Ilum

[Hyperraum - Ilum -> Lianna - Die "Wind" - Eine Kabine - Michael]



Endlich. Endlich hatte er es geschafft diesen verfluchten Lichtschwertgriff nach den Vorstellungen dieses imaginären Kraftfeldes, welches man im Jedislang „Die Macht“ nannte, zu fertigen. Als er sein fertiges Werk betrachtete erfüllte ihn umbändiger Stolz. Er hatte endlich eine Waffe, die er mit seinen - mehr oder weniger - eigenen Vorstellungen erschaffen hatte. Und mit seinem Blut, wie ihm bei einem Blick auf seine Finger auffiel. Er musste sich an einem der etwas scharfkantigeren Teile seiner neusten Errungenschaft geschnitten haben. Nachdem er sich um die Schnittverletzung gekümmert hatte, begab er sich mit stolzgeschwellter Brust zurück in die Messe um seinem meister das Ergebnis seiner Meditation zu zeigen.

Der Padawan begab sich in Richtung Messe in deren Tür er beinahe mit seinem Meister zusammengerannt wäre. Dieser schaute seinen Schüler verwundert an
.

"Ich habe meine Aufgabe beendet, Meister." Er zeigte seinem Lehrer das Ergebnis seiner Machttrance. Dieser sah ihn zuerst erstaunt an und kniff dann die Augen zusammen.

"Ich habe mich von der Macht leiten lassen, so wie Ihr es mit beigebracht habt. Und irgendwann habe ich zwischendurch einen Ruf von Euch wahrgenommen."

Bevor irgendjemand etwas weiteres sagen konnte ging ein massiver Ruck durch das Raumschiff. Michael sah seinen Meister fragend an.

"Experimentiert Ihr wieder mit Eueren angeblich so gut entwickelten Machtkräften, Meister?"



[Hyperraum - Ilum -> Lianna - Die "Wind" - Messe - Michael, Steven, Alisha, Padme, Siva]
 
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Unbekannte Regionen - Ilum-System - Ilum - Oberfläche - YT-2400 "Wind" - Brücke - John und Tzun

John war bereits mit dem Halb verschmorten Lichtschwertgriff beschäftigt, und nahm nur am Rande wahr, wie der Kamino das Schiff weiter Startklar machte. Als das Schiff jedoch den Boden Verließ und abhob, war er innerhalb von wenigen Augenblicken wieder bei der Sache. Er sah dem Kamino in Ruhe dabei zu wie dieser das Schiff behutsam - nach Johns Geschmack schon fast übervorsichtig - in das Weltall brachte. Von dort ließ Tzun das Schiff in den in den Hyperraum Richtung Lianna eintreten. John schmunzelte. Ob der Kamino öfter am Steuer eines Schiffes saß? Man mochte glauben der Kamino wäre am Steuer noch nicht besonders erfahren und nicht besonders sicher. Aber vielleicht war er auch einfach nur ein vorsichtiges Wesen. Es würde zu ihm passen, dachte John.
Nach dem Eintritt in den Hyperraum Fragte Tzun ihn ob es ihm etwas ausmachen würde wenn der Kamino sich zurückziehen würde.
John Schüttelte verneinend den Kopf. Der Kamino konnte machen was er wollte.


„Nein, geh ruhig. Ich hab hier alles unter Kontrolle.“

Erklärte er in weitaus leiserer Tonlage als sonst.
Er hatte bereits wieder ein Teil eines Lichtschwertrestes ergriffen und ließ es vor sich in der Luft schweben. Daneben schwebte ein Laserschneider, der von Levitation gesteuert eifrig Johns mentale Kommandos ausführte und unbrauchbar gewordene Teile des Lichtschwertes abtrennte. Es war ein langsamer Vorgang, da John selbst mit Hilfe der Macht äußerst behutsam vorgehen musste um nicht eine der noch intakten Komponenten zu zerstören. Doch der Flug war lang genug. Selbst wenn er sich zeit ließe wäre er lange vor ihrer Ankunft auf Lianna mit dem Trainingslichtschwert fertig. Er hielt bereits das Erste wichtige Teil in Händen. Eine Diatium-Energiezelle. Das und ein paar weitere Komponenten hatte er aus der unteren Hälfte eines scheinbar explodierten Lichtschwertes retten können. Damit wäre er zumindest schon einmal in der Lage seine Konstruktion mit Energie zu versorgen. In weiser Voraussicht sorgte er schon einmal dafür, dass die Energiezelle auch voll aufgeladen war. Der Schwierigste Teil war es einen Nicht völlig zerstörten Griff zu finden. Schlussendlich musste er sich am Plastahl seines Drohnen-Rucksacks bedienen. Doch das war ein kleiner Preis. Glücklicherweise Fand er jedoch genug Stücke aus anderen Lichtschwerterüberresten um eine weite, stabilere innere Lage für den Griff zu fertigen. Schlussendlich sah das Ergebnis nicht einmal schlecht aus. Er besaß jetzt einen Griff und eine Energiezelle.
Aus den übrigen Teilen suchte er sich die anderen benötigten Komponenten heraus. Ein Kristall war hierbei noch schwerer zu finden als ein intakter Griff. Scheinbar hatte man die Kristalle - wo sie nicht zerstört worden waren - wenn möglich entfernt. So musste John erst einmal eine Weile suchen, bis er ein zerstörtes Lichtschwert fand, das noch einen Kristall in sich barg. Nachdem er den Kristall in einer fast schon nervenaufreibenden Prozedur aus der geschmolzenen Kristallenergiekammer herausgeschnitten hatte, waren nun alle Teile des Lichtschwerts vor im versammelt. Das Zusammenbauen selbst ging dann relativ schnell.
Mit einem verschmitzten Lächeln hing er sich das Trainingslichtschwert an den Werkzeuggürtel und lehnte sich auf dem Pilotenstuhl zurück. Sein Blick fiel auf einen Bildschirm mit einem Chronometer und ihm wurde bewusst wie viel Zeit vergangen war. Bald würden sie auf Lianna ankommen.


Weltraum - Hyperraum - Route von Ilum nach Lianna - YT-2400 "Wind" - Brücke - John
 
Hyperraum - Ilum -> Lianna - Die "Wind" – mit Padme, Steven, Michael, John, Tzun und Siva

Hä? Wurde der jetzt echt noch frech?
Mit zusammen gekniffenen Augen verfolgte Alisah John’s Abgang nachdem er ihr rangerieselt hatte, dass sie sich dann richtig anziehen sollte. So was war doch die Höhe. Er hatte sich verkrümelt und sich schön kuschlig im Schiff gewärmt während sie durch die Eishöhlen getappert waren. Und jetzt spielte der sich hier auch noch als Kleiderpolizei auf. Das war… oh man es machte sich richtig sauer und es lenkte sie einen kurzen Moment von ihrem Dilemma mit dem nicht mehr vorhandenen Tee ab.
Aber dann war John schon wieder weg und Alisah's Frust noch immer da.
Das Steven ihr Gespräch von vorhin jetzt wieder aufnehmen zu wollen schien, machte es auch nicht besser. Zumal er allem Anschein nach voll auf Adrian‘s Seite war.
"Lieber aufrichtig eingebildet als falsch bescheiden." ?
Pha! Eingebildet war eingebildet! Und überhaupt…
Aussprechen? Mit Adrian? Das endete dann wieder so wie auf Malastare...
Leise schnaufte Alisah, verkniff sich dann aber einen entsprechenden Kommentar. Um zu verstehen was sie empfand musste man die ganze Geschichte kennen und zwar aus ihrer Sicht, nicht aus der des Vorzeigepadawan der ohnehin alles richtig machte.
Während Alisah über dieses Thema nachgrübelte, hatte sich Steven anscheinend die Teekanne geschnappt und verschwand gerade Richtung Schiffsküche.
„Ich mach schon“ ?
Hatte er etwa gedacht sie würde ihn bedienen? Pha! Dann würde er vielleicht Raumkrank und es hieße dann sie hätte ihn vergiftet. Das konnte er sich mal ganz hurtig abschminken.
Hm, aber jetzt brauchte er schon recht lange. … Was machte er denn nur da? … Boh, pflanzte er die Teesträucher erst an? … Oooder…. Er würde doch wohl nicht nur für sich…
Nein, sie wollte Tee. Warmen, süßen Tee. Dringend.


Ich schau mal, dass er das auch richtig macht.

Erklärte Alisah in Padme’s Richtung und folgte Steven den sie dabei erwischte wie er die Küche auf links zu drehen schien.

Ähm, da scheint ja jemand seine Berufung gefunden zu haben.
Oh, ich nehm meinen Tee mit extra Zucker.


Erklärte sie leicht amüsiert und lehnte sich in den Türrahmen zur Küche.
All zu lange konnte sie den Anblick jedoch nicht genießen. Kaum hatte sie ihren Kommentar abgegeben stürmte Michael die Küche und belegte seinen Meister mit Beschlag. Okay, vielleicht sollte sie doch wieder zurück?
Just in diesem Moment ging ein Ruck durch das Schiff und Alisah war froh noch im Türrahmen zu lehnen und damit Halt behalten zu haben.
Boh, was war das? Die Frage stellte sich anscheinend auch mindestens noch einer und der hatte wohl irgendwie Steven in verdacht.
Angeblich so gut entwickelte Machtkräfte?
Alisah kicherte leise als sie den Kommentar von Michael hörte und beschloss, doch noch nicht gleich den Rückzug an zu treten. Das könnte noch amüsant werden.


Hyperraum - Ilum -> Lianna - Die "Wind" – mit Padme, Steven, Michael, John, Tzun und Siva
 
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~ Unbekannte Regionen ~ Ilum-System ~ Ilum ~ YT-2400 "Wind" ~ Bordküche ~ Steven & Michael in der Küche; Alisah, Siva und Padme in der Messe; Tom und Tzun im Cockpit ~


Nun hatte er es also doch geschafft, nach einer gefühlten Ewigkeit und einem schier endlosem Durchwühlen von Schubladen, fand der Jedi-Ritter einige Teebeutel die er in die Kanne geben konnte. Nachdem er 3 Beutel in das Gefäß befördert hatte griff der Jedi sogleich nach der Kanne, denn der Tee konnte immerhin genauso gut in der Messe ziehen.
Just in diesem Moment betrat die Exsith die Bordküche mit einem zynischen Kommentar.

"Seh' ich aus wie dein Butler?"

fragte Steven rhetorisch und warf Alisah dennoch ein kleines Glasgefäß mit weißem Inhalt zu.

"Ich hoffe natürlich nicht, dass das jetzt Salz war."

zwinkerte Steven Alisah frech zu und griff nach einer Tasse im Regal, da er in der Messe bemerkt hatte das es keine Trinkgefäß für ihn gab.

Doch bevor der Baron die Bordküche verlasse konnte, bemerkte er wie Michael auf ihn zu kam.

"Gut, gut, zeig mal her!"

erklärte der Meister seinem Schüler voller Euphorie und ging mit ihm ein Stück in die Küche zurück, dort stellte er die Teekanne auf einen freien Platz in der Küchenzeile und griff nach dem länglichen Zylinder den sein Padawan in der Hand hielt.
Mit prüfendem Blick begutachtete er den Griff und wog ihn in der Hand ab.

"Gute Verarbeitung...ein wenig zu leicht für meinen Geschmack, aber das kommt mit der Zeit, nun..."

Steven wollte seinen Satz mit der Aktivierung des Lichtschwerts beenden, als ihn ein Ruck der durch das Schiff ging daran hinderte. Was bei der Macht war das? Sie waren doch schon im Hyperraum und die Route war sicher berechnet worden. War sie das wirklich? Vielleicht ein Hinterhalt, doch wer würde so etwas wagen? Steven versuchte Alisah zwar zu vertrauen doch sie war immerhin einmal eine Sith gewesen, also warum sollte sie jetzt nicht auch daran Schuld sein? Doch andererseits sah sie genauso überrascht aus.

"Immerhin hab ich welche."

fauchte Steven seinem frechen Padawan zu.

"Und du musst gar nicht so kichern Lady Alisah!"

wandte sich Steven an die Exsith und blickte zu der Teekanne, die eben noch auf der Küchenzeile stand, jetzt aber verschwunden war.

"Dann war die Sucherei wohl umsonst.."

stellte der Ritter fest, als er die umgekippte Kanne und den auf dem Boden verteilten Tee sah.

"Vielleicht sollten wir besser zu den anderen, ich bin mir nicht sicher ob das Schiff so wackeln sollte..achja und Michael mach dich doch gleich an deine nächste Aufgabe und räum' das hier auf."

Steven deutete auf die nun leere Teekanne und den nassen Boden ehe er Michael die Tücher an der anderen Küchenwand zeigte.

"Ich wusste gar nicht, das wir Achterbahn fahren."

scherzte der Ritter zurück in der Messe den anderen Jedi entgegen um eine Reaktion zu erwarten. Vielleicht war ja alles ganz harmlos, manche Schiffe waren so alt das sie schon das ein oder andere mal ruckelten, doch es konnte auch durchaus was anderes sein.


~ Unbekannte Regionen ~ Ilum-System ~ Ilum ~ YT-2400 "Wind" ~ Bordküche ~ Michael in der Küche; Alisah, Steven, Siva und Padme in der Messe; Tom und Tzun im Cockpit ~
 
Unbekannte Regionen - Ilum System - Ilum - YT-2400 "Wind" - Messe - John, Tzum, Siva, Alisah, Steven und Padme; Michael in der Kabine


Ein wenig hatte Padme den Eindruck, daß die Gruppe etwas müde war. Aber dieser Eindruck währte nur kurz, denn Alisah lobte Tzun wegen dem Kristall, nur um dann kurz darauf eine Salve auf John abzufeuern, dabei nicht ahnend, daß sie John dabei Unrecht tat, denn er war nicht die ganze Zeit auf der "Wind" gewesen.
Aber es war Johns Sache, in wie weit er diese Unterstellung kommentieren wollte und er wollte anscheinend gar nichts kommentieren, sondern gab Alisah, zu Padmes heimlichen Amüsement, den Ratschlag, sich bei nächstem Mal richtig anzuziehen.
Alisahs Laune schien auf dem Gefrierpunkt angekommen zu sein, als sie feststellte, daß die Kanne mit dem Tee leer war, aber Lust, neuen Tee aufzusetzen, verspürte sie nicht, also war ihr Bedürfnis nach heißem Tee nicht so dringend gewesen.
Tzun und John verließen die Messe, um die "Wind" startklar zu machen und kurz darauf waren sie in Richtung Atmosphäre unterwegs und erreichten den freien Raum, wo die "Wind" mit einer Pseudobewegung in den Hyperraum sprang. Damit war das kleine Abenteuer auf Ilum beendet und es war alles gut gegangen, dachte sich Padme innerlich sehr erleichtert. Ihre beiden Padawanen waren verschwunden, um sich mit dem Bau der Lichtschwerter auseinanderzusetzen, Steven kochte Tee und Alisah ging nach einer Weile nach dem Rechten schauen, weil die Aktion doch länger in Anspruch nahm.
Damit war die Gelegenheit, Alisah auf das Verhör durch den Geheimdienst vorzubereiten, erst einmal verstrichen. Aber die Reise von Ilum nach Lianna war schließlich noch lange genug.
Alle nutzen diese Zeit, um sich mit wichtigen Dingen auseinanderzusetzen, so daß Padme diesmal keine Übungen ansetzen mußte, um die Gruppe zu beschäftigen.
Zum Trainieren würden sie auf Lianna noch reichlich Zeit haben und vor allem bot die Basis dazu auch mehr Möglichkeiten als die beengten Verhältnisse auf dem Schiff.


