Bastion

[Bastion - Center - Sith Orden – äußeren Bereiche, bei einem Terminal – Cal NPC -Shen]



Boah wie öde es war hier vor dem Terminal rumzuhängen, während Shen sich mit der Bürokratie des Anmeldens amüsieren durfte. Cal lehnte gelangweilt an einer breiten Säule der Halle und hielt dabei seinen Schützling im Blickfeld. Der Neuling war bisher nicht sehr gesprächig und machte insgesamt einen eher ruhigen Eindruck, aber vielleicht hielt er sich einfach noch vornehm zurück. Nach so langer Zeit hier in diesem finsteren Loch hatte auch Cal so seine Schwierigkeiten eine normale Unterhaltung zu beginnen. Es würde wirklich Zeit endlich auf sich aufmerksam zu machen. Immerhin war er doch ein super Schüler, nicht ganz blöd, sicherlich auch kämpferisch begabt, machtsensitiv und so… ..das musste nur einer der Sith auch noch mitbekommen. Vielleicht war dieser gut gekleidete Frischling ja seine Fahrkarte… der fällt hier doch sicher auf unter den Jüngern. Und wenn gar nicht klappte, würde er mit Shen vielleicht wenigstens so etwas wie einen Kumpel hier haben, denn er schien wirklich Anständig zu sein.

„Wohow… keine Sirenen, Handschellen, Wachleute… anscheinend hast du nix ausgefressen. Wunderbar, dann können wir ja endlich weiter!“

Gab Cal zwinkernd und grinsend von sich als Shen die Anmeldung hinter sich gebracht hatte.

„Jetzt wo du registriert bist hast du Zugang zu den öffentlichen Bereichen des Ordens, deinem Quartier, der Medi-Station, den Werkstätten, den Trainingsarealen und einigen Bereichen der Bibliothek. Wenn du irgendwo mit deiner ID nicht reinkommst, dann lass es lieber und versuch nicht dich irgendwie rein zu mogeln… hat schon seinen Grund und wir wollen ja nicht irgendwelche Lords grundlos verärgern!“

Zunächst führte Cal seinen Schützling zu den Unterkünften der Jünger. Eigentlich waren das nur schäbige kleine Löcher, aber immerhin hatte man da seine Ruhe. Während sie gingen, erzählte Cal munter weiter was ihm gerade einfiel.

„Was´n noch wichtig… hm… ..ach ja, die unteren Bereich des Ordens würde ich meiden. Die Katakomben gehen ziemlich tief, man verläuft sich oder Schlimmeres. Da unten haust auch Salassar, ein verfaulter abgedrehter Freak, der manchmal Jünger frisst… oder Schlimmeres mit ihnen macht!
Außerdem sind wir als Jünger hier ganz unten. Lerne und diene gut und halt deinen Hinter aus allen Problemen raus, dann bleibst du vielleicht am Leben. Und natürlich kannst du voll auf mich zählen, es tut gut mal wen normales zu treffen.“


Sie erreichten die Unterkünfte und fanden schließlich auch die Shen zugeteilte Kammer. Dort lagen eine einfache Robe und ein doppelter Satz Trainingsklamotten bereits für den Neuling bereit.

„Das hier ist nun dein Zuhause, nicht viel aber immerhin Klo, Dusche, Bett… alles da. Was hat dich eigentlich hier her verschlagen? Oder willst du nicht darüber sprechen?“

Fragend sah Cal sein Gegenüber an. Es war nicht ganz risikofrei so etwas so schnell zu fragen, aber der Jünger fand, dass er sich das auch durch seine wohlwollende Führung verdient hatte.



[Bastion - Center - Sith Orden – Unterkünfte – Cal NPC -Shen]
 
Bastion - Sith-Orden - Gänge - Shim'rar

Shim’rar sah die beiden Schüler einen Moment lang streng an und versuchte ihre Reaktionen zu deuten. Es war nicht schwer angesichts der Situation, und es war zudem verständlich das sie sich ungerecht behandelt fühlten - genau das war ja auch der Fall gewesen. Aber tatsächlich überraschte ihn Merkuzio mehr, denn er zeigte so etwas wie Rückgrat, auch wenn er sich postwendend dafür entschuldigte und damit etwas von dem wieder wett machte was er grade in den Augen seines Meisters gewonnen hatte.

Was meinst du damit, nicht mit mir konkurrieren zu können, Kossekos - ich bin doch selbst erst zwei Minuten vor euch hier angekommen. Aber ihr habt beide Recht. Ihr konntet die Aufgabe nicht erfüllen, und das war Sinn der Sache. All das gerede von Zielen und Wünschen - und auch von Loyalität...

Wieder kam ihm der Gedanke, dass es wahrscheinlich einfacher gewesen wäre sich auf seine Pläne außerhalb des Ordens zu konzentrieren und nicht einen, ganz zu schweigen von zwei Schülern auszubilden, die von ihm eine völlig andere Herangehensweise fordern würden wie er sie bei Ari’a genutzt hatte.
Aber andererseits würden die beiden jungen Männer ihm weitaus mehr Möglichkeiten eröffnen, zumindest nachdem er ihnen genug beigebracht hatte - und bevor er ihnen zu viel beigebracht hatte.


Ich weiß nicht wie es andere Meister handhaben, aber ich halte nichts davon, dass Schüler blind an den Worten ihres Meisters hängen sollen. Ihr sollt eines Tages selbstständige Sith werden, also musst ihr auch für euch denken können. Wenn ihr eine Aufgabe vor euch habt die ihr glaubt nicht erfüllen zu können, dann sagt das - beschwert euch.

Sie zu motivieren war die eine Seite der Medaille. Sie durften dadurch jedenfalls keine falschen Schlüsse ziehen.

Ihr sollt euch allerdings bewusst sein, dass die Selbstständigkeit einen Preis hat. Ihr dürft mit Strafen rechnen wenn ihr euer Ziel nicht erreicht obwohl es in eurer Reichweite gewesen wäre - also wenn ihr es nicht richtig versucht habt. Das gilt ebenfalls, wenn ihr es versäumt andere Lösungswege zu erkennen - beispielsweise auf einem Speederbike durch die Gänge des Ordens zu brettern. Ich hoffe - nicht zuletzt für euch - dass ihr versteht was ich euch sagen will.

Er selbst fand es schwer seine Ansichten in Worte zu fassen, zumindest wenn er es so tun wollte, dass keine Zweifel daran blieben was er meinte. Und dabei geriet er immer wieder ins Erklären, und das laut auszusprechen würde seine beiden Schüler wahrscheinlich einschläfern.
Um zu signalisieren, dass die Predigt beendet war - auch wenn er beiden Gelegenheit ließ sich dazu zu äußern, wenn auch hoffentlich mit Bedacht - ging er zu einem der Schränke mit Trainingsmitteln und holte eine Hand voll Metallkugeln in der Größe seiner Augäpfel heraus.


Es macht keinen Sinn die Macht in Fähigkeiten aufzuteilen, aber es macht Sinn diese Fähigkeiten zu trainieren. Hier. Lasst die schweben.

Damit warf er den beiden jeweils vier Kugeln hin, die klappernd auf dem Boden landeten. Er selbst ließ vier weitere Kugeln zu Demonstrationszwecken aus der entsprechenden Kiste schweben und vor sich kreisen. Es kostete ihn mehr Konzentration als es wahrscheinlich sollte, aber Übungen dieser Art waren nicht seine Stärke. Ein Punkt, den er den beiden jungen Männern nicht auf die Riechorgane binden würde.


Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Kossekos, Merkuzio und Shim'rar
 
[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos, Shim'rar und Merkuzio.

Laut lachte der mehr als geistig verwirrte Sith Schüler namens Merkuzio auf und stimmte erst dem Trandoshaner zu, was dieser im ersten Moment überraschend zur Kenntnis nahm und das Ansehen des Mannes in seinen Augen kurz hob, bevor er sich wimmernd entschuldigte und dieses Ansehen wieder ins Bodenlose sank. Lang zischte das Echsenwesen, bevor der Twi'lek wieder zu sprechen begann und er schwieg. Langsam begriff er was dieser von ihnen wollte...er wollte ihnen nicht ihre Schwäche aufzeigen sondern sie zu selbstständigen Wesen erziehen, er wollte keine Gefolgsleute der oberen Ausbilden sondern anpassungsfähige und Geistig flexible Sith.

"Nun das kann ich euch nicht beantworten Shim'rar, doch ich verstehe was ihr sagen wollt und das ist sicherlich äußerst unorthodox. Ihr züchtet quasi eure eigene Gefahr heran...eben indem ihr uns dazu bringt selbst zu denken, zu hinterfragen und euch nicht damit zufrieden gebt einen Wurm wie diesen Kerl hier als solchen zu lassen. Eine sehr eigenwillige Ansicht, und eine wodurch ich euch eines sagen kann: Meinen Verrat braucht ihr nicht zu fürchten."

stellte er klar und widmete sich dann den Kugeln welche der Sith ihnen zugeworfen hatte, Levitieren sollten sie sie. Gut, Kossekos hatte es bereits bei einem Gegenstand vom Imperator gelernt und dies versucht auszubauen...doch 4 Stück? Das war Neuland für ihn, trotzdem versuchen würde er es. Der Trandoshaner schloss die Augen, hob eine Hand in Richtung der Kugeln, drehte sie so das die Klaue nach oben wies und konzentrierte sich, schloss seine Augen. Er erkannte recht früh die Kugeln, denen soetwas wie "Dreck" anklebte von anderen Schülern welche sie wohl ebenfalls für Übungen genutzt hatten. Das unterschied sie etwas von der allseits drückenden Finsternis. Er konzentrierte sich zuerst auf eine Kugel, begann langsam seine Klaue zu schließen. Umso mehr er die Klaue schloss, umso mehr legte er seinen Willen in den Versuch die Kugel zum schweben zu bringen. Und tatsächlich, sie begann sich zitternd zu erheben bevor sie auf Schulterhöhe des Trandoshaners zum Stillstand kam. Schweiß lief über dessen Stirn, während er die nächste Hand hob und versuchte nach einer weiteren Kugel zu greifen...sie geistig zu umschließen. Es war schwieriger als er gedacht hatte, seine Willensstärke zu teilen um damit einerseits eine Kugel in der Luft zu halten und die andere Kugel erst einmal zu finden brachte ihn dazu aufzukeuchen. Doch er riss sich zusammen, schloss ebenfalls die andere Klaue. Nun erhob sich, noch mehr zitternd als die andere, die Kugel langsam bis auch sie sich auf Schulterhöhe des Trandoshaners befand, dort verblieb sie einige Sekunden bevor es zuviel für ihn wurde. Er keuchte, öffnete die Hände und die Kugeln fielen auf den Boden. Er zitterte, versuchte einige Sekunden zu Atem zu kommen und blickte dann schweigend zum Twi'lek. Auf dessen Reaktion war er mehr als gespannt.

[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos, Shim'rar und Merkuzio.
 
[Bastion - Center - Sith Orden – äußeren Bereiche, bei einem Terminal – Cal NPC -Shen]

Nachdem Shen mit der Registrierung seiner Personalien fertig war dreht er sich um und trat zu Cal.
Cal erzählte ihm noch ein paar Informationen und wichtige Dinge, die er wissen sollte, um sich hier im Sith Orden keinen Ärger einzuhandeln.
Sie traten den Weg zu den Unterkünften an, von denen Shen eins zugeteilt bekommen hatte.
Der junge Sith war sich immer noch sehr unsicher, alles war neu hier. Wie sollte er sich in diesen Gängen zurechtfinden? - So viele Hallen, Räume, Stockwerke. Niemals würde er sich hier alleine orientieren können.
Cal hatte ihm noch etwas von den Katakomben erzählt, die er auf jeden Fall meiden sollte. Hoffentlich würde er sich nicht aus Versehen verirren und in dieses Labyrinth unter dem Sith Orden begeben.
Schon der Weg zu den Unterkünften war eine Reise durch viele Kreuzungen, Treppen und Hallen.
Cal erzählte dem jungen Sith während des Weges die ganze Zeit irgendein Zeugs, auf welches sich Shen jedoch gar nicht konzentrieren konnte.
Zu aufgeregt war er darauf, was noch passieren sollte. Was als nächstes passieren würde. Außerdem war er sehr darauf bedacht sich den Weg zumindest einigermaßen zu merken.

Schließlich erreichten sie die Unterkünfte und Cal zeigte dem Neuling die Unterkunft, die für ihn zugeteilt worden war.
Sie war nicht besonders hübsch, aber zweckmäßig und schlicht in dunklen Farben gehalten.
Die Unterkunft war sauber und es gab alles was man brauchte, ein kleines Bad, ein Bett, ein paar Schränke und einen Tisch. Auf dem Bett lagen bereits eine Robe und Trainingsuniformen für den jungen Sith bereit. Insgesamt konnte er sich nicht wirklich beklagen.

Dann fragte Cal Shen, was ihn überhaupt hierher verschlagen hatte. Shen war unsicher, denn er wusste nicht, ob er Cal vertrauen konnte. Er war zwar bisher immer sehr nett gewesen, hatte ihm alles gezeigt und war darauf bedacht gewesen dem Neuling den Einstieg hier im Sith Orden möglichst einfach zu machen. Aber er kannte ihn kaum. Andererseits wäre Cal vielleicht enttäuscht über keine Antwort und könne es nicht verstehen.

Shen zwinkerte Cal zu und machte einen Wink zu seiner Unterkunft. Cal verstand und beide traten ein. Hinter sich verschlossen sie die Tür.


