ab und setzte sich auf die sterile Behandlungsliege. Präzise befestigte der Sanitätsdroide mehrere Leitungen und Sensoren an seinem Oberkörper und begann mit der Analyse seines Zustands.
Die Wirkung der Narkose setzte schnell ein. Ein leichter Schwindel breitete sich aus, gefolgt von einem Gefühl der Schwere, das seinen Körper vollständig einnahm. Seine Augen schlossen sich, und er glitt in die Dunkelheit.
Der Droide überwachte die Anzeigen und begann mit dem Heilungsprozess. Die Vitalfunktionen des Sith wurden kontinuierlich überprüft.

***Es herrschte Dunkelheit.***


Unter der Narkose lag Zion reglos, bis plötzlich ein reiner, unerträglicher, heller Schmerz durch seinen Körper schoss, heiß und schneidend wie flüssiges Feuer. Seine Muskeln spannten sich reflexartig, und die Monitore zeigten hektische Ausschläge. Der Schmerz war überwältigend, durchgehend und intensiv, als ob sein Körper gegen die Heilung rebellierte.




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[Bastion - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Sera & Agatosh]
Sera ließ ihren Arm mehrmals um ihre frisch geheilte Schulter kreisen, um die Beweglichkeit zu prüfen. Der Schmerz war gegangen und sie nickte zufrieden. Die Medi-Droiden hatten ganze Arbeit in kurzer Zeit geleistet. Mit dem Schmerz war nun auch jede Ausrede gegangen, den bevorstehenden Übungskampf nicht ernst zu nehmen. Sera hatte geahnt, was auf sie zukommen würde und zur Sicherheit gleich ein paar Bacta-Pflaser, die letzten vier, auf Vorrat aus der Med-Station mitgenommen.

Ihr Blick lag auf Agatosh, dem blauen Riesen, der bereits im Zentrum des Trainingsraumes stand, das aktivierte Lichtschwert im Anschlag. Das inzwischen vertraute, pulsierende Geräusch der Laserklinge erfüllte die ionisierte Stille des Raumes. Ihr Kampfpartner war ein massiver, disziplinierter Hüne mit der Geschwindigkeit eines Raubtiers. Er besaß keinen ihr bekannten Humor, weshalb sie wusste, dass er keine Schwäche in seiner Mitschülerin dulden würden. Aber genau deshalb war er der richtige. Er würde sie nicht schonen und warf somit der perfekte Trainingspartner.

Ohne ein Wort – ungewöhnlich für Sera – aktivierte sie ihre eigene Lichtklinge. Das rote Leuchten übertrug dem Ort eine unheimliche Aura. Ein kühnes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, während sie ihre Waffe in die defensive Haltung hob, die Zion sie gelehrt hatte und machte ein paar vorsichtige Schritte zur Seite, um den richtigen Winkel zu finden. Die roten Augen des Chiss verfolgten sie unablässig und aufmerksam. Agatosh schien vollkommen im Hier und Jetzt. Er war eine Kampfmaschine, das hatte er ihr und allen anderen schon mehrfach bewiesen. Sera machte sich derweil keinerlei Illusionen über ihre eigenen Fähigkeiten. Sie war keine großartige Schwertkämpferin und gegen jemanden wie Agatosh – oder sonst irgendjemanden – konnte sie sich nicht rein auf ihre Kraft verlassen. Die Schülerin beobachtete seine Bewegungen genau. Sein massiver Körper täuschte über die Präzision und Geschwindigkeit, über die er verfügte, hinweg. Sie hatte es schon oft genug gesehen. Wenn Agatosh entschied, zuzuschlagen, war er unaufhaltsam und erbarmungslos. Sera musste auf ihre eigenen Stärken vertrauen – Intuition und Timing.

Ihre Knie beugten sich unmerklich, um sich auf das Kommende vorzubereiten. Sie ließ die Dunkle Seite durch sich strömen, spürte sie wie ein Flüstern in ihrem Hinterkopf – eine Verbündete, die ihr die richtigen Schritte, die richtigen Antworten in jeder Prüfung zuflüsterte. Sie schärfte ihre Sinne, beschleunigte ihre Reaktionszeit. Als Agatosh sich bewegte, war es, als sei ein Schalter umgelegt worden. Sein erster Angriff kam blitzschnell, ansatzlos aus dem Nichts, und zielte auf ihre linke Seite. Sera wich aus, das Lichtschwert fest in der Hand und ließ seine Klinge knapp - sehr knapp - an sich vorbeiziehen. Sie nutzte ihre Intuition und die Lehren aus der Zions Übungen auf Galantos, indem sie die Energie des Schwunges verwendete, um es sofort mit einem Konter zu versuchen. Ein schneller, gezielter Schlag, der auf seine Hüfte abzielte. Der Hüne hatte dies aber kommen sehen und reagierte seinerseits mit einer fließenden Blockbewegung. Er wirkte mühelos. Ihre beiden Klingen prallten mit einem Zischen aufeinander und Sera spürte die Wucht des Aufpralls in ihren Armen.

Die zierliche Dubrillianerin taumelte leicht, umschloss den Griff ihres Lichtschwertes jedoch fester, während sie ihre Drehung vollendete, um den Schwung abzufangen. Er war noch viel schneller, als sie erwartet hatte. Der kurze Anflug von Überraschung war auf ihrem Gesicht lesbar. Agatosh war nicht nur schneller und stärker, er war auch diszipliniert und besaß viel mehr Erfahrung. Er würde keine Fehler machen.

Sera senkte ihr Lichtschwert leicht und schritt zurück, nur für einen Moment, um sich neu zu fokussieren. Dann begann sie erneut, sich um ihn herum zu bewegen, eine Schwäche in seinem Abwehrmuster suchend. Das stellte sich schnell als Fehler heraus. Agatosh besaß aufgrund seiner Armlänge eine viel größere Reichweite als sie. Mühelos konnte er nach ihr ausholen, wann immer sie zum Angriff ansetzen wollte und verhinderte ihre Bemühungen bereits im Ansatz. Sie kam nicht an ihn heran, was sie aber musste. Das Ganze hier war sinnlos, wenn sie ihn nicht in einen Kampf auf kürzeste Distanz verwickelte. Agatosh behandelte das hier nicht als Spiel. Oder doch? Wie dem auch sei, Sera hatte sich vorgenommen, aus jeder Bewegung, aus jedem Schlag ihres Gegenübers etwas zu lernen. Wahrscheinlich würde sie hier und heute nicht gegen ihn gewinnen – aber das war auch nicht das Ziel.

Während sie selbst immer wieder kleine Angriffe versuchte, die sie mal mit einer Drehung, mal mit einer plötzlichen Finte kombinierte, wehrte der Chiss jeden Angriff ab. Wann immer er selbst, perfekt ausbalanciert, seine Waffe nach ihr schwang, hatte sie Mühe, diese zu parieren oder auszuweichen. So würde es nichts werden. Wenn sie diszipliniert kämpfte, hätte sie weiter keine Chance. Es brauchte etwas vom Sera-Spezial.

Sie schloss für einen winzigen Moment die Augen, in dem sie sich ganz auf die Dunkle Seite fokussierte. Sie spürte die unheilige Macht, das energetische Kribbeln, dass sie zu jederzeit umgab und das nur darauf wartete, genutzt zu werden. Mit energischem Ausdruck auf dem Gesicht schoss sie voran, legte ihren Körper in eine Drehung und schwang ihr Lichtschwert auf seine rechte Flanke. Agatosh konnte dieses Vorhaben wahrscheinlich bereits im Ansatz ablesen, machte einen Schritt zur Seite und begab seine Waffe in die entsprechende Blockposition. Nur, dass er dort nie ankommen würde. Sera nutzte ihre Verbindung zu Macht, um eine unsichtbare Mauer, einen konzentrierten Stoß, aus dieser Richtung auf ihn zu schleudern. Sein Lichtschwert nun nicht an der Position, die er beabsichtigt hatte, schwang Sera sich erneut konträr zu ihrer Eingangsbewegung und holte aus unerwartet spitzem Winkel aus, um auf seine nun ungeschützte, linke Seite zu zielen.


[Bastion - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Sera & Agatosh]
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Agatosh, Sera

Der ganze Weg von der Trainingshalle bis zur Krankenstation und wieder zurück war in völliger Stille verlaufen. Und nun standen sie sich gegenüber, beide rote Lichtschwerter gezückt. In regungsloser Pose hielt Agatosh die Klinge in seiner Rechten gerade so, dass sie nicht den Boden streifte. Der blaue Berg scannte Sera mit seinen unheimlichen roten Augen und analysierte jede Regung in ihrer Miene. Ihr Lächeln, ihre kurze gedankliche Anstrengung, als sie sich so positionierte, wie ihr Meister es ihnen gezeigt hatte. Ihr Warten auf seinen ersten Zug, das Suchen nach irgendeinem Anhaltspunkt, wie dieser wohl erfolgen würde. Den wachsamen Sinnen des Chiss entging nichts davon. Seine Kontrahentin hingegen schien sich mehr der Macht hinzugeben.
In einem einzigen und besonders angesichts seiner monströsen Körpergröße unheimlich schnellen Zug holte Agatosh aus, bevor er den ersten Schlag ausführte. Zuerst zielte er vertikal, der mächtige und beidhändige Hieb auf das Mädchens herabdonnernd, als ob er damit einen Felsbrocken spalten wollte. Doch der Angriff war nicht geradlinig – in einem fließenden Übergang änderte sich der Winkel und der Schlag wandte sich in horizontaler Linie abrupt nach links. Seine Kontrahentin hatte die Instruktionen und Vorführungen ihres gemeinsamen Meisters vorhin wohl tatsächlich aufmerksam verfolgt, denn der Angriff des Hünen bildete diese bis aufs letzte Detail genau ab und sie wäre anderenfalls nicht vorbereitet gewesen. Er kam nämlich mit einer solchen Geschwindigkeit, dass sie nur einen knappen Moment Zeit hatte, um zu reagieren. Ihr Körper glitt fast unmerklich zur Seite, ein winziges, geschicktes Ausweichmanöver, das den Unterschied ausmachte. Seine Klinge verfehlte sie nahezu um Haaresbreite.

Mit einer lockeren und fast schon eleganten Parade blockte Agatosh nun ihren ambitionierten Konter in Richtung seiner Hüfte. Die Klinge traf auf die vibrierende Lichtklinge des Chiss und prallte ab, ohne dass sein Stand oder seine Haltung auch nur ansatzweise wankten. Und dennoch: Trotz der scheinbaren Mühelosigkeit der Parade; etwas in Agatoshs Blick änderte sich. Dieser kurze Augenblick war flüchtig, aber er war nicht zu verkennen. Der Chiss realisierte, dass seine
Mitschülerin die Sache ernstnahm. Sie wollte sich beweisen. Wusste, dass sie Dinge erwarteten, für die sie bereit sein musste. Und sie gab sich nahezu voll und ganz der dunklen Seite der Macht hin - besser, als ihm es bisher gelang, mit Ausnahme vielleicht den Kämpfen auf Galantos.

