Lianna

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Nachdem Elise dem Vorschlag Essen zu gehen offen gegenüber stand, machten sich die beiden sofort auf den Weg in die Basis-eigene Kantine. Sie suchten sich einen Tisch und setzten sich. Auch wenn Markus es vorzog, sich das Essen direkt selbst an der Ausgabe zu holen, nahm er es an diesem Tag hin, sich bedienen zu lassen, schließlich war Elise noch nicht ganz fit. Vielleicht strengte sie das Anstellen auch zu sehr an, er konnte es sich vorstellen, dass die Muskeln schwächer geworden waren. Sie hatte lange Zeit still gelegen und geschlafen. Ob es ein traumloser Schlaf war? Im Koma zu liegen konnte er sich kaum vorstellen. Es musste irritierend sein, aufzuwachen und zu hören, man war über Wochen oder noch länger "ausgeschaltet". So mussten sich Droiden fühlen, die man abschaltete, wenn sie einem auf den Geist gingen. Der Corellianer schmunzelte kurz in sich hinein, während er einen Blick auf die Tafel an der Ausgabe warf. Dort waren immer die aktuellen Gerichte aufgeführt, auch wenn die Auswahl nicht allzu groß war, so gab es doch immer etwas Passendes für jeden Typen und nahezu jede Essgewohnheit.
Die Schülerin bestellte bereits, als er selbst noch zwischen zwei Fleischgerichten schwankte. Schließlich entschied er sich für einen Braten, von dessen Namen er noch nie gehört hatte. Immer wieder mal was Neues, das konnte nicht schaden. Als die Bedienung sich entfernte, begann Elise bereits mit einem Monolog, dem er unschwer folgen konnte. Sie war sichtlich überrascht über seine Entscheidung. Dennoch hörte sie sich dankbar an. Er fühlte ihre Freude, die man ihr auch ehrlich ansah. Und dann war da noch etwas - Schuldgefühle, Bedauern. "Die Entscheidung ist euch bestimmt nicht leicht gefallen oder?"


"Es hat sich so ergeben."

, konterte Markus wahrheitsgemäß und sah ihr dabei nicht einmal ins Gesicht. Der Corellianer ließ den Blick durch den Saal schweifen. Er schürzte die Lippen, merkte langsam wie ausgetrocknet sein Mund inzwischen war. "Wie ist es euch ergangen?", setzte sie die Frage hinterher. Sie wollte wissen, ob er tatsächlich mit seiner neuen Hand zurechtkam. Der Jedi-Meister legte beide Hände auf den Tisch. Er öffnete und schloss sie gleichzeitig, drehte und wendete sie.

"Man merkt den Unterschied kaum."

, erklärte er und beobachtete seine Gliedmaßen aufmerksam. Er hätte niemals gedacht, dass es einmal so einfach sein würde, die Mechanik so zu beherrschen.

"Aber es ist anders. Es fühlt sich fremd an. Die Ärzte meinen, das sei normal."

Markus strich sich mit der rechten Hand über die linke, ließ sie nach oben gleiten und drückte schließlich seinen Oberarm, massierte danach die Schulter. Der Arm war komplett ersetzt worden, was Elise ja nicht wissen konnte.

"Ich habe es überlebt und ich werde DAMIT leben."

, schloss er schließlich ab und ging im Anschluss daran auf die anderen Frage ein. Wie sollte es weitergehen? Er war der Meister. Diese Frage konnte nur er ihr beantworten. Die Schülerin wartete auf Anweisungen. Es war interessant, sie so zu sehen. Sie vertraute ihm blind. Das war ihm etwas fremd. Shana hatte sich ihm immer widersetzt. Es artete meist in Streit und Diskussionen aus. Markus hatte sie oft zurechtweisen müssen. Vielleicht würde es mit Elise leichter werden. Die Zeit würde es zeigen.

"Erst einmal essen. Dann sollten wir dir neue, vielleicht bequemere Kleidung besorgen und wenn wir schon nicht mit körperlichem Training anfangen können, dann tun wir wenigstens etwas für den Geist."

