Hyperraum - an Bord der Diamantenfeuer - auf dem Weg nach Utapau
Bald müßte der Rücksturzalarm ertönen, dachte sich Mara. Dann war jetzt die letzte Gelegenheit, in Ruhe noch einen kleinen Happen zu sich zu nehmen, und sich zu sammeln. Wer weiß schon, was sie erwarten würde, sobald sie den Hyperraum verlassen hatte. Mara ging noch einmal durch ihr Schiff. Sie war froh, dass sie es geschafft hatte, sie wieder flott zu kriegen.
Nachdem Mara sich eine Ration einverleibt hatte, begab sie sich zurück ins Cockpit, gerade rechtzeitig, um den Rücksturz einzuleiten. Alles war soweit ruhig. Keine imperialen Jäger in Sicht und auch sonst weiter keine Auffälligkeiten. Mara flog unauffällig nach Utapau. Auch die Landeerlaubnis wurde ihr ohne weiteres Federlesen erteilt. Allerdings bemerkte Mara an der Stimme des Kommandopostens, dass er sich dabei nicht so ganz wohl zu fühlen schien. Vielleicht war der Publikumsverkehr hier nicht so gewünscht. Sie würde wachsam bleiben müssen.
Auf dem Planeten herrschte gedämpfte Stimmung. Die Bewohner waren nicht so freizügig, wie man hätte meinen können. Die Spuren des Krieges waren deutlich zu merken. Die Bewohner waren nervös, hatten nur wenig Zeit, blieben nicht lange stehen und unterhielten sich nur ungern mit Fremden. Mara lief eine ganze Weile durch die Stadt, kehrte in die ein oder andere Kneipe ein und erhaschte hier und da Informationen aus den Gesprächen. Hatte sie selbst gefragt, wurden die Leute nervös, drehten sich um und verschwanden ohne ein weiteres Wort zu sagen.
Nun erreichte Mara eine kleine schäbige Bar. Sie war nur spärlich beleuchtet und es roch nach Spiritus, Alkohol und Qualm. Der Barkeeper war mehr als unfreundlich und stellte Mara ohne sie zu fragen, einen Drink vor die Nase, dass es nur so aus dem Glas herausschwappte.
Du bist hier nicht willkommen, Jedi raunzte er Mara im Vertrauen zu, indem er sich dicht zu ihr herüberlehnte, dass Mara seine Fahne gar nicht ignorieren konnte. Dabei deutete er auch ein altes halb verrottetes Plakat, auf dem schemenhaft ihr Gesicht zu sehen war. Die Schrift war nicht mehr zu erkennen, aber Mara erkannte, dass es ein imperiales Plakat war, das etwa aus der Zeit des Todessterns stammte. Mara zuckte nur mit den Schultern und trank genüßlich ihren Drink, der äußerst wohlwollend zusammengebraut war.
Danach verließ sie die Bar und machte sich wieder auf den Weg. Sie wollte in die Stadthalle, sich an einem Terminal die Nachrichten ansehen und dann entscheiden, wo sie sich hinbegeben sollte. Sie brauchte auch nicht lange zu suchen, bis sie entsprechende Hinweise fand. Die Holonetnews waren leider auch nicht mehr das, was sie mal waren. Die Meldungen sind total veraltet, aber in den Klatschspalten wurde sie schnell fündig: "Jedi doch nicht vernichtet? Neuer Angriff oder nur Panikmache des Imperiums?" "Wieder neue Gerüchte von Corellia!" "Wird das Imperium Coruscant je in den Griff bekommen?"
Ein Lächeln verbreitete sich über Mara's Gesichtszüge. Nachdem sie alle Infos wieder geschlossen hatte, verließ sie das Terminal und ging noch einmal über den Stadtmarkt, um sich mit Proviant zu versorgen. Die letzten Wochen und Monate hatten ihre Ressourcen doch merklich geschmälert.
Nach einer Stunde war sie wieder im Raumhafen angekommen und fand ihr Schiff offensichtlich unversehrt vor. Sie verspürte auch keine Hinweise der Macht, dass feindliche Handlungen vorgenommen worden waren, obwohl auch im Raumhafen reichlich von diesen veralteten Flugblättern mit ihrem Antlitz zu sehen waren. Zugegebenermaßen viel ihr Gesicht zwischen den neueren Hochglanzplakaten kaum auf, aber dennoch waren die tuschelnden Massen nicht zu verkennen, die sich verstohlen umdrehten oder nervös von einem Fuß auf den nächsten traten. Offenbar hatte sich Mara äußerlich nicht so sehr verändert, wie sie selbst es gedacht hätte.
Ohne sich weiter um das Geflüster der Umstehenden zu kümmern, bestieg Mara die Diamantenfeuer und machte sich daran, sie startklar zu kriegen.
Kurz darauf erhielt sie Starterlaubnis und flog das Raumschiff in den Weltraum. Nachdem sie den Orbit hinter sich gelassen und den nächsten Sprung berechnet hatte, schob sie den Hyperantriebshebel vor und beobachtete, wie sich die Sterne in die vertrauten Linien verwandelten. Sie hatte sich einen Weg zusammengesucht, der sie zwar viele Wochen dauern würde, aber quer durch die Galaxie nicht sehr gut zurückverfolgt werden konnte. Wenn ihr Gesicht in den Köpfen der Bewohner aller Systeme noch so präsent war, dann sollte es besser sein, nicht so eindeutige Spuren zu hinterlassen. Sie wollte die Jedi nicht schon wieder unnötig gefährden. Außerdem hatte sie so genug Zeit, sich zu überlegen, wie sie auf ihrem Zielplaneten am Besten Kontakt mit den Jedi aufnehmen konnte.
Hyperraum - über Belsavis, Umgul, Zola, Cularin, Tynna nach Derra IV - an Bord der Diamantenfeuer
[OP: Weiter im Weltraum Imperium]