Sie schien sich nun voll und ganz auf ihre Intuition und ihre Machtsinne zu verlassen und brachte etwas Distanz zwischen den blauen Berg und sich. Und Macht hin oder her - Agatosh hatte nicht vor, sich von
Sera düpieren zu lassen. Er musste seine Dominanz festigen. Seine Vorteile als Kämpfer nutzen, um seine Nachteile in der Bindung zur Macht auszugleichen. Erst dann würde er sich darum kümmern können, sich dieser Schwachstelle zu widmen.
Als
Sera also begann, die Distanz zu nutzen, um leichtfüßig um ihn zu tänzeln, entschied er sich dazu jeden ihrer versuchten Angriffe im Keim zu ersticken. Immer sobald sie versuchte, irgendeine vermeintliche Schwachstelle zu finden und zuzustechen, würde er ihr zuvorkommen. Und genau dies zeichnete sich nun auch ab:

Kaum, dass sie sich in eine angreifende Position begeben konnte, reagierte Agatosh sofort und ließ seine Klinge ihr den Wind aus den Segeln nehmen. Jeder ihrer Bewegungen, jeder noch so kleine Schritt, wurde sofort in einem entschlossenen und ihr zuvorkommenden Angriff vereitelt. Es war fast so, als ob er ihre nächsten Züge bereits kannte, als er jeden ihrer Versuche im Keim erstickte, bevor sie die Möglichkeit hatte, überhaupt erst zum Angriff anzusetzen. Und dennoch parierte sie jeden seiner Hiebe, wenn auch mühevoll. Und wenn ihr dies nicht gelang, so konnte sie zumindest ausweichen. Agatosh war noch weit davon entfernt, frustriert zu werden, jedoch musste er sich ein weiteres Mal eingestehen, dass er seine
Mitschülerin unterschätzt hatte.

Und mit einem Mal war es so weit: sein wachsamer Blick hatte erkannt, wie sie also doch - spürbar verstärkt durch die Macht - zu einem Angriff ansetzte, dem er nicht einfach zuvorkommen konnte. Mit einem mutigen und insbesondere schnellen Manöver, das er in dieser Form vor allem nicht von
Sera erwartet hatte, wirbelte sie auf ihn zu und schwang in Richtung seines rechten Torsos. Agatosh wusste, was zu tun war und war im Gedanken bereits mitten in seinem Konter, ehe seine parierende Bewegung plötzlich zunächst blockierte und dann in eine Richtung umgelenkt wurde, in der er ihren Angriff unmöglich mit der Klinge abwehren konnte. Sie hatte ihn verarscht.

Mit einer blockenden Schulterrolle, einem improvisierten oder auch instinktiven Manöver, das man eigentlich aus dem Boxkampf kannte, drehte der Hüne seinen monströsen Körper gerade noch seitwärts ab, doch die Lichtklinge seiner Mitschülerin steuerte unlängst unausweichlich auf ihr Ziel zu. Mit einem ohrenbetäubenden Knirschen streifte sie die gepanzerte Platte an seiner Schulter, von wo aus sie hauchzart an seinem Schulter und Kopf vorbeizischend letztlich ins Leere geleitet wurde. Sie hatte es tatsächlich geschafft. Nur die massive Rüstung des Chiss hatte ihn davor geschützt, dass
Sera seine Haut verbrannte. Ihn vielleicht so sehr verwundete, dass seine Kampfbereitschaft dadurch so sehr eingeschränkt war, dass sie ihn vollständig überwältigen konnte. Wahrscheinlich, so dachte er, hätte sie diese Chance sofort genutzt, um ihn töten. Sein von einem frustriertem Grollen begleiteter Konterhieb verfehlte das Ziel noch deutlich und durch den Schwung ihres erfolgreichen und gleichzeitig ins Leere gehenden Angriffs konnte Sera wieder mehrere Meter zwischen sich und Agatosh bringen.

Wieder standen sich die beiden gegenüber und die
Schülerin blickte ihn sichtlich überrascht an. Es war wohl das erste Anzeichen von Verletzlichkeit, das sie innerhalb eines wie auch immer gearteten Schlagabtauschs mit ihm jemals gespürt hatte. Der Chiss senkte langsam seinen Blick auf die beschädigte Schulterplatte und die kokelnde Schneise auf dieser. Die rot glühenden Augen fixierten die unentwegt kochende und von der Klinge zerrissene Stelle seiner Sith-Rüstung und ruhten auf dieser für eine gefühlte Ewigkeit.

Dann schwenkte sein Blick langsam hinüber zu
Sera, die noch immer mit aktiviertem Lichtschwert gegenüber von ihm stand. Sie konnte die Veränderung in seiner Haltung spüren – der Zorn, der in ihm aufstieg, war schließlich schwer zu übersehen. Es war keine Explosion der Wut, die man von einem emotionalen Mann erwarten würde. Es war vielmehr eine stille, aufgestaute Wut, die sich in den Tiefen seines leblosen Blicks sammelte. Etwas in ihm war getroffen worden – und während er sich sonst in seiner stoischen Art bemühte, diese Regung zu verbergen, war sie nun unmissverständlich spürbar.

Seine Aura verfinsterte sich merklich und legte sich wie ein dunkler Schleier um den kolossalen Körper des blauen Bergs, von wo aus sie langsam in alle Ecken des Raumes strömte. Anders als bei
Sera war diese Aura nicht feurig und leidenschaftlich, sondern manifestierte sich einfach nur in bloßer grausamer und letzten Endes brutal-stumpfer Kälte. Sein Gedicht war halb verdeckt, doch der Ausdruck in seinen sonst so leblosen Augen deutete an, dass er in diesen Augenblicken nichts lieber getan hätte, als ihren Körper mit einem einzigen Hieb zu halbieren. Die Spannung innerhalb des Raumes wirkte entzündlich wie ein Pulverfass. Jedoch richtete sich sein Zorn nicht hauptsächlich auf seine freche Mitschülerin, die ihn auf ihre Art besiegt hatte. Dieser Zorn hatte keinen klaren Feind und keine klare Richtung – er war ein Teil von ihm, der ihn bisher wie ein schwarzer Schatten verfolgt hatte. Der ihn seit jeher begleitet hatte, ihn nie wirklich verlassen hatte und der sich nun endlich zu einem Sturm zusammenbraute. Sera hatte ihn bloß zum Vorschein gebracht.

"Ich bin enttäuscht. Hast Du Dich wirklich von dieser Göre überrumpeln lassen?"

Bedrohlich langsam, fast wie in Zeitlupe, drehte er sein Haupt und sein Blick wanderte zur Tür und den zwei Gestalten, die sich durch diese Zutritt zum Trainingsraum verschaffen wollten. In seiner durch Zorn verschwommenen Sicht erkannte er die offenbar wieder gerichtete Visage von Xaro und die Silhouette seiner Begleitung. Ein Zabrak wie Kal'lesu: großgewachsen, muskulös und finster dreinblickend. Seine rot-schwarze Haut verlieh seinem Antliz etwas teuflisches. Die beiden Sith-Schüler - oder war der Zabrak nur ein Jünger? - , die mit einer anmaßenden Selbstverständlichkeit in den Raum eintreten wollten, stießen plötzlich gegen eine unsichtbare Barriere. Xaro und der Zabrak standen einen Moment lang still, als ob sie einen Widerstand gegen Agatoshs kalte Aura spürten. Der Blick des Zabrak wanderte nun doch etwas unentschlossen hinüber zu dem Blondschopf an seiner Seite.
Die roten Augen des Chiss hingegen hatten sich unlängst in die beiden
Eindringlinge gebohrt. Nun lag es an Sera; entweder würde sie besonnen reagieren und irgendwie dafür sorgen, dass dieser Kampf (noch) nicht stattfinden würde. Oder Agatosh würde Xaro dessen Meister als quer auf der Wand verteilte Blutlache hinterlassen.

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Agatosh, Sera, Xaro, unbekannter Zabrak
 
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Ein markerschütterndes, abscheuliches Geräusch aus der Kehle des Sith-Executors hallte durch die sterile Stille der Krankenstation. Zion, reglos auf der Behandlungsliege, wurde von einer Welle unmenschlicher Schmerzen heimgesucht. Die Qualen waren wie ein glühender Dorn, der sich durch seinen gesamten Körper bohrte, doch ihr Ursprung lag tief in seinen Atemwegen und Lungen. Der Schmerz war so intensiv, dass selbst unter der Narkose sein Körper unwillkürlich zuckte, die Monitore mit hektischem Alarm reagierten. Die Dunkelheit um ihn herum schien von diesem qualvollen Moment durchbrochen, ein verzweifelter Ausdruck seines Leidens, bevor er verstummte in fast schon beschaulicher Bewusstlosigkeit.

Langsam öffneten sich seine Augen blinzelnd Liedern. Mit etwas Zeit nahm er das grelle und unnatürliche Licht an der Decke der Krankenstation verschwommen war. Je öfters er seine Augen schloss und öffnete wurde seine Sicht klarer. Zion wollte sich aufsetzten, doch es gelang ihm nicht. Seine Handgelenke und auch sein Hals wurden fixiert und ließen ihn an Ort und Stelle liegen. Er wollte nach dem Droiden rufen, doch statt wurde kam nur dumpfe Geräusche hervor. Geräusche, welche von einem Rauschen bekleidet wurden. Nun fühlte Zion die Apparatur, welche eigentlich verschwunden sein sollte weiterhin an sich angebracht.

Wenige Sekunden danach erschien der Medi-Droide, seine Sensoren blitzten auf, als er Zions Werte und den Zustand des Sith-Executors prüfte. Nachdem er die Daten analysiert hatte, begannen seine mechanischen Arme, Zion behutsam zu befreien. Ein kurzer Moment der Stille trat ein, bevor der Droide in seiner monotonen, mechanischen Stimme fortfuhr.


Komplikationen sind aufgetreten. Die Bacta-Lösung, die für Ihre Behandlung verwendet wurde, hat unerwartete Reaktionen in Ihrem System ausgelöst. Ein größerer Schaden im Halsbereich wurde angerichtet, Ihre Stimmbänder und Lunge wurden weiter in Mitleidenschaft gezogen. Es war ein äußerst kritischer Zustand, sie sind nur knapp mit Ihrem Leben davongekommen.“

Die Worte hallten in Zions Verstand wider, während die Realität seines Zustands ihn traf wie eine Schockwelle.

„Die Bacta-Lösung war verunreinigt und wurde sofort dekontaminiert. Ihre inneren Organe sind stabil, aber… Ihre Verletzungen haben eine unerklärliche Resistenz gegenüber Bacta entwickelt. Eine vollständige Heilung ist derzeit nicht möglich. Ihre Wunden werden sich nicht weiter verschlechtern, doch sie bleiben bestehen. Das Bacta wird im Labor untersucht, erste Ergebnisse weisen auf eine Vergiftung hin.“


Zion lag in der Stille, das unaufhörliche Pochen in seinem Körper erinnerte ihn nicht nur an die Unvollständigkeit seiner Heilung, sondern auch daran, wie nah er dem Abgrund gewesen war. Sein Überleben war ein Hauch von Zufall, sowie die Vergiftung kein Zufall sein konnte.