Und wie auf Kommando wurde das Essen gebracht. Außerdem die Getränke. Markus griff als erstes nach seinem Glas Wasser, um das trockene Gefühl aus dem Mund zu verbannen. Danach begann er genüsslich zu essen. Dass das Gericht fast ausschließlich aus Fleisch bestand, kam ihm gerade recht.



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Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn, davor zwei Wachen (NPC)

„Aber er funktioniert“, bestätigte Ian noch einmal mit einem Lächeln, als Eowyn hoffentlich wirklich begriffen hatte, um was es ihm ging. Und da waren genügend schöne Momente, die Ian auf Anhieb einfielen, ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Auch wenn es ihm sicher lieber war, wenn sie in Zukunft ein paar weniger emotionale Diskussionen führen würden – vielleicht war das, was heute geschehen war, der erste Streit gewesen. Und vielleicht konnten sie daraus lernen.
Was das Ertragen allgemein anging, schweig Ian besser, denn er wusste zu gut, dass es manchmal unausweichlich war, Situationen auszuhalten oder zu ertragen. Ian konnte sich gut vorstellen, dass Eowyn etwas ganz anderes gesagt hätte, hätte sie ihn viel früher gekannt. Und nahezu genauso sicher war er sich, dass es Zeiten geben würde, in denen sie nicht mehr so überzeugt sagen würde, dass sie weit davon entfernt war, ihn ertragen zu müssen. Coruscant. Coruscant würde hart werden, dessen war Ian sich sicher und wenn sie all das, was mit Coruscant zusammenhing überstanden, würde alles einfacher werden.


Er der Experte, was Bezeihungen betraf? „Natürlich, ein absoluter Vollprofi“, bemühte Ian sich nicht zu sarkastisch zu klingen, auch wenn die Gerunzelte Stirn in Verbindung mit dem Lächeln, wohl genug Aussagekraft hatte. Wäre er dieser Profi gewesen, hätten sie sich vorhin vermutlich nicht einmal missverstanden. Er hätte gefragt, was genau sie meinte, sie hätte ihm geantwortet und sie wären gar nicht erst in Verlegenheit geraten.

Weitere Entschuldigungen waren absolut unnötig und obwohl Eowyn zuerst den Kopf schüttelte, wurde sie doch vernünftig.
„Gut, denn sonst muss ich strenger mit dir werden.“ Ian hatte zwar keine Ahnung, wie das aussehen sollte, aber vielleicht war das Abschreckung genug, auch wenn diese Worte nicht wirklich ernst zu nehmen waren?

Was seine Erklärungen betraf, war Ian nicht ganz sicher, ob Eowyn ihn tatsächlich richtig verstanden hatte. Es ging um mehr, als das, was die Sith ihn gelehrt hatten. Nein, es ging um viel mehr. Da war nicht allein die dunkle Seite, da waren zu viele Ebenen, die sich miteinander vermischten. Situationen aus seiner Kindheit – Gefühle daraus. All das verwob sich manchmal, ohne dass Ian es steuern konnte, zu einem einzigen Chaos. Deswegen hatte ihn die Wut so gepackt. Aber wie sollte er das erklären? Zumal Eowyn schon weitersprach und ihn damit weg von diesen Gedanken brachte, denn da war etwas anderes, was er nicht stehen lassen konnte.
Eowyn“, und die Ernsthaftigkeit trat zurück in seine Stimme, er würde hier keinen Widerspruch gelten lassen, „ich ertrage dich nicht. Das klingt… furchtbar, gerade so, als seist du eine ständige Last.“ Ian fixierte sie genau, denn auch das musste gesagt werden. „Du bist keine Last für mich, das musst du mir glauben.“ So etwas sollte sie nicht einmal denken. Nein, solche Gedanken durfte sie nicht haben und Ian wollte unbedingt vermeiden, dass Eowyn an so etwas zu glauben begann. Er wusste, wie es war, als Last gesehen zu werden, er war es lange Zeit für mehr als eine Person gewesen und dieses Gefühl war schrecklich gewesen. Unzumutbar. Bei Eowyn war es völlig und absolut unberechtigt. Niemand war eine Last, am allerwenigsten sie. Situationen waren belastend ja, aber nicht zwangsläufig die ganze Person an und für sich.