Padme blickte auf ihr Chrono und blickte dann auf die Kontrollen. Es war nicht mehr lange, bis sie Lianna erreicht hätten. Sie wollte dringend noch mit Alisah reden, so daß sie die Aufgabe, die "Wind" zu landen, abermals an Tzun und John weiterreichte. Die Reise war ruhig verlaufen, obwohl sie kurzzeitig bei Beginn des Rückfluges gedacht hatte, daß die Maschinen Probleme machten, aber Marl hatte ein Diagnoseprogramm gestartet und die Auswertung hatte nichts ergeben.


"Alisah, wir müßten uns kurz unterhalten."

teilte Padme dieser freundlich mit und ging voraus in die Messe. Schließlich war das, was sie Alisah mitteilen wollte, kein großes Geheimnis.



Hyperraum - Route nach Lianna - Kurz vor Lianna - YT-2400 "Wind" - Messe - John, Tzum, Siva, Alisah, Steven und Padme; Michael in der Kabine
 
Hyperraum - Ilum -> Lianna - Die "Wind" – mit Padme, Steven, Michael, John, Tzun und Siva

Ohm, na ja, wenn du schon so fragst….

Hatte sie scherzend auf Steven’s Frage geantwortet und dabei das klare Ja, dass ihr auch noch auf der Zunge lag, für sich behalten während sie die kristalline, weiße Substanz aufgefangen hatte die sich bei näherem Betrachten wirklich als Zucker heraus stellte.
Kurz darauf war der Zucker in ihrer Hand jedoch unnütz, da, dank des Rucks, die ganze Teekanne umgekippt war. Ein leises Seufzen entkam ihr, denn auch ohne Steven’s Kommentar war ihr klar, dass es nun Essig war mit dem Tee. Aber trotz dieser Misere konnte sich Alisah nur knapp verkneifen Steven die Zunge raus zu strecken als er ihr sagte sie brauche gar nicht so zu kichern!


Warum nich? Michael und du, ihr zwei seid doch ziemlich witzig. …
Manchmal!


Erwiderte sie noch, während sie schon wieder halb in der Messe zurück waren.
Es war nicht wirklich etwas Maßgebliches geschehen. So hatten sie ihre Reise fort gesetzt und Alisah hatte sich ein ruhiges Eckchen gesucht bis Padme freundlich aber ziemlich ernst das Wort an sie richtete.

"Alisah, wir müßten uns kurz unterhalten."
Hm, was hatte sie jetzt falsch gemacht? Hatte sich einer der Anderen beschwert? Vielleicht John, weil Alisah ihm klar gesagt hatte, dass sie es nicht gut fand, dass er sich verkrümelt hatte?
Oder wollte Padme wissen ob sie auch nen Kristall gefunden hatte?
Na ja, mit einem Kristall konnte man ein Schwert bauen. Vielleicht wollte Padme den Kristall ja einziehen damit sie nicht in Versuchung kam sich eine Waffe zu bauen.


Hm, ja, was ist denn?

Meinte sie etwas misstrauisch und folgte Padme ein paar Schritte während sich ihre Hand um den Kristall in ihrer Tasche schloss. Irgendwie wollte sie ihn nicht wirklich wieder her geben und er ging wahrscheinlich ohnehin nicht als Lichtschwertkristall. Außerdem war er verrußt und dreckig und überhaupt, es war ihrer.

Hyperraum - Ilum -> Lianna - Die "Wind" – mit Padme, Steven, Michael, John, Tzun und Siva
 
{Hyperraumstrecke Ilium->Lianna/YT-2400 "Wind"/Cockpit} mit John

Da der Mechaniker laut eigenen Worten alles unter Kontrolle zu haben schien verließ der große Kaminoaner das relativ enge Cockpit und zog sich in seine Kabine zurück. Dort schloss er die Türe und ging auf dem Boden in die Knie. Vor sich breitete Tzun sämtliche Gegenstände aus welche er vor ihrer Reise nach Lianna mitgenommen hatte, manche waren verziert und mit Symbolen bestückt, andere nur Technische Geräte welche Teil des Lichtschwerts sein sollten. Stück für Stück breitete er sie vor sich aus, in einem Kreis in dessen Mitte er den blauen Kristall platzierte. Das Herz des Lichtschwerts. Dieser Kristall war Teil des Mantras welcher die Bedeutung des Lichtschwertes für die Jedi erklärte und ihren Bezug zu einem selbst erläuterte. Die Jedi erklärten viel mit Mantras, viel es Tzun in diesem Moment auf, doch waren diese Mantras auch ein Mittel um sich zu beruhigen, seine Verbindung zur Macht zu öffnen und mit ihr eins zu werden. Langsam ging Tzun in seine Meditationshaltung und legte seine weißen, langgliedrigen Finger auf seine Oberschenkel. Langsam schloss er seine Augen, begann seinen Atem zu beruhigen, ihn zu fühlen bis in sein tiefstes inneres. Ohne zu zögern begann er seinen Geist auszustrecken und auszudehnen, Stück für Stück erforschte er sämtliche vorhandenen Materialien welche ihm zur Verfügung standen und von ihm genutzt werden konnten. Sie alle wirkten anders in der Macht, eine Linse besaß eine andere Beschaffenheit als ein dekoratives Element welches nur dazu diente, das Lichtschwert dem eigenem Geschmack anzupassen. Doch wollte Tzun nicht bewusst sein Lichtschwert aussuchen, nicht mit kalter Logik an die Sache heran gehen wie er es oft tat. Er wollte sich von der Macht leiten lassen, ihre Bestimmung für ihn erkunden und darlegen. Es dauerte einige Zeit bis er sämtliche Gegenstände vor sich erkundet hatte, mit der Macht befühlt und identifiziert. Besonders hell strahlte sein Kristall, wie eine kleine blaue Sonne im inneren eines Planetensystems leuchtete sie. Es wirkte fast als wollte sie verbaut wären, als wäre der Kristall auf eine primitive Form begierig Teil eines ganzen zu werden. Möglich? Oder spielten Tzuns Gedanken ihm einen Streich? Sanft hob er seine beiden Händen und begann leise das Mantra sich in Erinnerung zu rufen.

Der Kristall ist das Herz der Klinge.
Das Herz ist der Kristall eines Jedi.
Der Jedi ist der Kristall der Macht.
Die Macht ist die Klinge des Herzens.
Alles ist miteinander verflochten.
Der Kristall, die Klinge, der Jedi.
Ihr seid eins.

Immer wieder sprach er dieses Mantra aus, wie ein leiser Gesang der in seinem Kopf Stück für Stück diesen ausfüllte. Er ließ sich von der Macht leiten, lenken, langsam begangen die Gegenstände zu schweben, manche höher, andere niedriger. Ihnen allen war eine Aktivität zu eigen welche ihm fremd war, er selbst kontrollierte sie nicht, er ließ sie sich kontrollieren über ihn. Im inneren dieses Nexus aus verschiedensten Materialen und Apparaten thronte der kleine Kristall, hell wie eine Supernova in seinem Geiste. Der erste Gegenstand verließ seinen Platz, nährte sich dem Kristall, kaum das er ihn erreichte nährte sich ein weiterer dem Mittelpunkt. Wieder und wieder, Stück für Stück setzten sie sich zusammen. Es begab sich das aus dem vielen Krimskrams und Kleinigkeiten ein großes Bild zusammensetzte, ein Gegenstand der als Symbol der Gerechtigkeit und der Weisheit einen Geschichtlichen Status besaß. Während sich das Lichtschwert zusammen setzte wurden Tzun sämtliche Details offenbar, der gesamte Aufbau ergab für ihn einen tiefen Sinn wie ihn nur Mechaniker und Ingenieure besaßen, welche Jahrelang sich auf ein Gerät spezialisierten. Sanft ließ er seine Hände sinken als er soweit war, langsam öffnete er seine Augen und blickte hinab zur Mitte des Kreises. Nicht alle Materialien waren genutzt worden und hatten sich wieder in ihre Ausgangssituation bewegt, doch auch viele hatten sich zusammengesetzt und etwas neues ergeben, ein Lichtschwert wie es sich Tzun in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen konnte. Sanfte, geschwungene Formen von einer fast überirdischen Eleganz, harmonisches Design und ein wunderbares Aussehen waren zu diesem Meisterwerk zusammen gefügt worden. Nur zögerlich wagte es Tzun seine Hand auszustrecken und sein Lichtschwert zu umgreifen. Es passte perfekt in seine Hand, schmiegte sich in diese und gab ihm ein gutes, warmes Gefühl. Doch erst als er den Aktivator betätigte und mit einem beruhigendem Summen der Meeresblaue Strahl aus reiner Energie aus dem Lichtschwert strömte spürte Tzun wahre Verzückung und Stolz ob seiner großen Tat, welcher er hier für sich vollbracht hatte.


{Hyperraumstrecke Ilium->Lianna/YT-2400 "Wind"/Kabine}
 
Weltraum - Hyperraum - Route von Ilum nach Lianna - YT-2400 "Wind" - Brücke - John

John hatte die Zeit des Fluges bisher wirklich gut genutzt. Nachdem er sein eigens Trainingslichtschwert zusammengebaut hatte war Padme für einige Zeit auf die Brücke gekommen. John hatte die Zeit genutzt um sich schon einmal Gedanken über sein eigentliches Lichtschwert zu machen. Er hatte sein Datapad hervorgeholt und angefangen Konstruktionszeichnungen für das Schwert anzufertigen. Er hatte mit der Äußeren Form begonnen. Er war versucht sich an etwas neuem und eigenen zu probieren, aber nach einigem hin und her entschied er sich für die selbe Form von Heft die seine Mutter so lange genutzt hatte. Er kannte das Schwert und seine Spezifikationen und entgegen allen Annahmen die es geben konnte, war das Schwert seiner Mutter, obwohl filigran, ein massives Stück Metall. Es trug natürlich weitaus mehr Kristalle in sich als das normalerweise bei einem Lichtschwert der Fall war, aber damit boten sich John andere Gestalterische Möglichkeiten wenn es zum Innenleben des Schwertes kam. Er nahm einige wenige Modifikationen an der Form des Schwertes vor. Es müsste in seine Hand passen. Seine Mutter hatte kleinere Hände gehabt als er. Also verlängerte er es etwas und wählte den Durchmesser etwas größer. Damit würde es ihm gut in der Hand liegen. Wenn nötig könnte er es auch zweihändig führen. Durch seine Größe und körperliche Konstitution war er dafür geradezu prädestiniert. Er war sich ziemlich sicher bereits den Kampfstiel zu kennen, den er erlernen würde. Djem So.
Richtig eingesetzt und von einem Kämpfer eingesetzt, der mit großer körperlicher Kraft und zusätzlicher machtinduzierter Stärke ausgestattet war, war Djem So eine der gefährlichsten Lichtschwert-Kampfstile. Selbst die so anmutig erscheinenden Bewegungen des Makashi verblassten hinter der Schieren Kraft die das Djem So entfalten konnte. Man konnte seinen Gegner wie ein Tzunami hinwegfegen. Der Kampfstil hatte zu seiner Mutter gepasst und er würde zu ihm passen. Das fühlte er. Er brauchte nicht einmal darüber nachzudenken.
Er verbrachte noch eine Ganze weile damit sein Lichtschwert zu entwerfen. Als Padme die Brücke wieder verließ legte John sein Datapad zu Seite und kümmerte sich um die Steuerung des Schiffes. Wenngleich es da ob der Tatsache das sie im Hyperraum waren nicht mehr zu tun gab als auf dem Pilotenstuhl zu sitzen und zu warten das der Rückfallalarm ertönte. Doch irgendwer musste auch diese Aufgabe erledigen und er hatte genug mit dem er sich die Zeit vertreiben konnte. Er nutzte die Ruhe um seine neu erlernten Machtfähigkeiten zu trainieren. Nebenher machte er sich mit seinem Trainingslichtschwert vertraut. Wenn er demnächst mit der Trainingswaffe üben musste wäre es gut wenn er wusste wie er sie zu halten hatte, wo ihr Schwerpunkt war und all solche Dinge.


Weltraum - Hyperraum - Route von Ilum nach Lianna - YT-2400 "Wind" - Brücke - John
 
Hyperraum - Route nach Lianna - Kurz vor Lianna - YT-2400 "Wind" - Messe - John, Tzun, Siva, Alisah, Steven und Padme; Michael in der Kabine


Alisah schien ein gewisses Unbehagen zu fühlen, als Padme ihr mitteilte, daß sie sich unterhalten müßten. Padme schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln.

"Ja, ich wüßte gerne, ob du einen Kristall gefunden hast."

fragte Padme, denn Alisah hatte sich im Gegensatz zu den anderen nicht mit einem Fund gerühmt. Aber das mußte schließlich nichts bedeuten.

"Ich muß dir gestehen, daß ich die Hoffnung hegte, daß du einen Kristall auf Ilum findest, denn wir wissen beide, daß deine Zukunft und damit dein Verbleib im Orden unsicher ist."

Das waren die Fakten und Padme formulierte diese klar und deutlich.

"Aufgrund dessen habe ich beschlossen, dich nach Ilum mitzunehmen. Ich hatte aber lediglich nur einen entsprechenden Vermerk in die Akte gemacht und sonst mit niemanden über diesen Plan gesprochen."