Zion zog mit routinierten Bewegungen seine schwere Rüstung an, das Metall klirrte leise, als er die einzelnen Teile befestigte. Den Umhang legte er sich über die Schultern, dessen dunkler Stoff bei jedem Schritt sanft gegen seine Beine schlug. Seine Bewegungen waren langsamer und schwerfälliger als gewöhnlich, die Schmerzen in seinem Körper und die Nachwirkungen der Behandlung machten sich bei jedem Atemzug bemerkbar.
Mit schwankenden, aber entschlossenen Schritten machte er sich auf den Weg in sein Domizil. Die kühlen Korridore des Sith-Tempels schienen endlos, die Schatten an den Wänden wirkten fast lebendig, doch Zion achtete nicht darauf. Sein Ziel war klar, und nichts würde ihn davon abhalten.
Während er sich durch die düsteren Hallen bewegte, bediente er seinem Kommunikator und verfasste eine kurze Nachricht. Seine Finger schwebten kurz über den Tasten, bevor er sie mit Präzision und Schlichtheit tippte.

„Sonea, ich erwarte dich bei mir. Sofort.“


Kaum hatte er die Nachricht abgeschickt, setzte er seinen Weg fort, die Müdigkeit und den Schmerz in seiner Haltung verborgen. Sein Geist war ein Wirbel aus Gedanken, aber sein Ziel blieb klar, er musste handeln, bevor die Ereignisse ihn erneut überrannten.



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Seras atmete schwer. Ihre Brust hob und senkte sich spürbar. Die Lichtklinge in ihrer Hand vibrierte. Sie hatte es tatsächlich geschafft, ihn zu treffen – den unbezwingbaren blauen Berg. Er hatte ihr nur eine winzige Öffnung zum Zuschlagen gegeben, aber die hatte gereicht, um ihre Klinge durch seine gepanzerte Schulterplatte gleiten zu lassen. Doch im Gegensatz zu Selbstzufriedenheit oder Freude über den Erfolg – spürte sie etwas anderes.

Die Dunkelheit des Trainingsraums hatte eine neue Qualität angenommen. Gemeint war nicht das Licht. Alles hier war schwerer, erdrückender, als hätte jemand die Luft mit literweise Blut getränkt. Seras Blick ruhte auf dem Chiss, dessen massiver Körperbau wie eine Statue inmitten des Trainingsraumes verharrte. Sie spürte seinen Zorn. Es war aber kein Feuer, das loderte, so wie bei ihr – es war ein schleichender, eiskalter Sturm, der alles zu ersticken drohte. Seine Aura war ganz anders als die ihre. Währed ihre Leidenschaft und Impulsivität sie antrieb, saß in ihm eine tiefe Wut. Es war ein tiefer, stiller Ozean aus Dunkelheit.

Seras Herz schlug schneller. Allerdings nicht aus Angst. Viel mehr war es die elektrisierende Spannung, die brutale Energie in der Macht, die die Dunkle Seite in ihr kitzelte. Sie fühlte sich lebendig, an den Rand ihrer Emotionalität getrieben. Ein Hochgefühl, eine Ektase. Diese dunkle Energie erregte sie.

Ihr Atem ging schwer, während sich die Tür zum Trainingsraum öffnete. Mit verzerrter Grimasse warf sie einen Blick aus ihren Augenwinkeln auf die Eindringlinge. Was sie sah, erzürnte sie. Es war nicht Zion, ihr Meister, der zurückgekehrt war, um sich ein Bild über ihre Fortschritte zu machen. Stattdessen stolzierte Xaro daher, begleitet von einem rot-schwarzen Zabrak. Kal’Lesus Schüler hatte sich also seinen eigenen Agatosh organisiert. Wie niedlich. Sie hätte sich ja über die Unterbrechung gefreut – jetzt wo ihre Schulter wieder kuriert, und keine Wächter, kein Extinktor und kein Zion hier war, um sie aufzuhalten. Doch sie kochte. Sie hatte gerade genug damit zu tun, die Naturgewalt zu genießen, die Agatosh’s Welle aus Zorn in der Dunklen Seite verursachte. Alles, was sie in diesem Moment wollte, war sich in diesem Gefühl zu suhlen.

Doch eines hatte sie nicht bedacht. Der Anblick der beiden Fleischpakete schien die Wut des Hünen nicht zu bremsen oder ihn abzulenken. Stattdessen schien er sie nur noch konzentrierter auszustoßen. Seras Nackenhaare stellten sich auf und ein wohliger Schauer überkam sie, der sie lustvoll stöhnen ließ. Sie leckte sich mit der Zunge über die Oberlippe, während sie beobachtete, wie die beiden Eindringlinge an eine unsichtbare Mauer stießen und für einen Moment an Ort und Stelle verharrten. Der rote Blick des blauen Ungetüms hatte seine neue Beute erfasst. Sera konnte nur erahnen, was nun geschehen, was er mit ihnen veranstalten würde. Sie würde es genießen.

Ein diabolisches Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. Ihre Augen waren wahnhaft geöffnet. Mit einer Handbewegung griff sie in die Macht hinaus – allein das Gefühl, mit dieser aufgeladenen dunklen Seite in Kontakt zu treten, sorgte für ein weiteres enthusiastisches Stöhnen -, bewegte ihren Arm in Richtung des Eingangs und ließ die schwere, stählerne Tür zum Trainingsraum hinter Xaro und seinen mitgebrachten Kumpanen schließen.


„Hier geblieben“, lachte sie mehr als dass sie es sprach. „Ihr kommt gerade richtig.“

Sie deutete mit dem noch immer aktivierten roten Lichtschwert in ihre Richtung, sah dann aber zu Agatosh. Sein Blick war pure Finsternis. Die Dubrillianerin konnte spüren, wie ihr Herz schneller schlug. Sie konnte die Spannung in seinem Körper sehen, den kaum zurückgehaltenen Drang, zuzuschlagen, zu vernichten. Sie spürte seinen Zorn in der Mitte ihres eigenen Körpers.

Xaro, wie schmeckt das Frühstück, nachdem man zuvor den Boden des Sith-Tempels geküsst hat?“ Sie ließ die Worte in der Luft hängen.

„Du bezeichnest dich selbst als den Bodensatz des Sith-Tempels?“, gab er zurück. Das war gut. Er war schlagfertiger als sie gedacht hatte. Sera lachte ermuntert. Doch in ihren Augen funkelte keine Belustigung, höchstens Lust. Sie schwenkte ihre Hand leicht, sodass das rote Leuchten ihres Lichtschwerts von den Wänden des Raumes widerspiegelte und ihn in eine blutige Atmosphäre tauchte.

„Hat dir dein neues Maskottchen sein Rückgrat geliehen?“ Ihre Augen wanderten kurz zum Zabrak, der ein vernarbtes Gesicht trug, das vor unterdrücktem Zorn bebte.

„Diese Wut“, hauchte sie.

„Lass sie raus! Oder bist du hier die Babysitterin?“ Sie hickste vergnügt.

Nein. Du bist nur der Idiot, der bereit war, für ihn in den Tod zu marschieren?“ Ihre Stimme war nun süßlich, begleitet von einem Hauch gespieltem Mitleid. Der Zabrak zischte vor Wut, machte einen Schritt vorwärts und gab eine Bemerkung von sich, in einer Sprache, die Sera nicht verstand. Xaro hob seine Hand, um sein Begleittier zurückzuhalten.

„Sie will dich nur provozieren“, gab er zu verstehen.

„Ja, das will ich!“ Sie nickte bestätigend. Dann wandte sie sich wieder zu Agatosh, der die beiden Eindringlinge weiterhin mit seinen glühend roten Augen fixierte. Seine Statur wirkte wie ein dunkler Koloss, ein unaufhaltsames Biest, das jeden Moment bereit war, zu töten. Sera spürte, wie seine Energie durch den Raum strömte und ihn erfüllte, alle um ihn herum umfing und beinahe darin erstickte. Doch statt davon abgeschreckt zu sein, nährte sie sich daran. Sie sog seine Dunkelheit in sich auf, ließ sie durch ihre Adern fließen und verstärkte damit ihre eigene Verbindung zur Macht. Sie hatte keine Ahnung, was das war, oder wie sie das vollbringen konnte, aber es fühlte sich für sie ganz natürlich an. Und es betörte sie.

Xaro verschränkte die Arme vor der Brust, seine Haltung versuchte selbstsicher zu wirken, doch Sera bemerkte die kleinen Anzeichen. Er war nervös. Die Art, wie sich seine Finger in die Ärmel gruben, das Zucken seines linken Auges. Er wusste, dass er sich in Gefahr befand. Und der Zabrak? Sein Blick lag hauptsächlich auf Agatosh, als würde er ihn einschätzen wollen. Aber es gab nichts einzuschätzen. Es gab nichts, was er gegen diese pure Gewalt unternehmen konnte. Sera ließ ihre Klinge nach unten sinken und drehte sich mit einer beinahe träumerischen Bewegung von den beiden Eindringlingen weg, während ihre Augen weiterhin den lustgetränkten Wahnsinn in sich trugen. Sie schritt langsam zu Agatosh, jede Bewegung bewusst und katzenartig, als wollte sie die Spannung in die Länge ziehen. Die Aura der Dunklen Seite, die von ihm ausging, schien wie eine Motte zum Feuer zu ziehen. Als sie nur wenige Schritte vor ihm stand, blieb sie abrupt stehen. Ein verrücktes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie hob ihre freie Hand.


„Ber ch'ah, Agatosh. Are vah vit'cim'i ch'auh are vah ch'at hunter? Are vah nan'ei tta g'et ch'a beast ch'auh ch'at? Ch'auh csarcican't vah baseb over etah?“ („Sag mir Agatosh, bist du das Opfer oder bist du der Jäger? Bist du nicht mehr als ein Biest, oder bist du der Meister deines eigenen Schicksals? Sollen sie darüber entscheiden? Oder entscheidest du über sie?“), gab sie in allem Cheunh, das sie auf Lager hatte, an ihn. Ihre Stimme war untersetzt von einem lüsternen Unterton und aufreizendem Gekicher. Alles was nun fehlte, war der richtige emotionale Anreiz. Sie stellte sich auf ihre zarten Zehenspitzen. Mit ihrer bereits erhobenen, freien Hand, griff sie in die verletzte Schulter des Hünen und riss ein Stück seiner verbrannten Haut heraus.

Die kanalisierte Wut, die aus ihm herausdrang, nahm sie völlig in sich auf. Sie biss sich triebhaft, fast sinnlich auf die Unterlippe und stöhnte erneut unterdrückt.

