Akemi
Queen Of Rain
- Bothawui - Am Rande Drev'Starns - Akemis Elternhaus - Daikis Zimmer - Mit Miu, Daiki (schlafend) -
Einige Augenblicke lang saßen sie schweigend nebeneinander und Akemi gestattete sich eine stille Reise in eine Vergangenheit, die sie nie erlebt hatte. Ihre Mutter war eine Frau mit vielen Seiten. Sie konnte streng und unnachgiebig, aber auch unglaublich weich und gutmütig sein. Sie hatte ihre Grundsätze, ihre Ideale...und ihre Erinnerungen. In jedem Leben gab es Erinnerungen, die es niemals gelang auszulöschen. Auch Akemi kannte solche Momente, die sich in ihr Gedächtnis eingebrannt hatten, auch wenn sie noch so sehr darum bat, dass sie verschwinden mochten. Ihr Mord an Rima Saunders war eine dieser dunklen Erinnerungen. Und für Miu Akanato musste es der Anschlag auf ihren Vater gewesen sein oder der Augenblick, in dem sie davon erfahren hatte.
"Was hat er dir erzählt?"
Die Stimme ihrer Mutter klang leise und schwach. Es lag kein Vorwurf in ihren Worten, kein Anzeichen des Unmuts. Akemi fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
Alles...denke ich. Von Tante Chiyo, ihren politischen Aktivitäten... von deinem Vater und dem ...dem Mordanschlag.
Akemi wagte es kaum das verheerende Ereignis aus der Vergangenheit anzusprechen, da sie die Reaktion ihrer Mutter fürchtete. Doch Miu regte sich nicht, was Akemi ermutigte weiter zu sprechen.
Ich kann dich jetzt besser verstehen, glaube ich.
Sagte sie vorsichtig.
Aber ich wünsche mir, dass auch du versuchst mich zu verstehen.
Das Gesicht ihrer Mutter wandte sich ihr zu und auf ihrer Wange glänzte es verräterisch.
"Natürlich verstehe ich dich, mein Kind. Wie könnte ich das nicht? Ich weiß was es bedeutet einen Mann zu lieben, für den man alles aufgibt. Glaub mir, ich mache dir keine Vorwürfe deswegen."
Ich liebe Cris wirklich, Mama. Er ist unendlich wichtig für mich.
Sanft legte Miu ihre Hand auf die ihrer Tochter.
"Ich kenne deinen Cris nicht. Aber ich traue deinem Urteilsvermögen. Du bist ein kluges Mädchen, Akemi. Und wenn du ihn liebst, dann lieben wir ihn auch."
Zärtlich umschloss Akemi die Hand ihrer Mutter, hob sie an ihr Gesicht und schmiegte ihre Wange hinein.
Ich will dir keinen Kummer machen, Mama... du hast Angst um mich, das weiß ich. Nach all dem, was Tante Chiyo getan hat...
"Natürlich habe ich Angst um dich."
Für einen flüchtigen Moment lächelte Miu.
"Ich bin deine Mutter. Und nein, ich komme nicht mit dem Gedanken zurecht, dass meine Tochter eine Agentin des Geheimdienstes sein soll. Es macht mir Angst."
Ja, ich weiß. Aber...
"Nein, Akemi. In diesem Fall gibt es kein Aber. Was du auch sagen möchtest, dass du nicht Chiyo bist... dass es eine andere Zeit ist... dass du vorsichtig bist... nichts davon kann meine Sorgen mildern."
Verzweifelt wollte Akemi versuchen ihre Mutter zu beschwichtigen und zu trösten, doch Miu hob die Hand.
"Ich bin noch nicht fertig. Was ich sagen will ist, dass ich verstehe, warum du tun musst, was du tust. Es liegt dir im Blut. Du hasst Ungerechtigkeit. Dein Vater und ich haben dich zu einem guten Menschen erzogen - und das sage ich nicht ohne Stolz. Den Willen etwas zu verändern hast du von beiden Seiten der Familie in die Wiege gelegt bekommen. Und ich bewundere dich dafür, dass du ihn für das Gute nutzt... denn diesen Mut hatte ich nie."
