Bastion

~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ Halle ~ Gang ~ Steven Crant und Yui; in der Halle: Michael Aeren, Sane alias Krayne und Zoey Liviana, Edddy, Janus, Voth Terrix, Iriye, Jorax Kevora, der Rest vom Ghost Squad (NSC), Jünger (NPCs) ~


Steven wusste nicht genau, was er von der rothaarigen Frau halten sollte. Ihre Aura, ihr Handeln und ihre Gedanken waren verworren, vielleicht sogar von der dunklen Seite der Macht vernebelt und illusioniert.
Wie konnte sie solche Dinge behaupten? Die Jedi hatten doch keinen Plan, der das große Ziel hatte, die Galaxis zu beherrschen!? Steven hatte, wie jeder andere Jedi-Schüler auch, als Padawan gelernt, dass ein Jedi-Ritter nicht nach Macht strebt. Doch wenn er den Gedanken weiter verfolgte, kamen ihm selbst Zweifel. Irgendwo hatte diese Frau auch Recht. In den wenigsten gesprochenen Worten lag gar keine Wahrheit.
Tatsächlich waren die Jedi Meister der Manipulation, jedoch setzten sie diese in den meisten Fällen nur zur Verteidigung ein.
Ja, in den meisten Fällen. Die, welche ihre Macht zum Angriff nutzten wurden vom Orden ausgestoßen oder bekehrt.
War der Baron ebenso einer Illusion unterlegen? Steven schüttelte energisch den Kopf. Es war die dunkle Seite, die hier versuchte seinen Geist einzunehmen und wie sollte es überhaupt jemand schaffen, den Geist eines Barons von Cirrus zu überlisten?
Triumphierend lächelte der Ritter. Die Rothaarige unterlag eindeutig einem großen Missverständnis.

Sie war es, die nicht mehr - man verzeihe dem Ritter diese gedankliche Wortwahl - alle Tassen im Schrank hatte. Einen gewaltigen Vogel im Oberstübchen! Dort platziert von der dunklen Seite und sich langsam aber sicher mit dem verdorbenen Schnabel in Richtung Hirn bohrend.
Der Vogel zwitscherte das liebliche Lied der dunklen Seite, welches nur zwischen den Zeilen sein abscheuliches Ziel offenbarte.
Die Rothaarige wurde gesteuert von dem Motor der dunklen Seite und Rache war ihr Treibstoff. Sie wollte den Piraten vernichten, ihm keine Chance geben, seine Fehler einzugestehen und in einem fairen, demokratischen Prozess seiner Strafe zuzuführen.
Doch verdiente er so etwas überhaupt? Wieder einmal merkte der - sonst so selbstischere - Jedi-Ritter, dass er von Zweifeln geplagt wurde.
Er wusste doch selbst so gar nicht, was überhaupt richtig und was falsch, was dunkel und was hell war. Was wenn die Realität nicht so einfach war, wie sie schien? Was wenn es dort noch ein "grau" gab, wo sowohl Jedi als auch Sith nur einen Gegner sahen?
Cirrus selbst war so ein Beispiel. Es hatte in den Augen der Republik barbarische Strafen und war in den Augen des Imperiums einer falschen Person treu ergeben. Cirrus war nicht schwarz oder weiß, es stand zwischen den festgefahrenen Fronten und war ganz eindeutig grau.

Der Offizier des imperialen Sicherheitsbüros reagierte kaum auf die Aussagen des adligen Jedi. Ging es dem Mann nicht gut? Immer wieder berührte er seinen Kopf und massierte einen Punkt an seiner Schläfe, gar so als ob er von einer schrecklichen Migräne geplagt wurde. Der Ritter entschied, dass es unpassend war sich nun nach dem Befinden des Offiziers, der mit einem Blaster auf ihn zielte, zu erkundigen.
Plötzlich ertönte ein Funkspruch und der Offizier berichtete davon, dass die Situation in der Halle unter Kontrolle gebracht wurde.

Steven konnte nur hoffen, dass dies nicht bedeutete, die Doktorin an die Macht verloren zu haben. Die Imperialen würden es doch nicht gewagt haben, ihr Leben zu gefährden!? Nein.. Hätten sie das gewollt, hätten sowohl Graf Sturn als auch einer der anderen Sith schon lange eingreifen können.
Vielleicht war Sturn auch die Person, die Steven hier aus dieser Lage befreien konnte. Vielleicht konnte er eine Art Pakt mit dem Sith eingehen, um nicht in den Fängen des ISB zu enden. Er war Aristokrat, hatte zwar nicht ganz so blaues Blut wie der Thronfolger von Cirrus, doch diese Bande waren oftmals über Planeten hinaus gesponnen.

Der Ritter senkte langsam seine Arme, hielt sie aber für die Sturmtruppen und den ISBler gut sichtbar an seine Körperseiten. Dann drehte er sich um und ging in Richtung der Halle.
Steven konnte nur hoffen, dass sein Padawan und die restlichen Republikaner nicht in irgendwelche Schwierigkeiten geraten waren. So wie er selbst es war.


~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ Halle ~ Gang ~ Steven Crant und Yui; in der Halle: Michael Aeren, Sane alias Krayne und Zoey Liviana, Edddy, Janus, Voth Terrix, Iriye, Jorax Kevora, der Rest vom Ghost Squad (NSC), Jünger (NPCs) ~
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Halle | Janus, Voth, Saphenus, Jorax Kevora, Zoey, Michael, Sane, Edgar, Shadîf, Commander Fawkes, Sturmtruppen der Praetorian Legion

Mit einem gewissen Amüsement verfolgte Janus, wie seine Erklärung dazu führte, dass Commander Fawkes dem übereifrigen Bürokraten einen finsteren Blick zuwarf, der Mann hatte zweifellos eine Grenze überschritten und sich mit seiner Aktion keine neuen Freunde geschaffen. Das politische und soziale Geschehen auf Bastion war eine delikate Angelegenheit, die Fingerspitzengefühl erforderte und für die man ein Skalpell brauchte und keinen Vorschlaghammer. Der Graf hatte allzu plumpes Verhalten stets verachtet, eine echte Intrige zeichnete sich durch sorgfältige Planung und subtiles Vorgehen aus. Aber was konnte man schon von einem Wesen erwarten, das weder hohe Geburt noch die unglaublichen Kräfte der dunklen Seite vorweisen konnte?

Doch diese triviale Ablenkung war nicht weiter von Belang. Was wirklich zählte, war die Meinung des ISB-Offiziers und die interessante Enthüllung über verborgene Botschaften an das Holonetz der Neuen Republik. Was mochte dahinterstecken? Spionage oder doch eine harmlose, banale Erklärung? Jedenfalls konnte der Graf es sich nicht leisten, dies zu ignorieren. Seine Reputation war bereits beschädigt und er musste aufpassen, den Schaden nicht noch zu vergrößern. Ein erster Schritt war seine pathetische Ansprache gewesen, mit der er seinen Ruf zumindest wieder ein wenig verbessert hatte und zugleich den angenehmen Nebeneffekt erzielte, dass allzu penetrante Fragen nun als unhöflich angesehen werden würden.

Zufrieden vernahm der schlanke Fastmensch, dass die Enttarnung des oder der Schuldigen technisch recht einfach zu bewerkstelligen sei und dafür lediglich eine Liste der Gäste notwendig war, für die der Graf nicht bürgen konnte oder wollte. Zudem versicherte der Commander, dass man sich keine Sorgen wegen möglicher diplomatischer Verwicklungen machen musste, denn Spionage und andere Verletzungen der imperialen Souveränität wurden von dem Vertrag von Umbara nicht gedeckt. Janus erwiderte das schmale Lächeln des Offiziers.


„Natürlich. Der Imperator ist zu weise, als dass er sich von den Vertretern eines minderwertigen Staates übertölpeln lassen würde.“

Kommentierte der Sith-Krieger sachlich und ließ im Stillen die erfreuliche Möglichkeit offen, dass es einem intelligenterem und skrupelloserem Wesen als dem Kanzler der Neuen Republik durchaus gelingen könnte. Aber das musste er dem Commander ja nicht unbedingt auf die Nase binden. Der ISB-Mann entschuldigte sich kurz und via Comlink einige Befehle. Mit höflicher Unauffälligkeit hörte Janus zu und verfolgte, wie ein Teil der Sturmtruppen den Raum verließ, um den inzwischen aufgebrachten Frachter zu sichern. Fawkes erkundigte sich, ob die Inquisition auch Anspruch auf die Helfer des Scriptors erhob. Der Sith-Krieger überlegte einen Moment. Sie waren keine ehemaligen Mitglieder des Ordens und ihr Wissen über die Pläne des Verräters war wohl sehr gering, für die Sith waren sie wertlos. Wenn er sie dem ISB übergab, konnte dieser einen Erfolg vorweisen und würde dies positiv vermerken. Janus nickte gönnerhaft.

„Die Insassen des Frachters gehören ganz Ihnen, Commander. Verfahren Sie mit ihnen, wie es dem ISB beliebt, ich überlasse Sie ganz Ihren fähigen Händen. Wenn möglich würde ich es begrüßen, wenn man mich über eventuelle Erkenntnisse informieren könnte, bevor man diese Verbrecher ihrer gerechten Strafe zuführt.“

Verkündete der Graf höflich und das kurze Aufblitzen in seinen Augen machte nur allzu deutlich, was für eine Strafe er im Sinn hatte. Der Commander erkundigte sich gerade, ob Janus etwas über das Kopfgeld wusste, da strahlte Saphenus in der Macht noch größere Ungeduld aus als zuvor und zu ihm humpelte und das Gespräch unterbrach.

„Ihr entschuldigt mich bitte einen Augenblick. Eine Angelegenheit des Ordens.“

Erklärte der Fastmensch dem ISB-Mann höflich und trat mit dem Zabrak ein Stück zur Seite. Die Manieren des Einäugigen ließen wirklich manchmal zu wünschen übrig, doch das spielte im Moment keine Rolle. Der Sith-Krieger erkundigte sich leise, ob Janus für ihn und Zoey bürgen würde.

„Macht Euch keine Sorgen. Das ISB ist mächtig, aber nicht so närrisch, einen direkten Konflikt mit dem Sith-Orden zu provozieren. Ich kümmere mich darum.“

Versicherte Janus mit einem dünnen Lächeln. Der Zabrak fügte hinzu, dass es ein angenehmer und wendungsreicher Abend gewesen war und er nun aufbrechen würde, um ihre Pläne auf Korriban umzusetzen. Den Hinweis auf Zoey quittierte der Graf mit einem leisen Lachen, dann nickte er dem Einäugigen zu.

„Dies ist eine bedeutsame Stunde, Lord Saphenus. Ich wünsche Euch eine angenehme Reise nach Korriban. Gewiss werdet Ihr und Dr. Liviana dort viel bewirken können. Ich freue mich bereits darauf, davon zu hören.“

Erwiderte er. Der Zabrak trat einen Schritt zurück und verkündete laut die übliche Floskel zu Ehren des Imperators, sah dabei aber den Grafen an, auf dessen Gesicht sich kurz ein schmales, hungriges Lächeln legte, seine grünen Augen für wenige Augenblicke von bedeutungsschwerem Glanz erfüllt.

„Lang lebe der Imperator.“

Wiederholte der blasse Aristokrat und wusste, dass sein Gegenüber ihn verstand. Bevor Zoey von dem Einäugigen hinausgeführt wurde, wandte sich Janus noch kurz mit einem beruhigendem Lächeln an die Autorin, trat einen Schritt auf sie zu und sah ihr die Augen, während er nach ihrem Verstand griff und ihn mit Zuversicht und dem Gefühl von Sicherheit füllte.

„Ich bedauere außerordentlich, dass Sie heute so viele unangenehme Dinge erleben mussten. Seien Sie versichert, dass die Verantwortlichen streng bestraft und Ihnen nie wieder schaden werden. Lord Saphenus wird sich darum kümmern, dass Ihr in Sicherheit seid. Und selbstverständlich halte ich mein Versprechen. Ihr werdet die Ehre haben, die uralten Zeugnisse des Sith-Ordens erforschen zu dürfen. Gute Reise, Dr. Liviana. Sie brechen auf zu einer neuen Welt.“

Verkündete der Graf, griff sanft nach ihrer Hand und deutete einen Handkuss an, dann nickte er ihr zu und ließ sie mit dem Einäugigen davon ziehen.

„Wären Sie so freundlich und würden Ihre Männer informieren, dass die beiden die Halle unter meinem Schutz verlassen?“

Meinte er höflich an Commander Fawkes gewandt und drehte sich zu dem ISB-Mann um.

„Nun, wo waren wir...ah, ja, das Kopfgeld. Ich bedauere das sagen zu müssen, aber ich weiß lediglich, dass es existiert. Aber ich bin zuversichtlich, dass die...Vernehmung der Gefangenen die ein oder andere Frage klären wird. Sollte die Befragung des Verräters konkrete Hinweise ergeben, werde ich Sie selbstverständlich darüber in Kenntnis setzen.“

Janus lächelte verbindlich, sein Tonfall höflich und zwar weiter etwas von oben herab, doch keineswegs feindlich. Es war wichtig, weiterhin zu zeigen, dass er hier die Macht hatte, und umso großzügiger wirkte es, wenn er den Gewöhnlichen daran teilhaben ließ und ihm das Gefühl gab, von dem Sith als wichtig und würdig eingestuft zu werden. Blieb noch die Angelegenheit mit den mysteriösen Nachrichten. Rasch ging Janus im Kopf eine Liste der möglichen Verdächtigen durch. Da war Zoey, die er keineswegs wirklich ausgeschlossen hatte, auch wenn er dies dem Commander gegenüber behauptet hatte. Weiterhin ihr Leibwächter, dem der Graf bis jetzt keine große Beachtung geschenkt hatte, und natürlich noch die beiden Gentlemen von Cirrus. Interessanterweise fehlte der Baron im Saal....

„Commander, ich muss Sie um einen Gefallen bitten. Haben Ihre Männer diesen Gentleman...“

Der Graf nahm ein Datenpad, das ihm von Marava gereicht wurde, und auf dem Steven zu sehen, und zeigte das Bild dem Offizier.

„...gefunden? Er ist ein Mann von Relevanz, und ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Ihre Untergebenen ihn unversehrt in die Halle bringen könnten. Möglicherweise können wir so auch gleich das Rätsel der mysteriösen Nachrichten lösen.“

Ein Lächeln legte sich auf vornehme Gesicht des Sith. Suchend sah er sich nach dem Leibwächter der Archäologin und dem Begleiter des Barons um. Sie mussten hier doch ganz in der Nähe sein...

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[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Über der Arthoius-Gedächtnishalle / Frachter / Cockpit ] Tayyip, sowie fünf weitere Kopfgeldjäger im hinteren Teil

Das Heulen von Blasterfeuer der Geschütztürme drang mit unangenehmer Lautstärke an Tayyips Ohren, während er sich so fest am Steuerknüppel festklammerte, als hinge sein Leben davon ab. In gewissem Sinne tat es das sogar, auch wenn es nicht unbedingt davon abhing wie er steuerte. Es kam auf Schnelligkeit an und darauf dass sie die TIEs stark genug abschrecken konnten, um wenigstens ein kleines Zeitfenster zu generieren. Sie mussten einige Kilometer fort von hier, den Frachter zurücklassen und sich unter die Menge mischen, dann hätten sie eine Chance…

Plötzlich schwankte das Schiff bedrohlich und der Excarganer krallte sich wie eine Katze in das weiche Leder des Steuers. Irgendetwas zischte und plötzlich zuckten bläuliche Blitze über die Konsole vor ihm. Ein verzweifelter Fluch in seiner Muttersprache entrang sich seinen Lippen, als sein Hirn mit einigen Sekunden Verspätung dem grade Geschehenen einen Namen gab. Ionenkanonen. Man hatte sie abgeschossen ohne das Schiff zu beschädigen.

„…nein…“

Es war kaum ein Windhauch aus seinem Mund der das Wort formte. Es war vorbei. Man wollte sie lebend und gestand ihnen nicht einmal die Gnade zu, sie einfach aus dem Nachthimmel zu schießen. Was nun kam war schlimmer als der Tod. Schwache Bilder von finsteren Katakomben und Folterdroiden zuckten durch seine überforderte Fantasie und Tränen stiegen in seine Augen. Sie hatten verloren. Alles und endgültig. Murphys Gesetz bis zum letzten Winkel ausgeschöpft. Mit zitternden Fingern griff er nach dem schiffsinternen Comgerät.

„Wenn ihr nicht den Rest eures Lebens gefoltert werden wollt, steckt euch die Blaster in den Mund…“

Sagte er mit nun beinahe emotionsloser Stimme. Es war die einzig logische Vorgehensweise. Obwohl Logik an Bord dieses Schiffes zumindest in den letzten Tagen nicht allzu häufig zum Einsatz gekommen war. Tayyips schwimmender Blick wanderte durch das Cockpit, das auf einmal so abweisend wirkte wie nie. Schließlich blieben seine Augen an dem Plakat hängen, das sie überhaupt zu diesen Aktionen getrieben hatte. Das Bild Doktor Zoey Liviana Leons war direkt aus ihrer Promokampagne genommen worden. Darunter stand ihr Name, ihre Herkunft und schließlich die verlockenden hunderttausend Credits, wenn man sie lebendig bei Arica Kolar, Sith-Fürstin, ablieferte. Auf Bastion, kaum fünf Flugminuten von hier.

Es war so unfair…doch Tayyip hatte keine Zeit zu lamentieren. Zitternd nahm er seinen Blaster von der Konsole und entsicherte ihn versuchsweise. Der schwarze Lauf hatte etwas von einem Tunnel. Ein Tunnel in eine andere Welt…ins Jenseits wo sich alle Wesen besserten. In seine Jugend hatte der Excarganer oft gelobt sich zu bessern. In diesem Leben noch. Irgendwann hatte er jedoch den Glauben daran verloren und versprochen im Leben nach dem Tod neu anzufangen. Jetzt war es wohl an der Zeit herauszufinden wie viel Wahrheit in diesem Gelöbnis gesteckt hatte.

Der runde Lauf fühlte sich kühl an seiner Schläfe an. Irgendwie unangenehm…mit zitternden Lippen nahm Tayyip ihn wieder fort. Er wollte nicht sterben, verdammt! Er wollte ein schönes Leben irgendwo. Eine nette Frau, ein paar Kinder, nicht viel! Wie war er überhaupt hierhin geraten? Was unterschied ihn von anderen Wesen die glücklich geworden waren?! Jetzt endlich begannen Tränen seine Wangen hinabzulaufen. Der Excarganer schluchzte auf und hob bereits die Hand um sie sich abzuwischen, sackte dann jedoch kraftlos zurück.

„Ohh Gott…wa-arum? WARUM ICH?!“

Schwer atmend hob er den Blaster wieder und presste ihn diesmal in sein weiches Kinn. Der Schuss würde glatt durchgehen…doch musste er durch seinen ganzen Kopf wandern! Es würde schmerzen! Langsam senkte er ihn wieder. Ein Geräusch im hinteren Teil des Schiffes schreckte ihn auf. Sie kamen. Und die abgeschlossene Cockpittür würde sie nicht aufhalten. Er musste…

Wie um einzuatmen öffnete er den Mund und drückte den Blaster gegen seinen Gaumen. Niemand würde ihn vermissen. Seine Eltern waren tot und keine Frau liebte ihn. Er wollte sein Leben nicht in ewigem Schmerz verbringen. Warum riss er sich nicht zusammen? Was war so schwer daran seinen verdammten Zeigefinger um den Abzug zu krümmen?! Sie kamen. Er musste es tun. Sie kamen.

Ein vorbeifliegender Vogel zuckte zur Seite, als die Cockpitscheibe urplötzlich die Farbe von durchsichtig zu rot wechselte, als Tayyip es einfach tat.

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▼ Bastion :: Center :: Sith Orden :: Domäne der Lernenden :: Kintik-Siqsas Quartier :: Kintik-Siqsa, allein ▼


Evolution war der Inbegriff dessen, wonach ein Sith sich zu sehnen hatte. Die ständige Verbesserung der eigenen Fähigkeiten, des eigenen Status, das ständige Streben nach... mehr. Diese, für manchen hedonistisch anmutenden Züge waren eine Entfaltung des Ichs auf die Umgebung. Der Kissai formte seine Umgebung nach seinem Bild. Ein Merkmal dieser Transformation seines Umfelds war sein Quartier. Er hatte sich im Laufe der Woche, die er bereits seinem Meister unterstand, immer mal wieder, eingerichtet. Dünne Rauchschwaden erhoben sich in die Luft, erfüllten den Raum mit einem Duft erlesener Kräuter. Die Götter waren auf seiner Seite, schenkten ihm durch die Macht der dunklen Seite die benötigte Kraft um seine Feinde niederzuringen. Ein ist ein wahrer Sith, durch und durch. Seine Bestimmung, seine gesamte Ahnenschaft waren Zeugnis dieser Erbschaft. Sein Herrschaftsanspruch legitimer Weise ein kultures Privileg. Das Galaktische Imperium würde sich ohne Ordnung im Niedergang befinden und es war seine Aufgabe, es davor zu beschützen um Macht zu erlangen. Kintik-Siqsa hatte gespürt, wie sein Körper sich meldete und Verlangen hatte, die er so lange schon nicht mehr gespürt hatte. Die Müdigkeit dämpfte den Hunger der ihn heimsuchte, der Durst und das trockene Gefühl welches ihm folgten, nährten seinen Wahnsinn, seinen Zorn und seinen Wunsch dieser Hölle zu entfliehen. Nie hätte er gedacht, dass man bereits mit so wenig einem Wesen so viel Leid antun konnte. Er wusste nicht was er tun sollte, er wusste nicht wie lange er schon hier lag, wie viel Zeit vergangen war, oder wie viel Zeit noch vergehen würde, bis all das hier ein Ende nehmen würde, egal wie.Doch alles half nicht, er spürte immer mehr, wie die bedeutungslose Langeweile, das Erstarren und Abwarten, dieser unlogische Stillstand an seinem Seelenheil nagte. Es machte ihn wahnsinnig zu wissen, dass er nichts wusste, zu hoffen, dass es bald ein Ende nehmen würde obwohl kein Ende in Sicht war. Er verlebte ungeahnte Zeit in dieser Larvenexistenz, bevor die erste Anomalität zum bisherigen Trott passierte.
Die Macht diente nicht nur zur Regeneration, sie war zugleich auch Antrieb und Beflügler der Gedanken des Sith. Mit ihr konnte er zu Erkenntnissen kommen für die er ohne die Macht längere Zeit gebraucht hätte. Die Macht schenkte und nahm die Kraft wie es ihr beliebte. Um große Taten zu vollbringen musste auch meist große Macht damit einhergehen, den Schwachen war sie nicht vergönnt, stattdessen umspannte sie der Mantel der Ahnungslosigkeit. Die Macht die er um sich herum sammelte, wob er wie ein Schneider Faden um Faden aneinander. Je größer die Maschen, desto leichter würde man durch gelangen. Es war vielleicht eine sehr einfache Sicht der Technik, doch grob würde es schon für diese Zwecke reichen. Er reihte eine Lage an die nächste, wie eine Spinne wob er ein Netz aus Machtfasern welche sich zu der Machtbarriere formten. Immer enger zog er die Macht zusammen bis sie wie ein kompakter Schild ihn umgab.


Nachdem er sicher war, dass er diesen Schild nutzen konnte, wurde es Zeit für den nächsten Schritt. Die Kultur der Sith ist viele Äonen älter, als diese verwässerte Inkarnation, gepresst in ein Glaubenssystem welches völlig von den wahren Ursprüngen entwurzelt ist. Kintik-Siqsa würde das ändern. Als Teil seines kulturellen Erbes wusste er, wie man sich am Besten auf eine schwere Prüfung vorzubereiten hatte. Blutsuppe. Die Kerzen die um ihn herum kreisförmig verteilt waren, spendeten das einzige Licht in der abgedunkelten Kulisse des Quartiers . Diesen Ritus vollzog er vor jeder wichtigen Prüfung, denn es würde ihm die benötigte Kraft geben. Die Götter waren auf seiner Seite, denn durch die Kraft ihres Hasses würde er wachsen. Das kleine, einschneidige Ritualmesser in der einen Hand, nahm er mit der anderen Hand das ihm unbekannte betäubte Tier am Nacken und legte ihn auf den Rücken. Ein junges Hississ wäre ihm lieber gewesen, allerdings konnte er keinen bekommen. Die Kantine konnte ihm nur, für einige Credits die er noch besaß, die ihn nun quasi mittellos machten, erhalten. Mit einem geübten Griff schnitt er den Bauch des Tieres auf und riss das Herz heraus. Das Ritualopfer des Sith. Den restlichen Kadaver lies er ausbluten. Er hob mit seinen Händen den Karkass an. Die Beine hatte er mit einem Seil zusammengebunden, das Seil befestigte er an dem Haken, das normalerweise für eine Art Boxsack da war. Eine Schale unter dem Tier nahm das Blut auf.


„Taka zeech ma toka duuwaj."

Kintik-Siqsawiederholte die Verse immer wieder, gelangte dabei in eine Art Singsang und spürte bereits wie dank der Macht und der Hilfe der Götter er den Seelenzustand erreichte in der er sich bereit für eine Prüfungwie jene die kommen sollte, bereit fühlte. Eine reinigende, innere Stille machte sich in ihm breit. Nachdem er genug Blut gesammelt hatte, mischte er die anderen Zutaten hinzu. Als die Prozedur beendet war, nahm er seine Mixtur zu sich. Ob es ein Placebo Effekt war oder nicht war unbedeutend, der Kissai fühlte sich gestärkt. Zwar war das Blut dieses Tieres nicht so kräftig wie das eines Hssiss oder gar Tu'kata, doch es musste genügen.

Die restliche Zeit bis zur Prüfung würde der Kissai in einer Meditation verbringen. Tiefschlaf Trancen waren der Weg vieler Sith sich des Schlafes zu entledigen. Sie konnten so einen Nutzen aus ihrer Regeneration ziehen. Als sei die Erholung des fleischlichen Käfiges, der die Essenz einer Person beinhaltet nicht bereits lohnenswert genug. Er schloss die Augen und öffnete seinen Geist der Macht. In der ewigen, allumfassenden Dunkelheit gab es weder Zeit noch ein Gefühl dafür, und mit diesem Zeitgefühl auch der gesamte Biorythmus. Es gab kein Tag und Nacht, kein Morgen und keinen Abend, sie verschmolzen wie siamesische Zwillinge. Wie konnte er sich der Gunst dieser unsichtbaren Kraft jedoch sicher sein? Er hoffte auf die Gunst, die Selektion die er betrieb konnte nur in ihrem Sinne sein, doch war er Narr genug anzunehmen die Macht sei lebendiges Wesen welches über Gefühle und eine Meinung verfügte, etwas was im Stande war zu werten und somit Gunst zu verteilen? Es wäre genauso dumm wie anzunehmen die Elektrizität sei nicht nur von Spannung und Energie, sondern auch von Gefühlen abhängig. Das war purer Okkultismus und hatte nichts mit der Macht zu tun. Sein Blick wurde klarer, er spürte wie die Macht ihm tieferen Einblick in die Geschehnisse bot, doch auch weiterhin zogen sich schwere, bleigraue Nebelschwaden vor seinem inneren Auge weiter, verbargen ihm jeden weiteren Blick auf irgendeine Hilfe. Sein Hass loderte wie ein Feuer, dieses Feuer musste er fokussieren, so wie er es eben getan hatte. Er musste sich in Geduld üben, denn nur so würde er sein Ziel erreichen. Einzig und allein wenn er Geduld beweisen würde, wäre er imstande die Macht so zu manipulieren dass sie seine Fähigkeiten anreizen würde und ihm einen Vorgeschmack bieten würde. Wie blind er doch gewesen ist. Und wieder schellte er sich für dieses Blindheit. Die Macht war sein Verbündeter und Verrat ist der Weg der Sith. Wenn diese beiden Komponenten verbunden werden, wird die Macht ihm sicherlich den Weg zu Individuen führen, die bereit waren ihren Meister zu hintergehen.

Sein Kommunikator riss den Kissai aus der Meditation. Ohne auf die Nachricht schauen zu müssen, wusste er bereits, dass es nur sein Meister sein konnte. Er öffnete sie dennoch um zu lesen, wo er sich einzufinden hatte. Nachdem er seine immer noch lädierte Robe angezogen hatte und sein altes Vibroschwert an seinem Gürtel befestigt hatte, machte er sich auf den Weg. Vor dem entsprechenden Trainingsraum waren auch die anderen beiden Bestien, die der Sith Lord als seine Schüler ansah. Alles was er von diesen Kreaturen hielt, war Abstand. Der durchschnittliche Sith ist ein stereotyper Versager. Ein Wesen, welches als Kind geschlagen und getriezt wurde, ein Wesen welches nie besonderen Erfolg in der Schule oder dem Beruf den er oder sie vorher ausübte. Dieses Wesen lebt meist unter dem galaktischen Durchschnitt und sucht eine Veränderung um seine eigene Minderwertigkeit und seine fehlende Intelligenz dadurch zu kompensieren dass er einem ausgewählten Kreis aus "Erleuchteten" dazugehört denen die Gabe der Macht geschenkt und durch den Sith Orden gefördert wurde. Vereint gegen eine Galaxis die sie auch so schon hasst. Eine Ansammlung von erbärmlichen Kreaturen die mit diesem Orden versuchen ihre Gewöhnlichkeit zu überbrücken und zu etwas Einzigartigem zu werden. Dabei vergessen sie, dass sie dies nie erreichen werden. Niemand der sich für Gewöhnlich hält, wird es zu etwas bringen. In einem verschlossenen Herzen kann keine Saat gedeihen. Mit vor der Brust verschränkten Armen wartete der Sith auf Einlass. Seine Konzentration richtete er wieder auf die kommende Prüfung, denn er hatte nicht mehr viel Zeit um sich jetzt den Minderwertigen der Natur zu widmen, er war für besseres bestimmt. Er ging in sich, sammelte seine Kräfte, musste sich für seinen härtesten Kampf wappnen, ein Kampf der nicht mit der Macht und dem Schwert ausgetragen werden würde, sondern allein mit seiner Willensstärke, einer Konstante die viel zu oft von Anwärtern auf den Titel der Sith unterschätzt wurde.


