[Archiv | Storythread] Die letzte Bastion

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Ami

Eloise Ambria de Lieven
<center>- Die letzte Bastion -

Der Kontakt zu einem seiner Handelsposten der AoBS ist abgebrochen. Seit Wochen meldet sich niemand. Der Stützpunkt, ist ein eher kleinerer Umschlagsort für Waren, auf einem der Monde des Planeten Rexus, von der Mannschaft nur "Die letzte Bastion" genannt, da sie am äußersten Rand des Outer Rim gelegen ist.
Auch die Versuche, die Crew auf dem Stützpunkt per Funk zu erreichen scheitern.
Inn letzter Konsequenz wird ein Techniker darauf angesetzt, ein Signal zu entschlüsseln, das vor 7 Tagen von dem Planeten versandt wurde. Als die Nachricht entschlüsselt wird, stellt man im Hauptquartier erschrocken fest, daß es ein Hilferuf der vermissten Mannschaft ist. Aber dieser Notruf ist 200 jahre alt...
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- Delastine - HQ - Empfangsraum -

Es kam gerade einer der Empfangsangestellten zu ihrem Tisch und stellte zwei dampfende Tassen vor sie. Ami bedankte sich mit einem leichten Nicken, ihr Blick gedankenversunken auf den Tisch gerichtet.

"Ja, Marana war auch auf Nal Hutta. Ich habe viele Gespräche mit ihr geführt, und ihr die Vertraute gefunden, die ich oft gesucht habe. Vielleicht liegt es daran, daß sie diesmal nicht hier ist, um mit ihr zu sprechen, daß mich dein Blick so sehr an sie erinnert hat..."

Ami machte eine kurze Pause und nippte an dem warmen Tee

"Probleme? Ich hoffe nicht. Es ist nur..."

In diesem Moment trat der Soldat zurück an ihren Tisch, sein Gesichtsausdruck verriet diesmal ernsthafte Besorgnis.

"Ami, das solltest du dir ansehen..."

Ami nickte nur, stand auf, deutete Padme mit einem kurzen Nicken, ihnen zu folgen, und zu dritt durchquerten sie im zügigem Schritt die Gänge des Quartiers.

Stumm standen sie an die Innenwand des Turbolifts gelehnt. Das Informationszentrum der Zentrale lag in einer der unteren Ebenen. Von außen sah das Hauptquartier unscheinbar und klein aus, und kaum jemand ahnte, welch komplexe Anstalt sich dahinter verbarg, einem Hochsicherheitsgefängnis ähnlich.

"Konntet ihr zur Station durchdringen, Cock?" fragte Ami, als sich die Tür des Turboliftes zischend vor ihnen öffnete, und Cock sich an der ersten Sicherheitsschranke identifizierte.

"Sieh es dir selbst an Ami..." raunte er nur, ohne sich umzusehen und zügig voran schritt.

Nach einigen Minuten erreichten sie den Trakt, in dem sich das Informationszentrum befand. In einem großen Raum, dessen Wände umringt von Schlatzentralen waren, dessen Amaturen den Raum hell erleuchteten, arbeiteten die besten Techniker des Outer Rim an ihren Terminals.

Sofort fiel eine kleine Gruppe von Leuten auf, die sich um einen Techniker an seinem Pult versammelt hatten und nervös miteinander sprachen.

Padme und Ami sahen sich kurz fragend an, Ami zuckte nur gelassen mit den Schultern und ging auf den Mann zu, der mit dem Rücken zu ihnen saß "Dann wollen wir mal herausfinden, was es so wichtiges zu berichten gibt"

Als die Männer Ami erblickten, sah man in den meisten Blicken Erleichterung "Gut daß sie da sind...wir"

"Jaja. Also was ist los?"

Einer der Männer deutete mit der Hand auf die Anzeige des Terminals. Amis Blick schweifte über die Anzeige. Sie zeigte Bruchstücke einer Komnachricht. Vereinzelte Worte, dessen zusammenhängender Sinn nur noch zu erahnen war.

"Das scheint ein Notruf zu sein. Stammt er von Rexus?"

Jetzt drehte sich der schmächtige, schmalschultrige und blasse Techniker zu ihnen um, und sah zu Ami hoch "Allerdings. Eine Komnachricht, die wir vor 7 Tagen von Rexus erhalten. Aber das ist nicht das Sonderbare." Seine Finger huschten über die Kontrollen und die Anzeige änderte sich. "Dies hier ist das was uns in solche Aufregung versetzt...das Sendedatum"

Ami sah zweimal hin, und als sie bemerkte, daß ihre Augen sie nicht täuschten, spürte sie, wie kurz ihre Kehle trocken wurde.

"Sind sie sich sicher, daß ihnen da kein Fehler unterlaufen ist?"

"Ja Miss, ich habe die Daten immer und immer wieder gecheckt. Hier kann unmöglich ein Fehler vorliegen..."

Ami sah immernoch mit weit aufgrissenen Augen auf die Anzeige und hörte Padmes Stimme leise über ihre Schulter "...das kann nicht sein...die Nachricht ist vor über 200 Jahren von Rexus abgesandt worden..."


- Delastine - HQ - Informationszentrum -
 
Delastine - HQ - Informationszentrum

Das Eintreten des Soldates riß Padme aus ihrer leichten Verwunderung. Denn wieso sollte sie ein Gesicht einer anderen Frau Ami an sie erinnern. Sie schob diese Frage beiseite, denn Ami forderte sie auf, mitzukommen. Stumm schritt sie neben Ami her. Und war auch leicht verwundert, weil sie nicht wußte, was die Leute so aus der Fassung gebracht hatte. Die Weiträuigkeit des Komplexes und ihre Sicherheitsvorkehrungen erstaunten sie nicht umbedingt. Sie war selbst auf Nal Hutta aufgewachsen und das Haus von Orga the Hutt glich diesem Komplex sehr. Jedoch war dieser etwas kleiner gewesen. Schließlich standen sie in der Kommzentrale. Der Techniker zeigte ihnen die Nachricht. Ein Sendedatum, daß 200 Jahre zurücklag? Das konnte nicht sein.

"...das kann nicht sein...die Nachricht ist vor über 200 Jahren von Rexus abgesandt worden..."

sagte sie leise und schaute über Amis Schulter.

"Wenn hier kein Fehler passiert ist, dann liegt der Fehler vielleicht bei der Station? Möglicherweise haben sie das nicht gesehen, als sie die Nachricht abgeschickt haben."

Aber Cock, so hatte Ami den Mann genannt, antwortete ihr.

"Die Wahrscheinlichkeit ist gering, daß sie einen solchen Fehler nicht merken würden. Zudem muß sich jede Station jede Periode melden. Die letzte Bastian hat es seit 3 Perioden nicht mehr getan."

Padme runzelte die Stirn.

"Und was steht dann in diesem Funkspruch? Wir haben das Datum, was sonderlich ist. Aber das alleine ist noch kein Grund für eine solche besorgte Stimmung."

Sie schaute auf Ami.


Delastine - HQ - Informationszentrum
 
- Delastine - HQ - Informationszentrum -

Ami zuckte leicht mit den Schultern und wollte gerade etwas sagen, als Cock ihr ins Wort fiel

"Das wissen wir nicht Lady. Alles was wir entschlüssen konnten, sind Bruchstücke einer Sprache, die unsere Systeme nicht kennen..."

Ami drehte sich erschrocken herum "Was soll das heissen 'die unsere Systeme nicht kennen'? Haben unsere Archive Lücken oder was hat das zu bedeuten?"

Cock verzog sein Gesicht, auch ihm schien das was er gerade erlebte nicht wirklich angenehm zu sein "Keine uns bekannten Lücken, Ami. Verstehst du? Dieser Funkspruch ist in einer Sprache, die wohl in keinem der Archive zu finden ist."

Amis Gesichtsausdruck wechselte blitzartig von erschrocken zu verärgert "Blödsinn Cock, eine Sprache, die die Archive der Republik nicht kennen muss erst noch geschrieben werden, damit es sie gibt"

Sie drehte sich zu Padme "Padme, nimmst du bitte Kontakt zur Wind auf, und lässt die Archive durchforsten. Ich kann nicht glauben, daß diese Sprache uns nicht bekannt ist..." Dabei beugte sie sich über die Amaturen vor sich und besah sich die Kom-Message nocheinmal...

'Liberare me...vegono aprendermi' seufzte Ami leise die Bruchstücke vor sich hin, die sie las.
Immer wieder murmelte sie die Worte leise zu sich selbst, schien nachzudenken, als ihr Blick starr auf den leuchtenden Anzeigen des Terminals ruhten.
Plötzlich und ruckartig drehte sie sich um.

"Kümmer dich bitte darum Padme." dann drehte sie sich schnell um, als wolle sie gehen, wandte ihren Kopf aber noch einmal zu der Rätin "Ach, warst du schon einmal auf Rexus?"

Ohne eine Antwort abzuwarten ging sie zur Tür des Raumes und raunte einen der Soldaten im Vorbeigehen an "Lassen sie ein Schiff startklar machen, und zwar noch heute Abend. Miss Master begleiten sie dann bitte zum Hangar, sobald sie fertig ist."

Dann schloss sich die Hydrauliktür zischend hinter ihr.


- Delastine - HQ - Informationszentrum -
 
Delastine - HQ - Informationszentrum


Padme blickte Ami erstaunt hinterher. Ihr

"Nein, war ich noch nicht"

hörte diese gar nicht mehr, weil sie den Raum bereits verlassen. Suefzend wandte sie sich an den Techniker.

"Schicken Sie die Daten an diese Daten hier. Mein Droide kümmert sich dann drum.

Sie selbst nahm ihr Comm und funkte Marl an.

"Marl, überprüfe die Daten die nun hereingekommen, auf irgendetwas vergleichbares in unseren Archiven. Die Sprache ist uns nämlich nicht bekannt."

Der Droide piepste bestättigend und Padme schaltete das Comm aus.

"Die Daten sind gesendet. Möchten Sie in den Hangar zurück?"

fragte sie der Techniker.
Padme nickte.


"Ja, das wäre sehr nett."

Stillschweigend brachte sie der Techniker nach oben zu der Wind. Sie bedankte sich bei diesem und betrat dann die Wind.

"Na, Marl, etwas gefunden?"

Der kleine Droide ließ ein frustiertes Piepsen erklingen. Er hatte nichts gefunden. Zumindest in ersten Suchverfahren und auch im zweiten. Im Moment ackerte er sich durch sämtliche Bestände, die sie zur Verfügung hatten. Es dauerte eine Weile, aber plötzlich piepste er erfreut.

"Du scheinst fündig geworden zu sein, Marl. Dann laß sehen."

meinte sie lächelnd. Der Droide überspielte ihr die Daten auf ihr Datapad. Und während sie las, wurde sie immer verblüffter.

<center> Tramachunasti

  • Sprache der Tramachanen
  • Sonne des Planet Tramach vor 5 Jahrhunderten implodiert
  • Bewohner wurde evakuiert und verstreuten sich über die Galaxis.
  • Die Sprache wurde nur noch kurzezeitig gesprochen und geschrieben.
  • Letzte Hinweise auf die Sprache sind vor 3 Jahrunderten zu finden.
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Padme kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Irgendwas war hier extrem merkwürdig.
Sie gab Marl liebevoll einen Klaps.