„Ich weiß, was ich bin!“ Und damit nutzte sie die Stärke, die ihr die dunkle Seite verlieh, lenkte die Kraft in ihre Beine und stieß sich von Agatosh ab. Mit einem Rückwärtssalto landete sie vor den beiden Eindringlingen und schwang ihre Klinge nach Xaro.

[Bastion - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Sera, Agatosh, Xaro, unbekannter Zabrak]
 
Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Q’Tahem, Lord Kirain, Lady Lanesra

Kestrel erstarrte, als ihre Antwort durch die düstere Stille der Zelle drang. Die Kälte in seinen Augen verriet ihr, dass es nicht die Antwort war, die er hören wollte. Ein unerklärlicher Knoten bildete sich in ihrem Magen, als ihr klar wurde, dass ihre Worte nicht das ersehnte Ende ihrer Qualen bringen würden. Was wollte er hören!? Die Frage schien einfach, fast harmlos, und dennoch hatte sie ihr keine Erlösung gebracht. Es war, als hätte sie gegen eine unsichtbare Wand gesprochen, die ihre Worte verdrehte, bis sie bedeutungslos waren.

Ihre Gedanken wurden jäh unterbrochen, als die Peitsche mit einem brutalen Zischen durch die Luft sauste und auf ihre Hüfte traf. Der erste Schlag war ein infernalischer Schmerz, der ihren Körper durchzuckte und sie unwillkürlich zusammenfahren ließ. Die scharfe, brennende Wucht des Treffers durchströmte sie wie ein Feuer, das von ihrer Haut bis in ihre tiefsten Nerven reichte. Kestrel schrie laut auf, unfähig, den Schmerz zu verbergen, der sich wie ein endloses Echo in ihrem Körper ausbreitete. Das Schreien verschaffte keine Erleichterung, sondern verstärkte nur die Hilflosigkeit, die sie fühlte.Ihr ganzer Körper spannte sich reflexartig an, was die Ketten noch tiefer in ihre Haut schnitten und die Gelenke schmerzhaft strapazierten. Die kalten Fesseln, die sich um ihre Gliedmaßen gruben, fühlten sich wie eiserne Klauen an, die sie erbarmungslos in die unausweichliche Folter zwangen.

Als der Sith-Krieger drohend die Peitsche erneut in der Luft schwang, zuckte Kestrel abermals zusammen, ihre Muskeln zitterten unter der Anspannung und der puren Angst vor dem nächsten Schlag. Ihre Haut kribbelte vor Erwartung, der Schmerz war noch immer so lebendig und präsent, dass sie sich kaum traute zu atmen.


„Ich bin nur ein Mensch!“

Schrie sie schließlich, ihre Stimme war panisch, wütend und voller Verzweiflung. Schweißperlen liefen ihr über die Stirn, während sie versuchte, die Tränen zurückzuhalten, die in ihren Augen brannten.

„Egal, ob ich eine Jedi bin oder war oder für das Imperium als Bürgerin arbeiten würde – ich bin nur ein Mensch!“

Ihre Worte waren ein verzweifelter Versuch, die Grausamkeit dieses Wesens zu durchbrechen. Sie fühlte sich wie ein Tier, in die Enge getrieben, ohne Fluchtmöglichkeit. Die Ketten erlaubten ihr nicht, ihren verletzlichen Körper vor der Peitsche zu schützen oder sich zu wehren. Kestrel wusste, dass es noch nicht vorbei war. Sie wusste, dass die schwereren Fragen kommen würden – die Fragen, die sie auf keinen Fall beantworten wollte, denn sie könnten Leben zerstören. Aber wie lange würde sie noch durchhalten können? Der Schmerz hatte sie bereits an den Rand ihres Verstands getrieben, und die Aussicht auf weitere Schläge ließ sie nur noch tiefer in die Furcht sinken.

In dieser dunklen Zelle, gefangen in dem Kettengestell und der unnachgiebigen Brutalität ihres Peinigers, wurde Kestrel von der schrecklichen Gewissheit übermannt: Es würde kein Entkommen geben, und der Weg vor ihr war mit Schmerz und Leid gepflastert. Er würde sie niemals frei lassen. Die Sith würden sie niemals als Bürgerin gehen lassen. Wie kam sie nur auf diese abstruse Idee? Selbst wenn er zustimmen würde, so würde er ihr nur falsche Hoffnungen machen, doch momentan war ihre Zukunft nur mit Hoffnungslosigkeit erfüllt. Sie wollte keine Jedi mehr sein… .


Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Q’Tahem, Lord Kirain, Lady Lanesra
 
Bastion / Center / Arthious-Boulevard / Kath-Bürogebäude / Arbeitszimmer / Sane

Etwas ungewöhnliches ging auf Bastion vor. Das war spätestens seit dieser Nachricht klar. Doch aktuell wollte jemand an der Spitze des Imperiums nicht, dass etwas davon nach Außen dringt. Dafür wurde gründlich gesorgt. Als sie vor wenigen Tagen auf dem Arthious-Boulevard vorfuhren, war dieser schon wie ausgestorben. Sie mussten mehrere Kontrollpunkte passieren, bevor sie überhaupt zum Büro kamen und selbst hier war man vor den Sicherheitskräften nicht sicher. Sein Vater meinte, dass sie nach Namen und Adressen von Mitarbeitern des Unternehmens und Geschäftspartnern gefragt hätten. Das merkwürdige dabei war, dass sein Vater dabei sehr beunruhigt wirkte. Sanes Vater war Vieles, aber sicher war, dass ihn nichts so schnell aus der Fassung brachte. Diese Vorgänge waren nicht normal.

Seitdem verbrachte sein Vater die Tage im Regierungsgebäude, das weiter unten am Boulevard lag, und beriet sich mit seinen Kontakten. Im Büro selbst war er nur noch, um zu schlafen und auch Sane hatte sich eines der Arbeitszimmer geschnappt, um dort die Nacht zu verbringen. Sein Vater hatte ihm aufgetragen, hier die Stellung zu halten, was Sane befolgen wollte, auch wenn ihm die Rolle etwas fremd vorkam. Immerhin hatte er mit Vaters Geschäften nie etwas zu tun gehabt. Aber so saß er zumindest an der Quelle der imperialen Gerüchteküche. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sein Vater herausfand, was los war. Doch bis dahin hieß es warten.

Sane verbrachte die Tage mit Buchhaltung und mit wenigen geschäftlichen Gesprächen. Wobei eigentlich niemand so recht übers Geschäft reden wollte. Schnell kam ihm der Verdacht, dass einige wohl den guten Kontakt zur Kath-Holding nutzen wollten, um Neuigkeiten zu erfahren. Dass sie jedoch nichts über die aktuellen Vorgänge wussten, wurde entweder mit Unglaube oder einem spöttisch wissenden Lächeln beantwortet, das Sane innerlich zur Weißglut trieb. Er hatte es früher schon gehasst, wenn er nur der "Sohn des Barons" war und damit wie eine zweitklassige Version seines Vaters behandelt wurde. Nach 20 Jahren hätte er gedacht, dass er über solche Gefühle längst hinweg war, aber offensichtlich hatte er sich da geirrt.

Das Piepen seines ComLinks im Schreibtisch unterbrach ihn beim Mittagessen.


"Mylord, Lieutenant Samin möchte Sie sprechen."

Schon wieder jemand von den Sicherheitskräften?

"Wir haben schon alles dreifach ausgehändigt, was die Behörden verlangt haben. Was wollen sie dieses Mal?"

"Lieutenant Samin sagt, sie habe Dokumente für Sie."

Irritiert kniff Sane die Augen zusammen und musterte verwundert das Tisch-ComLink. Dokumente für ihn? Was für Dokumente konnte ein Offizier des Imperiums für Sane oder - was wahrscheinlicher war - seinen Vater haben? Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.

"Der Protokolldroide soll sie zu mir bringen, Danke."

Schnell ließ er sein Geschirr mit den Essensresten in einer Schreibtischschublade verschwinden, kontrollierte seine schwarze Tunika mit den goldenen Verzierungen auf Flecken und strich noch schnell eine Falte glatt, bevor ein kleines Licht am Schreibtisch ihm anzeigte, dass der Droide mit dem Gast da war. Mit einem Knopfdruck öffnete sich die Tür. Sane erhob sich, ging um seinen Schreibtisch herum und schüttelte die Hand der Offizierin. Sie war eine Chiss, was die blaue Haut und die roten Augen sofort verrieten. Sane schätzte, dass sie etwas jünger als er selbst war.

"Sane von Kath, freut mich, Sie kennenzulernen. Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten? Bitte, setzen Sie sich."

Er begleitete sie durch das geräumige Büro zur Sitzecke mit dem Panoramafenster. Von hier aus hatte man einen hervorragenden Blick auf den Boulevard, der aktuell jedoch eher ein unheilvoller Anblick war mit seinen Militärpatrouillen und den wenigen Zivilisten dazwischen. Von hier aus fiel sein Blick außerdem auf ein Hologramm. Es zeigte eine Chiss und einen hochgewachsenen, athletischen Mann. Beide trugen Uniformen und schienen für die imperialen Streitkräfte zu werben. Die verblüffende Ähnlichkeit zu der Frau, die gerade bei ihm im Büro saß, war ihm dabei nicht entgangen.

"Vermutlich wollen Sie meinen Vater sprechen, Lieutenant. Leider ist er aktuell sehr beschäftigt. Wie Sie draußen vielleicht bemerkt haben, ist die Lage hier am Boulevard etwas... angespannt."

Sane musterte die Offizierin neugierig. Er kannte die Ausgaben und Unternehmen der Familie Kath mittlerweile gut, doch dass sein Vater die imperiale Propaganda gefördert hatte, war ihm neu. Vielleicht mit einer Spende, die Sane in den Büchern übersehen hatte.

"Wie kann ich Ihnen denn weiterhelfen, Lieutenant?"

Bastion / Center / Arthious-Boulevard / Kath-Bürogebäude / Arbeitszimmer / Sane, Samin
 
Bastion - Sith Tempel - Vor dem Trainingsraum 21B
Darth Nydak (Norag), Marlis und Darth Makhaira
Norag's Schiff: Droide "T1gA" (NPC), Lilya
und die Zwillinge (NPC)

Man merkte definitiv das was mit Darth Makhaira nicht stimmte, alleine das sie scheinbar selbst die Antwort von Marlis sehr irritierend fand und noch mal nachfragte, obwohl es nur eine Antwort auf ihre Frage war. Bei der Gegenfrage hob Norag etwas eine Augenbraue und sah sie an.

"Wir sind eine Gruppe und halten zusammen."