"Also. Ich wurde mein ganzes Leben lang auf den Eintritt im Sith-Orden vorbereitet und ausgebildet. Wie du schon weißt heiße ich Shen. Ich habe dir meinen Nachnamen nicht verraten, da ich befürchtete du könntest ihn kennen. Auch bei der Registrierung habe ich einen anderen Namen angegeben. Ich gehöre dem Hause Jinouga an. Ein altes Adelshaus. Nach der Tradition musste immer ein Sohn die Familie im Sith Orden repräsentieren. Er musste perfekt sein, er musste alles geben, um den glorreichen Namen der Familie in Ehre zu halten. Ich wurde nach meiner Geburt für diese Ehre ausgewählt. Ich hatte nie ein normales Leben. Hatte nie Freunde, meine Eltern kaum gesehen. Die meiste Zeit meines Lebens habe ich auf verschiedenen Planeten an den besten Ausbildungsschulen dieses Universums verbracht. Meine Eltern haben ein Vermögen in meine Ausbildung gesteckt. Ich kann unzählige Sprache fließend sprechen, kann verschiedenste Kampf- und Fechtsportarten, bin körperlich vollkommen durchtrainiert, bin ein Meisterschwimmer und sämtliche Naturwissenschaften beherrsche ich wie im Schlaf. Mein Leben bestand aus einer perfekten Ausbildung für den einen Tag, an welchem ich in den Sith Orden eintreten sollte.
Ich hätte eigentlich stolz sein sollen, ich hätte mich freuen sollen. Aber das konnte ich nicht.
Meine Erinnerungen an die Ausbildungszeiten sind sehr karg und dunkel. Stets waren die Ausbilder darauf bedacht jegliche unserer Gefühle im Keim zu ersticken. Gestern war es soweit gewesen und ich sollte in den Sith Orden eintreten, um meine Familie zu repräsentieren. Ich tat es jedoch nicht. Ich war mir sicher, ich würde meinen Eltern diesen gefallen nicht tun. Ich hatte mir geschworen, dass ich meinen Eltern nicht dafür danken würde, was sie aus meinem Leben gemacht hatten. Mein Leben war eine reinste Folter gewesen. Ich hatte nie in meinem Leben frei mit anderen Menschen interagieren können. Ich hatte nie mit Kindern gespielt, nie Freunde gehabt, nie auch nur einmal Spaß gehabt. Und noch nie war ich in meinem Leben verliebt gewesen. Ich wusste zwar, dass mir nichts anderes übrig bleiben würde, als in den Sith Orden einzutreten, da ich auch nichts anderes konnte. Ich hatte ja nie etwas anderes gelernt. Nur dieses eine Ziel war meine Bestimmung, aber zumindest musste ich meine Aufgabe als Sith nicht als Vertreter meiner Familie antreten. Ich bin von zu Hause geflohen und jetzt bin ich hier. Ich habe immer noch Angst, dass mich die Schergen meines Vaters finden könnten. Zumindest ist mein Nachname hier geändert. Ich hoffe hier im Sith Orden auf eine bessere Zukunft, abseits der Augen meiner Familie und meines Vaters. Daher bin ich hier, hier im Sith Orden."
, erzählte Shen.

Er sank auf das Bett und sein Kopf viel etwas ab. Der junge Sith betrachtete den Boden. Er dachte nach. Irgendwie verspürte er Trauer, eine Träne rann seine Wange hinab. Cal sollte dies nicht sehen, so starrte Shen weiterhin auf den Boden.

[Bastion - Center - Sith Orden – Shens Unterkunft – Cal NPC -Shen]
 
[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos ,Merkuzio und Shim`rar

Erst jetzt hatte Merkuzio verstanden, was ihr Meister von ihnen gewollt hatte. Er wollte ihnen zeigen, dass sie auch selbst denken sollten. Seine Unterwürfigkeit war der falsche Weg gewesen. Respekt ja aber kein blinder Gehorsam. Eine Lektion die er zu spät begriffen hatte. Doch nun war es an der Zeit noch mehr an sich zu arbeiten. Er hörte wie sein Mitschüler ihn als Wurm bezeichnete. Was in diesem Fall sogar stimmte. Er war schon auf dem Weg gewesen eine Marionette zu werden. Ein Krieger, der alles tat, was man von ihm verlangte. Dann wurde ihm auch klar, dass er eigentlich schon immer so gelebt hatte. Seine Zeit als Kopfgeldjäger war das selbe. Er hatte für Geld getötet und Leute gejagt. Nicht, weil er es wollte, sondern weil er Aufträge angenommen hat. Nie hatte er das hinterfragt. Doch dies wäre wohl der bessere Weg gewesen. Nun lag es an ihm dies zu ändern.

"Ich habe eure Lektion verstanden. Ich werde daran arbeiten Meister. "

Shim`rar warf mehrere Kugeln auf den Boden und gab ihnen die Aufgabe , diese schweben zu lassen. Er hatte schon mehrere Gegenstände levitieren lassen doch bei vier Gegenständen gleichzeitig , könnte das etwas schwieriger werden. Dennoch wollte er es versuchen. Im Gegensatz zu seinem Mitschüler , schloss er seine Augen nicht. Er hatte vor die Gegenstände auch mit seinen Augen zu sehen. Er griff mit der Macht nach ihnen und begann sie , um sich auf dem Boden kreisen zu lassen. Erst langsam, dann etwas schneller. Als er sich sicher war, wirklich alle vier Kugeln zu spüren, begann er diese anzuheben. Die kreisenden Bewegungen halfen ihm alle im Einklang zu halten. Schließlich schwebten sie nun in Augenhöhe um seinen Kopf. Danach ließ er sie langsam auf den Boden zurück. Er versuchte es zwar zu überspielen, doch auch ihn hatte das eine Menge Kraft und vor allem Konzentration gekostet.


[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos ,Merkuzio und Shim`rar
 
Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious

Der Versuch von Odin war kläglich gescheitert. Mehr noch Odin hatte dadurch beinahe sein Leben verloren. Und auch wenn Odin zunächst den Anschein gemacht hatte, wesentlich rationaler und intelligenter zu sein als das bei Kossekos der Fall gewesen war, so war er doch seinem eigenem Ansturm aus Hass, Feuer und Leidenschaft erlegen. Das war die größte Hürde die einer meistern musste um die dunkle Seite der Macht wirklich zu verstehen- er musste sich jederzeit seines eigenen Tieres gewahr sein und in der Lage sein es fortwährend zurück zu scheuchen. Oder es zu prügeln oder jedes Mal auf das Neue zu erschlagen. Vielleicht barg sich in dieser Fähigkeit der Reifemesser für den perfekten Schüler. Nur wer sich selbst unter Kontrolle hielt, nur die absolute Balance zwischen purer Emotion und absoluter Rationalität erreichte, würde bestehen können. Allerdings hatten sich alle noch so vielversprechenden Schüler als absolute Enttäuschung erwiesen. Einzig und allein Jolina hatte sich bewährt- der Rest... tot, übergelaufen oder verschollen. Der Imperator beschloss just in diesem Moment sich in naher Zukunft erst einmal keiner Schülerschaft mehr anzunehmen. Zu Großes bestand bevor- er fühlte es. Coruscant- Dreh,- und Angelpunkt des Niedergangs der Republik. Aufgrund dessen konnte er sich keinerlei Ablenkung erlauben. Er spürte irgendwo in der Galaxis begann der Auftakt zum Inferno jener die Demokratie und sonstige pathetische Werte oben zu halten, versuchten.

Allegious begab sich wieder auf seinen Thron. Er empfing einige Delegierte und andere Bittsteller. Allegious war gelangweilt von diesen Dinge, aber seine Berater hatten es vermocht einen Großteil dieser ungeliebten Dinge an seiner statt zu bewerkstelligen. Dennoch die wirklich wichtigen Dinge, oblagen seiner Gerichtsbarkeit. Allegious vertraute niemandem so sehr als dass er irgendjemanden wirklich an den essenziellen Regierungsgeschäften beteiligen würde. Nicht de Rat, nicht der innere Zirkel, nicht jene verblendeten Wahnsinnigen die glaubten sich zu den Sith zählen zu können- sie alle mochten vielleicht das Gefühl haben zu herrschen, aber wahrhaftig tat dies nur er selbst. Es hatte ihn Monate gekostet und nochmals dazu Jahre des Trainings mit der dunklen Seite der Macht um zu begreifen was es bedeutete- wahrhaft Macht auf andere auszuüben.

Die Umbaumaßnahmen am Orden der Sith nahmen ihren Gang. Möglichst unauffällig wurden die Batterien in das Gebäude verankert und entsprechend bestimmter Vorrichtungen getarnt so dass niemand wissen würde, was sich in wirklich dahinter verbergen würde. Und eines Tages, wenn man sich nur noch anhand der Trümmer der Republik ins Gedächtnis würde rufen können was man alles vernichtet und erreicht hatte, würden die Reihen jener gelichtet werden die behaupteten Teil des Einen zu sein. Der Wahre Sith würde sich all seiner Feinde entledigen und absolut und unerreichbar- einem Gott gleich herrschen. Der Grundstein für den Palast würde bald gebaut werden. Seinen Palast- den eines Gottes. Alles würde sich so fügen wie er es in der Macht gesehen hatte. Ein nie endender Malstrom der dunklen Seite umgab ihn, durchdrang ihn, ernährte ihn. Er brauchte unlängst keinen Schlaf, keine Nahrung, er war die dunkle Seite der Macht selbst geworden. Er würde ewig leben, jetzt wurde es ihm klarer denn je. Und noch immer sah er keinen Zenit in seinem Streben. Doch der Imperator wurde gestört- doch die Störung war eine willkommene. Eine allzu vertraute Präsenz näherte sich ihm. Ein Bantha-Jungtier das er selbst zu einem Nekku herangezogen hatte. Weitaus gefährlicher als es Arica und Janem ihm noch jemals sein konnten- und gerade deshalb genoss er ihr Dasein. Ansatzweise herausfordernd- aber eben nur ansatzweise...


Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious und Jolina im Anmarsch
 
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Schweigend sah Alec seiner Meisterin an ihm vorbeigehen in Richtung Cockpit. Benehmen? Wie sonderbar, dieses Wort aus Aricas Mund zu hören. Als hätte sie es irgendeinem Buch, einem Roman vielleicht, entliehen, um es hier anzuwenden, obgleich es ihr so fremd sein mochte, dass sie genauso gut seine Bedeutung hätte gar nicht kennen mögen. Nun, offensichtlich belustigte Alecs gute Laune seine Arica, die ihn wie üblich aufzuziehen gedachte. Und wie üblich, spielte er irgendwie mit. Diese Spielchen eben.

"Zweiteres wohl. Mit vermeintlichen Autoritätspersonen und deren Anmaßungen hatte ich ja schon immer Probleme. Vielleicht konnte ich auch einfach nie jene Rebellierenergie abbauen, die die Gören den Erzählungen nach in der Schule ausleben."

meinte Alec und zuckte schmunzelnd mit den Achseln, folge Arica tiefer ins Schiff. Natürlich entging ihm Aricas enganliegendes, schwarzes und für Alec bislang noch völlig unbekanntes Lederkostüm nicht. Wieviele verschiedene davon besaß sie denn? Oder ließ sie sich einfach alle paar Tage ein völlig neues anfertigen? An sich war es ja egal wo sie herkamen - sie umschlungen ihre zierlichen aber starken Glieder, hielten alles straff und gaben eine Ahnung jener Freuden, die der Adept schon hatte Kosten dürfen. Ob es für weitere Kostproben auf dem Ausflug Gelegenheit geben würde? Oder war die Sache vielleicht doch ein einmaliges Vergnügen gewesen? Seine Meisterin hatte sich in der Sache noch etwas nebulös gehalten. Alec selbst wäre es mehr als recht - wenngleich er natürlich eigentlich gar nicht darauf stand, wenn die Frage der Oberhand im Bett stets umkämpft war. Bevor Arica ins Spiel kam, hatte es in dieser Frage aber auch nur eine mögliche Antwort gegeben ...

Wie Xander es sich schon fast hatte denken können, hielt die Großmeisterin der Assassinen mit den Infos zur anstehenden Mission noch hinterm Berg, bis sie abgehoben und den Planeten bereits verlassen hatten. Wenn man sich auf eines verlassen konnte, dann auch die Paranoia der Sith. Das war vielleicht eine der wertvollsten Erkenntnisse, die es über den Orden zu erinngen mochte. Mit diesem Wissen würde er gewiss später töten können.


"Wir reisen, mit ein paar Umwegen, nach Thearterra. Nicht nur du hast Interessantes gefunden als wir auf Tatooine waren. Es hat eine Weile gedauert um durch die wirren Gedanken Dukarius hindurch die Wahrheit zu finden. Doch wir haben eine Fährte zu Wissen, dem er selbst auf der Spur gewesen ist und das noch weitaus älter und machtvoller ist als alles was Dukarius bereits sein Eigen genannt hat. Es soll auf Thearterra mehrere Orte geben an denen Dinge verwahrt werden, die unsere Macht und unseren Einfluss über alle Maßen steigern könnten."

Noch so ein Planet, von dem er noch nie gehört hatte. Bei seinen Kenntnissen über die Sternensysteme war das aber auch kein Wunder. Zwar zeigte seine regelmäßige Lektüre alle möglichen Allgemeinbildungsthemen betreffend langsam seine Wirkung, aber bis er das meiste von dem Standardkram aufgeholt haben würde, musste schon noch ein wenig mehr Zeit in die Galaxis gehen.

"Ein kleines bisschen weniger sandige Untergrundtodesfallen und ein bisschen mehr Schätze wäre dieses Mal voll in Ordnung."

meinte Alec mit einem schiefen Lächeln.

"Ist schon mit irgendeinem bestimmten Widerstand oder dergleichen zu rechnen, oder ist es eher wieder ein Überraschungsblindflug?"

Das summende Vibrierend des Schiffes begleitete die Sith-Lady und ihren Schüler, die nun einen der offenbar typischen, mehr oder weniger gemütlich eingerichteten Räume erreicht hatten, der wohl als Aufenthaltsbereich diente.