"Danke, Kleiner"

Dann stellte sie sich an den Eingang der Rampe und wartete auf Ami, um sie mit diesen Neuigkeiten bekannt zu machen.
Die Reise nach Rexus war ihr sicher und zudem war sie selbst neugierig, was dahinter steckte.


Delastaine- HQ- Hangar- Wind- Rampe
 
- Delastine - HQ - Gänge -

Schnellen Schrittes lief Ami durch die Gänge des Hauptquartiers. Die Wände des Obergeschossen schimmerten leicht gräulich. Rem legte keinen groeßn Wert auf Ästhetik, was die Einrichtung der unwichtigen Teile des Gebäudes betraf.
Amis Gesichtsausdruck wirkte angespannt und konzentriert. Sie dachte darüber nach, was auf der Aussenstation des Planetensystems Rexus passiert wäre. Die Ereignisse schienen sonderbar, und es drängte sie, herauszufinden, welche Umstände dazu geführt hatten.

Nach einigen Minuten erreichte sie den Haupthangar. Es war Hauptbetriebszeit und das bedeutete, daß der Hangar voll gefüllt mit Soldaten, Mitarbeitern und Droiden war. Es schien, als würden sie wild durcheinander laufen, aber Ami wusste, daß hier alles seinen geregelten Gang lief, startende und landenede Raumschiffe wurden genau nach den Plänen der Bodenkontrollen koordiniert, und es gab keinen Schritt, den jemand tat, von dem der Kommandeur der Bodenkontrolle, Rayykh, nichts wusste.

Als sie an der Wind ankam, wartete Padme bereits auf sie. Ihr Blick verriet eindeutig, daß sie etwas herausgefunden hatte. Was, das würde Ami nun so schnell wie möglich erfahren...

...Ami rieb sich mit den Fingerspitzen über die Stirn, ihr Blick starrte ins Leere, und ihre Lippen murmelten einige Male Bruchstücke der Informationen, die Padme ihr gerade gegeben hatte.
Die beiden Frauen saßen im Cockpit der Wind und schwiegen eine Weile, dachten beide darüber nach, in welchem Zusammenhang die Sprache mit der Mannschaft der Station stand.

"...3 Jahrhunderte...das kann nicht sein. Der Leiter des Teams, sowie alle Mitglieder waren Menschen, keiner von ihnen älter als 30 Jahre...ich habe die Akten der Station immer und immer wieder durchgesehen, Padme, aber es kann keinen Zusammenhang zwischen ihnen und dem ausgestorbenen Volk Tramachanen bestehen."

Padme nickte und sah zu Ami,s chien aber gedankenverloren durch sie hindurchzusehen, als suche sie in ihrer Erinnerung oder in ihrem Verstand, nach einer Lösung des Rätsels.

Nach einigen Momenten schüttelte Ami entschlossen den Kopf. "Hier kommen wir nicht weiter. Es gibt nur einen Weg, diesen merkwürdigen Ereignissen auf den Grund zu gehen. Wir fliegen nach Rexus."

Padme nickte, drehte sich auf ihrem Sitz zu denm Kontrollen des Cockpits und begann, die Zielkoordinaten des Planetens einzugeben. Ami drehte sich ebenfalls zu den Kontrollen und griff zum Kommunikator, mit dem sie Kontakt zur Kommandozentrale aufnahm und sich in die Flugabläufe eintragen liess.

Es dauerte eine Weile, bis die Wind den Starthangar und die Startzeit bekam, doch dann steuerte Padme das Schiff sicher in den Orbit um Delastine...


- Orbit um Delastine - Wind -
 
Delastine- Orbit- Wind -Cockpit - Ami und Padme

Padme wartete einen Augenblick, bis das Signal vom Nav- Computer ihr anzeigte, daß die Wind bereit war, in den Hyperraum zu springen. Sie drückte den entsprechenden Hebel und die Wind sprang in den Hyperraum. Die Sterne wandelten sich zu Sternenlinien. Kurz sah Padme diesem Schauspiel zu, das auf seine Art immer wieder faszinierend für sie war. Aber nur kurz, dann wandte sie sich ab und ging in die Messe zu Ami.

"Ich werde uns einen Tee machen.

meinte sie und stellte das Wasser auf. In den neuen Wassererhitzern brauchte es nicht lange und so stand kurz darauf eine Kanne dampfenden Tees vor Ami. Padme stellte die Tassen und Milch und Zucker auf den Tisch und setzte sich.

"Ich hoffe, daß es irgendeine plausible und halbwegs logische Erklärung gibt, die die Vorfälle auf der Station erklären. Aber im Moment kann ich mir gar nichts dergleichen erklären. Allerdings sitzt Marl schon an der Übersetzung. Mal sehen, wie lange er brauche wird. Aber es gibt keinerlei Hinweise, daß sich Tramach dort befunden habe. Allerdings sind die Quellen sehr verschwommen. Scheinbar ist in den Archiven etwas durcheinander gekommen, so daß man heute nicht mehr weiß, wo dieser Planet lag."

Padme nahm einen Schluck Tee. Kurz gingen ihre Gedanken zu ihren Padawanen. Zu Dax, der mit ihrem zweiten Schiff unterwegs war und zu An-Lo, der nach Naboo geflogen war. Hoffentlich ging es beiden gut und sie kamen wieder heil nach Corellia zurück. Und auf Corellia verweilten ihre Gedanken für eine Weile. Bei ihrem kleinen Sohn. Er war dort in Sicherheit.

"Ich hatte kurz daran gedacht, Cerian auf die Reise mitzunehmen. Aber ich bin froh, daß er zuhause geblieben ist. Dort ist er in Sicherheit. Und schließlich wissen wir nicht, was uns auf Rexus erwartet."

sprach sie den Satz zu Ende. In diesem Moment kam Marl in die Messe gerollt. Sehr aufgeregt. Er wußte nicht, wie er seine Neuigkeiten am schnellsten kundtun sollte. Padme blickte erstaunt zu ihrem kleinen Droiden.

"Nanu, Marl, so aufgeregt habe ich dich gar nicht gesehen. Was ist nur los?"

Der Droide piepste noch aufgeregter.

"Dann spiel uns die Übersetzung endlich auf das Datapad."

meinte Padme ruhig. Ami hatte das Datapad bereits in der Hand und sah, was die Übersetzung der Nachricht lautete. Schweigen breitete sich in der Messe aus.

"Und? Was steht in der Nachricht?"

Padme blickte besorgt zu Ami.

Hyperraum- Wind - Messe - Ami und Padme
 
- Hyperraum - Wind - Messe -

Amis Augen waren geweitet. In der Schwärze ihrer Pupillen spiegelte sich glänzend die Anzeige des Holos wider.
Als sie sprach spürte sie, wie ihr Mund trocken wurde

"Es ist ein Hilferuf, Padme."

Sie zögerte und starrte noch ein paar Sekunden auf die Anzeige, bis sie ihre Blicke löste und den Kopf zur Rätin wandte

"Ein Hilferuf der laut unseren Anzeigen vor über 200 Jahren von einem unserer Angestellten abgesandt wurde, in einer Sprache, die seit Jahrhunderten nicht mehr gesprochen wurde, von einem Volk, das ebensolange ausgestorben ist...ich weiß nicht, was uns erwarten wird, wenn wir auf Rexus angkommen, aber ich bin sicher, daß es dort nicht mit rechten Dingen zugeht."

Padme erwidert ihren Blick ähnlich erstaunt und unwissend. "Etwas derartiges ist auch mir noch nicht untergekommen, Ami" sagte sie kopfschüttelnd.

Den Rest des Fluges verbrachten die beiden Frauen fast ausschliesslich schweigend, in Daten und Karten des Mondes vertieft, in der Hoffnung, schon im Vorfeld Informationen zu erhalten, die sie zu der Lösung der Vorkommnisse führen würden.

Ruckartig wurden sie aus tiefen Gedanken gerissen, als die Kontrollen ihnen mitteilten, daß sie in wenigen Momenten aus dem Hyperraum springen würden.

Es dauerte nicht lange, bis die Wind sanft auf dem Boden des Landehangars aufsetzte, der an das Gelände des Stützpunktes grenzte.

Schon als Ami die Landeluke hinunterschritt erfasste sie Schrecken und ihre geweiteten Augen suchten hektisch die Umgebung ab. Padme folge ihr und auch sie hatte wohl nicht das Bild erwartet, das sich ihnen hier bot.

Der Stützpunkt schien menschenleer und verlassen. Auf den Betonflächen hatte sich gräulicher Staub gesammelt und wehte in kleinen Schwaden über die Steine. Die hochgebauten Hallen und angrenzenden Quartiere des Stützpunktes schienen wie zerstört.

Ami und Marana blieben inmitten des großen Innenhofes stehen, drehten sich immer wieder um die eigene Achse, den Blick nicht von den ruinenähnlichen Fassaden abgewandt.

"Ich kann keine Spuren eines Krieges feststellen", sagte Padme zu Ami, ohne sie dabei anzusehen.

Ami schüttelte ungläubig den Kopf. "Nein. Vielmehr scheint es, als sei der Stützpunkt, inmitten einer Steppe des Planetens, zu einer Ruine verfallen..."

Grau, von Staub berieselt, lagen die Wände vor ihnen, durch die Sonne vergilbt, zerfressen, als hätte die Zeit ihre Zähne in das Fleisch der Mauern gehauen.

"Wie lange wird niemand mehr hier gewesen sein?"

"Das kann ich dir erst sagen, wenn wir das Logbuch des Staffelführers haben. Rem hat diesen Stützpunkt jedoch erst vor zwei Jahren errichten lassen..." Ami schluckte heftig, und es war nicht der Mondstaub, der ihr die Kehle zuschnürrte "Was um Himmels willen ist hier nur passiert?"


- Rexus - Innenhof des Handelsstützpunktes -
 
Itikam- Messe

Padme kam die Sache immer merkwürdiger vor. Und so war es nicht verwunderlich, daß beide den Rest der Reise in dumpfen Nachbrüten verbrachten und versuchten soviel wie möglich über die Dinge, die Marl ihnen herausgesucht hatte, herauszufinden.
Schließlich landete Padme die Wind auf dem Landeplatz der Station. Schon jetzt konnte man sehen, daß er Stützpunkt verlassen war. Sie bat Marl noch, die Wind in Startbereitschaft zu halten und lief dann Ami nach, die bereits auf der Rampe stand und sich hektisch umsah.
Padme musterte den Anblick sehr erstaunt.
Der Stützpunkt war zerfallen. Staub wurde von dem Wind über den Boden geweht. Padme versank in die Macht und lauschte. Auf den Nachhall der Macht. Von einem Kampf konnte sie nichts spüren.


"Ich kann keine Spuren eines Krieges feststellen",

meinte sie zu Ami. Dazu war nicht mal die Macht notwendig gewesen, denn nirgendwo sah man Blastereinschüße.
Ami schüttelte ungläubig den Kopf.