Sagte er ruhig zu ihr, aber er hielt sich kurz und knapp, es war zu merken das sie selbst sehr in Gedanken versunken war und scheinbar sehr viele davon gerade im Kopf hatte. Kein Wunder bei dem was in den letzten Tagen so alles passiert war, alleine der Ausraster im Schiff hat es schon deutlich gemacht, da sie sonst nie so ausfällig wurde wenn man sich gegeneinander geholfen hatte. Kurz seufzte er und verdeckte dabei die Sicht auf die beiden als Marlis ja beschloss ihre Freundin in den Arm zu nehmen, wobei Niphira das nicht lange zuließ, was hier verständlich war. Kurz darauf gingen sie zu dritt zu einen der Turbolifte und gerade als Marlis das Stockwerk eingeben wollte, hinderte die Sith sie daran und meinte sie müssten woanders hin. Die Frage und der Blick dann zu Norag ließ ihn nur die Schultern zucken. Er wusste auch noch nicht das sie scheinbar umgezogen waren. Aber was er merkte war, es ging höher als das letzte Mal als er mit Lilya hier war. Und bei den Worten von Marlis musste er schief grinsen.

"Vielleicht auch nicht so schlecht..."

Kam nur knapp von ihm. Es war eine ruhige Fahrt nach oben, keiner sagte nur einen Ton und als die Tür aufging, schien seine Meisterin wieder eine Art Maske aufzuziehen um nicht aufzufallen. Darth Nydak tat das selbe und folgte ihr wie es sich gehörte als Schüler. Obwohl Schüler war er ja nicht mal mehr, er hatte einen Darth Titel und gehörte somit zu den Kriegern hier. Aber dennoch ist er ein ehemaliger Schüler von Darth Makhaira! Das stand fest und würde sich nie ändern. Durch den Gang waren mehrere Türen und an jeder Tür stand mindestens ein Jünger als Wache, bei manchen Türen sogar zwei von ihnen. Scheinbar war das eine Aufgabe der Jünger hier Wache zu halten, aber waren sie dennoch vertrauenswürdiger als wenn man ausgebildete Wachen hier hin stellte? Als Niphira an einer der Türen stehen geblieben war, begrüßten sie zwei Jünger mit einer tiefen Verbeugung und zählten alle drei Namen auf. Interessant, so wussten sie zumindest, wer dazu gehörte und wer nicht, so konnte keiner einen Raum betreten der nicht dazu gehören würde. Das war an sich gut, so hatten sie zumindest ihre Ruhe gehabt.

Die neue Unterkunft schien viel größer zu sein als die alte wo er noch mit Lilya saß. Er war ebenfalls etwas überrumpelt von der Größe her. Das hier hätte vom Platz her schon fast sein Raumschiff sein können. Auch wenn es vielleicht kleiner war, aber es wirkte sehr groß im ersten Moment. Was wohl noch höhere Tiere hier hatten? Den Platz von zwei seines Raumschiffes? Norag schüttelte den Gedanken ab, da er gerade nicht wichtig war, da er zu den anderen beiden sah und alleine wie Niphira, nachdem sie die Jünger raus schickte nur noch wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa saß war irgendwie Besorgnis erregend. Der Zabrak musste doch was tun können und Marlis Worte waren auch klar, erst mal Tee und dann schauen wie es weiter geht und erkundete die anderen Räume. Als sie dabei feststellte das es in der Küche nicht einmal Tee gab ging sie zur Tür und der Zabrak sah noch kurz hinterher, aber als er was sagen wollte, war sie schon zur Tür raus. Marlis würde schon klar kommen... Oder?

Währenddessen sah er zu Niphira die immer noch stumm da wie ein geschlagener Hund saß. Darth Nydak atmete einmal tief ein und aus.


"Meisterin?"

Fragte er vorsichtig damit sie nicht komplett aus dem Konzept gerissen wird. Dabei ging er zu ihr und setzte sich auf das Sofa gegenüber um auf Augenhöhe... Mehr oder weniger zu sein. Es war immer noch seltsam, das sie so klein ist und der andere Körper war immer noch etwas befremdend. Aber da mussten sie nun alle durch, vor allem sie selbst. Dabei würde aber jeder der Gruppe helfen, dass alles gut wird, irgendwie. Daher schaute er sie an, wie immer, als wäre sie in ihrer alten Gestalt. So damit es auch für sie nicht befremdend erscheint so angesehen zu werden.

"Ich kann mir nicht einmal ausmalen, wie es dir geht. Aber ich kann mir gut vorstellen, das es nicht leicht gerade ist, vor allem für dich. Aber wir sind eine Gruppe und wir halten immer zusammen, egal was da kommen mag."

Sagte er sachte und seine Aura hellte auch etwas mehr wieder auf, hier musste er nicht so viel der Dunklen Macht um sich hüllen.
Kur darauf kam auch Marlis wieder, man merkte als sie das Tablett mit heißem Wasser, Tassen und Teebeuteln abstellte, wie nervös sie war. Norag wollte jetzt nicht wissen wo vom Gefühl her ihr Herz sitzen würde und lächelte sachte und zeigte mit einer Geste das sie sich dazu setzen soll, auch damit sie sich runterfahren konnte. Sie mussten jetzt gemeinsam schauen, das sie ihre Meisterin wieder auf die Beine bekommen. Auch wenn ein Teil der Gruppe fehlte. Lilya und sein T1gA waren noch in seinem Schiff, zumindest dachte er das, da es noch keine weiteren Änderungen oder Ankündigungen von den beiden kamen. Achja und die Zwillinge musste da noch sein, sie gehörten ja nun dazu.


Bastion - Sith Tempel - Darth Makhairas Quatier
Darth Nydak (Norag), Marlis und Darth Makhaira
Norag's Schiff: Droide "T1gA" (NPC), Lilya
und die Zwillinge (NPC)
 
| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Kath-Bürogebäude | Sanes Arbeitszimmer |
Samin & Sane

Samin saß im Arbeitszimmer von Sane von Kath und versuchte, ruhig zu bleiben. Die Situation machte ihr es jedoch nicht leicht. Er war jünger als Samin erwartet hatte, besaß eine schmächtige Statur und kastanienbraune Haare. Seine schwarze Tunika war tadellos und goldene Verzierungen darauf verliehen ihm einen Hauch Erhabenheit. Sie wurde nicht unfreundlich begrüßt, ihr wurde sogar eine Erfrischung angeboten, nachdem sie sich selbst vorgestellt hatte. Von Kath führte sie in eine Sitzecke, von der aus man einen hervorragenden Blick auf den Arthious-Boulevard hatte.

„Einen Caf, vielleicht?“, antwortete sie unbeholfen und warf flüchtig einen Blick auf ihr eigenes Konterfeit am gegenüberliegenden Gebäude. Schlechter hätte das Timing nicht sein können. Das Büro an einem solch prestigeträchtigen Ort musste Unsummen verschlungen haben. Es war ihr Pech, dass die Familie von Kath sich es offenbar leisten konnte. Ihr Mantel fühlte sich hier im Büro plötzlich zu warm an, doch sie zog ihn nicht aus. Ihre Gedanken rasten, während sie es vermied, ihrem Gegenüber direkt ins Gesicht zu schauen. Der Datenstick lag schwer in ihrer Manteltasche. Rian hatte gesagt, dass es leicht sein würde. Einfach in den Slot und wieder raus. Ha. Witzig.

Ihre Augen wanderten zu einem Terminal, das direkt auf dem Schreibtisch des Kath-Erben stand. Vielleicht könnte sie es schaffen, aber dazu müsste sie näherkommen – und vor allem herausfinden, wie sie Sane ablenken könnte. Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie zuckte leicht, als hätte sie ganz vergessen, dass vermutlich von ihr erwartet wurde, mit ihm zu reden.


„Ja, eigentlich wollte ich mit ihrem Vater sprechen“, begann sie zögernd, die möglichen Strategien im Kopf abwiegend. Rian hatte auf dem Datenstick eine Reihe von Dateien platziert, die so wirkten, als beinhalteten sie relevante Geschäftsmetadaten. Ein genauerer Blick würde sie allerdings als das identifizieren, was sie waren: Müll-Dateien. Wenn sie den Junior von Kath davon überzeugen konnte, den Stick in sein Terminal zu stecken, dann konnte das hier immer noch funktionieren. Das Problem bestand in dem Risiko, dass der Stick zu lange im System blieb und damit für das Netzwerk als Hack erkennbar wäre. Sane von Kath wüsste dann natürlich sofort, von wem der Stick war und dann hätte sie ein mehr als großes Problem.

Ihre Finger nestelten nervös an dem Stick in ihrer Tasche. Sollte sie es wagen? Noch konnte sie sich aus der Situation herauswinden – sagen, dass sie nur mit seinem Vater persönlich sprechen würde, oder alles als Missverständnis deklarieren und einfach gehen, wie ein geschlagener Hund mit eingezogenem Schwanz. Das Risiko war einfach enorm. Sollte sie hier und jetzt scheitern, würde sie nicht nur sich selbst, sondern auch Rian und – noch viel schlimmer – Sana in Gefahr bringen. Aber hätte sie eine andere Chance an die Informationen zu kommen, die sie benötigte?

Ein weiterer kurzer Blick auf das Terminal ließ sie schlucken.


„Es … ist wirklich beeindruckend, was ihre Familie hier aufgebaut hat“, hörte sie sich selbst sagen, bevor sie die Worte zurückhalten konnte. Es war, als stände sie neben sich und hörte jemand Fremdes mit ihrer Stimme sprechen. Gelogen war es jedoch nicht. Es war beeindruckend. Der Kath-Name war in Bastion nichts Unbekanntes, auch wenn Rian sie darüber aufklären musste, wofür genau er stand. Macht, Reichtum und Einfluss hatte sie sich gemerkt.

„Sie könnten mir helfen“, ihr Blick richtete sich nun auf Sane von Kath. Dieses Mal hielt sie ihn. Sie hatte einen Entschluss gefasst, der Risikoreich war, ihr jedoch natürlicher von der Haut ging, als dieses ganze Geheimagenten-Spiel, das Rian für sie vorgesehen hatte.

„Ich … untersuche einen Fall. Ein Unternehmen namens ‚Aurean Transit‘. Ihre Familie wollte es kaufen. Was können Sie mir dazu sagen?“

Sie beobachtete Sane aufmerksam, in der Hoffnung in seiner Reaktion einen Funken von Überraschung oder anderen Anzeichen zu entdecken. Ihre eigene Nervosität versuchte sie nun hinter einer aufrechten Haltung und einem festen Blick aus ihren roten Pupillen zu verbergen. Rian hätte ihr vermutlich ins Ohr geflüstert, dass sie einen taktischen Fehler machte. Aber Samin war überzeugt, dass ein direktes Gespräch mehr erreichen konnte. Es war einfach so ein Gefühl, das sie nirgendwo drauf beruhen lassen konnte.

„Das Unternehmen …“, sie stockte kurz. „Hören Sie, das ist keine offizielle Geschichte. Ich bin nicht als Lieutenant des Imperiums hier. Es ist etwas persönliches.“

Damit ging sie nun volles Risiko. Samin wusste, dass sie sich auf dünnem Eis bewegte. Sie konnte sich nicht sicher sein, wie viel Sane von Kath wusste – oder ob er überhaupt etwas wusste. Wenn er keine Verbindung zu Aurean Transit hatte, dann würde er vielleicht nur mit der Schulter zucken und das Gespräch an dieser stelle beenden. Während sie auf eine Reaktion wartete, glitt ihr Blick erneut unwillkürlich aus dem üppigen Panoramafenster. Glaselemente des gegenüberliegenden Gebäudes – oberhalb ihrer eigenen Holo-Propaganda – spiegelten den Arthious-Boulevard wider, der merkwürdig ausgestorben wirkte. Dann war da eine Bewegung, ein Schatten, es blitzte in einem der oberen Stockwerke des Gebäudes auf.