Als sie schließlich Zugang zu dem kleinen Trainingsraum erhielten und es ein kleines Gerangel unter den Schülern gab, wer zuerst durch die Tür gehen würde. Im Raum angelangt, war die erste Impression die der Kissai erhielt der Geruch nach verbranntem Fleisch. Verursacher dieses olifaktorischen Angriffs war Sikarius, dessen Oberkörper mehrere Brandspuren und kauterisierte Wunden offenbarte. Der Anblick des Menschen widerte Kissai ob seiner Nacktheit an. Adrias tränenüberströmtes Gesicht zeugte von einer intensiven Szenerie, die sich hier abgespielt haben muss. Der Kissai war sich nicht sicher, ob er aus dieser Entfernung richtig sah, aber er meinte sogar ein Loch in dem Brustkorb des wahnsinnigen Sith zu erkennen. Wie törricht es doch von ihm gewesen war blind sich an schwächeren Sith in diesem Ordensgebäude zu vergreifen. Jede Kreatur die in diesem Gebäude ihr Dasein fristet, gehört einer anderen Person. Wie kann man da annehmen nicht einen hohen Sith zu verärgern? Für den Kissai war das eine stille Lehre. Stärke durch Einheit. Stärke durch Bogan. Er würde nicht den selben Fehler wie dieses Minussubjekt begehen. Beim Anblick dieses zerschlissenen Karkass kam dem Kissai jedoch eine Vorahnung. Er hatte bisher bei dieser Prüfung des Geistes und des Körpers an eine Prüfung der Kampffertigkeiten erwartet. Jetzt kamen ihm aber Zweifel an seiner Interpretation. Die Natur dieser Prüfung sollte sich dem Kissai erst langsam offenbaren. Als Hybris die Schüler anwies sich in einer Formation aufzustellen, die einem gleichseitigen Dreieck glich, hob sich eine Augenbraue des Kissai, folgte jedoch der Anweisung seines Meisters. Der Sith Lord wies den Trandoshaner an sich zu entkleiden während er und die Bestie nur ihren als wertvoll anzusehenden Besitz ablegen sollten. Was plante der weißhaarige Mensch mit ihnen? Mit Verunsicherung schnallte Kintik seinen Gürtel ab, an dem sein Vibroschwert befestigt war und legte es neben sich auf den Boden. Er folgte auch der anderen Anweisung seines Meisters und setzte sich in den Schneidersitz. Das Ganze gefiel dem Kissai überhaupt nicht. Die drei Schüler waren dem Sith, wie immer, schutzlos ausgeliefert. Was ihn jedoch verwunderte war, dass eine Prüfung des Körpers aus dieser Position heruaus erfolgen sollte. Dann erst fiel es ihm wie Schuppen von seinen Knochenfortsätzen. Diese Prüfung würde wohl weniger aktiver Natur sein. Die Schüler mussten an sich nichts tun, es würde wohl eine Prüfung passiver Natur sein. Sie würden etwas erleiden müssen.

Mit argwöhnischem Blick musterte der Kissai die Umgebung. Sie bekamen eine durchsichtige Flüßigkeit mit einem Injektor in die Halsschlagader gespritzt. Was das für eine Flüßigkeit war, verriet der Meister seinen Schülern nicht. Kintik-Siqsa hasste diese Bevormundung. Er wollte wissen was geschehen würde. Er wollte wissen, was man mit ihm anstellen würde. Hass breitete sich in ihm aus. Aus dieser Kraft schöpfend, öffnete der Sith seinen Geist der Macht. Er wob einen Machtschild und suchte so nach einer Möglichkeit sich gegen womögliche Angriffe zu schützen. Wie effektiv sein Schild sein würde, wusste er nicht, allerdings hoffte er, dass es besser als nichts sein würde. Diese ganze Sache stank gewaltig. Würde vielleicht alles umsonst gewesen sein und dieser wahnsinnige Sith Lord benutzte sie alle nur als Fokusessenzen für ein Ritual, dass die Lebenserwartung des Lords erhöhen würde? Sie waren schließlich alle in den Augen des Lords nicht wirklich wertvoll und austauschbar. Marionetten seiner eigenartigen Pläne. Es war das erste Mal, dass der Schüler seinen Meister in Frage stellte. Besonders, nachdem er gehört hatte wie der Meister seinem Opfer erklärte, dass dieses Mittel die Aufnahmefähigkeit des Gehirns steigert, sodass es in der Lage ist sich auf jeden einzelnen Schmerz voll konzentrieren zu können. Der Kissai hatte jedoch nicht gesehen, dass Hybris die Ampullen ausgetauscht hatte. Daher verblieb er in dem Irrglauben, sein Gehirn würde sich bei der kommenden Prüfung jedes einzelnen Schmerzrezeptors gewahr. Was ihm jedoch noch stärker verärgerte waren die folgenden Worte des Sith Meisters. Erst jetzt wurde dem Sith bewusst was das hie werden würde. Ein Sith Ritual zur Transmutation der Schuppen dieser verdammten Kreatur die Darth Hybris seinen Schüler nennt. Der sieben corellianischen Höllen Wut kochte in seinen Adern. Für diese minderwertige Existenz sollte er leiden? Der Sith wusste, dass sein Meister sie alle und den daraus resultierenden Schmerz als Fokuspunkte nutzen würde, um seine eigenen Kräfte zu steigern. Verdammte Söhne einer unterentwickelten Hssiss Brut! Er sah sich als zu wertvoll an um dieses Martyrium für diese verdammte Echse zu durchleben. Er war Sith. Sein reiches kulturelles Erbe sollte sie alle erzittern lassen. Sein Meister sollte sich darauf konzentrieren seine Fähigkeiten statt die der Echse zu steigern. Er war Kissai. Er war die Herrscherkaste. Nicht dieser zu groß geratene, einarmige Salamander mit dem Hirn eines Kieselsteins. Die dunkle Seite, Bogan, rief nach ihm, verlangte nach ihm, sehnte sich nach ihm. Immer stärker nahm er ihren Ruf war, ein Ruf der keine Wiederworte dulden würde. Ein zerfressender Ruf, er spürte förmlich wie Bogan an ihm nagte. Ihre betörenden Rufe, führten sie immer weiter in die unteren Ebenen des Ordens, Orte die er sonst nur am Rande kennengelernt hatte. Jeder der sich eines neuen Morgens erfreuen wollte, wusste dass die Zeit erst reif war diese Orte aufzusuchen, wenn er starken Willens war. Hier unten zählte nicht körperliche Kraft, hier zählte ein Willen mit dem man ganze Völker brechen und in Ketten legen könnte. Die allumfassende Macht Bogans, die wie ein schwarzes Gift durch seine Venen pulsierte.


Der Kissai war so in seiner Rage vertieft, dass er nicht mitbekommen hat, dass Darth Hybris das Ritual begonnen hatte. Sofort stürmten hyänengleich Tausende von Stimmen in seinen Geist, alle wollten sie ihn zu Wahnsinnigem reizen, Sachen die ihn töten oder auf das geistige Abstellgleis bringen würden. Die mephitischen Abgründe seines Geistes öffneten sich mit dieser Überlastung. Einem Tintenfleck auf einem befeuchteten Papier gleich breiteten sich die einzelnen Schlieren des Schmerzes mit rasender Geschwindigkeit in seinem Körper aus. Sie erfassten jede seiner Rezeptoren und stachen wie tausend glühende Nadeln gleichzeitig in seinem Körper zu. Der Schmerz war eine Blume, die aus dem Durabeton seines Körpers herausbrach und sich um seine Gliedmaßen schlängelte. Schmerzen durchzogen seine Gliedmaßen. Die Ranken fraßen sich in seine Haut, drangen bis in sein Fleisch vor und machten sich über jenes her. Je mehr er sich bewegte, desto mehr Schmerzen musste er erleiden. Aus einem Drang heraus konnte er es auch nicht unterlassen obwohl ihm die Konsequenz einer jeden Bewegung mehr als klar war. Es manifestierte sich aus dem Nichts heraus, dieses Etwas lies einen wahren Sturm von Schmerzen frei. Es drang in seine Gedanken ein und zerfraß sie von innen. Er hatte keinerlei Barriere die er mit der Macht erzeugen konnte, noch immer fühlte sich alles leer an. Die Stimme hatte ungehinderten Zugang zu ihm, beschwor Bilder auf die in seinem innersten tief versteckt waren und Emotionen wach riefen, die er sich fortgewünscht hätte. Der seelische Schmerz wog dem körperlichen gleichauf, er hatte sich gewünscht dass man irgendwann dagegen abstumpfen würde, doch das tat man nicht. Nicht mal entfernt. Unkontrolliert rollte er über den Boden, schlug um sich, traf irgendwas, spürte wie er selbst getroffen wurde. Planlos steuerte er in seinem Schmerz weg von dem weiteren Verursacher von Gefühlen, doch konnte er dem eigentlichen Schmerz nicht entkommen.
Der Kissai krümmte sich vor Schmerzen, der ihn nun nicht mehr losließ. Dieser Schmerz ging bis in die letzte Faser, und er fühlte wie sich seine Haut langsam abschälte, und verbrannte.
Die Blitze verunstalteten ihn, und der Einsatz der Macht ließ seine Knochen unter dem Druck des Geistes zerbersten. Sein Brustkorb war zertrümmert, und seine Lungen füllten sich mit Blut. Jeder einzelne Knochen wurde von dem Geist zertrümmert. Der Schmerz fraß sich durch jede Faser, durch jeden seiner Gedanken und verformte ihn. Er fraß sich soweit vor, dass er erneut befürchtete die Besinnung zu verlieren. Doch genauso plötzlich wie er angefangen hatte, stoppte dieser Schmerz. Erneut erfüllte ihn ein heißer Schmerz, durchzuckte ihn vollkommen. Er schüttelte ihn durch, lies ihn nicht mehr los, packte ihn und trieb ihm den letzten Rest aus dem Körper. Er schrie, wie er noch nie geschrien hatte. Seine Augen wölbten sich nach innen, seine Zunge wurde schwer und seine Stimmbänder rau. Der Schmerz war noch immer da, doch kämpfte er dagegen an. Er kämpfte weil sein Willen keinen anderen Weg zuließ, kämpfte auch weil er diesen Dauerzustand beenden wollte. Die weit aufgerissenen Augen suchten erneut, fanden nichts und realisierten ein weiteres Mal die Hilflosigkeit in der er sich befand. Er konnte nichts tun, es hatte alles keinen Effekt. Die Wut staute sich in seinem Inneren, suchte einen Weg hinaus, hinaus bevor er ausrasten würde, in dieser undurchdringlichen Finsternis. Er riss den Kopf nach hinten und ein Schrei entfuhr seiner Kehle, der den gesamten Schmerz, die gesamte Hilflosigkeit und das Grauen beinhaltete. Ein Schrei der in seinen eigenen Ohren gellte und widerhallte, bis seine Stimme versagte, und erneute Versuche nur in wimmernden, teilweise unverständlichen, gutturalen Geräuschen endete. Der eisenhaltige Geschmack des Blutes seinen Geschmacksknospen machte ihm gewahr, dass er sich nicht nur einmal auf die Zunge gebissen hatte. Kintik-Siqsa wandte sich im Schmerz, es fühlte sich an als ob seine Schädeldecke platzen würde, um ihm endlich die letzte Ruhe zu gewähren, was sie jedoch nicht tat. Mittlerweile war er ein lebendes Wrack. Jeder Knochen zertrümmert, die inneren Organe tödlich verletzt, sein Herz förmlich verbrannt. So’kars Gefühlswelt war nur noch ein Meer aus Schmerz und Pein.


Es drehte sich plötzlich alles in seinem Kopf, der Schmerz da drin wurde nur noch stärker und pulsierte hemmungslos in seinen Nervenbahnen. Doch er fühlte bereits eine Veränderung, fühlte wie er kurz davor war endlich loszulassen, all dem hier zu entfliehen. In jenem Augenblick, wurden seine Augen schmerzerfüllt, die Zunge trocken, den Rachen verstopft fühlend vor Schmerz, die Brust gepresst, das Blut gefroren, das Fleisch verfallen, das Herz durchbohrt. Sein gesamtes Blickfeld erstrahlte plötzlich in gleißend hellem Licht. So hell, dass es alles, ihn eingeschlossen verschluckte und völlig erfüllte, so hell, dass es blendete und Dunkelheit gebar. Dann... Stille.



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Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar, Yui, Saphenus

Sane war froh, dass die Sturmtruppen und der ISB-Mann die beiden Männer nicht beachteten. Immerhin waren sie auch unbewaffnet, Sane war verletzt und keiner der beiden machte Anstalten, sich vom Fleck bewegen zu wollen. Wie zwei Zuschauer, die eine Aufführung besuchten, standen sie abseits vom Geschehen und beobachteten, was passierte.

Und tatsächlich war trotz der klaren Aufforderung des ISBlers einiges los. Einer der Sturmtruppler von der Gala ging in die verbale Offensive indem er sich auswies und seinen Helm abnahm. Ein gewisser Sergeant Kevora, dessen Gesicht davon zeugte, dass er tatsächlich ein Veteran war. Immerhin hätte man auf dieser Gala auch irgendetwas behaupten können und den unwissenden ein paar Frischlinge präsentieren können. Nun, den Kameraden von Kevora nutzte diese Gala jetzt nichts mehr.

Auch der Zabrak widersetzte sich der klaren Anweisung. Erst jetzt fiel Sane auch auf, dass Saphenus die Archäologin bei sich hatte. Sanes Herz machte einen Hüpfer. So lange die Luft schwanger von Laserschüssen war, war ihr momentaner Aufenthaltsort wohl sicher gewesen. Jetzt allerdings schwiegen die Waffen und Sane hätte sie lieber an einem anderen Fleck. Doch er wollte das ISB wirklich nicht herausfordern und einfach losmarschieren. Zudem spannte sich die Situation zunehmend an, denn Saphenus forderte den Offizier regelrecht heraus. Generell hätte er kein Problem damit, wenn Sith und ISB sich gegenseitig an die Gurgel gehen würden. Er und der Padawan könnten das wieder aussitzen und bevor der entstandene Rauch verflogen ist Zoey schnappen und von hier verschwinden.

Allerdings rutschte die Stimmung weiter in den Keller als zur Sprache kam, dass von der Gala aus Nachrichten in das Netz der Neuen Republik versandt wurden. Augenblicklich verfinsterte sich auch Sanes Stimmung. Er hatte da schon wen im Verdacht. Nur eine Person konnte so naiv und unvorsichtig sein und gleich mehrere Nachrichten an Republikaner verschicken. Zoey hatte mal wieder ihr Talent bewiesen, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Der Verdacht lag nun nahe, dass sie eine Spionin war. Wem konnte man diese Vermutung auch verübeln? Doch wie konnte man die Archäologin da rausholen? Sie könnte alles leugnen, doch von weitem sah man schon, wie die Tränen eine eindeutige Mitteilung ausstrahlten. Wie hoch standen die Möglichkeiten, dass er ein paar Leute zusammentrommeln könnte, welche zusammen mit ihm in ein Gefängnis des ISB eindrangen um Zoey da rauszuholen?

So weit würde es jedoch nicht kommen. Saphenus drückte sich klar aus. Die Archäologin war eine Angelegenheit des Ordens der Sith. Was hatte das zu bedeuten? Etwa die Geschichte mit Korriban? Sanes Gedanken fingen an zu rasen. Langsam wurde es wirklich eng für sie. Zoey drohten ein Gefängnis des ISB oder die Heimatwelt der Sith. Beides sollte man niemandem wünschen. Aber was konnte er tun? Sie war momentan außer Reichweite für ihn, umringt von Sith und den zwei übrigen Sturmtrupplern. Er musste sich etwas einfallen lassen!

Sturn hielt indes eine patriotische Rede und schien damit die Situation tatsächlich gerettet zu haben. Die schwarz-goldenen Sturmtruppler rückten wieder ab, während Janus noch ein paar Worte mit dem ISB-Commander wechselte. Ihre Chance, die sie nutzen mussten, denn im selben Augenblick verließen Zoey und Saphenus die Halle.

"Kommen Sie, schnell."

, flüsterte er dem Padawan zu. Ohne zu rennen aber dennoch zügig steuerte der Soldat auf den Ausgang zu, in welchem die beiden verschwunden sind. Dabei ignorierte er den Schmerz, den die Splitter in seiner Seite verursachten, so gut es eben ging. Noch hatte er keinen Plan, doch der musste ihm auf dem Weg einfallen. Wenn sie weiter warteten, war es womöglich zu spät und er verlor Zoey völlig aus den Augen. Das durfte unter keinen Umständen passieren.

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Dem Licht folgte die Dunkelheit. Die Ambivalenz zwischen Licht und Dunkelheit und der Wahrnehmung als solche. So kann ein Licht, welches hell strahlt einem die Sicht rauben und so dennoch nur die Dunkelheit erblicken lassen und in den Abgrund führen. Er flüchtete sich in die entferntesten Winkel seines Geistes und versuchte sich durch Rekapitulationen der Werke die er gelesen und in seinem Geist gespeichert hatte zu rezitieren.
Doch alles half nicht, er spürte immer mehr, wie die bedeutungslose Langeweile, das Erstarren und Abwarten, dieser unlogische Stillstand an seinem Seelenheil nagte. Es machte ihn wahnsinnig zu wissen, dass er nichts wusste, zu hoffen, dass es bald ein Ende nehmen würde obwohl kein Ende in Sicht war. Er verlebte ungeahnte Zeit in dieser Larvenexistenz, bevor die erste Anomalität zum bisherigen Trott passierte. Es kam unerwartet, doch plötzlich vernahm er ein Geräusch. Es hörte sich an als ob jemand schwer atmen würde. Er musste diese Chance, auch wenn er nicht wusste wie es dazu kam, nutzen. Es war seine erste Hoffnung seitdem er in diesem dunklen Seelengefängnis geistig vermoderte.


Wo bin ich?“

In Sicherheit“


In Sicherheit wovor?“

Vor dir selbst.“


Warum?“

Weil du mein bist.“


Ein Lachen aus der tiefsten der sieben corellianischen Höllen erfüllte den glatten, kalten Raum, bevor sich die Manifestation wieder verabschiedete, so dachte der Prüfling zumindest. Er war sich nicht einmal mehr sicher, ob es nicht vielleicht sein eigener Wahnsinn und Hunger war, der ihm diese Schreckgespenster vorspielte um ihn in Sicherheit zu wiegen. Er wiegte sich vor und zurück, versuchte irgendwie in Bewegung zu bleiben um nicht in eine lähmende Lethargie zu verfallen. Er musste sich beschäftigen. So stand er auf, versuchte sich strecken, während der Schmerz in seinem Kopf zunahm. Jede Bewegung kostete ihn Schmerz, jede noch so kleine Bewegung. Dann, endlich, hob sich der Vorhang vor seinem inneren Auge. Es war nur ein Albtraum gewesen. Zumindest hoffte er das.

Kälte. Das war das erste was er spürte als er wieder zu Bewusstsein kam. Der Boden auf dem er lag war kalt, die Luft die er atmete war kalt, selbst das Gefühl in seinem Körper, kalt. Er hob den Kopf und wäre am liebsten wieder zurückgesunken als der dröhnende Schmerz seinen Kopf wie das Bombardement eines Sternzerstörers erfüllte. Seine Schläfen pulsierten in mehreren Wellen des Schmerzes, doch die Ursache dafür konnte er nicht genau sagen.Seine Beine fühlten sich schwer an, matt, erschlafft. Nach mehreren Versuchen erst schaffe er es sich aufzusetzen, mit den Armen auf dem Boden abgestützt um die nötige Stabilität zu erreichen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er seine Augen nicht geöffnet hatte. Langsam, beinahe schreckhaft tat er dies, rechnete mit dem Licht welches sich in seine Nervenbahnen bohren und weiteren Schmerz verursachen würde. Er blinzelte. Seine Augen waren geöffnet, doch stellte dies keinen Unterschied zum vorherigen Zustand dar. Beinahe aus Reflex griff Kintik-Siqsa in die Macht hinaus, doch er fühlte nichts. Er setzte sich, trotz der dabei entflammenden Schmerzen, in einer Lauerstellung auf. Einem Tier gleich welches man an die Wand gedrängt hatte, rechnete er nun mit Gefahren aus allen Richtungen, doch es kam nichts.

Lange saß er so da, ehe er es wagte sich vollkommen aufzurichten, langsam konzentriert und darauf bedacht so wenig wie möglich dem Schmerz in seinem Kopf einen Grund zu geben loszuschlagen. Bei jedem noch so kleinen Geräusch, wollte er zuschlagen, treten, sich mit aller Macht die ihm geblieben war wehren. Er spürte, wie die ausgeatmete Luft aufstieg, stellte sich vor wie sie als Atemwolken aufsteigen würde. Die allumfassende Kälte des Raumes hatte ihn immer noch im Griff. Er fühlte sich nackt, obwohl er angezogen war. Als Kintik-Siqsa wieder zu Bewusstsein kam, wusste er nicht wie lange er außer Gefecht gesetzt war. Hatte es überhaupt noch eine Bedeutung? Er hatte das Gefühl dass ein Tag vergangen war. Mühsam bahnte sich seine Hand ihren Weg zu seinem Gesicht, fühlte die Bartstoppeln die nun sein Gesicht durchzogen. Er spürte eine unglaubliche Wut über seine Hilflosigkeit, einen Zorn darüber, dass alles was er für echt gehalten hatte, nichts war. Oder war dies ein nur Traum, und in Wirklichkeit existierte er noch in der Realität? Was tat er dann da? Er spürte wie er an die Grenzen des für ihn fassbaren kam, metaphysische Gedankengänge. Er kannte nur ein einziges Ziel: Raus aus diesem Wahnsinn. Mit dem wirrem Blick eines gehetzten Tieres versuchte er sich zu orientieren, wohl vergessend dass die Dunkelheit nicht weichen würde, seine Augen sich nicht daran gewöhnen würden. Immer wieder musste er sich daran erinnern dass er sich in dieser unwirklichen Situation befand. Langsam wichen diese undefinierbaren Panikattacken. Was blieb war die Ungewissheit. Hatte er die Prüfung bestanden? Er lebte noch. Das war schonmal kein schlechtes Zeichen. Mit der Erkenntis kam jedoch die Wut. Was dachte sich sein Meister eigentlich? Waren sie nicht viel mehr als Versuchskaninchen in den Fängen eines irren Alchemisten? War Darth Hybris im Endeffekt nicht viel besser als die Sith Meister von Krayiss II? Die Illusionen die sich der Kissai gemacht hatte, waren sein verschulden. Er hatte seine Wünsche und Hoffnungen auf den Alchemisten projeziert. Das diese nicht in Erfüllung gegangen waren, alleine seine Schuld. Dennoch wich dieser Erkenntnis der Hass nicht einen fußbreit.


Erst jetzt nahm Kintik-Siqsa aus dem Augenwinkel das Blinken des Kommunikators wahr. Eine Nachricht seines Meisters, niemand sonst konnte ihn kontaktieren. Er nahm den Kommunikator mit einer schmerzverzerrten Miene in die Hand und öffnete die Hand. Es schmerzte die Zeilen zu lesen, seine Augen huschten mit Anstrenung über die einzelnen Buchstaben. Kein Wort darüber, ob er bestanden hatte oder nicht. Allerdings verlangte sein Meister, dass er Stimulanzen besorgen sollte und verwies ihn an die Domäne der Wissenden. War das der subtile Weg des Sith Lords ihm mitzuteilen, dass er die Prüfung bestanden hatte und die Ausbildung weiter gehen würde? Er nahm es einfach mal an. Auch diese Unart der nicht klar artikulierten Tatsachen missfiel dem Kissai. War es so schwer die eigenen Schüler mit klaren Worten darüber in Kenntnis zu setzen? War es so schwer die Schüler nicht als bloße Gefäße für die eigenen Anstrenungen anzusehen? Man züchtete so eine Generation von Sith heran, die sich immer weiter dem Wahnsinn des Leids hingeben würden, als die wahren Essenzen Bogans zu verstehen. Bogan war viel mehr als das. Die Gewalt die tagtäglich in der Galaxis existiert und sich wie ein Geschwür ausbreitet, Metastasen bildet und sich rasend schnell verbreitet, ist das graue Böse. Sie ist die formlose Manifestation Bogans. Sie ist das Symptom, aber nicht die Essenz. Der pure Akt der spirituellen Rebellion ist die Essenz Bogans. Die Verletzung der Regeln Ashlas, das Gegenkonstrukt zum Kosmos, der Antikosmos, das sind die Leitlinien Bogans. Nicht mehr und nicht weniger. Die Abwesenheit von Gutem evoziert Böses mögen manche Mystiker behaupten. Das waren Detailfragen. Für Kintik-Siqsa war das, was sein Meiste da tat, auf eine verstörende Weise unerklärlich. Er würde noch einige Zeit benötigen um dieses Mysterium zu lüften, ad hoc wusste der Kissai nur, dass er die Methoden seines Meisters ablehnte. Doch er musste sich fügen. Er würde warten. Wenn er gelernt hatte, was es zu lernen gab, würde er sich lösen und seinen eigenen Weg gehen. Er würde das kosmische Rad brechen.


Vorerst würde er sich jedoch fügen. Er würde den Kopf neigen, das Knie beugen. Die Stimulanzien besorgen. Neben seinem Bett lag eine neue Robe. Seine alte war während der letzten Tage komplett zerschlissen, verdreckt und auch sonst nicht mehr olifaktorisch ertragbar. Die aus Zeyd Material bestehende Robe war schnell übergeworfen, das Schwert am Gürtel befestigt und die aus Synthleder bestehenden Stiefel angezogen. Seine Muskeln schmerzten, jede Bewegung brannte, als habe er einen Tag intensiven körperlichen Trainings hinter sich. Er setzte ein langsames, beinahe flanierendes Tempo ein. Die Gänge waren erfüllt voller geschäftiger Jünger und Schüler, die ihren Dingen nachgingen. Der Kissai setzte seinen Weg zu den Tubroliften fort, die ihn in die Ebene der Wissenden bringen würde. Bei seinem Gang bemerkte er, dass er immer wieder rothäutige Rassen inspizierte, dabei jedoch keine Sith vorfand. Es waren diese Gaukler, die aus seinem kulturellen Privileg eine Religion gemacht hatten. Er erblickte Zeltros, Iridorianer, jedoch keine Kissai oder gar Massassi. Man munkelte, dass letztere noch irgendwo leben sollen. Keine Spur in diesem Gebäude. Seine Rasse lebte in selbstauferlegter Seklusion im Sith Space, der sich selbst verwaltenden Sektoreinheit in Abschottung von diesem auf Bation sich manifestierenden Wahnsinn im Namen ihrer Kultur. Daher hielten die meisten Wesen seine Rasse für ausgestorben oder gar für Märchen. Narren. Er würde dafür sorgen, dass die Sith wieder in ihrer reinen Form zur dominanten Spezies werden würden. Apex Pantokrator in einem Sith Imperium, dass seinen Namen auch verdienen würde. Nachdem er aus dem Turbolift ausgestiegen war, wurde er auf seine Absichten in der Domäne der Wissenden befragt. Er gab sich und seinen Meister zu erkennen, nannte seinen Auftrag und wurde sogleich durchgelassen. Er hatte nicht den Nerv auf langwierige Verstecktspielchen. Die Nennung des Namens seines Meisters reichte aus um ihm so manche Tür im Orden zu öffnen, zumindest schien es ihm so. Allerdings wollte er diese Karte nicht zu oft ausspielen. Sein Weg führte ihn zur Sanitätsstation, wo er das selbe Spiel vollzog. Man händigte ihm, nach einiger Wartezeit und einer intensiven Befragung, die er nach bestem Gewissen beantwortete, einen Cyduct E-23 Booster und drei Ampullen Haladreshin aus. Diese Stimulanzen, so die zuständigen Personen in der Sanitätsstation, seien genau der richtige Anreiz für das neurologische System und würden ihre Aufgabe für das, was der Kissai ihnen beschrieben hatte, aushelfen. Nachdem der Kissai sich bedankt und verneigt hatte, verließ er die Station und verstaute die Ampullen sowie den Holster für den Injektor an seinem Mehrzweckgürtel. Er würde sie noch nicht einnehmen, schließlich wusste er nicht, wann er sie einzusetzen hatte. Dieses Mittel war nicht günstig und lediglich sein privilegierter Status ließen ihn in den Genuss dieser Mittel kommen. Er wollte nichts verschwenden. Daher zückte er seinen Kommunikator und verfasste eine kurze Nachricht an Darth Hybris, dass er die geforderten Stimulanzen besorgt hatte und auf weitere Instruktionen warte.



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[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Halle | Janus, Voth, Iriye, Saphenus, Jorax Kevora, Zoey, Michael, Sane, Ghost Squad (NSC), Edgar(NPC), irgendwo im Gebäude Yui, Steven, sicherheitsleute(NPC)


Yui folgte mit Steven dem ISB zurück in die große Halle. Leider konnte sie es nicht riskieren die drei umzulegen. Die Konsequenzen wären gravierend. Sie gingen schweigend neben einander her. Yui wusste, dass Steven ihr nicht die ganze Geschichte glaubte, aber sie hatte im Moment auch nichts zu sagen. Sie musste aufpassen was sie sagte, damit sie einfach wieder ohne Probleme verschwinden konnte. Vielleicht konnte sie Steven ja gegen die Jedi hetzen. Einer mehr der die Jedi für hinterhältig hielt machte alles vielleicht ein wenig einfacher.

Kaum als sie die Halle betraten scannte yui gleich den ganzen Raum. Das Piratenschwein lag bewusstlos in der Mitte des Raums umstellt von Sicherheitskräften. Verdammt. Warum konnten sie das Arschloch nicht einfach umbringen. Yui hätte es lieben gern selber gemacht aber sie konnte schlecht einfach zu ihm hin rennen und ihn töten. Sie brauchte eine ausrede, dass sie ihn berühren und vergiften konnte. Vielleicht ergab sich eine Gelegenheit. Der Mann musste sterben, dein eigentlich müsste er gefoltert werden um für seine Sünden zu bezahlen. Er müsste seine schlimmsten Ängste durchleben. Er müsste Leiden, dass er um den tod bettelte um ihn erst ganz am Ende zu bekommen. Yui verzog keine Miene doch sie hasste es wie mit Piraten umgegangen wurde. Ins Gefängnis? Lächerlich, sie sollten alle sterben und das möglichs qualvoll, außer man wollte einmal großzügig und gnädig und gutherzig sein, dann sollte man ihnen einen schnellen schmerzlosen tod gewähren.

Was yui auch nicht wirklich gefiel war, dass Zoey im Gegensatz zu ihren Begleitern nicht hier war. Da keine Leiche von ihr zu sehen war, machte sich Yui im Moment nicht so viele Sorgen vor allem weil der Entführer noch hier war. Doch wenigstens besserte eine Anwesende Person ihre Laune. Janus war hier. Jetzt wo die Gala offensichtlich vorbei war die meisten Gäste evakuiert hatte sie nicht mehr viele Chancen mit dem Sith zu sprechen. Praktisch dass sie von dem ISB direkt zu ihm geführt wurde.