Eigentlich hatte Padme darauf gehofft, daß sich Alisah Zukunft zum Zeitpunkt der Abreise bereits geklärt hätte, aber das war nicht der Fall gewesen. Versprochen hatte sie die Reise Tzun und Alisah jedoch bereits auf Corellia.

"Nun hatte Chesara bereits vor der Abreise nach Dac zugesagt, die Problematik deiner Rückkehr mit einem Geheimdienstagenten zu besprechen. Und das hat sie auch getan und Lieutenant Sheldon hat seinerseits seine Vorgesetzten informiert. Die Jedi müssen mit den anderen kooperieren, schließlich sind wir alle Teil der Republik."

erklärte Padme und hatte das Gefühl um den heißen Brei herumzureden.

"Lieutenant Sheldon hat darauf den Befehl bekommen, dich zu verhören, aber du warst schließlich meinetwegen nicht mehr auf Lianna. Die Wogen schlugen wohl etwas hoch, aber das ist nicht deine Schuld, sondern meine."

Aber es war alles geklärt, so daß Padme Alisah beruhigend zu zuzwinkerte.

"Wenn wir auf Lianna gelandet sind, wird dieses Verhör stattfinden. Ich weiß nicht, wie die Vorgesetzten von Lieutenant Sheldon die Sache sehen, aber es könnte durchwegs sein, daß sie uns im Hangar erwarten werden."

Padme mußte diese Möglichkeit in Erwägung ziehen.

"Ich möchte dich nur auf die Situation auf Lianna vorbereiten, Alisah. Das ist eine Bewährungsprobe, denn der Orden weiß nicht, wie sich die anderen Teile der Republik dazu stellen werden."

Sie konnten nur das Beste hoffen, aber gleichzeitig mußten sie das Schlimmste erwarten.


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Ja, der Kristall! Natürlich wollte Padme den. Na ja, im Moment fragte sie nur danach und Alisah verzog kurz ihre Mundwinkel während sie beinahe automatisch antwortete.

Na ja, eigentlich… also…

Sollte sie wirklich verraten, dass sie einen gefunden hatte? Was machte Padme dann?
Hm, Padme hoffte, das Alisah einen gefunden hatte weil Alisah’s Verbleib im Orden fraglich war? Aber warum dann ein Kristall. Vielleicht wegen dieser Geschichte, dass die Kristalle in der Höhle sich ihre zukünftigen Besitzer selbst suchten? Klar, das wäre ein Argument für sie. Dachte Padme so?
Nachdenklich kaute Alisah auf ihrer Unterlippe während Padme weiter sprach und irgendwie immer noch um irgendetwas herum redete.
Oh, es wusste also kaum einer, dass Padme sie mit genommen hatte. Das hätte sie sich eigentlich schon denken müssen.
Ah, jetzt kam es wohl. Chesara wurde angesprochen und Alisah vermutete nichts Gutes dabei.
Der Geheimdienst? Das konnte nur Ärger bedeuten.
Lieutenant Sheldon? Hm, irgendwie kam ihr der Name bekannt vor. Kannte sie ihn?
Na ja, im Moment wohl ihr geringstes Problem. Wenn sie richtig verstand was Padme da sagte, gab es wirklich Ärger. Man wollte sie verhören und sie war nicht da gewesen.
Egal was Padme sagte, und wie beruhigend sie ihr zuzwinkerte, Alisah wusste ganz einfach, dass man es ihr trotzdem ankreiden würde. Aber andererseits war sie Padme nicht böse. Wahrscheinlich würde dieser Ausflug für lange Zeit ihre letzten Ausflüge in eine relative Freiheit bedeuten.
Toll! Die vom Geheimdienst waren wahrscheinlich Blasen gelaufen weil die böse, böse, fiese Sith entkommen war. Und sobald sie sie in ihren Fängen hatten gab es wahrscheinlich nur noch gesiebte Luft.
Egal! Sie hatte sich entschieden und … na ja, jetzt zahlte sie eben ihren Preis für ihre Entscheidungen.
Langsam lies sich Alisah auf einen Sitz nieder und schnaufte deutlich hörbar durch bevor sie antwortete.


Danke, dass du’s mir sagst!
Die werden mit absoluter Sicherheit dort schon auf mich warten. So nen Fang wie mich bekommen die nicht jeden Tag.


Ja, es war so sicher wie die Tatsache, dass es die Macht gab. Die würden sie einkassieren und wahrscheinlich nie wieder frei lassen. Warum sollte sie also den Kristall noch für sich behalten. Also kramte Alisah in ihrer Tasche und brachte dann den verrußten, noch immer dreckigen, Kristall hervor.

Übrigens, ... Ich hab einen gefunden.
Einen Kristall!


Mit den Worten legte sie ihn auf den Tisch vor sich,

Er, … wahrscheinlich wird er nie das Herz eines Schwertes. Er hat wohl Schaden genommen durch die Zerstörungen in der Höhle. Er lag im Dreck und er hat auch nicht geleuchtet wie die Anderen.
Aber, irgendwie passt das doch auch zu mir!
Ich wollte ihn behalten, … nur so, … für mich.
Doch die werden ihn mir weg nehmen. Ganz sicher! Ich könnte ja irgend was damit vor haben.


Kurz strich sie noch einmal gedankenverloren über den mitgenommen aussehenden Kristall, dann zog sie ihre Hand zurück.

Nimm du ihn. Ja?
Das is mir lieber, als das so ein Geheimdienstfutzi ihn als Trophäe einstreicht.


Noch einmal schnaufte Alisah durch und für einen winzigen Moment war zu erkennen, dass sie Angst hatte. Dann zog sie die Fassade wieder dichter während sie Padme verschmitzt angrinste.

So, und nun? Wir kommen doch bald an. Wo sind die Stunnerhandschellen und der Ysalamiri mit denen du mich unschädlich machst damit die große, böse Sith ihnen nichts tut wenn du mich den Geheimdienstschnüfflern übergeben wirst?

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Weltraum - Hyperraum - Route von Ilum nach Lianna - YT-2400 "Wind" - Brücke - John

John ließ die Reise nach Ilum noch einmal Revue passieren. Auf dem Hinweg hatte er gelernt wie man sich der Macht bediente. Einfache Anwendungen der Macht wie Levitieren und Machtsinne. Er hatte erfahren, dass es nicht alle Jedi so waren wie die grimmigen Jäger der Dunklen Seite, die er kannte. Die meisten von ihnen schienen Kinder zu sein. Mit hauptsächlich eigenen Problemen. Wo da die Sorge um das Wohl der Galaxie blieb hatte er sich auf der Reise bereits mehrmals gefragt. Es schien die Realität war anders als das was man in Texten las und in Erzählungen über die Jedi hörte.
Der Flug nach Ilum war in dieser Beziehung sehr aufschlussreich gewesen. Doch für ihn war der Aufenthalt auf Ilum bei weitem der wichtigste Teil dieser Reise. Er hatte Erfahrungen gemacht, die ihn nicht nur in dem Weg den er mit der Ausbildung zum Jedi gewählt hatte bestätigt hatten, sondern ihn auch die unglaubliche allumfassende Verbundenheit der Macht mit allen Dingen besonders spektakulär vor Augen geführt hatten. Die Art und Weise wie er seinen Kristall gefunden hatte war fast schon unglaublich. Doch es bestärkte ihn in seinem Vertrauen in die Macht. Wenn es möglich war, das die macht handlungen über jahrtausende leiten konnte, dann konnte sie das erst recht über Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate oder Jahre. Er war also in guten Händen. Die Macht würde ihn leiten solange er ihr vertraute und auf ihren Ruf hörte.
Dieses Wissen alleine hatte ihn in seiner Ausbildung ein gutes Stück voran gebracht. Vertrauen in die Macht war einer der wichtigsten Grundpfeiler die ein Jedi benötigte.
John hielt in Gedanken einen Moment inne. Sollte er sich wirklich als Jedi bezeichnen? Er war ein Machtnutzer, keine Frage, doch von einem Jedi war er so fern wie von einem Sith. Er passte in keine der beiden Gruppen. Er befand sich näher an der Mitte als es irgendjemandem in den beiden Gruppen lieb währe. Padme schien das nicht zu stören. Sie hatte seine dunkle Seite entweder Ignoriert, was er nicht wirklich glauben mochte, oder sie tolerierte sie, was ihm schon ehr glaubhaft vorkam. Egal was es am Ende war, er wusste bereits jetzt, dass er dem Orden über kurz oder lang den Rücken kehren würde. Er war wenn überhaupt nur hier um zu lernen. Es würde der Tag kommen, da er dem Orden und seinen Mitgliedern und all jenen die sich Jedi nannten den Rücken kehren würde. Es war ein klares Bild das er diesbezüglich vor Augen hatte. An diesem Tag, das fühlte er, würde er das Schwert seiner Mutter zum ersten Mal seit er es Padme übergeben hatte wieder in Händen halten. Er würde sich in einer Weise vom Orden trennen, die sicherlich Wunden zurücklassen würde. Ob Padme es verstehen würde? Würde sie es ihm übel nehmen wenn er sich eines Tages auch von ihr abwendete? Bisher war sie ihm nur mit Offenheit und Freundlichkeit begegnet. Ja, sie hatte ihm sogar Vertrauen geschenkt.
Doch er spürte, dass er den Willen der Macht folgte. Es gab eine Weg, der für ihn vorgezeichnet war. Wie ein glitzernder Fluss, der sich durch einen dunklen und gefährlichen Dschungel schlängelte konnte er den Weg vor sich sehen. Er vermochte nicht Details zu erkennen, aber er wusste, dass er diesen weg größtenteils alleine würde gehen müssen. Vielleicht machte ihn das bei all seinem Widerstreben sich als solcher zu bezeichnen mehr zu einem Jedi all den Rest der Passagiere, welche die „Wind“ gerade durch den Hyperraum in Richtung Lianna trug.
John erinnerte sich schlussendlich auch an den Rückweg. Er hatte seine Fähigkeiten weiter Trainiert und sein Trainingslichtschwert gebaut. Die Fähigkeiten die er bisher besaß waren schnell gewachsen. Es war ganz so als versuchten sein Körper und Geist ein ganzes Leben ohne die Macht in wenigen Tagen aufzuholen.
Als er kurz einen Blick auf einen der Bildschirme vor sich warf, bemerkte er wie nahe sie den Wiedereintritt in den Realraum waren. Lianna war nahe. Er legte seine Hände auf die Kontrollen und wartete, dass der Hyperraum vor ihm sich auflösen und den Blick auf Sterne und Planeten frei geben würde.


Weltraum - Hyperraum - Route von Ilum nach Lianna - YT-2400 "Wind" - Brücke - John
 
Weltraum - Hyperraum - Route von Ilum nach Lianna - YT-2400 "Wind" - Brücke – John- in der Nähe Siva

Da hatte sie jetzt ihren Kristall und wirklich sagen, dass er sie gefunden hatte, konnte sie ja nicht gerade. Gut, gut, da war eine Vision so gesehen und zuletzt, hatte sie sich selbst im Kristall begutachten dürfen. Das sollte wohl die Antwort sein. Wo findest du die Antwort? Einmal in den Kristall glotz, sich darin sehend, demnach: Du findest die Antwort in dir selbst. Na wenn das mal keine glorreiche Erkenntnis war! Das wusste sie doch selber. Nur war das mit dem Antworten in sich selber finden, eben alles andere, als einfach und so kam es, dass sich Sivas Laune rapide verschlechterte. Satrek hatte ihr schon vorgekaut, dass sie erst wieder kommen sollte, wenn sie wusste, was sie wollte. Dieses blöde Antwort-Finden Spiel war ihr langsam wirklich zuwider! Sie hatte ihre Antworten und die hatte sie auch Satrek gegeben. Nur weil der olle alte Kerl keine Lust hatte, sie weiter auszubilden, war das ja wohl kaum ihr Problem. Vielleicht sollte der sich mal fragen, ob er überhaupt noch Padas ausbilden wollte. Aber ne, sie sollte Fragen beantworten und sich jetzt auch noch Gedanken darüber machen, dass ihr eine bescheuerte Vision begegnet war, die sie auch nur dumm angemacht hatte. Als würde sich nicht ständig jeder über sie lustig machen! Satrek tat das und alle anderen auch. Ständig machte jemand Witze auf ihre Kosten und glaubte, dass sie blöd genug war, dass nicht zu erkennen. Hatte Radan getan, hatte Alisah getan und Satrek tat das immer wieder.
Sie wollte eine Jedi werden. Das wusste sie. Das hatte sie Satrek gesagt. Nur eben auch, dass sie jetzt noch niemanden ausbilden wollte. Nur offenbar begriff Satrek überhaupt nicht, um was es Siva ging. Nämlich um weit mehr, als Verantwortung. Die Zabrak wusste, dass ein Meister Verantwortung hatte und, was ja auch im Wort steckte: Antworten. Aber eben die hatte sie nicht auf all ihre Fragen. Was damals auf Corellia passiert war, war unvergessen. Siva war Zeuge davon geworden, wie wenig sie gegen die Sith hatte ausrichten können und zu was diese Personen in der Lage waren. Und sie sollte jemandem so etwas aussetzen? Vor der Dunkelheit beschützen und vor sich selbst? Als wär das eine einfache Aufgabe!

Seufzend betrat die junge Zabrak also das Schiff und trug das dringende Bedürfnis in sich, mal nicht unter Leuten, sondern völlig für sich alleine zu sein.
So suchte sie sich ein Plätzchen auf dem Schiff, um sich dort auf dem Boden niederzulassen. Den gelben Kristall hielt sie dabei in ihren Händen und starrte ihn oder sich, oder eben beides an. Und dabei hing sie tatsächlich ihren ganz eigenen, vielleicht etwas trübsinnigen, sicher nicht naiven Gedanken nach.

