[ Fresia – Coromon Islands – Hill City – Hafen – Docks | mit Giselle ]
Wann hatte er eigentlich zum letzten Mal das Meer gesehen?
Als Kind war er häufiger am Meer gewesen und am Strand. Das Lieblingsreiseziel seines Vaters war stets Alderaan gewesen – eine Welt mit Bergen und Wiesen, Meer und Strand, viel Kultur zum Lernen und Gegenden zum Entspannen. Alad Wingston war ein Liebhaber der alderaanischen Kultur und wann immer er sich von seinem Schreibtisch loseisen konnte, war er mit seinem Sohn dort hingeflogen. Exodus‘ Blick verlor sich in der Weite des blauen Ozeans. Jetzt war er also wieder einmal am Meer und bisher hatte er es noch kaum richtig wahrgenommen. Die Aussicht auf Fingers Mark schien für Giselle ausreichend gewesen zu sein um ihm zu folgen – wenn auch nicht auf privater, sondern auf geschäftlicher Basis. Aber vielleicht würde ihn der vermeintliche Zauber dieser Inseln ja auch noch für sich einnehmen. Oder der Zauber seiner Begleiterin.
Exodus sah zu Giselle hinüber und nickte.
„Ja, Zeit zum Aufbruch.“
Um seine Worte zu unterstreichen, drückte er sich mit den Armen von der Mauer hoch, stand auf und sprang galant auf die großen Steinplatten der Docks zurück.
„Ich bin auch schon gespannt.“
sagte er noch der Vollständigkeit halber und auch wenn es nach einer Phrase klang, meinte er die Worte doch ernst. Sein musternder Seitenblick traf Giselle, die jetzt ebenfalls von der Mauer aufstand. In ihrer Personalakte hatte eine Sache gestanden, die ihn sehr verwundert hatte. Sie war verheiratet. Giselle Givenchy war in festen Händen. Zumindest theoretisch, denn sie war allein hier auf Fresia – offenbar gestrandet, denn ansonsten würde eine ehemalige Commander der republikanischen Flotte sicher nicht als Tänzerin in einer Bar arbeiten. Oder doch? War sie nur ihrem Herzenswunsch gefolgt? Nur wenn sie das getan hatte, wo war dann ihr Mann?
Wie waren überhaupt die Regeln in einem solchen Fall? Durfte er eine verheiratete Frau angraben? Er war schließlich auch verheiratet und wenn sie sich offen für derlei Dinge zeigte – wo war dann das Problem? Oder fühlte sie sich deshalb so verboten an - weil er tief in seinem Inneren wusst,e das es falsch war? Er war kein Mann, dem man ob seines Lebenslaufes besonders viel Ehre zuschreiben würde, auch wenn er sich selbst gerne so sah. Traf ihn da wirklich sein Ehrgefühl?
Nein, jeder war für sich selbst verantwortlich. Yuna hatte sich auch entschieden, ohne ihn zu fragen. Unwillkürlich sah er weg, blickte nach vorne zu dem Schiff und setzte sich zielstrebig in Bewegung. Giselle sollte seine grimmig zusammengezogenen Augenbrauen nicht sofort sehen. Es war ein schöner Tag, auf ihn wartete eine gute Zeit und an seiner Seite war jetzt eine neue Frau, wenn auch vorerst nur beruflich. Kein Grund Trübsal zu blasen. Exodus zwang sich zu einem Lächeln und winkte den Männern zu, die eben den Wassergleiter fertig beladen hatten. Er begrüßte sie schließlich knapp, schüttelte einmal alle Hände und betrat dann, mit Giselle in seinem Rücken, das Schiff. Der Captain folgte ihnen als letzter und startete kurz darauf den Motor, während sich Exodus sofort zur Spitze des Gleiters bewegte. Es gab ein kleines Deck, auf dem man stehen und sitzen konnte und er hatte beschlossen, die Überfahrt hier oben zu verbringen. Hoffentlich hatte Giselle keine gegenteiligen Pläne. Wobei – worüber machte er sich eigentlich Sorgen? Er war jetzt ihr Chef und wenn er Instruktionen für sie hatte, dann würde sie zuhören müssen.
„Giselle?“
sagte er sofort in unbestimmte Richtung in seinem Geschäftston, um sie zu sich zu rufen. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer des Decks und blickte zu der jungen Tänzerin, die jetzt seine persönliche Assistentin war. Wie leicht die Dinge manchmal gingen.
„Ein paar Dinge gibt es noch zu besprechen, bevor wir auf Fingers Mark eintreffen.“
Er verschränkte die Arme vor der Brust und dachte kurz nach. Was musste sie alles wissen, was gab es sofort zu tun?