Sprachlos sah Akemi ihre Mutter an. Ihr blieb nur über Mius Worte zu staunen und sich zu fragen, ob sie sich nicht verhört hatte.
Aber... du meinst... du findest es richtig, was ich tue?
"Was richtig ist, Liebes, musst du am Ende für dich selbst entscheiden. Ich bitte dich nur darum, gründlich über deine Schritte nachzudenken und nichts leichtfertig zu tun."
Es ist so unglaublich schwierig zu wissen, was richtig ist und was nicht.
"Ja, das stimmt. Dein Vater würde jetzt sagen, du sollst einfach nur auf dein Herz hören. Aber tu deiner Mutter den Gefallen, und achte auch von Zeit zu Zeit auf die Stimme deines Verstandes."
Benommen nickte Akemi.
Ja, das verspreche ich dir. Und ich verspreche dir auch, dass ich keine zweite Chiyo werde.
Erneut füllten sich Mius Augen mit Tränen.
"Das bedeutet mir sehr viel, Liebes. Ich kann nicht leugnen, dass ich davor am meisten Angst habe. Aber ich weiß auch, selbst wenn du einige Eigenschaften deiner Großtante geerbt hast, so hast du auch eine ganze Menge von deinen Eltern. Und das, hoffe ich, wird ausreichen, um dich auf dem richtigen Pfad zu halten. Nein, Liebes, du bist ein eigenständiger Mensch mit eigenen Zielen, Vorstellungen und Träumen. Das warst du schon immer. Von Zeit zu Zeit fällt es mir schwer mich daran zu erinnern, weil die Wunden der Vergangenheit manchmal noch immer so groß erscheinen, dass sie wieder erneut aufreißen könnten. Aber das wird nicht geschehen. Dafür bist du zu anständig. Und bei allen Sternen in dieser Galaxis, anständig war Chiyo Akanato nie."
- Bothawui - Am Rande Drev'Starns - Akemis Elternhaus - Daikis Zimmer - Mit Miu, Daiki (schlafend) -
Einige Augenblicke lang saßen sie schweigend nebeneinander und Akemi gestattete sich eine stille Reise in eine Vergangenheit, die sie nie erlebt hatte. Ihre Mutter war eine Frau mit vielen Seiten. Sie konnte streng und unnachgiebig, aber auch unglaublich weich und gutmütig sein. Sie hatte ihre Grundsätze, ihre Ideale...und ihre Erinnerungen. In jedem Leben gab es Erinnerungen, die es niemals gelang auszulöschen. Auch Akemi kannte solche Momente, die sich in ihr Gedächtnis eingebrannt hatten, auch wenn sie noch so sehr darum bat, dass sie verschwinden mochten. Ihr Mord an Rima Saunders war eine dieser dunklen Erinnerungen. Und für Miu Akanato musste es der Anschlag auf ihren Vater gewesen sein oder der Augenblick, in dem sie davon erfahren hatte.
"Was hat er dir erzählt?"
Die Stimme ihrer Mutter klang leise und schwach. Es lag kein Vorwurf in ihren Worten, kein Anzeichen des Unmuts. Akemi fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
Alles...denke ich. Von Tante Chiyo, ihren politischen Aktivitäten... von deinem Vater und dem ...dem Mordanschlag.
Akemi wagte es kaum das verheerende Ereignis aus der Vergangenheit anzusprechen, da sie die Reaktion ihrer Mutter fürchtete. Doch Miu regte sich nicht, was Akemi ermutigte weiter zu sprechen.
Ich kann dich jetzt besser verstehen, glaube ich.
Sagte sie vorsichtig.
Aber ich wünsche mir, dass auch du versuchst mich zu verstehen.
Das Gesicht ihrer Mutter wandte sich ihr zu und auf ihrer Wange glänzte es verräterisch.
"Natürlich verstehe ich dich, mein Kind. Wie könnte ich das nicht? Ich weiß was es bedeutet einen Mann zu lieben, für den man alles aufgibt. Glaub mir, ich mache dir keine Vorwürfe deswegen."