“Hallo Janus es ist mir eine Freude dich wiederzusehen.“

Okay letzteres war eine Lüge, aber sie wollte etwas von dem Mann und sie wollte einen Handel eingehen. Yui hatte etwas zu bieten von dem sie nicht glaubte, dass Janus es ablehnen könnte. Mal sehen wie sich das ganze entwickeln würde.

“Ich würde mich freuen wenn du ein paar Minuten Zeit finden würdest für ein privates Gespräch. Es geht um etwas für das du großes Interesse geäußert hattest.“

Aber es war gleichzeitig etwas was andere nicht erfahren sollten. Weder das ISB noch irgendwelche anderen Leute. Die Informationen konnten sogar dem Orden der Sith nicht gefallen. Doch Yui war es im Grunde egal wenn Janus anderen daon erzählte oder was auch immer machte.


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Halle | Janus, Voth, Iriye, Saphenus, Jorax Kevora, Zoey, Michael, Sane, Ghost Squad (NSC), Edgar(NPC), irgendwo im Gebäude Yui, Steven, sicherheitsleute(NPC)
 
Bastion, Center, Sith-Tempel, Hybris-Quartier: auf dem Bett im Schlafzimmer sitzend und wartend: Adria, im Wohnzimmer: Hybris


Irgendwann war es endlich soweit und Schritte näherten sich der Tür. Ihr Puls ging gleich in die Höhe und ihr Gesicht wirkte ebenso angespannt, wie es ihr gesamter Körper war! Die Tür ging auf und Adria erstarrte! Hybris stand splitternackt mit einem Obstteller bewaffnet in der Tür! Was hatte er vor?! Man kann sich ausmalen, was augenblicklich in Adria vorging und was sie annahm, was gleich passieren würde! Sie wurde kreidebleich! Ehe sie sich versah, hatte sie den Obstteller mit den Resten darauf in der Hand und er ging glücklicherweise weiter zum Schrank! Irritiert blickte Adria auf den Teller, was Hybris übrig gelassen hatte und ihm scheinbar nicht schmeckte! Sie traute sich nicht den Kopf zu wenden, um zu sehen, was Hybris am Schrank machte, da man es sich ja denken konnte, um nicht nochmals dabei einen Blick auf den völlig entkleideten Sithlord zu werfen. Nicht, dass er noch auf dumme Gedanken kommen würde! Ihr Herz raste wie verrückt und der Teller in ihrer Hand zitterte. Beschämt starrte sie auf das Obst auf dem Teller in ihrer Hand. Sie hörte es rascheln hinter sich. Vermutlich kleidete er sich hinter ihr gerade an. Sein riesiges, antikes, Furcht einflößendes, schauriges Schwert lag mitten auf dem Teppich! Ob sie es vor ihm erreichen würde? Doch es wäre unhandlich und schwer und würde ungelenk in ihrer Hand liegen und sie wäre damit zu langsam. Sie verwarf den Ansatz eines Gedankens! Sie fand es besser etwas zu essen, wenn er ihr den Teller schon in die Hand drückte, um ihn nicht zu verärgern und ihr Hunger war ja auch riesengroß! Sie atmete auf, als sie ihn bekleidet vorkommen sah. Er brachte das Thema gleich auf ihren Meister zu sprechen und wollte ihn von hier aus sondieren. Er wiederholte nochmal die Regeln, dass er sich um ihr Altern kümmern werde, sollte alles mit ihm geistig in Ordnung sein. Adria hörte auf zu essen. Sein eisiger Blick ruhte auf ihr! Sie sog jedes seiner Worte förmlich auf. Hoffentlich war ihr Meister geistig nicht völlig abgedreht!? Verübeln könnte man es ihm sicher nicht! Ein Wunder wäre es auch nicht, wenn er jetzt durchgeknallt wäre! Eher anders herum! Doch Adria hielt auf ihren Meister große Stücke! Sie wusste, dass er noch bei Verstand war! Es musste einfach so sein! Etwas anderes wollte sie gar nicht denken ?! Oder?! Allerdings befanden ihn schon mal irgendwelche Leute nicht geistig unversehrt und steckten ihn in die Anstalt! Sie schob den Gedanken rasch weg! Sie hatte das Gefühl, sie müsste zu Hybris seinen Worten etwas sagen, doch fiel ihr beim besten Willen nichts ein, was sie darauf erwidern könnte!? Doch er winkte gnädig ab und forderte sie auf, weiter zu essen! Während er sich von ihr bereits abwandte, erwähnte er fast beiläufig, dass er eine Gegenleistung von ihr erwarten würde, sollte er ihr helfen. Eine Gegenleistung? Adria wurde mulmig zu mute! Sicherlich hätte das nichts Gutes zu bedeuten, ahnte sie! Konnte das nicht genügen, was sie bisher durchgemacht hatte? Er war unersättlich! Sie kaute weiter auf den Früchten herum. Es war nichts besonderes, aber der Hunger trieb es rein!

Dann kam die erlösende Nachricht. Er schien bei vollem Verstand zu sein! Also, keine Änderung zu vorher, besser ausgedrückt! Hybris meinte, dass sie dann gehen würden. Adria erhob sich und folgte ihm, dass heißt, sie liefen nebeneinander und er wusste, wohin er sie führen würde, sie nicht! Sie nahm an, in ein Alchemistenlabor! Vielleicht sogar in das von Darth Bor und Darth Ral!? Sie hatten auf ihrem Computer wahrscheinlich auch dieses Experiment dokumentiert, erfasst und gespeichert. Sie fürchtete sich vor dem, was nun anstehen würde!? So richtig traute sie Hybris nicht! Auch kannte sie nun seine sadistische Ader und sie fürchtete sich vor Schmerzen! Die Schmerzen der vergangenen Tage waren ihr noch gut im Gedächtnis!

Hybris begann zu sprechen. Er hatte ihre Furcht natürlich bemerkt und begann darüber zu reden! Das war Adria ziemlich unangenehm und hätte mit so einem Thema jetzt nicht unbedingt gerechnet! Er sagte auch nicht, dass sie keine Angst vor ihm haben müsse, meinte aber, sie solle sich davon nicht beherrschen und ablenken lassen! Er hatte gut reden! Vermutlich war er nie in ihrer Lage gewesen! Oder, es war so eine Ewigkeit her und er war allen Anderen schon so lange Zeit überlegen, dass er es schlicht und ergreifend vergessen hatte, wie man sich in der Position fühlte!

Er meinte, er würde ihr bei ihrem Fluch helfen und wollte von ihr eine Eizelle! Was wollte er? Hatte sie die ganze Zeit beim Laufen eher nach unten geschaut, denn sie lief nicht aufrecht und selbstbewusst wie noch vor ein paar Tagen, denn so war ihr nicht zu mute, blickte sie ihn nun überrascht und fragend an. Doch eine Frage vermochte sie nicht zu formulieren! Sie war völlig perplex!

Er holte ein Data-Pad hervor, doch es schien das Falsche zu sein, was er suchte, denn er wechselte es gegen ein Anderes aus. Er tippte emsig darauf herum. Adria beobachtete das Alles fragend, doch sagte keinen einzigen Mucks! Dann wurde es ihr gereicht. Sie las. Augenblicklich wurde sie verschämt rot! Das Thema war allerdings höchst interessant und aufregend! Er meinte, dass er ihr das eigentlich nicht beibringen müsste, aber sie würde jetzt dafür Zeit haben. Sie nickte nur. Sie las dann den Artikel. Danach wusste sie, was eine Eizelle war. Sie hatte zwar in Sachkunde den menschlichen Körper durch genommen, als ihre Mutter Kira sie auf dem Flug unterrichtet hatte, doch so in die Tiefe war man im Stoff der 3. Klasse nicht gegangen und hatte die Details um die Fortpflanzungsorgane weg gelassen. Und ihr Meister Sikarius hatte nur von Schleim und ihrer Regelblutung gesprochen und wie widerlich die Angelegenheit war!


“Danke, das wusste ich noch nicht! Ich möchte unbedingt noch mehr lesen! Es gibt so vieles, was ich noch nicht weiß! Ich besaß ein Pad auf dem Flug, auf dem wir dann abstürzten. Ich lernte damit und spielte auch. Zu dem Zeitpunkt war ich Neun! Kann ich das Pad behalten?”

Schließlich hatte er ja noch eins! Fragen konnte man ja! Vielleicht war es gerade unpassend derartiges in ihrer Lage zu fragen?! Noch ein wenig kindlich?! Vielleicht sprach aus ihr aber auch nur Verwirrtheit und Überforderung mit der Lage um zu gehen und einen klaren vernünftigen Gedanken zu fassen!?

Er sprach bereits weiter und ging erstmal nicht auf ihre Frage ein. Er versprach, dass sie eine örtliche Betäubung bekommen würde. Sie dachte darüber nach, was das bedeuten könnte? Ob das hieß, dass sie an der betreffenden Stelle nichts merken würde?! In dem Moment sagte er etwas ähnliches. Dann fügte er zu, dass sie von Glück reden könnte, dass er diese von drei Optionen gewählt hätte. Sie sah ihn verwirrt an. Er blieb abrupt stehen und sie hielt mitten im Schritt inne. Er sprach nun davon, ob sie sich fragte, wieso er überhaupt einen Handel mit ihr einging?! Hatte sie das? Sollte sie sich das fragen? Er hätte sich auch so einfach nehmen können, was er wolle, sprach er weiter! Hätte er? Ja, sicher! Wieso sollte sie an ihren Meister Sikarius denken? Wieso sprach er so von ihm?! Was hatte das mit der Sache hier zu tun?! Sie sollte daran denken, wie er während der Folter war! So kalt! Davor hatte er noch alles für sie gegeben?! Er hatte keine Ahnung, dass er aber aufgetaut war, als Hybris den Raum verließ! Obwohl ihre Beziehung kein Thema war! Kein aufmunterndes Wort! Doch es ging ihm schlecht! Er hatte Höllenqualen durchlitten! Dann war er wieder wie zuvor, als Hybris hinein kam! Wie er das wohl gemacht hatte?! Sie würde ihren Meister danach fragen! Angeblich waren Meister-Schülerin-Verhältnisse anders als ihres! Aha?! Hybris war anders als Meister! Auf jeden Fall! Er folterte seine Schüler in Ritualen und nannte dies Test! Ihr Meister wollte Hybris nicht das geben, was er wollte! Darum war er im Test und im Ritual so, wie er gewesen war! Mittlerweile gingen Hybris und Adria weiter. Hybris glaubte, dass er sie geopfert hätte?! Nun, Adria hatte umgekehrt auch den zweiten Test bei ihm ausgeführt, auch wenn es ihr fast das Herz brach, doch noch eine Tortur auf ihrer Wunde, hätte sie nicht ertragen wollen und war sich in dem Moment auch lieber selbst am Nächsten! Vielleicht lag da ein Funken Wahrheit drinnen, wenn es an die Grundsubstanz bzw. an die eigene Existenz ging, entscheiden wir uns für uns selbst, dachte Adria! Doch dem widersprach der Kampf gegen Sharoh!


“Das verstehe ich nicht, Mylord! Mir leuchtet ein, was Sie mir damit sagen wollen, durchaus! Doch bei dem Kampf gegen ihren Schüler starb er für mich! Warum änderte sich das angeblich? Er würde mich nicht opfern oder doch?! Oder hat er eine innerliche Wandlung durchgemacht?”,

fragte sie nun doch ein wenig aufgebracht nach. Sie konnte ihm nicht so ganz folgen! Fel hatte sich für sie auch auf Noe von einem Abenteuer in die nächste Katastrophe gestürzt! Sie opfern?! Warum behauptete Hybris das?! Hatte seine Wandlung etwas mit ihren Entscheidungen beim Test zu tun?! Ihr war unwohl und sie war innerlich aufgebracht und aufgewühlt! Ungerührt sprach er weiter und ging bisher nicht auf ihre Fragen ein. Sie würde irgendwann zu ihm kommen?! Hatte er das gerade eben gesagt?! Sie würde irgendwann zu Hybris kommen? Freiwillig? Zu diesem Scheusal?! Das konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen! Nicht, wie er sie behandelt hatte! Sie wünschte, sie wäre ihm nie begegnet und nicht auf seine Hilfe angewiesen!? Wie kam er dazu, an so etwas zu denken?! Wut stieg in ihr hoch! Sie schluckte. Sie beherrschte sich, ihm nicht sonstwas an den Kopf zu donnern! Sie sollte daran denken, was ihr Meister mit ihr getan hätte, hätte er es gekonnt! Verblüfft und blass sah sie ihn an. Tränen stiegen in ihr hoch. Sie wollte und konnte das nicht glauben! Doch ganz sicher war sie sich nicht! Er hatte einen Zweifel gesät!

Er sprach nun die drei Optionen aus, die es insgesamt gegeben hätte, als sie an einem Jünger vorbei gingen, der vor Angst fast einnässte und sich an die Wand presste und sich am liebsten verdünnisiert hätte! Adria erschauderte zutiefst! Ihr wurde übel! Die anderen Varianten waren weitaus schlimmer! Sie schwängern! Sie klonen! Sie zitterte! Er zeigte mit dem Finger auf ihren Kopf und meinte, dass er ihren ungeschulten Verstand nicht gebrauchen könne und er hätte nicht die Zeit noch einen Schüler auszubilden. Aber, ihren Körper! Er würde sie auch beschützen! Wie schön! Sie hatte Sikarius!


“Bedeutet das, ich würde ihr Versuchskaninchen werden? Ich möchte viel lernen und Großes erreichen! Ich möchte etwas bewirken und herrschen! Auch ich habe Zukunftsträume und Wünsche!”,

brach es nun doch aus ihr heraus! Sie sollte dafür Stunden Zeit haben, darüber nachzudenken. Ihr war schwindelig! Er wollte immerhin ihr Kind, dies wurde ihr nun nach und nach bewusst und wurde ihr klar! Er würde das Ei außerhalb des Mutterleibes befruchten und ihr Kind würde entstehen! Was würde er mit ihm machen wollen?! Sie erschauderte und sagte sich selber, dass es nichts Gutes wäre! Das wusste sie! Sie wäre so schrecklich wie ihre Mutter! Doch hatte sie eine Wahl? Der Fluch setzte sich damit auf ihr Ungeborenes fort! Alles wegen ihrer Mutter und ihr Unvermögen, sie normal groß zu ziehen! Sie war untröstlich und wütend zugleich! Durch den Trank war sie gezwungen, den Handel einzugehen! Einen Pakt des Grauens! Würde sie es nicht tun, würde sie in etwa 60 Tagen und Nächten sterben! 60 mal Schlafen! 60 mal Altern um ein Jahr! In seinen Worten war auch eine unausgesprochene Drohung beherbergt! Er könnte es sich auch einfach so nehmen! Das würde er auch, wenn sie sich weigern würde! Sie würde nur damit ihre Seite des Handels verlieren! Er würde sich nehmen, was er wollte und nichts würde ihn davon abbringen, noch ihn aufhalten! Ihre Weigerung würde nichts bringen! Sie beschritt weiter den Weg der Finsternis und nickte und sagte fast ungerührt, da völlig resigniert:

“Sie bekommen die Eizelle!”

Ihr Leben hing schließlich davon ab! Sie sollte ihm nun alles haarklein über das Altern erzählen.

“Ich bekam den Trank, als ich einige Wochen alt war. Ich war dann gleich fünf Jahre alt! Jedenfalls fangen von da an erst meine Erinnerungen an. Ich war bei Darth Bor im Labor. Er hatte einen Computer und hielt alle seine Experimente dort fest. Sicherlich auch meine Daten und die vom Trank?! Das nehme ich zumindest an! Ich befand mich meistens nur einen Tag in einem Lebensjahr! Ich wusste immer, wie alt ich beim Aufwachen war! Grundlegende Dinge wie Laufen, Sprechen und so konnte ich einfach von selbst! Manchmal gab es Schwankungen. Scheinbar war dies instabil! Doch in der Regel alterte ich in einer Nacht um ein Jahr. Ich bin jemand, die kaum Erinnerungen hat. Da war nicht viel. Daher kann ich auch noch nicht viel! Wann sollte ich das lernen?! Ich weiß ja kaum, wer ich selber bin! Mein Leben raste im Schnelldurchlauf dahin und ständig war ich auf der Flucht und in Gefahr! Das ich alterte war ein Fluch, doch es heilte mich dabei auch. Ich verlor auf Noe mehrere Finger und mein Arm war bis zum Ellenbogen bis auf die Knochen abgefressen. Ich geriet in eine Fleisch fressende Pflanze, die meinen Arm verdaute und beim Herausreißen, rissen meine Finger mit ab! Am nächsten Morgen war alles wie neu! Ich war nicht nur gewachsen, sondern alles rund erneuert! Jede Schramme weg, Haare gewachsen! Im Labor trank ich auch mal etwas Giftiges oder so und starb fast! Doch es passierte nicht! Sikarius war bereit mir wegen des Alterns zu helfen! Er bereitete mir in einem Ritual einen Trank zu, der das Altern aufhielt, solange wir von Noe bis Bastion unterwegs waren. Er hatte sich dazu die Formel von Darth Sik besorgt! Mehr gibt es nicht zu erzählen!”,

schloss sie und erwähnte das Holocron selbstverständlich nicht! Ihre Gedanken wanderten sofort wieder in diese unangenehme Richtung mit der Eizelle! Sie litt Höllenqualen deswegen, doch sie wollte leben! Hybris war ein Monster! Sie hatte bisher kein schlimmeres Monster kennen gelernt! Dabei waren sie alle auf ihre Art und Weise Monster! Alle, die sie in ihrem Leben bisher begleitet hatten! Angefangen von ihrer Mutter, die ihr diesen Trank verabreicht und diesen Fluch mit dem Altern damit auferlegt hatte, dieser fiese Darth Ral und der ihm blind hörige Bor, ihr Meister, der immerhin ein Serienkiller war und dieser Damon, vor dem sie solche Angst hatte, bevor sie wusste, welche Angst sie vor Hybris haben würde! Vor niemandem fürchtete sie sich so sehr wie ihm und niemand war so grausam zu ihr und folterte sie körperlich und seelisch wie er und niemand forderte bisher so etwas von ihr wie er!

Sie dachte jetzt bereits darüber nach, was sie ihm für eine Antwort geben sollte! Sie könnte es bejahen! Sie würde zu ihm kommen, wenn sie ihren Meister verlassen würde, was wohl nie eintreffen würde! Sollte er doch auf sie warten, bis er schwarz werden würde! Sie hatte Sikarius ihre Treue geschworen! Sie liebte ihn! Letzteres durften sie nie wieder vor Anderen zeigen! Damit wurden sie zur Zielscheibe und erpressbar! Das war ihr nun sonnenklar! Mit der Bejahung ließ sie sich dennoch eine Option offen, im Falle sie etwas noch nicht erkannt oder durchschaut hätte, denn durch ihr kurzes Leben hatte sie kaum Erfahrungen sammeln können, welches ihr deutlich fehlte! Hoffentlich würde ihr Meister auch bald mächtiger werden! Einen mächtigen Meister im Hintergrund zu haben, war besser! Hybris war sehr mächtig! Von so einer Position träumte sie selber! Ihr Meister war zielstrebig! Sie baute auf ihn!


Bastion, Center, Sith-Tempel, auf dem Weg zu Hybris` Alchemisten-Labor: Adria und Hybris
 
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[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Oberen / Eingangsbereich ] Sharoh, Wachpersonal

Es hatte nicht lange gedauert, da hatte sich Rake zu ihm gesellt. Der Feeorin pflegte wie eh und je sein stoisches Schweigen, dass er eigentlich nur dann brach, wenn man ihn direkt ansprach. Doch gab es nicht mit dem Anwärter zu besprechen. Warum auch der Reptiloid konnte ja noch nicht einmal einen Satz flüßigen Basics formulieren ohne einen Wortdreher einzubauen. Wenig später hatte sich auch diese merkwürdige Rothaut zu ihnen gesellt. Sharoh hatte ihn bereits beim Eintreffen von Hybris im Trainingsraum aus dem Augenwinkel gesehen, doch hatte er nun genug Zeit sich den Sith anzuschauen. Er konnte sich noch nicht wirklich einen Reim darauf machen, in welcher Position der Humanoid stand, hatte Hybris, Kerberos bereits ersetzt ? Wäre das der Fall hatte der Trandoshaner einen bedeutenden Vorsprung in den Grundlagen der Macht, weshalb er sich zunächst keine Sorgen um diesen machen musste. Rake war das Problem und es war sein Ziel zuerst ihn zu übertrumpfen. Das schmächtige Reinblut würde danach die Ehre besitzen im Matsch zurückzubleiben. Unterschätze ihn nicht. Musste er sich selbst ermahnen. Doch was diesen angehenden Sith betraf würde es wohl genug Zeit nach der "Prüfung" geben. Sharoh hatte aufgegeben näher darüber nachzudenken, was nun der genaue Plan des Sith-Lords sein würde. Er ließ es nun einfach auf sich zu kommen, etwas besseres blieb ihm nicht übrig.

Und da war er.
Hybris trat sicheren Schrittes ein. Die Drei Apprentice drehen allesamt ihren Blick in Richtung des Lords, der ihnen jedoch keinerlei Aufmerksamkeit schenkte. Indem er der Wache einen Blick zuwarf symbolisierte er, dass sie folgen sollten, was sie auch allesamt taten. Der Weg führte sie zu einem der unzähligen Trainingsräume dieser Ebene. Dieser hatte bedeutende Ähnlichkeit zu jenem, in dem sie vor einigen Tagen noch trainiert hatten. Was sie in dem Raum vorfanden konnte Sharoh nur zum lächeln bringen. Regungslos lag Sikarius auf einer Bänke, offensichtlicherweise gefoltert und seine Schülerin saß direkt daneben. Genugtuung durchflutete seinen Geist, ja sie hatten ihre Strafe erhalten. Nur was machten sie hier ? Während er die beiden Menschen angeguckt hatte, war Hybris schon fertig damit seinen Mantel abzulegen und forderte Sharoh auf sich Vollständig zu entkleiden. Warum nun nur er war ihm nun wirklich nicht klar, doch tat er wie geheißen und legte die Kleidung ab, die die Krankenstation ihm in die Hand gedrückt hatten. Außer sein Umhang, den er jedoch in seinem Zimmer gelassen hatte, war nicht viel von der Rüstung oder sonstigen Mitbringseln von Trandosha übrig. Nun stand er da, wie an seinem Geburtstag, Splitternackt umringt von Sith. Seine Brust zierte immernoch eine andere Farbe, denn es wurde wohl das Schuppenkleid eines anderen Trandoshaners verpflanzt um ihn am Leben zu erhalten. Spätestens bei der nächsten Häutung würde das sich aber wieder geben. Es wurden Anweisungen gegeben, Medikamente injiziert. Schließlich wendete sich Hybris auch an den nackten Sharoh.

Die Erklärung, die der Sith-Lord ihm gab verwirrte ihn nur noch mehr. Ein Ritual also, er wollte ihn. . . häuten ? Oder es würde sich zumindest so anfühlen, was nicht minder Besorgnis erregend war. Es würde seine "rassenspezifischen Fertigkeiten und Talente" verbessern. Es schein ein unangemessener Punkt zu sein, um noch einmal genau nachzufragen, was Hybris vor hatte. Nur hoffte Sharoh, dass er nicht wörtlich gehäutet werden würde. Dies war die größte Schmach, die einem Trandoshaner widerfahren konnte. Sein Leben wäre verwirkt, all der Ruhm verloren. Doch blieb ihm nicht wirklich eine Wahl, das ganze Ritual würde nur für ihn stattfinden wie es schien. Niemand sonst würde davon profitieren, zumindest nach den Worten des Lords zu urteilen. Also bereitete er sich so gut es ging vor, schloss die Augen, das leiden hatte er ja bereits in den letzten Tagen kennengelernt. Mit verkrampften Gesicht und geschlossenen Augen stand er da, fasste alles mit seinem Machtsinn in den Blick. Und da war es. Hybris umschlang ihn mit der Macht, fixierte ihn, als würde man eine Operation durchführen wollen, nur ohne Narkose. Das erste, was er wahrnehmen konnte, war der Schmerz, der von dem anscheinend gelähmten Sikarius ausging. Dumpf pulsierte es, verpestete die Luft mit der dunklen Seite, die Hybris gierig aufnahm und für sich nutzte. Also nun auch die
Rothaut und Rake vor Schmerzen aufschrien und wurde die dunkle Seite in diesem Raum allgegenwärtig. Alles war solcherlei geschwängert mit Energie, dass es sich anfühlte, als hätte die Luft die Konsistenz von Honig.

Ohne jede Vorwarnung ereilten nun auch Sharoh die Schmerzen, doch völlig andere als die restlichen Sith in diesem Raum. Es begann an der Zehenspitze, langsam schob es sich seinen Fuß entlang. Ein Gefühl, als würde ihm die Haut abgeschält, Salz darauf gestreut, und anschließend durch etwas härteres, stärkeres ersetzt. Es hatte noch nicht einmal seine ganzen Zehen gebraucht, da hatte Sharoh angefangen wie am Spieß zu schreien. Bewegen konnte sich nicht, hätte er sich doch am liebsten auf den Boden geworfen, hin und her gerollt, wie es die anderen taten. Also musste er seinen Schmerz herausbrüllen, das war sein einziger Ausweg. Der Fuß war geschafft, da wich dem Geschrei ein Krächzen. Es fühlte sich an als würden seine Stimmbänder mit Säure begossen desto länger er Schrie, doch das war alles, was er tun konnte. Geifer lief ihm aus dem Maul und trotz der Fixierung zuckten seine Muskeln unkontrolliert. Hybris hatte das Knie erreicht. Der Teil, der bereits geschafft fühlte sich merkwürdig steif an, oder lag das an dem Griff des Lords? Sharoh konnte nicht genug Konzentration aufbringen um einen klaren Gedanken in der Richtung zu fassen und brüllte weiter. Die Hüfte war erreicht und entgegen der Hoffnung des Trandoshaners gewöhnte sich der Körper sich nicht an den Schmerz. Er wusste nicht wie lange der Lord schon seine grausame Arbeit verrichtete, Schuppen entfernte, ersetzte, doch es wurde nicht besser. Sharoh schrie und der Schmerz im Hals wich einem dumpfen Pochen, was gegen der Schmerz der immer weiter nach oben wanderte ein wahres nichts darstellte. Der Halbe Oberkörper war bis zu der neuen Haut geschafft, da fingen seine Finger auch ein unerträglich zu brennen. Er wollte seinen Schädel herumreißen, den Sith Lord in Stücke reißen, alle in diesem Raum umbringen, wenn es diesen Schmerz verkleinern würde. Der Hass, die Angst, dass sein Geist bei dieser Prozedur dem Wahnsinn verfallen würde und die Wut strahlten von ihm aus wie ein schwarzer Stern. Hybris sog auch das gierig auf und nutzte es um ihn weiter zu quälen. Zwar konnte Sharoh seinen Machtsinn schon lange nicht mehr verwenden, doch warum sollte der Lord auch damit aufhören.

Aus dem Augenwinkel bekam Sharoh noch mit Glück mit, dass der Sith und Rake sich an die Gurgel gehen wollten, doch durch eine kleine Machtanstrengung des Lords voneinander getrennt wurden. Inzwischen hatte das Ritual seinen Hals erreicht. Ja er wollte sie auch zerfetzen, er wollte es den beiden Anwärtern gleich tun jemanden zerreißen um all das zu beenden. Langsam wanderte der Schmerz über sein Gesicht, bis es schließlich in einem schmerzenden Punkt endete. Er verdrehte die Augen, doch bevor er sich dem so lockenden schwarz der Ohnmacht hingeben konnte wurde er prompt von den Beinen gerissen schleuderte Quer durch den Raum und landete hart auf seinem amputierten Armstummel. Das gab ihn nun endgültig den Rest, das einzige was er noch wahrnehmen konnte war ein schwarzer Stern, der sich erhob um auf eine schwache kleine Aura zuzuwanken. Danach kam das schwarz. War er Tod ? Der Zustand fühlte sich ganz ähnlich dem an, was er nach dem Kampf mit Sikarius gefühlt hatte. Und nach Hybris zu urteilen war er da gestorben, er hatte ihn nur zurückgeholt. Würde er das wieder tun ? Er musste es ja. Oder war er nur ohnmächtig. Sharoh konnte sich diese Frage nicht beantworten, doch trat er weder irgendeiner Gottheit gegenüber, noch sah er Licht oder sonst etwas. Also verbrachte er Jahrtausende und aber Jahrtausende in der Schwärze. Er blickte an sich herab und seine Schuppenkleid war sandfarben wie eh und je. Seine Arme waren stark, seine Sinne geschärft. Er fühlte sich als wäre er Zuhause auf Trandosha, obwohl es keinen wirklichen Grund dafür gab. Alles war schwarz, ein großes Nichts.

Mit einem plötzlichen aufatmen erwachte er aus dem traumlosen Schlaf. Schwer atmete der Trandoshaner, setzte sich zunächst einmal auf um seinen trockenen Mund mit Wasser zu benetzen. Er war in seinem kleinen Zimmer, in der Domäne der Lernenden. Man hatte ihn anscheinend zum ausschlafen hier hin gebracht, denn von den Strapazen des letzten Tages war nichts übrig geblieben. Schon als er nach der Flasche Wasser greifen wollte erschrak der Trandoshaner. Er blickte auf seinen verbliebenen Arm, denn diesen zierte jetzt ein dunkles Blau. Da er immer noch nackt war blickte er an sich herab und merkte, dass sein gänzliches Schuppenkleid nun ein leicht metallisch glänzendes dunkelblau zierte und rieb sich erst einmal die Augen. Er versuchte aufzustehen, um sich kurz im Spiegel des kleinen Badezimmers zu begutachten. Doch fiel ihm das merkwürdig schwer. Es war als wäre seine Haut Beton hart und wollte sich nicht an jenen Stellen dehnen an denen sie es normalerweise tat. Schweren Schrittes stellte er sich vor den Spiegel. Ja es stimmte, seine Haut war vollkommen umgefärbt, und er sah auch ein wenig schlanker aus als zuvor. Seine Wangen waren leicht eingefallen, wie die eines Verhungernden. Sharoh brauchte erst einmal einen Moment, um mit dem Umstand zurecht zu kommen, dass der Sith sein komplettes Aussehen verändert hatte. Nur das wird doch nicht der Grund für das Ritual gewesen sein, die Ästhetik eines Sith Lords wird es nicht gewesen sein. Er tastete einmal von oben bis unten ab, sein Tastsinn war so gut wie zuvor und seine Haut fühlte sich merkwürdig hart an. Zwar waren die Schuppen zuvor auch rau gewesen, stark genug um Pflanzenstacheln und ähnliches zu ignorieren, doch dies hier fühlte sich eher an wie das gehärtete Leder einer großen Raubechse. Der Trandoshaner kleidete sich zunächst an, denn er war hungrig für Drei, nahm seinen Kommunikator um die Uhrzeit herauszufinden und erblickte die Nachricht seines Meisters. Er solle sich einen Tag nehmen, um seinen neuen Körper auszuprobieren und sollte sich am besten nicht bei ihm melden. Der Vorschlag der Krankenstation gefiel ihm doch sehr. Doch würde er erst einmal ausprobieren inwiefern dieses neue Schuppenkleid ihn behindern würde, denn wenn ihm bereits das aufstehen Schwierigkeiten bereitete was würde sportliche Aktivität dann bedeuten?