"Appropo‘s Steigerung der Fähigkeiten. Wie hat sich meine Investition in deine Ausbildung denn entwickelt? Komm, setz dich und berichte mir! Wir haben reichlich Zeit."

sagte Arica, während Alec seine Reisetasche im Aufenthaltsraum an der Seite ablegte, um sich rittlings auf einen der luxeriösen, rot-silbernenen Stühle zu setzen. Da das Raumschiff wohlig temperiert war, zog er zusätzlich seine Lederjacke aus und warf sie auf die Tasche. Sein T-Shirt hatte die Farbe von dunklem grau, auf dem sich viele schwarze Tribalmuster befanden, wie es für Shirts dieser Marke üblich war. Sonderlich hellere Oberteile konnte er dieser Tage nur noch schlecht anziehen, ohne dass man seine Narbe durch den hellen Stoff zu erblicken vermochte.

"Ich weiß ja nicht ob ich die Großmeisterin der Assassinen mit den Kleinigkeiten rund um ihre Wertanlagen belästigen muss. Aber allgemein gesprochen, habe ich den Großteil der letzten Wochen damit zugebracht, mich mit all den kleineren und größeren Grundlagen der Sith-Alchemie vertraut zu machen - was, so wie ich es verstanden habe, erstmal ne Menge von dem ist, was so als Schulmedizin, -chemie und Biologie gilt. Zum Glück war ich schon immer recht lernfähig, wenn mich das Thema interessiert. So ging das recht gut vorran. Unterrichtet hat mich ein gewisser Saruchimaru. Keine Ahnung ob da ein Darth davor gehört, er hat sich nur mit diesem Namen vorgestellt. Er ist wohl vom Rang her Warrior oder vielleicht auch etwas höher. Jedenfalls kam nicht gleich der Ordensmeister der Alchemisten persönlich vorbei, um mir was beizubringen."

meinte Alec und kommentierte das Gesagte mit einer kurz hochgezogenen Augenbraue. Da er etwas durst hatte, fanden seine Augen bei die nahegelegene Bar. Er streckte nur leicht die Hand aus, ließ die Tür aufgleiten und eine Bierdose in seine Hand schnellen.

"Der Typ war nervig und verstockt wie ein Kubikmeter Durastahl, hat aber echt Ahnung. So haben wir zuletzt auch an einigen netten Projekten gearbeitet. Hauptsächlich so Standardzeug - wenngleich ich auch ein paar Ideen für andere Sachen hab."

Alec stellte die noch ungeöffnete Dose auf den Tisch vor sich und holte aus seinem T-Shirt-Kragen ein Halsband hervor, an dem ein seltsam geformtes Amulett befestigt war. Es war aus irgengeinem Metall und sah ein wenig aus wie der Kopf eines Reptils.

"Das hier ist ein Amulett, dass ich unter Saruchimarus Anleitung gefertigt habe. Es hat den Machtstoss inkorporiert oder absorbiert oder indoktriniert oder wie er das auch immer genannt hat. Normalerweise ist es von der Kapazität her so gedacht, dass es gut ein Dutzend kleine Aufladungen hat, aber ich fand das irgendwie langweilig. Mal sehen, was mir das noch nutzen wird."

sagte Alec und ließ das Amulett wieder verschwinden. Während er gesprochen hatte, hatte er seine Meisterin genau beobachtet. Alec machte sich keine Illusionen, dass sein Unterricht bei den Sith-Alchemisten natürlich in erster Linie genau das war, als was sie es bezeichnet hatte: Eine Investition. Auf dass er ihr ein noch nützlicheres Werkzeug sein konnte. In dieser Hinsicht waren die Fronten auf jeden Fall geklärt. Zumindest indirekt. Blöd nur an diesen dummen Sith-Meister-Schüler-Beziehungen, dass die Werkzeuge normalerweise keine Lust haben, selbst Mittel und nicht der letztliche Zweck zu sein. Die Frage für jeden einzelnen bestand wohl darin, wie er selbst damit umging.

"Alles in allem habe ich auf jeden Fall zwei wichtige Einsichten gewonnen. Erstens hat sich mein Verdacht bestätigt, dass ich auf jeden Fall keiner dieser verstaubten Sith-Alchemietypen werde. Ich lasse mir gerne die geilen Tricks von denen Beibringen und arbeite da selbst vielleicht dran weiter, soweit es für mich nützlich ist. Abgesehen davon können die mir mit ihren Hingabe zu den Elementen und der Liebe zu der dunklen Wildheit und dem Erschaffen von bösen Monsterbanthas gestohlen bleiben. Das wichtigste für mich ist eh, dass ich irgendwas gegen meine Schulternarbe finde. So ... und was die andere Erkenntnis angeht. Dieser Saruchimaru laberte immer etwas davon, dass ich erst die Natur verstehen lernen muss und so weiter, bevor ich sie manipulieren kann. Dass es darauf ankommt, klug das Wissen zu nutzen und zu erweitern. Das man die Regeln befolgen muss, um zu neuen, versteckten Regeln vorzudringen, und so weiter. Ich hingegen glaube aber, dass die Laborkittel nicht genug an die Luft kommen und zuviel von ihrer eigenen Ideologiescheiße gefressen haben. Das ist für die fast schon Selbstzweck. Und immer schön der Reihe nach. Meine Meinung ist jedoch: Wenn man was Neues erschaffen will, dann darf man die Regeln nicht einfach nur befolgen und erweitern. Man muss die Regeln brechen."

Mit einem lauten Knacken und Zischen brach der Metallverschluss der Dose in Alecs Hand und feine Tropfen spritzten über seine Hand, bevor er das Gefäß an seinen Mund ansetzte und bittere Nass die Kehle herunterlaufen ließ.

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[Bastion | Sith-Tempel | Trainingsraum] Chiffith, Janus Sturn

Interessiert beobachtete Janus die Reaktion des Lamproiden auf seine Erklärung. Nichtmenschen waren manchmal schwer zu deuten und die Machtkräfte des Kriegers waren noch nicht perfekt, aber er glaubte zu spüren, dass er bei Chiffith einen Nerv getroffen hatte. Es schien fast, als hätte er dem anderen Sith zu einer Erkenntnis verholfen. Ein feines Lächeln huschte über das glatte Gesicht des schlanken Fastmenschen. Vielleicht hatte er heute den ersten Rekruten seiner persönlichen Armee gewonnen. Nach und nach beabsichtigte Janus, eine große Gefolgschaft innerhalb und außerhalb des Ordens aufzubauen. Wie ein Schachspieler, der Figur für Figur dem Brett hinzufügte. Es war dringend notwendig, sich Verbündete und Handlanger zu suchen, wenn er wirklich aufsteigen wollte. Aus diesem Grund hatte er sich auf das Gespräch mit dem Lamproiden eingelassen und schon vor einiger Zeit hatte er damit begonnen, alte Gefälligkeiten einzufordern und Kontakte auf seiner Heimatwelt Taris wiederherzustellen und auch neue zu knüpfen. Auch um seine finanzielle Lage hatte sich der wohlhabende Graf gekümmert und eine ganze Reihe von wichtigen Investitionen getätigt. Schritt für Schritt würde seine Macht wieder wachsen.

Zufrieden gestattete Janus seinen Gedanken etwas zu wandern. War Macht nicht das einzige, was in dieser Galaxis wirklich zählte ? Liebe, Loyalität, Hoffnung, dass waren bloße Illusionen. Der Aufstieg war alles, was zählte. Der Aufstieg war alles, dass es gab. Dieser Hunger nach Macht war es, der ihn antrieb. Zufrieden hörte der blasse Graf, wie Chiffith entschlossen verkündete, dass auch er an die Spitze wollte. Der Ehrgeiz des Lamproiden war beeindruckend und machte ihn zu einem nützlichen Verbündeten, und als Bonus sorgte dieser Ehrgeiz auch dafür, dass ihm Chiffith nicht in die Quere kommen würde. Der Lamproid schien klug genug zu sein, die Machtverhältnisse zu erkennen. Ein gutes Zeichen. Chiffith sprach weiter und bat ihn, in seiner Nähe bleiben zu dürfen, er könne sicherlich nützlich sein und viel von ihm lernen, außerdem habe er gerade keine anderen Pflichten.

Mit einem nachdenklichen, höflichen Gesichtsausdruck betrachtete Janus seinen Gesprächspartner eine Weile, dann schloss er die Augen und konzentrierte sich darauf, die Aura des Lamproiden nach Zeichen von Lüge oder Verrat zu untersuchen. Zwar waren Janus Fähigkeiten auf diesem Gebiet noch bei weitem nicht perfekt, aber eine schlecht verborgende Hinterlist würde er wohl erkennen. Außerdem wollte er dem Lamproiden zeigen, dass er die Macht hatte. Gleich zuzusagen hätte Janus schwach und bedürftig erscheinen lassen. So also wartete der Krieger noch einige Augenblicke und öffnete dann die Augen, seine Stimme war so glatt und freundlich wie zuvor.


„Ich gestatte es, Chiffith. Ihr macht einen kompetenten Eindruck und wollt lernen, einen lobenswerte Eigenschaft. Und ich kann jemanden mit Euren Fähigkeiten gut gebrauchen für…nun, lasst es mich Euch zeigen.“

Mit einem verschwörerischen Lächeln holte Janus einen kleinen tragbaren Holoprojektor aus seiner Brusttasche und schaltete das Gerät ein. Die Projektion eines Planeten erschien, den der Graf nur zu gut kannte. Taris, seine Heimatwelt. Sein letzter Besuch auf der Welt seiner Vorfahren lag schon Jahre zurück, aber allein schon aus geschäftlichen Gründen hatte Janus die Entwicklung auf Taris stets aufmerksam über das Holonet verfolgt. Seine Bewährungsstrafe und selbstgewähltes Exil hatten ihn seiner Heimat entfremdet und die Bestrebungen mancher Kreise, den Planeten zur Neuen Republik zu führen hatten ihn erzürnt, aber Heimat war Heimat. Und es schien, als würde es Zeit für einen Besuch. Vor einigen Tagen hatte Janus in den Holonews einen Bericht über einen gesuchten Serienmörder namens Leto Fel entdeckt. Dieser hatte es nicht nur geschafft trotz seiner eher unscheinbaren Erscheinung mehrere Lebewesen umzubringen, darunter auch einige sehr kräftige Nichtmenschen, er war auch aus Verwahrung in einem gut gesicherten Hospital für geistig erkrankte entkommen. Inzwischen gab es eine stattliche Belohnung für diesen „Würger von Taris“, aber es war nicht das Geld, dass Janus interessierte. Es war dieser unscheinbare rothaarige junge Mensch. Dieser Leto Fel musste über Machtkräfte verfügen, anders waren seine Taten nicht zu erklären. Jemand wie er würde einen ausgezeichneten Sith abgeben, vielleicht sogar sein Schüler werden können. Und falls es doch eine andere Erklärung gab, dann würde sich Fel vielleicht als Auftragsmörder gut nutzen lassen.

Daher hatte Janus beschlossen sich auf die Suche nach Fel zu machen. Allerdings war ihm klar, dass er dafür Hilfe brauchte. Und wie gerufen war Chiffith aufgetaucht. Zusammen waren ihre Chance deutlich größer. Janus räusperte sich und aktivierte eine kurze Datenübersicht.


„Was Ihr hier seht, Chiffith, ist meine Heimatwelt Taris. Ich beabsichtige, dorthin zu reisen und Ihr werdet mich begleiten. Ihr fragt Euch bestimmt, was ich dort will. Die Antwort darauf ist…er hier.“

Mit einem Knopfdruck rief Janus das Fahndungsholo des geflohenen Mörders auf. Als holografische Projektion wirkte der rothaarige junge Mann weniger furchteinflößend, als man vielleicht erwartet hätte.

„Darf ich vorstellen: Leto Fel, mehrfacher Mörder und bis vor einigen Tagen Insasse des Memoriam Hospitals für schwere mentale Erkrankungen. Nun, zumindest war er das, bis er seinen behandelnden Arzt und mehrere Wachen tötete und floh. Warum sollten wir uns also für diesen Mann interessieren ? Mörder und Verrückte gibt es schließlich reichlich in dieser Galaxis.“

Mit einem wölfischen Lächeln lachte Janus leise in sich hinein, bevor er fortfuhr.

„Es gibt guten Grund zu der Annahme, dass er kein gewöhnlicher Mörder ist, sondern machtbegabt. Unter seinen Opfern waren einige ihm körperlich klar überlegene Nichtmenschen und er hat es geschafft aus einer Hochsicherheitsanlage zu entkommen. Es gibt Berichte, dass er bereits wieder zugeschlagen hat. Ich glaube, dieser Mann könnte einer von uns werden. Wir brauchen jeden, wenn wir die Jedi wirklich besiegen wollen. Außerdem ist es sehr wahrscheinlich, dass die Jedi zu dem selben Schluss gelangt sind wie ich und versuchen werden, ihn wieder einzusperren. So eine Verschwendung von Potenzial dürfen wir nicht zulassen.“

Elegant schaltete Janus den Holoprojektor wieder aus und verstaute ihn, dann wandte er sich wieder an Chiffith.

„Aus diesem Grund ist Zeit der entscheidende Faktor. Ich habe bereits eine kleine Raumyacht für die Reise gemietet. Ich will unbedingt vor den Jedi auf Taris sein und mit der Suche beginnen. Aber ich kann das nicht allein. Was meint Ihr, mein Freund….seid Ihr bereit für eine Jagd ?“


Mit funkelnden Augen lächelte Janus den Lamproiden an und enthüllte seine weißen Zähne. Zwei Jäger auf der Suche nach einem anderen Jäger, den in ihr Rudel integrieren wollten. Und dann waren da noch die Jedi. Wenn Janus ehrlich war, dann hätte es da jemand anderen gegeben, den er lieber gejagt hätte. In den Holonews der Neuen Republik war er auf eine alte Bekannte gestoßen, eine weißhaarige, flinke Echani-Jedi. Brianna. Auf Denon hatte sie sich offenbar als Heilerin und Beschützerin der Wehrlosen profiliert und war als solche im Holonet präsentiert worden. Mit einigen interessanten Aufnahmen als Bonus. Als Janus das Interview mit ihr gesehen hatte wäre er beinah sofort aufgesprungen und wäre nach Denon aufgebrochen. Glücklicherweise war zu klug für eine derartige Dummheit. Denon war viel zu unsicher und ein Sith alleine war etwas wenig für diese ebenso lästige wie anziehende Frau. Nun gut, man konnte nicht alles haben. Ohnehin hatte Janus das Gefühl, dass er und Brianna sich schon bald wieder sehen würden. Die Galaxis konnte ein sehr kleiner Ort sein.