Weltraum - Hyperraum - Route von Ilum nach Lianna - YT-2400 "Wind" - Brücke – John- in der Nähe Siva




OCC: PNs bitte NUR an Keebo. Dann bekomm ich das auch mit :kaw:
 
[Unbekannte Regionen | Hyperraum | von Metellos nach Ilum | T-6-Shuttle White Dwarf | Cockpit] Nen-Axa

Die Reise war überraschend unkompliziert verlaufen, obwohl sie so extrem lang war. Nen-Axa hatte den größten Teil der Galaxie durchquert, und nicht auf einer geraden Linie, sondern in einer Vielzahl von einzelnen Hyperraumsprüngen, wobei ihn viele von seinem Ziel eher weggeführt als ihn näher heran gebracht hatten. Doch nur so war es möglich gewesen, einen direkten durchflug durch den imperialen Raum zu vermeiden - ein Risiko, das er selbst dann nicht ohne Not auf sich genommen hätte, wenn es zuhause keine zwei kleinen Kinder gäben, die im schlimmsten Fall ohne Vater aufwuchsen. Denn der Arcona befand sich nicht auf einer wichtigen Mission im Auftrag des Ordens, von seinem Erfolg hingen nicht die Geschicke der Galaxie ab, und er musste das Risiko nicht gegen das Wohl der Allgemeinheit abwägen. Die Reise diente einzig und allein der Selbstfindung. Sie rechtfertigte es nicht, sich unnötig der Gefahr einer Gefangennahme durch das Imperium auszusetzen. Und schon gar nicht rechtfertigte sie es, durch einen Bruch der Grenzen den Frieden zu gefährden, der kürzlich zwischen der Neuen Republik und dem Imperium geschlossen worden war. Das war eine Situation, an die man sich erst noch gewöhnen müsste, und Nen-Axa konnte nur hoffen, dass sie lange genug anhalten würde, um eine Gewöhnung überhaupt zu ermöglichen.

Er hatte Strecken gewählt, die ihn durch den Outer und Mid Rim an den imperialen Grenzen vorbei geführt hatten. Mehrmals hatte er anhalten müssen, nicht nur um den nächsten Sprung zu berechnen, sondern auch um Treibstoff und Vorräte aufzunehmen oder sein Kartenmaterial zu aktualisieren, doch nie hatte er sich länger aufgehalten als nötig. So rasch es der Klasse-1-Hyperantrieb seines Shuttles erlaubte, war er bis hinunter auf den Corellian Run geflogen. Diese Route, die dank des erfolgreichen militärischen Vorstoßes zugleich eine Schneise durch das feindliche (oder jetzt: benachbarte) Gebiet darstellte, hatte ihn bis Coruscant gebracht. Der Sprung in dieses System war bisher der spannendste Teil der langen Sternenfahrt gewesen. Er hatte beim besten Willen nicht gewusst, was ihn dort erwarten würde, und mit allen Gefahren des Universums gerechnet. Doch er hatte einen Zustand vorgefunden, der seine Bedenken rasch zerstreut hatte. Zumindest vom Weltraum aus hatte die ehemalige Hauptwelt der Neuen Republik noch frühere Thronwelt des ersten Imperators und davor der Sitz des alten Senates einen friedlichen Eindruck auf ihn gemacht. Er hatte keine imperialen Schiffe und keine Anzeichen für Kampfhandlungen gesehen. Die republikanische Flotte hatte sich Mühe gegeben, das hohe Verkehrsaufkommen zu kontrollieren, in dem sein kleines, unscheinbares Schiff einfach untergegangen war. Er hatte eigentlich vorgehabt, sich den Offizieren zu offenbaren und um deren Schutz zu bitten, doch dann hatte Nen-Axa erkannt, dass die Anonymität ihm größere Sicherheit bot. Die White Dwarf fiel unter den tausenden anderen Frachtern, Shuttles, Kurieren und Personentransportern in diesem System so wenig auf wie ein Baum im Wald. Kurze Zeit hatte er sich dem Drang ausgesetzt gesehen, einen Zwischenstop einzulegen und einen Blick auf die ehemalige Heimatwelt der Jedi zu werfen, womöglich einer der ersten zu sein, die ihren Fuß in den Tempel setzten. Doch er hatte darüber nachgedacht, was ihn dort wohl erwarten würde, und war zu dem Schluss gekommen, dass es nichts Schönes sein würde. Der Tempel befand sich höchstwahrscheinlich in schlimmem Zustand und auch in anderen Teilen Coruscants gäbe es wohl unendlich viel zu tun. Wenn er einmal dort landete, würde es sehr schwierig sein, den Pflichten, die sich ihm aufzwangen, den Rücken zu kehren und seine Reise wie geplant fortzusetzen. So war es in gewisser Weise ein egoistisches Motiv, das ihn dazu brachte, wegzusehen und weiterzufliegen. Er hatte sich an die offiziellen Flugkorridore gehalten, das System einmal durchkreuzt, ohne dabei näher als nötig an den graubraunen, von Billiarden Lichtern erhellten Planeten heranzufliegen, und dann einen Kurs nach Metellos eingeschlagen.

Dieser violette Planet, der um eine gleichnamige Sonne kreiste, war fast ebenso dicht besiedelt wie Coruscant, von dem er nicht weit entfernt war. Es handelte sich um einen bedeutenden Absatzmarkt für Nahrungsmittel und Luxusgüter, zugleich um einen Produzenten von Hochtechnologie und Dienstleistungen. Doch Nen-Axa hatte wenig Interesse daran. Für ihn war das System nur aus einem Grund wichtig: Es war der beste Ausgangspunkt für eine Reise nach Ilum. Denn von hier aus, so wusste er, konnte ein machtsensitiver Pilot einen Kurs für einen einzigen Sprung zu dem weit entfernten Punkt in den unbekannten Regionen ermitteln, wo sonst Dutzende von einzelnen, gefährlichen Sprüngen und komplizierten Berechnungen nötig gewesen wären. Vermutlich war das der Grund, warum die Jedirätin Ahna Rigby dafür gesorgt hatte, dass auch diese Welt in den Schoß der Neuen Republik zurückkehrte. Für die Jedi bedeutete dieser direkte Weg zu einem ihrer größten Heiligtümer eine enorme Erleichterung. Bis vor kurzem wäre das nicht ohne Lebensgefahr möglich gewesen, denn Metellos war sicherlich von einer starken Garnison imperialer Truppen geschützt worden, aber diese hatte sich mittlerweile aufgelöst und zurückgezogen. Auch dieses System wartete darauf, dass republikanische Flottenteile kommen und die Kontrolle übernehmen würden. Bis dahin blieb es in einer Art anarchischer Zwischenwelt. Für den Jediritter bedeutete das freie Fahrt zu seinem nächsten Sprungpunkt. Dabei ließ er sich, wie er es sich von einigen Ordensmitgliedern hatte beschreiben lassen, ganz von der Macht leiten. Er deaktivierte die Navigationssysteme, die Kommunikation und alle Sensoren bis auf die, die seiner unmittelbaren Sicherheit dienten. Dann lehnte er sich in das Sitzpolster zurück, schloss die Augen und legte die Hand locker an die Steuereinheiten. So versenkte er sich durch kontrollierten Einsatz seiner Meditationstechniken in eine Trance, verdrängte alle ablenkenden Gedanken und konzentrierte sich nur noch auf zweierlei: Auf seinen Wunsch, Ilum zu erreichen, und seine Bereitschaft, sich den Weg dorthin vertrauensvoll von der Macht weisen zu lassen. Ohne richtig zu wissen was er tat, steuerte er das Shuttle zu einem Punkt in der Nähe des vierten Orbits, lenkte es auf einen bestimmten Vektor, beschleunigte und drückte den Hebel für den Hyperantrieb. Es war ein blinder Sprung ohne Computerunterstützung, sogar ohne das Kartenmaterial zu konsultieren. So etwas tat ein Pilot sonst selbst unter akuter Lebensgefahr, schweren Drogen und Gedankenkontrolle durch unbekannte Mächte nicht. Es war extrem riskant, einfach drauflos zu springen, ohne zu prüfen, was sich alles im Weg befand. Aber der Arcona spürte, dass es richtig war. Er befand sich auf dem direkten Weg zu seinem Zielort. Ilum lag in gerader Linie vor dem Bug der White Dwarf und mit jeder Minute kam er ein paar Lichtjahre näher.

Diese letzte Etappe der Reise verbrachte Nen-Axa fast völlig in Meditation. Er bereitete sich auf diese Weise auf das vor, was er auf Ilum tun wollte: Zu sich selbst und ein paar Antworten finden. Dass er sich außerdem auf die Suche nach einem neuen Lichtschwertkristall machen wollte, war dabei nur eine Nebensächlichkeit. Viel wichtiger war es ihm, mit den bohrenden Fragen fertig zu werden, die seit einiger Zeit sein mentales Gleichgewicht störten. Dazu wollte er sich für eine Weile in die unbewohnte Abgeschiedenheit eines der größten Heiligtümer zurückziehen, die es in der Galaxis gab. Ganz allein mit sich, seinen Gedanken und der Macht. Er wollte ein Maß an Vesenkung und Ergebenheit erreichen, an das er sich bisher nur zaghaft herangetastet hatte, und das bereitete er vor, indem er schon die Flugzeit für Atem- und Entspannungsübungen sowie für philosophische Betrachtungen nutzte. Schließlich wusste er, dass er sein Ziel erreicht hatte. Den Annäherungsalarm konnte man nicht deaktivieren, doch er erwachte aus seinem Ruhezustand, bevor das schrille Pfeifen ertönte, das ihn vor einer Masse direkt voraus warnte. Seine Krallenhand griff nach dem Hebel und zog ihn langsam zurück. Die Geräusche des Hyperantriebs wurden tiefer und verstummten schließlich. Das blaue Wabern des Hyperraums verblasste und zerriss dann in tausend Splitter, die sich zu einem dichten, unbekannten Sternenhimmel formten.

Unter ihm lag Ilum, eine wunderschöne Welt in Weiß, Hellgrau und Eisblau, umgeben von einem blassen Ring, der im Licht der Sonne Asar schimmerte. Nen-Axa war noch nie hier gewesen und dennoch hatte er das Gefühl, nach hause zu kommen - obwohl sich sowohl das Äußere Ilums wie auch die dortigen Lebensbedingungen von seiner Heimatwelt Cona stärker unterschieden als Tatooine von Mon Calamari.


»Endlich am Ziel!« seufzte er mit zufriedenem Lächeln. »Nun kann die eigentliche Reise beginnen.«

Er lenkte das halbmondförmige T-6-Shuttle in die Atmosphäre der heiligen Welt hinab. Und wieder verließ er sich bei der Auswahl des richtigen Kurses und Landeortes allein auf seine Beziehung zur Macht.

[Unbekannte Regionen | Ilum-Sytem | Anflug auf Ilum | T-6-Shuttle White Dwarf | Cockpit] Nen-Axa
 
[Unbekannte Regionen | Ilum-Sytem | Anflug auf Ilum | T-6-Shuttle White Dwarf | Cockpit] Nen-Axa

Obwohl Nen-Axa nach seinem Gefühl flog, warf er hin und wieder einen Blick auf die Karte, um zu sehen, wohin es ihn führte. Daher wusste er, dass es ihm die richtige Richtung wies. Die White Dwarf näherte sich einem Punkt ganz in der Nähe des Eingangs zu den größten und prachtvollsten Kristallhöhlen des Planeten. Zumindest waren sie das einmal gewesen, bevor Janem Menari und seine Schergen sie angegriffen und teilweise zerstört hatten. Der Arcona wusste, dass sie nur teilweise wiederhergestellt worden waren und weit davon entfernt waren, im alten Glanz zu erstrahlen. Doch den genauen Zustand der Anlagen kannte er nicht. Die Neugier war groß, sie endlich mit eigenen Augen zu sehen. Er verspürte einen regelrechten Drang, sofort nach der Landung das Shuttle zu verlassen und sich draußen umzusehen. Doch er widerstand ihm.

Als die Landestützen der White Dwarf den Boden berührten, wirbelten Triebwerke und Repulsorantrieb so viel Schnee und feine Eiskristalle auf, dass es einen regelrechten White-Out gab. Außer Weiß war nichts zu sehen. Der Jediritter hatte keine Chance, sich die Umgebung anzusehen, bevor sich der gefrorene Staub wieder gelegt hatte. Also blieb er im Cockpit sitzen, wie er es seit dem Beginn der Reise fast durchgehend tat. Einige Minuten dauerte es, bis die Luft klar geworden war - so lange wurde seine Geduld noch auf die Probe gestellt. Dann sah er die Landschaft von Ilum vor sich liegen. Das halbmondförmige Shuttle stand auf einem Plateau inmitten einer vereisten Gebirgslandschaft. Schroffe Felsen, die zu steil waren als dass der Schnee auf ihnen liegen bleiben konnte, stachen schwarz aus diesem hervor und boten einen starken Kontrast zu dem ansonsten fast ununterbrochenen Weiß. Der Himmel war bewölkt, aber hier und da stach ein helles, kaltes Eisblau zwischen den hellgrauen Wolken hervor. Es waren die einzigen Farbkleckse in einem stimmungsvollen Gemälde aus Schwarz und Weiß. Natürlich konnte Nen-Axa mit seinen Facettenaugen keine Details der Umgebung ausmachen, er sah nur unscharfe Konturen und Farb- und Helligkeitsunterschiede, doch das war für ihn so völlig normal, dass er nicht das Gefühl hatte, etwas zu verpassen. Sein Wärmesinn ergänzte die Wahrnehmung kaum, denn für ihn herrschte dort draußen fast völlige Dunkelheit: Es gab kaum etwas, das Infrarotstrahlung abgab. Nur durch die Wolkenlöcher drangen blasse Wärmestrahlen von der fernen Sonne und glitzerten im Schnee, bevor sie von ihm geschluckt wurden. Noch nie hatte der so etwas gesehen. Es war die erste Eislandschaft, die er mit bloßen Augen sah. Als Wechselwarmer hatte er eine natürliche Abneigung gegen die Kälte, dennoch gefiel ihm der Anblick Ilums auf Anhieb. Wieder musste er dem Drang wiederstehen, die Rampe hinunter zu steigen und sich umzusehen. Doch das wäre ohne gründliche Vorbereitung viel zu gefährlich gewesen.

Nen-Axa ging zuerst in den hinteren Teil des Schiffes, um sich umzuziehen. Direkt auf seine dicke, borkige Haut zog er die Thermokleidung, die er mitgebracht hatte. Sie isolierte nicht nur - das hätte nicht ausgereicht, um ihn lange vor Verkühlung zu schützen. Der Anzug verfügte über eine kleine Energiezelle und über eingewebte Heizdrähte, die ihn warm halten sollten. Draußen waren es kaum zwanzig Grad unter Null - ein Humanoider hätte das als unangenehm empfunden, aber keine großen Probleme deswegen gehabt, weil sein Körper selbst genug Wärme produzierte, um ihn funktionsfähig zu halten. Ein Arcona jedoch hatte diesen biologischen Vorteil nicht. Mit jedem Atemzug würde er unweigerlich Wärme abgeben, die er nicht aus eigener Kraft wiederherstellen konnte. So würde seine Körpertemperatur rasch abfallen, bis er nach kurzer Zeit körperlich und geistig erstarren würde, um dann machtlos auf den baldigen Kältetod zu warten. Nur die Thermokleidung und der transportable Heizstrahler, den er mitgebracht hatte, konnten ihn davor bewahren. Deshalb überprüfte er beide mehrfach, bevor er sich hinaus in das fremde Element Schnee wagte - ein Aggregatszustand, den Wasser auf seiner Heimatwelt nur im Labor erreichte.