Nachdem er die Mensa geplündert hatte stand Sharoh in einem der Trainingsräume der Domäne der Lernenden und versuchte sich wie gewohnt zu dehnen. Doch war seine Beweglichkeit deutlich eingeschränkt und kein biegen und brechen änderte etwas daran. Nun war seine Haut härter und stärker doch wenn es ihn so behinderte war es das wirklich Wert ? Hybris hatte bestimmt eine tiefere Idee dahinter, ein Sith-Lord würde niemals einen solchen Laien Fehler begehen hoffte er inständig. Auch wenn sein Arm nachgewachsen war würde seine Fertigkeiten im Schwertkampf darunter leiden. Und würde es überhaupt besser werden ? Immerhin im Kraft Training behinderte ihn sein neues Aussehen nicht, also benutzte Sharoh zunächst die Trainingsgeräte, die ihm hier zur Verfügung standen. Auch ein Blick in die Macht machte ihn nicht viel schlauer. Es war klar, es war etwas anders, jedoch konnte der Trandoshaner nicht im geringsten feststellen was genau. Ein Besuch in der Krankenstation sollte Klarheit bringen. Nach einer Beträchtlichen Wartezeit, denn er hatte ja kein akutes Leiden, kam auch schließlich ein gelangweilter Arzt zu ihm. Umständlich erklärte Sharoh ihm die Situation und überzeugte den Menschen, der ihn bereits zuvor behandelt hatte, ihn jedoch erst nach einem Blick in die Macht wieder erkannte, seine Haut auf Beständigkeit zu testen. Zunächst griff der Humanoid nach einer Spritze, dessen Spitze bereits bei seinen normalen Schuppen Probleme gehabt hätte. Kommentarlos bracht diese ab und der Humanoid blickte Stirn runzelnd auf das Werkzeug. Das nächste wonach er griff war ein kleines Skalpel, welches eine Klinge auf Energie Basis besaß. Der Mensch versuchte Sharoh in die Haut zu schneiden, jedoch ohne Erfolg. Noch nicht einmal groß Wärme drang durch die Haut des Reptiloiden und dieser schaute verblüfft auf die völlig unbeschädigten Schuppen an seinem Arm.

Nun machte der Arzt ernst, er griff sich eine Waffe, die aussah wie ein Lichtschwert in Miniaturform. Die Augen des Trandoshaners weiteten sich und er machte zunächst einen Schritt zurück, doch zu spät. Der Arzt hielt vorsichtig die brennend heiße Klinge auf die Schulter des Trandoshaners. Nichts. Er übte leicht Druck aus. Immer noch nichts. Es war als hätte man dem Menschen jede Realität geraubt denn dieser holte aus, stieß zu. Ein dumpfes stöhnen war zu hören als die klinge hart gegen seinen Bauch schlug, doch außer den nachhallenden Schmerz eines stumpfen Schlages passierte nichts weiter. Der Arzt ließ nun die Klinge fallen gab ein " Die sind doch alle Irre! " von sich und ließ Sharoh allein. Er war immer noch ein wenig perplex. Hatte Hybris ihn unantastbar für Lichtschwerter gemacht ? Wie hatte er das getan ? Und vor allem. Zählte das für jede Art von Energiewaffe ? Er erhob sich und watschelte wie ein Untoter durch die Gänge, ohne ein bestimmtes Ziel. Die berühmt berüchtigte Waffe eines jeden Machtnutzers so einfach ausgehebelt ? Plötzlich baute sich eine massige Gestalt vor ihm auf. Es war Rake.

" Zur Fury."

Sharoh schaute auf einen Chronometer, um mitzubekommen, dass er wirklich den ganzen restlichen Tag verbummelt hatte. Er folgte dem Feeorin, bis sie in die Hangars des Tempels gelangten, immer noch mit den Gedanken ganz wo anders. Er musste sich sicher sein, dass dieses Messer nicht zu schwach war, das nächste mal wenn er ein Lichtschwert in die Hand bekam würde er sich selbst angreifen, so seltsam das auch klang.

[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Hangar ] Sharoh, Rake und Personal
 
- Commander Gavin Fawkes, Imperiales Sicherheitsbüro –

[Braxant-Sektor, Sartinyanian-System, Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, Innenhof]- Janus Sturn, Voth Terrix, Saphenus, Jorax Kevora, Michael Aeren, Sane Kath, Zoey, Edgar, Shadîf, Commander Fawkes, Chief Clerk Wilks, Sturmtruppen der Praetorian Legion (Team Dorn-1)


Fawkes rührte keinen Finger, als der Nichtmensch Saphenus und die konsterniert wirkende Menschenfrau Liviana sich schließlich auf Impuls des Sith hin anschickten, zu gehen. Sturn hatte deutlich gemacht, dass vor allem diese beiden seine Protektion genossen und damit waren dem ISB-Commander, wenn er es sich nicht mit einem einflussreichen Funktionär der Coalition for Progress verscherzen wollte, die Hände gebunden. Das Verdachtsmoment gegen die Republikanerin war ohnehin entsetzlich dünn und basierte alleine auf den Anschuldigungen eines Bürokraten ohne nennenswerten Einfluss, während der Sith – Saphenus – eben genau das war. Ein Sith, der mit Lichtschwert und einer Aura der vermeintlichen Überlegenheit herumstolzierte. An der Schießerei in der Arthious-Gedächtnishalle jedoch traf ihn keinerlei Schuld, auch wenn Fawkes sich innerlich eine Notiz machte, in den ISB-Archiven nachzuforschen, was es wohl mit dem Nichtmenschen und dem Planeten Korriban auf sich haben mochte.

Als Chief Clerk Wilks Anstalten machte, seinen Mund zu öffnen, brachte der Commander ihn mit einer herrischen Handbewegung präventiv zum Schweigen.

„Ich denke, Sie haben genug gesagt, Chief Clerk Wilks. Ihre Aufgabe hier ist beendet. Sie… dürfen… gehen.“

Der andere Mann wurde kreidebleich im Gesicht, nickte dann jedoch rasch und schob sich zwischen den verbliebenen Sturmtrupplern des Teams Dorn-1 hindurch, um fast fluchtartig den Hauptausgang der Halle anzusteuern, wo die absichernden Posten im selben Augenblick davon in Kenntnis gesetzt wurden, dass Saphenus und Liviana freies Geleit genossen.

Indes gab Sturn zu Protokoll, dass er von dem auf die Doktorin ausgesetzten Kopfgeld nichts wusste, was dem Grafen ein knappes Nicken Fawkes‘ einhandelte. Er konnte unmöglich verifizieren, dass der Sith die Wahrheit sprach, doch im Grunde sprach wenig dagegen – es war offensichtlich, dass Sturn nicht beabsichtigt hatte, seine Gala in einer Schießerei enden zu lassen, weswegen er bei genauerer Kenntnis des Kopfgeldes und seiner Umstände vermutlich andere Gegenmaßnahmen ergriffen hätte. Fawkes würde sich also auf die Aussagen der Insassen des Frachters verlassen müssen – doch das ISB hatte seine Wege, Informationen aus kooperationsunwilligen Subjekten herauszubekommen.

Dann überraschte der Sith Fawkes jedoch, als er ihm einen von einer Untergebenen angereichtes Datenblock überantwortete, auf dem das Abbild eines elegant gekleideten Menschen (Steven) zu sehen war. Diese Person würde sie zu der Ursache der Nachrichten in den Republikraum führen? Wie konnte der Graf das wissen? Hatte er auf seiner Gala tatsächlich wissentlich weitere Gewährsleute der Republik empfangen oder hatte er womöglich einfach im Rahmen der Veranstaltung Verdacht geschöpft?

„Wir werden das überprüfen, Graf Sturn, versicherte Fawkes dem Adeligen ernsthaft. Jetzt, da der provokante Nichtmensch verschwunden war, schien ihm die Zusammenarbeit mit dem im Grunde recht umgänglichen Sith deutlich leichter zu fallen.

„Bis dahin…“

Der Fingerzeig eines der auf ihrem Posten verbliebenen Sturmtruppler ließ den Commander verstummen und sein Blick auf zwei Personen (Sane, Michael) richten, die in diesem Moment im Begriff waren, die Halle wie Saphenus und Liviana zu verlassen. Leicht irritiert runzelte Fawkes seine Stirn, doch dieses Mal machte Sturn keinerlei Anstalten, auch für diese beiden Personen freies Geleit einzufordern. Waren die beiden also einfach nur dreist – oder unterschätzten sie auf fatale Art und Weise die Situation, in der sie sich befanden? Und was hatte diese blaue Uniform zu bedeuten, die einer der beiden trug? Zur Sturns Sicherheitsmannschaft schien sie jedenfalls nicht zu gehören.

„Einen Moment, Graf Sturn.“

Um seinen nun folgenden Worten mehr Wucht zu verleihen, hob er Commander erneut die Megaphonscheibe an seinen Mund.

„Entschuldigen Sie, meine Herren…“

Zeitgleich mit diesen Worten waren mehrere Waffen auf die sich davonstehlenden Männer gerichtet worden.

„Bevor Sie uns verlassen, wären Sie vielleicht so freundlich, Ihre Ausweise und Kommunikationsgeräte meinem Kollegen zur Überprüfung zu überantworten?“

Mit einem schmalen Lächeln gestikulierte der Commander in Richtung eines weiteren ISB-Offiziers mit den Rangabzeichen eines Constables, der in diesem Moment begleitet von einem Mark-IV-Lauschdroiden die Halle betrat – offenbar der Comspezialist, den Fawkes angefordert hatte, um dem Nachrichtenverkehr in die Republik auf den Grund zu gehen.

„Wir möchten doch nicht, dass ich den Eindruck gewinne, Sie hätten etwas zu verbergen.“

Er senkte die Megaphonscheibe wieder, schüttelte leicht mit dem Kopf und bedeutete dann zweien der Sturmtruppler, zu den beiden Männern aufzuschließen und dafür zu sorgen, dass sie genau das taten, was Fawkes von ihnen verlangt hatte. Ungefähr im selben Augenblick erreichte endlich das Team Dorn-4 unter Führung Lieutenant Gorashs den Ort des Geschehens – und Fawkes‘ Mimik erhellte sich, als er einen der beiden Zivilisten (Steven) erkannte, die das Team im Schlepptau hatte.

„Wie es aussieht, müssen wir nicht lange nach Eurem Mann von Relevanz suchen“, konstatierte der Commander zufrieden.

Diese Zufriedenheit dauerte allerdings nicht lange an – ein deutlicher Schatten fiel auf das Gesicht des ISB-Agenten, als die weibliche Zivilistin (Yui) mit einer gehörigen Portion Dreistigkeit, fast so, als existierten die etlichen Sturmtruppen und der ISB-Lieutenant um sie herum überhaupt nicht, auf Sturn zuging und ihn sogleich übergangslos in ein Gespräch verwickelte. Als sie den Adeligen und Sith dann auch noch vertraulich duzte, hatte Fawkes für einen kurzen Moment das Gefühl, sich in irgendeiner pervertierten Parallelform der Realität zu befinden. Bisher hatte der Ausrichter der Gala nicht den Eindruck gemacht, als würde er es irgendjemandem gestatten, ihm gegenüber aus einer Position der Überlegenheit heraus zu agieren – nicht einmal einem Offizier des ISB. Aber eine dahergelaufene Zivilistin verfiel in derart plumpe Vertraulichkeit…?

Fawkes waren auf dieser Gala eindeutig zu viele kuriose Gestalten unterwegs. Erst dieser Saphenus, dann Liviana, dann die beiden Clowns, die gemeint hatten, sich vor seiner Nase aus der Halle stehlen zu können, und jetzt noch dieser Mensch (Steven), der laut Sturn womöglich Antworten zu den Nachrichten in die Republik parat hatte, sowie die Frau, die mit dem Sith sprach, als hätten sie schon gemeinsam im Sandkasten gesessen…

Fawkes verschränkte die Arme vor der Brust und beschloss, zunächst die Überprüfung durch den Comspezialisten und den Droiden im Falle der beiden „Flüchtigen“ (Sane, Michael) und die Reaktion Sturns auf die Neuankömmlinge abzuwarten. Verwundert wölbte er seine Augenbrauen, als er Lieutenant Gorashs glasigen Blick bemerkte, der unverwandt auf den Mann (Steven) gerichtet war…

[Braxant-Sektor, Sartinyanian-System, Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, Innenhof]- Janus Sturn, Voth Terrix, Jorax Kevora, Michael Aeren, Sane Kath, Steven, Yui, Edgar, Shadîf, Commander Fawkes, Lieutenant Gorash, ein Comspezialist des ISB, Sturmtruppen der Praetorian Legion (Teams Dorn-1 und Dorn-4)
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Halle | Janus, Voth, Jorax Kevora, Michael, Sane, Steven, Yui, Edgar, Shadîf, Commander Fawkes, Sturmtruppen der Praetorian Legion

Mit einer Erleichterung, die einem Teil seiner arroganten Persönlichkeit fast schon unangenehm war, registrierte Janus, dass der ISB-Commander keine Anstalten machte, die Gehenden aufzuhalten. Zumindest soweit wurde die Autorität des Grafen und nicht zuletzt des Sith-Ordens noch geschätzt, eine ermutigende Erkenntnis. Es würde schwierig genug werden, den Schaden aufgrund des Angriffs auf die Gala in Grenzen zu halten, und da waren weitere Schwierigkeiten das letzte, das er gebrauchen konnte. Die Pläne des schlanken Sith-Kriegers waren durchaus flexibel und er konnte sich anpassen, doch noch war seine Machtbasis keineswegs unbegrenzt oder unangreifbar. Ja, im Moment war er sogar recht verwundbar, und Schwäche war tödlich für jemanden in seiner Position.

Mehr beiläufig, aber doch mit Genugtuung verfolgte er, wie Commander Fawkes den vorlauten KOMENOR-Bürokraten mehr oder weniger des Platzes verwies, der sichtlich eingeschüchterte Mann bewies immerhin genügend Verstand, dieser Aufforderung ohne Protest Folge zu leisten, und setzte sich mit einem überraschend hohem Tempo in Bewegung. Immer wieder erheiternd, zu welchen Höchstleistungen Furcht animieren konnte. Ebenfalls erfreulich war, dass der ISB-Offizier der Behauptung des Grafen, er wisse nichts über Details des Kopfgelds, Glauben zu schenken schien. Ein gutes Arbeitsverhältnis war kritischen Momenten wie diesen Gold wert.


In kooperativem Ton versprach der Commander zudem, sich um die Suche nach Steven zu kümmern, was Janus mit einem lobenden Nicken quittierte. Doch bevor sie ihre Unterhaltung fortsetzen konnten, spürte der Graf eine gewisse Unruhe und Vorsicht in der Macht. Angesichts der Ereignisse dieses Abends sehr vorsichtig geworden sah er suchend nach der Quelle des Gefühls um und streckte seine Machtsinne aus. Da, die beiden Männer im Hintergrund, die auffällig unauffällig gehen zu wollen schienen!

Commander Fawkes und seine Männer waren ebenfalls auf die beiden Verdächtigen aufmerksam geworden und der Offizier hob sein Megaphon und forderte sie auf, sich vor dem Verlassen der Halle gründlich überprüfen zu lassen, und deutete in Richtung eines seiner Untergebenen, der von einem Droiden begleitet wurde, diese Aufforderung wurde von einigen Sturmtrupplern verstärkt, die die Personen ins Visier nahmen. Janus kniff die Augen zusammen. Die elegante Kleidung des einen Mannes...Das war der Begleiter des Barons von Cirrus. Was machte er hier so ganz ohne seinen Herrn, und warum hatte er es so eilig, die Gala zu verlassen? Und da war noch die blaue Uniform des anderen Mannes. Ja, das war Zoeys Leibwächter. Wollte er ihr folgen?


Die Aura des Uniformierten kam Janus bekannt vor. Waren sie einander schon vor der Gala einmal begegnet? Der Graf wollte der Sache gerade auf den Grund gehen, da betrat ein Trupp der schwarz-golden gerüsteten Soldaten den Raum und in ihrer Mitte befand sich neben einer unbekannten Zivilistin (Yui) niemand geringerer als der gesuchte Baron. Erfreut hellte sich die Miene des Sith-Kriegers auf, und auch der ISB-Commander ließ sich einen zufriedenen Kommentar nicht nehmen.

„Ausgezeichnete Arbeit. Ich werden den ehrenwerten Gast darum bitten, bei der Aufklärung behilflich zu sein.“

Stimmte Janus zu, ein schmales Lächeln auf den Lippen. Es folgte eine handfeste Überraschung, als die Frau, die man zusammen mit dem Baron hereingeführt hatte, selbstsicher auf ihn zusteuerte, ihn mit seinem Vornamen in vertraulichem Ton ansprach und erklärte, es wäre eine Freude, ihn wiederzusehen. Etwas irritiert wölbte der schlanke Fastmensch eine Augebraue. Wer war diese Person? Als wären sie alte Freunde fuhr die Frau fort und bat um ein privates Gespräch, angeblich besaß sie etwas, das von großem Interesse für ihn war.

Was ging hier vor? Vorsichtig streckte der Graf seine Machtsinne aus und suchte nach der Aura der Unbekannten. Was sich als ziemliche Herausforderung herausstellte, denn ihre Präsenz in der Macht fühlte sich milde ausgedrückt äußerst seltsam an, halb da, halb nicht. Und in diesem Moment erkannte der Halbechani, mit wem er es zu tun hatte. Das Droidenwesen namens Yui, das die Jedi auf Theatherra begleitet hatte! Augenblicklich schrillten bei dem blassen Aristokraten sämtliche Alarmglocken.


„Das Vergnügen über dieses...unverhoffte Wiedersehen ist ganz auf meiner Seite.“

Erwiderte er rasch, aber nach außen ruhig und höflich, seine grünen Augen wachsam auf den Droiden gerichtet. Was machte sie hier? War sie wegen Zoey hier? Plante sie gar einen Angriff auf ihn? Diese Technologie, die es ihr erlaubte, ihr Erscheinungsbild zu ändern, war wirklich eine ernste Bedrohung. Doch wenn sie ihn hätte töten wollen, hätte es dafür günstigere Gelegenheiten gegeben, also warum war sie hier? Rasch wägte Janus seine Optionen ab. Er konnte sie auffliegen lassen und versuchen, sie zu vernichten, doch seine Neugier war geweckt. Wenn sie wirklich etwas interessantes anzubieten hatte, sollte er dies zumindest prüfen.

„Gewiss lässt sich der Rahmen für ein persönliches Gespräch finden. Bitte, hier entlang. Sie entschuldigen uns, Commander?“

Es war keine Frage, mehr eine der Höflichkeit geschuldete Floskel. Einladend deutete Janus auf einen der angrenzen Räume und erteilte einen mentalen Befehl, so dass zwei Jünger unauffällig davor in Stellung gingen.

„Da wäre noch eine Sache zu klären, bevor wir beginnen können...“

Meinte Janus, als sie sich in Bewegung setzten, die Route führte sowohl an Steven als auch an dem Begleiter des Barons und dem Leibwächter der Archäologin in der Nähe des Comspezialisten des ISB vorbei, der sich noch einen Moment gedulden musste, denn der Graf hatte etwas vor. Als sie vor dem Adligen von Cirrus ankamen, neigte der Graf höflich den Kopf und lächelte dünn.

„Ich bin erleichtert, Euch am Leben zu sehen, Baron Crant. Meine aufrichtige Entschuldigung für diesen überaus bedauerlichen Zwischenfall. Es liegt mir fern, Euch zu etwas drängen zu wollen, aber ich möchte Euch darum bitten, mir bei der Lösung eines interessanten Rätsels zu helfen. Von dieser Gala wurden mehrere Nachrichten in das Holonetz der Neuen Republik eingespeist. Ihr wisst nicht zufällig etwas darüber, oder?“

Mit einer Geste forderte der Sith den Baron auf, sich ihm und Yui anzuschließen, dann steuerte er gezielt auf den Begleiter des Barons, diesen Michael, und den Leibwächter von Zoey zu. In höflicher Distanz folgten die zwei Jünger. Als sie vor den beiden Männern zum Stehen kamen, betrachtete Janus sie kurz. Etwas an dem Leibwächter störte ihn...

„Gentlemen, ich freue mich sehr, sie wohlauf zu sehen. Benötigen Sie ärztliche Hilfe? Ich wäre untröstlich, wenn...“

Während er sprach, tastete er die Präsenzen der beiden diskret in der Macht ab. Michael wirkte harmlos, aber dieser Leibwächter (Sane), auch seine Präsenz kam den Grafen bekannt vor, neugierig geworden verstärkte er seinen Bemühungen, suchte nach bekannten Mustern, nach Merkmalen, die er kannte...und wurde fündig. Das Lächeln auf dem Gesicht des Grafen wurde eisig und seine grünen Augen funkelten, als er den Leibwächter ansah.

„...Sie Ihren Dienst bei den Streitkräften der Neuen Republik nicht wieder antreten könnten. Oder hat man Sie inzwischen entlassen, Soldat?“

Janus schaffte es, das letzte Wort mit tausend Bedeutungen zu füllen. Theatherra! Der Mann war ebenfalls auf der unwirtlichen Welt gewesen, als Teil des Jedi-Teams. Und hatte reichlich auf den Grafen geschossen, woran sich dieser nur zu gut erinnerte. Das Lächeln des Sith nahm einen grausamen Zug an, doch seine Stimme blieb ruhig und glatt, so höflich, als würden sie sich über das Mittagessen unterhalten, und doch voller verborgener Gefahr.

„Ich habe Ihren Part in den Ereignissen auf Theatherra nicht vergessen. Ich vergesse niemals, wenn sich mir jemand in den Weg stellt. Es wäre ein leichtes, Sie dem ISB zu überlassen...Sie haben schließlich die Nachrichten in das Netz der Neuen Republik verschickt, nicht wahr? Und selbst wenn nicht dürfte es das ISB wenig kümmern. Aber Rache ist so...unproduktiv.“

Der Graf lachte leise und machte eine Pause, dann fuhr er fort.

„Natürlich können wir uns allen viel Ärger ersparen, wenn der Verantwortliche für diese Botschaften sich nun meldet. Ich kann ihnen allen freies Geleit verschaffen, wenn sie kooperieren. Ich habe kein Interesse an ihrem Tod oder Folter. Cirrus ist ein möglicher Partner für die Zukunft, und was Sie angeht, Soldat...die Neue Republik mag es kaum glauben, aber es gibt Sith, die pragmatisch denken und nicht nur nach Leid und Verwüstung streben.“

Janus dachte langfristig. Es war gewiss nützlich, wenn der Soldat durch sein Überleben davon Zeugnis ablegen würde, dass der Graf – zumindest soweit es den Anschein hatte – jemand war, mit dem man vernünftig reden, ja sogar ins Geschäft kommen konnte. Die Stunde der offenen Auseinandersetzung war vorbei, dieser neue Krieg wurde durch Diplomatie und Intrigen, durch Täuschung und Korruption betrieben. Kontakte auf neutralen Welten und in der Neuen Republik waren weitaus mehr wert als die Befriedung seiner Rachegelüste, und schlussendlich würde er sie alle täuschen, würde sich als Moderater, als Pragmatiker präsentieren und dann zuschlagen.

„Nun, Gentlemen...ich warte. Wie sie sehen, wünschen auch andere mit mir zu sprechen, und ich kann ihnen versichern, sie wollen lieber mit mir zusammenarbeiten als eine Führung durch die Verhörkammern des ISB erleben zu dürfen. Diese Leute tun...Dinge, die wirklich jeder Beschreibung spotten.“

Erklärte der Graf, lächelte dünn und nickte dann Yui zu, so als würde er Anstalten machen, mit ihr zu gehen und die Gruppe ihrem Schicksal zu überlassen. Letzte Chance...

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Halle | Janus, Voth, Jorax Kevora, Michael, Sane, Steven, Yui, Edgar, Shadîf, Commander Fawkes, Lieutenant Gorash, Comspezialist des ISB, Sturmtruppen der Praetorian Legion
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Gang - Adria und Darth Hybris]

Hybris hörte Adria relativ gelassen zu. Er erwartete nicht wirklich das sie ihm noch irgendwas neues erzählen konnte, da sie aber die Zeit dafür hatten, hatte es ja nicht schaden können. Bis auf dem Detail, das die beiden Schwachköpfe wohl etwas in ihrem Computer eingetragen hatten, kam aber nichts neues dazu das ihm helfen könnte. Und selbst diese Neuerung war wertlos. Er kannte zwar noch nicht den Namen des Elixiers, doch wenn Idioten wie diese daran kamen, dann würde er es sowieso schaffen. Bei dem restlichen Gesagten schwieg er wie immer so lange, bis sein Gesprächspartner signalisierte das er oder sie doch jetzt bitte gerne eine Antwort hätte.

„Das Pad kannst du behalten. Und was ich zu deinem Meister zu sagen habe, ahnst oder weißt du ohnehin schon. Er mag sich für dich in den Kampf geworfen haben und starb sogar dafür, doch danach schaltete er diesen Teil seiner Selbst einfach ab. Es geht nicht darum das er es kann, sondern wann er es tut. Und weshalb. Ich habe schon genug Schüler ausgebildet, andere Meister mit ihren Schülern gesehen und genug gelesen und von anderen gehört, um dir sagen zu können, dass er dich nicht aus Nächstenliebe ausbildet. Er will irgendwas von dir, so sind Sith nun einmal.“


Was er ihr erzählte war mal halb gelogen, mal Allgemeinwissen, doch sie hatten noch gute fünf bis zehn Minuten Zeit um sich zu unterhalten.

„Und wie du erfahren hast, kann er von „Ich beschütze meinen Schüler mit meinem Leben“ zu seinem emotionslosen Ich wechseln, als würde er einfach nur einen Schalter umlegen.“


Was nur eine Vermutung und daher eine kalkulierte Lüge war. Er hatte den Wechsel der Persönlichkeiten bzw. das Abschalten der Emotionen ja nie direkt mitbekommen.


„Also läufst du bei ihm permanent Gefahr von einer Sekunde auf die andere geopfert zu werden. Bei mir würde das nicht passieren. Du kennst nun meine grausame Ader, doch ich verübe keine Grausamkeit der Grausamkeit wegen, foltere nicht weil es mir Spaß macht. Das einzige was ich von dir haben wollen würde, regelmäßig, solltest du bei mir bleiben, wären Zellen. Ein oder zwei mal im Monat. Dafür würdest du als meine Schülerin gelistet sein, wärst deutlich sicherer und könntest nebenbei studieren und trainieren. Ich habe zwar keine Zeit dich direkt auszubilden, doch wenn du daneben sitzen und zuhören würdest, würde ich dich nicht wegschicken. Du hättest es zweifellos besser als jetzt. Mal davon abgesehen das es noch nicht gesichert ist das er überlebt. Ich sagte ja nur das er scheinbar in Ordnung ist.“


Tatsächlich spielte er längst mit dem Gedanken Sikarius doch umzubringen. Es war nicht leicht, aber für Hybris machbar. Er konnte ihn auch aus dieser Entfernung töten, schutzlos ausgeliefert wie er war. Ein kurze Machtmanifestation im Gehirn und er wäre Geschichte. Die Ärzte würden Hybris Aura erkennen können, doch mit Sicherheit nichts sagen oder tun. Und Adria würde auch keiner was sagen. Und was dann? Dann müsste sie zu ihm kommen. Und würde für all diese Privilegien lediglich auf eigene Kinder verzichten müssen. Immer noch besser als die Alternativen, doch das würde sie auch so erkennen. Doch noch war Sikarius potenziell nützlich, allein schon wegen der Sache mit den Emotionen abschalten. Ob er sich mal sein Gehirn näher anschauen sollte? Es wurde ohnehin Zeit, dass er mehr über den menschlichen Denkapparat erfuhr.

„Denk darüber nach. Gut. Im Falle des Alterungsserums habe ich alle Informationen von dir, die ich brauche. Das dürfte kein Problem darstellen.“

Eine abgeschwächte Variante hatte er ja bereits herstellen können, sodass der Rest Spielkram werden würde. Vor allem deshalb weil er sich die Unterstützung von jemandem sichern würde. Ein paar Minuten vor der Pyramide der Alchemisten meldete sich dann Kintik. Er hatte was er brauchte und erwartete weitere Instruktionen. Hybris tippte sofort eine Antwort. Das Reinblut solle sich bald in einer der Meditationskammern einfinden und falls nötig, sich nochmals über die Grundlagen der Macht informieren, denn diese würden sie nun im Schnelldurchlauf durchgehen. Das schrieb Hybris auch so, denn er wollte dem Schüler klarmachen, dass er nicht allzu viel Zeit für diese Grundlagen aufwenden wollte. Deshalb auch die Stimulanzen. Der Sith war sowieso schon intelligent genug, doch mit den Aufputschern würde jede Art von Restmüdigkeit, körperlichen Bedürfnissen, Schmerzen oder Verspannungen ausgeblendet werden. Zuletzt fügte er jedoch noch hinzu, dass es eine unbestimmte Zeit lang dauern konnte, bis Hybris eintreffen würde. Deshalb sollte der frischgebackene Sith Apprentice sich in der Domäne der Wissenden herumtreiben, Eigenstudium betreiben oder sich anderweitig ablenken. Hybris würde mit ihm in der Macht Kontakt aufnehmen und so sein baldiges Erscheinen ankündigen. Die Nachricht war etwas länger als sonst und ungeübt wie Hybris war, brauchte er auch eine Weile um sie in den kleinen Kommunikator einzutippen. Als er dann fertig war, waren sie auch schon fast bei den Alchemisten angekommen. Er steckte das kleine Stück Hardware weg, warf nochmals einen Blick auf die nachdenklich dreinblickende Adria und machte sich dann für seine Kollegen bereit. Er brauchte jemanden der sich mit der menschlichen Physiologie auskannte, speziell der weiblichen und dann noch einen für dieses Serum. Er hatte da schon so eine Ahnung wen er fragen würde.