"Nein. Vielmehr scheint es, als sei der Stützpunkt, inmitten einer Steppe des Planetens, zu einer Ruine verfallen..."

Grau, von Staub berieselt, lagen die Wände vor ihnen, durch die Sonne vergilbt, zerfressen, als hätte die Zeit ihre Zähne in das Fleisch der Mauern gehauen.

"Wie lange wird niemand mehr hier gewesen sein?"

"Das kann ich dir erst sagen, wenn wir das Logbuch des Staffelführers haben. Rem hat diesen Stützpunkt jedoch erst vor zwei Jahren errichten lassen..."


Ami schluckte heftig, und es war nicht der Mondstaub, der ihr die Kehle zuschnürrte.

"Was um Himmels willen ist hier nur passiert?"

Padme sah sich nochmal um.

"Ich kann es dir nicht sagen, aber ich fühle kaum Nachhall in der Macht. Alles was ich spüren kann, daß es sehr sehr lange zurückliegt und lange niemand mehr hier gewesen ist. Ein seltsamer Ort"

Padme schauderte leicht. Trotz der warmen Kleidung und der durch das zerfallene Dach scheinenden Sonne spürte sie, wie sie Gänsehaut bekam.

"Es hilft alles nichts, wir müssen das Logbuch suchen. Den Plan dieser Station hat uns Marl auf die Datapads geladen. Hoffen wir, daß wir etwas finden."

Sie sah sich nochmal in der verfallenen Halle um. Die Stille, die hier herrschte, hatte etwas merkwürdiges. Jedoch an sich nichts beunruhigendes. Dann blickte sie auf ihr Datapad. Wenn der Plan stimmte, dann mußten sie den Weg nehmen, der gradewegs vor ihnen lag. Schweigend gingen sie durch die Halle auf den Gang zu. Padme warf einen mißtraurischen Blick nach oben. So wie das Gebäude aussah, würde es sie nicht wundern, wenn es akut einsturzgefährdet war. Ami betrat den Gang und Padme ging vorsichtig hinterher. Ein leises Ächzen durchbrach die Stille. Ami griff nach ihrem Blaster. Padme nach dem Lichtschwert. Regungslos blieben sie stehen und lauschten. Aber das Ächzen war verstummt. Nichts regte sich. Selbst der Wind, der vorhin den Staub vor sich hingetrieben hatte, schien sich beruhigt zu haben. Mißtraurisch sahen sich beide um und liefen dann weiter. Und da erklang wieder dieses Ächzen und ein leises Geräusch, das jedoch lauter wurde. Der Boden wackelte unter ihnen.

"Ami, lauf, der Gang ist nicht stabil genug."

schrie Padme über den lauter werdenen Krach hinweg. Und Ami rannte los. Ebenso auch Padme. Wie von Dämonen gehetzt, rannten sie den Gang entlang. Hinter ihnen gingen mit lautem Krachen Säulen und Teile der Decke zu Boden. Ami und Padme liefen, aber sahen sich im Lauf nochmals um. Risse traten im Boden auf und liefen in alle Richtungen. Auch in die ihrige. Ami und Padme blickten jetzt nicht mehr zurück, sondern liefen um ihr Leben. Und vor ihnen tauchte eine Gabelung auf. Ami wählte den rechten Weg und Padme folgte ihr. Hier hörten die Risse auf und auch schienen sie nicht mehr im Zentrum des Getöse. Sie wurden langsamer und atmeten schnell.

"Wirklich sehr stabil gebaut"

meinte Padme ironisch und warf einen Blick zurück.

"Ich verstehe das nicht, der Stützpunkt ist vor zwei Jahren errichtet worden. Auf jeden Fall sind wir sicher. Der Hangar liegt auf einem Plateau. Und dieser Teil des Gebäudes auf einem anderen. Der Gang diente als Überbrückung der beiden unterschiedlichen Plateaus."

erklärte ihr Ami. Padme wollte gerade zur Antwort ansetzen, als noch einmal großes Getöse erklang. Eine Staubwolke drang bis zu ihnen und beide mußten husten. Der Gang war eingestürzt.

"Ich finde es nicht wirklich tröstlich, daß wir jetzt auf einem anderen Plateau sind."

sagte Padme aber sie mußte zwischendurch immer wieder husten, denn der Staub hatte sich in jede offne Pore gesetzt. Auch Ami hustete.

"Jetzt sehen wir beide auch sehr antik aus."

scherzte Padme schon wieder lachend. Ami hingegen fand das ganze weniger komisch. Wieder machten sie sich auf dem Weg in die Kommandozentrale. Diese erreichten sie ohne weitere Zwischenfälle. Aber der Anblick, der sich ihnen dort bot, war der gleiche wie schon im Hangar. Über allen Dingen lag eine Staubschickt. Der einzige Unterschied darin lag, daß hier kein Wind hinkam und der Staub den Boden gleichmäßig bedeckte.
Langsam und vorsichtig traten sie ein. Aber auch die Macht zeigte Padme keinerlei Bedrohung. Nur Schweigen und Stille. Keine Spur von der Besatzung des Stützpunktes. Ami sah sich kurz um und ging dann dorthin, wo sie das Logbuch vermutete. Dabei hinterließ sie Spuren in dem Staub. Padme blieb an der Tür stehen. Es dauerte nicht lang und Ami kam mit dem Logbuch zurück.


"Gehen wir zur Wind zurück. Irgendwie traue ich der Architektur nicht so sehr."

"Gut, dann laß uns gehen. In der Wind haben wir auch mehr Ruhe, um nachzulesen, was hier geschehen ist."

erwiderte Padme.
Also begaben sie sich auf den Weg zurück zur Wind. Der Gang, welchen sie vorhin genommen hatten, war verschüttet, deswegen mußten sie sich einen anderen Weg suchen. Aber diesmal hatten sie Glück und alles hielt. Ohne Komplikationen kamen sie bei der Wind an und betraten die Messe. Padme blickte erwartungsvoll zu Ami. Diese verstand den Blick und öffnete das Logbuch. Und beinahne sofort zeigte sich Verblüffung auf ihrem Gesicht.


"Ebenfalls in dieser Sprache geschrieben. Marl wird es wohl übersetzen müssen".

Padme war ratlos. Was immer hier geschehen war, es war nicht nur seltsam, sondern auch einzigartig.

"Gut, dann gib ihm das Logbuch, damit er sich an die Arbeit machen kann. Ich gehe in dieser Zeit unter die Dusche."

meinte sie zu Ami und verschwand in ihrem Quatier. Sie suchte sich rasch frische Kleidung heraus und ging in die Dusche. Sie duschte ausgiebig und sehr warm. Der Dampf ließ den Spiegel beschlagen. Nach einer Weile drehte Padme das Wasser aus und schlang ein Badetuch um ihren Körper. Der Blick in den Spiegel war vergebens, denn er war beschlagen. Sie wickelte von daher ein Handtuch um ihren Kopf und ging in ihr Quartier, um sich anzuziehen. Angezogen, mit dem Badetuch über dem Arm, betrat sie wieder das Badezimmer. Seltsam erschien es ihr, daß der Dampf sich noch nicht verzogen hatte. Und fast kam es ihr vor, als habe er ein Eigenleben. Kalt schmiegte er sich um ihre Gestalt. Unwillig schüttelte sie den Kopf und löste das Handtuch vom Kopf. Siehängte beide Tücher auf und griff nach ihrer Brüste. Der Spiegel war noch immer beschlagen. Der Dampf kaum weniger geworden. Sie nahm den Fön in die Hand und hielt ihn kurz auf den Spiegel, aber warf keinen Blick hinein, sondern senkte den Kopf um sich die Haare trocken zu fönen. Die Haare trockneten mit Hilfe des Föns rasch. Und so blickte Padme in den Spiegel.
Wassertropfen liefen die blanke Fläche hinab. Und aus dem Spiegel, von dem der Dampf so ziemlich verschwunden war, blickte Padme ihr Anlitz entgegen. Aber etwas darin ließ Padme die Stirn runzeln. Das war nicht sie, oder doch?
Ihr Gesicht zeigte erst kleine Fältchen und leicht ergrautes Haar. Und das Bild unterlief einer merkwürdigen Wandlung. Schon hatte sie weißes Haar und ein verlebtes Gesicht. Padme zwinkerte leicht, denn sie meinte, daß ihre Augen ihr einen Streich spielten. Sie trat einen Schritt näher an den Spiegel. Und daraus sah ihr nun ein kahler Schädel entgegen.
Ein Schrei löste sich von ihren Lippen. Und ihr Spiegelbild schrie ebenfalls. Padme ließ den Fön fallen und rannte aus dem Badezimmer, aus ihrem Quartier in die Messe.


"Ami?"

rief sie nach der Freundin.


Rexus- Hangar- Wind- Messe
 
- Rexus - Handelsposten - Hangar - Wind -

Ami lehnte sich langsam in ihrem Sitz zurück. Mit einem leichten Wippen löste sie die Flugsicherung, und der Stuhl schwang langsam in seiner einbeinigen Halterung nach hinten. Ami stiess sich gedankenverloren mit den Beinen ab und drehte sich langsam um die eigene Achse, das Kinn in ihre Hand gestützt.
Im Cockpit herrschte Stille. Vereinzelt erklangen piepsende Signale von Marl, der das Logbuch übersetzte.

Ami dachte darüber nach, wie das alles zusammenhängen konnte. Für sie gab es keinen Zusammenhang zwischen dem seit Jahrhunderten ausgestorbenen Sonnenvolk und dem Handelsstützpunkt der Allianz.
Sie richtete sich in ihrem Stuhl auf und lehnte sich über die Kontrollen, drückte den Knopf, der die Daten über den Stützpunkt, die sie während des Fluges studiert hatte, aufrief, und lehnte sich dann wieder, den Blick auf die Anzeige gerichtet, zurück.
Vor ihr erschien ein Bild des kommandierenden Offiziers und ein kurzer Steckbrief der Person.

'Wie um alles in der Welt hat Captain Curson das Logbuch in dieser Sprache verfasst...' murmelte Ami leise zu sich selbst. 'Was ist hier passiert und was hat diese Station so zugerichtet...ein Krieg scheint es zumindest nicht gewesen zu sein. Vielleicht wird das Logbuch...'

Ein Schrei riss sie abrupt aus ihren Gedanken. Erschrocken fuhr sie aus ihrem Sitz hoch. Padme hatte nach ihr gerufen.

"Padme? Was ist los?" rief sie in Richtung der Messe, doch die Antwort war nur ein weiterer, fast hysterischer Schrei.
Mit fragendem Blick und schnellen Schrittes ging Ami durch die kleine Luke in die angrenzende Messe, in der sie ihre Freundin vorfand. Nasse Haare hingen über ihre Schulter, den zitternden Körper hatte sie nur durch ein Handtuch bedeckt. Es schien fast Panik zu sein, die aus ihren Augen sprach. Ami blickte die Jedi für ein paar Sekunden fragend an

"Was um alles ist passiert Padme?" Ami wusste nicht warum, aber anscheinend schienen sich allein durch diese Frage die Gesichtszüge ihrer Freundin etwas zu entspannen und die aufgeregte Panik wich aus ihren Augen.