Er legte seinen Jedimantel über und setzte dann den Rucksack mit Proviant und Ausrüstung auf. Er hatte gewissenhaft dafür gesorgt, alles dabei zu haben, was er für einen längeren Aufenthalt in den Höhlen brauchte, ohne dass er zwischendurch zum Schiff zurückkehren musste. Dieses sollte nicht als Basis und Wohnraum dienen: Indem es ihn hierher gebracht hatte, hatte es seinen Zweck erfüllt, bis er die Heimreise antrat. Der Arcona stieg die Rampe hinab, die sich hinter ihm wieder schloss, und ohne sich nochmals nach der White Dwarf umzusehen, stapfte er in Richtung des Höhleneingangs. Rasch bemerkte er, dass das Gehen im Schnee mit nichts verglichen werden konnte: Nicht mit Sand, Staub, Erde oder Schlamm. Das Material gab unter seinen gefütterten Stiefeln nach und komprimierte sich mit leisem Knarren, bis es so dicht war, dass es ihn trug. Das war ein sonderbares Gefühl, an das er sich erst noch gewöhnen musste. Doch davon abgesehen, dass er das Stapfen als sehr anstrengend empfand, kam er gut voran und die Kälte beeinträchtigte ihn nicht. Er erklomm den Kamm eines Hügels und blickte von dort in ein Tal, an dessen gegenüberliegender Seite eine steile Felswand aufragte. Dort musste sich der Eingang zu den Höhlensystemen befinden.

Es dauerte länger als gedacht, das Tal zu durchwandern. Eine Stunde oder etwas mehr musste er dafür aufwenden und nach dieser Zeit spürte er die Kälte deutlich an den Füßen, den Fingern und im Gesicht - überall dort, wo seine Haut nicht von dem beheizten Gewebe des Schutzanzugs bedeckt war. Besonders seine Atemwege wurden von der Kälte angegriffen, doch daran musste er sich wohl gewöhnen, wenn er für einige Zeit hier bleiben wollte. Seine schlechte biologische Anpassung an kaltes Wetter war einer der Gründe, weshalb seine Meisterin Eleonore sich dagegen entschieden hatte, ihn als Padawan mit hierher zu nehmen und seine erste Kristallsuche lieber auf dem ungefährlicheren Ossus stattgefunden hatte. Doch nun musste er solche Entscheidungen für sich selbst treffen und das Risiko alleine tragen. Als er aber vor dem Eingangsportal des Kristallhöhlentempels stand, wusste er, dass es die richtige Wahl gewesen war.

Das Tor hatte kein Schloss und keinen automatischen Öffnungsmechanismus: Es musste mit der Macht bewegt werden. Darauf hatten Jedi wie sein Freund Durk Falconer, mit denen er in Vorbereitung dieser Reise gesprochen hatte, ihn vorbereitet. Er konzentrierte sich also auf seinen Wunsch, in den Tempel eingelassen zu werden, hob seine Hände und bewegte sie zu den Seiten des Tores, während er die Macht fließen ließ. Die Torflügel in Bewegung zu setzen, fiel ihm überraschend leicht. Sie schienen so beschaffen zu sein, dass sie seine Bemühungen von sich aus unterstützten und nur eines sanften Impulses bedurften, um sich zu öffnen. Andernfalls hätte es einiger Anstrengung bedurft, um die tonnenschweren Platten zu bewegen, doch die Erbauer hatten Vorsorge getroffen und falls dieses Tor beim Angriff Menaris beschädigt worden war, hatte man es offensichtlich wiederhergestellt.


›Eine merkwürdige Vorstellung, dass dieser heilige Ort von den Sith entweiht worden sein soll‹dachte Nen-Axa.›Alles sieht so rein und unberührt aus. Ich bin sicher, dass der Schnee das Seine dazu beiträgt. Trotzdem muss man sich fragen, welche Vorkehrungen getroffen wurden, um so einen Angriff in Zukunft zu vermeiden. Und welche Überraschungen die Sith vielleicht zurückgelassen haben.‹

Insbesondere der letzte Gedanke war ein wenig beunruhigend. Die Angreifer hatten seinerzeit die Anlagen schwer beschädigt, aber nicht irreparabel zerstört. Ihnen musste klar gewesen sein, dass Jedi kommen und versuchen würden, ihr Heiligtum wiederherzustellen. Wäre er ein blutrünstiger, rücksichtsloser Sith, so hätte er Sprengvorrichtungen, Selbstschussanlagen oder Kampfdroiden zurückgelassen, um den verhassten Todfeinden einen heißen Empfang zu bereiten.

»Ich sollte mich schämen!« sagte er laut. »Mit solchen Gedanken werde ich dieses Tor nicht durchschreiten!«

So blieb er vorerst wo er war. Er holte eine Decke aus dem Rucksack, legte sie in den Schnee und hockte sich im Lotussitz darauf. Die Kälte und die ungewöhnliche Umgebung machten es nicht leichter, seine innere Mitte zu finden, aber er spürte, wie stark die Macht an diesem Ort war und konzentrierte sich allein auf sie. Auf ihre helle Seite. Erst als er die düsteren Gedanken verdrängt und Frieden in sein Wesen Einzug gehalten hatte, erhob er sich und durchschritt das breite Portal.

[Ilum | Gebirgslandschaft | Kristallhöhlen | Eingangshalle] Nen-Axa
 
[Ilum | Gebirgslandschaft | Kristallhöhlen | Eingangshalle] Nen-Axa

Als Nen-Axa seinen Krallenfuß, der in einem dick gefütterten Stiefel steckte und trotzdem langsam kalt zu werden begann, über die Schwelle des Kristalltempels setzte, fand er sich an einem durch und durch friedlichen Ort wieder. Er sah die Anzeichen dafür, dass die Sith einst versucht hatten, die Höhlen zu zerstören. Schäden an den Säulen und Statuen, eingebrochene Bögen und von der Decke herabgestürzte Felstrümmer kündeten davon. Es war bis dato offenbar nicht gelungen, alle Schäden und damit alle Spuren der Fremdeinwirkung zu beseitigen. Dennoch schien sich der gewaltsame Eingriff nur in der Architektur und Einrichtung, nicht aber in der Aura der hoch aufragenden Halle niedergeschlagen zu haben. Der Jediritter spürte, wie die Macht rings um ihn pulsierte. Sie war kraftvoll wie an kaum einem anderen Ort, den er bisher besucht hatte. Die Jedibasis auf Lianna hatte diese Ausstrahlung nicht. Der ehemalige Wohnsitz der Jedi-Eremitin Va'alii Thinos, den er auf Cona besucht hatte, kam ihm zumindest nahe, erreichte aber nicht diese Intensität.

Es war erstaunlich: Ilum war eisig und lebensfeindlich. Es gab wahrscheinlich auf dem ganzen Planeten nicht so viele Pflanzen und Tiere wie auf einem winzigen Hundert-Quadratkilometer-Stückchen von Welten wie Endor, Mon Calamari oder Coruscant. Dennoch pulsierte hier die Macht, die von vielen mit Lebenskraft gleichgesetzt und in direkten Zusammenhang mit biologischer Vielfalt gestellt wurde, in besonderer Intensität.


›Ein erstes Rätsel, über das nachzudenken sich lohnen würde‹, dachte Nen-Axa.

Doch bevor er daran denken konnte, über philosophische Fragen zu meditieren, musste er sich zunächst einrichten. Grundvoraussetzung dafür war wiederum, sich einen Überblick zu verschaffen. So ging er zunächst im Tempel herum, ließ die wilde Schönheit dieses frostigen Ortes auf sich wirken und warf einen Blick selbst in die entlegensten Winkel, um böse Überraschungen zu vermeiden und gute nicht zu verpassen. Er fand, dass die Zugänge zum eigentlichen Höhlensystem bis auf einen frei waren. Dort schimmerten die Kristalle in farbiger Pracht, größtenteils in Blau und Grün. Der Jedi verspürte eine gewisse Versuchung, sich sofort auf die Suche nach einem neuen Stein für sein Lichtschwert zu machen, doch das war nicht der eigentliche Grund seines Hierseins und er war entschlossen, sich an den ursprünglichen Plan zu halten, sofern dieser sich nicht als Fehler erwies oder er den Eindruck gewann, dass die Macht etwas anderes für ihn vorgesehen hatte. So drang er zunächst nicht tiefer in die finsteren Gänge aus Fels und Eis ein, sondern kehrte in die Halle zurück, um sich für einen mehrtägigen oder -wöchigen Aufenthalt vorzubereiten.

Für sein Lager suchte er sich eine Stelle aus, die möglichst windgeschützt war, auch wenn das Eingangsportal offenstand. Wenn er ein Mindestmaß an Wärme erzeugen wollte, um sich den Aufenthalt erträglicher zu machen und der Kältestarre vorzubeugen, benötigte er einen Platz, an dem möglichst wenig Luftaustausch stattfand, denn er konnte unmöglich die ganze Halle heizen. Er entschied sich letztlich für eine Wandnische, die von einer umgestürzten Säule halb versperrt wurde, so dass sie maximalen Schutz bot. Dort stellte er sein Gepäck ab und fegte dann mit einem Tuch Staub und Schnee beiseite. Auch Eiszapfen, die von der Decke hingen, brach er ab: Wenn sie schmolzen, würde das Tauwasser seine bescheidene Unterkunft nass machen. Als das verhindert war, breitete er die gefütterten, beheizbaren Decken und den Schlafsack zu einem Lager aus. Daneben plazierte er den Heizstrahler, den er mitgebracht hatte, und schaltete ihn ein - auf eine geringe Stufe, denn der Brennstoffvorrat sollte möglichst lange reichen. Schließlich wusste Nen-Axa noch nicht, wie lange er auf Ilum bleiben würde. Anschließend verteilte er in dem kleinen Wohnraum noch ein paar nützliche Alltagsgegenstände wie Lampe, Essgeschirr und Proviant. Obwohl er bisher keine Hinweise darauf gefunden hatte, dass außer ihm irgendwelche Lebewesen in den Tempel eingezogen waren, achtete er darauf, dass die Behälter mit den Lebensmitteln gut verschlossen waren. Ausreichende Haltbarkeit war durch die Kälte gewährleistet.

Während der Heizstrahler seine Arbeit machte, schlenderte der Arcona noch einmal in der Höhle herum. Er bewunderte die ungewöhnliche Architektur, die künstliche mit natürlichen Elementen auf harmonische Weise verband. Er staunte über die Schönheit der glitzernden Kristallformationen aus Eis und buntem Stein. Und vor allem ließ er die Kraft dieses Ortes auf sich wirken. Dann kehrte er in seine Nische zurück und nutzte den kleinen Heizkörper, um ein bescheidenes Mahl und etwas Trinkwasser aufzuwärmen. Schließlich rollte er sich in die Heizdecken ein: Seine Füße und Hände waren mittlerweile unangenehm kalt geworden und er hatte das Bedürfnis, sie und seinen ganzen Körper zu wärmen. Nach dem langen Flug, der anstrengenden Wanderung durch die Eislandschaft und der Erkundung des Tempels war er müde; der Schlaf übermannte ihn, kaum dass ihm wärmer geworden war.


[Ilum | Gebirgslandschaft | Kristallhöhlen | Eingangshalle | Lager in einer Wandnische] Nen-Axa
 
[Ilum | Gebirgslandschaft | Kristallhöhlen | Eingangshalle | Lager in einer Wandnische] Nen-Axa

Dank der Kälte und der ungewohnten Umgebung schlief Nen-Axa nicht gut. Er wachte immer wieder auf, sah sich nach Gefahren oder Problemen um und kontrollierte, ob die Heizung noch wie vorgesehen ihren Dienst tat. Sie arbeitete gut, aber da sie viel zu klein und leistungsschwach war, um das gesamte Gebäude zu erwärmen, erreichte auch seine kleine, halbwegs geschützte Wandnische keine wirklich angenehmen Temperaturen. Noch während dieser Nacht wurde ihm klar, dass er für die Dauer seines Aufenthaltes mit einer signifikant niedrigeren Körpertemperatur leben musste, als nötig gewesen wäre, um seine komplette körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu gewährleisten. Geringere Geschwindigkeit, verlangsamte Reaktionen und reduzierte Körperkraft waren die Folge. Allerdings stand nicht zu erwarten, dass eines davon sein Vorhaben hier wirklich beeinträchtigen würde. Er rechnete nicht mit Kämpfen oder ähnlich bedrohlichen Situationen. Dennoch: Da er auf diesem Planeten allein und auf sich gestellt war, missfiel ihm der Gedanke, nur eingeschränkt leistungsfähig zu sein.

Nach dem vierten Erwachen traf er den Entschluss, dass er nun genug Schlaf bekommen hatte beziehungsweise dass es ihm keine zusätzliche Erholung verschaffen würde, liegenzubleiben und sich noch einmal umzusehen. Er schälte sich aus den Heizdecken und kroch aus der Mauernische hervor, um seine Glieder zu recken. Die kältebedingte Steifheit, die sich trotz aller Vorkehrungen in seine Glieder geschlichen hatte, verging dadurch nicht. Aber wenn es auf diesem Niveau blieb, glaubte er, es eine ganze Weile auf Ilum aushalten zu können.

In unmittelbarer Nähe seines Heizgerätes ließ er sich nieder. Er faltete die Beine im Lotussitz - wegen der dicken Kleidung und Stiefel war das nicht ganz einfach, doch es gelang und war schließlich nicht unbequem. Bevor er den Rücken durchdrückte und die Hände auf die Knie legte, zog er noch eine Decke über sich. Als er die Augen schloss, bemerkte er, dass die eisige Umgebung eine Besonderheit mit sich brachte, die seiner Meditation entgegen kam: Er hatte zwar Lider, um seinen Blick abzudunkeln, aber nichts, was sein Temperatursinnesorgan ausschalten konnte. So ›sah‹ er mit der Knolle in der Mitte seines Gesichts, die viele fälschlicherweise für eine Nase hielten, auch dann, wenn er seine Augen geschlossen hatte. Die infrarote Silhouette eines Menschen oder eines Tieres konnte eine gewisse Ablenkung darstellen. Doch hier, in der einheitlichen Kälte der Kristallhöhlen, empfing er auch mit diesem Sinn nur ›Dunkelheit‹, solange er mit dem Rücken zur Heizung saß. Es war fast absolut still, finster und kühl. Eine Umgebung also, die ihn von der Außenwelt, von allem Störenden, abschnitt und es ihm so ermöglichte, den Blick nach innen zu richten. Nicht nur deshalb war es grundlegend anders als jede Übung dieser Art, die er bisher auf Lianna oder anderen Welten durchgeführt hatte.