Das ungleiche Duo trat an den beiden Portalwächtern vorbei in die Pyramide ein und blieb erst einmal stehen. Hybris suchte den Schüler von Darth Ostanes, einem der führenden Alchemisten und ein Spezialist auf dem Gebiet der Elixiere und Seren. Der Executor war unausstehlich, da Einzelgänger und weil er Probleme mit Autorität hatte und auch ständig mit seiner Erfahrung und seinem Wissen prahlen musste. Und wenn er das schon nicht tat, dann ließ er jeden indirekt wissen das sie ihm nicht das Wasser reichen konnten. Doch seine Schüler waren da umgänglicher, wenn auch schon auf dem besten Wege es ihm gleich zu tun. Noch ließen sie sich jedoch einschüchtern und manipulieren, weshalb der Lord es lieber mit ihnen aufnahm. Da diese aber meist bei ihrem Meister in den oberen Ebenen arbeiteten, konnte er sie im Augenblick nicht ausmachen. Dafür aber einen der Alchemisten, der sich gleich mit Adrias Unterleib befassen würde. Ein erfahrener Warrior, Schüler des Neimoidianers Croll, von dem Hybris ja die Organe für Sharoh bekommen hatte, stand ganz in ihrer Nähe und befasste sich gerade mit einer Konsole. Was sein Meister sicherlich nicht gefallen durfte, doch was man nicht weiß...
Hybris trat an den schon etwas älteren Nikto mit seinen sandfarbenen Schuppen heran und berührte ihn kurz mit der Macht, was einem Räuspern oder Tippen auf die Schultern gleichkam.


Der noch relativ vital ausschauende Nicht-Mensch sah nach rechts, schaute Hybris in die Augen und verneigte sich leicht. Der Lord nickte und kam dann gleich zum Punkt, wobei er die Sache gar nicht erst schön zu reden versuchte. Eine Eizelle zu entnehmen war nun wirklich nichts wofür man einen Sith, nicht einmal einen Schüler, abstellen würde. Das war etwas für Medidroiden oder Studenten, doch wusste der Lord das es dem Nikto nichts ausmachen würde. Er war nämlich einer der Sadisten, die es äußerst amüsant fanden Frauen zu vergewaltigen und ihren Geschlechtsteilen furchtbares anzutun. Welche Frau, egal welcher Spezies, Hauptsache humanoid, ihm in die Hände fiel, hatte ein sehr schlimmes … nein, sie starben nicht, das war ja das Problem. Die Tortur zerstörte sie alle, weshalb sich danach auch alle umbrachten oder es zumindest versuchten. Adria hatte Glück, und zwar in zweierlei Hinsicht. Erstens, der Nikto kannte sich mit ihrem Körper aus und zweitens, sie würde wohl niemals erfahren wer er war und was er gerne in seiner Freizeit tat.

Adria wurde in einem abgelegenen leeren und nur selten benutzen Labor auf einen Tisch gepackt und durfte sich immerhin selbst untenherum frei machen. Hybris hatte einige mal mehr, mal weniger subtile Hinweise fallen lassen müssen um den Nikto gewisse Dinge näher zu bringen. Zum Beispiel das sie eine örtliche Betäubung brauchte. Auch damit kannte sich der Warrior aus, nutze es bei seinen Opfern aber nie. Er tat also was man ihm „nahe legte“ und machte sich dann eigentlich auch sogleich an die Arbeit. Das er dabei ständig wie blöde grinste und seine Zunge kreisen ließ, konnte die junge Frau auch nicht sehen. Hybris wollte sie wenn möglich auf seine Seite ziehen, da konnte er es nicht gebrauchen das sie mitbekam mit was für Typen er ständig zu tun hatte. Solange sie nämlich glaubte das er Dinge nicht aus Spaß machte und dabei auch immer auf gewisse Dinge wie Betäubung setzte, würde sie ihm eher „vertrauen“, als wenn sie sah mit welchen Kreaturen sie es deshalb dann immer zu tun bekommen würde. War sie erst einmal an ihn gebunden, sie konnte es ruhig erfahren. Die Prozedur dauerte nicht lange und Hybris besprach sich derweilen per Holoübertragung mit einem der Schüler von Ostanes. Unglücklicherweise befand sich nicht ein einziger Spezialist auf Bastion, weshalb er zu solchen Methoden greifen musste. Der bereitwillig helfende Twi'lek erklärte Hybris wo er was finden konnte, also Informationen in der Datenbank und die nötigen Bestandteile des Serums, und wollte ihm dann auch alles Schritt für Schritt erklären, doch da beendete der Sith Lord auch schon das Gespräch. Er würde sich von keinem Untergebenen zeigen lassen wie man so etwas herstellte!


Wenn man erst einmal den Hauptbestandteil des Antiserums besaß, also den Teil der Flüssigkeit den man sehen konnte, war man eigentlich schon so gut wie fertig. Die wenigen anderen Extrakte und Pulver waren zwar teuer – und so schwer zu beschaffen wie auch illegal -, doch bei den Alchemisten herrschte kein Mangel. Man brauchte lediglich die entsprechenden Befugnisse um sie aus dem Lager, welcher einem Tresor ähnelte, zu holen. Hybris besaß sie als Novize zwar nicht, doch hatte der Twi'lek das für ihn erledigt. Also ihm das Passwort mitgeteilt. Das wurde ohnehin alle zehn Minuten geändert, konnte aber jeder Zeit abgerufen werden, identifizierte man sich. Deshalb verschwand der Lord auch kurz aus dem Raum, eilte zu dem Lager, gab den Code ein und tat auch nichts um zu verhindern das die Sicherungsmechanismen ihn identifizierten. Im Prinzip war das Lager, in dem sich so ziemlich alles befand was man brauchen könnte, der einzige Teil der Alchemistenpyramide, welcher mindestens genau so technisiert war wie die Räumlichkeiten der Technomanten. Ein kleiner Kompromiss, den man notwendigerweise eingegangen war. Lange konnte sich Hybris aber nicht darin aufhalten, denn die Tür schloss sich immer automatisch und Kommunikation innerhalb des verchromten Lagers wahr nicht möglich. Natürlich konnte er die riesige Tür mit der Macht aufsprengen, doch das würde Kosten verursachen … das musste ja nun nicht sein. Also schnell die wertvollen Bestandteile – deren Namen nur schwer auszusprechen waren - eingesammelt und wieder raus. Der Nikto war inzwischen brav gewesen und Adria stand auch schon wieder angezogen neben dem Tisch. Der Warrior schien ihr etwas gegeben zu haben, denn Probleme mit der Fortbewegung oder allgemein Beschwerden hatte sie keine. Hybris nickte ihm zu, nahm die in einem kleinen undurchsichtigen Zylinder befindliche Eizelle entgegen und entließ den Mann dann. Der verneigte sich, schenkte der jungen Frau nochmals ein anzügliches Grinsen, wobei sein Blick ihren gesamten Körper abtastete, und ging dann.

„Das wird nicht lange dauern. Erzähl mir in der Zwischenzeit mehr über deinen Meister. Ihr habt in diesem Dschungel viel mitmachen müssen, wie also konntet ihr es überhaupt schaffen? Du hattest auch Sith Spawn erwähnt?!“

Das Antiserum herzustellen war kinderleicht. Er besaß die Anleitung und ein dafür konstruierter Synthetisierer würde die gesamte Arbeit übernehmen. Er musste lediglich die einzelnen Bestandteile in die dafür vorgesehenen Boxen und zylindrischen Fächer packen und schon holte sich das Gerät was es brauchte. Und dann auch noch die richtige Menge, er brauchte nichts selber abzumessen. Also lud er die Apparatur, aktivierte sie und lehnte sich dann mit dem Rücken an die Abstellfläche auf der es stand, sodass er Adria anschauen und zuhören konnte. Sie sprach vielleicht drei Minuten lang, da bekam Hybris eine Nachricht von Rake. Sie, also er und Sharoh, waren bei der Fury angekommen. Wie unpassend, doch darum würde er sich gleich kümmern müssen. Er hatte Kintik ohnehin aufs Abstellgleis verfrachtet und konnte sich nun um das Duo kümmern. Er antwortete aber nicht sofort, sondern hörte Adria erst weiter zu. Dann, nochmal genau so viele Minuten später, war sie scheinbar fertig mit ihrer Geschichte und der Mischer hinter Hybris war auch ruhig geworden. Hybris bestätigte das er alles verstanden hatte, drehte sich dann um und nahm sich das injektionsbereite Antiserum. Das was man Adria verabreicht hatte, war zwar de facto kein Gift, aber für Hybris arbeitete es genau so. Er steckte die Ampulle also in seine persönliche Injektionspistole, drückte sie ihr an den Hals und drückte so lange ab, bis sich die vollständige Ladung in ihrem Blutkreislauf befand.


„Das „Alterungsexlisier“ ist für die Alchemisten nichts besonderes, teuer in der Herstellung, aber nichts exotisches. Deshalb gibt es dafür auch ein Gegenmittel. Selbstverständlich gibt es Nebenwirkungen und ob es tatsächlich wirkt, oder ob es das im vollen Umfang tut, kann man jetzt noch nicht sagen. Sollte es das nicht, werde ich solange nachbessern, bis es das tut. Solange gilt unser Handel noch. Die Nebenwirkungen sind-“

Hybris drehte sich kurz um und schielte auf eine neben dem Mischer stehende Konsole und laß dort die Nebenwirkungen ab.... und laß … und laß...


„- nicht so wichtig. Du musst ohnehin damit leben, denn eine Alternative hast du nicht. Du brauchst nur zu wissen das alle möglicherweise auftretenden gesundheitlichen Probleme auf das Antiserum zurückzuführen sind, dich aber nicht ernsthaft schaden. Bis sie abgeklungen sind, und das kann bis zu zwei Tage dauern, solltest du kein körperliches Training absolvieren. Und nun bist du frei zu gehen, wohin du auch immer willst. Dein Meister bleibt noch einen halben Tag im Tank, danach kannst du ihn raus holen lassen. Da zu den Nebenwirkungen auch Müdigkeit und Schwächeanfälle gehören können, gebe ich dir noch einen Rat: Halte dich von den Gemeinschaftsunterkünften in der Domäne der Lernenden fern. Und nun geh. Du bist entlassen.“

Er machte eine entsprechende Geste und für ihn war die Sache damit zumindest für die nächsten zwölf Stunden gegessen. Dachte er zumindest, doch Adria sah ihn an, als wolle sie etwas. Ganz offensichtlich litt sie bereits unter den Nebenwirkungen, denn sie konnte ihre Augen kaum noch offen halten. Müdigkeit galt als „gering wahrscheinliche“ Nebenwirkung, aber die Art die sie scheinbar erwischt hatte, war angeblich so extrem unwahrscheinlich, das man sie quasi nur noch als „theoretisch“ bezeichnen konnte, man also nicht genug Patienten damit hatte behandeln können, als das so ein Fall aufgetreten war, man aber wegen der Bestandteile des Mittels trotzdem glaubte das es möglich war. Adria schien diese fast unmögliche Variante erwischt zu haben. Pech für sie.


„Wie ich sehe hattest du weniger Glück.“

Hybris sah sie einen Augenblick länger an, dann zuckte er kaum sichtbar mit den Schultern.

„Da der Handel noch gilt, darfst du so lange in meinem Quartier übernachten, wie nicht gesichert ist das es wirkt. Also einmal schlafen. Das du nichts anfassen solltest, dürfte klar sein. Gib nochmal das Pad her.“

Sie reichte es ihm und er schrieb eine Art Vollmacht für sie. Das würde ihr erlauben sich einmalig in die Domäne der Oberen zu begeben. Die Wache am Portal würde es lesen, akzeptieren müssen und diese Vollmacht dann unwiederbringlich vernichten. Hybris reichte es ihr wieder.

„Falls es noch weitere Anliegen gibt, warte damit bis wir Sikarius raus holen. Und nun geh und halte dich von den Alchemisten fern.“


Sie verneigte sich nun ebenfalls, sichtlich durch das Antiserum ermüdet und ging dann langsam aus dem Labor heraus. Hybris folgte ihr mit dem Blick und ging ihr dann langsam nach. Erst als sie aus der Pyramide raus war, trat er an ihr vorbei, zog ihr dabei die Kapuze über den Kopf und ging dann Richtung Hangar. Während er auf dem Weg war, schrieb er Rake, dass er gleich da sein würde...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Gang - Darth Hybris und ein Stück weit hinter ihm Adria]
 
Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Edgar, Yui,

Es schien, als wäre dies einfach nicht Sanes Tag. Immer noch mit Splittern und Scherben in der Seite durchquerte er zusammen mit dem Padawan eilig die Halle, bis ihn ein lauter Ruf durch das Megaphon zum stehen brachte. Wieder wurden unzählige Waffen auf den bärtigen Sicherheitsmann gerichtet, was diesem allmählich gegen den Strich ging. Er war nach wie vor unbewaffnet und deswegen jedem anwesenden schutzlos ausgeliefert. Sane warf einen letzten Blick zu dem Gang, in welchem Zoey und Saphenus verschwunden waren, dann wandte er sich zu dem Rufenden. Dieser Commander des ISBs, welcher sie dazu aufforderte, sich überprüfen zu lassen. Sane nickte nur knapp und hoffte, dass das ISB sich beeilen würde. Sie verloren gerade wertvolle Zeit. Mit jeder Sekunde die verstrich war die Archäologin zwei Schritte weiter entfernt von ihm. Seine Mission drohte zu scheitern!

Zwei Sturmtruppen, ein Mann des ISBs und ein Droide gesellten sich zu dem Soldat und dem Padawan, welche beide lieber nicht als solche erkannt werden würden. Doch zumindest Sane hatte nichts zu verbergen. Seine Identität war Wasserdicht, das hatte er bereits auf Ryloth testen müssen. Sein ComLink hatte er eigentlich gar nicht benutzt. Auge hatte ihn zwei oder drei Mal darauf kontaktiert, doch der Agent hielt sich im imperialen Raum auf, schien er ja Sane ständig beobachtet zu haben. Doch leider kamen noch ein paar weitere Leute zu ihnen. Janus in Begleitung des Jedi und einer Frau, welche Sane auf der Gala schon einmal gesehen hatte. Ob Janus wusste, wen er da bei sich hatte?

Der Sith begann mit einem schmierigen Ton zu reden, doch dieser Ton schlug nach nur wenigen Worten um. Sein Blick, seine Mimik veränderten sich schlagartig und Sane ahnte schon warum und setzte ein bärtiges Lächeln auf. Janus erinnerte sich also doch an ihn. Das freute den Infiltrator auf der einen Seite, einen bleibenden Eindruck bei dem Sith hinterlassen zu haben, auf der anderen Seite jedoch rutschte er nun in neue Gefahren. Höflich ließ er den Grafen zunächst ausreden. Während dieser ihn beschuldigte, die Nachrichten verschickt zu haben, übergab Sane betont ruhig dem ISB-Mann seine ID-Karte und sein ComLink.

Janus indes sprach davon, dass er die Sache pragmatisch angehen wollte. Er würde die Sache mit den Nachrichten gerne aufklären und sie danach alle laufen lassen. Wenn er falsch spielte, würde Sane sich dem anschließen. Was hatte er an dieser Stelle schon zu verlieren? Zoey war bereits über alle Berge. Währenddessen hatte der Offizier mithilfe des Droiden seine Daten und sein ComLink überprüft und händigte ihm diese wieder aus.

"Alles in Ordnung, Mister Krayne."

Sane nickte dem Offizier knapp zu, dann wandte er sich lächelnd an Janus.

"Mein Name ist Krayne, ich arbeite für eine private Sicherheitsfirma mit Sitz auf Nar Shadaa. Ich hatte die Aufgabe Doktor Liviana auf ihrer Reise zu begleiten und zu beschützen. Nicht mehr und nicht weniger, Mylord."

Er kannte die Etikette, war er ja auf Bastion in einer Adelsfamilie groß geworden. Schon da war er mit Lügen aufgewachsen, das Training der Infiltratoren hatte dies nur perfektioniert.

"Theatherra kenne ich nur aus dem Buch der Frau Doktorin, zu welcher ich nun gerne schnellstmöglich aufschließen würde."

Immer noch lächelnd beobachtete der bärtige Sicherheitsmann den Sith und wartete auf dessen Reaktion. Dass man ihn einfach so zu Zoey gehen lassen würde bezweifelte er jedoch. Was für ein Spiel trieb Janus hier?

Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Edgar, Yui,
 
Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, hinter den Sith in Richtung Ausgang einige Meter/Schritte von Imperatorstatue entfernt: Saphenus mit Zoey, weiter vor ihr: Edgar (NPC) und der Inquisitor Shadif, genau ihm gegenüber stehend: Graf Sturn, Wilks(NPC) und Fawkes(NPC),Lord Terrix, dahinter Jünger, in unmittelbarer Nähe: Sane alias Krayne-ihr Leibwächter, Jedi-Beschützer Michael, Sicherheitsleute wie Jünger und Sturmtruppler, umzingelt von besonderen Sturmtrupplern, weiter weg: Yui als Rothaarige mit Steven und ein Sith-Spawn


Zoey war kalt! Sie war fertig mit ihren Nerven, fühlte sich müde und ausgelaugt, dazu die Angst, Aufregung und Panik und ihr zerfetztes Kleid, was nicht gerade wärmte und das kaputte Dach der Arthious-Gedächtnishalle und die nächtliche Kälte die über ihre nackten Schultern strich, welche in kalten Angstschweiß gehüllt waren. Alles in allem führte dazu, dass sie mächtig zitterte! Lord Saphenus hatte zwar seinen Griff gelockert und war ihrer Bitte nachgekommen, doch dafür hatte sie sich in seiner Robe an seinem Arm ebenfalls fest gekrallt, ihr Handtäschchen dabei dennoch nicht aus der Hand lassend. War er erst die lauernde Gefahr, vor der sie flüchten wollte, war er nun das kleinere Übel und sie suchte sogar bei ihm Schutz vor der noch größeren Gefahr! Saphenus zischte ihr zu, dass sie sich zusammenreißen sollte. Sie nahm sich seine Worte zu Herzen und atmete tief ein und aus und konzentrierte sich kurz auf ihren Atem und versuchte die Hand von ihm zu lösen, doch schaffte es vor Angst und Furcht nicht! Sie musste sich eingestehen, dass sie bei ihm Schutz gesucht hatte!

Er meinte, sie wäre natürlich keine Spionin. Es beruhigte sie ungemein, dass er ihr glaubte! Doch, übereifrige Beamte würden sich selbstverständlich auf eine Republikanerin stürzen, fügte er hinzu! Er bewies einen wachen Verstand und wahrte den Durchblick! Er fügte hinzu, dass sie dies bald hinter sich lassen und gemeinsam der Forschung widmen würden. Dafür huschte ein dankbares Lächeln über ihr Gesicht. Sie nickte. Ja, sie würden gemeinsam forschen! Er liebte Bücher und alte Schriften wie sie und war ebenso auf der Suche, altes Wissen zu bergen. Sie beschloss ihm zu vertrauen!


Sie klatschten Sturn wegen seiner Rede Beifall, die sie nicht wirklich vernommen hatte. Doch sie vernahm Saphenus seine Worte sehr gut. Er meinte, als wenn das Imperium feindliche Spione austauschen würde?! Zoey gab ihm innerlich für diesen Kommentar recht, auch wenn sie nicht gehört hatte, was vorher gesagt wurde. Sie schwieg nur und ein erneuter Schauder huschte ihr bei dem Gedanken, an den ihr gegenüber geäußerten Spionagevorwurf, über den Rücken!

Etliche Sturmtruppler marschierten wieder hinaus. Janus hatte tatsächlich die Wogen geglättet. Er hatte großes Talent in solchen Belangen! Saphenus befreite sich aus ihrer Umklammerung und ließ sie los und befahl ihr, hier zu warten. Sie blieb zurück und sah, wie er zu Janus hin ging und kurz mit ihm sprach. Zoey umklammerte jetzt fest ihr Täschchen und zerknautschte es völlig! Sie musste sich zusammen reißen, forderte sie von sich selber und drückte den Rücken durch, zog die Schultern nach hinten, hob ihr Haupt und machte kurz progressive Muskelentspannung und begann mit dem Arm und der Hand, die ihr Täschchen hielt. Es lag nun lockerer in ihrer Hand. Sie rieb sich nun ihr anderes Handgelenk, wo sie Saphenus festgehalten hatte, der nun mit Janus zu ihr zurück kam. Janus kam mit einem Lächeln auf sie zu und sah ihr tief in die Augen. Sie fühlte sich gleich besser. Er bedauerte die Umstände, wie die Gala geendet hatte und wusste nicht einmal, was sich auf der Damentoilette zugetragen hatte! Doch sie beließ es dabei! Der Graf war einfach so sympathisch und meinte es so gut mit ihr! Er versprach die Schuldigen hart zu bestrafen und das sie ihr niemals mehr ein Leid zufügen würden! Sie nickte zuversichtlich und glaubte ihm jedes Wort! Er meinte, dass Saphenus sie in Sicherheit bringen würde! Sie nickte wieder. Jetzt, wo er dies auch noch sagte, fühlte es sich so richtig an! Er verwies darauf, dass er sein Wort halten würde und sie die große Ehre hätte, Korriban besuchen zu dürfen und wünschte ihr eine gute Reise! In dem Moment wurde Zoey ganz warm und zuversichtlich ums Herz und wurde sentimental und war sichtlich gerührt, wobei ihre Augen glasig wurden, was aber wohl kaum auffallen würde, so verheuelt, wie sie wirkte. Er nahm ihre Hand und gab ihr einen Handkuss, wie es sich geziemte. Sie vernahm sogar einen Funken Abschiedsschmerz. Schade, dass sie nicht länger Zeit mit ihm verbringen und hübsch Essen mit ihm gehen konnte und dennoch war sie froh, dass sie ihn von einer anderen Seite kennengelernt haben durfte. Sie brachte ein charmantes, wenn auch flüchtiges, Lächeln auf:


“Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll, Graf Sturn! Auf Wiedersehen! Es war mir trotz allem eine Ehre ihr Gast sein zu dürfen!”

Der Graf war wirklich eine angenehme umgängliche gebildete Person, benahm sich kultiviert, war gut erzogen und besaß einen ausgezeichneten Geschmack! Sie war so froh, dass sie seine Hinrichtung auf Thearterra verhindert hatte! Jetzt zog er ihren Kopf aus der Schlinge! Zoey hatte sogar beim Abschied einen Kloß im Hals. Sie war so angetan von ihm! Er war einfach umwerfend! Der Graf befahl, sie Beide ungehindert gehen zu lassen!

Lord Saphenus ergriff sie wieder am Arm, diesmal am Oberarm und meinte, dass es nun Zeit wäre zu gehen! Bereitwillig ließ sie sich aus der Halle an etlichen Gesichtern vorbei führen. Plötzlich blieb ihr Blick an Sane hängen. Ein Stich ging durch ihr Herz. Sie wusste, dass dies ihr Abschied von ihm war! Ihre Zukunft, ihre eigene wie auch seine, waren ungewiss! Beunruhigt und traurig, voller Trennungsschmerz warf sie ihm einen langen innigen Blick zu. Würden sie sich je wiedersehen oder stand das Ende von Einem oder ihnen Beiden ganz nah?! Würden ihre Wege sich je wieder kreuzen? Sie mochte ihn! Sehr! Wie sehr, wurde ihr nun schmerzlich bewusst und lag in ihrem langen Blick, als müsste sie sein Anblick noch schnell für immer verinnerlichen! Sie lief über knirschendes Glas, doch sah nicht nach unten. Ihr Blick galt Sane, ihrem Leibwächter und guten Freund! Während Saphenus sie fort zog, sah sie sich noch zu ihm um, bis er ihrem Blick entschwand. Sie schluckte! Doch sie wusste, sie musste mit Saphenus gehen!

Sie traten nach draußen. Es wurde noch frischer! Sie wurde geblendet. Sie machte es Saphenus nach und schützte sich vor dem blendenden Licht, was sie anstrahlte, indem sie ihre Handtasche hob. Es war alles voller Sturmtruppler und Beamter. Ihr Herz schlug gleich wieder schneller und alle Alarmsirenen schrillten in ihr! Sogar Droiden schwirrten herum, als wenn die ganzen Leute nicht schon ausreichen würden! Hier war ein Aufmarsch, der beängstigend wirkte. Ausweise tönte es im Befehlston! Zoey fuhr erschrocken zusammen und sah irritiert zu Saphenus, der seine Hand gleich am Lichtschwert hatte. Er wurde hiervon ebenso nervös wie sie, erkannte sie deutlich! Gereizt nannte er ihre Namen samt seinem Sithtitel und wer für sie bürgte. Das zog sofort! Sie gingen weiter. Man ließ sie ungehindert durch!


Lord Saphenus ließ sie nun los und griff nach seinem Com-Gerät und legte ihr seinen Umhang um ihre Schultern. Sie kuschelte sich in seine wärmende abgetragene Robe und schenkte ihm ein dankbares Lächeln mit den Worten:

“Vielen Dank, Mylord! Wie aufmerksam von Ihnen!”

Das empfand Zoey als eine überraschend freundliche Geste und sie wurde ruhiger und fühlte sich an seiner Seite deutlich beschützt, geborgen und sicher! Janus Sturn hätte sie sicher nicht unter seinen Schutz gestellt und mit ihm fort geschickt, wenn man ihm nicht trauen könnte, dachte sie nun so darüber nach! Saphenus rief scheinbar seinen Diener an, von dem er vorhin sprach. Er forderte ihn auf, das Raumschiff sofort startklar zu machen und scheinbar gab es da noch irgendwelche Probleme! Außerdem wies er ihn an, ihre Sachen aus dem Hotel zu holen und sie umgehend abzuholen! In seine Robe gehüllt, wurde ihr deutlich wärmer! Vielleicht lag es auch daran, dass sie sich deutlich beruhigte!?

Saphenus dirigierte sie noch ein Stück abseits des Geschehens. Zoey konnte es nur recht sein. Hier war es ruhiger. Man war nur ungern von Sturmtruppen und Leuten des Sicherheitsapparates umgeben! Das konnte einen ziemlich nervös machen! Sicherlich nicht unberechtigt! Diese Leute waren berüchtigt! Vermeintliche Feinde des Imperiums verschwanden schnell für immer! Zoey konnte nicht sagen, wie ihre Zukunft an der Seite von Lord Saphenus ausschauen würde, doch war es die bessere Alternative, als in den Händen und Fängen des Sicherheitsapparates oder von Darth Hybris! Sie merkte, dass Lord Saphenus es scheinbar gut mit ihr meinte. Das stimmte sie zuversichtlicher. Auch die Worte des Grafen, der dies gut zu heißen schien, dass sie mit ihm ging, taten ihre Wirkung. Sie rief sich ins Gedächtnis, dass es schließlich auch ihr sehnlichster Wunsch gewesen war, nach Korriban zu gehen! Und, als hätte der Lord ihre Gedanken erraten oder zumindest die Gleichen gehegt, sprach er seine Freude darauf an und meinte, er freue sich wie ein kleines Kind. Darauf musste sie lächeln. Sie schaute ihm in die Augen und ihre Augen begannen in ihrem geschundenen und verweinten Gesicht zu strahlen. Er hatte auch eine ganz normale Seite an sich, auch wenn er ein Sith war! Vielleicht war sie ziemlich von Vorurteilen geprägt worden! Wenn sie bereit war, ganz normal mir ihm zusammen zu arbeiten, müsste sie vielleicht keine Angst haben!? So wie bei den Jedi! Es waren nur zwei verschiedene Seiten! Auch der Graf war heute total anders! So erfrischend anders! Saphenus schien jedenfalls mit ihr gewisse Gemeinsamkeiten aufzuweisen und das gefiel ihr!


“Ehrlich gesagt, ich auch!”,

sagte sie daher unverblümt!

“Ich bin schon so gespannt, ob es so sein wird, wie es immer beschrieben wurde oder ob es sogar noch besser ist!? Ich stelle es mir irgendwie mystisch vor! Ich hoffe, wir sind sehr erfolgreich und entdecken, was wir zu hoffen finden! Es wird aber sicherlich kein Zucker schlecken, darauf sollten wir uns einstellen! Die überaus mächtigen Sith-Lords haben alles mit Fallen und Schwierigkeiten ausgestattet, damit nur wirklich Würdige an die wirklich bedeutungsvollen Artefakte kommen, die sie für die Nachwelt erschaffen haben! Das konnte ich auf Thearterra bereits beobachten.”

Sie dachte an das Amulett! Obwohl sie es umgelegt und bereits einmal getragen hatte, lag es immer noch im Vulkantempel auf Thearterra!

“Doch nun gehen wir nach Korriban! Ich denke, Thearterra könnte nur ein Vorgeschmack dessen gewesen sein! Doch zugegeben, mich reizt so was! Das sind wahre Herausforderungen, wenn auch nicht ungefährlich und ja, von solchen Abenteuern träumte ich schon als Kind und jetzt freue ich mich, wie eins!”


Sie dachte an die Kunstwerke und Artefakte in der Halle, die in Asche aufgegangen waren! Sie seufzte:

“Schade, dass in der Halle die edlen Bücher von Korriban verbrannten! Sie als Bibliothekar wissen, was ich meine! Ein unersetzbarer Kulturschatz! Warum jene so mutwillig zerstört worden sind?! Der Kopfgeldjäger war selber Scriptor!? Kaum zu glauben?! Er ruinierte schon die Bibliothek auf Ryloth! Auch die Gemälde von Gogh, die in der Arthious-Gedächtnishalle verbrannt sind! Es tut mir in der Seele weh, wenn ich daran denke! Auf dem einen Bild war die Kugel abgebildet, die auf Thearterra in natura ein Portal gewesen war! Vielleicht sind uns damit wichtige Erkenntnisse und versteckte Hinweise verloren gegangen!?”

Sie schüttelte mit dem Kopf und machte ein nachdenkliches Gesicht! Sie fuhr dann aber schon mit ihrem nächsten Gedanken fort:

“Die Artefakte sind unglaublich mächtig und stecken voller verloren gegangenes Wissen, die für die heutige Generation von großer Bedeutung sein können. Ich bin gespannt, was wir auf Korriban vorfinden werden und kann es nicht erwarten, mit meinen Füßen im heißen, trockenen Wüstensand stehen zu können!”

Sie hielt inne. Sie war euphorisch geworden und hatte sich im Redeschwall rein gesteigert und verloren. Zoey sah ihn nun nur an. Ihr Blick fiel dann auf seinen Arm.

“Sie wurden getroffen! Sie bluten!”,

stellte sie betroffen fest!