[Bastion | Sith-Tempel | Trainingsraum] Chiffith, Janus Sturn
 
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Mond von Bastion - Sternjägerbasis Last Defense - Besprechungsraum - Nectu, Shazz und nen Haufen NPC

Die letzten beiden Tage waren im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge vergangen, denn Shazz war mal von den notwendigen Pausen – Schlafphasen sowie die anderen lebensnotwendigen körperlichen Bedürfnisse – fast pausenlos nur im Simulator gewesen. Anstatt sich separat in irgend einem Kämmerlein zurück zu ziehen und dort Datenpads zu studieren, hat er im Cockpit selbst alle notwendigen Informationen bereit gestellt bekommen. Da der Simulationscomputer mit der Datenbank des Imperiums verbunden war, war es nicht allzu schwer gewesen alles bekannte von den Wolves und den Defendern in Erfahrung zu bringen, sodass Shazz nun so ziemlich alles wusste was er wissen musste. Lediglich auf ein paar Dinge konnte er sich nur ungenügend vorbereiten, zum Beispiel die Gespräche die man mit ihm führen würde. Ja, okay, zugegeben, er würde nach Plan vorgehen und immer gerade so viel von seinem Widerwillen bei den Wolves mitzumachen durchsickern lassen, das man es erahnte, aber nie sicher sein konnte. Sein geliebter Major würde diese Tricksereien vermutlich nicht durchschauen und glauben das er sich wirklich Mühe gegeben hatte. Der Sith war sich inzwischen sicher. Er wollte nicht bei diesen elitären Wichtigtuern mitmischen, aber einer Defender-Staffel wollte er dennoch beitreten und dort zum Staffelführer aufsteigen. Und vielleicht würde er dann irgendwann bekannt und geachtet genug sein, sodass er zurück zum Outer Rim fliegen und seine alten Kollegen besuchen oder gar zu sich holen konnte. Das sie ihm die letzten 3 Jahre außerhalb des Dienstes derart versüßt hatten, würde er ihnen - solange sein Hirn kein Opfer von gedächtnisauslöschenden Krankheiten wurde – niemals vergessen.
Doch solche Gedanken beschäftigen den rothäutigen Piloten grade nicht.

Mit einem Gesicht, welches so gar nicht zu seiner normalerweise stehts auftretenden Freundlichkeit und gute Laune passte, starrte Shazz in dem Raum vor sich hin. Mit ihm waren insgesamt 50 Anwärter anwesend und alle saßen sie an einen Tisch, welcher sicherlich auch 20 Leuten mehr Platz geboten hätte, wären manche der Piloten nicht ein gewisser Mindestabstand zum Nachbarn so wichtig. Deshalb schien an dem sterilen, nach imperialen Standards gefertigten Tisch kein weiterer Neuankömmling mehr sitzen zu können, doch auch dafür hatte Shazz einen Augenblick später nicht wirklich den Kopf frei. Nicht zum ersten, vermutlich aber das letzte mal schaute er sich nochmals alle Anwärter an. Prozentual gesehen waren rund 2/3 der Anwesenden vom Aussehen her langweilig. Imperiale „Klone“, Menschen, männlich, gleiche Frisur, lediglich andere Haar, Augen- und Hautfarben. Die selbe Uniform, der selbe Gesichtsausdruck. Ähnlich dem von Nectu, welcher sich nun bewusst oder nicht schräg gegenüber von Shazz niedergelassen hatte. Doch war der dunkelhäutige der einzige Mensch der solch eine dunkle Hautfarbe besaß, alle anderen die dem nahe kamen waren eher eine Mischung aus Honig, sonnengebräunt und rot. Da dieser Großteil an Piloten keinen zweiten Blick wert war, betrachtete Shazz die restlichen Anwesenden. Da war zum Beispiel Mr. X, ein Mensch der zwei Plätze links von Nectu saß und eine x-förmige Narbe am Kinn hatte. Oder Blue, der ebenfalls mit seinen grünblauen Augen menschlich aussah, jedoch deutlich blaue Haut und Haare besaß, vermutlich also ein Chiss-Mensch-Mischling. Dann direkt rechts neben Shazz selber saß Spitzohr, eine von zwei Frauen die eigentlich wie ein Mensch aussah, jedoch diese spitzen Ohren besaß, welche dank ihrer zurück gebundenen Haare gut zu erkennen waren. An der „Stirnseite“ des Tisches, also an dem Platz welcher der Tür am nähesten lag, saß Sense, ein wirklich beeindruckender Kerl. Seine Haut schien niemals die Sonne gesehen zu haben und da er pechschwarze Haare und sehr dunkle Augen besaß, die außerdem auch noch so stechend kalt waren, war er der einzige Anwesende von dem Shazz glaubte das er ihm auch außerhalb eines Jägers gefährlich werden konnte. Er hatte so etwas Gefängnis-mäßiges an sich, als wäre er gerade entlassen worden und nur deshalb nicht von Anfang an abgelehnt worden, weil der Prüfer Todesangst vor ihm hatte. Wesentlich freundlicher saß es auf der gegenüberliegenden Seite aus. Da saß die zweite Frau, ebenfalls Mensch, die zwar eher unscheinbar wirkte mit ihrer normalen Hautfarbe, den braunen kurzen Haaren und auch sonst keinen besonderen Merkmalen im Gesicht, doch sie hatte Shazz trotz seiner im Moment nicht ganz so freundlichen Mine angelächelt. Und was das doch für ein Lächeln war! Er machte sich im Geiste eine Notiz, das er sie nachher doch mal besuchen wollte – Smiley hieß sie fürs erste – und dann würden sie vielleicht ein paar interessante Stunden miteinander verbringen. Aber dieser Gedanke war nur kurz aufgeflammt, denn Shazz Moam, seines Zeichens einziger Sith im Raum, war neben Sense sicherlich mit der gruseligste Anwärter.

Diejenigen die ihn kannten, nahmen an das Shazz normales Gesicht immer einen Tick gute Laune intus hatte, sodass er stehts gut gelaunt erscheint. Doch das täuschte, denn in Wirklichkeit war das nur eine Maske, die er eigentlich nie absetzte. Außer jetzt, wo jede Nettigkeit fehl am Platz war. Keinen von den Anwesenden würde er nach den paar Wochen wieder sehen und da er lediglich Smiley anziehen fand, waren die anderen 48 Anwärter für ihn alle nur namen- und gesichtslose Imperiale die er sofort vergessen würde, sobald er diesen Mond verließ. Seine fleischigen „Augenbrauen“ standen in einem Winkel zu seinen schwefelgelben Augen, sodass man glaubte er wäre wütend oder zumindest hoch konzentriert. Tatsächlich war das einfach nur sein Sith Erbe, welcher er fast zwei Jahrzehnte lang unterdrückt hatte und nun zum Vorschein kam da seine Zukunft nun gut sichtbar vor ihm lag. Zusätzlich dazu fingerte Shazz gut vor aller Augen sichtbar an seinem Sith Amulett herum, welches neben der eingeprägten Machtsignatur auch aus einem ihm unbekannten Grund stehts kalt zu sein schien. Nicht so kalt das man sich erschrak wenn man es anfasste, aber es schien deutlich etwas dagegen zu haben Raumtemperatur anzunehmen. Die Symbole auf dem goldenen Anhänger waren normale, weitverbreitete Sith Runen die eigentlich nichts bedeutet. Doch wer sich mal mit dieser uralten Rasse von Machtnutzern beschäftigt hatte, kannte sie mit Sicherheit und würde nun zumindest in Betracht ziehen das Shazz Machtnutzer war. Keiner von den Anwesenden wusste ob er es war oder nicht, denn das stand nicht in seiner öffentlich einsehbaren Akte. In der ausführlichen Version war es natürlich vermerkt, aber nur jene mit Beziehungen wären hier auf dem Mond von Bastion daran gekommen. Aber wie viele von diesen „Klonen“ besaßen schon welche.
Also nutze Shazz diesen psychologischen Kniff um jene zu verunsichern, die es eben zuließen. Einen Machtnutzer als Konkurrenten zu haben war nicht mal so eben zu schlucken, da ihre Reflexe und machtbedingte Weitsicht sie im Prinzip für normale Piloten zu unbesiegbaren Gegnern machte. Dennoch bezweifelte der Sith das sich mehr als ein oder zwei hereinlegen ließen. Keiner würde es ansprechen, egal ob er es wusste oder nur ahnte, denn wozu auch jene aufklären die es glaubten? Hier würden sich keine Freundschaften entwickeln, da war sich der Sith sicher und baute darauf!

Sein Blick war gerade wieder auf Nectu gerichtet, da öffnete sich die Tür und jemand kam herein. Da Shazz annahm, das es nun losgehen würde, machte er sich nicht die Mühe hinzuschauen. Diejenigen würden schon durch sein Blickfeld laufen, doch als er das überraschte Aufblitzen in den Augen seines Gegenübers sah – ein Mensch mit merkwürdigen Proportionen, normaler Körper, jedoch aufgedunsenes Gesicht – schaute Shazz doch mal herüber und erblickte durchaus überrascht jemanden den er eigentlich nicht erwartet hätte. Ein Kamerateam mit Holocams. Damit hatte er wahrlich nicht gerechnet. Gab es ein Rundschreiben das er übersehen hatte? Oder war das so geplant gewesen? Dem Gesichtsausdruck einiger Piloten nach zu urteilen schienen auch sie nichts davon gewusst zu haben, doch spielte es am Ende keine Rolle. Shazz hätte zwar abgelehnt, hätte man ihn tatsächlich vor die Wahl gestellt ob er gefilmt werden will oder nicht, doch nun, da es aber so weit war, sah er drüber hinweg. Sollten sie doch tun wozu sie hier waren...

Aus dem Augenwinkel sah der Sith eher zufällig wie Sense ihn musterte, doch nicht so als würde er einen Gegner abschätzen, sondern viel mehr als würde er überlegen was man mit Shazz tun könne. Was blieb jedoch vorerst im Dunklen, denn der Mann hinter dem Kameraträger, der schwer danach aussah als würde er gleich sinnfreie Phrasen von sich geben, drückte das Mikro an seinem Kopf ein wenig dichter an seinen Mund heran und öffnete diesen schon, doch da öffnete sich auch schon erneut die Tür und er hielt kurz inne.

Na hoffentlich sind SIE das... der guckt mich schon so komisch an...

Mond von Bastion - Sternjägerbasis Last Defense - Besprechungsraum - Nectu, Shazz und nen Haufen NPC
 
[: Sartinaynian-System | Bastions einziger Mond :||: Sternjägerbasis „Last Defense“ | Ebene Fünf | Büro des Staffelführers :||: Captain Aiden Thiuro und Sage Doha :]

Ein deutlicher Hauch an echter Empörung schwang in der kräftige Stimme mit als der Uniformierte augenblicklich erwiderte: „Aber der imperiale Bürger hat ein Recht darauf zu erfahren was hier bei den 'Wolves' passiert! Man will die neuen Helden von Anfang an auf ihrem Weg begleiten!“

Hätte sich bei Aiden ein weitaus impulsiverer Charakter entwickelt, wäre der Captain just in diesem Moment aufgesprungen, hätte blitzschnell den breiten Schreibtisch, der sich zwischen ihm und Sage Doha befand, umrundet und wäre anschließend handgreiflich gegenüber dem kräftigen Mitarbeiter der allgegenwärtigen KOMENOR geworden. Doch eine solche Art hatte sich der Bastioner niemals angewöhnt. Statt all den Aggressionen, die sich in ihm allmählich angestaut hatten, Luft zu machen, blieb er ruhig, musterte den anderen Mensch bloß mit seinem kühlen Blick. Jedoch schien das kaum eine ernsthafte Wirkung auf Doha zu haben. Noch schäumend vor Empörung tigerte der Dicke, der auf Byss geboren war und gut fünfzehn Standardjahre älter als Aiden war, auf und ab. Selbst seinen Schlafzimmerblick schien er für ein paar Minuten abgelegt zu haben.

Beinah drohend stützte sich der Mann, den KOMENOR gern als ständigen Kontakt zur Elitestaffel sehen wollte, auf den Schreibtisch und musterte den neuen „Alphawolf“. Brummend sagte er:
„Ihre beiden Vorgänger haben in solchen Dingen stets wunderbar mit uns zusammengearbeitet.“ Kurz sah es aus als würde er fassungslos den Kopf schütteln. „Ein Geben und Nehmen. … Sogar Sie, Captain Thiuro, haben von dieser Zusammenarbeit profitiert! Oder glauben Sie die Maschine, die man Ihnen bei Corellia gegeben hat, wäre sonst so schnell gekommen?“

Jetzt fiel der schwarzhaarige Pilot aus seiner teilnahmslosen Rolle. Hatte das Sektorkommando, das auf Corellia stationiert war, nicht mit dem Angriff der Rebellen gerechnet? Hatte man nicht bewusst die Entscheidung in diesem wichtigen System gesucht gehabt? Sichtlich perplex blickte der Captain in Dohas grinsendes Gesicht. Der KOMENOR-Kontakt kostete genüsslich seinen Erfolg aus. Nicht mehr als ein gerissener Schachzug hatte ihm gerecht, um Aiden eine gehörige Portion Wind aus den Segeln zu nehmen. Nun musste sich der Bastioner ganz genau überlegen wie er in diesem Gespräch weiter vorgehen wollte. Schließlich konnte er nicht schon zu so einem zeitigen Zeitpunkt sämtliche Kontrolle, die er als Staffelführer besaß, an irgendwelche Personen abtreten. Seine Einheit bestand im Moment bloß aus fünf Piloten – ihn inklusive! Langsam fing er sich wieder.