Es dauerte nicht lange, bis Nen-Axa einen Zustand erreichte, in dem Raum und Zeit keine Rolle mehr spielten. Die Macht war stark an diesem Ort und er fühlte sich ihr ständig verbunden. So gelangte er bald an einen Teil seines Bewusstseins, an dem er sich selbst betrachten konnte. Seine Wünsche, Sorgen, Ängste, Träume - alles, was seinen Charakter ausmachte - lag nun vor ihm und bildete eine Barriere, die sein Weiterkommen erschwerte. Er nahm sie als Hunderte von Stimmen wahr, die auf ihn einredeten und durcheinanderriefen. Sie stellten ihm Fragen, auf die er keine Antwort hatte, forderten ihn auf, Dinge zu tun, erinnerten an besonders schöne oder besonders schreckliche Erlebnisse seiner Vergangenheit. Hinter ihnen lag die Ruhe, nach der er meist suchte, wenn er zu meditieren begann. Er bemühte sich in solchen Fällen, die Stimmen zum Schweigen zu bringen, sich von ihnen nicht irritieren zu lassen. Sie sollten ihn nicht daran hindern, den Frieden zu finden, nach dem er suchte. Deshalb ließ er sie kraft seines Willens verstummen und ging dann weiter, an den Ort, an dem sie ihn nicht mehr erreichen können.

Nicht jedoch dieses Mal. Er wollte sie nicht ausblenden, seine Emotionen und die Abgründe seiner unterbewussten Erinnerung nicht verdrängen. Im Gegenteil. Er suchte nach Antworten - diese konnte er in der Ruhezone jenseits der Stimmen bekommen. Doch das war erst der zweite Schritt. Nur wenn er sich darüber klar wurde, welche Zweifel und Probleme tatsächlich an ihm nagten, wo die Ursachen für seine Unsicherheit und Unschlüssigkeit lagen, konnte er nach Lösungen suchen. Der Weg der Selbstfindung, den er gehen wollte, begann nicht mit den Antworten, sondern mit den richtigen Fragen. Und die, das wusste er, konnte er nur hier bekommen.


[Ilum | Gebirgslandschaft | Kristallhöhlen | Eingangshalle | in Meditationshaltung neben einem Heizstrahler] Nen-Axa
 
[Ilum | Gebirgslandschaft | Kristallhöhlen | Eingangshalle | in Meditationshaltung neben einem Heizstrahler] Nen-Axa

Abseits allen Zeigefühls und weltlicher Lasten wie Hunger, Kälte und Müdigkeit saß Nen-Axa da und lauschte auf die Stimmen in seinem Innern. Er erforschte die zugleich vertraute und verwirrende Welt seiner Erinnerungen. Dabei kamen Bilder und Gefühle hoch, von denen er gar nicht gewusst hatte, dass sie noch in ihm steckten. Erlebnisse, an die er seit Jahren nicht gedacht hatte. Sorgen und Ängste, von denen er geglaubt hatte, dass sie längst überwunden wären. Alter Schmerz, aber auch Momente größter Freude. Eine unbestimmte Zeit lang sah er sich diese Bilder aus der neutralen Perspektive eines Betrachters an: Sie liefen wie ein Holodrama mit plötzlichen Schnitten und undurchschaubarer Handlungslinie vor ihm ab. Doch irgendwann begannen die Eindrücke plastischer, greifbarer zu werden. Er schien sich nun nicht neben, sondern mitten im Geschehen zu befinden, die Szenen tatsächlich noch einmal zu erleben, Orte erneut zu besuchen, Träume noch einmal zu träumen. Und schließlich schienen die Figuren lebendig zu werden. Es war, als könnten sie ihn wahrnehmen, und dann begannen sie, auf ihn zu reagieren. Er wusste nach wie vor, dass sie nicht wirklich hier waren; dass er sich auf Ilum befand und eine geistige Reise in sein Innerstes unternahm. Aber mit den Gestalten, die sein Unterbewusstsein erzeugte, konnte er interagieren wie mit lebenden Personen. So führte er eine Unterhaltung mit seinen Eltern - mit seiner Vorstellung von ihnen - darüber, wie ihr früher Tod den Verlauf seines Lebens beeinflusst hatte. Mit einer Freundin, die er vor seiner Frau kennengelernt hatte, sprach er darüber, weshalb ihre Beziehung nicht gehalten hatte. Es folgte ein interessanter weltanschaulicher Disput mit seiner alten Lehrerin Eleonore und Meister Yeedle. Und dann begegnete er plötzlich einer kleinen, pelzigen Gestalt: Lerameé. Sie saß in seinem "wilden Garten", dem von Grün überwucherten Innenhof einer Industrieruine im Herzen von Lola Curich. Dort hatte er das erste Gespräch mit ihr geführt, bevor sie sein Padawan geworden war. Sie hockte dort auf einem moosbedeckten Betonbrocken. Ihr Botenschmetterling flatterte um ihren Kopf herum.

»Wollt Ihr Euch zu mir setzen, Meister?« fragte sie lächelnd, als sie ihn kommen sah. Ihr drolliges Gesicht mit den großen Augen strahlte die Freundlichkeit aus, die er an ihr vom ersten Augenblick an geschätzt hatte.

»Gern«, sagte er und ließ sich neben ihr nieder. »Aber dein Meister bin ich nicht mehr.«

»Warum eigentlich nicht?« fragte sie.

Die Frage überraschte ihn, denn das wusste Lerameé doch mindestens so gut wie er. Aber dann erinnerte er sich, dass er nicht wirklich auf Lianna war und dass es die Frage war, die er sich selbst immer und immer wieder stellte. Wieso hatten seine Padawane ihre Ausbildung so rasch wieder abgebrochen?

»Das fragen wir uns die ganze Zeit. Seit du nach Maridun zu deiner Familie zurückgekehrt bist.«

»Aber damit gebt Ihr Euch die Antwort doch bereits?«

»Was meinst du damit?«

»Ich bin in meine Heimat und zu meiner Familie zurückgekehrt. Ihr wisst doch selbst, wie wertvoll die Familie ist. Ich hatte mein ganzes Leben lang nichts anderes gesehen als Maridun - und dann plötzlich kam ich von dieser idyllischen, grünen Welt nach Lianna. Unter lauter Fremde, Tausende Lichtjahre von zuhause entfernt. Um ein völlig neues Leben anzufangen, von dem ich noch nicht wusste, wohin es mich führen würde. Ist es so erstaunlich, dass ich mit dieser Entscheidung haderte und den Wunsch verspürte, umzukehren?«

»Nein, ist es nicht«, erwiderte Nen-Axa zögernd. »Das wäre nur versändlich. Aber es wäre zu einfach, diese naheliegende Antwort als die ganze Wahrheit zu akzeptieren. Sie beantwortet nicht, ob genug getan wurde, damit du dich auf Lianna heimisch fühlen kannst. Ob wir genug getan haben, um dich auf den Weg der Jedi vorzubereiten.«

Die imaginäre Lerameé streckte die Hand aus und Jah'nia landete auf ihrem Zeigefinger.

»Stimmt, es wäre ziemlich einfach. Aber manchmal sind die einfachen Antworten trotzdem die richtigen. Ihr hattet das Gefühl, dass ich mich wohl fühlte, als ich meine Heimat wieder sah, nicht wahr?«

»Ja. Du wirktest glücklich.«

»Es gab auch keine Anzeichen dafür, dass ich dort nicht gut aufgehoben wäre. Meine Familie war froh, dass ich zurückgekehrt war, und ich war es auch. Ich hätte noch genug Gelegenheit gehabt, meine Entscheidung zu ändern, bis Ihr wieder abgeflogen seid, doch das habe ich nicht getan. Was also ist falsch daran?«

Auf diese Frage hatte Nen-Axa keine direkte Antwort. Daher schwieg er, bis die Lurmen fortfuhr:

»Ihr wolltet immer Padawane ausbilden, Meister. Habt Ihr Euch je die Fage gestellt, warum Ihr das tun wollt?«

»Um das Wissen, das mir geschenkt wurde, weiterzugeben«, antwortete er. »Die Jedi haben uns einen ganz neuen Lebensweg eröffnet. Sie haben uns Halt und ein Ziel gegeben, die uns zuvor gefehlt haben. Diese Chance wollte ich auch anderen geben.«

»Also ging es nie um Euch selbst? Um das Ansehen, das damit einher geht, erfolgreich einen Jediritter ausgebildet zu haben? Oder um die Möglichkeit, dadurch zum Meister ernannt zu werden? Um den Einfluss und die Privilegien, die man als Mitglied des Rates geniest?«

»Nein, niemals! Um so etwas ging es mir nie!«

»Also hattet Ihr stets vor allem mein Wohl im Sinn.«

»Ja. Und ich weiß, was du nun sagen willst. Wir sollen nicht darüber nachdenken, was du vielleicht geworden wärst, sondern uns einfach darüber freuen, dass du mit deinem jetztigen Leben glücklich bist. Aber wir wissen auch, dass du nicht wirklich Lerameé bist, sondern nur ein Teil meines Unterbewussseins. Du versuchst, mein Gewissen zu beruhigen; dabei kannst du gar nicht wissen, ob sie wirklich glücklich ist.«

»Man hat dir oft geraten, deine Gefühle zu erforschen und dir sowie der Macht zu vertrauen«, antwortete die imaginäre Lurmen mit einem ruhigen, weisen Lächeln.

»Angenommen, wir würden das akzeptieren und uns darüber freuen, dass Lerameé weiß, wo sie wirklich hingehört. Was ist mit Krazark? Er hatte kein Ziel, als er uns verlassen hat, kein Zuhause und keine Perspektive. Bei ihm hatte ich wirklich nicht den Eindruck, dass er in ein glückliches Leben aufbricht.«

Diese Frage beantwortete nicht Lerameé, sondern Krazark Shaat selbst. Der Tusken mit der gruseligen Maske saß neben Nen-Axa im Gras, als wäre er schon die ganze Zeit dort gewesen. Während er sprach, flatterte Jah'nia zu ihm herüber und setzte sich kurz auf seine Schulter, bevor sie wieder weiter flog.

»Das stimmt. Ich hatte keine Perspektive. Ich hatte sie nicht als ich zum Orden kam und auch nicht, als ich ihn verlassen hatte. Hättet ihr mir eine geben können, Meister?«

»Ja!« antwortete Nen-Axa. »Der Jedi-Orden kann Halt geben, kann helfen, einen neuen Sinn im Leben zu finden. Das haben wir selbst erlebt! Wenn du uns nur mehr Zeit gegeben hättest, Krazark... Du hättest ein neues Zuhause finden können!«

»Denkt Ihr denn, dass der Orden der geeignete Ort für ein Individuum mit meiner Vorgeschichte ist? Für den Abkömmling einer Kriegersippe, aufgewachsen mit einer Kultur voller blutiger Rituale, dominiert vom Recht des Stärkeren? Zege geworden von der Ermordung der eigenen Familie, danach jahrelang in Sklaverei bei Tossa dem Hutt, dessen Grausamkeit Ihr selbst erleben durftet...«

»Das klingt, als sollten wir dir die Schuld geben«, widersprach er dem imaginären Tusken. »Aber du kannst nichts für deine Vergangenheit.«

»Ihr ebenfalls nicht.«

»Es hat schon andere gegeben, die aus ähnlich schrecklichen Verhältnissen kamen und dennoch bei den Jedi Halt gefunden haben. Dank der Hilfe des Ordens und ihrer Lehrmeister fanden sie Frieden und konnten große Jedi werden.«

»Die gab es zweifellos. Aber wie viele andere gab es, denen das nicht gelungen ist? Die niemals die nötige Ruhe fanden, um die Macht zu erforschen, oder die sogar der dunklen Seite verfielen?«

»Willst du damit sagen, wenn wir dich... wenn wir Krazark ausgebildet hätten, wäre er ein dunkler Jedi geworden?«

Das Abbild des Padawans zuckte mit den Schultern.

»Das kann keiner wissen. Aber Fakt ist doch, dass ich nicht in den Orden kam, weil ich es für das Richtige hielt. Ich teilte die Ideologie und die Ziele der Jedi nicht. Es war mehr ein Hilferuf, der Wunsch danach, aufgehoben und behütet zu sein. Eine lange Flucht vor der eigenen Vergangenheit endlich beenden zu können. Meint Ihr, das waren die richtigen Motive, um ein Jedi zu werden?«

»Es waren dieselben Motive wie bei mir selbst!«

»Dann seid Ihr vielleicht auch aus den falschen Gründen Jedi geworden«, behauptete der imaginäre Krazark Shaat.

Die Worte trafen Nen-Axa schwer.


»Dann sollten wir uns wohl eher die Frage stellen, ob wir selbst beim Orden richtig sind?«

»Das steht wohl kaum zur Debatte«, verneinte der Tusken. »Daran hattet Ihr seit Jahren keinen Zweifel mehr, selbst in den schlimmsten Stunden nicht. Aber ich hatte sie. Genau wie Ihr hatte ich einen Meister, der viele Fragen stellte und zum Denken anregte. Ihr habt mich immer wieder angehalten, darüber nachzudenken, ob ich wirklich bereit bin für ein Leben im Dienst an der Gesellschaft. Ob ich Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft zu meinen Prinzipien machen möchte.«

»Wir haben dich damit unter großen Druck gesetzt.«

»Ja. Aber Ihr würdet es wieder tun.«

»Diese Fragen sind wichtig. Wer nicht dazu bereit ist, sein eigenes Wohl unter das Anderer zu stellen, wird immer an der Bruchkante zur schwarzen Seite stehen.«

»Warum seid Ihr dann nicht zufrieden mit der Antwort, die ich Euch gegeben habe?«

»Heißt das, ich soll mich darüber freuen, dass Krazark die Ausbildung nicht beendet hat, weil er es aus den falschen Gründen und im falschen Geist getan hätte? Das scheint wieder die einfachste Antwort zu sein.«

»Und wieder muss das nicht hießen, dass es die falsche ist.«

Durch Krazarks Maske und die Stoffbandagen konnte man seine Gesichtszüge nicht sehen, doch Nen-Axa war sicher, dass er lächelte. Sein Blick fiel hinüber auf Lerameé, und sie erwiderte das Lächeln.