"Ich weiss es auch nicht..." dabei fuhr sich Padme mit den Fingerspitzen über ihr Gesicht.

"Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen, Padme" Amis Blick wirkte skeptisch, denn sie wusste, daß es nicht einfach war, Padme derart aus der Fassung zu bringen.

"Ich weiss es klingt blöd, aber so etwas ähnliches habe ich auch gesehen."

Die beiden Frauen gingen in die Kabine. Ihnen kam immernoch ein warmer, dichter Nebel entgegen, der den Raum in gräuliches Licht hüllte. Padme ging in das kleine Badezimmer und Ami folgte ihr wortlos. In der Tür blieb Padme stehen, und deutete auf den Spiegel, der noch beschlagen war. In der Mitte des Spiegels war eine kleine Fläche frei gewischt.

"Und?", fragte Ami schulterzuckend.

"Sieh hinein" antwortete Padme und deutete mit ihrem Blick wieder auf den Spiegel.

Wieder schulterzuckend stellte sich Ami vor den Spiegel und sah hinein. Einige Sekunden hing ihr Blick fixierend an ihrem Spiegelbild fest. Dann setzte ein entsetztes Stöhnen ein, das in einem Schrei endete. Padme zuckte kurz zusammen "Hast du es auch gesehen Ami?" Doch dann bemerkte sie, daß Amis Schrei in ein Lachen überging, sie sich zu Padme umwandte, und sie anlächelte.

"Alles was ich gesehen habe war, daß ich wohl auch eine Dusche und vor allem ein wenig Schlaf brauche."

Padmes Augen glänzten kurz auf "Du glaubst mir nicht....Ami, was ich gesehen habe, war mein Spiegelbild. Aber es war nicht wirklich ich. Ich war alt, meine Haare waren dünn, grau, meine Wangen eingefallen und fahl..."

Das Lachen in Amis Gesicht wich einem Lächeln. "Natürlich glaube ich dir, Padme. Aber ich sehe in diesem Spiegel nichts, als mein gewohntes Spiegelbild..."

Padme zog die Augenbrauen hoch, drehte sich um und ging in den Nebenraum, um sich anzuziehen. Ami sah ihr kurz nach und seufzte. Sie glaubte ihrer Freundin, aber sie glaubte nur daran, daß es real war, wenn sie es selbst sehen konnte.
Sie schloss die Tür hinter sich und begann sich auszuziehen. Ihre Gedanken schweiften wieder zur Station und wie gespenstisch es wirkte mit seinen eingefallenen und staubigen Wänden...plötzlich fiel ihr Blick auf eine Ecke im Raum, dicht unter dem kleinen runden Fenster. Die Stahlwände wirkten porös, die Farbe schien an einigen Stellen abgeblättert zu sein.

'Das kann nicht sein, die Wind ist in einem einwandfreien Zustand...' flüsterte Ami und bückte sich dabei zu der Stelle. Sie traute ihren Augen nicht, als sie mit den Fingerspitzen über die Stelle fuhr und sah was passierte. Langsam schien sich die Stelle zu vergrößern. Wie Fäulniss frass sich etwas über die Wand, liess die Farbe auf den Boden rieseln, rostige Eisenplatten zum Vorschein kommen.

"Padme!" jetzt war es sie, die nach ihrer Freundin rief.

Als diese die Tür öffnete, drehte Ami sich zu ihr um. Ihr Entsetzen verhinderte, daß sie spürte, wie ihre Haare sich leicht kräuselten, sich fast weiss um ihr hageres Gesicht legten. Sie bemerkte nicht, daß ihre entsetzten Augen, aus zwei tiefliegenden Höhlen schauten, die in tiefe Falten gebettet waren...sie verstand nicht, warum ihre Freundin kurz aufschrie, als sie sie erblickte und sich die Hand vor den aufgerissenen Mund hielt...


- Rexus - Handelsposten - Hangar - Wind -
 
Rexus - Handelsposten - Hangar - Wind

Padme blieb kopfschüttelnd alleine in der Kabine zurück. Sie wußte nicht so recht, was sie davon halten sollte. Hatte ihr ihre Phantasie einen Streich gespielt und Ami hatte sie zu Recht nicht ernst genommen, oder aber fügte sich das ganze in das Bild, was sie bisher zu sehen bekommen hatten? Im Moment war Padme mehr dafür das ganze auf ihre lebendige Phantasie. Vielleicht war ihr das heiße Wasser und die Fönluft nicht bekommen. Aber das Bild war so real gewesen. Sie schüttelte nochmals den Kopf und begann dann ihre Sachen aufzuräumen, als sie plötzlich ein Schrei Amis aus ihrer Arbeit holte. Sie ließ alles fallen und rannte zu der Kabine der Freundin. Sie öffnete die Tür und Ami, die ihr den Rücken zugewandt hatte, drehte sich zu ihr um. Und es war, als würde sich das Geschehen von vorhin wiederholen. Amis Gesicht sah eingefallen aus. Die Haare waren weiß und ausgedünnt und legten sich wie ein Schleier des Todes um ihr Gesicht. Padme hörte sich entsetzt aufschreien und schlug die Hand vor dem Mund. Und nun erblickte sie auch, was Ami dazu bewogen hatte nach ihr zu rufen. Die Wände der Wind waren rostüberzogen. Teilweise war die Farbe abgesprungen. Die Decke, die auf dem Bett lag, bestand aus vermoderten, zerfetzten Teilen.
Padme fühlte sich gegen die Tür sacken.


"Was für ein Spuk ist das?"

fragte sie fassungslos und schloß kurz die Augen, um ohne das Grauen vor ihren Augen nachzudenken.

Denk nach, Padme. So unbekannt ist das gar nicht. Auch wenn du es selten genug gesehen hast."


"Ami, das ist nicht real. Aber es ist wie eine Vision. Die Vision einer möglichen Zukunft. Jedoch ist sie sehr stark und legt sich über unsere Wahrnehmung der Gegenwart. Deswegen sahen wir auch so alt aus. Und deswegen ist die Wind verrostet."

Sie blickte zu Ami, die nun aufgestanden war.

"Ich glaube, wir sollten nicht alleine sein, denn auf Dauer könnte uns das den Verstand kosten. Aber wie hängt das mit den Tramachanen zusammen. Ich kann mir keinen Reim darauf machen. Zieh dich um, ich warte solange hier. Und dann schauen wir, wie weit Marl mit der Übersetzung des Logbuches ist. Vielleicht ist das, was wir gesehen haben gar nicht real. Oder aber..."

sie brach ab. Sowas gab es doch nicht. Oder doch. War dies ein merkwürdiger Zufall oder eine Zeitverschiebung? Wenn es eine wäre, dann würde es heißen, daß die Station vor 200 Jahren errichtet wurde. Und nun sahen sie die Überreste, die verfallen waren. Oder war das die Zukunft? Sie merkte, daß sie immer verwirrter wurde. Ihr Blick ging zurück zu Ami. Diese hatte sich schnell gewaschen und stand fertig angezogen vor ihr. Gemeinsam gingen sie ins Cockpit. Keine brauchte in das Gesicht der anderen zu schauen, um zu wissen, welches Entsetzten und welche Verblüffung darin standen. Denn die Verrotungserscheinungen zogen sich durch die gesamte Wind. Sie trafen Marl im Cockpit. Merkwürdigerweise war der kleine Droide normal. Genauso wie die anderen Maschinen der Wind.
Padme schloß die Augen.


"Ich glaube nicht an diesen Spuk. Das ist alles eine Sinnestäuschung. Wenn ich die Augen aufmache, dann wird alles wieder normal sein."

sagte sie laut und beschwörend. Als sie die Augen aufmachte, war alles normal. Padme stöhnte leise auf.

"Normal ist relativ. Es kommt immer auf den Standpunkt an, von dem man es sieht."

Denn nichts hatte sich verändert.

"Aber wieso macht es Marl nichts aus. Und den anderen technischen Geräten?"

Und beinahe aus Verzweiflung setzte sie sich ans Cockpit und startete die Maschinen. Ein Dröhnen und Summen druchlief die Wind und zeigte damit an, daß die Maschinen liefen. Eher würde sie den Planeten verlassen, als sich hier langsam zu Staub machen zu lassen.
Ami, die im Türrahmen stehengeblieben war, schrie leise überrascht aus. Mit unheilvoller Ahnung drehte sich Padme um. Aber sie konnte nicht an Ami vorbeisehen.


"Was ist, Ami?"

Rexus - Handelsposten - Hangar - Wind- Cockpit
 
- Rexus - Handelsposten - Hangar - Wind -

Ami atmete schwer. Wäre nicht in Padmes Augen das gleiche Entsetzen zu erkennen, hätte sie wohl niemals ihren Augen getraut.
Um sie herum begann das Schiff zu zerfallen. Die Aussenwände traten rostig durch die Wände, die Keramik platze und splitterte.
Ein Ruck riss Ami von den Beinen, und nur mit Not konnte sie sich am Rahmen der schmalen Hydrauliktüre festhalten. Padme hat das Schiff notgestartet.

"Verdammt, was passiert hier?" rief sie durch das getöse der Triebwerke, das durch die offenliegenden Wände drang. Doch in diesem Augenblick stockte ihr erneut der Atem. Die Wind flog dicht über dem Boden und schien gerade den Hangar des Stützpunktes zu verlassen, als Ami beobachtete, wie die Schäden, die so unerklärlich und plötzlich entstanden waren, genauso wieder verschwanden, wie sie gekommen waren. Die Wände des kleinen Badezimmers waren sauber und klar mit Farbe bedeckt. Die Keramikwanne der Dusche glänzte rein, nur ein paar Wassertropfen hingen an ihr, als wäre es eben gewesen, daß Padme die Dusche verlassen hatte.
Mit offenem Mund stand sie da, schüttelte benommen den Kopf und starrte auf die Stellen, die vor ein paar Sekunden noch wie verwüstet schienen.

Auch Padme schien bemerkt zu haben, daß alles was sie gesehen hatten, wieder rückgängig zu sein schien. Sie landete die Wind auf einem flacheren Plateau auf den Ebenen des Mondes. Ami ging zu ihr ins Cockpit.

"Was um alles in der Welt passiert hier mit uns, Ami?" fragte Padme, als sie ihre Freundin hinter sich hörte und sich dabei in ihrem Sitz zu ihr umdrehte. Ihre Stimme klang dabei fast bedrückt.

"Ich weiss es nicht, Padme. Wie kann unsere Wahrnehmung uns solche Streiche spielen?" Sie seufzte und sah zu Marl, der weiterhin damit beschäftigt schien, das Logbuch zu übersetzen.

"Ohne die Einträge im Logbuch übersetzt vorliegen zu haben, kommen wir nicht weiter. Ich schlage vor, daß wir schlafen, und hoffen, daß Marl morgen früh mit der Übersetzung fertig ist."