Ich liebe Cris wirklich, Mama. Er ist unendlich wichtig für mich.
Sanft legte Miu ihre Hand auf die ihrer Tochter.
"Ich kenne deinen Cris nicht. Aber ich traue deinem Urteilsvermögen. Du bist ein kluges Mädchen, Akemi. Und wenn du ihn liebst, dann lieben wir ihn auch."
Zärtlich umschloss Akemi die Hand ihrer Mutter, hob sie an ihr Gesicht und schmiegte ihre Wange hinein.
Ich will dir keinen Kummer machen, Mama... du hast Angst um mich, das weiß ich. Nach all dem, was Tante Chiyo getan hat...
"Natürlich habe ich Angst um dich."
Für einen flüchtigen Moment lächelte Miu.
"Ich bin deine Mutter. Und nein, ich komme nicht mit dem Gedanken zurecht, dass meine Tochter eine Agentin des Geheimdienstes sein soll. Es macht mir Angst."
Ja, ich weiß. Aber...
"Nein, Akemi. In diesem Fall gibt es kein Aber. Was du auch sagen möchtest, dass du nicht Chiyo bist... dass es eine andere Zeit ist... dass du vorsichtig bist... nichts davon kann meine Sorgen mildern."
Verzweifelt wollte Akemi versuchen ihre Mutter zu beschwichtigen und zu trösten, doch Miu hob die Hand.
"Ich bin noch nicht fertig. Was ich sagen will ist, dass ich verstehe, warum du tun musst, was du tust. Es liegt dir im Blut. Du hasst Ungerechtigkeit. Dein Vater und ich haben dich zu einem guten Menschen erzogen - und das sage ich nicht ohne Stolz. Den Willen etwas zu verändern hast du von beiden Seiten der Familie in die Wiege gelegt bekommen. Und ich bewundere dich dafür, dass du ihn für das Gute nutzt... denn diesen Mut hatte ich nie."
Sprachlos sah Akemi ihre Mutter an. Ihr blieb nur über Mius Worte zu staunen und sich zu fragen, ob sie sich nicht verhört hatte.
Aber... du meinst... du findest es richtig, was ich tue?
"Was richtig ist, Liebes, musst du am Ende für dich selbst entscheiden. Ich bitte dich nur darum, gründlich über deine Schritte nachzudenken und nichts leichtfertig zu tun."
Es ist so unglaublich schwierig zu wissen, was richtig ist und was nicht.
"Ja, das stimmt. Dein Vater würde jetzt sagen, du sollst einfach nur auf dein Herz hören. Aber tu deiner Mutter den Gefallen, und achte auch von Zeit zu Zeit auf die Stimme deines Verstandes."
Benommen nickte Akemi.
Ja, das verspreche ich dir. Und ich verspreche dir auch, dass ich keine zweite Chiyo werde.
Erneut füllten sich Mius Augen mit Tränen.
"Das bedeutet mir sehr viel, Liebes. Ich kann nicht leugnen, dass ich davor am meisten Angst habe. Aber ich weiß auch, selbst wenn du einige Eigenschaften deiner Großtante geerbt hast, so hast du auch eine ganze Menge von deinen Eltern. Und das, hoffe ich, wird ausreichen, um dich auf dem richtigen Pfad zu halten. Nein, Liebes, du bist ein eigenständiger Mensch mit eigenen Zielen, Vorstellungen und Träumen. Das warst du schon immer. Von Zeit zu Zeit fällt es mir schwer mich daran zu erinnern, weil die Wunden der Vergangenheit manchmal noch immer so groß erscheinen, dass sie wieder erneut aufreißen könnten. Aber das wird nicht geschehen. Dafür bist du zu anständig. Und bei allen Sternen in dieser Galaxis, anständig war Chiyo Akanato nie."
- Bothawui - Am Rande Drev'Starns - Akemis Elternhaus - Daikis Zimmer - Mit Miu, Daiki (schlafend) -