[Hyperraum, „Saviin Ca'tra“ ] Paíx, Malek
Malek hörte sich die Ausführungen Paíx geduldig an, um dann aber mit einer Bestimmtheit zu antworten, die Letzteren durchaus überraschte. Paíx wollte bereits die Notwendigkeit und die herausragende Bedeutung einer Ausbildung erneut anführen, doch die Plausibilität der Argumente Maleks ließen ihn schweigen. Die Durchsetzung des Studiums auf Coruscant mit imperialer Ideologie war unbestreitbar, und Paíx würde sich hüten, Derartiges Malek zu empfehlen, wenngleich er es dem jungen Mann durchaus zutraute, sich gegen derlei Propaganda zu verwahren. Daran schloss sich aber die Frage an, ob man unter Bedingungen und Grundsätzen studieren konnte, mit denen man selbst nicht übereinstimmte, wenn das Gewissen dagegen rebellierte und sich die benötigte Identifikation nicht einstellte. Paíx würde es nicht können - und so konnte er es Malek ebenso wenig. Still dankte er der Universität Hapans dafür, von derart liberalen Credos geleitet worden zu sein, die ihn in nicht unbeträchtlichen Teilen zu dem Menschen gemacht hatten der er heute war - wobei er sich jedoch davor hütete, sich selbst als Idealfall zu erachten. Solche Selbstüberhebung war überaus angemessen, das wusste Paíx nur zu gut, diese schien ihm dann doch mehr ein Kennzeichen der Sith zu sein.
Diskutabler war sicher, ob Malek nun auf Telos, beziehungsweise Coruscant mehr lernte als in der Gegenwart von Paíx sowie den Jedi. Aber wenn es Malek so schien, würde er auch in dieser Hinsicht nicht intervenieren und vielmehr die Entwicklung des jungen Mannes eingehend beobachten, um in kritischen Augenblicken einerseits unterstützend zur Seite zu stehen, aber auch bei entsprechender Gegebenheit nachgiebig hinterfragen.
„Ich verstehe und respektiere deine Entscheidung... so möge es dann auch sein...“
Nachdem sie diese doch mit einem heiklen Hintergrund ausgestattete Thema ad acta gelegt hatten, wandte sich Malek den Datapads auf dem robusten Schreibtisch zu, um diese wie von Paíx gefordert in dessen Nähe zu levitieren. Der junge Mann entschied sich dafür, zuerst nach einem der multifunktionalen Geräte in der Macht zu tasten, um dieses dann konstant in der Luft zu halten, um diesem dann das Zweite zuzuführen. Paíx dehnte sich in der Macht aus, konzentrierte sich dabei auf seine nähere Umgebung und limitierte seine präzise Wahrnehmung auf die Ausmaße seines Quartiers. Interessiert verfolgte er das Agieren Maleks in der Macht, wie er mit erkennbarer Unbedarftheit, aber disziplinierter Konzentration die Datapads schweben ließ und sie dann durch den Raum bewegte, in gemächlicher, sowie unbeirrter Geschwindigkeit.
Schließlich ergriff Paíx sie, begutachtete sie kurz, und blickte dann zum Regal hinüber, wo ein weiteres Datapad lag. Dieses hatte er selbst mitgebracht um seine Mando'a Kenntnisse zu perfektionieren sowie sich eventuell huttisch anzueignen. Zudem waren auf dem Pad die Pläne zum Bau eines Lichtschwerts gespeichert. Behutsam tastete sich Paíx in der Macht nach vorne, ergriff es mit einem kurzen mentalen Vorstoß, und ließ es dann flugs zu ihm heran schweben. Dort ließ er es verharren, um die bisherigen Datapads in die Luft zu werfen, sie aber augenblicklich in der Macht aufzufangen - zumindest versuchte es das. Eines der Datapads konnte er auf angestrebter Höhe inne halten lassen, doch das Andere fiel etwas tiefer, als er es beabsichtigt hatte. Die Levitation hatte er in den letzten Wochen nicht gerade intensiv behandelt, und seine Schwerpunkte auch weiterhin auf Empathie und allgemeine Wahrnehmung der Umgebung gelegt.
Dann ließ er die Datapads allesamt wieder zurück auf den Schreibtisch gleiten, um nebenbei von Maleks mitgebrachten Apfel erneut abzubeißen. Als die Levitation soweit abgeschlossen war und die Pads sicher auf einer kleinen Ablage verwahrt worden waren, wandte sich Paíx wieder an Malek.
„Wie du siehst, sind es zumeist Spielereien... aber sind sie auch gute Möglichkeiten seine Fähigkeiten auszubauen...“
Just in dem Moment, als Paíx den Satz beendet hatte, und dazu übergegangen war, für Malek eine weitere Übung oder Lektion - wenn man es so nennen wollte, schließlich war Paíx keineswegs Maleks Ausbilder oder Meister, um sich den Rängen der Jedi zu bedienen - zu ersinnen, durchlief ein leichter Ruck die „Saviin Ca'tra“, und kündete von der Ankunft bei der Raumstation The Wheel, sofern nicht ungewöhnliche Komplikationen das Verlassen des Hyperraums verursacht hatten. Kurz versicherte sich Paíx, dass er bereits alles Notwenige bereits bei sich hatte, um dann mit einer vagen Geste das Zeichen zum Aufbruch zu geben. Ein kurzer Besuch des Captains, um das weitere Vorgehen prägnant zu umreißen, würde sicherlich von Vorteil sein. Sie benutzten kurz den Turbolift, um eine Etage nach oben zu kommen, und eilten dann den Gang entlang nach vorne. Unterdessen ging Paíx auf die Fragen Maleks ein.