Die Jedi nickte. Es schien ihr nicht zu gefallen, einer Sache gegenüberzustehen, die sie weder kannte, noch erklären konnte.

Die beiden Frauen gingen in ihre Quartiere. Ami lag lange wach auf dem schmalen Bett und starrte an die Decke, in ihren Gedanken ständig nach einer Lösung dieses Geheminisses suchend.
Irgendwann musste sie in einen traumlosen Schlaf gefallen sein, denn ihr Körper zuckte, als sie plötzlich durch ein Geräusch geweckt wurde.
Es war noch mitten in der Nacht, doch in der Nähe des Schiffes schien es einen Menschenauflauf zu geben. Ami stand auf, lief in die Messe und öffnete die Tür zu Padmes Quartier. Sie schlief ruhig und still und Ami beschloss, sie nicht zu wecken, sondern alleine zu sehen, was dort vor sich ging.
Sie zog ihren Blaster und langsam öffnete sie die Luke des Schiffes. Auf den ersten Blick konnte sie nichts erkennen, doch als sie die Rampe ausfuhr und sie langsam, sich ständig mit erhobener Waffe umblickend, herunter schritt, und ihr Blick in Richtung des Stützpunktes fiel, zuckte sie kurz erschrocken zusammen. Die Hallen des Postens schienen erleuchtet. Kleinere Schiffe starteten und landeten im Hangar. Und aus der Entfernung konnte Ami Männer entdecken.

'Das glaube ich jetzt nicht...' flüsterte sie und machte sich zu Fuß auf den Weg zum Stützpunkt. Sie erreichte schnell den Hangar und erkannte soort, daß ihre Augen sie nicht getrogen hatten. Tatsächlich herrshcte hier, anscheinend normaler, Verkehr. Männer, in Uniformen der AoBS liefen über den Hangar, be- und entluden Schiffe, kontrollierten mit digitalen Erfassungsgeräten die Mengen der Lieferungen...als hätten sie es seit Perioden nicht anders gemacht.

Wie verloren stand Ami, immernoch ihren entsicherten Blaster in der Hand, die lose an ihrer Hüfte herunterhing, auf dem Hangarplatz und staunte. Es dauerte eine Weile, bis sie sich fasste, und auf einen der Männer zuging, der gerade hektisch damit beschäftigt war, einem Lieferer klarzumachen, daß es sich um die falsche Ware handelte, die er geliefert hatte.

"Entschuldigen Sie bitte. Ich bin im Auftrag von Rem Torrida hier und möchte bitte sofort mit Captain Curson sprechen"

Der Soldat schien nicht zu reagieren, sondern nur mit sich und der Ladung beschäftigt zu sein.

"Entschuldigen Sie..." wiederholte sie energisch, doch in diesem Moment drehte der Soldat sich weg und ging hektisch über den Hangar.
Ami seufzte kurz und sah sich um. Sie konnte sich immernoch nicht erklären, was hier passierte, und genau aus diesem Grund musste sie mit dem Captain sprechen.
Sie ging durch die weite Tür in die Hangarhalle, die direkt an den Komplex des Stützpunktes angrenzte. Alles schien normal, die Wände standen stabil und sauber, und die Farbe schien wie frisch aufgetragen.
Ami lief ducrh die Gänge, und versuchte einen Soldaten zu erwischen, der sie zum Captain bringen würde. Aber alle schienen so sehr beschäftigt zu sein, daß sie sie noch nicht einmal bemerkten. Langsam begann sie die Geduld zu verlieren. Auch wenn sie einen der Soldaten versuchte am Arm zu fassen, um ihn zu einer Antwort zu zwingen, liefen sie wie unbemerkt weiter und gingen ihrer Arbeit nach.
Sie erreichte den Aufenthaltsraum, in dem ebenfalls reger Betrib herrschte. Sie hatte in diesem Moment nicht die Nerven dafür, lieb um eine Audienz zu betteln, von dem Punkt abgesehen, daß sie niemand hier zu erkennen schien, obwohl sie selbst sicher einige der Soldaten ausgebildet hatte.
Sie stand mitten im Raum, neben einem leeren Tisch, auf dessen hölzerne Platte ihre Faust mit voller Wucht nierraste.

"Ich will sofort von jemandem aus diesem lausigen Haufen zum Captain gebracht werden!" schrie sie bis sich ihre Stimme überschlug. Wut kochte in ihr hoch, als sie bemerkte, daß sie nicht einmal bemerkt wurde, daß sich niemand zu ihr umsah. Doch diese Wut wich purem Entsetzen. 'Das kann nicht sein', dachte sie. erst jetzt bemerkte sie, daß sie selbst nicht zu sein schien. Als wäre sie hier nicht real. Erst jetzt sah sie, daß auch die Soldaten und Angestellten nicht real zu sein schienen. Ein leichter Schimmer umgab sie, als könnte sie, wenn das Licht auf sie fiele, durch sie hindurch sehen. Ein Schauer lief über Amis Haut und sie spürte, wie ihr kalt wurde.
Sie atmete tief ein und lief los, los durch die Gänge des Stützpunktes, durch die Hangarhallen, über den weiten Betonplatz und die sandigen Steppen des Mondes. Sie machte nicht halt, wurde nicht langsamer, bis sie atemlos die Wind erreichte. Die Sonne ging schon langsam über den Plateaus auf, als sie die Luke hochlief.

In der Messe lief sie sofort Padme in die Arme, die schon wach und nervös auf und ab laufend, auf sie wartete.

"Padme..." keuchte Ami

"Ami", unterbrach sie aber ihre aufgeregte Freundin "Du wirst nicht glauben, was ich heute Nacht erlebt habe"


- Rexus - Handelsposten - Hangar - Wind -
 
Rexus - Handelsposten - Ebene - Wind- Cockpit

Padme hatte es gehofft, aber nicht wirklich geglaubt. Der Start der Wind bereitete den Spuk ein Ende. Sie flog die Wind ein ganzes Stück von der Station weg. Erleichert stellte sie die Maschinen ab.

"Dem Himmel sei Dank."

murmelte sie leise vor sich hin und ging zu Ami. Nach einer kurzen Beratung beschlossen die beiden schlafen zu gehen. Denn ohne die Informationen, die sie sich aus dem Logbuch erhofften, würden sie nicht weiterkommen. Padme ging in ihr Quartier und zog sich um, um sich dann ins Bett zu legen. Es dauerte eine Weile, bis sie einschlafen konnte, denn zuviele Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Schließlich half sie sich mit einer kleinen Meditationsübung. Und nach und nach ging Meditation über in Schlaf. Sie wußte nicht, wie lange sie geschlafen hatte, aber sie wurde langsam wach. Aber weswegen? Sie hatte das Gefühl, daß Gesang sie geweckt hatte. Aber Gesang auf diesen einsamen Planeten? Sie rappelte sich hoch und lief aus ihrem Quartier.

"Ami?"

rief sie leise, aber bekam keine Antwort. Die Freundin schlief noch und Padme würde alles andere tun, als sie zu wecken. Sie lief in die Messe, aber dort spielte nicht wie sie vermutet hatte, Musik. Stille lag in dem kleinen Raum. Aber die Musik war dennoch zu hören. Allerdings klang sie gedämpft. Leise lief Padme zum Cockpit weiter. Ob Marl Musik hörte? Sie betrat das Cockpit über sich selbst den Kopf schüttelnd. Nein, tatsächlich, hier war es ebenfalls still. Marl hatte sich in den Standbymodus versetzt. Das einzige Geräusch hier war ein leises Brummen. Sie wollte sich schon abwenden, als sie noch einen Blick durchs Cockpitfenster warf. Eigentlich hatte sie sich umdrehen wollen, aber als zöge sie eine höhere Macht dorthin. Draußen sah sie den Schein von Fackeln.

"Sie wollen uns angreifen."

murmelte sie entsetzt vor sich hin. Aber wer waren diese sie? Und sie sah nochmal hin. Die Fackeln bewegten sich von der Wind weg. Wer war das zur Hölle? Sie beschloß der Sache nachzugehen. Rasch lief sie in die Kabine und zog sich wieder an. Ihr Lichtschwert und ihren Blaster befestigte sie am Gürtel. Schnell noch den Kapuzenumhang gegriffen und raus aus der Kabine. Sie ließ die Rampe hinab und rannte die Rampe hinunter, die hinter ihr wieder hochging. AUf die Station warf sie keinen Blick, denn sie wußte, wie das verfallene Ding aussah und sie mußte nicht noch mehr dieser komischen Dinge sehen. Zudem hätte sie um die Wind herumlaufen müssen. Aber die Fackeln erschienen ihr wichtiger und interessanter. Fast waren sie aus ihrem Blickfeld verschwunden. So schnell sie konnte lief sie hinterher. Jedoch bewahrte sie einen gebührenden Abstand. Wer immer da vor ihr herschritt war ihr unbekannt. Und solange sie unbekannt waren, legte sie keinen Wert auf Konfrontation.
Die Wind hatte sie auf einem höhergelegenen Plateau gelandet und sie merkte, daß der Weg nun abwärts zu führen begann. Sie schien auf einem Weg zu sein, den man von der Wind aus nicht sehen konnte. So im Gedanken vertieft, tat sie einen falschen Schritt. Und dabei befand sie sich zu sehr an einen Abhang. Sie warf sie zurück auf den Weg zurück, aber es reichte nicht mehr. Ihre Unkonzentiertheit wurde ihr zum Verhängnis. Sie merkte, wie sie abrutschte. Sie konnte nicht verhindern, daß sie nach unten rutschen würden. Aber sie würde verhindern können, daß sie sich dabei die Knochen brach. Auch wenn es sie mitten unter die Fremden bringen würde. Sie drehte sich und endgültig löste sich das ohne lose und schon bröckelnde Geröll zu ihren Füßen. Auf diesen Geröll schlitterte Padme, die Arme von sich gestreckt, um die Balance zu halten, nach unten. Der Hang war nicht so steil wie sie gedacht hatte. Allerdings merkte sie zu ihrem Unbehagen, daß sie mitten in die Fackelprozession rutschte. Was sie aber noch mehr irritierte als diese Lage, war die Tatsache, daß sie niemand nach ihr umwandte. Und plötzlich stand sie mitten in der Prozession. Aber da sie wirklich mittendrin war, mußte ihr niemand ausweichen. Aber auch sonst schenkten die Leute ihr keine Beachtung. Verdutzt hielt Padme inne, eigentlich darauf gefaßt, sich jeden Moment gegen eine Übermacht verteidigen zu müssen.
Die Gesichter der Fremden war ebenmäßig und sehr schön. Die Kapuzen verhüllten ihre Haare, aber an den Ansätzen konnte Padme sehen, daß sie scheinbar überwiegend blond waren. Von der Gestalt her hochgewachsen und schlank. Frieden, aber auch Trauer stand in den Gesichter. Trauer über etwas Unveränderbares.