„Selbstverständlich schätze ich außerordentlich die Unterstützung, die Ihre Behörde meiner Staffel und mir unverzüglich zu geben bereit ist...“, entgegnete der Pilot mit den eisblauen Augen, nachdem ihm der eine oder andere Gedanke gekommen war. „Genauso achte ich all die Entscheidungen, die meine Vorgänger getroffen haben. Immerhin dienen sie mir – positiv wie negativ – als Kompass für meine eigenen.“ War das höflich genug? Hatte er sich so ausreichend in Sicherheit gebracht? „Doch genau an dieser Stelle – um wieder zum Thema zu finden – sehe ich das Problem. Fünfzig Piloten, denen ich allen das Zeug für eine erfolgreiche Teilnahme in dieser Einheit zutraute, habe ich für ein spezielles Auswahlverfahren hierher beordern lassen. Glauben Sie nicht, dass das genug Druck für die Kandidaten ist?“

Zu schnell schien sich Doha wieder zu fassen. Ein Lächeln schlich flüchtig über das feiste Gesicht als er kurz darauf parierte: „Gerade mit Druck muss man als Elitepilot umgehen können. Da werden Sie mir doch zustimmen, Captain. Oder etwa nicht?“

Er hatte es probiert – und war gescheitert. Gründlich, äußerst gründlich hatte sich die KOMENOR auf solche Gespräche vorbereitet. Scheinbar jeden Einwand kannte man. Scheinbar jeden Einwand konnte man binnen weniger Sätze entkräften. Hatte Aiden in diesem verbalen Duell überhaupt den Hauch einer Chance? Einmal mehr wünschte sich der Bastioner lieber in einem Sternjägercockpit zu sitzen als sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Jedoch hatte er als Staffelführer keine Wahl mehr. Er musste sich mit genau solchen Dingen beschäftigen. Flucht war für ihn einfach nicht mehr möglich. Somit musste er weiterkämpfen und in seinem Kopf nach besseren Argumenten gegen die geplante KOMENOR-Anwesenheit finden.

Gerade als der uniformierte „Alphawolf“ eine neue Runde einläuten wollte, erreichte ihn auf einmal die Nachricht, dass sich die Bewerber vollzählig im Besprechungsraum versammelt hatten. Folglich fehle nur noch der Initiator höchstpersönlich. Da er in Dohas Gegenwart nicht fluchen wollte, blieb der schwarzhaarige Bastioner ruhig. Bloß ein paar knappe Anweisungen, wie sich das Kamerateam bei dieser informellen Auftaktveranstaltung zu verhalten habe, gab er noch dem älteren Menschen, bevor man gemeinsam das Büro verließ. Draußen wartete nicht nur Drask, der neue stellvertretende Staffelführer der „Wolves“, auf ihn, sondern auch der geisterhafte Givin Yag Gyrr. Beiden nickte er kurz zu und führte anschließend die ziemlich bunte Truppe in Richtung Besprechungsraum an. Zum Reden war Aiden in diesem Moment nicht zu mute, weshalb er seinen Schritt beschleunigte. Seiner Meinung nach sollte es endlich (richtig) los gehen. Das „Wolve Squad“ musste aus seiner Lethargie gerissen werden – so schnell wie möglich.

Begleitet von den üblichen Geräuschen, die beim Aufstehen zu entstehen pflegen, wurde Aiden von den fünfzig Wartenden per formellen Salut und Strammstehen begrüßt. Ganz automatisch wanderte sein Blick von Gesicht zu Gesicht. Bei der Fülle an ursprünglichen Bewerbern konnte er sich jedoch nur bei einem Bruchteil an das Äußere erinnern. Pilot Officer Shazz Moam, ein gebürtiger Sith, war unter all den menschlichen Bewerbern zum Beispiel ein solcher Kandidat. Ebenso konnte er in der Masse auf Anhieb Jeremy Mensgk ausmachen. Die Geschichte ihres (persönlichen) Kennenlernens war – für seinen biederen Geschmack – einfach zu skurril. Nachdem der Staffelführer ebenfalls mit einem Salut die Begrüßung erwidert und das obligatorische „Stehen sie bequem“ gesagt hatte, ging er langsam auf den Tisch zu, der in Front der gut fünfzig Stühle stand. Denn im Gegensatz zu einem Besprechungsraum der Armee oder Flotte, wo meist nur ein sehr kleiner Personenkreis ein Briefing abhielt, ähnelten solche Räumlichkeiten beim Sternjägerkorps eher einem Klassenzimmer. Schnell, sehr schnell setzten sich die Bewerber.


„Meine Damen, meine Herren, ich begrüße Sie beim Auswahlverfahren des 'Wolve Squad'“, begann der Bastioner mit ruhiger Stimme, nachdem das Maß an Stille eingekehrt war, das er zum Sprechen als akzeptabel empfand. Noch einmal glitt sein Blick wahllos durch die Masse, wobei ihm ein Pilot (Chett Nectu) auffiel, der – seiner Meinung nach – den nötigen Ernst mitbrachte. „Ihre Anwesenheit hier zeugt davon, dass Sie sich schon einmal mit Erfolg gegen fünfhundertundfünfzig Kontrahenten durchgesetzt haben – ohne einen Finger zu rühren, wohlgemerkt. … Darauf können Sie Stolz sein.“ Er gestattete sich ein anerkennendes Nicken. Danach sprach er weiter: „Jedoch sollten Sie sich nun nicht darauf ausruhen. Denn im Umkehrschluss bedeutet diese Tatsache, dass die restlichen Piloten, die Sie hier neben sich sehen, mindestens genauso gut sind wie Sie.“

Nach Aidens bisheriger Planung sollte das bevorstehende Auswahlverfahren hart, sehr hart für diese Männer und Frauen werden. Ganz im Geiste seiner beiden Vorgänger sowie Fleet Admiral de Vries' sollten ausschließlich die besten Leistungen mit einer zukünftigen Teilnahme beim „Wolve Squad“ honoriert werden. Denn auch der neue Staffelführer wollte weiterhin den ihm vorgesetzten Ebenen garantieren, dass die Verluste bei dieser Staffel weit unter dem Durchschnitt lagen. Vielleicht dachte man tatsächlich darüber nach, den „Wolves“ ihren Elitestatus zu entziehen, aber noch war in diese Richtung nichts passiert. Somit hatte der Captain noch Handlungsspielraum, um eventuell den einen oder anderen Entscheidungsträger auf seine Seite zu ziehen. Noch bestand die Möglichkeit, dass sie sich neu definierten und mit neuem Elan neuen Ruhm für das Imperium einfahren würden. Doch im Moment durfte Aiden nicht so weit denken. Im Moment musste er sich auf das Auswahlverfahren – und dessen Tücken – konzentrieren.

„In den nächsten Stunden steht auf Ihrem Lehrplan Theorie, Simulation, Fitness und Praxis“, sprach er ohne große Pause weiter. „Sie sollen lernen mit einem TIE/D richtig umgehen zu können. Ebenso muss Ihre körperliche (und geistige) Verfassung unseren hochgesteckten Kriterien entsprechen. Des Weiteren werden wir – anfangs vor allem durch Simulationen – prüfen wie Sie im Verband sowie in Zusammenarbeit mit bisherigen Staffelmitgliedern agieren. Dabei werden Sie jedoch nicht immer mit Gewissheit wissen, ob an Ihrer Seite 'bloß' ein Mitbewerber fliegt oder ob Sie gerade in Kontakt mit einem potenziellen Kollegen stehen.“

Für den einen oder anderen Bewerber, der ordentlich mitdachte, musste die letzte Information eher wie eine Selbstverständlichkeit klingen, die Aiden unnötig ansprach. Dennoch wollte der Captain in den meisten Dingen schon im Vorfeld Klarheit schaffen. Höchstens einen Punkt mussten die fünfzig Bewerber nicht wissen: Zwei Positionen als Rottenführer waren ebenso zu vergeben. Shaw, Tanaka und Mitsumo schätzten Staffelführer und Stellvertreter noch nicht als bereit ein. Zwar hatten sie alle bei Corellia ordentliche Leistungen gezeigt, aber irgendwie fehlte da noch etwas. Irgendwie waren sie im Kampf einfach zu farblos geblieben. Deshalb hoffte der Bastioner insgeheim, dass sich unter den hiesigen Bewerbern der eine oder andere Kandidat für diesen Posten fand. Eigentlich hatten er, Drask und Lieutenant Gyrr unter anderem auch solche Piloten geladen. Jedoch konnte Aiden bei der Masse an Gesichtern, die ihn anstarrten, nicht sofort die möglichen Personen ausmachen. Er musste sich also gedulden.

„Ihr Unterricht beginnt morgen...“, informierte der „Alphawolf“ zum Schluss die Bewerber. „Neben den ersten Lehreinheiten werden Sie auch den ersten sportlichen Test absolvieren müssen. Bereiten Sie sich darauf also vor...“

[: Sartinaynian-System | Bastions einziger Mond :||: Sternjägerbasis „Last Defense“ | Ebene Fünf | größerer Briefingraum :||: Captain Aiden Thiuro, Lieutenant Drask, Lieutenant Gyrr, Sage Doha, ein Holo-Kamerateam sowie fünfzig Bewerber (darunter Jeremy Mengsk, Shazz Moam, Chett Nectu) :]
 
[Bastion | Sith-Tempel | Trainingsraum] Chiffith, Janus Sturn

Besonders beeindruckend fand Chiffith den Menschen nicht, dessen Abbildung ihm Janus Sturn präsentierte. Ebenso wie zuvor bei Clove, beurteilte er Leto Fel in erster Linie anhand dessen Äußeren, und das machte nicht viel her. Ein weiterer Mensch, ein allesfressendes Herdentier ohne besondere körperliche Fähigkeiten oder angeborene Waffen, von der Natur eher als Beute denn als Jäger ausgestattet. Aber der Graf hatte offensichtlich ein großes Interesse daran, den jungen Mann zu finden und sein Potential in der Macht zu ergründen. Und Chiffith hatte ein Interesse daran, ihn zu beobachten. Alleine dadurch, dass er sich in Janus' Gegenwart bewegte, hoffte er viel über die Sith lernen zu können, und vielleicht bot ihm da auch der entflohene Mörder einige interessante Einblicke. Zudem lockte ihn das Stichwort, das ihm der Sith zuletzt gab. Zwar hatte er ein wenig das Gefühl, manipuliert zu werden; eine nicht unbedeutende Erkenntnis, an seinen defizitären sozialen Fähigkeiten gemessen. Aber er ließ sich dennoch bereitwillig darauf ein.

»Ich bin immer bereit für eine Jagd!« grollte er. Sein Schwanzende mit dem giftigen Stachel peitschte erregt hin und her.

Doch war er das wirklich? Der Befehl lautete, sich für Torryn verfügbar zu halten. Aber bis dieser samt Iouna und Chiffith die geplante Reise nach Coruscant antreten konnte, blieben wohl noch ein paar Tage. Zwar ließ er sich so vorerst die Gelegenheit entgehen, sich von dem jungen Sith-Warrior in die Kunst des Lichtschwertbaus einweisen zu lassen; aber das, was Sturn ihm bot, war reizvoller. Ohne zu wissen, wie weit Taris von Bastion entfernt war und wie lange die Suche dauern würde, nahm er letztlich zwar in Kauf, sich ein wenig zu verpäten und Torryn warten zu lassen; aber das Risiko, seine Geduld etwas zu strapazieren, nahm er in Kauf. Die Gefahr, dabei auch den Imperator zu verärgern, sah er nicht oder verdrängte sie.

»Auch wenn ich lieber die Jedi jagen würde«, fügte er noch hinzu. »Ich habe noch nie gegen einen gekämpft.«

Das mochte fürJanus Sturn vielleicht nach einer immensen Selbstüberschätzung klingen, aber Chiffith meinte es ernst. Er war sich der Gefahren, die von Lichtschwertern und der Macht ausgingen, durchaus bewusst. An seinem Körper waren deutlich sichtbare Narben geblieben, wo die Klingenspitze der Sith-Inquisitorin Kezia ein- und wieder ausgetreten war. Aber er hatte damals nicht davor zurückgeschreckt, sich der mächtigen Gegnerin gemeinsam mit Darth Draconis zu stellen, und obwohl er die Erfahrung beinahe mit dem Leben bezahlt hatte, würde er sie wiederholen. Schon immer hatte er lieber gegen harte Gegner gekämpft als gegen leichte. Einen Sieg konnte man nur dann richtig genießen, wenn man ihn unter großem Einsatz errungen hatte.

Aber ihr Ziel waren nunmal nicht die Jedi, sondern Leto Fel, und auch diesen wollte Janus Sturn lebend haben. Es war möglich, dass ihm die Freude, die erfolgreiche Jagd mit einem Kampf und der Tötung eines Feindes zu krönen, gar nicht vergönnt war. Allerdings blieb trotzdem der Kick, in einer fremdartigen Umgebung einer Beute nachzuspüren. Und die Gelegenheit, sich am Rande dieser Jagd von blutigem, frisch erlegtem Fleisch zu ernähren, was ihm innerhalb des Sith-Tempels und in dessen Umfeld ausdrücklich von Darth Draconis verboten worden war.