Instinktiv zog Samin die Stirn kraus. Ihre Konzentration wankte, als sie versuchte, zu erkennen, was da gerade passiert war. Zunächst schien es nichts weiter als ein Lichtspiel zu sein, eine harmlose Reflexion der Sonne auf dem Glas. Doch dann fiel ihr Blick auf eine Gestalt, die sich abrupt nach hinten warf, als ob sie gestoßen worden wäre – ein Mann in imperialer Verwaltungsuniform, kaum zu erkennen durch die Distanz und die Scheibe. Doch die Scheibe zerbarst in tausende Stücke, als sein Körper rücklinks hindurchsegelte. Es wirkte fast surreal, wie er ins Leere - vorbei an ihrem eigenen riesigen Holo-Gesicht - stürzte, bis sein Körper mit einer unheimlichen Endgültigkeit auf dem Boulevard aufschlug.

Samin erhob sich sofort – geschockt – und stieß dabei den frisch servierten Caf über den teuren Tisch.


„Was zum … ?!“

| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Kath-Bürogebäude | Sanes Arbeitszimmer |
Samin & Sane
 
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Bastion/ Center/ Arthious Boulevard/ Auf der Straße des Platztes/ Samin und Sane

Porter lief gedankenverloren über die Wege des Arthious Boulevard. Es war schön hier, doch dass sah der junge Agent gerade nicht so wirklich.

Sie kam aus der Mittagspause, aber ihre Gedanken wanderten schon wieder an ihrem Schreibtisch und diesen lästigen Bericht, denn sie heute noch unbedingt fertig schreiben wollte.

Die schwarze Schirmmütze hatte sie tief ins Gesicht gezogen, als sie weiterlief. Eigentlich versuchte sie sich auf ihrem Weg nicht ablenken zu lassen, doch ein Blick an die großen leuchteten Propagandabilder der Gebäude ließ sie dann doch stehen bleiben.

Das Geräusch von brechendem Glas ließ Jean erschrocken zusammenzucken. Reflexartig sah sie nach oben gegen das Licht. Erst erkannte sie kaum etwas, erste Scherben, die am Boden aufschlugen.

Der Agent wich einen Schritt zurück. Sie sah das etwas viel, aber es ging irgendwie alles zu schnell. Ihr Gehirn brauchte ein paar Minuten, um zu realisieren, dass ein ebenfalls Uniformierter Mann hart auf dem Boden aufgeschlagen war.

Geschockt, stand sie ein paar Augenblicke einfach nur so da. Ihr Gehirn konnte, dieses surreale Ereignis nicht so richtig verarbeiten.

Als sie sich wieder rühren konnte sah der Agent nach oben zu dem Gebäude, aus dem der Mann gestürzt war. Eigentlich hätte man erwarten sollen, dass sie erst nach dem Mann sah, aber Jean war sich sicher, dass er diesen
Fall aus der Höhe einfach nicht überlebt haben konnte.

Bastion/ Center/ Arthious Boulevard/ Auf der Straße des Platztes/ Samin und Sane
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Agatosh, Sera, Xaro, unbekannter Zabrak

Verschwommen nahm Agatosh die Wortfetzen des Wortgefechts wahr, das sich zwischen den drei anderen im Raum abzeichnete. Der Hass des Chiss wuchs in ihm dabei kontinuierlich weiter, ähnlich wie ein Tsunami, der sich nur noch wenige hundert Meter vor dem Aufbranden an der Küste zusammenbraute. Dabei lähmte er ihn fast vollständig, sodass er nur im Zentrum des Raums stand und einfach nur Löcher in die beiden Eindringline starrte, während sich in seinem Kopf hunderte unterschiedliche Szenarien abspielten, in denen er sie beide nacheinander zu Brei trat. In einem davon schlug er einen von ihnen sogar mit dem anderen als stumpfe Waffe zu Brei. Selbst als Sera direkt an ihn herantrat und seine Muttersprache bemühte, tat sich nichts und sein Blick blieb starr. Das eheste, was seine Mitschülerin noch bewirkte, war seinen Zorn zusätzlich anzuheizen. Warum beherrschte diese kleine F überhaupt seine Sprache? Hat sie in ihrer Dorfschule im Süden Dubrillions zu den Strebern gehört, die fünf verschiedene Sprachen flüssig beherrschten und es den anderen unter die Nase reiben mussten? Sie hatte es überhaupt nicht verdient Cheunh zu sprechen. Begleitet von ihrem manischen Kichern, stöhnte Sera geradezu ekstatisch und langsam schienen ihre unterschiedlichen Auren zu konvergieren. Das leidenschaftlicher Feuer der ehemaligen Widerstandskämpferin traf auf die finstere Kälte des ehemaligen Gladiators und Söldners. Und anstatt sich gegenseitig zu bedrängen, schob sich Agatoshs Kälte zügig unter die Hitze Seras, um sie gen Drecke zu drücken. Ein Gefühl, dass der blaue Berg umso mehr hasste. Die beiden Auren verschwammen so zu einer aufziehenden Sturmwolke und als Sera noch ein Stück näherkam und sich an seiner verkokelten Rüstung, unter der es doch Teile seiner Haut in Mitleidenschaft gezogen hatte, zu schaffen machte, zeigte der Hüne noch immer keine Regung. Er konnte ihren nächsten Schritt aber fühlen, bevor sie überhaupt dazu ansetzte.

Sich gekonnt von ihm abstoßend, sprang Sera mit einem akrobatischen Manöver, das Agatosh nur über seine Machtinne wahrnahm, die seine eigentlichen Sinne vollständig übernommen hatten, mit gezückter Klinge zu den beiden Eindringlingen. Als das feurige Duell zwischen den beiden Schülern begann, spürte der Chiss, wie der andere Kerl ihn erst weiter verunsichert anstarrte und dann doch sein Lichtschwert zückte, um Xaro zur Hilfe zu kommen.

Instinktiv und ohne dass Agatosh auch nur ansatzweise die Kontrolle über die Situation hatte, zuckte seine Hand vorwärts, die den Griff seines inzwischen deaktivierten Lichtschwerts noch fest umklammert hielt. Langsam hob die unsichtbare Kraft den
Zabrak vom Boden, und seine Hände griffen nach seiner Kehle, wo sie verzweifelt versuchten, den unsichtbaren Griff des Hünen zu lösen. Doch vergeblich. Mit langsamen, stampfenden Schritten näherte sich der Hüne mit eisiger Miene seinem verzweifelten Ziel - den Kampf, der um die beiden herum stattfand, dabei komplett ausblendend.

Mit einer erschütternden Wucht traf die Stirn des blauen Bergs die Nase des
Zabrak, und mit einem ohrenbetäubenden Knall stürzte der in der Luft zappelnde Gehörnte zu Boden, auf dem sich sofort seine rote Körperflüssigkeit verteilte. Ein hämisches Lächeln, das sich langsam und unheilvoll auf seinen maskierten Lippen abzeichnete, verzerrte jetzt Agatoshs Gesicht. Mit einer kalten, beinahe spöttischen Geste griff seine Hand nach dem Kinn des Nichtmenschen, drückte es dabei so hart zusammen, dass ein durch Mark und Bein gehendes Knacken der Kieferknochen zu hören war, und zog ihn mit brutaler Gewalt auf die Knie.

Der
Zabrak, von dem Aufprall noch immer benommen, versuchte sich irgendwie aus dem festen Griff zu lösen, doch Agatosh gab nicht nach. Er sog die pure Verzweiflung und Panik förmlich in sich auf, was seine Besessenheit nur zusätzlich verstärkte, die sowohl ihn als auch sein Opfer unter Kontrolle behielt. Inmitten dieser Rage spürte Agatosh urplötzlich, wie Xaro in seinen Rücken sprang, der seinem Komplizen zur Hilfe eilen wollte und sich dafür wohl von Sera hatte lösen können.

Mit einer blitzschnellen Bewegung schnellte die Klinge aus dem Griff seines Lichtschwerts, um den tödlichen Angriff zu parieren. Die beiden wild Funken schlagenden Lichtschwerter nun dicht aneinandergepresst, trennten die Gesichter der beiden Schüler wenige Centimeter. Agatoshs glühenden Augen brannten sich in die angestrengte Visage des Blondschopfs, der mit einem geschickten Satz nach hinten auswich und sich vor der Tür positionierte.

"Ihr seid VERRÜCKT GEWORDEN! Die beiden Schüler eines hochrangigen Extinktors zu überfallen..."

Sein Blick wanderte hinunter zum Zabrak, der sich kriechend hinter den zornig brüllenden Xaro begeben hat und sich dort nun auf wackeligen Beinen aufstellte. Mit einem kampfeslustigen Feixen glitt seine Lippe über das Blut, das quer über sein Gesicht tropfte, ehe er sich scheinbar vom Schmerz beflügelt fing und in Kampfstellung brachte.

"...WIE ZWEI VERDAMMTE TIERE!"

Agatosh, noch immer fest im Griff der dunklen Macht in ihm, spürte nun die Präsenz seiner Mitschülerin, die sich neben ihn stellte. Mit einem raubtierhaften Grollen preschte er dann nach vorne, um sein Schwert auf das erstbeste Ziel herabdonnern zu lassen, das sich ihm anbot.

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Agatosh, Sera, Xaro, Zabrak
 
Bastion / Center / Arthious-Boulevard / Kath-Bürogebäude / Arbeitszimmer / Sane, Samin

In einem anderen Kontext wäre diese Unterredung gänzlich anders verlaufen. Eigentlich war diese Szene nahezu absurd, doch er hatte damals auf Ryloth und später auf Aradia wertvolle Erfahrungen für Situationen wie diese gesammelt. Er war auf Bastion und bot einer imperialen Offizierin eine Erfrischung an. Auf Corellia waren Leute wie Samin seine Ziele gewesen und er hätte sie ohne mit der Wimper zu zucken erschossen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Er wusste, zu was das Imperium und seine Diener imstande waren und dass dem jemand entgegen treten muss. Diese Erkenntnis hatte ihn maßgeblich dazu bewogen, von Zuhause wegzulaufen, die Neue Republik aufzusuchen und ihrer Armee beizutreten. Zugegeben, das war lange her, aber an seiner grundlegenden Haltung hatte sich nichts geändert. Sie war durch den zurückliegenden Krieg und Sanes Einsätze lediglich etwas pragmatischer geworden.