„Wir treffen dort einen Mandalorianer... Er soll im Besitz signifikanter Informationen sein, die das Beharren Mandalores auf Unabhängigkeit stützen könnte. Doch genauere Informationen sind mir jedoch auch nicht bekannt...“
Sie erreichten letztlich die Brücke der Korvette. Captain Beviin blickte umgehend auf, ein in seiner Uniform muskulös wirkender, noch recht junger Mann. Durch die Fensterfront war die riesige Raumstation auszumachen, die in noch etwas größerer Entfernung in einer leichten Drehbewegung inbegriffen schien. Tausende Bojen umschwirrten sie, und eine immense Anzahl an Schiffen war in deren Umgebung unterwegs. Die Black Sun hatte offenbar keine Mittel gescheut, diese Raumstation zuerst aus dem Boden zu stampfen und sie dann innerhalb kürzester Zeit zu einem wahren Magneten der Unterhaltungssuchenden zu machen.
„Secretary Ordo, wir sind angekommen... in Kürze werden wir in einer der Landebuchten direkt im Leib der Raumstation landen“, erklärte Beviin.
„Bitte sorgen sie dafür, dass die beiden Piloten, die uns in ihren Jägern begleiten, ebenfalls dort Zugang gewährt wird.“
„Selbstverständlich... Derartiges hatten wir bereits angeordnet.“
Recht schnell und sicher manövriert näherten sie sich der Raumstation, bis in den unteren Regionen riesige Landebuchten auszumachen waren. Eine dieser Unterkünfte näherten sie sich, bis sie dort ohne Komplikationen aufsetzten.
„Sollen wir sie von Sicherheitspersonal begleiten lassen?“
„Nein, das wird nicht nötig sein...“, kommentierte Paíx. „Könnten sie bitte Jup Seraphim in Kenntnis davon setzen, dass ich das Schiff in Kürze verlassen werde?“
„Seraphim wurde bereits darüber vor geraumer Zeit darüber informiert... ist er ihnen etwa nicht begegnet?“ Fragend hob Beviin die Schultern an.
„Ich werde mich selbst darum kümmern...“, antwortete Paíx. „Ich denke nicht, dass unser Aufenthalt hier größere Ausmaße annehmen wird...“
„Ja, Secretary...“, meinte Beviin nickend.
Paíx und Malek wandten sich unterdessen zum Gehen, und schritten den Gang wieder entlang, um den älteren Gelehrten abzuholen, der wohl wieder in ausgiebige Studien vertieft war, und über all dies jegliches Gefühl für Raum und Zeit vermissen ließ. Doch gerade als sie zum Turbolift traten, öffnete sich dieser, und Jup stand dort in Begleitung eines Mandalorianers in Uniform. Der ältere Mann blickte soeben fragend von einem Datapad auf.
„Sie kommen also von Shogun... liegt das denn im Mandalore Sektor? Oh hallo, Mr. Hochwürden Secretary...“
Paíx verzog gespielt ungehalten das Gesicht ob der sarkastischen Anrede Jups.
„Die Klassifizierung des Personals kannst du noch später übernehmen... wir haben The Wheel erreicht...“
„Als ob ich das nicht schon längst wüsste...“, reagierte Jup gewohnt souverän, aber nicht ohne ein verschmitztes Lächeln.
Paíx ersparte sich weiteres Geplänkel, und so verließen sie ohne große Worte die Korvette, wo sie in der wirklich riesigen Landebucht bereits von einem Duros in Begleitung zweier attraktiver Twi'lek empfangen wurden.
„Willkommen auf The Wheel, dem Paradies der Unterhaltung und der Wohlbefindens... Mein Name ist Messir Towas, und ich würde Ihnen gerne diese zwei reizenden Begleiterinnen zur Seite stellen, Mr. -?“
„- Ordo, Seraphim und Noiz. Nein danke, ich denke, das wird nicht nötig sein...“, antwortete Paíx schnell, bevor Jup auf die Idee kommen würde, sich einzumischen und Ansprüche anzumelden.
„Kann ich denn sonst noch etwas für Sie tun?“, ereiferte sich der Duros.
„Wo befindet sich das Restaurant „Ithorians Paradise“?“
„Eine vorzügliche Wahl, dort bekommen Sie die besten ithorianischen Spezialitäten abseits von- “
„Wo befindet es sich?“, fiel Paíx Towas ins Wort, mit deutlicher Entschiedenheit, aber nicht, ohne eine gewisse Freundlichkeit missen zu lassen.
„Obere Promenade, Deck 24... bitte entschuldigen sie meinen Übermut... sonst noch etwas?“
„Nein danke.“
„Sollten dennoch Fragen oder Probleme auftauchen, so konsultieren sie bitte einen der Informationsstände oder einer der dafür aufgestellten Konsolen... unter Anführen Ihres derzeitigen Landeplatzes, wird Ihnen dann jeder Wunsch erfüllt werden...“
„Ich danke Ihnen.“
Während sich der Duros wieder galant mit seinen beiden Begleiterinnen entfernte, wartete das zurückbleibende Trio darauf, dass die Jedi in ihren Jägern landen würden, um dann augenblicklich gen Deck 24 aufzubrechen.
[ Wheel, Hangar ] Paíx, Jup, Malek