„Wenn wir ankommen, wird der bisherige Projektleiter noch dort sein. Sein Name ist Bas Goarland, er ist ein Mensch. Er arbeitet schon lange für unser Unternehmen und das Projekt hier auf Fresia sollte eigentlich eine nette Aufgabe für ihn werden. Wir hatten alle nicht damit gerechnet, dass ihm der Tagesrhythmus und die Kommunikationsschwierigkeiten im Camp so sehr zusetzen. Bas wird uns dort rumführen und uns einmal auf den aktuellen Stand der Dinge bringen. Ich denke das sollte für heute das wichtigste sein: Wir müssen uns einen Überblick verschaffen und uns allen dort vorstellen. Ich weiß nicht, inwiefern Bas das Team auf unsere Ankunft vorbereitet hat. Ich würde Sie bitten, mich bei diesen ersten Inspektions- und Vorstellungsrunden immer zu begleiten. Einerseits, damit jeder sofort weiß, dass Sie ab jetzt meine rechte Hand sind und zweitens, um bei eventuellen Verständigungsschwierigkeiten sofort eingreifen zu können. Kriegen Sie das hin?“
Sein fragender Blick ruhte einen Moment auf ihr, gefährlich kurz davor, sich in ihrem Antlitz zu verlieren. Eine geschäftliche Beziehung mit dieser Frau – das würde auf Dauer harte Arbeit werden. Sie war einfach so verdammt anziehend! Ihr Sommerkleid flatterte im Wind und zeichnete die Konturen ihres Körpers nach. Er zwang sich, ihr in die Augen zu blicken.
„Natürlich müssen wir noch unsere Quartiere beziehen, aber ich denke, das wird nicht allzu lange dauern. Da es bisher keine Assistenz der Projektleitung gab, müssen wir möglicherweise ein bisschen umdisponieren, damit Sie ein eigenes Zelt bekommen.“
dachte er laut.
„Danach können wir noch eine kleine Tour über die Insel starten. Ich bin gespannt, was uns dort erwartet. Und – achja! Ich hatte es zwar schon gesagt, aber Bas ist ziemlich überfordert mit der Situation. Lassen Sie ihn nicht wissen, dass ich Ihnen das anvertraut habe. Er sollte mit Respekt behandelt werden, das hat er sich verdient.“
Schließlich stahl sich doch noch ein verschmitztes Grinsen auf seine Züge und er zuckte glucksend mit den Schultern.
„Sie sehen schon: Ich werde meine Geheimnisse mit Ihnen teilen. Nutzen Sie dieses Wissen gut. Das ist jetzt Ihr Job.“
Die Motoren des Gleiters waren mittlerweile angesprungen und langsam setzte sich das Schiff in Bewegung. Raus aus Hill City, ab zu Fingers Mark.
[ Fresia – Coromon Islands – Hill City – Meer – im Wassergleiter | mit Giselle ]
Wann hatte er eigentlich zum letzten Mal das Meer gesehen?
Als Kind war er häufiger am Meer gewesen und am Strand. Das Lieblingsreiseziel seines Vaters war stets Alderaan gewesen – eine Welt mit Bergen und Wiesen, Meer und Strand, viel Kultur zum Lernen und Gegenden zum Entspannen. Alad Wingston war ein Liebhaber der alderaanischen Kultur und wann immer er sich von seinem Schreibtisch loseisen konnte, war er mit seinem Sohn dort hingeflogen. Exodus‘ Blick verlor sich in der Weite des blauen Ozeans. Jetzt war er also wieder einmal am Meer und bisher hatte er es noch kaum richtig wahrgenommen. Die Aussicht auf Fingers Mark schien für Giselle ausreichend gewesen zu sein um ihm zu folgen – wenn auch nicht auf privater, sondern auf geschäftlicher Basis. Aber vielleicht würde ihn der vermeintliche Zauber dieser Inseln ja auch noch für sich einnehmen. Oder der Zauber seiner Begleiterin.
Exodus sah zu Giselle hinüber und nickte.
„Ja, Zeit zum Aufbruch.“
Um seine Worte zu unterstreichen, drückte er sich mit den Armen von der Mauer hoch, stand auf und sprang galant auf die großen Steinplatten der Docks zurück.
„Ich bin auch schon gespannt.“
sagte er noch der Vollständigkeit halber und auch wenn es nach einer Phrase klang, meinte er die Worte doch ernst. Sein musternder Seitenblick traf Giselle, die jetzt ebenfalls von der Mauer aufstand. In ihrer Personalakte hatte eine Sache gestanden, die ihn sehr verwundert hatte. Sie war verheiratet. Giselle Givenchy war in festen Händen. Zumindest theoretisch, denn sie war allein hier auf Fresia – offenbar gestrandet, denn ansonsten würde eine ehemalige Commander der republikanischen Flotte sicher nicht als Tänzerin in einer Bar arbeiten. Oder doch? War sie nur ihrem Herzenswunsch gefolgt? Nur wenn sie das getan hatte, wo war dann ihr Mann?
Wie waren überhaupt die Regeln in einem solchen Fall? Durfte er eine verheiratete Frau angraben? Er war schließlich auch verheiratet und wenn sie sich offen für derlei Dinge zeigte – wo war dann das Problem? Oder fühlte sie sich deshalb so verboten an - weil er tief in seinem Inneren wusst,e das es falsch war? Er war kein Mann, dem man ob seines Lebenslaufes besonders viel Ehre zuschreiben würde, auch wenn er sich selbst gerne so sah. Traf ihn da wirklich sein Ehrgefühl?