"Kümmere dich bitte um den Caf", sagte er zu dem Protokolldroiden, der darauf das Büro verließ. Lieutenant Samin schaute sich währenddessen im Büro um und schien sich sichtlich unwohl zu fühlen. Sane konnte es ihr nicht verdenken. Er hatte den Prunk und den Protz immer gehasst. Die Schlichtheit von Kasernen und kapitalen Raumschiffen hatte er dagegen zu schätzen gelernt und würde er jederzeit diesem Leben vorziehen. Dann bestätigte die Chiss, was er vermutet hatte. Sie wollte eigentlich mit seinem Vater sprechen. Es war wirklich erstaunlich, wie weit das Netzwerk seines alten Herrns reichte. Vermutlich wollte sie dennoch höflich sein, etwas Smalltalk mit Sane betreiben, den Caf trinken und dann wieder gehen. Sane kannte das bereits und hasste es. Die Aufmerksamkeit der Leute zu bekommen, nur weil er in ihren Augen der verwöhnte Nachfolger in einer mächtigen Familie war, kam ihm falsch vor. Auf der anderen Seite war es jedoch die beste Tarnung, die er sich nur wünschen konnte. Aus diesem Grund lächelte er dankbar, als Samin die Errungenschaften seiner Familie lobte. Ob die Lieutenant immer noch so begeistert von den Kaths war wenn sie erfuhr, dass dieser Wohlstand auf Ausbeutung und Raubbau auf fremden Welten beruhte?

Doch plötzlich änderte sich die Stimmung zwischen ihnen. Die Chiss fixierte ihn plötzlich mit ihren roten Augen, als hätte sie einen Entschluss gefasst. Sane könnte ihr helfen? Ein Fall? Ein Unternehmen namens Aurean Transit, das seine Familie kaufen wollte? Etwas überrumpelt musterte er die Frau. Unter dem schweren Militärmantel konnte er den Codezylinder und das Rangabzeichen erkennen. Für einen Zivilisten ergab diese Anordnung von bunten Quadraten meistens keinen Sinn, aber seine letzte Schulung zum imperialen Rangsystem lag noch nicht so schrecklich lange zurück. Er hatte eigentlich erwartet, einen ISB-Rang zu erkennen, aber Samin gehörte anscheinend zum Raumjägerkorps. Oder war das eine Tarnung? Sane hatte auf Coruscant mit dem ISB zu tun gehabt und wusste deshalb, wie Trickreich diese Leute sein konnten.

Womöglich hatte die Frau seinen Blick bemerkt und fügte nun hinzu, dass sie nicht als Offizierin hier war, sondern aus einem persönlichen Grund. Jetzt kam zu Sanes Misstrauen plötzlich die Neugierde hinzu. Er kannte dieses Unternehmen nicht, das Samin erwähnt hatte. Aber wenn es nie gekauft wurde, dann stand es auch nicht in den Büchern der Familie. Ein Grund, weshalb Sane davon vermutlich nie gehört hatte.


"Was wollen Sie denn genau wissen?"

Ein Fall, persönliches Interesse, nichts Offizielles. Wenn das ein ehrliches Anliegen von Samin war, dann steckte da mehr dahinter. Gab es eine Verbindung zwischen ihr und dem Unternehmen? Auf die Idee, einfach im HoloNet nach dem Namen zu suchen, war sie höchstwahrscheinlich bereits gekommen. Vielleicht hatte sie diese Recherche sogar hier her geführt. Doch öffentlich zugängliche Informationen hatten der Chiss anscheinend nicht gereicht, weswegen sie jetzt hier war. Oder es war eben doch ein perfides Spiel des ISB. Ganz ausschließen wollte Sane dies nicht. Plötzlich schien die Offizierin jedoch abgelenkt. Ihr Blick schien etwas zu folgen, was sich draußen auf dem Boulevard abspielte. Sane konnte den Impuls nicht unterdrücken. Er drehte sich rum und konnte gerade noch sehen, wie etwas unten auf dem Bordstein aufprallte. Samin sprang auf, wodurch die Tasse mit dem Caf umkippte. Das heiße Getränk fand schnell den Weg über den Tisch auf Sanes Hose, woraufhin er zischend Luft einsog und ebenfalls aufsprang.

"Nichts passiert, alles gut", beschwichtigte er gleich und ging zu seinem Schreibtisch um ein paar Taschentücher zu holen. Während er sich die Hose so gut es ging trocken tupfte, konnte er durch das Fenster beobachten, wie eine uniformierte Frau zu dem offensichtlich Toten eilte.

"Das ist komisch, finden Sie nicht?" Sofort fiel ihm die unangemessene Wortwahl auf. "Also, ich meine interessant. Von wie vielen Menschen haben Sie gehört, die bei Tag im Herzen von Bastion von einem Hochhaus fallen?"

Sane versuchte, seine eigenen Gedanken zu ordnen, während er mit der Lieutenant das Geschehen unten auf der Straße verfolgte.

"Diese Nachricht vor Kurzem... Irgendetwas tiefgreifendes passiert gerade direkt vor unseren Augen. Jemand scheint aufzuräumen und hat gerade ein Statement gesetzt, das gut sichtbar und vor allem unmissverständlich ist für die, die eingeweiht sind."

Dabei warf er der Frau einen fragenden Seitenblick zu. Ob sie mehr dazu wusste?

Bastion / Center / Arthious-Boulevard / Kath-Bürogebäude / Arbeitszimmer / Sane, Samin
 
Bastion /Center/Arthious Boulevard/Samine und Sane

Porter trat einen Schritt auf den Mann zu. Zunächst griff sie in ihre Manteltasche um ihre schwarzen Lederhandschuhe anzuziehen. Sie würde den Mann sicherlich nicht so anfassen.

Jean hasste es Alternativen gegeneinander aufzuwiegen. Sollte sie zuerst nach dem Mann sehen? Ins Gebäude gegenüber gehen? Oder erst das Gebäude prüfen, aus dem der Mann gefallen war?

Sie drehte vorsichtig den Mann der tot auf dem Boden lag. Das Gesicht kam ihr nicht bekannt vor. Doch durch einen Griff in die Tasche des Toten und ein Blick auf seinen Dienstausweis erkannte sie das es sich um ein Mitglied des Geheimdienstes handeln musste. Sie bekam eine leichte Gänsehaut.

Jean sah wieder zu dem Gebäude, aus dem der Mann gefallen war. Handelte es sich hier einen Selbstmord? Aber dass jemand vom Geheidienst bei heiligten Tage durch ein Glasfenster springen wolle, aus einer Imperialen Behörde?Das kam ihr schon ein bisschen merkwürdig vor.

Als einfache Sicherheitsbeamten sich dem Toten näherte erhob sich der Agent und unterhielt sich kurz mit einem der Männer. Es kostete Jean vielleicht ein paar Nerven, da der Mann vor ihr nicht verstand, dass er den toten Kollegen genau da liegen lassen sollte. Erst als der Agent sehr genervt, den Dienstausweis fast in das Gesicht des Sicherheitsbeamten drückte, blieb er mit ein paar anderen um die Leiche stehen.

Jean eilte mit schnellen Schritten los. Im eigentlichen Schauplatz mussten doch genug kompetente Kollegen sitzen, die wussten wie ein Tatort zu halten war. Aber Zeugen waren rar. Wenn jemand etwas gesehen hatte und das Bürogebäude verlies, dann hatte sie ein Problem.

Eilig betrat sie das Kathbürogebäude. Was jetzt? Sie musste irgendwie erklären, warum sie mit Leuten aus dem Büro sprechen musste. Aber sie wollte das Wort IGD auf gar keinen Fall in den Mund nehmen. Deswegen wartete sie erstmal, bevor sie mit jemanden ansprach.


Bastion /Center/Arthious Boulevard/Samine und Sane
 
[Bastion - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Sera, Agatosh, Xaro, unbekannter Zabrak]

Das Knistern und Zischen der Lichtschwerter erfüllte den Raum, als Seras Waffe auf Xaros blitzschnell aktivierte Klinge traf. Die Wucht des Aufpralls ließ ihre Hand kurz taub werden, aber sie zwang sich, den Griff fest zu umklammern und nicht nachzugeben, während sie mit all ihrer Kraft dagegen drückte. Xaro war schneller als sie angenommen hatte. Er wich behände aus, ließ ihre Klinge einfach an seiner abgleiten und bevor sie etwas dagegen tun konnte, war er in ihrer Flanke. Mit einer sehr geschickten Kombination an Schlägen malträtierte er ihre Deckung und sie knurrte leise mit zusammengebissenen Zähnen, als sie Schritt für Schritt zurückwich. Mit jedem Funken, der zwischen den Lichtschwertern aufsprühte, durchströmte die Dunkle Seite ihre Sinne. Sie spürte wie sie ihren Puls antrieb und ihre Haut prickelte. Die Macht versetzte sie in einen Rausch, der ihre Hemmungen – sofern sie denn überhaupt welche besaß – ad acta legte und auf den Kern ihres Wesens drang. Ihr verrücktes Lächeln war das einer Süchtigen, die mit jeder Sekunde einen neuen Schuss bekam.

Seras Aura glich derweil ein Flammenmeer, das chaotisch und unberechenbar war. Ein heißes, ungezähmtes Feuer, das um sie herum knisterte. Agatosh hingegen war keine Flamme, sondern kalte, erdrückende Schwärze – ein abgrundtiefes Loch aus Dunkelheit, das alles Licht verschluckte. Ihre beiden Auren trafen wie Naturgewalten aufeinander, und – interessanterweise – verschmolzen zu einem sich überlagerndem Sturm, statt sich gegenseitig zu zerstören. Seras lodernde Hitze wurde von Agatoshs Kälte bedrängt und es war, als würde er einen unsichtbaren Druck auf ihre Brust ausüben. Statt sie zurückzuwerfen, stärkte es ihr jedoch den Rücken. Sie zog sich daran hoch und sog diese dunkle Energie in sich auf, wie einen süßen Wein, den man zu einem guten Essen servierte. Und Xaro war eine hervorragende Mahlzeit.

Sein Kampfstil war anders als der von Sera oder Agatosh. Er war präziser, disziplinierter, aber vor allem eleganter. Es hatte fast etwas Arrogantes, wie er sein Lichtschwert schwang, als wäre es ein feines Florett. Er verschwendete keine Kraft an rohe Gewalt, sondern ließ Seras Angriffe einfach ins Leere laufen oder blockte sie so, dass sie ihre eigene Energie gegen sich selbst einsetzten musste. Jeder ihrer mit Leidenschaft geführten Schläge fand ihre Antwort in seiner eleganten, geschmeidigen und hochmütigen Verteidigung. Der blonde Schüler drehte sich förmlich um ihre Angriffe herum, wich immer wieder mit schmalen, geschickten Bewegungen aus und wirkte wie Sera wie ein Tänzer auf einem hochklassigen Bankett. Sein Kampfstil war symphonisch, fast einen Takt folgend. Seine Stiche und Hiebe hatten nie rohe Zerstörung als Gedanken, sondern waren immer auf der Suche nach Lücken und Schwächen in ihrem System, die er zum Vorteil nutzen konnte.

