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Zion schritt durch die endlosen, düsteren Korridore des Sith-Tempels, sein Ziel die Sanitätsstation auf der Domäne der Oberen. Sein Gang war schwer, kraftvoll, aber ohne Eile. Es war, als hätte er sich in einen Tunnelblick zurückgezogen, die Außenwelt ignorierte er vollständig. Jeder Schritt folgte einem unbewussten Automatismus, während seine Gedanken ihn in eine andere Welt zogen.
In seinem Kopf tobten zahllose Gedanken, die sich wie ein undurchdringliches Netz aus Zweifeln, Strategien und Fragen ineinander verschränkten. Wie stand Chäl Gyptser wirklich zu ihm? Waren ihre letzten Worte eine bloße Ermahnung gewesen oder schon eine direkte Drohung? Zion wusste es nicht. Doch er spürte, dass die Zirkelmeisterin sich in die Defensive gedrängt fühlte, wie ein verwundetes Tier, das jederzeit zurückschlagen könnte. Ihre Probleme mit dem Imperator waren offensichtlich, seine lange Abwesenheit hatte die Spannungen nur verschärft. Und wenn sie nun in die Ecke getrieben war, wer würde als erstes den Preis dafür zahlen?
Es bereitete Zion unteranderem auch Unbehagen, dass Kal’Lesu unweigerlich Einfluss auf sie ausübte. Der Zabrak würde zweifellos seinen Vorteil suchen und ihr Bericht erstatten, um Zion in ein schlechteres Licht zu rücken. Der heutige Vorfall würde ihm dabei nur in die Hände spielen. Zion erkannte, dass Kal’Lesu bereits die Weichen gestellt hatte, und vielleicht war die heutigen Ereignisse gerade der Tropfen, der das Fass überlaufen ließ.
Der massive Sith atmete tief ein, seine Atemmaske zischte leise, während er seine Gedanken zu ordnen versuchte. Er wusste, dass Vorsicht jetzt oberstes Gebot war. Vielleicht würde es nicht reichen, sich nur zu verteidigen. Er musste die Initiative ergreifen, bevor Kal’Lesu ihn endgültig in den Schatten drängte.
Zion beschloss, nach der Behandlung in der Sanitätsstation verschiedene Möglichkeiten durchzugehen, wie er seine Stellung im Zirkel festigen und stärken konnte. Die bittere Ironie war, dass er nicht aufgrund von Unfähigkeit oder Versagen in dieser misslichen Lage steckte. Nein, es waren die subtilen Intrigen, die persönlichen Fehden und Empfindlichkeiten der Zirkelführung, die ihn in diese Krux gebracht hatten.
Das Wissen, dass er hier nicht aufgrund mangelnder Leistung, sondern aufgrund von politischen Spielen gefangen war, nagte an ihm. Doch es würde ihn nicht brechen. Er war der 'Hammer von Bastion', und er würde diesen Sturm überstehen und stärker aus ihm hervorgehen.
Zion kam an der Sanitätsstation an und ein Sanitätsdroide schwebte rasch auf ihn zu und begann, ihn effizient zu scannen. Zion ließ es geschehen, seine Gedanken schweiften jedoch ab. Während der Droide mit einem kurzen Checkup und der Analyse seines Blutbildes sowie seiner körperlichen Werte beschäftigt war, bemerkte Zion etwas, das er lange nicht zugelassen hatte, ein Gefühl von Erleichterung.
Endlich, dachte er, als die Vorbereitungen für die Behandlung begannen. Bald würde er diese Maske abnehmen können, die ihn seit dem Vorfall auf Galantos begleitete und gleichzeitig gequält hatte. Obwohl die Atemmaske eine gewisse Bedrohlichkeit in seinem Auftreten verlieh und ihn unnahbar machte, war sie in Wahrheit ein ständiges Hindernis gewesen.
Nie hatte er sich mit der Apparatur vollständig wohlgefühlt. Die drückende Enge, das metallische Knistern beim Ein- und Ausatmen, das subtile Surren bei jeder Bewegung, all das hatte ihn nicht nur physisch eingeschränkt, sondern auch mental belastet. Selbst in den ruhigsten Momenten war da immer ein leises Unbehagen, das nicht verschwinden wollte.
Die Maske hatte ihm geholfen, den Schmerz zu dämpfen, doch sie konnte ihn nie ganz zum Schweigen bringen. Jeder Atemzug, jede Bewegung, selbst das Sprechen, alles war von dieser subtilen, aber unnachgiebigen Qual begleitet gewesen. Zion hatte gelernt, mit diesen Einschränkungen zu leben, doch er wusste, wie sehr ihn das in seiner Stärke und in seinem Denken beeinträchtigt hatte.
Nun, da die Behandlung begann und die Aussicht auf eine Heilung greifbar wurde, spürte Zion eine wachsende Vorfreude. Es war kein sentimentales Gefühl, sondern vielmehr ein Triumph, ein weiterer Schritt, um die Hindernisse, die ihn einschränkten, zu überwinden. Die Dunkle Seite war eine Quelle der Stärke, aber in Momenten wie diesen erkannte er, wie wichtig es war, auch körperlich makellos zu sein.
Der Droide wand sich an Zion und gab ihn mehrere Anweisungen. Zion legte seine Rüstung und Oberbekleidung ab und setzte sich auf die sterile Behandlungsliege. Präzise befestigte der Sanitätsdroide mehrere Leitungen und Sensoren an seinem Oberkörper und begann mit der Analyse seines Zustands.
Die Wirkung der Narkose setzte schnell ein. Ein leichter Schwindel breitete sich aus, gefolgt von einem Gefühl der Schwere, das seinen Körper vollständig einnahm. Seine Augen schlossen sich, und er glitt in die Dunkelheit.
Der Droide überwachte die Anzeigen und begann mit dem Heilungsprozess. Die Vitalfunktionen des Sith wurden kontinuierlich überprüft.
***Es herrschte Dunkelheit.***
Unter der Narkose lag Zion reglos, bis plötzlich ein reiner, unerträglicher, heller Schmerz durch seinen Körper schoss, heiß und schneidend wie flüssiges Feuer. Seine Muskeln spannten sich reflexartig, und die Monitore zeigten hektische Ausschläge. Der Schmerz war überwältigend, durchgehend und intensiv, als ob sein Körper gegen die Heilung rebellierte.
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