“Soll ich mir das mal ansehen? Haben sie ein sauberes Taschentuch dabei?”,

bot sie ihm an. Auf Thearterra hatte sie mehr als genug Wunden verbunden! Sie selber besaß leider kein sauberes Taschentuch mehr! Sie selber hatte alle heute aufgebraucht!


Bastion, Center, vor der Arthious-Gedächtnishalle ein Stückchen vom durch Sturmtruppler und Agenten der Sicherheit belagerten Eingang entfernt stehend: Zoey und Saphenus
 
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[Bastion | Center | Vor der Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Zoey Liviana; Soldaten; Beamte, Droiden, Sicherheitspersonal

Saphenus‘ Blick wanderte über den Nachthimmel und suchten nach einem Fluggerät, das sich als Lom Fey entpuppen könnte. Stattdessen sausten aber nur verschiedene Kampfjäger durch die Luft, ein paar von ihnen hielten den Frachter, dessen kläglicher Fluchtversuch gescheitert war, unheilvoll gefangen. Hätte ihnen nicht klar sein müssen, dass ihre Aktion im Herzen Bastions, der imperialen Thronwelt, ein Selbstmordkommando war? Ihr Schicksal war besiegelt, also wandte er sich ab. Zoey schien sich dankbar in seinen abgetragenen Umhang zu schmiegen, nun überkam ihn selber ein leichtes Frösteln. Gänsehaut machte sich auf seiner Haut breit. Die zwei Schnüre, die als Zierde gedacht von seiner Hüfte gen Boden fielen, flatterten im sanften Nachtwind. Noch waren sie dem hektischen Treiben nicht vollends entkommen, blaue Polizeilichter huschten durch die Gegend, Befehle wurden gebrüllt, Personalien überprüft. Das laute Geheul von Motoren drang zu ihnen herüber. Saphenus spürte wie sich Zoeys Abneigung ihm gegenüber zu legen schien, es schlich sogar ein kleines Lächeln über ihr Gesicht. Woher der plötzliche Sinneswandel, fragte er sich. Bisher war sie nichts als angewidert von ihm gesehen, stets hatte er ihre Abneigung ihm gegenüber spüren können. Nun schien sie sich ehrlich auf das zu freuen, was auf sie zukommen würde? Irritiert musste der Zabrak zugeben, dass er nicht wusste woran er bei ihr war. War in ihr tatsächlich das Forscherherz geweckt worden oder schauspielerte sie gut genug um in Ruhe ihre Flucht zu planen? Sein Auge behielt sie wachsam im Blick, er würde nicht zulassen, dass sie ihm entwischte.

Bevor er reagieren konnte, passierte es dann. Ein unendlicher Redeschwall sprudelte aus ihr heraus als hätte sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesprochen und nun unzählige Dinge, die ihr auf der Seele liegen würden. Saphenus entglitten seine Gesichtszüge, verdattert schaute er drein. Er hatte mit Tränen gerechnet, mit Angst, mit bittenden und flehenden Worten, aber nicht mit einer derartigen Motivation! Voller Begeisterung sinnierte sie darüber wie Korriban wohl sei und warnte im selben Atemzug davor, dass die dort begrabenen Sith-Lords mit Sicherheit mächtige und gefährliche Fallen hinterlassen hatten. Natürlich hatten sie, das dachte Saphenus sarkastisch doch er sagte das nicht laut. Zoey vergleich Korriban mit Thearterra und dem dortigen Tempel, die ihr später den Inhalt ihres Buches geliefert hatten und stellte die Vermutung auf, dass Korriban noch sehr viel gefährlicher sein würde. Jetzt sagte sie selbst, dass sie sich wie ein kleines Kind darauf freute abzureisen. Er wollte gerade den Mund aufmachen und ihr etwas entgegen, da seufzte Zoey nur und fing von den kostbaren Büchern an, die wohl beim Angriff des Scriptors zerstört worden waren. Dann sprach sie von Ryloth, was Saphenus nichts sagte. Oder sollte ihm das was sagen? Es schien in seinem Hinterkopf zu klingeln, doch er hatte keinen Bezug dazu. Hatte Janus etwas in der Richtung erwähnt? Er wusste es nicht und es war ihm egal. Er lachte leise als sie leidenschaftlich verkündete wie sehr sie sich darauf freute im heißen Sand des Staubplaneten zu stehen, dann stoppte sie jäh. Sofort schreckte Saphenus auf, doch der Blick der Archäologin war nur auf seinen Arm gefallen. Dort hatte ihn der Blasterschuss gestreift und die kunstvolle Robe aufgerissen. Der Stoff war blutgetränkt, doch die Wunde schmerzte nicht. Er spürte nur ein dumpfes Pochen in seinem Oberarm.


„Es ist nichts.“,

versicherte er ihr und nutzte die Gelegenheit endlich wieder selbst etwas sagen zu können.


„Aber ich freue mich darüber, dass unsere vergangenen…Meinungsverschiedenheiten der Vergangenheit angehören. Ich hatte gehofft Sie würden erkennen welche einmalige Gelegenheit sich Ihnen bietet. Zu schade, dass dieser Abend diesen Verlauf genommen hat. Einige der Bücher waren von unschätzbarem Wert und nun sind sie zerstört.“


Plötzlich spürte er einen Stich in seinem Herzen, dass er sich nicht einen Moment Zeit genommen und sie begutachtet hatte. Offengestanden wusste er nicht einmal welche Exponate dort ausgestellt worden waren. Er war viel zu sehr auf seine Ziele fixiert gewesen und nun hatte er nur die Hälfte dessen erreicht, was er eigentlich gewollt hatte. Ob sich der Scriptor noch immer in der Gedächtnishalle aufhielt? Er schüttelte seinen aufkommenden Zorn ab und versuchte nach vorne zu schauen.


„Kommen Sie, lassen Sie uns hier verschwinden. Das ganze Gewusel macht mich krank.“,


sagte er tonlos und legte einen Arm um Zoey. Zum einen um sie unter Kontrolle zu haben, zum anderen um sich auf ihr ein bisschen abzustützen. Sein Bein schmerzte immer stärker, doch das wollte er nicht zugeben. Vorbei an den maskierten Blicken der Sturmsoldaten, fragenden und abwertenden Gesichter uniformierter Beamter und den ausdruckslosen Piepsgeräuschen der Droiden bahnte sich das ungleiche Paar seinen Weg durch die Meute des imperialen Sicherheitsapparats. Man machte ihnen nur so viel Platz wie sie gerade brauchten um niemanden anzurempeln, missmutige Blicke fielen dabei auf sein Lichtschwert. Ein verärgertes Grummeln entwich seiner Kehle.


„Ich bin ein Sith, gottverdammt. Das sollte etwas bedeuten.“,


flüsterte er verärgert vor sich hin während er Zoey immer enger verschlang um den Kraftverlust in seinem Oberschenkel auszugleichen. Schließlich passierten sie die letzte Barriere, ein Soldat ließ sich abermals ihre Identität bestätigen und nach ein paar letzten Schritten umhüllte sie so etwas wie Ruhe. Hinter ihnen strahlten noch immer die Lichter der Gedächtnishalle in den Himmel, nur lag die einst imposante Kuppel nun in Trümmern. Saphenus ließ ein wenig von Zoey ab und kramte nach seinem Comgerät. Wenige Augenblicke später stand die Leitung zu Lom Fey.


„Wo bist du?“,


fragte Saphenus ungeduldig. Ein Brausen war im Hintergrund zu hören.


„Ich habe gerade die persönlichen Gegenstände der Doktorin abgeholt und bin gleich an der Gedächtnishalle.“,

antwortete die emotionslose Stimme seines Dieners.


„Gut.“,


antwortete Saphenus und gab kurz angebunden durch wo sie sich genau befanden bevor er auflegte. Immer stärker zerrte die Kälte an seiner dünnen Robe und für einen Augenblick war er versucht Zoey den Umhang wieder weg zu nehmen. Sollte sie doch frieren und nicht er! Doch er besann sich eines Besseren denn im Moment schien sie ihm zu vertrauen. Oder aber er fiel auf ihre Heuchelei herein.


„Zu schade, dass die meisten Gäste die Gala unverletzt verlassen konnten.“,


murmelte er vor sich hin als er an die reichen Schnösel dachte, die sich von dem Grafen hofieren ließen. Dann zuckte er mit den Schultern.


„Was soll man schon von so einem Event erwarten?“


Schließlich erblickte er einen Gleiter, der sich ihnen schnell näherte und schließlich bei ihnen landete. Galant stieg Lom Fey aus und verbeugte sich vor seinem Meister.


„Ich hoffe Ihr musstet nicht zu lange warten, Mylord.“,

sagte der Pau’aner zur Begrüßung, machte dabei aber nicht deutlich ob ihm das Zittern seines Herrn auffiel.


„Sehr witzig.“,


entgegnete Saphenus.


„Hast du alles?“


„Jawohl, Mylord. Ich nehme an das ist unser neuer Gast?“

„Ja. Dr. Zoey Liviana. Sie begleitet uns nach Korriban.“


Saphenus wurde ungeduldig. Der Pau’aner verbeugte sich vor der Archäologin und stellte sich höflich vor.


„Schön, können wir jetzt endlich abhauen oder wollt ihr beide noch einen Caf trinken?“,


fragte er gereizt und stieg dann in den Gleiter ein. Er bedeutete Zoey neben ihm Platz zu nehmen, Lom Fey setzte sich ans Steuer. Der Zabrak genoss die wohlige Wärme, die im Innern des Gleiters herrschte und lehnte sich zurück. Ein leichter Ruck glitt durch das Gefährt als es sich vom Boden erhob und den Tempel ansteuerte. Müdigkeit schien sich plötzlich seiner Glieder bemächtigen zu wollen, doch Saphenus kämpfte sie zurück. Erst wenn sie im Schiff waren und Bastion hinter sich lassen konnten.


„Ist das Schiff fertig?“,


fragte er den Pau’aner und unterdrückte dabei ein Gähnen.


„Es ist abflugbereit, würde ich sagen.“,

entgegnete dieser spitzfindig.


„Was meinst du damit?“,


zischte Saphenus.


„Wie ich per Com bereits sagte, war die Zeit zu knapp um alles umzubauen, Mylord. Die Vorräte sollten mittlerweile eingeladen worden sein, aber für die Ausstattung im Innern kann ich nicht garantieren.“

Ein weiterer Rückschlag! Die angestaute Wut der letzten Stunde entlud sich plötzlich als Saphenus‘ Hand zur Seite zuckte und gegen die Fensterscheibe schlug. Von der Macht beschleunigt hinterließ sie zarte Risse auf dem Glas.


„Das wird Euch der Tempel in Rechnung stellen, Mylord.“,

sagte Lom Fey trocken. Saphenus ignorierte ihn.


„Entschuldigen Sie den kleinen Ausbruch.“,


sagte der Zabrak an Zoey gewandt.


„Es ist nur sehr frustrierend.“


Dabei beließ er es und schaute auf die Lichter von Center während sich der in der Ferne bereits der Tempel vor dem dunklen Himmel abzeichnete. In der Macht behielt er Zoey aber die ganze Zeit im Auge auch wenn er spürte wie seine Aufmerksamkeit zu schwinden begann. Jäh schreckte er hoch als der Gleiter schließlich landete. Hatte er geschlafen? Sein Nacken knackte als er sich blitzschnell zu Zoey umdrehte, doch die Archäologin saß immer noch neben ihm.


„Wir sind da, Mylord.“,

klärte ihn Lom Fey auf und tatsächlich erkannte Saphenus den Hangar, in dem er selbst schon einmal mit der Fury gelandet war. Gemeinsam stiegen sie aus.


„Willkommen im Tempel der Sith.“,


hieß Saphenus Zoey willkommen, konnte aber ein weiteres Gähnen nicht unterdrücken. Doch seine Müdigkeit wurde langsam aber sicher durch Aufregung und Vorfreude ersetzt. Bald war es so weit und sie würden aufbrechen!


„Zu schade, dass wir jetzt keinen Rundgang machen können, aber das holen wir nach.“


Irgendwann. Wieder griff er ihren Arm und gemeinsam folgten sie dem Pau’aner entlang verschiedener Fluggeräte und beschäftigter Jünger, die aber einen ehrfürchtigen Abstand von ihnen einhielten. Hier wurde sein Rang wenigstens wieder respektiert, dachte Saphenus genüsslich. Langsam schob sich ein Raumschiff in ihr Blickfeld, das sein Diener als das seine beschrieb. Von außen schien es schon bessere Tage gesehen zu haben, der Lack blätterte an manchen Stellen ab und die ein oder andere Delle waren zu sehen. Doch der Zabrak hatte keine Lust mehr sich Gedanken zu machen, er wollte einfach nur weg. Er beschleunigte seine Schritte und zog Zoey, die Schmerzen ignorierend, mit sich mit. Hektisch waren Jünger noch immer damit beschäftigt mit Kisten in der Hand die ausgefahrene Laderampe hoch und runter zu huschen.


„Wie lange noch?“,


fragte Saphenus. Lom Fey überlegte kurz.


„Ein paar Minuten. Eure Anwesenheit sollte die Sache noch etwas beschleunigen.“

„Ist Talitha schon hier?“,


fragte Saphenus dann etwas leiser.


„Nein, noch nicht. Ich dachte es wäre klüger sie kurz vor Abflug zu holen.“

Hin und hergerissen dachte Saphenus nach, fieberhaft schossen die Gedanken durch seinen Kopf. Sollte er sie selber holen? Doch was war mit Zoey? Sie würde unmöglich aus dem Tempel entkommen können, doch sollte er das Risiko eingehen? Andererseits war es gefährlich Talitha alleine durch den Tempel spazieren zu lassen.


„Hol sie sofort her. Auf dem schnellsten Wege, ohne Unterbrechungen.“,


befahl er Lom Fey schließlich. Dann hielt er Zoey galant seinen Arm hin und sagte teils sarkastisch, teils ernst:


„Meine liebe Dr. Liviana, darf ich Sie in mein Schiff geleiten?“,


und schickte sich an mit ihr die Laderampe hochzugehen.


[Bastion | Center | Tempel der Sith | Hangar] - Saphenus; Zoey Liviana; beschäftigte Jünger
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Gang - Darth Hybris und ein Stück weit hinter ihm Adria]

Mit wehendem Mantel und dem Gesichtsausdruck eines Mannes, welcher lieber nicht angesprochen werden sollte, durchquerte Hybris den Orden in Rekordzeit. Alchemisten-Pyramide und der Haupthangar lagen eh fast nebeneinander, weshalb der Sith Lord schon eine Minute nach abgesetzter Nachricht in eben diesem ankam. Die Rampe war heruntergelassen, die Schleuse stand offen und beide Apprentice standen unten und warteten auf ihn. Er warf beiden einen Blick zu, nickte sparsam und ging dann zwischen ihnen durch in das Schiff hinein. Die beiden folgten, wobei Rake schneller war und begaben sich dann wie ihr Meister ins Cockpit. Noch bevor die beiden Anwärter ankamen, hatte Yelm bereits die Sublichttriebwerke gestartet, die Luke geschlossen und die Rampe eingefahren. Die Starterlaubnis wurde in der selben Zeit, aber stumm, eingeholt.


„Ich nehme an es befindet sich alles an Bord, Rake?“
„Jawohl, Meister. Wie ihr verlangt habt.“


Hybris nickte und und vollführte eine Geste, die alle aus dem Cockpit hinaus schickte. Er folgte und gemeinsam positionierten sie sich um den Holoprojektor im Aufenthaltsraum. Rope war gerade in einem anderen Teil des Schiffes beschäftigt, irgendwo in der Nähe des Hyperraumantriebes, und war dabei gleichzeitig laut genug um bemerkt zu werden, aber noch leise genug um nur als Hintergrundrauschen abgetan werden zu können. Der Lord betätigte einige der Knöpfe und Schalter des Projektors und einen Augenblick später erschien ein Hologramm. Dieses zeigte eine bergige Landschaft, an dessen einer Flanke ein Wald oder Dschungel grenzte, während sich auf der anderen Seite so weit die Sensoren reichte ein Wüstenmeer erstreckte. Zwischen diesen beiden Extremen gab es noch so etwas wie eine karge Graslandschaft, doch um was es sich genau handelte, konnte man bei der Qualität des Hologramms nicht erkennen. Sie war auf jeden Fall alles andere als flach oder eben. Hybris wartete noch einen Augenblick, und dann, als sich die Fury mit ihrem dröhnenden Sublichtantrieb von Center entfernte, begann er zu sprechen, sah dabei aber ständig auf das Hologramm. Hin und wieder deutete er auch mit dem Finger auf etwas und zoomte auf bestimmte Bereiche.


„Ihr kennt die Grundlagen, doch beherrschen tut ihr sie nicht. Das braucht Zeit, welche ihr nun von mir bekommt. Wir auch schon die Schüler vor euch, werdet ihr eine Art Überlebenstraining absolvieren. Dieses dauert ungefähr ein Jahr, solltet ihr mich aber mit eurem Fortschritt überraschen, kann es auch ein paar Monate früher zu Ende gehen. Ihr werdet … hier abgesetzt, genau zwischen den Extremen. Es gibt hier keine oberirdischen Wasserquellen, es regnet sehr selten, denn die Wolken schaffen es kaum zu euch. Die Luft ist ein Stück weit dünner, aber nicht so sehr das es euch beeinträchtigen sollte. Wasser, wie aber auch Nahrung, müsst ihr euch selbst beschaffen. Rake, gib Sharoh das Lichtschwert.“

Darauf schien der Feeorin gewartet zu haben, denn nun schritt er langsam, sich zu seiner ganzen Größe aufgeblasen, zu einem Metallkoffer, welcher auf einen der gepolsterten schwarzen Sitze abgestellt worden war. Er nahm ihn hoch und tat dabei so, als wäre er mit Antimaterie gefüllt, ging zu Sharoh und öffnete den Koffer, sodass der Trandoshaner sehen konnte was sich darin befand. Hybris sah die ganze Aktion nur aus dem Augenwinkel, den Inhalt aber nicht, doch als er hinein griff und etwas heraus holte, konnte es ja nur das Lichtschwert sein. Es war kein gewöhnliches, also kein Standard-Trainingslichtschwert. Auch es besaß diese metallisch schwarze Oberfläche, doch bei den Verzierungen hatte man sich mehr Mühe gegeben. Es war eine der Lichtschwerter, welche es in den Trainingsräumen der Domäne der Oberen gab.


„Ich habe sie modifizieren lassen. Wenn ein Trainingslichtschwert 10% eines echten leisten kann, dann schafft dieses 60 oder 70%. Ihr werdet damit keine Gliedmaßen mit nur einem Schlag abschneiden oder Felsen spalten können, doch brennt ihr euch damit selbst durch die härtesten Schuppen- und Hornpanzer. Mit genug Kraft dahinter, könnt ihr euch dennoch ein Stück weit in das Fleisch eurer Beute schneiden. Dieses Lichtschwert und eure Robe stellt eure gesamte Ausrüstung da.“


Inzwischen sah Hybris Sharoh an, denn Rake wusste ja ohnehin schon alles.

„Das Gebiet, indem ihr leben und trainieren werdet, ist so ziemlich das ungemütlichste was es auf Bastion zu finden gibt. Tödlich in so mancher Hinsicht, bietet es euch doch genug um euch am Leben zu erhalten. Doch Wasser und Nahrung müssen hart erarbeitet werden, aber Zusammenarbeit ist nicht notwendig. Ob ihr als Team oder Rivalen agiert ist eure Sache, doch sollte diese Rivalität zu dem Tod von irgendwem von euch führen, sollte der Überlebende lieber eine gute Ausrede parat haben. Und damit meine ich nur den Tod durch einen Kampf. Sollte der andere durch Mangelernährung, Verdursten oder Gift sterben, ist das sein und nicht euer Problem.“

Hybris drehte sich halb um und betätigte einen einzelnen Knopf. Die bergige Landschaft verschwand und das Bild einer gehörnten Echse erschien.

„So ziemlich alles dort ist weder giftig, ungenießbar oder mit so viel Panzerung versehen, das man es sich zweimal überlegen sollte ob es die Jagd wert ist. Aber das werdet ihr schon herausfinden. Falls ihr keine Lust mehr habt, in Richtung Wüste gibt es nach circa drei Wochen einen Außenposten, wollt ihr durch den Dschungel, braucht ihr nur zehn Tage. Selbstverständlich verwirkt ihr mit dieser feigen Tat euer Leben, ich wollte es aber dennoch erwähnt haben. Zeitlicher Ablauf!“

Und er drückte wieder einen Schalter, sodass aus dem Tier eine Tabelle wurde.


„Ich werde euch alle zwei Monate einen Besuch abstatten und euren Fortschritt begutachten. Es wird auch immer kleine Prüfungen geben, die, solltet ihr sie bestehen, euch gesondert Nahrung oder Wasser beschert. Versagt ihr, werdet ihr ohnehin derart kaputt sein, dass ihr eine Woche lang nicht mehr trainieren könnt. Da ihr keinen Chronometer besitzt und ich nicht exakt alle zwei Monate erscheine, werde ich entsprechend plötzlich ankommen und euch auf die Probe stellen. Seid also stets bereit.“

Die Tabelle verschwand.

„Was ihr dort trainiert ist eure Sache. Ein jeder von euch hat seine Talente und besonderen Fähigkeiten. Konzentriert euch lieber darauf. Sharoh, falls du in Zukunft lieber mit Sith-Kriegsklingen kämpfen willst, also so etwas wie das Ding das Sikarius benutzt hat, sag es mir jetzt und ich werde es dir für unser nächstes Treffen mitbringen, doch bis dahin wirst du dich sowieso an deinem neuen Körper gewöhnen und deinen fehlenden Arm neu bilden müssen.“


Das Thema schien Rake zu interessieren, denn plötzlich flammte in ihm der Wille auf sich äußern zu wollen. Der Feeorin war derart simpel gestrickt, das man sogar das durch seine ausgeströmte Macht erkennen konnte.

„Ja, Rake?“
„Warum hat er überhaupt neuen Körper? Was bringt das, Meister?“
„Das braucht dich nicht zu kümmern. Du findest es eh noch früh genug raus.“
„Und, Meister? Wegen Prüfung, wo er bekommen hat neue Schuppen. Habe ich gut gemacht?“
„Du hast deine Macht nicht so genutzt, wie du es hättest tun können. Dann hättest du es leichter gehabt, doch das wirst du nun ohnehin lernen müssen, sonst stirbst du während des nächsten Jahres.“
„Verstehe. Verzeiht, ich arbeiten an mir, Meister.“
„Da bin ich mir sicher. Und nun legt alles bis auf eure neuen Lichtschwerter und die Kleidung ab. Und begebt euch dann schon einmal zur Ausstiegsschleuse.“


Das ungleiche Duo verschwand und Hybris ging zurück ins große Cockpit, wobei er zuvor noch den Holoprojektor abgeschaltet hatte. Yelm sagte wie immer nichts und auch der Lord war nicht in der Stimmung dafür. Also setzte er sich und sah aus der Frontscheibe. Früher hatte Hybris geglaubt, Bastion sei ähnlich wie Korriban ein mehr oder weniger toter Planet, doch inzwischen beherrschten nicht mehr Einzelaufnahmen und Vorurteile seine Ansichten, sondern Wissen. Klar, Center lag jetzt nicht unbedingt in der grünsten Region des Planeten, schließlich war die Hauptstadt nicht immer eine gewesen, doch es gab deutlich leerere Gebiete. Rechts von ihnen erstreckte sich die endlose Wüste. Der Sand war ähnlich rostbraun und rot wie der auf Korriban, doch hier und da gab es auch weite Flächen von hellerem Material. Oasen sah er von hier aus keine, dafür aber Felsformationen, manche hoch genug um als natürlicher Wolkenkratzer durchgehen zu können. Dort lebte so gut wie nichts, denn nicht einmal kleinste Pflanzen gab es dort. Links hingegen gab es dann so etwas wie eine Steppe, hin und wieder dort durch Wälder unterbrochen, wo unterirdische Quellen einen See oder Fluss speisten. Und direkt vor ihnen ihr Ziel. Das Gebirge, dessen Namen sich Hybris schon allein aus Prinzip nicht merken würde, besaß vier Gipfel auf einer Höhe von fast 5000 Metern. Die Schneegrenze lag wegen der Nähe zu der Wüste aber deutlich darüber, weshalb es hier überhaupt keinen gab. Laut den Sensoraufzeichnungen gab es nur eine einzige unterirdische Quelle und die nicht etwa in einer leicht zu erreichenden Höhle, sondern nur in einem schmalen Tunnel, kaum groß genug das ein menschliches Kind von acht Jahren hindurch kam. Und da dieser lebensnotwendige Strom erst irgendwo tief im Dschungel aus dem Boden kam, würde das Duo die ersten Tage wohl damit zubringen sich diese Quelle zu erschließen. Rake wusste das leider schon, doch wirklich helfen würde es ihnen nicht. Hybris fragte sich nur wie Sharoh sich bei dieser Angelegenheit schlagen würde. Wie praktisch das es bei den Sith keine Fairness gab. Kurz bevor sie das Ziel erreichten, stand der Sith Lord auf und begab sich zu seinen Schülern. Die trugen nur noch ihre Unterbekleidung am Körper, hatten die Roben aber zusammengerollt und trugen sie nun unter dem Arm. Die Robe am Körper zu tragen war wenig sinnvoll, doch ein weicheres Material, um es als Matratze zu verwenden, gab es hier oben nicht. Rake hatte genug Zeit gehabt um sich darüber Gedanken zu machen und war wohl darauf gekommen. Ganz so blöde war er dann wohl doch nicht.

Die Fury stoppte nur wenige Sekunden später und die Rampe wurde heruntergelassen und die Ausstiegsluke geöffnet. Wind gab es hier oben natürlich zu genüge, doch im Augenblick schien es tatsächlich windstill zu sein. Da die Klimakontrolle die Raumtemperatur auf konstante 23° hielt, kam ihnen eine entsprechende Wärme entgegen. Da der Feeorin aber sogar empfindlich auf Kälte reagierte und auch Sharoh als Trandoshaner an tropische Hitze gewöhnt war, war wohl einzig allein Hybris derjenige, welcher der Hitze nichts abgewinnen konnte bzw. sich an ihr störte. Wenn man seinen Körper so hatte klonen lassen, das man keine Schweißdrüsen besaß, war die Hitze für einen Menschen natürlich ein Problem. Bei seinem Gesicht kam das aber nicht an, er blieb so gelassen wie eh und je.


„Es gibt kein vorgeschriebenes Areal in welchem ihr euch aufhalten müsst. Da es aber ohnehin nur eine Quelle in Reichweite gibt, erübrigen sich größere Wanderungen. Rake, spring ab, ich habe noch etwas mit Sharoh zu besprechen. Und Rake?! Ich erwarte einiges von dir, also enttäusche mich nicht.“
„Nein, Meister. Das ich nicht tun.“


Der Feeorin warf Sharoh noch einen undefinierbaren Blick zu – in der Macht spürte man nur noch Vorfreude -, und sprang dann ab. Sie befanden sich nur zwei Meter über dem Boden, also würde das selbst ein Kind überstehen. Hybris sah ihm kurz hinterher und dann seinen zweiten Schüler an.

„Du hast sicherlich schon die eine oder andere Veränderung mitbekommen. Ein Teil deiner Muskeln musste für die neuen Schuppen geopfert werden, da sie deutlich komplexer sind. Die Idee dafür stammt übrigens von Wesen, die ich kennenlernen durfte, als ich mir mein Schwert besorgt habe. Man hatte dort extra Wächter gezüchtet um gegen Lichtschwertkämpfer ankommen zu können. Ich habe auf sie eingedroschen und es half nichts. Eher wäre mir der Arm abgefallen als das ich durchgekommen wäre. Deine sind keine exakte Kopie, aber so nah dran wie es dein Körper ermöglicht.“

Hybris fuhr mit seiner rechten Hand über den kahlen Schädel des Trandoshaners und drückte hier und da etwas fester zu. Die Schuppen gaben keinen Millimeter nach.