»Wann brechen wir auf?«

Wenn es nach ihm ging, lieber sofort als später. Und auch Janus schien keine Zeit verschwenden zu wollen, was ihm sehr gelegen kam. Chiffith musste nicht einmal etwas aus seiner Unterkunft holen, weil er nichts (wirklich nicht einmal eine einzige Kleinigkeit) besaß. Er war es gewohnt, ohne Waffen, Werkzeug, Kleidung und sonstige Ausrüstung auszukommen, und noch nicht lange genug mit der Hochzivilisation und ihrer Technik konfrontiert, um seine Gewohnheiten zu ändern.

»Was machen wir mit Leto Fel, wenn er doch nur ein Verrückter ist?« fragte er. »So einer wie der, der im Tempel die Granate hochgejagt hat?«

Der Apprentice konnte sich gut an diese bizarre Begegnung erinnern, bevor sie vom Eingreifen eines erzürnten Sithlords beendet worden war. Nach wie vor war er überzeugt davon, dass der arme Knilch nicht lange genug gelebt hatte, um seine Dummheit ernsthaft zu bereuen. So erging es den Schwachen. Und nicht zu vernünftigen Entscheidungen in der Lage zu sein, war nach Chiffiths Ermessen eine der größten Schwächen überhaupt. Eine Ansicht, die in Anbetracht seines raubtierhaften Äußeren und Betragens überraschen könnte, aber immerhin hatte er seine meisten Gegner nicht nur mit Kraft und Gift, sondern auch mit brutaler Intelligenz bezwungen.

»Der Orden kann doch sicher nichts mit einem anfangen, der nicht klar denken kann. Oder gibt es auch für die einen Platz?«

[Bastion | Sith-Tempel | Trainingsraum] Chiffith, Janus Sturn
 
[ Im Anflug auf Bastions Mond | Shuttle | Samin und Piloten ]

Samin starrte aus dem Fenster. Da war er wieder – der berühmt, berüchtigte Planet „Bastion“. Ein Planet der in der jüngsten imperialen Geschichtsschreibung genauso seinen Platz eingenommen hatte, wie in der persönlichen der Pilotin. Wie in einem farbigen Holofilm konnte sie sich noch die Begebenheiten ihres letzten Zusammentreffens mit diesem Planeten ins Gedächtnis rufen. Damals hatte sie auf dem Schiff ihrer Zwillingsschwester gedient, die sie gewaltsam verstieß und sie buchstäblich in die Klauen der Wölfe trieb. Gleichbedeutend mit dem vorübergehenden Stillstand ihrer Karriere.
Die Elitestaffel des Imperiums hatte ihr bis dato kein Glück gebracht. Aus eigenen Stücken hatte sie wenige Wochen nach ihrer Anstellung bei dem berühmten „WolveSquad“ um eine erneute Versetzung bei dem damaligen Staffelführer „Sez“ gebeten. Ihre damaligen Beweggründe waren kindisch. Es hatte Jahre gebraucht, um ihr dies klar zu machen. Aus Liebe war sie gegangen. Liebe, jenes überholtes Konzept, das sogar de Chiss-Verstand Samins durcheinander bringen konnte.

Später, ein erneuter Anlauf auf das Projekt „Wolves“. Auch dies war nicht von Erfolg gekrönt, und erneut war etwas wie Liebe der Grund. Keine seelenverwandtschaftliche, große, innerste Liebe, sondern die rein körperliche. Wieder hatte sie sich wie ein unwissender Teenager verhalten. Geschwängert durch einen weitestgehend Unbekannten! Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie hatte sich bezirzen lassen von einem Sith, einem Adepten im jungen Alter von Anfang Zwanzig. Zumindest behauptete es dieser. Sie hatte nie herausgefunden, ob irgendeines seiner Worte der Wahrheit entsprach und im Endeffekt war es ihr auch gleich. Zu diesem, in der Lust entstandenen, Kind hatte sie eben so wenig Liebe übrig wie für den Erzeuger. Sie hatte es einem Heim überlassen, genau hier, auf Bastion.
Jetzt, da sie mit ihrer Vergangenheit wieder konfrontiert wurde, schlichen sich jedoch menschliche Eigenschaften, wie Gewissen, Trauer und Scham in ihr Unterbewusstsein. Das kühle, Berechnende, welches die Chiss die letzten Jahre so perfekt inszeniert hatte, begann für diesen Augenblick zu wackeln und zu bröckeln. Irgendwo da unten befand sich schließlich ihre Tocher. Ihr Fleisch und Blut.

Das leise, doch dröhnende Summen der Shuttle-Triebwerke riefen sie aus ihren Tagträumen. Die Fassung kehrte in Samins Gesichtsausdruck zurück. Nun sollte es also wieder soweit sein. Die Wölfe riefen. Sie riefen erneut nach Samin, die von sich selbst überzeugt behauptete, die beste Pilotin des Chiss-Reiches und eine der besten Pilotinnen überhaupt zu sein. Es ergab sich wieder die Gelegenheit dies unter Beweis zu stellen. Nicht umsonst wurde sie einst als „Blaues Wunder“ von ihren Staffelkameraden bezeichnet. Von der damaligen Staffelbesetzung jedoch war, soweit hatte sich die blauhäutige Samin informiert, so gut wie niemand mehr übrig. Lediglich Captain Thiuro's Name konnte sie noch gebrauchen. Um ihn, wenige Gebliebene, einige Neue und mit ihr eine Ehemalige sollte nun ein fast neues „WolveSquad“ gebildet werden. Diese Herausforderung konnte sich die Flight Officer Hess'amin'nuruodo, Rufname „Samin“, nicht entgehen lassen. Egal wie viele Hemmungen, Befürchtungen und Steine wohlmöglich im Wege lagen, sie würde erneut eine Wölfin werden.
Die Stimme des Piloten setzte sich über die Triebwerkgeräusche des veralteten Shuttles hinweg und kündigte die unverzügliche Ankunft auf Bastions Mond an. Ziel war die Basis „Last Defense“. Samin räusperte sich, wollte ihre Haltung im Sitz begradigen und stellte fest, dass diese wie immer makellos war. Sie strich sich einige eingebildete Flusen von der körperbetonten Uniform und sah wieder aus dem Sichtfenster. Einige Verteidigungsanlagen des imperialen Hauptsystems hatten sie schon überflogen und die Basis lag bereits in Sichtweite. Es war keine große, imposante, wie es einst die Intimidator als Trägerschiff der Wolves war, doch Samin hatte in den letzten Jahren auch schon schlimmeres gesehen. Wenige Liedschläge dauerte es die abgeschirmte Landeplattform zu erreichen. Das Shuttle setzte mit einem dumpfen Geräusch auf. Die blauhäutige humanoide verabschiedete sich mit einem knappen militärischen Gruß in Richtung des Piloten, ehe sich die Luke öffnete. Ohne einen weiteren Blick zurück schritt die Chiss hinaus in das hangarähnliche Gebilde.

Draußen wurde sie schon mit bastiontypischem, stocksteifem Salut eines Empfangsmannes erwartet. Um diesem Individuum seine Erwartungshaltung nicht zu verderben, antwortete sie eben so steif mit akribisch einstudiertem Salut.

„Willkommen Flight Officer...“, man sah ihm die Umdrehungen seiner Zunge förmlich an, „...Hess'anouramino.“ Er setzte sichtlich verzweifelt zu einem erneuten Versuch an, ehe Samin ihn Unterbrach.
„Samin genügt. Ich verstehe, dass mein Name für menschliche Zungen eine schwere Herausforderung darstellt und habe mich vor Langem daran gewöhnt.“
„Verzeiht“, begann er erneut, “Flight Officer Samin, willkommen in der Basis 'Last Defense' ich bin..."
“Verzeiht mir“, unterbrach die Chiss den Menschen erneut, „meine Reise war lang und beschwerlich, bitte bringt mein Gepäck in meine Unterkunft und arrangiert mir einen Termin bei Captain Thiuro.“
Captain Thiuro ist grade dabei die Bewerber zu begrüßen und einzuführen. Er befindet sich im großen Besprechungsraum auf ebene Fünf.“ „Sehr gut, wie komme ich dahin?“

Kaum berührten Samins Fingerspitzen das Datenpad mit dem enthaltenen Lageplan, den sie überreicht bekam, hatte sie ihre Augen schon darauf geheftet und deutete dem Menschen mit einem Salut, dass seine Begrüßung hiermit beendet war. Sie drehte sich um und machte sich auf den Weg zur fünften Ebene, darauf verlassend, dass ihr Gepäck den Richtigen Bestimmungsort erreichen würde.
Da imperiale, militärische Architekten kaum Interesse daran hatten, ihre kreative Ader auszuleben, ähnelte sich jedes zweckmäßige Gebäude dem Grundsatz nach schon irgendwie. Jedenfalls stellte es keine größere Herausforderung da mit Hilfe des Lageplans die fünfte Ebene zu erreichen. Reichhaltiges Stimmengemurmel leitete ihr schließlich den Weg zum Besprechungsraum.
Als sie eintritt, staunte sie nicht schlecht. Etwa fünfzig (die jahrelange Übung in Einschätzung taktischer Situationen ließ sie Zahlen und Mengen relativ schnell überschlagen) Personen saßen im Raum, den Blick gebannt auf einen Mann geheftet, der unschwer als Captain Thiuro zu erkennen war. Nicht, dass dies sie aus der Fassung gebracht hätte, doch einige Personen, die gefährlich nach Holo-Kamerateam aussahen, standen nicht weit entfernt der Szenerie. So verlor Samin für einen Moment die Konzentration, ehe sie sich wieder fasste und in Richtung ihres Vorgesetzten salutierte. Ob er es nun im Angesichts der Menge überhaupt bemerkte oder nicht, so gehörte es sich jedoch.


[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Großer Besprechungsraum | Aiden, Drask, Gyrr, Sage Doha, Jeremy, Shazz, Chett, haufen Bewerber, Kamerateam ]
 
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[Bastion | Sith-Tempel | Trainingsraum] Chiffith, Janus Sturn

Amüsiert bemerkte Janus den Eifer, den Chiffith an den Tag legte. Das Schwanzende des Lamproiden mit dem gefährlich aussehenden Stachel fegte wild hin und her, und der Wurm verkündete selbstsicher, dass er immer bereit für eine Jagd sei. Mit diesem Partner würde er sich wohl keine Sorgen wegen mangelnder Einsatzbereitschaft machen müssen. Aber der Graf musste darauf achten, dass sein ungestümer Begleiter nicht übereifrig wurde. Wenn Chiffith auf Taris ein Blutbad anrichten wollte, dann störte das Janus zwar aus moralischer Sicht nicht im geringsten, aber er wollte keine unnötige Aufmerksamkeit erregen. Innerlich seufzte der Krieger. Sofern dies überhaupt möglich war.

So reagierte der schlanke Krieger lediglich mit einem zufriedenen Nicken. Als Chiffith davon sprach, dass er allerdings lieber die Jedi jagen würde und das er noch nie gegen einen gekämpft hatte runzelte Janus allerdings die Stirn. Diese Narben am Körper des Lamproiden schienen doch von einem Lichtschwert zu stammen. Andererseits, warum sollte Chiffith lügen ? Angesichts der Trainingsmethoden vieler Sith konnten diese Verletzungen ebenso gut von seinem Meister oder einem Übungskampf stammen. Der Sith-Orden war kein Ort für Schwächlinge oder Amateure, die Auslese war gnadenlos. Das Selbstbewusstsein seines Begleiters schien jedenfalls keine Kratzer zu haben. Überschätzte sich der Lamproid nicht vielleicht doch etwas ? Leise und höflich kommentierte Janus diese Aussage.


„Euer Jagdfieber ist bewundernswert, Chiffith, aber achtet darauf, dass es Euch nicht von der Realität ablenkt. Jedi sind gefährliche Gegner und man sollte sie nie unterschätzen. Ich habe das Gefühl, dass Euer Wunsch vielleicht eher in Erfüllung geht als uns lieb ist. Dieser Fel war bei seinen Taten nicht gerade subtil und die mediale Aufmerksamkeit ist riesig. Wir müssen vorsichtig sein.“

In der Tat, Janus vermutete dass sie noch in große Schwierigkeiten geraten konnten. Hinter Fel war nicht nur die Polizei, private Ermittler und Kopfgeldjäger her, sondern nun auch Sith. Und wo immer die Anhänger der Dunklen Seite waren, da waren die Jedi meist nicht fern. Licht und Schatten, zwei Seiten der selben Medaille. Im besten Fall würden er und Chiffith den Würger vor allen anderen finden und unauffällig von dem Planeten schmuggeln. Im Gegensatz zu seiner alten Bekannten Brianna verspürte Janus nicht das Bedürfnis, vor Holokameras zu stehen.

Chiffith schien sich weniger Sorgen zu machen und fragte eifrig, wann sie aufbrechen würde. Diese Frage entlockte Janus ein leises Lachen. Gut, der Lamproid hatte offenbar die Bedeutung des Faktors Zeit erkannt und hier auf Bastion wohl nichts mehr zu erledigen. Das traf auch auf Janus zu, immerhin hatte er die Reise bereits vorbereitet, sobald er von dem Ausbruch des Mörders gehört hatte.