Nein, jeder war für sich selbst verantwortlich. Yuna hatte sich auch entschieden, ohne ihn zu fragen. Unwillkürlich sah er weg, blickte nach vorne zu dem Schiff und setzte sich zielstrebig in Bewegung. Giselle sollte seine grimmig zusammengezogenen Augenbrauen nicht sofort sehen. Es war ein schöner Tag, auf ihn wartete eine gute Zeit und an seiner Seite war jetzt eine neue Frau, wenn auch vorerst nur beruflich. Kein Grund Trübsal zu blasen. Exodus zwang sich zu einem Lächeln und winkte den Männern zu, die eben den Wassergleiter fertig beladen hatten. Er begrüßte sie schließlich knapp, schüttelte einmal alle Hände und betrat dann, mit Giselle in seinem Rücken, das Schiff. Der Captain folgte ihnen als letzter und startete kurz darauf den Motor, während sich Exodus sofort zur Spitze des Gleiters bewegte. Es gab ein kleines Deck, auf dem man stehen und sitzen konnte und er hatte beschlossen, die Überfahrt hier oben zu verbringen. Hoffentlich hatte Giselle keine gegenteiligen Pläne. Wobei – worüber machte er sich eigentlich Sorgen? Er war jetzt ihr Chef und wenn er Instruktionen für sie hatte, dann würde sie zuhören müssen.
„Giselle?“
sagte er sofort in unbestimmte Richtung in seinem Geschäftston, um sie zu sich zu rufen. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer des Decks und blickte zu der jungen Tänzerin, die jetzt seine persönliche Assistentin war. Wie leicht die Dinge manchmal gingen.
„Ein paar Dinge gibt es noch zu besprechen, bevor wir auf Fingers Mark eintreffen.“
Er verschränkte die Arme vor der Brust und dachte kurz nach. Was musste sie alles wissen, was gab es sofort zu tun?
„Wenn wir ankommen, wird der bisherige Projektleiter noch dort sein. Sein Name ist Bas Goarland, er ist ein Mensch. Er arbeitet schon lange für unser Unternehmen und das Projekt hier auf Fresia sollte eigentlich eine nette Aufgabe für ihn werden. Wir hatten alle nicht damit gerechnet, dass ihm der Tagesrhythmus und die Kommunikationsschwierigkeiten im Camp so sehr zusetzen. Bas wird uns dort rumführen und uns einmal auf den aktuellen Stand der Dinge bringen. Ich denke das sollte für heute das wichtigste sein: Wir müssen uns einen Überblick verschaffen und uns allen dort vorstellen. Ich weiß nicht, inwiefern Bas das Team auf unsere Ankunft vorbereitet hat. Ich würde Sie bitten, mich bei diesen ersten Inspektions- und Vorstellungsrunden immer zu begleiten. Einerseits, damit jeder sofort weiß, dass Sie ab jetzt meine rechte Hand sind und zweitens, um bei eventuellen Verständigungsschwierigkeiten sofort eingreifen zu können. Kriegen Sie das hin?“
Sein fragender Blick ruhte einen Moment auf ihr, gefährlich kurz davor, sich in ihrem Antlitz zu verlieren. Eine geschäftliche Beziehung mit dieser Frau – das würde auf Dauer harte Arbeit werden. Sie war einfach so verdammt anziehend! Ihr Sommerkleid flatterte im Wind und zeichnete die Konturen ihres Körpers nach. Er zwang sich, ihr in die Augen zu blicken.
„Natürlich müssen wir noch unsere Quartiere beziehen, aber ich denke, das wird nicht allzu lange dauern. Da es bisher keine Assistenz der Projektleitung gab, müssen wir möglicherweise ein bisschen umdisponieren, damit Sie ein eigenes Zelt bekommen.“
dachte er laut.
„Danach können wir noch eine kleine Tour über die Insel starten. Ich bin gespannt, was uns dort erwartet. Und – achja! Ich hatte es zwar schon gesagt, aber Bas ist ziemlich überfordert mit der Situation. Lassen Sie ihn nicht wissen, dass ich Ihnen das anvertraut habe. Er sollte mit Respekt behandelt werden, das hat er sich verdient.“
Schließlich stahl sich doch noch ein verschmitztes Grinsen auf seine Züge und er zuckte glucksend mit den Schultern.
„Sie sehen schon: Ich werde meine Geheimnisse mit Ihnen teilen. Nutzen Sie dieses Wissen gut. Das ist jetzt Ihr Job.“
Die Motoren des Gleiters waren mittlerweile angesprungen und langsam setzte sich das Schiff in Bewegung. Raus aus Hill City, ab zu Fingers Mark.
[ Fresia – Coromon Islands – Hill City – Meer – im Wassergleiter | mit Giselle ]