„Und nun hör mir gut zu und merke es dir vor allem: Wir alle machen Fehler, können unmöglich alles können, weshalb ich dich nicht töten oder foltern werde, nur weil du mal einen begannen hast. Du hast den Kampf mit Sikarius nicht mit allen dir zur Verfügung stehenden Mitteln verhindert, weshalb im Endeffekt ein Jünger gestorben ist. Das war ein Fehler, keine fahrlässig heraufbeschworene Katastrophe, also akzeptabel. Das du danach mit einen Teil der Schmerzen hattest leben müssen, lag weniger an diesem Fehler, als viel mehr an deine Weigerung deinen Fehler anzuerkennen. Freiwillig zu mir zu kommen und einzugestehen, das du falsch gehandelt hast und mir dann Vorschläge zu unterbreiten, wie du es besser machen kannst und wie du es in Zukunft handhaben willst, das würde ich wohlwollend registrieren und entsprechend reagieren. Ausflüchte oder Dinge zu leugnen, die Schuld auf andere zu schieben, das endet nur in Schmerz. Deinen Fehler kennst du nun, doch auch ich habe einen begannen, habe dich gegen Sikarius kämpfen lassen und dabei nicht bedacht das er zu einem Tier werden könnte. Ich habe ihn falsch eingeschätzt. Passiert. Doch ich habe, wie du sehen kannst, darauf reagiert. Man muss sich diesen Fehlern sofort stellen. Deine neuen Schuppen machen dich nicht unsterblich, doch sie werden dir, sobald du wieder in Rage verfällst, einen deutlichen Vorteil verschaffen. Zuvor hat schon ein Streifschuss oder ein Treffer mit dem Lichtschwert gereicht um dir zum Beispiel deine Sehnen wegzubrennen, sodass du von einem Moment auf den anderen kampfunfähig sein konntest. Doch selbst wenn dich jetzt jemand mit voller Wucht trifft, kannst du weitermachen. Ich kann dich nicht zu einem Wissenschaftler machen, jemand der neben mir im Labor arbeitet, doch immerhin kann ich dich zu einem besseren Kämpfer machen. So gehe ich Probleme an. Andere Sith hätten dich sterben lassen oder weggeworfen.“

Er hielt kurz inne und schob Sharoh Richtung Ausgang. Dann beugte er sich noch einmal zu ihm vor und flüsterte, bevor er ihn hinaus stieß, in sein rechtes Ohr:

„Du hast dich bei dem Ritual gut geschlagen, doch nun warte eine weitere Prüfung auf dich. Ich erwarte das du am Ende des Jahres stärker und mächtiger bist als Rake. Ich werfe verkrüppelte Schüler nicht einfach weg, doch investierte Zeit und Ressourcen müssen sich trotzdem rechnen. Also enttäusche vor allem du mich nicht. Und nun geh und behaupte dich.“

Und schon flog der Trandoshaner mit seinen dunkelblauen Schuppen hinaus, landete auf dem sandigen Boden des nur marginal flachen Plateaus und schaute ein letztes mal hoch, doch Hybris starrte nur zurück und tat nichts, bis die Rampe dann dicht war und er somit aus ihrem Sichtfeld verschwand. So viel dazu. Hybris begab sich wieder ins Cockpit und blieb dort so lange sitzen, bis sie wieder im Orden angekommen waren...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Oberen - Hangar - Hybris Fury - Cockpit - Darth Hybris und Yelm]
 
Das Leben besteht aus wenigen lichten Momenten des Wahnsinns...
---[]--- Bastion - Center - Irgendwo in einem Taxi - Grin Redeye und der Fahrer(NPC) ---[]---

Das Glas-Ding mit dem Namen Taxi brachte ihn weg von seinem alten Zuhause. Sich mit dem Mann-Frau-Steinkopf-Fahrer zu unterhalten erschien ihm unmöglich. Das Wesen vor ihm brabbelte zusammenhangloses Zeugs, spuckte ständig graue Federn und blaue Murmeln aus und schien irgendwie gereizt. Grin konnte daraufhin nur den Kopf schütteln, mit seiner behandschuhten Hand wedeln und das Wort „weg“ aussprechen. Das tat er sicherlich fünf Minuten lang, immer dann wenn der Stein mit den Federn schwieg. Irgendwann sagte dieser dann gar nichts mehr, sondern flog tatsächlich los. Beim Einsteigen erwies sich die Decke des hinteren geschlossenen Kabinenabteils als zu niedrig, denn er stieß sich heftig den Kopf, wankte zurück und schaffte es dann hinein zu krabbeln. Der Schmerz sorgte für zehn klare Minuten, in denen er verglaste Wolkenkratzer, unzählige fliegende Fahrzeuge und einen freien Nachthimmel bestaunen konnte. Er steckte sogar den Kopf heraus, genoss die frische nach irgendwas riechende Luft und grinste einmal mehr über das gesamte Gesicht. Überall diese funkelnden Lichter, mal laute, mal sehr leise Geräusche, Rufe, ohrenbetäubendes Kreischen und Brüllen, die Hitze von Strahlern und die Kraft von Antigrav-Einheiten. Er kannte all das aus seinen Studien, hatte es aber nie mit eigenen Augen sehen und einige Dinge davon sogar anfassen können. Zum Ende seiner wachen Minuten lehnte er sich weit aus dem Fenster und versuchte an ihnen vorbei fliegende Speeder, Gleiter und Transporter zu berühren, doch er schaffte es nie. Der Steinkopf, welcher inzwischen wie eine humanoider Tintenfisch aussah – ein Quarren -, fing wieder an zu lamentieren und dieses mal ergab es sogar Sinn. Grin sollte das gefälligst lassen und sie nicht beide gefährden, da der Fahrer aber nicht sein Meister war – und auch nicht die Autorität des selbigen ausstrahlte – ignorierte er ihn und machte weiter. Irgend so ein dahergelaufener Niemand würde ihm sicherlich keine Befehle erteilen können!

Nach zehn Minuten erkrankte der Himmel an einer Seuche und verfärbte sich rot, bekam eitrige Pusteln und benetzte die Wolkenkratzer mit Säure. Dessen Fassaden schmolzen wieder, die Fenster jammerten und beklagten sich ob ihres Todesurteils und auch sonst verlor sich wieder alles in seinen Halluzinationen. Der Steinkopf war auch wieder da, fuhr aber unbeirrt weiter auf ein sehr großes Gebäude zu. Nein, eigentlich waren sie alle groß, doch dieses wirkte anders. All die fliegenden Dinger, die mal wie Pflanzen, dann wieder wie Banthas aussahen, wollten dort hin. Aber Grin gefiel das irgendwie nicht. Dieser Ort sollte „Weg“ sein? Nein, hier wollte er nicht hin. Er verfrachtete seinen dürren Körper wieder ins Innere der nach Käse reichenden geschmolzenen Zelle, klopfte an die rubinrote Trennscheibe und rief dann „Nicht weg. Da weg. Nicht.“ Doch der Steinkopf schüttelte nur den klobigen rechteckigen Schädel und verlor dabei unzählige Schuppen. Er sagte auch irgendwas, doch verstehen konnte Grin ihn immer noch nicht. Zum Teil frustriert, aber auch irritiert, sah der junge Mann sich um und entdeckte plötzlich in weiter Ferne ein Gebäude, welches deutlich angenehmer anzuschauen war. Es war nämlich auch schwarz, genau so wie er. Einem unbestimmten Gefühl folgend, wollte er genau dort hin. Er klopfte wieder an die Scheibe, benutzt dieses mal aber wohl ein bisschen zu viel seiner Kraft und zerstörte sie daher. Der Schmerz explodierte in seiner rechten Faust, klärte den Blick und konnte somit erkennen das der Quarren Angst vor ihm hatte. Die selbe Angst wie sie seine Gegner immer verspürt hatten. Er mochte diese Art von Frucht, denn sie gab ihm das Gefühl stark zu sein. Er mochte Stärke, denn das zeichnete ihn aus.

„Da!“

Er zeigte nochmals auf den schwarzen Ort, der nun unter den Schmerzen wie eine Pyramide aussah. Eine mit ganz vielen anderen Pyramiden drumherum. Dort wollte er hin, doch der Taxifahrer sah das anders, denn der schüttelte energisch den Kopf und wies daraufhin, dass er dort gar nicht hin durfte. Nur in die Nähe, aber nicht direkt hin. Grin war das egal, denn er konnte auch laufen, also nickte er mit dem Kopf, ganz so als wäre er ein ungeduldiges Kind und grinste dabei wieder sardonisch vor sich hin. Dem Quarren war das sichtlich unangenehm, also sein Fahrgast wie auch das Ziel, doch er fügte sich. Während der weiteren Fahrt kümmerte sich Grin um seine Hand. Sie war nicht gebrochen oder anderweitig bedürftig, doch einen Teil der Haut hatte er schon verloren. Da er aber standardmäßig mit so vielen Antibiotika vollgepumpt war, das er sich keine Sorgen um irgendwas machen brauchte, stocherte er noch in der Wunde herum anstatt sie abzudecken. Der süße Schmerz zuckte ihm durch den Handrücken, das Gelenk bis hoch zum Gehirn und sorgte somit weiterhin dafür das seine Schaltzentrale nicht auf dumme Gedanken kam. Ihm gefiel dieser Ort und irgendwie hatte der Schmerz etwas tröstendes. Er lebte noch, immer noch, und das war doch was schönes. Nur wenn er lebte konnte er Angst sehen und stark sein. Tot zu sein war doch langweilig. Das konnte jeder. Bei diesem Gedanken musste er wieder an seine Kämpfe denken. Was er doch alles überstanden, was er überlebt hatte, das war wahrlich ein Wunder gewesen. Typen, doppelt so groß wie er, dreimal so schwer, er hatte sie besiegt. Ob Cyborgs, Mutanten oder Androiden, Tiere oder irgendwelche Mischformen, keiner hatte ihn bezwungen. Knochen hatten sie ihm gebrochen, Muskeln waren gerissen, Organe zerfetzt worden, doch gestorben war er nicht. Und er grinste noch immer, triumphierte noch immer. Er war ein Sieger, ein Gewinner.

Nur ohne Meister!

Der Gedanke durchfuhr ihn wie ein Blitz und plötzlich war da in ihm Angst und keine Stärke mehr. Wo sollte er ohne Führung hin? Wen durfte er überhaupt zusammenschlagen oder töten, wenn ihm niemand sagte wer dafür in frage kam? Nicht einmal den unhöflichen Taxifahrer durfte er kaputt machen. Nur seine Sachen, doch das war kein Kampf und brachte keine wohlig warmes Gefühl im Bauch, es brachte nichts als Hautabschürfungen und Schmerzen! Kein Meister! Keine Führung! Keine Zukunft! Grin wurde unruhig, rutschte auf seinem Sitz herum und raufte sich dabei die Haare, grinste noch sardonischer und war den Tränen nahe. Wie konnte er überhaupt irgendwas tun, wenn er niemanden über sich hatte? Jemanden mit Autorität, mit Stärke, Macht, Einfluss, jemand wie sein alter Meister. Jemand der ihm überlegen war und die Intelligenz und Weitsicht besaß um ihn richtig einzusetzen! Er konnte doch keine eigenen Entscheidungen treffen. Woher sollte er das auch wissen? In solch einer merkwürdigen Welt. Wo sich Konturen, Farben und Gerüche jede Sekunde ändern konnten. Das durfte nicht sein. Niemals. So konnte er nicht überleben!

„Meister“ rief er deshalb verzweifelt, und dann noch einmal, nur lauter. Und wieder und wieder rief er den Namen und zugleich den Titel seines Herren, rief Meister hier, rief Meister dort, doch da war niemand. Er war alleine. Alleine mit einem Quarren, der sich immer wieder in einen Sandsteinriesen verwandelte und merkwürdiges Zeug von sich gab. So konnte es nicht weiter gehen. Grin spürte es in seinem Inneren, spürte diese Kälte und Leere. Er vergaß bereits das Gesicht seines Meisters, nein, er hatte es schon vergessen. Nicht vergessen! Nicht schon wieder vergessen! Grin holte aus und schlug wieder gegen die Rubinscheibe, schlug zwei mal, drei mal, vier mal dagegen. Und er hätte es noch öfter getan, doch plötzlich flippte der Quarren aus, schrie irgendwas in seiner unverständlichen Muttersprache. Grin verstand sie nicht, doch es hörte sich nach Flüchen und Beleidigungen an und einen Augenblick später stand das Taxi plötzlich auf der Seite, die rechte Tür, welche gen Boden zeigte, öffnete sich und der randalierende Passagier wurde einfach aus mehreren Metern Höhe aus dem Taxi geworfen. Der schwarzgekleidete junge Mann konnte diesen Sturz dank künstlicher Muskeln locker abfedern, doch war er jetzt trotzdem ohne Fortbewegungsmittel. Grin stand noch einen Augenblick länger auf seinen Händen und schaute die Welt verkehrt herum an, dann stieß er sich ab, machte einen Sprung und landete in der Hocke, aus der er sofort aufstand. Einmal eine 360° Drehung vollzogen und er marschierte zielstrebig auf die große Pyramide zu. Hier, näher an ihr dran, waren die Gebäude niedriger und man konnte sie besser erkennen. Dieses Ding, der Fahrer hatte nie erwähnt wie es hieß, sah merkwürdig aus. Grin kannte kein solches Bauwerk. Und das war merkwürdig, hatte er sich doch umfassend über Center informiert. Die von seinem Meister bereitgestellten Informationen waren mit Sicherheit vollständig und aktuell gewesen. Das hatte er oft versichert oder erwähnt und Grin glaubte ihm das selbstverständlich. Der Meister hatte ihn nie belogen. Der Schmerz in seiner Hand war ziemlich heftig. Blut tropfte alle halbe Minute in Form eines einzelnen Tropfens hinunter, doch er genoss es. Die reale Welt, so ganz ohne Halluzinationen, war nicht so beängstigend. Er mochte es anderen Angst einzujagen, doch selber wollte er sich nicht fürchten. Das war ein unangenehmes Gefühl. Er hasste es. Allein schon die Vorstellung.

Kaum war er auf die freie Fläche zwischen Pyramide und restlicher Stadt getreten, erinnerte er sich wieder an den Grund für seinen Rausschmiss aus dem Taxi. Er stand ohne Meister da und das schürte in ihm eine Art von Furcht, die an Todesangst heranreichte. Seine Existenz war doch bedeutungslos, konnte er sich keinem mächtigen Meister unterordnen. Doch Furcht trieb ihn auch, zwang ihn dazu immer schneller auf die merkwürdige Pyramide zuzulaufen. Während er das tat, ließ er seine blutigen Knöchel immer wieder an seiner Seite entlang schleifen, sorgte so für weitere Schmerzen und damit einen klaren Blick. Erst als er schon die ersten Gestalten am Eingang ausmachen konnte, hörte er damit auf und wurde langsamer. Grins Gefühlswelt konnte man wohlwollend als chaotisch bezeichnen und doch war auch er in der Lage dieses Etwas wahrzunehmen, welches immer stärker wurde, je näher er kam. Es fing in seiner Brust an und er ignorierte die Kälte und das Unwohlsein anfangs, doch sobald er die Portalwächter entdeckte und deshalb kurz inne hielt, wuchs das Unbehagen von einem Mandelkern zu einer kopfgroßen Frucht heran. Seine Augen suchten das pechschwarze Gebäude ab, suchten nach irgendwas das für dieses miese Gefühl verantwortlich war. Und doch wusste er nicht wonach er zu suchen hatte. Ihm war eigentlich nicht kalt und doch zitterte sein Körper. Nicht wegen der Schmerzen, das war ein anderes Zittern. Eindeutig. Etwas in ihm wollte nicht weiter gehen, schien Angst vor der unbekannten Gefahr zu haben. Doch der Gedanke, meisterlos zu bleiben, war ein allmächtiges Totschlagargument. Dagegen kam nichts an. Selbst wenn er wüsste, das es sich dabei um eine Programmierung handelte, er könnte ihr nicht widerstehen. Also ging er doch weiter, zu den Wachen mit ihren Schockstäben und Blastern, ihren ernsten Gesichtern und der Körperhaltung eines auf Ärger vorbereiteten Wesens. Grin war zu diesem Zeitpunkt nicht der einzige der hinein wollte, doch einer der wenigen die keinen Ausweis oder ähnliches vorzuweisen hatten. Da er das ganze Prozedere aber nicht verstand, stellte er sich einfach an und sah sich dabei um. Die Kälte schien von diesem Ort auszugehen, doch sie war unnatürlich, das fühlte der junge Mann. Denn sie kam von Außen, doch sie drang in ihn ein, ohne das seine Haut abkühlte. Diese fühlte sich durch den Sprint immer noch heiß an. Dieser Widerspruch zauberte wie immer ein sardonisches Grinsen auf seine Lippen, was bei den Wächtern aber nicht so gut ankam, als er dann an der Reihe war. Sein Gesicht wurde gescannt und er wurde auch nach seinem Namen gefragt, doch noch bevor er antworten konnte, trat der Wächter mit dem Scanner zur Seite und winkte ihn weiter. Der, der gefragt hatte, wand seinen Blick ebenfalls ab und war schon beim nächsten Neuzugang. Grin verstand es nicht, verstand nicht wieso man nach seinem Namen fragte, ihn dann aber ohne eine Antwort einfach durch ließ. Er fragte aber auch nicht nach, sondern marschierte einfach hinein. Dabei bemerkte er aus dem Augenwinkel, dass einem der Neuen die Waffen abgenommen wurde. Grin besaß keine, war aber auch nicht danach gefragt oder durchsucht worden. Das war alles sehr merkwürdig.

Ziellos lief Grin durch die Gänge des dunklen Bauwerks, blieb hin und wieder an leuchtenden Bildschirmen stehen und versuchte etwas zu entziffern, doch irgendwie ergab nichts Sinn. Seine Schmerzen ließen auch schon wieder nach, weshalb er am Ende nicht wirklich wusste wo er landete. Große Schriftzeichen über dem Eingangsportal kündigten es an, doch er konnte es nicht entziffern. Sein getrübter Blick verhinderte das konsequent. Erst als er weiter rein ging und sich Kopfschmerzen breit machten, war der Boden plötzlich nicht mehr zerbrochen, die Wände nicht mehr geschmolzen und die Gestalten um ihn herum liefen auch wieder in diesen schwarzen Roben herum. Alles sehr merkwürdig. Das kannte Grin so gar nicht, auch wenn er selber gerne eine Kapuze trug. Aber die verdeckte nicht sein komplettes Gesicht. Wie konnten diese Typen überhaupt etwas erkennen? Das fragte er sich jedoch nur kurz, denn plötzlich entdeckten seine pechschwarzen Augen mit den blutroten Pupillen den ersten Frachter. Und dann ein Shuttle und dann noch ein weiteres Schiff. Er kannte sie alle aus seinen Aufzeichnungen, doch ihre Namen hatte er längst wieder vergessen. Er interessierte sich auch gar nicht so sehr dafür, wusste nun aber immerhin wo er war. Und dann, endlich, sah er die beiden. Zwei Gestalten, ein männlicher iridonianischer Zabrak und ein weiblicher Mensch. Der Frau durfte er nichts antun, denn sie galt es zu beschützen, wie sein Meister immer gesagt hatte. Er hatte nie erklärt wieso, doch Grin glaubte zu wissen, das man sie schützen musste, weil sie so hübsch waren. Auch diese Frau sah gut aus, vielleicht ein wenig kaputt, aber trotzdem gut. Grin mochte sie schon jetzt und hätte sie gerne länger angeschaut, doch sein Gegner ging neben ihr und erwartete Grin bereits. Er wusste um die Gewaltbereitschaft von Zabrak. Sie waren eine Kriegerrasse und er hatte schon mehr als einem Dutzend davon gegenübergestanden. Ja, der da würde ihm einen guten Kampf liefern. Sie befanden sich in keiner Arena, also durfte Grin eigentlich nicht kämpfen, doch sein Meister hatte ihm auch von Ausnahmen erzählt. Den da durfte er also angreifen. Ganz bestimmt. Und dann würde er ihn besiegen und töten und dann konnte er die hübsche Frau ganz lange anschauen. Und vielleicht sogar anfassen, doch das war ihre Entscheidung. Hatte der Meister immer behauptet. Es sei denn sie waren seine Frauen, aber irgendwie verstand Grin den Unterschied nicht. Wieso durften sie es nicht mehr entscheiden, sobald sie SEINE Frauen waren? Egal. Auf jeden Fall würde der Zabrak jetzt sterben.

Es trennte sie noch gut zwanzig Meter, da begann der junge Mensch auf das Duo zuzulaufen. Zuerst geduckt, sodass er von den um sie herum stehenden Kisten gedeckt wurde, und dann, als sich nur noch eine freie Fläche zwischen ihnen befand, erhob er sich geschmeidig, setzte seinen rechten Fuß auf dem Boden auf, ging aus der Bewegung heraus in die Hocke und sprang dann auf den rothäutigen Iridonianer zu. Seine rechte Hand zur Faust geballt, der gesamte Arm durch seine Nanofasern verstärkt, konnte er ihm mit dem ersten Schlag vielleicht schon den Kiefer brechen. Ein guter Anfang. Grin grinste von Ohr zu Ohr, sich seiner Sache absolut sicher. Schließlich hatte er nie von der Macht gehört oder gelesen...
---[]--- Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Hangar - Lord Saphenus, Zoey L. , Grin und eine menge NPCs ---[]---
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Halle] Janus, Voth, Jorax Kevora, Michael, Sane, Steven, Yui, Edgar, Shadîf, Commander Fawkes, Sturmtruppen der Praetorian Legion

Die Galaxie. Eine gewaltige Ansammlung von Planeten, Sternen und Systemen mit unvorstellbarer Größe. Millionen, ja, Milliarden von Planeten kreisten um das helle Zentrum und auf einem Großteil von ihnen herrschte Leben. Vermutlich mindestens ebensoviele Spezies wie Planeten bevölkerten die Galaxis, breiteten sich, ausgehend von ihrer Heimat, aus, kolonisierten Welten und erschufen Gesellschaften und Kulturen.
In einer solchen Galaxis war es absolut keine Seltenheit, ein Wesen zu treffen, dessen Ursprung oder Spezies man nicht kannte. Vielmehr verging kaum ein Tag, an dem man nur Lebewesen traf, deren Art man zuordnen konnte. So war es kein Grund zum Staunen, wenn man einer fremden Spezies begegnete.

Aber dennoch - oder gerade deswegen - wunderte
Voth sich nicht schlecht, als er das Wesen, das nun in sein Sichtfeld trat, entdeckte.


Die Situation in dem zerstörten Saal hatte sich mittlerweile wieder einigermaßen beruhigt. Zu Beginn hatte es nicht wirklich danach ausgesehen, als
Saphenus auf seine Übliche Art und Weise dem Unmut Luft machte, den er über das Handeln der Imperialen Truppen verspüren zu schien. Sichtlich beleidigt hatte er sich darüber beschwert, wie die Soldaten auf ihn zielten. Als wäre er der einzige gewesen, den sie im Visier gehabt hatten.

Nahezu eskaliert war die Situation allerdings, als ein hektisch wirkender Herr in schlecht sitzender Uniform durch die Reihen der schwarz-golden Gepanzerten gehetzt war und
Dr. Liviana öffentlich als Spionin der Republik beschuldigte. Ihr darauf folgender Gefühlsausbruch war so vorhersehbar wie verständlich gewesen, wenn man bedachte, was die Archäologin an diesem Abend erlebt hatte.

Janus hatte die Situation schließlich aufgeklärt, indem er dem Beamten vom ISB versicherte, dass Zoey definitiv keine Spionin, sondern lediglich geladener Gast aus der Republik war, und nicht allzu viel später hatten Saphenus und die Autorin sich schließlich von der Gala verabschiedet. Zum Abschied hatte Voth ihnen alles Gute gewünscht. Irgendwie verspürte er das Gefühl, dass er dem Zabrak in nicht sehr ferner Zukunft noch einmal über den Weg laufen würde.


Nun sah
Voth sich erneut in der Halle um. Nach den Ereignissen der letzten fünfzehn Minuten war es ruhiger geworden. Gerade kam - eskortiert von einer kleinen Ansammlung von Soldaten - der Jedi, besser bekannt als Steven Crant, der bereits gesucht worden war, aus einem Seitengang der Halle, zusammen mit... dem Wesen.

Auf den ersten Blick sah es aus wie eine ganz gewöhnliche Menschenfrau. Doch als
Voth sie gewohnheitshalber mit seinen Machtsinnen abtastete, bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. Die typische Aura, die alle Lebewesen umgab, fehlte irgendwie. Nur ein leichter Schleier umgab die Frau in der Macht, auf keinen Fall vergleichbar mit dem ihres Begleiters Crant oder gar der Aura von Janus. Zutiefst verwirrt betrachtete Voth die Szene, als das Wesen - der Twi'lek war sich nicht sicher, ob diese Erscheinung tatsächlich ein Mensch war - aber wenn nicht, was dann? - plötzlich auf Janus zuging und ihn begrüßte, als würden die Beiden sich schon lange kennen. Wie einen alten Freund begrüßte die Rothaarige den Grafen und schien ihn unter vier Augen sprechen zu wollen.

Mit schon längst gewecktem Interesse näherte
Voth sich, wurde jedoch abgelenkt, als sich im Hintergrund der Halle etwas tat. Zwei Männer, die scheinbar versucht hatten, unauffällig zu verschwinden, wurden gerade von Sicherheitsbeamten aufgehalten. Auch Janus hatte die Situation bemerkt und ging raschen Schrittes auf die zwei Aufgehaltenen zu, bei denen es sich um den Begleiter und Schüler des Jedi sowie den Leibwächter Dr. Livianas handelte. Erst wunderte Voth sich, warum der Leibwächter nicht bei der Archäologin war, doch dann erinnerte er sich, dass Saphenus ja nun bei ihr war. Vermutlich war es da besser für den Sicherheitsmann in der hellblauen Uniform, sich nicht in die Nähe des Zabraks zu begeben.

Gerade befand sich
Janus mit dem Leibwächter in einem Gespräch, dass etwas zu weit weg stattfand, um Einzelheiten zu vernehmen, als Voth etwas bewusst wurde. Die Gala war vorbei. Sämtliche Gäste waren spätestens dann geflohen, als der Frachter durch die Decke stürzte, kurz danach evakuiert worden oder schlichtweg tot. Rein Organisatorisches spielte sich nun noch hier ab, etwas bei dem er wenig helfen konnte. Für ihn war der Abend mehr als überaus erfolgreich gewesen; nun war es an der Zeit zu gehen, so empfand er. Langsam und bedächtig wanderte er zu Janus hinüber. Als er das Gefühl hatte, dass der Graf das Gespräch beendet hatte und sich von den beiden Männern wegdrehte, wandte Voth das Wort an ihn.


"Lord Sturn? Verzeiht, falls ich euer Gespräch störe, doch ist es für mich an der Zeit, mich zu verabschieden."

Ernst und feierlich blickte Voth Janus bei den folgenden Worten ins Gesicht, schließlich wussten beide, was dieser Abend für die Beziehung zwischen den beiden Sith bedeutete.

"Ich habe den Abend wirklich sehr genossen. Ein Jammer, dass er so jäh unterbrochen wurde, doch ich bin mir sicher," Voth warf einen Seitenblick auf den noch immer Ohnmächtigen und mittlerweile gefesselten Edgar, "dass den Verräter seine gerechte Strafe ereilt. Jedenfalls möchte ich mich bei euch bedanken. Für diesen Abend, für die Zeit davor,... für alles."

In der Macht sandte Voth seinem ehemaligen Meister all die Gefühle zu, die in Worte zu fassen wohl sehr viel länger gedauert hätte. Dankbarkeit, Loyalität, Unterstützung, all das waren Werte, die er Janus entgegenbrachte. Und auch, wenn seine Schülerschaft nun beendet war, hieß das nicht, dass er sich von dem Grafen abwenden würde. Selbst wenn man es nur darauf reduzieren wollte, so war Janus ein mächtiger Verbündeter.

"Ich würde mich wirklich freuen, euch in Zukunft wiederzusehen. Fürs Erste werde ich wohl zum Tempel zurückkehren. Ich glaube, mich erwarten dort einige Dinge, die geregelt werden müssten.",

meinte Voth mit einem schmalen Lächeln. Tatsächlich wusste er noch gar nicht genau, was ihm, nun, da er ein Krieger war, überhaupt alles zustand, doch das würde sich herausfinden lassen.

"So verabschiede ich mich nun für diese Nacht, doch hoffentlich nicht für lange Zeit."

Voth verbeugte sich und nickte dem Grafen noch einmal zu. Er verdankte ihm viel - wäre Janus nicht gewesen, so wäre der Twi'lek vermutlich noch immer ein erbärmlicher Jünger. Oder noch viel wahrscheinlicher: tot. Doch das war er nicht. Vor ihm lag eine leuchtende Zukunft. Eine Zukunft, die mit dem heutigen Abend besiegelt wurde und zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt begann: Jetzt.

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OP: Soo, Voth verabschiedet sich dann auch etwas hastiger als ursprünglich geplant von der Gala :D. Sorry, dass ich mich quasi so vor das Gespräch zwischen Janus und Yui drängele, aber so eine Verabschiedung dauert ja nicht allzu lang, vermute ich mal :)
 
Bastion, Center, Sith-Tempel, auf dem Weg zu Hybris` Alchemisten-Labor: Adria und Hybris


Adria nahm erfreut zur Kenntnis, das Pad behalten zu dürfen! Zum Thema Meister Sikarius bekräftigte er nochmals, dass Fel einen Schalter umgelegt hatte und sie dann einfach eiskalt geopfert hätte! Er schaltete einen Teil seiner selbst ab!? Adria versuchte sich diesen Wortlaut zu merken und ihn später in die Suchfunktion des Holonets einzugeben. Was war nur verkehrt und so anders an ihrem Meister, dass Hybris es so betonte!? Er kannte viele Meister-Schüler-Beziehungen, um sich ein Urteil bilden zu können und alle wären anders, bekräftigte er?! Er selber hätte genügend Schüler bereits selbst ausgebildet! Adria vernahm das nicht unbedingt gerne! Es ging nicht darum, dass er etwas abstellte, sondern wann und dies schien der eigentliche Knackpunkt zu sein! Die Gefahr lauerte an diesem Punkt! Jetzt, da Adria davon wusste, würde sie auf der Hut sein, zumindest hoffte sie das, doch musste sich noch ausreichend darüber informieren! Sie hatte ja jetzt das Pad! Hybris fügte hinzu, dass ihr Meister sie nicht aus Nächstenliebe ausbildete, sondern von ihr etwas wollte?! Adria fragte sich, was? Merklich verdutzt und verblüfft war ihr Gesichtsausdruck in diesem Moment! Er meinte, so wären Sith nun mal! Hm, er wollte doch auch etwas dann von seinen Schülern!? Er, ganz gewiss! Sie war nahe daran, ihn zu fragen, was er von seinen Schülern wollte, ließ es dann aber doch! Ihr Meister forderte, dass sie ihm folgte und alles tat, was er verlangte! Mehr hatte er nicht gesagt! Seine Gedanken kannte sie allerdings nicht!

Jetzt bot ihr Hybris an, bei ihm zu bleiben. Nun, er war klug und mächtig und stand in der Sith-Hierarchie viel weiter oben als ihr Meister. Er behauptete, dass er anders wäre. Gut, er beschützte offensichtlich seine Schüler, strafte sie aber auch hart und benutzte sie auch! Das Ritual mit dem Test war ja wohl das Letzte, was man seinen Schülern antun sollte! Er gab zwar zu grausam zu sein, oh ja, dass hatte sie kennenlernen dürfen, doch angeblich nicht der Grausamkeit wegen?! Was für ein Schwachsinn war das denn?! Ihr Meister holte sich für seine grausamen Rituale einfach Fremde! Oder, er machte Rituale, nicht um sie folternd zu testen oder selber etwas auszuprobieren, wie es Hybris mit dem neuen Schuppenkleid bei Sharoh getan hatte, sondern um ihr zum Beispiel zu helfen, wie er es beim Anti-Alterungstrank und dem dazugehörigen Ritual für Adria an Bord des Shuttles auf dem Flug nach Bastion getan hatte! Fel war sogar für sie gestorben! Was versuchte er ihr einzureden?! Adria setzte ihr Pokerface auf, dass sie von klein auf gut drauf hatte und hoffte, dass man ihr ihre Gedanken nicht anmerken würde! Würde er die Macht gebrauchen, war sie natürlich durchschaubar! Verachtung machte sich in ihr breit!