"Hallo?"

sagte Padme einfach. Aber sie fand keine Beachtung. Weder sie noch ihre Worte. Leise singend zogen die Fremden weiter. Fremdländisch war der Gesang. Keine Sprache, die sie bisher gehört hatte. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, daß die Sprache, in denen der Notruf und das Logbuch verfaßt waren, sich gesprochen so anhörten.
Aber wieso wollten die Fremden sie nicht wahrnehmen. Oder konnte diese sie nicht sehen? Da war die Prozession bereits vorüber. Entschlossen wandte sich Padme um, um ihnen zu folgen. Sie schloß sogar in die Reihen weiter vorne auf. Wohin gingen sie bloß? Aber es dauerte nicht lange, bis sie ihre Antwort bekam. Vor ihnen ragte auf einmal eine kahle Felswand, die sie auf allen drei Seiten umschloß, auf. Eine Sackgasse also. Padme spürte, wie es sie schauderte. Nicht vor der Felswand, sondern die Schlucht war von befestigten Fackeln erleuchtet. In in den steil gehauen waren Säulen zu sehen, die einen Eingang rahmten. Soweit sie das beurteilen konnte, waren die Säulen sauber und sehr schön gearbeitet. Wie magisch angezogen trat sie näher. Die Prozession tat es ihr gleich und gingen geordnet durch den Eingang. Padme trat ebenfalls hindurch. Die Fremdländischen Zeichen, die über dem Portal standen nicht achtend. Der Gang war breit und ebenfalls von Fackeln erleuchtet. Sie zog weiter den Gang entlang, der in einer großen Halle endete. Dort versammelten sich alle und der Gesang verstummte. Stattdessen trat ein Mann mit blonden Haaren und von großer und edeler Gestalt auf eine Art Podium, die sich durch Treppen von dem Rest der Halle erhoben. Leider sprach in einer fremden Sprache, die sie nicht verstand. Aber die Entdeckung war durchwegs interessant. Sie wandte sich ab und lief den Gang wieder hinaus und stand wieder in der Schlucht. Morgenröte zog sich langsam durch die Schlucht. Die Fackeln schienen niedergebrannt. Sie lief den gleichen Weg zurück, den sie gekommen war. Allerdings verzichtete sie auf den Gang über das Geröll, sondern nahm den normalen Weg. Schließlich war sie endlich bei der Wind und ließ die Rampe hinunter. Und irgendwie hatte sie das Bedürfnis, die Sonne nicht auszusperren und ließ die Rampe unten, während sie selbst nachdenklich durch die Wind lief. Sie hatte Tee aufgesetzt und wartete auf Ami, die scheinbar noch schlief. Sie hatte sich gerade eine Tasse Tee genommen und wollte zur Rampe, als Ami die Messe betrat. Angezogen und von draußen kommend.
Ami keuchte etwas atmenlos ihren Namen, aber Padme unterbrach sie.


"Ami", du wirst nicht glauben, was ich heute Nacht erlebt habe."

begann sie aufgeregt und schilderte der Freundin die Prozession, die Schlucht und die Halle und zuletzt das fremde Volk.
Es dauerte eine Weile, bis sie fertig war.


"Was sagst du dazu?"

sie blickte Ami an. Und wieder fiel ihr auf, daß die Freundin voll angezogen war.

"Wo kommst du eigentlich her? Ich dachte, du schläfst noch?"

Rexus - Handelsposten -Ebene - Wind- Messe
 
- Rexus - In der Nähe des Handelsposten - Wind -

Ami setzte sich noch atemlos auf einen der ausklappbaren Sitze in der Messe und hörte sich voller Staunen an, was Padme ihr berichtete. Auch als diese fertig war mit ihren Ausführungen sah Ami noch nachdenklich ins Leere. Langsam, ohne aufzublicken, schüttelte sie den Kopf. Es fiel ihr schwer ihre Gedanken, und das was sie gehört und gesehen hatte, zu einem Zusammenhang zu ordnen.

"Wo kommst du eigentlich her? Ich dachte, du schläfst noch?" fragte Padme sie nach einigen Momenten.

Wie aus den Gedanken gerissen sah Ami auf und ihre Freundin an. "Es wird immer merkwürdiger, was hier passiert, Padme"

Dann begann sie, zu erzählen, was sie auf dem Stützpunkt erlebt hatte. Diesmal war es Padme, die ihr mit geöffnetem Mund zuhörte.

"Das was wir sehen, Padme, kann nicht real sein, aber es scheint wirklich zu passieren. Oder wir verlieren den Verstand..."

Padme schüttelte den Kopf, und fuhr sich mit den Fingerspitzen über ihr Kinn "Nein, wir werden sicher nicht verrückt Ami"

Ami stand schnell und entschlossen auf. "Gut. Dann sind wir einer Meinung. Also müssen wir herausfinden, was hier gespielt wird. Wir werden zu der Stelle gehen, an der du die Fackelprozession gesehen hast. Ausserdem gucken wir uns den Stützpunkt an. Aber zuerst sehen wir, was die Übersetzung des Logbuchs ergeben hat."

Padme nickte und zusammen gingen sie ins Cockpit. Pamde lies Marl die übersetzten Daten auf das Display spielen, jedoch schien es lückenhaft. Marl schien nicht alles übersetzen zu können, und auch die Aufzeichnungen schienen Lücken zu haben.

Die beiden Frauen begannen, die einzelnen Tage, Wort für Wort zu studieren. Dieser Teil des Logbuches begann etwa drei Perioden vor der letzten Meldung an das Hauptquartier auf Delastine. Die ersten Tage, die sie durchgingen, schienen nichts aussergewöhnliches aufzuzeigen. Anmerkungen über die Lieferungen und Abfuhren der Tage, die Lagerbestände und Diensteinteilungen der Mannschaft.

"Hm", seufzte Ami "Nichts auffälliges. Ausser daß alle Einträge von Captain Curson geschrieben und unterzeichnet sind. Er konnte diese Sprache nicht, und selbst wenn, wäre er nicht befugt gewesen, sie in diesem Logbuch zu verwenden"

Padme tippte langsam auf der Tastatur vor sich und liess die Seiten weiterlaufen.

"Stop!" rief Ami plötzlich und zeigte auf eine Stelle im Logbuch. Langsam laß sie die Zeilen vor " 'Die Rationen für die Mannschaft werden knapp. Keine Antwort der Zentrale auf die Verspätung des Versorgungsschiffes'...und hier, einige Tage später...'Das Versorgungsschiff ist nun schon seit mehreren Wochen überfällig. Keine Reaktion von Delastine. Habe die Mannschaft auf Notfallration gesetzt' "

"Kein Versorgungsschiff?" Padme runzelte ungläubig die Stirn und liess die Anzeige weiterlaufen, die Ami weiter vorlaß.

" 'Seit zwei Perioden kein Versorgungsschiff und keine Handelsschiffe. In der Mannschaft macht sich Hunger und Unruhe breit, es kommt immer wieder zu Ausschreitungen. Die Galaxis scheint wie ausgestorben. Der Funkkontakt ist abgebrochen.'....'Die Rationen neigen sich nun ihrem endgültigem Ende zu. Ich weiss nicht, wie lange ich meiner Position als Captain standhalten kann. Ich befürchte eine Meuterei...'"

"Oh verdammt...was ist nur geschehen?"
seufzte Padme leise. "Blätter weiter, blätter weiter" warf Ami ihr zu, ohne von der Anzeige aufzusehen.

" 'Es gibt einen Aufstand in der Mannschaft. Sie haben kein Essen und kaum noch Wasser.' Und hier ein Eintrag vom Tag als uns der Hilferuf auf Delastine erreichte: 'Ich kann nicht schreiben...meine Finger...zu schwach...wir brauchen Hilfe...sie holen uns...rettet uns...sie werden uns bekommen....' "

Ami schluckte heftig "Das ist der letzte Eintrag..."


- Rexus - In der Nähe des Handelsposten - Wind -
 
Rexus - In der Nähe des Handelsposten - Wind

Padme war ratlos. Aber gleichzeitig spürte sie, wie ihr die Gänsehaut beinahe regelrecht den Rücken hochkroch. Sie schüttelte sich.

"Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Aber irgendwie klingt es, als ob noch Dritte da waren. Ob er damit diese Leute meint, die ich heute nacht gesehen habe? Auf jeden Fall klingt es sehr merkwürdig. Vor allem weil keine Versorgungsschiffe angekommen sind."

Sie schwieg kurz.

"Waren die Versorgungsschiffe bemannt und was haben sie von hier berichtet?"

Ami dachte kurz nach.

"Keine Besonderheiten. Sie haben die Dinge hier abgeliefert und sind wieder abgeflogen."

Ami dachte kurz.

"Moment, da fällt mir ein, daß sie niemanden hier angetroffen haben. Aber das ist nicht ungewöhlich, wenn ein Teil auf Mission ist und die anderen zu Außenarbeiten. Obwohl, wenn ich mich recht entsinne, dann ist eine Station niemals ganz verlassen."

Padme seufzte.

"Irgendwie kommen wir nicht weiter. Ich denke, wir werden uns die Höhle oder auch Halle, wie auch immer mal ansehen. Vielleicht bekommen wir da AUskunft.

Ami nickte und beide standen auf.

"Marl, wir werden eine Kamera mitnehmen. Über dem Portal war ein Spruch eingemeißelt. Wir werden ihn aufnehmen und ihn dir hinüberschicken, damit du ihn übersetzen kannst."

Der kleine Droide piepste zustimmend, woraufhin Ami und Padme die Wind verließen. Beide hatten ihre Waffen mitgenommen. Man konnte nie wissen, was auf einen zukam. Aber ohne Zwischenfälle gelangten sie zur Schlucht und standen vor dem Portal.

"Wie ausgestorben. Kaum vorstellbar, daß hier gestern mindestens 40 Leute gegangen sind. Nicht mal Fußspuren sind zu sehen. Meine mal ausgenommen."

Ami wirkte ebenfalls ratlos.

"Selbst wenn sie barfuß waren, müßte es Spuren geben. Vielleicht sind sie ja geschwebt."

meinte Ami grinsend.

"Klar und sie hatten Pfeil und Bogen."

entgegnete Padme lachend. Beide blickten nun zum Portal. Unbekannte Schriftzeichen standen dort geschrieben. Padme nahm die Kamera und fotografierte die Inschrift, um sie Marl zu schicken.

"Gehen wir hinein. Hier draußen warten macht die Sache auch nicht gemütlicher."

sagte Ami zu Padme gewandte. Diese nickte und gemeinsam betraten sie das Portal. Allerdings war es stockfinster. In ihrer Huscheligkeit hatte Padme vergessen, daß es gestern Fackeln waren, die den Gang erleuchtet hatten. Aber diese waren erloschen. Sie griff nach ihrem Lichtschwert und ein blaugraues Licht erhellte den Gang ein paar Meter vor ihnen. Suchend sah Padme die Wände an.

"Ich hoffe, daß du weißt wie man eine Fackel anzündet."

sprach Pdme auf die in den Haltern steckenden Fackeln deutend.