Was hingegen das ‚über den Dingen stehen‘ betraf – Ian stimmte in das Seufzen mit ein, hob beide Augenbrauen.
„Wenn du das herausgefunden hast, solltest du ein Buch schreiben und alle Wesen der Galaxis daran teilhaben lassen.“ Es war alles andere als einfach, über den Dingen zu stehen und es gab wohl viele, die genau dasselbe Problem hatten. War das nicht eine Form von Akzeptanz? Vermutlich.

Er hatte aufgehört und er hatte es rechtzeitig bemerkt und diesmal widersprach Ian nicht, denn es hätte wirklich schlimmer kommen können. Statt sich mit Vorwürfen zu überhäufen, sollte auch er endlich lernen, Dinge anzunehmen. Finn hatte er nichts getan und auch Finn hatte erkannt, dass es Ian ernst war, nicht weiter den Pfaden der Sith zu folgen. Ian runzelte für Sekunden die Stirn, als Eowyn erklärte, dass es nicht nötig sein würde, Joseline von dem Vorfall mit dem Spiegel zu unterrichten, bis so etwas wie Erkenntnis in seinen Blick trat. Natürlich. Sie hatte seinen Ausbruch selbst gespürt und wusste bereits Bescheid. Eowyns Zögern ließ diese Befürchtung beinahe zu einer Gewissheit werden, ehe sie weiter sprach. Sie hatte mit Joseline geredet und war dabei nicht sonderlich höflich gewesen? Oh oh. Allerdings war das, was dann folgte so anders, als das, was Ian erwartet hatte, dass er Eowyn nahezu fassungslos anstarrte. Joseline hatte der Reise nach Coruscant zugestimmt? „Sie hat was?“, kam die völlig tonlose Frage und noch immer starrte Ian Eowyn fassungslos an, musste sich sogar zusammenreißen, damit seine Kinnlade nicht nach unten fiel.
„Sie stimmt der Reise nach Coruscant zu?“, wiederholte er die Frage, als habe er die Antwort tatsächlich nicht verstanden. „Sie stimmt der Reise nach Coruscant zu.“ Jetzt klang es eher, als wiederhole er etwas, um es zu verinnerlichen. Sie stimmte der Reise zu. „Das ist…“, ihm fehlten die Worte und nicht nur das. Was ihn in Freudensprünge hätte versetzen müssen, löste überhaupt nichts aus. Absolut nichts; als müsse er noch immer begreifen, was Eowyn ihm da eben offenbart hatte. Joseline stimmte der Reise nach Coruscant zu. Wusste sie schon hiervon? „Ich meine, sie…sie stimmt wirklich zu?“ Und da tropfte es langsam, sehr langsam in Ians Bewusstsein und die Frage, ob die Rätin über den Spiegel Bescheid wusste, trat in den Hintergrund, trat in die Vergessenheit. „Sie stimmt zu!“ Und endlich kehrte so etwas wie Freude und vor allem Erleichterung – absolute Erleichterung, in Ians Stimme, als er diese drei Worte zum hundertsten male wiederholte. „Eowyn, das ist…“, doch Ian konnte gar nicht weiter sprechen, als er zu Lachen begann und mit diesem Lachen löste sich nicht allein seine Angst und seine Anspannung. Kein Monat. Kein verfluchter Monat! Keine Entscheidung zwischen Hilfe und Eowyn. Endlich ein Ende der Handlungsunfähigkeit, ein Ende der Ohnmacht. Sie durften – sie durften reisen! Eowyn hatte mit Joseline gesprochen. sie hatte nicht nur mit ihr gesprochen, sondern sie überzeugt! Sie mussten nicht mehr warten, er musste nicht mehr bangen! Sie würden reisen dürfen. kein festsitzen, kein Warten, keine Angst mehr es nicht mehr ertragen zu können. Keine Trennung von der Frau, die er liebte. Die furchtbare Entscheidung, wählen zu müssen, zwischen einem gebrochenen oder einem herausgerissenem Herzen, war nicht mehr nötig. Das Gefühl, nichts zu tun ,die Ungerechtigkeit, zu Leben, während andere starben - und dabei Schuld zu empfinden, all das hatte ein Ende. Das war keine Erleichterung , das war so viel mehr, so viel mehr! Als Ian Eowyn diesmal – weinend – in seine Arme zog, ein undeutliches „Danke“, hervorbrachte, das zwar kaum verständlich, aber aus der Tiefe seines Herzens hervorkam, waren es vor allem Tränen der Erleichterung und Tränen der Freude. eine Last, die so untragbar erschienen war, war mit einem Mal wie mit einem Fingerschnippen von seinen Schultern genommen worden. Und das nur oder vor allem dadurch, das Eowyn ihn doch verstanden hatte. Sie hatte nicht das siegen lassen, was sie selbst als Egoismus bezeichnet hatte, nein. Sie hatte mit Joseline gesprochen. Unabhängig davon, ob sie höflich gewesen war oder nicht, ob sie in angemessenerweise mit einer Rätin gesprochen hatte oder nicht, Eowyn hatte das Gegenteil von dem getan, was sie vielleicht selbst vermutet hatte. Das war kein im Stich lassen gewesen, nein. Eowyn hatte ja keine Ahnung, was sie getan hatte - für ihn, wie sehr sie Ian damit geholfen hatte, wie sehr sie sein Herz davor bewahrt hatte, zu zerbrechen. In dieser Umarmung lag mehr Dank als Ian je mit Worten hätte ausdrücken können und wenn er sie je so fest gehalten hatte, dass niemand in der Lage gewesen wäre, sie von ihm trennen zu können, dann jetzt in diesem Augenblick. Dabei hielt er Eowyn mit der Behutsamkeit, einer Person, die etwas absolut zerbrechliches in den Händen hielt und so widersprüchlich es auch sein mochte, jemanden fest zu umarmen , ohne ihn dabei zu erdrücken, genau das tat Ian, mit einer ganzen Bataillon an Gefühl.