Er bot ihr an, seine Schülerin zu werden. Sie dürfte zwar bei seinen Schülern in den Unterrichtseinheiten dabei sitzen und würde in die offizielle Liste als seine Schülerin mit allen Privilegien eingetragen werden, dürfte aber lediglich still zuhören und nicht wirklich mit üben, jedenfalls nicht, wie er sich ausdrückte und müsste dafür noch mehr Zellen, scheinbar Eizellen, opfern! Bei ihrem Meister war sie die Hauptperson und bekam seine ungeteilte Aufmerksamkeit! Sie durfte Fragen angro stellen und erhielt Einzelunterricht! Er erklärte alles ausführlich und ruhig, wie sie das Messer am besten ansetzen sollte, wenn sie jemanden töten wollte und wie man einen Machtstoß machte und levitierte! Und übte mit ihr gewissenhaft den Lichtschwertkampf! Er hatte ihr vom Imperator erzählt und sie hatte eine Menge von ihm gelernt, wie man im Dschungel überlebt! Er strafte auch nicht ihr Versagen, na ja, nicht direkt. Der Typ vor der Bar war fällig! Er musste sterben! Aber, den Aufsatz durfte sie erneut schreiben und er schimpfte damals im Dschungel auch nicht, als es nicht gleich mit dem Levitieren funktionieren wollte! Fel tröstete sie, zum Beispiel nach ihrem ersten Mord an der eigentlich liebevollen Sylvia, deckte sie abends zu und brachte ihr Tee, wenn es ihr schlecht ging! Sie würde ihren tollen Meister niemals gegen Hybris eintauschen wollen, wo dachte er hin!? War Adria überhaupt schon in irgendeiner Meister-Schüler-Liste eingetragen? Er sprach davon, dass sie bei ihm jedenfalls deutlich sicherer wäre als bei ihm! Das hatte sie die letzten Tage gesehen! Es waren die Schlimmsten ihres Lebens gewesen! Und, er wollte tatsächlich etwas dafür, ihre Eizellen! Die wollte Fel nicht! Sie zog es vor, zu schweigen! Er hatte schließlich gesagt, er wolle sie erst später nach ihrer Entscheidung fragen! Nun meinte er plötzlich, dass es schließlich nicht hundertprozentig sicher wäre, dass ihr Meister überleben würde! Er hätte nur gesagt, es wäre scheinbar alles in Ordnung! Adria horchte erschrocken auf! Sorgen machten sich in ihr breit! Sie hatte gedacht, es wäre nun sicher gewesen!

Hybris war mit ihren Infoˋs zum Alterungsprozess zufrieden und meinte, dass es keine Probleme geben dürfte, ihn zu stoppen! Das beruhigte Adria! Die Angelegenheit rund um ihren Meister hingegen nicht! Sie liefen langsam weiter, da Hybris in seinen Kommunikator etwas eingab. Gut, dass sie ihre Sachen wie ihr Com-Gerät heute Morgen zurück bekommen hatte!


Sie kamen an ihrem Ziel an. Adria wurde mulmiger und mulmiger! Sie würde ihm gleich ihr halbes Baby geben! Doch ihr blieb keine andere Wahl! Ob es weh tun würde? Hybris schien Schmerzen bei Anderen zu lieben! Sogar seine tollen Schüler hatte er damit kräftig traktiert! Er schien sich daran zu ergötzen! Er hatte daran eins schreckliche Befriedigung!

Er sprach jemanden an. Hybris winkte sie heran und sie folgten diesem Alchemisten in ein abgelegenes Labor. Adria war ein wenig enttäuscht, dass es nicht das Vertraute ihrer Kindheit war! Es gab nur wenige Erinnerungen in ihrem Leben und aus ihrer fast völlig geraubten Kindheit, doch die gehörte nun mal dazu. Dieses Labor war im Gegensatz zu Bor und Ral ihrem Labor so kahl und kühl, während ihres so unordentlich, vollgestopft und interessant und voller Leben gewesen war! Sie sollte sich unten herum frei machen. Das beschämte und verunsicherte das junge Mädchen sehr, doch war scheinbar nötig! Adria überwand sich und kam dem nach! Sie musste sich auf einen Tisch legen. Sie setzte sich vorsichtig, langsam und mit klopfendem Herzen darauf und rutschte dann ein Stück nach hinten und legte sich hin. Sie war mächtig angespannt und ihr Herz hämmerte vor Furcht! Sie spürte einen spitzen Schmerz rechts im unteren Bauchraum und ein Brennen. Dann wurde die Gegend taub. Sie konnte sehen, dass der Alchemist an ihr hantierte, hörte Geräusche wie klimpern und so etwas, doch sie spürte nichts. Zum Glück! Hoffentlich entnahmen sie ihr wirklich nur ein Ei und nicht gleich Mehrere oder den ganzen Eierstock, dachte sie besorgt! Hoffentlich würde Hybris sich wirklich an den Handel halten und seinen Teil der Abmachung einhalten!? Adria starrte die Decke an. Sie war einfach nur weiß! Sie hörte Hybris nicht mehr und konnte ihn, von ihrer Lage aus, auch nicht sehen. War er raus gegangen? Was würde er mit ihrer Eizelle anstellen?! Was tat sie hier nur?! Sie geriet in innerlichen Aufruhr und Panik, wenn sie daran dachte und beschloss ihn lieber nicht zu fragen und sich damit zu belasten, wobei sie wahrscheinlich eh keine wahre Antwort erhalten würde! Wenn einen die Dunkelheit erstmal in ihren Klauen hält, wird nie wieder Licht!

Dann war es vorüber. Er winkte ihr aufzustehen und zeigte auch schon auf ihre Klamotten, die auf einem weißen Schemel lagen. Adria besah sich rasch beim Aufsetzen. Sie hatte ein kleines Bactapflaster über der Eingriffsstelle. Beim Aufstehen und anziehen bemerkte sie, dass es glücklicher Weise nicht weh tat! Ihr Blick huschte zu dem Gefäß in seiner Hand. Leider war es undurchsichtig! Wieso starrte dieser Alchemist sie so komisch an, als würde er sie am liebsten vernaschen wollen. Ihr wurde unwohl bei seinem Blick und legte rasch den verhüllenden Umhang um. Hybris, der tatsächlich fort war, kam gerade herein. Er nahm den Zylinder mit dem wervollen Gut seiner Begierde entgegen und entließ den Alchemisten, der sie nochmals von oben bis unten lüstern taxierte.

Er meinte nun, es würde nicht lange dauern und befüllte ein Gerät. Sie sollte ihm in der Zeit erzählen, was sie im Dschungel durchlebt und wie sie es überlebt hätten und auch vom Sith-Spawn erzählen! Adria überlegte kurz, wo sie beginnen sollte und begann dann:


“Ich war ganz alleine, als ich im Dschungel nach dem Absturz zu mir kam. Der Sitz hatte mich gerettet, auf dem ich angeschnallt saß! Ich lief erst lange alleine herum und brachte auch eine Nacht im Dschungel alleine zu. Ich war erst neun, glaube ich! Da traf ich am Tag darauf auf den Mann mit der Maske! Auf Sikarius! Ich sollte ihn Fel nennen. Er erkannte schnell, dass ich etwas Besonderes an mir hatte. Ich blieb bei ihm. Irgendwann trafen wir auf meine Mutter Kira und sie nahm ihn zum Schüler. Er beschützte mich im Dschungel und lehrte mich im Dschungel zu überleben. Wir trafen auf Sklavenfänger, solche Insektoiden, und auf Damon, einem menschlichen Missionar! Damon war unser Feind! Er machte blutige Rituale in seinem Keller und war auf jedem Gemälde und kochte widerliche Dinge! Doch es gab auch Riesenspinnen und einen Riesen, der die Leute, die ihm zu nahe kamen, einfach verspeiste! Die Insektoiden wollten ihn lieber als Damon zum Gott haben!”

Hybris bekam eine Com-Nachricht und schaute kurz drauf und Adria fuhr dann auch schon weiter fort:

“Doch am schlimmsten waren die Sith-Spawns! Es gab viele davon! Wenn sie sich einem näherten, gefror einem das Blut! Sie rochen nach Tod! Sie glühten und hatten schreckliche Zähne und Klauen! Sie löschten ein ganzes Dorf aus! Ich stieß gegen Kinderköpfe mit meinen Füßen! Der Boden war nur so vom Blut durchtränkt! Sie hatten sich erst in der Kirche verbarrikadiert, doch Fel stieß die Tür auf und rief: ”Raus!” und wir suchten beide Schutz darin. Er erklärte mir, dass sie das Futter zur Ablenkung sein würden! Doch sie kamen dennoch hinein! Fel tötete einen Spawn! Einmal war ich alleine mit Iggi, der Riesenspinne unterwegs! Ich bin auf ihr geritten und als zwei Spawns uns jagten, da fiel ich hinunter. Der eine Spawn schwebte immer wieder über mich hinweg, doch ich blieb ganz still liegen und zwinkerte nicht einmal, was sehr schwer war, doch er ließ von mir ab! Er konnte mich so nicht wahr nehmen, erkannte ich! Die Spinne war eigentlich Damon`s Reittier! Doch Damon ist jetzt tot! Damon hatte mich entführt und ich sollte zum Blutopfer der Insektoiden für ihren riesigen Gott werden! Es ist furchtbar viel passiert! Fel fand mich immer wieder und rettete mich vorm Ertrinken, vor Schlangenbiestern und am Ende stiegen wir in Damons Shuttle und flogen hier her! Meine Mutter war zu schwach, deshalb ging ich mit Fel!”

Ihr Gegenmittel schien fertig zu sein. Sie verstummte. Das Holocron hatte sie absichtlich unerwähnt gelassen! Es gehörte ihr und Fel! Also eigentlich ihr, doch Fel durfte und konnte es besser benutzen! Das Pad war auf jeden Fall ihr`s! Ob sie das Elexier trinken musste? Die Frage erübrigte sich rasch! Er machte eine Injektionspistole fertig und injizierte ihr das Serum in den Hals. Es war unangenehm, aber auszuhalten! Ob das Serum die gewünschte Wirkung gleich entfalten würde, blieb abzuwarten, gegebenfalls würde er aber solange nachbessern, bis es so wie gewünscht wirken würde! Adria hoffte, dass alles gleich sofort in Ordnung sein würde! Er sah nach den Nebenwirkungen! Hoffentlich würden ihr davon nicht zwei zusätzliche Köpfe und ein langer Rattenschwanz wachsen, dachte sie so bei sich. Sie gähnte. Ihre Lider wurden schrecklich schwer. Er meinte, sie müsse, wenn, eh damit leben, doch es wäre nichts besonderes und würde alles eher selten auftreten! Doch sie wurde so entsetzlich müde!? Sie konnte ihre Augen kaum noch offen halten, wurde blass, fröstelte und rieb sich die Augen! Eigentlich könnte sie Streichhölzer zum Zwischenstecken gebrauchen! Sie klapperte immerzu mit den Lidern und blinkerte wie ein Blinkerpüppchen! Sie sollte sich zwei Tage nicht körperlich betätigen! Aha?! Sie war eh viel zu müde! Sie sollte sich von den Gemeinschaftsunterkünften der Lernenden fern halten! Gut! Wegen möglicher Müdigkeit und Schwächeanfällen?! Aha?! Sie war doch gerade so entsetzlich müde?! Sie versuchte ihre Augen aufzureißen! Ihre Augen tränten bereits vor Müdigkeit und waren auch deshalb gerötet und sie musste erneut gähnen! Er meinte nun, sie wäre entlassen und sollte gehen! Ihr Meister müsse noch 12 Stunden im Tank bleiben. Dann könnte sie ihn raus holen! Hybris sah sie an und meinte nun, sie hätte Pech gehabt und meinte scheinbar ihre Müdigkeit! Sie schluckte. Hier im Tempel verfolgte sie anscheinend das Pech! Er zuckte mit den Schultern und meinte, sie dürfe nochmal in seinem Quartier übernachten! Nur anfassen dürfe sie nichts! Sie nickte schwerfällig und gähnte erneut! Sie sollte ihm nochmal das Pad geben. Sie reichte es ihm, wie verlangt! Er schrieb eine Erlaubnis, eine Vollmacht für sie, dass sie sein Quartier nutzen dürfe, denn er schien sie nicht begleiten zu wollen. Sie kannte ja auch langsam den Weg dahin! Wenn es noch etwas geben sollte, sollte sie damit warten, bis sie Sikarius raus holen würden. Wieder nickte sie. Er schien es eilig zu haben! Er reichte ihr das Pad zurück. Er gab ihr noch den Rat sich von den Alchemisten fern zu halten! Sie nickte wieder! Hier schien keiner dem Anderen zu trauen! Jeder schien gefährlich zu sein! Sie knickste und verneigte sich kurz vor ihm zum Abschied, da sie es für angebracht hielt und lief los! Sie konnte nur noch an ein Bett denken! Ihr war unwohl. Mal war ihr kalt, dann wieder heiß! Übel war ihr auch ein wenig! Hoffentlich hatte sie diese Nebenwirkungen nicht umsonst?! Hoffentlich würde das Mittel wirken! ?

Sie lief los und merkte, dass Hybris ihr folgte. Ihr Gang war eher schleppend! Als sie aus der Pyramide raus kam, lief Hybris an ihr vorbei und zog ihr beiläufig ihre Kapuze hoch und tief ins Gesicht. Die Kapuze war sehr groß. Sie ließ es geschehen. Ihre Wege trennten sich hier. Sie lief weiter, kam auch an Personen vorbei, die ihr aber kaum Beachtung schenkten. Die Kapuze schien sich gut zu eignen, um sich unscheinbar zu machen. Irgendwann kam sie an den Wächtern an, denen sie das Pad reichte. Da sie sonst mit Hybris hier vorbei kam, waren sie über diese Erlaubnis nicht sonderlich überrascht. Adria sehnte sich nach dem weichen warmen breiten Bett und konnte es kaum noch erwarten! Im Quartier streifte sie gerade noch den Umhang ab und warf ihn auf die schwarze Couch im Wohnzimmer! Ohne sich auszuziehen, fiel sie nach dem Absperren der Schlafzimmertür, in die weichen Kissen und schlief sofort ein.

Nach zehn Stunden Schlaf erwachte sie endlich! Sie hatte wie ein Baby geschlafen. Sie horchte in sich hinein!? Keine Veränderung! Sie zog ihr Shirt hoch und die Hose ein wenig runter. Unter dem Bacta-Pflaster war alles verheilt. Es war eh nur scheinbar ein kleines Loch gewesen! Hatte das Mittel nicht gewirkt? Sie setzte sich auf. Sie spürte ein deutliches Ziepen an der besagten Stelle! Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr ihr! Sie schmunzelte! Sie war weder gealtert, noch geheilt. Die oberen Hautschichten waren nur durch das Bacta abgeheilt! Sie war hoch erfreut! Sie sprang etwa fünf Minuten ausgelassen auf dem Bett herum und genoss jedes Ziepen! Ihr Pferdeschwanz flog lustig von einer Seite zur Anderen! War sie bislang gewissermaßen ein Mädchen ohne Vergangenheit gewesen, so würde sich das ab jetzt ändern! Sie würde doch nicht etwa irgendwann wieder zu altern anfangen, oder!? Adria schob den negativen Gedanken rasch weg!

Fröhlich sah auf die Uhr! Sie ging eine dreiviertel Stunde ins Bad und gab sich ihrer Schönheitspflege hin! Es hatte etwas meditatives an sich! Dann zog sie die Sachen wieder an! Sie setzte sich im Wohnzimmer auf die Couch, die Füße seitlich bequem hoch gelegt, nachdem sie ihre Robe beiseite geschoben hatte, die hier herum lag und gab in ihr neues Pad die Worte ein, die sie sich gemerkt hatte! “Einen Teil seiner selbst abschalten!” Sie las von verschiedenen Persönlichkeiten, die manche Leute besaßen! Persönlichkeitsspaltung!? Schizophrenie! Adria vertiefte sich und begab sich auf völlig unbekanntes Terrain! Es gab eine Gastgeberpersönlichkeit, das war die Persönlichkeit, die den größten Teil des Alltags bestritt! Das Handeln aber wurde von Teilpersönlichkeiten bestimmt! Solche Leute konnten sich besonders gut an neue Lebens-und Umweltbedingungen anpassen, da sie abstrakt dachten! Aha? Hatte das etwa ihr Meister?! Eine Persönlichkeit übernahm plötzlich das Kommando?! Sie packte das Pad in die Robe ein und streifte die Robe über und schob auch wieder die Kapuze über ihren Kopf und machte sich beschwingt und leichtfüßig auf den Weg zum Bactatank, in dem ihr Meister noch war, um ihn heraus holen zu können! Sie würde ihren Meister ausfragen müssen. So verstand sie nur die Hälfte!

Als sie in der Domäne der Wissenden, wo ihr Meister auf der Krankenstation war, ankam, wollten die Wachen sie nicht durchlassen! Adria war fassungslos! Sie forderte energisch:

"Bitte kontaktieren Sie bitte umgehend Lord Hybris! Er bestellte mich hier her!"

Hybris wurde sofort kontaktiert und meldete sich gleich und sie durfte endlich durch! Puh! Etwas beklommen betrat sie die Medi-Station. Sie erspähte sofort ihren Meister! Sie lief zu ihm. Als sie ihn geheilt sah und man auch nicht mehr sein Herz sehen konnte, war sie erleichtert und froh! Sie stellte sich genau davor und hoffte, dass er sein Auge aufschlagen würde. Adria schob ihre schwarze Kapuze nach hinten herunter und hielt ihre Hände ans Glas! Es ist mir egal, wie viele Persönlichkeiten du in dir trägst, mein Meister, dachte sie vergnügt! Ob sie auch manchmal stritten und dort oben drinnen das reinste Chaos regierte? Hoffentlich würde Hybris ihn nicht doch noch töten, kam ihr entsetzt in den Sinn!? Um die negativen Gedanken zu vertreiben, beschloss sie, auf ihrem Pad herum zu spielen. Gedacht, getan! Sie zog sich einen Stuhl heran und schaute sich Musikvideos an. Hoffentlich machte sie nicht zu laut?!



Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Wissenden, Krankenstation vor Sikarius` Bacta-Tank: Adria und Fel, Ärzte und Pfleger
 
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[Bastion | Center | Tempel der Sith | Hangar] - Saphenus; Zoey Liviana; beschäftigte Jünger

Hastig schlugen die Stiefel der Jünger auf dem metallenen Boden auf während sie ihre Schritte beschleunigten. Kisten wurden gestapelt und balancierend in den Armen gehalten um sich den ein oder anderen Weg zu sparen. Die Anwesenheit des Krieger verdoppelte ihre Bemühungen das Schiff zu beladen, sie hetzten in einem sicheren Abstand an ihm vorbei. Saphenus nahm Zoey in seinen Arm und bugsierte sie etwas zu grob die Laderampe hinauf. Ein Blick ins Innere des Schiffes kündigte ihm schon das Chaos an, das dort herrschte, doch es kümmerte ihn nicht. Mit Korriban vor Augen zitterte sein ganzer Körper vor Vorfreude. Endlich war es soweit. Es trennten ihn nur noch wenige Schritte davon Bastion zu verlassen und einen Weg einzuschlagen, der ihn zu Wissen und Macht führen würde. Zumal er sich der Sith als würdig erweisen und den unfähigen Gouverneur seines Amtes entheben konnte. Er würde Janus zeigen, wozu er in der Lage war und ihm deutlich machen, dass er sich nicht als Marionette benutzen sondern nur als gleichwertigen Partner behandeln lassen würde. Den ersten Schritt auf die Laderampe gesetzt fühlte er plötzlich etwas, einen Ruck. Angst durchschoss seinen Körper als ihn das Gefühl einer unmittelbaren Bedrohung durchzuckte. Ein Jünger drängte sich mit viel zu vielen Kisten auf einmal an ihm vorbei, frech und respektlos. Eine davon schaffte den Balanceakt nicht und fiel, was den Jünger stolpern ließ. Es war ein kleiner Rodianer, dessen Gesichtsausdruck panische Angst verkündete als er auf den Krieger zu stolperte. Instinktiv gab Saphenus Zoey einen Schubs und stieß sie nach vorne ins Innere des Schiffes. Ihn selbst durchzuckte ein wahnsinniger Schmerz in seinem Bein als der Rodianer gegen ihn stieß und fiel zu Boden. Ungelenk versuchte er sich aufzufangen, doch dann spürte er wie sich jemand anderes an ihn drückte. Eine geschlossene Faust jagte knapp an seinem Gesicht vorbei, er spürte den heftigen Luftzug und traf dann auf den Rodianer. Statt roter wurde grüne Haut zerfetzt und sofort flogen kleine Tropfen Blut durch die Luft. Ein lautloser Schrei entwich dem Jünger als er mit voller Wucht auf den Boden krachte. Saphenus rollte sich mehr unabsichtlich denn gewollt nach hinten ab und besann sich auf die Macht. Er kanalisierte sie in seine Beine, stieß sich vom Boden ab und beförderte sich mit einem Machtsprung einige Meter nach hinten. Die Schmerzen in seinem Oberschenkel wurden von einer wütenden Explosion in seinem Inneren überdeckt, zornig gab er sich seinen Gefühlen hin. Neben dem zuckenden Rodianer erkannte Saphenus einen Menschen. Sein schwarzer Mantel flatterte in der Bewegung und ließ den Blick auf ein weißes Hemd mit schwarzer Weste fallen. Doch einprägsamer war die schwarze Maske, die den Großteil seines Gesichts verdeckte. Saphenus griff mit der Macht nach diesem Menschen und schleuderte ihn von der Laderampe. Krachend flog er gegen eine schwere Metallkiste, doch das reicht dem Zabrak nicht. Plötzlich wollte sich sein ganzer angestauter Frust entladen, Frust über Edgar, über Ignavius und über den überheblichen und jämmerlichen ISB-Agenten mit seinem armseligen Selbstverständnis. Saphenus setzte dem Menschen nach und nutzte seine Schmerzen als Verstärker. Rasend griff er nach der Kehle des fremden Jüngers und drückte erbarmungslos zu. Sicherheitspersonal kam angerannt und blieb unschlüssig neben dem Krieger stehen, die aktivierten Schockstäbe in der Hand. Der Zabrak brauchte nur einen Gedanken und schon wurde einem der Jünger der Schockstab entrissen und landete in Saphenus‘ Hand. Knisternd züngelten die Blitze um das Ende und mit einem weiteren von der Macht beschleunigten Satz war Saphenus bei dem Angreifer. Er verschwendete keinen Gedanken an den Grund, der ihn zu diesem Angriff verleitet hatte, er dachte auch nicht darüber nach ob dieser Jünger im Dienste eines Sith stand, er handelte einfach blind vor Zorn. Die Spitze des Schockstabes bohrte sich in die Brust des Menschen und setzte ihn wortwörtlich unter Strom. Erbarmungslos hielt Saphenus den Kontakt aufrecht, sein zu einer Fratze verzerrtes Gesicht wurde von den umhersprühenden Funken erleuchtet. Dann setzte er den Stab ab nur um mit einer ungelenken Bewegung aufzuholen und nun auf den Jünger einzuprügeln. Immer mehr Schläge versetzte er ihm und ließ es sich dann nicht nehmen noch einmal den Schockstab anzusetzen. Grinste dieser Mensch? Saphenus war sich nicht sicher, also schockte er ihn als er sein Kinn berührte.

Dann war es plötzlich vorbei. Die Wut verschwand so schnell wie sie gekommen und schwer atmend stand Saphenus über dem Menschen. Um ihn herum standen Jünger, die ihn teils schockiert, teils ängstlich und teils ehrfürchtig anschauten. Ohne den Blick von seinem Opfer zu nehmen reichte Saphenus den Schockstab an den Wachmann weiter, dem er gehört hatte. Schweiß rann dem Zabrak über die Stirn, mit seinem Ärmel wischte er ihn weg. Sein Rücken schmerzte dort, wo er auf den Boden aufgeprallt war und die Wunde an seinem Arm war erneut aufgerissen und blutete. Jünger ergriffen den Menschen und wollten ihn wegschleifen, doch Saphenus bedeutete ihn aufzuhören.


„Was wird das?“,


fragte er ausdruckslos.


„Wir nehmen ihn fest und sorgen dafür, dass er bestraft wird, Mylord.“,

antwortete ein braungebrannter Mensch zackig.


„Nein.“,


sagte Saphenus kurz entschlossen. Er wollte wissen weshalb der Mensch ihn angegriffen hatte, doch er würde wegen ihm nicht noch eine weitere Sekunde auf Bastion verschwenden.


„Schafft ihn in mein Schiff und sperrt ihn weg!“


Erst schienen die Jünger protestieren zu wollen, unschlüssig sahen sie sich an, doch dann kamen sie seinem Befehl nach. Grob zerrten sie den Angreifer weg. In diesem Moment spürte er eine vertraute Präsenz in der Nähe, mit einem freudigen Lächeln drehte er sich um. Mit weit aufgerissen Augen starrte Talitha ihn an. Langsam ging der Zabrak auf sie zu.


„Was…ist…du blutest!“,

stellte sie dann schockiert fest und wollte mit ihrer zierlichen Hand über seine Wunde fahren. Saphenus hielt sie fest.


„Es ist nichts, nur ein kleiner…Zwischenfall.“,


antwortete er sanft.


„Wir sind bald weg, dann hat das alles ein Ende. Auf Korriban wird es uns besser gehen. Das verspreche ich dir.“


Er hatte den Drang sie zu umarmen und ihre weiche Haut auf der seinen zu spüren, doch das Räuspern Lom Feys hielt ihn davon ab. Erbost funkelte er ihn an, doch dann verstand er was der Pau’aner sagen wollte und nickte ihm zu.


„Geh mit Lom Fey ins Schiff. Ich komme sobald alles erledigt ist.“


„Ich nehme an Sie beide werden in der Kabine des Captains schlafen?“,

fragte der Pau’aner leise und Saphenus nickte.


„Und unser anderer Gast?“

„Entscheide du. Ich hoffe es gibt genug Platz für alle.“


„Selbstverständlich. Dann werde ich Dr. Liviana in der Kabine des zweiten Offiziers unterbringen und mich selbst in der des Dritten niederlassen.“


„Mach das. Sie soll sich umziehen und mich dann im Cockpit treffen.“,


gestand der Zabrak ihm zu. Er wusste, dass ihm der Pau’aner unschätzbare Dienste erwies, sollte er dafür belohnt werden indem er sogar ein eigenes Quartier auf seinem Schiff bekam. Widerwillig ließ sich Talitha von ihm mitnehmen und ließ den Zabrak durchatmen. Mit einem wachen Auge verfolgte er wie die Jünger die letzten Kisten einluden. Der Rodianer schien den Schlag nicht überlebt zu haben, sein lebloser Körper wurde eilig weggeschafft. Schließlich wurde ihm gemeldet, dass das Schiff nun beladen und fertig zum Abflug sei. Humpeln begab er sich abermals die Laderampe hinauf. Erst jetzt wurde ihm das völlige Ausmaß des Chaos hier bewusst. Der ehemalige Laderaum war zweigeteilt worden. Ein Drittel war mit Kisten und Vorräten zugestellt während der Rest als improvisierter Konferenzraum diente. Ein langer Tisch mit Stühlen stand in der Mitte, daneben ein Holoprojektor, der in aller Eile herbeigeschafft zu sein schien. Dicke Stromkabel verliefen über dem Boden und stellten eine große Stolpergefahr für jemanden da, der ohnehin schon humpelte. Verkleidungen an der Wand lagen mit all ihren Anschlüssen frei, die für den Holoprojektor nötig gewesen waren. Ein Hauch von Schweißarbeiten lag in der Luft und ließ den Zabrak die Nase rümpfen. Langsam ging er weiter und machte sich mit seinem Schiff vertraut. Wenn man den Laderaum verließ kam man direkt in den Aufenthaltsbereich der Crew, von dem rechts und links jeweils ein gang abging und wo sich auch der Zugang zu Lom Feys und Zoeys neuen Quartieren befand. Das den Pau’aners konnte nicht groß sein, doch es war auf jeden Fall ein Aufstieg im Vergleich zu den Unterkünften, die sich unzählige Jünger teilen mussten und die jede Art von Privatsphäre vermissen ließen. Zoeys Quartier schien ein wenig größer zu sein, daneben befand sich noch ein kleiner Vorratsraum. Als sich Saphenus in die Richtung wenden wollte wo er das Cockpit vermutete, kamen zwei Jünger zu ihm, die er als das Sicherheitspersonal von eben erkannte.


„Mylord, wir haben den Jünger hinten untergebracht.“,

meldete einer der beiden.


„In welchem Raum?“

fragte Lom Fey, der aus seinem Quartier getreten war.


„Zwei waren leer und einer schien als Abstellraum zu fungieren. Es standen nur drei Betten drin. Da liegt er. Wir haben die Tür von außen verriegelt.“;

kam die zackige Antwort.


„Also in den ehemaligen Quartieren der Crew.“

„Jawohl!“

„Danke!“,


unterbrach Saphenus das Gespräch und schickte die Jünger weg.


„Ist das schlecht?“,


fragte er seinen Diener. Der schüttelte den Kopf und ging voraus. Gemeinsam gingen sie einen kreisförmigen Gang entlang, an den Nasszellen und dem Maschinenraum vorbei. Es lagen nur noch drei Räume vor ihnen.


„Der erste Raum war als Meditationskammer gedacht.“,

klärte der Pau’aner den Zabrak auf. Er öffnete die Tür, doch ein Blick hinein zeigte nur, dass er völlig leer war. Auch hier waren Verkleidungen zur Seite gerissen und legten den Blick auf Kabel und Anschlüsse frei.


„Leider fehlte die Zeit ihn auszustatten. Ebenso wie beim zweiten Raum. Ich dachte mir, Euch wäre bestimmt eine Folterkammer nützlich, doch das konnte in Anbetracht der Zeit ebenfalls nicht umgesetzt werden. Diese Räume dienten ehemals als Quartiere für die Crew. Im dritten Raum stehen die Betten, die vorher hier standen. Ich glaube es ist nicht schlecht wenn der…Aggressor in diesem Raum bleibt. Dann können wir die anderen ungestört nutzen.“

Saphenus stimmte ihm auch wenn er offensichtlich verärgert darüber war, dass die Umbauarbeiten nicht vollendet waren. Doch was hatte er erwartet.


„Lassen wir ihn schmoren. Ich beschäftige mich später mit ihm.“,


sagte er und deutete in Richtung des gefangenen Jüngers. Gemeinsam gingen sie zurück und an Saphenus‘ eigenem Quartier vorbei. Naturgemäß war das des Captains am größten. Er war versucht hinein zu gehen und endlich mit Talitha alleine zu sein. Es musste eine Wohltat für sie sein endlich aus dem Tempel hinaus zu kommen. Doch er widerstand der Versuchung und ging weiter ins Cockpit.


„Wo ist der Navigationsdroide?“,


fragte Saphenus entsetzt als ihm auffiel, dass die Sitze leer waren und nicht wie bei der Fury von einem Droiden besetzt wurden.


„Bei diesem Modell hat man darauf verzichtet einen körperlichen Droiden einzubauen. Er existiert nur in der Schiffssoftware.“,

klärte ihn Lom Fey auf. Saphenus nickte abermals.


„Bring Dr. Liviana her. Dann fliegen wir los.“


[Bastion | Center | Tempel der Sith | Hangar | An Bord des YT-2400] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)
 
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