"Ja, das kann ich."

erwiderte Ami und nahm zwei Fackeln aus ihren Haltern. Damit gingen sie wieder aus dem Gang, damit Ami das Tageslicht nutzen konnte, um sie anzuzünden. Es brauchte eine Weile und paar Flüche aber dann brannten die Fackeln. Padme steckte ihr LS wieder weg und nahm eine Fackel, die Ami ihr entgegenhielt.

"Auf ein neues."

Trotzdem kam Padme das Portal irgendwie unheimlicher vor als gestern und vorhin. Ami seufzte ebenfalls und gemeinsam traten sie unter dem Portal durch in den Gang. Sie liefen eine Weile, sorgsam die Umgebung betrachend. Plötzlich hielt Ami inne.

"Schau dir das an, Blasterspuren."

meinte sie verwundert.

"Ich kann dir nicht sagen, ob die gestern auch schon da waren. Ich habe sie nicht wahrgenommen."

entgegnte Padme unsicher. Ami blickte ebenfalls unbehaglich drein. Aber trotzdem gingen sie weiter. Es weiter im Gang war ein Stück Decke abgebröckelt. Nun stoppte Padme.

"Diese Mauer war gestern noch ganz. Das bin ich mir sicher. Der Gang war frei."

meinte sie mit leicht erregter Stimme. Was war hier bloß los. Sie gingen weiter. Immer wieder einen Blick hinter sich werfend. Es schien, als würden sich die Schatten im Schein ihrer Fackeln verstecken und sich flüsternd unterhalten. Beiden war unbehaglich zumute. So kamen sie in der Halle an. Padme kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine Säule war eingestürzt und lag auf dem Podest und der Treppe. Und mitten in dieser Halle stand ein komisches aus Stein bestehende Viereck. Vorsichtig traten die beiden näher. Nun nicht nur ihre Umgebung wachend beobachtend, sondern auch vorsichtige Blicke zur Decke werfend.

"Die Halle war intakt. Die Säule stand und dieses Dingsdums stand auch noch nicht da."

meinte Padme ratlos. Ami war inzwischen nähergetreten.

"Padme, ich glaube, daß ist ein Sarkophag."

Amis Stimme verriet Unglauben und Zweifel.

"Ein Sarkophag?"

Padme war nicht minder verwundert.


Rexus - In der Nähe des Handelsposten - Schlucht- Halle
 
- Rexus - In der Nähe des Handelsposten - Schlucht - Halle -

"Ein Sarkophag?" hörte sie Padmes erschrockene Stimme.

Für einige Sekunden standen die Frauen still und starrten auf das steinernde Gebilde. Ami war sich nicht sicher, ob es an den Vorkommnissen der letzten Stunden lag, die sie weder mit ihrem Verstand noch mit ihrer Erfahrung erklären konnte, oder ob tatsächlich von diesem ruhenden und kalten Sarg eine Art Unbehagen ausging, das sie umfing.

"Sollen wir ihn öffnen?" Sie flüsterte unbewusst, als wäre jemand anwesend, den sie nicht stören dürften, der ihre Anwesenheit nicht bemerken dürfte.

Padme stand mit weit geöffneten Augen, die auf den Sarkophag gerichtet waren, vor ihr. Plötzlich, als würde sie sich innerlich zusammenreissen, eine Angst von sich weisen, schüttelte sie den Kopf und grinste leicht. "Natürlich werden wir ihn öffnen. Was soll schon passieren? Wahscheinlich ist nicht mehr darin als Staub und Asche"

Ami nickte zwar, musste aber schlucken. Sie selbst wusste nicht, woher dieser Respekt kam, den sie sonst nicht kannte, und auch Padmes Worte klangen nicht wirklich überzeugt, auch wenn sie sich dazu zwang.

Zu zweit traten die beiden Frauen, jede an eine Längstseite der Steinplatte, die den Sarkophag bedeckte, und griffen an die Kanten, um sie zu verschieben.

"Ok, dann los" sagte Padme mit leiser Stimme, das leichte Zittern in ihrer Stimme nicht wirklich verbergend.

"Halt warte!" sagte Ami plötzlich, und wie erschrocken zuckten Padmes Hände von der Platte.
Ami fuhr mit der Hand über die Platte und etwas Staub wurde aufgewirbelt. "Hier steht etwas...eine Gravur. Die Schriftzeichen scheinen fremd, aber sieh sie dir mal genauer an, Pame, es ist unsere Sprache..."

Auch Padmes Hand fuhr über die haarfeinen Gravuren, die in den Stein gemeisselt waren und ihr Blick suchte die Zeilen ab. "Du hast recht, Ami"

"Hier ruht Abdem Isi Asgen letzter König der Tramachanen. Störet seine heilige Ruhe, so findet ihr den Tod" laß Ami die Inschrift leise vor und schluckte.

Die beiden Frauen sahen sich kurz an, und in beider Augen stand Angst geschrieben. Dann sah Ami verbissen zu Padme.

"Was soll das hier Pame? Wir werden uns doch nicht von einem leblosen Steinhaufen Angst einjagen lassen, nachdem wir schon ganz andere Dinge überstanden haben." sie zwängte sich ein Lachen heraus und packte mit beiden Händen kräftig an die Kanten des Deckels um ihn zu verschieben.

Padme zögerte, fasste dann aber mit an. Langsam, mit einem rauhen Knirschen bewegte sich die massive Steinplatte. Sand rieselte an den Seiten herunter, als sie sich über die steinigen Wände des Sarkophag schob...


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Rexus - In der Nähe des Handelsposten - Schlucht- Halle

Gemeinsam schoben sie die Platte zur Seite. Erst schien es, als würden sie die Platte gar nicht von der Stelle bewegen können. Aber dann machte sie sich beinahe selbstständig. Sie rutschte über den Sarkophagkörper auf die andere Seite und fiel dort mit einem mächtigen Krachen auf die Erde. Entsetzt sprangen Ami und Padme vom Sarkophag rückwärts weg. Der Knall schien sich in den Wänden zu fangen und sein Echo breitete sich aus. Ungläubig drehten sich Ami und Padme um ihre eigene Achse. Es klang, als würden sie wütende Stimmen ihnen drohen. Langsam verhallte der Knall und auch das Echo, was er ausgelöst hat.

"Ähh"

Etwas intellligenteres fiel Padme nicht ein. Sie schüttelte sich kurz, um den Schrecken abzuschütteln und sah dann über den Sarkophag hinweg.

"Was bin ich froh, daß das Ding nicht einer von uns auf die Füße gefallen ist."

Ihr Blick mied jedoch das Innere des Sarkophages. Stattdessen sah sie Ami an.

"Wir können immer noch verschwinden. Allerdings sollte es mich wundern, wenn dieser Krach nicht Tote zum Leben erwecken könnte."

meinte sie scherzend.

"Mich wundert nur, daß sie hier Basic verwendet haben. Alle anderen Dinge waren in Tramachunasti. Aber eines wissen wir zumindest. Die Tramachanen haben sich hierher zurückgezogen. Und hier scheint ihre Rasse ausgestorben zu sein."

Ami sah sie an.

"Nun red nicht stundenlang, sondern laß uns hineinsehen. Ich bin mal gespannt, wie Abdem Isi Asgen sich konserviert hat."

Aber auch Amis Stimme verriet ein leichtes Unbehagen. Gmeinsam traten sie an den Sarkophag und blickten hinein. Und sich dann gegenseitig an.

"Was soll das denn sein? Ein Kinderspiel? Noch ne Kiste. Das ist vielleicht der Sarg, Ami."

Padme blickte zu ihrer Freundin. Diese strich über die Kiste.

"Schau dir das Holz an. Es ist gar nicht verwittert. Es ist so als wäre es relativ neu.

Padme zuckte zusammen, aber trat dann näher, um sich das genauer anzusehen.

"Relativ neu? Also das kann nicht sein. Selbst wenn es sich hier gut konservieren konnte, aber keinerlei Verwitterung kann nicht sein. Es sei denn..."

sie brach. Aber Ami brachte den Satz zu Ende.

"...er läge nicht lange darin."

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Ami spürte, wie eisige Kälte ihren Rücken herunter glitt. ein leichtes Brennen durchzog die Narbe an ihrer Hüfte. Für einen Moment wünschte sie sich von diesem Ort weg, wünschte, daß sie niemals hierher gekommen waren, aber der Wusch, zu erfahren, was mit der Crew des Stützpunktes passiert war, und dieses merkwürdige Geheimnis zu lösen, hielten sie dort.
Aber sie hatte kein gutes Gefühl beid er Sache. Etwas ging von diesem ort aus, das ihr nicht gefiel, etwas magisches schien ihr, auch wenn sie nicht daran glaubte. Verstand schien in diesem Fall wohl nur eine geringe Rolle zu spielen.

"Wir öffnen die Kiste jetzt Padme. Es wird schon kein böser Geist eines verstorbenen Königs heraus springen und nach unserem Leben trachten" mit diesen Worten wollte sie sich wohl eher Mut zusprechen, als ihre Freundin zu motivieren.

Die Kiste war mit einer Art Schiebevorrichtung verschlossen. Padme und Ami machten sich daran, den Deckel zu bewegen, als plötzlich flackernder Lichtschein aus dem Ganz zur Halle erschien. Durch das Echo der felsernen Wände drang fremdartiger Gesang, der nach summenden Männerstimmen klang, zu ihnen. Die hörten Schritte, Schrtte vieler Menschen knirschend im Sand des Bodens.

Die Gesichter der Frauen zuckten hoch. Sie sahen sich an, und die Blicke verrieten, daß sie nicht wussten, was sie tun sollten. Aus der Halle führte nur ein Weg hinaus, und der war versperrt.

"Wir müssen uns verstecken!" Ami flüsterte, aber ihre Stimme klang energisch. Mit einem schnellen Satz hasteten die Frauen hinter eine der Säulen, die angreiht um den Sarkophag standen. Die boten Schatten und Schutz. Padme und Ami kauerten sich auf den Boden, versuchten kaum zu atmen, um sich nicht zu verraten.

Die Stimmen kamen näher, wurden lauter, ihre Gesänge brummten durch die Wände, ihre Schritte knirschten auf dem Sand.
Ami beugte sich leicht nach vorne, um einen der Halle erkennen zu können. Sie sah, wie sich das Licht der Fackeln näherte. Doch etwas merkwürdiges schien zu geschehen. Nicht nur das Licht der sich nähernden Fackeln veränderte den Raum, sondern auch der Sandstein schien sich zu ändern, je näher die Stimmen kamen. Wie eine unsichtbare Linie zog sich etwas über die Wände und Mauern der Halle.
Ami konnte nicht die ganze Halle überblicken, und es war zu gefährlich, sich zu weit aus dem Versteck zu beugen, aber sie sah, daß die eingefallenen auerteile, die Säule, die dicht am Sarkophag eingestürzt war, aufrecht stand, als wäre sie immer da gewesen. Sie spürte wie ihr Herz bis zum Hals pochte. Dann drangen die Stimmen in die Halle ein. Ami konnte erkennen, wie Männer, in weisse Gewänder gekleidet, mit langen hellen Haaren in die Halle schritten.

"Die Gesänge sind nicht die gleichen, die ich gestern gehört habe. Sie klingen irgendwie...traurig..." flüsterte Padme kaum hörbar zu Ami.