»Wir werden darüber nachdenken müssen«, murmelte der Arcona.

»Das tut Ihr gerade, Meister«, antwortete Lerameé.

»Im Moment rede ich mit zwei Stimmen in meinem Unterbewusstsein. Warum sollte ich euch vertrauen?«

»Weil Ihr Euch selbst vertrauen müsst«, behauptete die Lurmen. »Sonst könntet Ihr auf gar nichts mehr vertrauen.«

Und Krazark fügte hinzu:

»Wahrer Glaube, wahres Vertrauen und wahre Überzeugung sind immer im Unterbewusstsein zuhause. Ihr könnt weiter versuchen, sie zu verleugnen, indem Ihr Euch weigert, sie in Euer bewusstes Ich vordringen zu lassen. Aber wenn Ihr das wolltet, warum solltet Ihr dann hier sein?«

Bevor er darauf antworten konnte, wachte Nen-Axa auf. Er blinzelte in die finstere Kälte des Kristallhöhlentempels und brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Ein schriller Ton hatte ihn geweckt. Dieser stammte von seinem Heizstrahler und sollte ihn warnen, dass der Brennstoffvorrat sich bald erschöpfen würde. Sehr, sehr schwerfällig wandte der Arcona sich zu dem Gerät um. Seine Glieder fühlten sich steif an und seine Muskeln gehorchten seinem Willen kaum. Trotz aller Vorkehrungen war Kälte in seinen Körper geschlichen. Mühsam rutschte er näher an den Brenner heran und kontrollierte die Anzeigen. Tatsächlich standen sie auf Reserve.

»Das kann doch nicht sein«, murmelte er. Da seine Zunge ebenso schwerfällig war wie der Rest seines Körpers, lallte er wie ein Betrunkener. »Die Energie hätte für eine volle Woche reichen sollen!«

Er schleppte sich zu seinem Gepäck und kramte nach dem Chrono. Es bestätigte einen erstaunlichen Verdacht: Der Heizstrahler hatte keine Fehlfunktion; der Brennstoffvorrat war voll gewesen und hatte sich nich schneller als erwartet erschöpft. Nen-Axa hatte tatsächlich acht Tage und Nächte lang vor ihm gekauert, ohne zu essen, zu schlafen oder ein Glied zu bewegen. Eigentlich hätte er nun totkrank sein müssen, dem Verdursten nahe. Seine Muskeln sollten angefangen haben, zu degenerieren, so dass er gar nicht mehr in der Lage wäre, sich zu bewegen, ohne von Krämpfen geschüttelt zu werden. Aber die Zeit war während der Meditation beinahe spurlos an ihm vorübergegangen, abgesehen davon, dass seine Körpertemperatur trotz aller Vorkehrungen um beinahe zehn Grad gefallen war. Er hatte offenbar einen Zustand der Trance erreicht, der tief genug war, um... ja, was eigentlich?

›Vielleicht war es eine Heiltrance‹, mutmaßte er stumm, während er sich mit steifen Fingern abmühte, einen neuen Brennstoffbehälter in den Heizkörper einzusetzen. ›Ein Zustand nicht nur geistiger, sondern auch körperlicher Verbindung mit de Macht. Wir wissen, dass es das gibt: Andere Jedi versetzen sich während langer Reisen in diesen Zustand und können dann für eine beachtliche Weile auf Essen, Wasser und Schlaf verzichten. Doch es ist das erste Mal, dass wir es selbst erleben.‹

Er klappte den Heizstrahler wieder zu und drehte seine Leistung auf volle Stufe. So nah wie möglich rückte er heran. Eine reifüberzogene Decke legte er nur über seine Schultern und den Rücken: Die Vorderseite sollte die wärmende Strahlung ungehemmt aufnehmen können. Sein Blick schweifte auf die Stein- und Eiswände ringsum, die im Infrarotlicht funkelten und leuchteten. Für eine Weile genoss er einfach den Anblick - sein Geist fühlte sich leer an, ebenfalls eine Nebenwirkung der Kälte. Erst als ihm wärmer wurde, kamen auch Hunger und Durst auf und er suchte nach seinen Vorräten. Essen konnte er sofort, aber Wasser musste er erst auftauen. Mit dem heißen Tee, der durch seine Kehle rann und ihn auch innerlich erwärmte, kehrten seine Lebensgeister zurück.

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Nen-Axa konnte es kaum fassen, wieviel Zeit während seiner Meditation vergangen war. Er hatte vorgehabt, sich nur für einige Stunden zu versenken, doch irgendwie hatte die Sache sich verselbständigt. Aber nicht auf eine besordniserregende Weise. Er hatte nicht den Eindruck, dass etwas schiefgegangen war. Im Gegenteil: Er freute sich darüber, dass es ihm gelungen war, sich so intensiv in sich zu kehren. Denn dazu war er ja schließlich nach Ilum geflogen. Er hatte es geschafft, alle äußeren Einflüsse und Störungen nicht nur für eine kurze Zeit, sondern für eine ganze Woche völlig zu vergessen und Raum und Zeit so konsequent zu ignorieren, dass nur noch Platz für das gewesen war, was sich in seinem Innern befand. All das, was er sonst häufig verdrängt und diesmal absichtlich nach außen gekehrt hatte. Wenn er nun rekapitulierte, was er in seiner eigenen Gedankenwelt alles erlebt hatte, dann kam es ihm allerdings nicht mehr komisch vor, dass darüber acht Tage vergangen waren. Es waren die Träume und Gedanken von Wochen, die durch seinen Geist gezogen waren - mit ihm als Beobachter und als aktivem Teilnehmer.

Nun grübelte er intensiv über das nach, was ihm dort begegnet war. Diesmal mit dem bewussten Teil seines Geistes, der in der Trance teilweise in den Hintergrund gerückt war und die Aktion den Bildern überlassen hatte, die sein Unterbewusstsein erschaffen hatte. Erscheinungen, die ihn zum Nachdenken angeregt hatten. Er hatte tatsächlich auf alle Fragen, die ihm auf der Seele gebrannt hatten, eine Antwort bekommen. Nun musste er noch entscheiden, ob es die richtigen gewesen waren. Dabei versuchte er, allen Szenen die gleiche Wertigkeit einzuräumen, doch das misslang gründlich. Seine Gedanken schweiften immer wieder zu der letzten Vision, zu Lerameé und Krazark, seinen beiden ehemaligen Padawanen. Das imaginäre Gespräch mit ihnen hatte den Kernpunkt seiner derzeitigen Probleme berührt: Seine Unsicherheit, die dadurch entstanden oder zum Vorschein gekommen war, dass es ihm nicht gelungen war, sie im Orden zu halten. Ihm war klar, dass er nicht wirklich in Kontakt mit den beiden gestanden hatte: Es hatte keine telepathische Verbindung zwischen ihnen geherrscht. Sie waren Repräsentationen seiner Erinnerung und seiner Gedanken gewesen und insofern hatten sie ihm eigentlich keine ganz neuen Wahrheiten vermitteln können, sondern nur etwas, das er bereits gewusst hatte. Allerdings war es ihm teilweise nicht wirklich bewusst gewesen. Insbesondere ihre letzte Ermahnung gab ihm zu denken: Glaube und Überzeugung stammten aus dem Unterbewusstsein. Das war eine sehr schlichte Wahrheit. Man konnte lange nach Grundsätzen leben, von denen man sich einredete, dass sie richtig und wichtig waren; doch ob man wirklich glaubte, konnte man nicht entscheiden, das kam aus dem Inneren. Dasselbe galt für Vertrauen: Man konnte beschließen, Bedenken beiseite zu wischen, aber solange es keine innere Überzeugung gab, dass man jemandem wirklich vertrauen konnte, würde man sich ihm nie vollständig öffnen. Nun hatten die imaginäre Lerameé Bar'jaraka und der ebenso eingebildete Krazark Shaat ihn veranlasst, diese Wahrheit auch im Umkehrschluss zu betrachten. Sie hatten behauptet, er wisse im Innersten längst, was die Gründe für den Verlust der beiden Schüler waren; der Versuch, eine Schuld bei sich selbst zu finden, sei eine Entscheidung seines bewussten Ich, die nichts mit seinen echten Ansichten zu tun hätte. Es klang einleuchtend. Aber, wie er auch schon den beiden Abbildern ›gesagt‹ hatte, irgendwie zu einfach. Genau so würde auch ein ›innerer Schweinehund‹ reden, der nichts anderes vorhatte, als sein Gewissen zu beruhigen.

Nen-Axa drehte sich im Kreis, das wurde ihm bewusst. Diesen musste er durchbrechen. Und das, so wurde ihm nach einer Weile klar, konnte er nicht hier auf Ilum tun. Er hatte seine Antwort bekommen - nun musste er lernen, sie umzusetzen und nach ihr zu leben. Das konnte nur in der Praxis geschehen. Seine Erlebnisse in seinem Innern hatten ihm den Impuls gegeben, den er brauchte, um sich aufzuraffen. Er wollte nach Lianna zurückkehren und sich erneut den Aufgaben eines Jedi-Ritters stellen. Denn in diesem Punkt war er völlig einer Meinung mit den Repräsentationen seines Unterbewusstseins: Er zweifelte nicht im Mindesten an seiner Entschiedung, sein Leben dem Orden und seinen Prinzipien zu widmen.

Noch an diesem Tag begann Nen-Axa zu packen. Es gefiel ihm auf Ilum trotz des lebensfeindlichen Klimas, und er hätte sich auch vorstellen können, mehr Zeit hier zu verbringen. Er fragte sich zum Beispiel, ob es ihm gelingen würde, abermals eine so tiefe und lange Trance zu erreichen, aber er war der Meinung, dass er so etwas nicht nur aus Neugier ausprobieren sollte. Vielleicht kehrte er eines Tages hierher zurück, wenn es neue Fragen gab, die ihm auf der Seele brannten. Nur eines wollte er noch tun: Er war unter anderem auch hierher gekommen, um einen neuen Lichtschwertkristall zu suchen. Sobald er seine sieben Sachen zusammengeräumt hatte, wollte er sich in die Höhlen aufmachen. Er verstaute seinen Proviant (von dem er fast nichts benötigt hatte), das Chrono und ein paar weitere Kleinigkeiten wieder im Rucksack und rollte den dick isolierten Schlafsack und die Heizdecke wieder ein. Dann griff er nach der Matte, auf der er während seiner Meditation gesessen hatte. Sie war, ebenso wie alles andere, staubig und mit kleinen, glitzernden Eiskristallen überzogen, die entstanden, wenn sein Atem in der kalten Höhlenluft kondensierte und dann gefror, oder wenn eine Windbö feinen Schnee durch die Ritzen des Gemäuers blies. Daher schüttelte er sie kräftig aus, bevor er sie zusammenfaltete.

Plötzlich vernahm er ein leises Klimpern. Er bückte sich, um nachzusehen, was ihm heruntergefallen war. Mit bloßem Auge sah er nichts und auch sein Wärmesinn konnte nichts feststellen. Aber er sah das kleine Objekt, auf das er sich nun konzentrierte ohne zu wissen was es war, in der Macht. Seine Krallen scharrten über den Boden und hoben dann einen kleinen, harten Gegenstand auf. Er hielt ihn gegen das Licht und wischte die Staubschicht ab. Es handelte sich um einen Kristall von unregelmäßiger Form, der im Schein der Lampe fuchsiafarben blitzte.


»Erstaunlich!« sagte er, als ihm bewusst wurde, dass er während seiner achttägigen Meditation direkt neben oder sogar auf diesem Stein gesessen hatte.

Der Arcona giff in seinen Rucksack und holte den Lichtschwertgriff hervor, den er konstruiert hatte. Rein vom Augenmaß her passte der Stein in die Kristallkammer.


»Das kann wohl kaum ein Zufall sein«, murmelte er.

Er konzentrierte sich auf das kleine, pinkfarbene Objekt und tastete mit der Macht danach. Ihm war, als würde es zu schwingen beginnen, als es in Resonanz mit seinem Geist trat. Sofort spürte er die energetische Verbindung zwischen sich selbst und dem Stein. Es war das gleiche Gefühl wie damals auf Ossus, wo er seinen ersten Lichtschwertkristall gesucht und gefunden hatte. Sein Erstaunen wurde nicht geringer, aber die Zweifel schwanden. Man sagte, auf Ilum fand nicht der Jedi den Stein, sondern der Stein den Jedi. Genau das schien sich nun ereignet zu haben - noch bevor er überhaupt bewusst zu suchen begonnen hatte.

Der Jediritter setzte sich erneut in Lotoshaltung nieder, diesmal auf den nackten, kalten Steinboden. Selbst durch die dicke Isolierung der beheizten Kleidung begann dieser sofort, ihm die Körperwärme abzusaugen. Doch er ließ sich davon nicht irritieren. Erneut kontrollierte er seine Atmung, seinen Puls und dann seine Gedanken. In der Linken hielt er den Stein, in der Rechten den Lichtschwertgriff. Diesen ließ er nun los, so dass er vor ihm in der eisigen Luft des Kristalltempels schwebte.


»Der Kristall ist das Herz der Klinge.
Das Herz ist der Kristall eines Jedi.
Der Jedi ist der Kristall der Macht.
Die Macht ist die Klinge des Herzens.
Alles ist miteinander verflochten.
Der Kristall, die Klinge, der Jedi.
Wir sind eins.«


So rezitierte er das alte Mantra, während er durch die Macht feine Impulse gab, um das Gehäuse seiner neuen Waffe zu öffnen. Die einzelnen Komponenten glitten heraus wie an unsichtbaren Fäden und rotierten langsam um eine nicht vorhandene Achse. Die Kristallkammer schob sich auf und zwischen den Haltespangen entstand ein Hohlraum von mehreren Zentimetern. Nun erhob sich auch der pinkfarbene Stein von der Linken des Arcona. Er schwebte zu den Bauteilen des Schwertes und glitt zwischen sie, in die Kristallkammer hinein. Dann schob sich alles wieder ineinander, jeder Bestandteil des Lichtschwerts rückte an seinen Platz. Unbewusst korrigierte Nen-Axa noch ein letztes Mal die genaue Ausrichtung des Kristalls, bevor er fest in seiner Halterung arretierte. Dann schob sich mit leisem, schleifendem Geräusch auch das zweiteilige Gehäuse wieder zusammen und vollführte eine halbe Umdrehung, womit es sich fest verriegelte.