„Wenn möglich sofort. Die Raumyacht „Silver Light“ ist startbereit und wartet auf uns in einem Hangar ganz in der Nähe. Ich zeige Euch den Weg.“

Zusammen machten sich die beiden Sith auf den Weg und verließen den Trainingsraum. Unterwegs überprüfte Janus auf seinem Datenpad kurz, ob alle Vorbereitungen abgeschlossen waren. Sein Lichtschwert trug er am Körper und er besaß reichlich Bargeld, hatte aber zusätzlich elektronische Zahlungsmittel dabei. Credits konnten so manche Tür öffnen. Auf der „Silver Light“ lagerten zusätzliche Kleidung, einige unauffällige Waffen und gefälschte ID-Chips. Rasch verließen die Sith den Orden, fuhren ein kurzes Stück mit einem Speedertaxi und betraten dann einen unscheinbaren Hangar. Die Raumyacht war ein elegantes, aber für Janus Verhältnisse recht bescheidenes Schiff, unbewaffnet, aber recht schnell und mit guten Schilden ausgerüstet. Außerdem übernahm ein Droide die Steuerung, weshalb es auf dem Schiff reichlich Platz gab. Während Janus mit einer Zugangskarte die Türen der gemietete Yacht öffnete dachte er über Chiffiths Frage nach. Ja, wie nützlich konnte ein Verrückter denn sein ? Und noch wichtiger: Wer beim Imperator war dumm genug, im Orden eine Granate zu zünden ? Davon hörte Janus zum ersten Mal, aber er war ja auch sehr beschäftigt gewesen. Der Lamproid hatte einen wichtigen Punkt angesprochen. Gab es auch einen Platz im Orden für solche, die nicht klar denken konnten ?

„Nun, dass kommt ganz darauf an, wie verrückt er ist. Wenn er einigermaßen logisch denken kann und sich unter Kontrolle hat, dann können wir für ihn bestimmt eine passende Verwendung finden. Und wenn nicht…spielt ihr Schach, mein Freund ? Der Orden kann stets entbehrliche Helfer und Bauern gebrauchen. Für Mord besitzt er ja offensichtlich Talent. Falls wir feststellen sollten, dass er vollkommen ungeeignet ist, dann haben wir nichts verloren, bloß etwas Zeit. Wir könnten ihn sogar den Behörden übergeben und die Belohnung kassieren. Oder wir lassen ihn auf die Bevölkerung los und sorgen für etwas Unterhaltung. Was auch immer wir wollen.“

Mit einem schiefen Lächeln wies Janus auf die Zugangsrampe der Raumyacht. Höflich ließ er Chiffith den Vortritt, dann betrat er ebenfalls die Yacht, versiegelte die Rampe und wies den Droidenpiloten an zu starten. Mit einem kaum merklichen Ruckeln hob die Yacht ab und ließ Center bald hinter sich. In wenigen Minuten würden sie in den Hyperraum springen und schon bald Taris erreichen. Im luxuriösen Aufenthaltsraum der Yacht schenkte sich Janus etwas Wein ein, überlegte, ob Chiffith auch etwas trank und betrachtete lächelnd die blutrote Flüssigkeit. Die Jagd hatte begonnen.

[Bastion | Orbit | Raumyacht „Silver Light“ | Chiffith, Janus Sturn


OP: Weiter im Thread „Weltraum - Imperium“
 
[Bastion - Sith-Orden – im Nebenraum mit Alaine, im Trainingsraum nebenan - Kira, Adria, Janus, Wrath, Clove, Chiffith & Trainingsdroiden]



Innerlich runzelte Jolina die Stirn, als ihre alte Freundin davon sprach, dass sie Kira gern selbst in dem Verlies dieses kranken Schweines aufgefunden hätte. Als ob Alaine sich an ihrer Stelle an der Schwangeren vergriffen hätte! Wie bei Jolina selbst schwang da wohl der reine Wunschgedanke mit. Offensichtlich hatten sie noch eine offene Rechnung mit Kira, aber genauso gut hätte die rothaarige Sith die Sache auch vorhin im Trainingsraum angehen können. Aber nein, auch sie war an die Weisungen des Imperators gebunden und trotz ihres Ranges konnte sie nicht einfach so offen eine andere Sith beseitigen. Aber Jolina sagte nichts dazu. Ein wenig Eitelkeit in dieser Hinsicht wollte sie der alten Freundin zugestehen. Auch, dass Alaine keinen Wert in Kira als eine Verbündete sah, ließ die junge Sith unkommentiert. Vielleicht konnte diese einzelgängerische rothaarige Wölfin den Sinn und Zweck ihres Strebens in Kiras Richtung gar nicht richtig begreifen. Letztlich würde Kira nur ein Werkzeug sein und so wie es ihr Meister es Jolina gelehrt hatte, würde sie selbst durch ihre sich langsam entwickelnden Pläne entscheiden, wie nützlich ihre alte Mitschülerin noch sein würde.

Alaine war sich sicher, dass weder Ranik noch Wilson noch der Imperator noch Kiras Schüler hinter der Kindesentführung steckten. Woher sie diese Gewissheit nahm, sagte sie nicht aber es war schon beängstigend, wie richtig sie damit letztlich lag. Ahnte sie etwa wirklich etwas von Jolinas Arbeit? Vielleicht, doch es war jetzt nicht weiter von Belang, da sie ihre Freundin letztlich nicht danach fragte. Wahrscheinlich hätte Jolina ihr die Wahrheit gebeichtet, wenn sie direkt danach gefragt worden wäre.

Enttäuschender Weise blieb Alaine weiterhin recht einsilbig, was ihre bevorstehende Mission betraf. Vielleicht würden sie beide bei der nächsten Gelegenheit offener zueinander sein. Die letzte Umarmung jedenfalls war frei von Geheimnissen und Andeutungen.


„Pass auf dich auf!“

Hauchte Jolina ihrer Freundin leise hinterher als diese geschwind den Raum verließ. Die junge Sith sah der Executor nach und starrte auch noch eine Weile lang die sich bereits wieder geschlossene Tür an. Ein seltsames Gefühl blieb von der Umarmung bei Jolina zurück. Unwillkürlich musste die junge Sith an ihren Meister denken. Es war höchste Zeit ihm endlich wieder nahe zu sein, seinen Rat zu hören und seine Macht zu spüren. Geschwind machte sich Jolina auf den Weg.

Ohne besondere Zwischenfälle erreichte Jolina die schweren Flügeltüren zum Allerheiligsten des Sithordens dem Thronsaal. Die in Rot gerüsteten Gardisten davor ließen Jolina passieren. Nicht, weil sie ihr einen besonderen Respekt gegenüber erweisen würden, sondern weil der Imperator schlicht und einfach bereit war, sie jetzt zu empfangen.

Vor den ersten Stufen des Thrones ließ sich Jolina auf die Knie sinken und zollte mit gesenktem Haupt Meister wie Imperator gleichermaßen ihren Respekt. Dabei kullerten einige Tränen der Freude aus ihren Augen, als ihre Machtfühler sich anschickten das Herz der Dunkelheit vor ihr zu umarmen. Zitternd hieß die junge Sith diese tröstlich absolute Finsternis willkommen. Sie war wieder zu Hause…


„Mein Meister…!“

Brachte sie flüsternd hervor.



[Bastion - Sith-Orden – Thronsaal – Allegious & Jolina]
 
::::COMNACHRICHT AN AIDEN THIURO::::

Hey Aiden,

ich denke es ist Zeit zu reden. Ich will und muss dir einige Dinge erklären. Also komm mich bitte besuchen wenn du Zeit hast, du weist wo ich wohne. Es ist wirklich wirklich dringend, wir haben viele Dinge zu besprechen.

Cassie

::::COMNACHRICHT AN AIDEN THIURO::::
 
Bastion - Sith-Orden - Gänge - Shim'rar

Shim’rar fand den Kommentar des Trandoshaners interessant, auch wenn er sich das gleiche auch gefragt hatte - machte er sich grade seine eigenen Feinde? Loyalität war den Sith nicht fremd, auch wenn jeder für sich selbst entscheiden musste wie weit sie ging. Er würde seiner alten Meisterin jederzeit helfen, solange er sich selbst dadurch nicht in Gefahr brachte, und er ging davon aus das er mit Aricas Unterstützung rechnen konnte solange es in ihrem Interesse lag, insbesondere wenn sonst ein Ansehensverlust wegen des Scheiterns ihres Schülers drohte.
Aber Umgekehrt wäre es genauso denkbar, dass sich diese oberflächliche Loyalität in Feindschaft umkehrte wenn der Preis stimmte. Aber eigentlich war das nicht der Kern des Problems.


Wenn ich aus euch Gefahren mache, dann nicht durch meine Worte sondern durch das was ich euch beibringe - sei es der Lichtschwertkampf oder die Machttechniken. Denken könnt ihr selber, sonst wärt ihr nicht hier. Ihr wärt entweder tot oder irgendwo als hirnlose Kämpfer oder Diener gestrandet. Das bedeutet früher oder später kommt ihr von selbst auf die Idee, dass euer Meister euch vielleicht mehr behindert als das er euch nützt.

Vielleicht machte sein Hand zu Ansprachen - jedenfalls sah er das so - die beiden Schüler gefährlicher. Aber immerhin wusste er so was sie wussten, und sie würden nicht glauben ihn mit irgendeinem dieser Gedanken überraschen zu können. Vielleicht führte es ja auch dazu, dass sie annahmen, dass er weitaus mehr wusste oder konnte als er zu gab. Er konnte jedenfalls hoffen.

Vielleicht ist meine Ansicht eigenwillig, aber es ist schlicht die Wahrheit. Grade du, Kossekos solltest wissen, dass es praktisch immer einen anderen Meister gibt zu dem man gehen kann. Genauso gibt es immer Anwärter die genug Potential haben um enttäuschende Schüler zu ersetzen. Die ganze Sache funktioniert in beide Richtungen und ist kein Geheimnis.

Wahrscheinlich sollte er nicht zu tief in seine Ansichten über die innere Mechanik des Ordens einsteigen, schließlich wollte er nicht alle seine geistigen Perlen verfeuern, die er erst langsam und durch seine persönliche Erfahrung für sich entwickelt hatte.
Die beiden gingen glücklicherweise ohne weitere Erörterungen ihre Übung an, und der Twi’lek beobachtete die beiden dabei, stets unauffällig bemüht Dinge zu sehen die ihm vielleicht bei oberflächlicher Betrachtung entgehen oder banal erscheinen würden. Die beiden jungen Männer gingen sehr unterschiedlich an die Sache heran, doch Shim’rar versuchte bei beiden seine Schlüsse zu ziehen.
Der Trandoshaner nutzte seine Hände, scheinbar um seine Anstrengung zu bündeln, oder zumindest um sie zu signalisieren. Der Vollstrecker fragte sich was Kossekos wohl tun würde wenn ihm die Hände ausgingen, aber das Problem stellte sich nicht, jedenfalls nicht in der konkreten Form. Er verkrampfte sich zu sehr, zumindest war das Shim’rars Eindruck. Er hing zu sehr an seiner von der eigenen Körperkraft geprägten Sichtweise um die Macht als das wahrnehmen zu können was sie war - als viel mehr. Bei ihm wäre es wohl das Ziel seines Lehrers ihn dazu zu bringen seine Hände nicht mehr zu benutzen.
Merkuzio wirkte souveräner, doch er ließ seine Augen geöffnet - vielleicht ein Zeichen, dass er sich so auf seine Sicht verließ wie Kossekos auf die Kraft seiner Hände. Allerdings wollte sich der Twi’lek nicht darauf verlassen, schließlich mochte es genauso möglich sein, dass der eine Schüler einen guten oder der andere einen schlechten Tag hatte, und vielleicht meinten sie auf die eine oder andere Art ihren Meister beeindrucken zu können oder...
Es brachte nichts zu tief in die Beweggründe und Motive hinter dem einzusteigen was er gesehen hatte. Wichtig war was er gleich erkannt hatte, oder was er zu erkennen geglaubt hatte. Die erste, intuitive und unzerpflückte Erkenntnis.
Kossekos sah die Macht als eine Art Muskelkraft, Merkuzio wollte sehen was er tat, vielleicht auch um damit anzugeben. Wenn sonst nichts, dann wäre das zumindest ein Ansatzpunkt die beiden gegeneinander auszuspielen falls es wirklich mal dazu kommen sollte.


Gut - zumindest für das erste Mal. Jetzt macht das gleiche nochmal, aber nur mit einer Kugel - und hinter eurem Rücken.

Wichtiger als alle Überlegungen zu Hintergründen und Nutzbarkeit war es, mehr über die eigentlichen Fähigkeiten der beiden Schüler herauszufinden.


Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Kossekos, Merkuzio und Shim'rar
 
[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos, Shim'rar und Merkuzio.

Merkuzio erwies sich als um einiges begabter, oder besser ausgebildet, als der Trandoshaner da er alle 4 Kugeln zum schweben brachte. Dies ärgerte diesen wirklich, so das er kaum die Worte des Twi'lek registrierte und eher finster den verbrannten Söldner anblickte. Dieser Wurm und Kriecher besaß mehr Können als der er, er welcher schon viel mehr Kämpfe ausgefochten und überlebt hatte und welcher nicht jedem Hintern der sich einem Entgegen streckt hinein kriecht. Er war Wütend auf ihn, ja das war er. der Befehl des Twi'lek ließ ihn zischen, aber ohne etwas wirklich zu sagen drehte er sich um und starrte eine Wand an, bevor er die Augen schloss. Er versuchte erneut nach der Kugel zu greifen, sandte seine Sinne aus und versuchte die eine Kugel zu erfassen welche sich in der Nähe befand. Dochseine Wut benebelte ihn, es fühlte sich an als müsste er sich durch eine dicke Suppe bewegen und mit beiden Armen diese zur Seite schlagen um sein Ziel, die Kugel zu erreichen. Er legte seinen weiteren Willen hinein, so das er mit seinem Geist die Kugeln umgreifen konnte. Er versuchte erneut diese hochzuheben, krampfte seine Klauen zusammen, doch sie wollte nur zittern und sich kaum regen. Er legte mehr seines Willens hinein, während er scharf nachdachte. Wieso klappte es jetzt nicht? Was machte er falsch? Dieser Merkuzio würde wohl spielend einfach es fertig bekommen, über ihn lachen und spotten wie über einen Sklaven. Seine Wut wurde stärker, überlagerte seine Willenanstrengung und tränkt sie vollkommen aus. Mit einem Ruck begann die Kugel sich zu erheben, der Trandoshaner zischte lang, bevor es ein lautes Quitschen und biegen zu hören gab. Wie von einer gewaltigen Hand umklammert wurde die Kugel zerdellt, zu einer unförmigen Metallmasse zerpresst und fiel auf den Boden. Keuchend ging Kossekos in die Knie, stützte sich mit einer Hand auf dem Boden ab, während er langsam versuchte wieder zu Atem zu kommen. Was war geschehen? Langsam dämmerte es ihn, seine Wut war sein Antrieb, sie hatte seine Fähigkeiten verstärkt und auch das Ruder in die Hand genommen. Er hatte nicht nur seine Kraft genutzt um die Gravitation und Schwerkraft zu deaktivieren, sondern auch um das feste Metall zu zerstören. Selbst überrascht von diesem "Fortschritt" erhob sich der Trandoshaner und blickte hinüber zu Shim'rar, dessen Reaktion abwartend.

