[Lageplatz, ?Weißes Feuer?, Brücke] Jaing, Sei'lar, Mannschaft
Als sich die ?Weißes Feuer? in nunmehr gemächlicher Geschwindigkeit an den für sie vorgesehenen Platz schob, war Ephaies kurzfristig versucht, die dahin schwindende Stärke der Republik anzuzweifeln: mächtige Giganten aus Metall schwebten um die im Mondlicht schimmernde Raumstation im Orbit Mon Calamaris. Frachtschiffe bewegten sich auf regelmäßigen Bahnen zwischen den schwimmenden Städten des Planeten, um essentielle Güter an den Docks abzuliefern, womit der Betrieb auf dieser Station nie zum erliegen kam. Staffeln aus Jägern vollzogen tollkühne Manöver und tollten wild umher - mancher Pilot schien wohl sein Pensum an Schlaf gänzlich reduzieren zu können. Dieses von regem Leben und militärischer Stärke erfüllte Bild machte eine um das Überleben kämpfende Republik schlichtweg unglaubwürdig.
Doch dem war so. Nicht, weil der Schein des Mondlichts hier trog, sondern weil Mon Calamari nur noch einer der wenigen Planeten wahr, der sich dieses regen Betriebs und derartiger Schiffskolosse erfreute. Auf vielen Planeten waren sie von imperialen Verbänden gänzlich aufgerieben worden, und trieben nunmehr als Wracks, Mahnmalen gleich, um die einstigen Hochburgen der Republik.
Das kurze Verharren der ?Weißes Feuer? und der fragende Blick des an den Navigationskonsolen sitzenden Bothans holte Jaing wieder in die aktuelle Situation des zu manövrierenden Angriffskreuzers zurück. Wenige, routinierte Befehle genügten vollkommen, um die Kreation bothanischer Schiffskunst final zum ruhen zu bringen.
In Ermangelung weiterer Anweisungen seitens der Mon Calamari zog sich Captain Sei'lar mit wenigen Instruktionen auf seine Kabine zurück. Teilen der Brücke gab Jaing augenblicklich frei, die anderen Stationen gingen noch zusammen mit ihrem mandalorianischem ersten Offizier das kontinuierlich angesammelte Datenmaterial, das den Status des ganzen Schiffes exakt festhielt, durch, um dann nach einigen Stunden ebenfalls entlassen zu werden. Es schloss sich die andere Hälfte der Brücke an, der inzwischen mit den neuesten Entwicklungen auf der Station vertraut war, und mit allerlei geselligen Anekdoten aufwarten konnte.
Nach weiteren Stunden, die sich zusehends zäh dahin zogen, denen aber der Mandalorianer mit entsprechendem stoischer Ruhe entgegen trat, später konnte sich dann der erste Offizier ebenfalls auf seine Kabine zurückziehen. Für das ausgiebige Besuchen der Station würde hoffentlich am nächsten Tag noch Zeit bleiben.
Und tatsächlich genehmigte ihnen die Flottenleitung des Planeten eine viertägige Pause, die Jaing nutzte, um einige Freunde von der Akademie zu besuchen und das Meer zu genießen. Doch viele seiner einstigen Kameraden waren ebenfalls im Einsatz in unterschiedlichsten Gebieten der Galaxie, und so waren die abendlichen Runden eher klein ausgefallen. Zeit hatte er aber auch mit der neuen Crew verbracht, denn sich in die Mannschaft einzubringen würde im Ernstfall - sollte er sie in Anbetracht von weitestgehend harmlosen Routine-Ausflügen denn einmal ereilen - von elementarer Bedeutung sein. Die Mannschaft musste dann jeden Befehl augenblicklich ohne zu zögern ausführen können, ob er nun von ihrem Captain oder eben von Jaing kommen würde.
Dennoch verspürte Ephaies ein gewisses Maß an Freude, als der vierte Tag anbrach. Er war gerade damit beschäftigt, den bewilligten Nachschub noch einmal durchzugehen, der spürbar rationiert ausfiel. Chefärztin Gella ereiferte sich angesichts fehlender Medikamente gegenüber der Versorgungsoffizierin, die jedoch nur hilflos mit den Schultern zucken konnte. Die Bereitstellung von Bacta war ebenfalls spürbar schmaler geworden.
An der davon eilenden Twi'lek Gella betrat dann jedoch Captain Sei'lar bereits früher als erwartet forsch die stille Brücke. Der Datenblock in seiner pelzigen Hand verriet dabei den baldigen Aufbruch. Die Worte Sei'lars waren kaum mehr nötig, Jaing wandte sich bereits dem Kommunikationsoffizier zu.
?Berufen sie die noch abwesenden Crewmitglieder über Comm ein und betonen sie ausdrücklich die Eile - das Glas Ale kann man auch stehen lassen...?
?Ja, Commander.?, erwiderte der Bothan monoton.
In der Tat fanden sich die noch vermissten Mitglieder recht schnell auf ihren entsprechenden Positionen ein. Die Meisten schienen sich wohl bereits auf einen baldigen Aufbruch eingestellt zu haben. Die wenigen Minuten überbrückte Jaing durch die Überprüfung der aktuellsten Schiffsdaten, die keinerlei Unregelmäßigkeiten aufweisen konnten. Letztlich konnte Stabsmaat Hudorra die Vollzähligkeit der Crew vermelden, und augenblicklich wandte sich Ephaies an Sei'lar.
?Captain, wir sind bereit. Wo soll es hingehen??, meinte Jaing mit nahezu hörbarer Spannung in der Stimme.
[Lageplatz, ?Weißes Feuer?, Brücke] Jaing, Sei'lar, Mannschaft