Ami versuchte, sich ein kleines Stück weiter herum zu beugen, um zu erkennen, was die Männer vorhatten. Aus der Mitte der Prozession trat eine Gruppe von Männern hervor, deren Gewänder auffällig mit goldenem Schmuck behangen waren. Sie schienen etwas in ihrer Mitte zu tragen.

"Sie tragen eine Bare bei sich. Aber ich kann nicht erkennen, was auf ihr liegt, es ist mit weißen Tüchern bedeckt." Dann stockte Ami merklich der Atem. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen.

"Was siehst du Ami? Was?" Padme fasste ihr dabei leicht am Arm.

"Sie...sie schleifen leblose Körper hinter sich her. Sie ziehen sie durch den Staub. Es...es...sie tragen Uniformen..."

Ami spürte durch den Schock nicht, wie sich Padmes Hand erschrocken in ihren Oberarm bohrte.


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Padmes Hand schloß sich fest um Amis Oberarm. Sie brauchte keinen Blick auf die leblosen Körper zu werfen, um zu wissen, daß es sich um die Männer der AoBS handelte. Sie ließ Amis Arm los und bewegte sich von Ami weg an die andere Seite der Säule, um das Geschehen in der Halle selbst in Augenschein zu nehmen. Der Sarkophag war weg. Und die Halle sah aus wie am Abend zuvor. Sie verkniff sich ein Kopfschütteln. Sehr merkwürdig alles.

"Unwürdige..."

donnerte jemand mit einer sehr mächtigen Stimme durch die Halle. Padme zuckte zusammen, aber aus den Augenwinkeln sah sie, daß Ami ebenfalls zusammenzuckte. Sie blickte wieder in die Halle. Ein Mann mit weißen Gewand, welches an seinen Kanten purpurn war, war hervorgetreten uns blickte auf die leblosen Gestalten zu seinen Füßen.

"Sie stören unserer Ruhe. Das ist ein Frevel. Sie werden ihre gerechte Strafen finden. "

Padme schnaubte leise. Was war das denn für ein Knilch. Aber trotz der Gefahr war sie ruhiger und gefaßter als vorhin. Hier schien etwas greifbares zu passieren. Etwas womit sie etwas anfangen konnte. Sie schaute wieder zurück in die Halle. Was immer sie auf der Bahre trugen, konnte sie nicht erkennen. Aber die Menschen, die dort standen waren die gleichen wie gestern. Aber gestern hatte sie diese nicht verstehen können. Wieso sprach er nun Basic? Sie trat vorsichtig nach Amis Fuß, die sie daraufhin empört ansah.

"Die sind nicht tot. Gestern sprachen sie ihre Sprache. Heute können wir sie verstehen. Wiso sollten sie so sprechen? Es sei denn, sie wollen, daß sie jemand versteht."

flüsterte sie zu Ami. Diese deutet ihr, sich auf das Geschehen in der Halle zu konzentrieren. Und tatsächlich, als sie wieder hinblickten, sahen sie, daß sich eine auf dem Boden liegende Gestalt regte. Der Mann mit dem weißen-purpurfarbenen Gewand sah auf sie hinunter.

"Es gibt keine Entschuldigung und kein Verzeihen für euren Frevel. In allen Jahren, in denen die Galaxis besteht und noch darüber hinaus, wußte man die Ruhe der Toten zu schätzen. Aber ihr brecht mit sämtlichen Bräuchen und Gesetzen. Und dafür verdient ihr die höchste Strafe."

Der auf dem Boden Liegende wimmerte leise. Und Padme wurde es abwechselnd heiß und kalt. Was für ein Zufall. Wie gut, daß sie die Kiste nicht aufgemacht hatten.

"Eure Strafe ist nicht der Tod. Nein, zu milde wäre dies. Denn die Toten schreien nach Rache."

Padme verdrehte die Augen.

"Aber das tun sie verdammt leise."

meinte sie ironisch. Aber in diesem Moment ertönte ein Gekreisch wie von hunderten schrecklich gequälten Leuten. Die Gänsehaut kroch ihr über den ganzen Körper. Sie zuckte zusammen, als sie das Geschehen in der Halle sah.
Durch die Luft schienen durchsichtige Gestalten zu schweben. Sie umkreisten die Gruppe, aber dann dehnten sie sich über die gesamte Halle aus. Einige umschwebten die Säule, hinter der sich Ami und Padme versteckt hielten. Und eine Gestalt hielt gradewegs auf sie zu und blickte sie an. Das Gesicht der Toten war ebenso so schön und ebenmäßig wie die, die sie gestern gesehen hatte. Aber da begann es auch eine Wandlung zu durchlaufen. Es wurde sehr schnell alt.


"Oh bitte nicht schon wieder."

murmelte Padme leise. Daß sie sich fest mit dem Rücken drückte fiel ihr gar nicht auf. Sie schloß die Augen, denn gleich würde sie diese schreckliche Fratze sehen wie vormals im Spiegel. Sie hörte den gellenden Schrei dieser Toten und kurz darauf noch einen. Aber den Schrei einer höchst lebendigen Person.

"Ami"

Padme riß die Augen wieder auf.

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Sie sah ein verzogenes, schattenartiges Gesicht schnell auf sich zuschweben. Zu schnell. Ihr Körper zuckte zusammen, und sie schrieh auf. Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht, und es schien, als durchdrang sie eine eisige Kälte, als würde etwas Kaltes von ihr Besitz ergreifen. Es war nur ein winziger Moment, doch diesen würde Ami niemals vergessen.
Als sie die Hände von ihren Augen nahm, sah sie noch in Padmes entsetztes Gesicht, die nach ihr greifen wollte und dann ging alles sehr schnell. Ami spürte, wie sie etwas hart am Arm fasste, um sie herum, veränderten sich die Farben, alles sah für einen Moment, für ein Augenzwinkern verschwommen aus, dann war Padme vor ihren Augen verschwunden und sie wurde über den sandigen, groben Boden in die Mitte des Raumes geschleift und hart aufgestossen. Sie landete neben einen der fast regungslosen Körper. Was sie sehen konnte, war ein Gesicht, das im Sand lag. Aber der Mann schien zu atmen, flach und kraftlos, aber er lebte. Aus seinen aufgeplatzen Lippen quoll Blut, die Augen waren rot unterlaufen und angeschwollen.
Ami zögerte nicht, sah sich nicht um, denn sie spürte, daß zahlreiche Beinpaare sie umkreisten. Aber sie stand auf, zog ihren Blaster und schoß damit an die Decke. Es sollte ein Warnschuss sein, den dieses altertümliche Volk wohl verstehen würde.
Sand rieselte von der Decke und plötzlich herrschte Stille in der Halle.

"Wer oder was ihr auch immer seid, ihr werdet die Gefangenen jetzt frei lassen." rief sie.

Nichts schien sich zu regen. Die hellhäutigen Gesichter umringten sie regungslos und starrten sie an. Der große Mann, der gesprochen hatte, trat auf sie zu. Sein Gesicht ebenfalls starr und streng auf sie gerichtet. Langsam hob er den Arm und hielt seine ausgestreckte Hand auf sie gerichtet, als er weiter auf sie zutrat.

"Du! Du Weib" Du wirst Strafe erleiden, für die Störung der heiligen Ruhe. Die Götter werden euch auf Ewig in der Verdammnis schmoren lassen. Ihr tragt den Tod unseres Königs in eurer Schuld. Diese Schuld kann niemals gesühnt werden und die Rache der Götter wird unerbittlich sein..." rief er ihr mit tiefer Stimme entegen. Dann schien er in seiner fremden Sprache merkwürdige Beschwörungen auszurufen.

Die dunklen Schatten an der Wand schienen sich zu lösen, wie böse Schleiher hinunter zugleiten, Gestalten anzunehmen. Ami schien es, als dränge ein tiefes Raunen, ein Stöhnen und Ächzen auf sie nieder. Bedrohlich krochen die Schatten auf sie zu. Hektisch und schnell drehte sie sich um ihre eigene Achse, sah, wie die Schatten auf sie zukamen, alles verschlingend, was auf ihrem Weg lag.

Der Mann im purpurnen Gewand war stehengeblieben, die Hände bedrohlich gegen sie gerichtet, immer wieder fremde Beschwörungen murmelnd.

Sie schoß. Vor Panik zitterten ihre Hände, denn sie wusste nicht, welcher Gegner ihr dort gegenüberstand. Fast wahrlos schoss sie nach den Schatten, doch es konnte ihnen nichts anhaben.
Fast hatten sie den Körper des neben ihr liegenden Soldaten erreicht. Schnell griff Amis Hand an den Kragen des Mannes und zog ihn weg, versuchte ihn mit aller Kraft über den Boden, fort von den schwarzen Schatten zu schleppen.

"Weg hier" keuchte sie mit schwerer Stimme, voller Panik, mit der anderen Hand schießend, auch wenn sie wusste, daß es nichts half.
Ohne nachzudenken, schleppte sie den Mann Schritt für Schritt nach hinten. Um sie herum begann die Halle zu beben. Die Männer stimmten in den dumpfen, monotonen Ton des Priesters mit ein. Sand rieselte auf sie hinab, doch sie schienen es nicht zu bemerken.

Mit dem Rücken stand sie an der Wand, der regungslose Körper des Mannes vor ihren Füßen, unaufhaltsam kamen die Schatten näher. Mit trockener Kehle schluckte sie, schloss die Augen, darauf wartend, daß die Schatten sie erreichten und in ihr Reich holen würden. Deutlich hörte sie das stumpfe Stöhnen der Schattenstimmen, gemischt mit den Stimmen der Männer, die unaufhörlich die Beschwörungen murmelten.

Mit einer dumpfen Erschütterung ging die Säule neben dem Altar zu Boden, auf dem vorhin noch der Sarkophag gestanden hatte. Ami riss die Augen auf, doch sie konnte nichts erkennen, denn der Raum war von einer dichten Staubwolke durchzogen. Sie hustete und hielt sich schützend die Hand vor den Mund.

Nur langsam legte sich der Staub und es wurde still. Die Männer waren verschwunden. Keine Schatten krochen über den Boden. Nur das leichte Flackern einer Fackel am Altar warf kleine leblose Schatten an die Wände.
Hinter der Säule, aus dem Versteck kam Padme hervor und ging erschrocken auf sie zu. Sie sah sich um. Die Halle sah nun aus, wie sie betreten hatten, Alte, halb verfallene Wände, eine eingestürzte Säule am Rande des Altars.

"Was, was ist passiert Ami? Plötzlich warst du weg, die Männer waren weg? Was..." dann brach Padme ab und sah an Ami herunter. Vor ihren Füßen lag noch der bewusstlose Soldat der AoBS.

Ami atmete schwer durch. "Wir müssen hier raus. Wir müssen ihn zur Wind bringen."

Zu zweit legten die Frauen sich den Mann über die Schulter und trugen ihn durch die Halle.
Amis blick wich über die Wände.

"Es waren meine Blasterschüsse, die wir beim hineingehen gesehen haben, Padme"


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