[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos, Shim'rar und Merkuzio.
 
[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos ,Merkuzio und Shim`rar

Als beide Schüler die Aufgabe , auf ihre jeweilige Art erfüllt hatten, verspürte Merkuzio eine Welle des Zorns. Welche immer größer zu werden drohte. Er überlegte von welcher Seite diese Gefühle kamen. Von seinem Meister oder von seinem Mitschüler. Dem war er sich kurz nicht ganz bewusst, doch ein Blick zu Kossekos erklärte alles. Es war seine Wut, die er vernahm. Er fragte sich selbst, was er schon wieder getan hatte, dass Kossekos ihn noch mehr verabscheute als vorher. Doch sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen, war der falsche Zeitpunkt, denn ihr Meister verlangte eine weitere Demonstration ihres könnens. Und er selbst wollte zeigen, was er bis jetzt gelernt hatte. Nachdem er schon unzählige Gegenstände zu hart angepackt hatte, konnte er seine Kraft mittlerweile zügeln und gezielter einsetzen als vorher. Er erinnerte sich an den Stuhl zurück, den er gegen eine Wand geschleudert hatte.

Er beobachtete seinen Mitschüler wie er sich umdrehte um die Aufgabe zu erfüllen. Irgendwas stimmte nicht mit ihm. Er wirkte sehr angespannt. Und dieser Zorn ihm gegenüber, den er fast schon greifen konnte. Die Kugel begann zu schweben und nicht nur das. Kossekos zerdrückte sie regelrecht bevor sie auf den Boden fiel. Er wollte etwas sagen, entschied sich aber lieber nichts zu sagen. Sonst würde sein Mitschüler ihn wohl auch zerquetschen wie diese Kugel.

Nun lag es an ihm die Prüfung zu bewältigen. Er drehte sich ebenfalls um, atmete tief durch und griff mit der Macht nach draußen. Er hatte wieder alle vier Kugeln in seinem Focus. Jetzt musste er sich auf eine einzige davon konzentrieren. Sich von dreien trennen. Dann schloss er seine Augen. Die Kugeln von einander zu trennen erwies sich durchaus sehr schwierig. Zwei Kugeln schwebten. Doch er brauchte nur eine. Die zweite fiel zu Boden , wärend er sich nun komplett auf die eine Kugel fixierte. Er ließ sie schweben und Sekunden später landete diese wieder auf dem Boden. Danach drehte er sich wieder zu Shim`rar.

[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos ,Merkuzio und Shim`rar
 
[Bastion - Center - Sith Orden – Unterkünfte – Cal NPC -Shen]



Stillschweigend lauschte Cal der geradezu unglaublichen Geschichte des anderen Jüngers. Der Sohn eines Adelshauses… sein Leben lang auf den Eintritt in den Sithorden vorbereitet? Sehr seltsame Traditionen!

„Moment mal… versteh ich das richtig, dass du von zu Hause abgehauen bist, weil man dich in den Sithorden stecken wollte… und da fiel dir nichts Besseres ein, als genau dorthin zu gehen?“

Ungläubig und Kopfschüttelnd besah sich Cal die auf dem Bett zusammengesunkene Gestalt des Frischlings. Shen hatte wohl einiges durch gemacht.

„Na ja… zumindest ist es wohl recht unwahrscheinlich, dass die Häscher deines lieben Vaters hier nach dir suchen werden, was!?“

Cal setzte sich zu Shen aufs Bett und legte ihm mitfühlend die Hand auf die Schulter. Dabei dachte er angestrengt darüber nach ob der diesen Familiennamen schon irgendwann einmal gehört hatte. Allerdings wollte ihm nicht so wirklich etwas dazu einfallen.

„Kopf hoch, hier wird eh niemand Rücksicht auf deine Herkunft nehmen. Ob Adelig, Prinz oder König… hier zählt nur das was du drauf hast. Also empfehle ich dir was war ruhen zu lassen. Jeder hier hat seine Vergangenheit… bei den Sith zählt allein die Stärke und der nach vorn gerichtete Blick! Verstehst du… was kümmert die Vergangenheit? Sie ist nicht mehr zu ändern!“



[Bastion - Center - Sith Orden – Unterkünfte – Cal NPC -Shen]
 
[: Sartinaynian-System | Bastions einziger Mond :||: Sternjägerbasis „Last Defense“ | Ebene Fünf | Gänge :||: Sakura :]

Eine Schönheit wer der Mond nicht auf dem sich ihr neuer Stützpunkt „Last Defense“ befand. Wirklich lebendig hatte hier nichts gewirkt und so hatte es Sakura keinesfalls überrascht, dass der Rest auch nicht sonderlich attraktiv war. Aber was sollte es! Immerhin waren sie ja nicht hier um irgendeinen Wellenessurlaub zu bestreiten. Nackter karger Fels, eine Einöde ohne wirkliche Pflanzen und damit alles andere als ein freudiger Planet. Nun ja, es handelte sich hierbei ja auch um einen Mond. Einen trostlosen, einsamen Mond. Kalt, nackt, rau und so sympathisch wie ein Kraytdrache. Wobei diese Lebensform wenigstens noch etwas Schönes besaß im Gegensatz zu dem, was sie sich hier ansehen musste. Was sollte es, mittlerweile waren sie schon wenigstens einen Tag hier oder war es mehr? Ganz sicher war sie sich nicht und irgendwie spielte es keine Rolle. Was die junge Pilotin sehr viel mehr interessierte waren die Anwärter mit denen gerade Gespräche geführt wurden. Sie hatte mittlerweile Spitz bekommen, dass sich unter ihnen auch Jeremy befand. Sie hatte dies gehofft, konnte sich aber nicht sicher sein. Der junge Mann hatte oft genug behauptete das die Wolves ein Angeber Haufen sei. Nun hoffte sie, dass er es auch schaffen würde. Zwar hatte sie Vertrauen in seine Fähigkeiten und zudem hatte er Corellia überlebt, ja sogar Aiden aus der Patsche geholfen – wenn man seinen Worten vertrauen konnte – also konnte er kein schlechter Pilot sein. Sein einziges Manko war sein Benehmen welches man als nicht sonderlich, nun ja als nicht wirklich die erzogenste Art bezeichnen konnte. Ein Draufgänger mit losem Mundwerkt eben. Andererseits würde dies etwas Leben in die nun dezimierten Wolves bringen und vielleicht auch für etwas Stimmung. Wobei, Sakura war sich nicht sicher ob sie diese Art von Stimmung für gut befinden sollte. Jedenfalls dann nicht wenn Jeremy auf die Idee kam sich zu prügeln, was ihm durchaus zuzutrauen war. Die Neigung des jungen Mannes gleich die Fäuste sprechen zu lassen war nicht wirklich praktisch. Sie wusste zwar nicht wie es in seiner alten Einheit gewesen war, konnte sich dennoch vorstellen das es durchaus Probleme gegeben hatte. Jeremy war bis zu einem gewissen Punkt ein Raubein. Er gab sich jedenfalls so. Wenn man ihn erst einmal besser kannte erkannte man, dass dies zum Teil auch nur Fassade war. Ein Schutzmantel! Etwas was sie durchaus verstehen konnte, besonders nachdem sie einiges über seine Familie erfahren hatte. Seinen Onkel hatte sie dann auch noch kurz live gesehen und kennen lernen dürfen. Ihre Beobachtungen hatten relativ schnell gezeigt, dass die Jeremy Glauben schenken konnte. Eigentlich schade das Familien so zerrtütet sein konnten oder besser noch so extrem Gierig, Stolz und von sich selbst eingenommen.

Ein seufzen entglitt ihr, als sie durch die Basis streifte um sich umzusehen. Selbstverständlich gab es einige Gelegenheiten bei denen sich die Piloten vergnügen konnten. Ein Casino, eine Bar und das ein oder andere mehr. Sakura hatte weder auf das eine noch auf das andere Lust und sonst gab es nicht wirklich viel zu erkunden. Weit aus gescheiter waren die Trainingsplätze und die Simulatorräume. Etwas mit dem man was anfangen konnte. Natürlich gab es einige Piloten und andere Militärs die hier herumliefen und irgendwelchen Aufgaben nachkamen. Sakura beachtete diese jedoch nicht weiter sondern wanderte weiter. Ihr Quartier, welche sie sich teilte hatte sie nicht lange gehalten und die Messe war auch nichts was sie als regelmäßigen Aufenthaltsort benutzen wollte. Also blieb nur der Trainingsraum oder der Simulator. Zum verrückt werden eigentlich! Sie mochte festen Grund unter ihren Füßen zwar, fühlte sich an Land dennoch nicht so wohl wie dort draußen im All mit nichts weiter um sich als ihrem Jäger. Dieses herumsitzen und „Däumchen“ drehen passte so gar nicht zu ihr. In diesem Moment beneidete sie ihre Cousine, die ausgenommen wenn sie mal Urlaub hatte nie von ihrem Schiff herunter kam. Natürlich konnte man nicht alles haben auch wenn es vielleicht wünschenswert war. Jetzt jedenfalls hätte sie einiges lieber als sich hier herumdrücken zu müssen. Sakura glaubte nicht so ganz, dass es so schnell wieder in ein Gefecht gehen würde. Sie vermutete eher, dass sie hier auf der Basis ein wenig verweilen würden. Die neuen Neulinge würden Trainieren, natürlich mit dem Rest der Wolves und dann würde man sehen. Hoffentlich war der Tag dann strukturiert und wenn es ständiges Training und sonstige Aufgaben waren. Sollte dies nicht der Fall sein, was sie aber nicht glaubte, würde sie am Rad drehen. Warum eigentlich so viele Gedanken machen!? Man sollte das zukünftige einfach mal auf sich zukommen lassen. Sie war Pilotin und damit war nichts wirklich und absolut gewiss. Jeder Tag der Verging und bei dem man im All unterwegs war um zu kämpfen konnte den Tod bedeuten. Ungewissheit war etwas womit sie leben mussten. Dies störte Sakura auch nicht, jedenfalls dann nicht, wenn es im All stattfand.
Kurzentschlossen suchte sie einen der Trainingsräume auf. Körperliche Ertüchtigung war eine prima Idee und befreite gleichzeitig den Kopf. Solange die Bewerber sich noch im Besprechungsraum befanden würde es sich nicht lohnen zu warten. Wer wusste schon wie lange sie dort drinnen sitzen würden. Sakura öffnete die Tür zu einem der Räume und sah sich kurz um. Alles was man brauchte war da. Mit einem kurzen Grinsen auf den Lippen öffnete sie die Jacke ihrer Uniform, legte jene auf eine Bank und bewegte sich dann auf die Mitte zu. Mal sehen, vielleicht erhielt sie ja die Möglichkeit im Laufe der Zeit mit einem der neuen zu Trainieren. Zwar mochte Nahkampf nicht unbedingt gebraucht werden, dennoch war Sakura ein Fan davon. Sie war zwar gut im Kampfsport, aber nicht so perfekt wie ihre Cousine. Tja, sie beide unterschieden sich ja auch. Demnach war Sakura eher das Mädchen von ihnen.

Die junge Mitsumo begann damit, indem sie einige Lockerungsübungen machte und ihre Körper langsam warm machte. Für die erste Einheit brauchte sie keinerlei Waffen. Ein Waffenloser Kampf war ihrer Meinung nach eh eleganter. Jedenfalls im Vergleich zu einem Blaster oder ähnlichem. Sakura stellte sich mit leicht gespreizten Beinen hin und beugte sich dann nach unten um den Boden mit ihren Händen zu berühren. Dehnübungen waren wichtig für das Aufwärmen. Als nächstes folgten einige Übungen für die Beine ehe sie zu Liegestütze überging. Zwanzig genügten. Dann war sie warm und bereit dazu gegen einen imaginären Gegner anzutreten, wenn man beim Schattenkampf eigentlich auch keinen brauchte sondern sich auf sich selbst, seinen Körper und Geist konzentrierte. Langsame Abläufe mit nicht unbedingt einfachen Schritt und Hand oder Armfolgen. Nur Jahrelange Übung machten die Abläufe perfekt, völlig fehlerlos und absolut geschmeidig. Es mochte auf den ersten Blick einfach aussehen verlangte jedoch viel ab. Ein Außenstehender würde vielleicht lachen und behaupten dies sei Kinderkram. Doch da irrte er. Allein jede einzelne Bewegung für sich genommen musste perfekt ausgeführt werden. Sakura besaß ihre eigne Melodie dazu, wie eigentlich jeder, der diese Art von Kampftraining ausführte. Der Schattenkampf oder auch Schattenboxen genannt war nicht als Akt des Kampfes als solches Gedacht, konnte jedoch dazu verwendete werden, wenn man ihn leicht abwandelte. Hier ging es eher darum Körper und Geist in Einklang zu bringen. Unruhe, Ablenkungen und Sorgen zu verbannen. Hinterher fühlte man sich wie ausgewechselt und deshalb schätze Sakura den Schattenkampf so sehr.


[: Sartinaynian-System | Bastions einziger Mond :||: Sternjägerbasis „Last Defense“ | Ebene Fünf | Trainingsraum II A :||: Sakura :]
 
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