Nen-Axa öffnete die Augen und griff nach der Waffe. Sie war eiskalt wie die Umgebung, doch sie fühlte sich gut an in seiner Hand. Er hatte den beigefarben lackierten und gummierten Griff nach seiner nichtmenschlichen Anatomie gebaut: Das war ihm bei diesem Schwert weit besser gelungen als bei seinem ersten. Doch es fühte sich nur deshalb so richtig an, weil es nun fertig war. Durch das Transparistahlrohr, aus dem er die Kristallkammer gebaut hatte, sah er den Stein blitzen. Die Waffe war nun vollständig, so wie auch er sich nach dem Besuch in diesem Tempel etwas vollständiger fühlte als zuvor. Ohne länger zu zögern, drückte er auf den Aktivierungsknopf. Mit lebhaftem Zischen erwachte die Waffe zum Leben. Ein weißer Strahl, umgeben von einer grellen, magentafarbenen Aura formte die Klinge. Sie war schlank und ebenmäßig, brannte stabil und flackerte kaum. Wenn er sie bewegte, entstand das charakteristische Brummen, und als er probeweise einen Steinbrocken, der noch von der Beschädigung des Tempels herrührte, durchschnitt, gleißte sie hell auf und ließ das Gestein glühen und spritzen. Die Waffe funktionierte perfekt.


Nun hielt ihn tatsächlich nichts mehr auf Ilum. Dass die Steinsuche so rasch abgeschlossen war, nahm er als Zeichen, dass er hier keine Zeit vertrödeln sollte. Er packte sich dichter in seine isolierende Kleidung und schulterte sein Gepäck, bevor er das breite Tor öffnete und den eisigen Wind einließ. Ohne noch einmal zurück zu schauen, trat er hinaus in die Schneelandschaft, um zu seinem Shuttle zurückzuwandern.

[Ilum | Gebirgslandschaft | Rückkehr vom Kristalltempel zur White Dwarf] Nen-Axa
 
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Weltraum Republik, Hyperraum, auf dem Flug von Coruscant nach Illum auf der “Wirbelsturm”: Meisterin Kestrel, Ribanna, Q`Tahem und Sarissia


Es war schön, ein Lob von der Meisterin zu hören. Sie hätten gut recherchiert. Q`Tahems Wissen über die gefährlichen Tiere auf Illum könnte ihnen vor Ort sehr hilfreich sein. Aber Kestrel versicherte, dass die Tiere eher Einzelgänger wären und man nicht von Massen reden könnte. Das war beruhigend, fand Ribanna. Gefahren hatten schon auf Coruscant genug gelauert! Sie dachte an die Rasenden und das Virus. Sie würde etwas mehr Ruhe begrüßen. Im Weltraum war es ruhig! Sie fanden genug Zeit zum Holoschach. Die Spielfiguren waren drollig und animiert. Die Spielregeln überblickte Ribanna nicht sofort, doch anfangs bekam sie Hilfe von allen und da sie oft genug spielten, gab es genug Übung, dass am Ende Ribanna durchsah. Leider gewann sie nicht ein einziges Mal. Die Anderen waren zu stark.

Ribanna hatte zusammen mit Q`Tahem immer gemeinsam Küchendienst. Sie waren schnell ein eingespieltes Team. Ribanna hatte an der Mädchentempelschule kochen gelernt. Jedes Mädchen konnte auf Chalacta kochen. Zumindest ein wenig! Einmal kochten sie eine Reispfanne. Sie schnippelten allerlei rein. Ein anderes Mal versuchten sie eine Pizza zu machen. Sie schmeckte lecker und war rasch aufgegessen. Man konnte mit Gewissheit sagen, dass sie gelungen war. Auch ihre Sandwiches konnten sich sehen lassen. Das Chaos danach bewältigten die Zwei auch Hand in Hand. Fix waren sie immer fertig.


Abends war Ribanna verhaltener, wenn Q`Tahem das Schlafzimmer betrat. Er schlief genau neben ihr. Er schlief zwar nicht mit ihr in einem Bett, aber er schlief wie sie unten und im Bett gegenüber. Anfangs drehte sie sich beschämt schnell weg und zog die Bettdecke bis weit über die Ohren, obwohl Kestrel und Sari kein Problem damit hatten und immer noch lange nicht müde waren. Doch langsam legte sich die Scheu und Verlegenheit. Sie erzählten und erzählten bis tief in die Nacht. Man konnte gar nicht anders und musste zuhören oder gar mitreden, bis einen der Schlaf mit aller Gewalt übermannte. Oft kam es zum Thema Thearterra, auch tagsüber, da konnte Ribanna ja nicht mitreden, dafür erfuhr sie eine Menge. Die Drei hatten irre viel erlebt. Es war ein Wunder, dass sie noch lebten. Die Drei waren Eis und Schnee gewöhnt, denn dort gab es einen Eistempel. Ribanna war die Einzige, die keine Ahnung von Eis, Kälte und Schnee hatte. Manchmal nervte sie das!

Die Zeit verging wie im Fluge, fand Ribanna. Und schon befanden sie sich im Landeanflug. Kestrel flog selbst, was ihr Ribannas Bewunderung einbrachte. Eine weiße Kugel erwartete sie. Ribannas Herzschlag beschleunigte sich beim Anblick des weißen Planeten. Sie war freudig aufgeregt. Sie landeten mitten im weißen Pulverschnee.


Sie sollten sich warm anziehen. Endlich konnte Ribanna ihre neu erworbenen Winterklamotten, die ersten ihres Lebens, anziehen. Sie fand sich sehr schick darin! Für alles gewappnet, nahm sie auch ihren Outdoor- Rucksack mit. Voller Vorfreude auf etwas Neues ging sie zur Rampe. Ein eisiger kalter Hauch kam ihr entgegen und nahm ihr fast den Atem. Langsam ging sie hinunter und lief zum ersten Mal in den Schnee. Er knirschte unter ihren weißen Stiefeln. Sie bückte sich, zog den Handschuh aus und griff zaghaft zu. Er war so kalt. Er schmolz auf ihrer Haut. Ihre Finger wurden rot und eisig kalt. Schnell zog sie ihren Handschuh wieder an. Sie lächelte die Drei an. Sie hatten Ribanna natürlich beobachtet.

“Man bekommt ziemlich schnell kalte Finger! Meine Göttin, es gibt so viel davon! Schnee, so weit das Auge sehen kann!”,

sagte sie schwer beeindruckt. Weiter hinten konnte man die Höhlen erkennen. Die Felsen glitzerten. Die Kristalle! Die Sonne tauchte alles in ein goldenes Licht. Kestrel sprach gerade das aus, was Ribanna auch fand, dass es einfach wunderschön aussah. Wenn das ihre Freundinnen auf Chalacta wüssten, dass sie auf einem Schneeplaneten war!


Ilum, in der Nähe der Kristallhöhlen: Meisterin Kestrel und ihre Padawane: Q’Tahem, Ribanna, Sarissia
 
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[Hyperraum / Flug nach Illum / „Wirbelsturm“ / Gemeinschaftsraum] mit Kestrel, Ribanna und Sarissia

Auch wenn es gut tat ein Lob für die Recherche bekommen zu haben, so wusste der Nautolaner, dass es unabdingbar sich über den Planeten und die Lebewesen dort zu informieren. Bei der ersten Mission auf Thearterra hatte er alles etwas zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Er hatte all die Gefahren auf einer Mission viel zu salopp genommen. Thearterra hatte ihn schon sehr viel gelehrt.
Er war sehr froh, dass die Wesen dort nicht zu häufig vorkamen. Auf einer Welt, wo hauptsächlich Schnee und Eis war, war die Populationsdichte allgemein sicherlich auch nicht zu hoch. Die Tiere konnte sich ja nicht von Gras ernähren. Kein Wunder, dass es also vermehrt Fleischfresser auf Illum gab… Es war auf jeden Fall sehr gut, dass sie, wie es aussah, diesmal eine relativ gefahrlose Trainingsreise hatten. Er freute sich sehr auf den legendären Planeten der Jedi!
Den restlichen ersten Tag verbrachten die vier Jedi damit gegeneinander Holoschach zu spielen. Auch wenn Q’Tahem das Spiel kannte, so hatte er noch nie wirklich gegen andere gespielt. Dennoch kannte er von Spielen auf den Märkten von Ga'bur auf Glee Anselm einige Züge. Seine Meisterin stellte sich als eine wahrlich talentierte Holoschachspielerin heraus und der Nautolaner konnte noch einige Züge hinzulernen. Schnell entwickelte er eine gewisse Leidenschaft für das Spiel. Er freute sich, als er es schaffte einmal gegen seine Meisterin zu gewinnen, jedoch hatte er das Gefühl, dass sie ihn hatte gewinnen lassen.
Die drei Tage lang wechselten sich die Vier jeweils mit dem Küchendienst ab. Der Nautolaner war sehr froh, dass er mit Ribanna eine sehr talentierte Köchin hatte. Er selbst hatte sich zwar einige Kochkünste angeeignet, jedoch waren diese nun wirklich nicht gut.
Sie trainierten jeden Tag ein wenig und seine Meisterin zeigte allen einige Meditationstechniken. Sie halfen dem Nautolaner weniger als gedacht. Immer wieder schlichen sich während der Meditation Erinnerungen an den Vulkantempel in die Gedanken von Q’Tahem und wenn sie einmal da waren, dann wollten sie nicht mehr gehen. Tagsüber oder während des Trainings mit Lichtschwert oder der Macht hatte Q’Tahem genug Ablenkung, aber wenn er im Schneidersitz ruhig da saß und sonst nichts tat außer auf seine Atmung zu achten, da kamen die Erinnerungen. Seine Meisterin half ihm immer wieder und gab ihm Tipps, was das Ganze etwas besser machte, aber die Erinnerungen nicht vollständig zum Verschwinden bringen konnte. Es war eben doch, wie es seine Meisterin gesagt hatte, die Erinnerungen würde nie verschwinden und ihn prägen. Das hatten sie in der Tat getan!

Abends redeten die Vier öfter über alles Mögliche, wie zum Beispiel die Zeit vor den Jedi oder von Missionen. Wenn das Thema auf Thearterra fiel war es für Q’Tahem doch schwer, also mied er so gut wie möglich das Thema Vulkantempel oder Darth Hybris. Daher redeten sie sehr viel über den ersten Unterwassertempel oder den letzten Eistempel. Ribanna machte zu Beginn einen komisch verhaltenen Eindruck und benahm sich dem Nautolaner gegenüber in der Schlafkabine etwas komisch. Er hatte erst das Gefühl, dass sie etwas schüchtern gegenüber Männern war, jedoch gab sich das nach einiger Zeit. Er wusste nicht ganz was das zu bedeuten hatte, aber da es sich wieder beruhigte, war es ihm ziemlich egal.

Nach drei Tagen ging ein Piepen durch das Raumschiff und kündigte an, dass sie aus dem Hyperraum sprangen. Er ging zusammen mit seiner Meisterin zum Cockpit und sah durch die Frontscheibe auf den eisig weißen Planeten. Er konnte keine anderen Farben außer grau, weiß und eisblau sehen. Sein Herz machte einen erfreuten Sprung und ein riesiges Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
Seine Meisterin schickte sie alle auf ihre Plätze und sie sollten sich anschnallen.
Es holperte etwas, als sie durch die Atmosphäre drangen und ein unheimliches Rauschen war zu hören. Die hohe Geschwindigkeit des Raumschiffes und die Luft führten dazu, dass sich Flammen um das Raumschiff bildeten. Der Nautolaner wurde jedoch nur etwas nervös, denn das war völlig normal. Kurz darauf landete Kestrel das Schiff sanft und befahl anschließend, dass sie ihre Sachen wieder packen sollten. Da Q’Tahem seinen Rucksack nicht ausgeräumt hatte, musste er ihn nur holen und später anziehen. Zuvor holte er jedoch seine warme Thermotunik, die Winterstiefel und seine Handschuhe heraus und zog sie an, darüber legte er seinen Gürtel mit seinem Trainingslichtschwert und den anderen Sachen um seine Hüfte an. Auf seinen Kopf zog er noch eine Sonnenbrille, um vor der grellen Sonne zu schützen, die von dem weißen Schnee reflektierte.
Anschließend ging er voller freudiger Erwartung zur Luke und wartete auf die anderen. Als diese später Kestrel mit einem leisen Zischen öffnete, machte sein Herz einen weiteren Sprung.

Ein eisiger Wind schnitt sogleich in das Raumschiff und spielte mit den Haaren der Menschen und der Vahla. Seine Kopftentakel waren dafür zu schwer und flogen deshalb nicht im Wind.
Nichts als grellweißer Puderschnee erstreckte sich vor ihnen und der Himmel darüber war hellblau. Er fühlte sich an Rhen Var erinnert und sogleich kam ein kleines Gefühl der Geborgenheit in ihm auf, obwohl die Zeit auf Rhen Var mit viel Arbeit verbunden gewesen war.
Es war auf Illum aber genau, wie es sein Vater ihm immer beschrieben hatte. Nichts als sauberer weißer Schnee, scheinbar ohne jegliches Leben oder Zivilisation.
Ribanna war die erste, die sich aus dem Raumschiff traute. Sie zog ihren Handschuh aus und hob eine Schicht Schnee hoch. Sie war überrascht, als er schmolz und sprach verblüfft aus, dass ihre Finger kalt wurden. Er grinste schelmisch, als Ribanna sie anlächelte. Er hatte es ihr ja schon erzählt, aber wenn man es selbst erlebte war es doch etwas ganz anderes.
Seine Meisterin meinte genau das, was jedem von ihnen sicherlich gerade durch den Kopf ging: „Schön!“. Er ging nun auch die Rampe hinunter und ließ den Schnee unter seinen Stiefeln knirschen.
Nicht weit von ihnen konnte er einige Höhleneingänge sehen.


Werden wir nun in die Höhlen gehen?

, fragte er während er auf den Höhleneingang nicht weit von ihnen zeigte. Er konnte sich irgendwie nicht vorstellen, dass die Kristalle direkt vor ihnen waren, zumal seine Meisterin ja etwas von Klettern erzählt hatte. Würden sie vielleicht erst noch eine Trainingseinheit absolvieren? Vielleicht würden sie ja auch erst noch einige Tage auf den großen Schneeflächen trainieren, bevor sie letztendlich in die Höhle gingen

[Illum / Vor dem Schiff „Wirbelsturm“ / Große Schneelandschaft] mit Kestrel, Ribanna und Sarissia
 
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