Sera behauptete sich nur mit sehr viel Mühe. Das machte es jedoch nur umso reizvoller für sie. Seine Eleganz war eine Herausforderung an ihre Instinkte, ihn zu vernichten und sein Kalkül in der Hitze ihres inneren Feuers zu verbrennen.

Sie schoss vor, ließ ihre Klinge von oben herabfahren, doch wieder war er ihr einen Schritt voraus und bereits zur Seite ausgewichen. Sein Schlag streifte beinahe ihren Unterarm. Sie konnte ihn nur im letzten Moment zurückreißen, musste dafür jedoch ihren Angriff abbrechen. Sie zog sich ein paar Schritte zurück und lachte erneut leise, bevor sie – wie eine Raubkatze – erneut vorpreschte und einen horizontalen Schlag ausführte, der Xaro scheinbar in die Ecke drängte. Doch er duckte sich unter ihrer Klinge hindurch, packte blitzschnell ihren vernarbten Unterarm und zog sie mit einem geschickten Manöver zu sich. Sie spürte, wie ihre Füße den Bodenkontakt verloren, ehe sie mit einem harten Aufprall gegen die Wand geschleudert wurde, an die sie ihn zuvor noch drängen wollte. Für einen Moment blieb sie liegen, als der Schmerz in ihrer gerade erst versorgten Schulter pulsierte. Die Welt um sie herum glich plötzlich einem wirren Nebel.

Doch dann spürte sie es wieder. Agatosh. Seine Wut tobte wie ein entfesselter Sturm. Dadurch angefacht begann sich ihre eigene Hitze erneut zu erheben und verschmolz mit der Dunkelheit ihres Mitschülers. Sie ließ die Macht durch ihren gesamten Körper strömen, als sie sich wieder aufrichtete. Xaro hatte sich unterdessen von ihr gelöst und war auf Agatosh zugestürmt, um dem Zabrak beizustehen. Sie griff knieend nach ihrem Lichtschwert, während das Chaos vor ihr seinen weiteren Lauf nahm. Der blaue Berg hatte Xaro abgewehrt und stand nun vor ihm. Hinter Xaro befand sich der Zabrak, blutverschmiert, taumelnd, aber noch lange nicht gebrochen. Sera raffte sich vollends auf und schob sich an die Seite ihres Mitschülers. Er war eine unaufhaltsame Naturgewalt, ein zorniger Sturm, der alles mit sich reißen würde, was ihm im Weg stand. Das breite Grinsen kehrte auf ihr Gesicht zurück, als sie ihre Waffe wieder aktivierte. Gerade wollte sie etwas Gehässiges auf Xaros Kommentar zurückgeben, da bewegte sich der Hüne neben ihr blitzartig nach vorn und schlug auf Xaro ein. Sera hielt für einen Moment inne und beobachtete das Spektakel. Es war präzise Gewalt gegen vornehme Eleganz. Berg gegen Tänzer. Doch auch Xaro, der geübter in seinem Kampfstil war, als Sera, konnte der überwältigenden Kraft des Chiss kaum lange standhalten. Jeder von Agatoshs wuchtigen Schlägen ließ Xaro einen Schritt zurückweichen und seine Bewegungen wurden hektischer.

Agatosh drängte den blonden Schüler ein den Zabrak hinein, der sich anschickte, nun wahrhaftig in den Kampf einzugreifen. Sein Gesicht war eine blutige Maske Sera konnte sehen, wie er sich taumelnd an die Wand stützte, bevor er sein Lichtschwert aktivierte. Sein Blick war zornig, seine Haltung offensiv. Mit einem Satz stürmte Sera vor und wirbelte ihre Klinge in einem chaotischen Tanz aus flirrendem Rotlicht, den Zabrak als Ziel. Jedes Mal, wenn sie ihre Klinge nach ihm schwang und jede Bewegung ihres Körpers war eine Suche nach diesem ekstatischen Gefühl, das die Dunkle Seite ihr schenkte. Sie konnte den Schatten der Macht spüren, der ihre Muskeln spannte und ihre Gedanken in Blut tauchte. Die Schülerin genoss jeden Augenblick. Es pulsierte in ihren Adern, jede Faser ihres Körpers schrie nach der zerstörenden Macht des aufgebotenen Chaos. Sie war im Rausch. Agatosch malträtierte seinen Gegner, während Sera den rotgestreiften Zabrak im Zaum hielt. Zusammen drängten sie ihre Kontrahenten immer weiter zurück, bis diese schließlich fast mit dem Rücken zur Wand standen.

Sera lächelte siegessicher.
"Willst du mir sagen, wie du heißt, bevor du sti ... " Sie wollte gerade etwas - für ihr Empfinden - sehr schlaues, humorvolles, einfach Sera-Artiges sagen, da erkannte sie es. Zu spät. Der Zabrak hatte es vollbracht, mit der freien Hand, einen kleinen, grauen Zylinder aus der Gesäßtasche an seinem Gürtel zu ziehen. Es klickte. Einen Lidschlag später war sie blind.

[Bastion - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Sera, Agatosh, Xaro, unbekannter Zabrak]
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Agatosh, Sera, Xaro, Zabrak

Vollkommen entfesselt stürzte sich der massive Hüne von einem Chiss auf Xaro. In seiner Rage war die durch das Training unter Darth Zion ausgefeilte Kampftechnik nur noch in Ansätzen erkennbar, doch zumindest die fundamentalen Grundlagen seiner Ausbildung blitzen noch durch den Sturm, den er auf den Blondschopf niederprasseln ließ. Agatosh, der eigentlich durch seine Präzision und Disziplin glänzte, erweckte jetzt mehr den Eindruck einer wilden Bestie, die auf ihre Beute losging. Die Macht hatte ihn vollkommen vereinnahmt. Sein Lichtschwert verwandelte sich fast schon in einen Kriegshammer wie den seines Meisters und jede Bewegung war von unbändiger Gewalt gezeichnet. Mit dieser Gewalt deckte er den Schüler von Kal'Lesu ein, dessen makellose Technik ein schnelles und tödliches Ende ihres Kampfes um Leben und Tod verhinderte. Elegant tänzelnd wich er den wilden Schlägen des blauen Bergs aus, versuchte immer wieder selbst mit gezielten und schnellen Nadelstichen eigene Treffer zu landen. Vor allem die flinke und technisch einwandfreie Beinarbeit des blonden Menschen half ihm dabei, nicht in den einen einzigen Fehler zu stolpern, der zu einem zweifellos fatalen Ende geführte hätte. Die Konzentration, die dieser Tanz auf einer Rasierklinge einem disziplinierten und technisch versierten Kämpfer wie Xaro abverlangte, begann jedoch zu bröckeln und seine Ausweichmanöver und Paraden wurden zunehmend hektischer und knapper.

Mit einer solchen denkbar knappen Parade blockte Xaro den jetzt folgenden wuchtigen, vertikalen Hieb des monströsen Chiss. Für einen kurzen Moment verlor er seinen sonst so stabilen und makellosen Halt. Agatosh nutzte diese winzige Lücke und rammte seinen gepanzerten Stiefel mit voller Wucht in Xaros Magengrube. Ein schmerzverzerrtes Stöhnen entwich Xaros Lippen, seine Miene verzog sich schmerzverzerrt. Taumelnd stolperte der Blondschopf rückwärts, presste die freie Hand auf den schmerzenden Bauch und ließ dabei seine Deckung fallen.
Er verlor den Halt und stürzte zu Boden, doch selbst im Fallen behielt er noch den Rest seiner Geschmeidigkeit bei. Mit einer Rolle zur Seite wich er dem voran preschenden Hünen aus, dessen Klinge eine lodernde Schneise in den Boden zog, genau dort, wo
Xaro nur einen Augenblick zuvor gelegen hatte. Der Boden rauchte und glühte zwischen ihnen, als der Blonde sich mit entschlossener Miene wieder erhob und erneut seine Kampfhaltung einnahm und gefasst ein paar Schritte zurück tänzelte.

Agatosh trat mit seiner monströsen Statur wie ein schwarzer Schatten durch die qualmende und lodernde Schneise, die er selbst in den Boden gebrannt hatte. Seine schweren, einschüchternden Schritte stampften und hallten quer durch den Raum, während er sich unaufhaltsam wie ein überschwerer Kampfpanzer vorwärts bewegte. Der währenddessen eintretende Moment, in dem seine Sinne nun Teile der Kontrolle über seinen Körper zurückerlangten, traf ihn beinahe wie ein Schlag. Mit einem Mal sah Agatosh wieder halbwegs klar, roch das verbrannte Metall unter seinen Füßen. Erkannte sein
Gegenüber und in seinem peripheren Blickfeld auch Sera, die sich mit dem anderen Kerl ein rasantes Duell lieferte. Ihre Bewegungen waren fließend und präzise, wie ein tödlicher Tanz. Erstaunlich.

Sein Zorn war noch da, loderte wie ein vernichtender Eissturm in seiner Brust, doch Agatosh befand sich wieder im Hier und Jetzt. Noch immer mit einem grausamen Grinsen unter seine Maske spürte er, wie
Sera erneut neben ihn trat. Die beiden ungleichen Schüler des Hammers von Bastion hatten ihre Kontrahenten an die Wand gedrängt, von wo aus es kein Zurückweichen mehr gab. Gerade als der Hüne sich daran machte, mit der Technik ihres Meisters und der windigen Kämpferin Sera an seiner Flanke auf Xaro und den Zabrak zu stürmen, sah er noch, wie letzterer die Blendgranate zückte.

Das Metall der Granate blitzte kurz auf, bevor sie in einer Explosion von Licht und Lärm detonierte. Sein Sichtfeld schloss sich mit einem grellen Blitz und ließ ihn in einer Welt aus blendendem Weiß und ohrenbetäubendem Tosen zurück. Sich mit seiner freien Hand das Gesicht verdeckend, wankte Agatosh rückwärts, versuchte dabei irgendwie noch, eine defensive Haltung einzunehmen. Er konzentrierte sich, seine Machtsinne zu nutzen, um den nun sicherlich folgenden Gegenangriff ihrer hinterlistigen
Gegner zu antizipieren. Doch dieser sollte nicht erfolgen.

Als sich seine Sicht nach einer gefühlten Ewigkeit wieder verschwommen zusammensetzte, konnte Agatosh die offene Tür erkennen. Die Auren der beiden Eindringlinge waren noch zu spüren, aber sie waren zu spät. Ihre Feinde hatten den Moment genutzt, um sich davonzumachen. Der verwüstete Raum, vorher noch erfüllt vom Heulen ihrer Klingen, war jetzt vollkommen still und leer. Nur die letzten Echos der Explosion wollten nicht verstummen, ebenso wie das leise Kokeln des Bodens und der unzähligen in Mitleidenschaft gezogenen Einschlagsschneisen an den Wänden. Agatosh deaktivierte mit einer zornigen und schwungvollen Bewegung seine Klinge und sah hinüber zu Sera, die ebenso wie er noch mit den Folgen des unerwarteten Manövers zu kämpfen hatte.

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