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Immerhin hatte Ian mehr Erfahrung in Zwischenmenschlichem als sie selbst. Es würde lächerlich klingen, wenn sie es aussprach, aber Eowyn hatte das Gefühl, dass sie einige Defizite in dieser Hinsicht aufwies. Eine Sache, die sie sich eigentlich immer so leicht vorgestellt hatte - vielleicht auch, weil es bei ihren Eltern meistens so leicht ausgesehen hatte? - erwies sich nun als erheblich schwerer als gedacht. Ian hatte Tahiri gehabt - und offensichtlich hatte das, was sie miteinander gehabt hatten, wunderbar funktioniert. Profi war vielleicht zu viel gesagt gewesen, doch... vermutlich hatte Ian keine Ahnung, wie man sich fühlte, wenn man so gar keine Erfahrung in langfristigen Beziehungen vorzuweisen hatte. Aber sie würde es lernen. Das war nichts wie Politik oder Diplomatie, für das sie ungeeignet war. Das hier konnte sie tatsächlich lernen.
Sie hob skeptisch ihre Augenbrauen nach Ians Warnung. Strenger werden? Er hatte tatsächlich Humor.


Kurz senkte sie den Blick, als Ian eindringlich auf sie einredete. Eine ständige Last... nein, sie hoffte, dass sie das nicht war. Aber hin und wieder, das schloss sie zumindest nicht aus. Nicht nach heute. Aber er meinte es ernst, so ernst... Er setzte so viel Nachdruck in seine Worte. Und sie hatte schon den halben Tag damit verbracht, darüber nachzudenken, was Ian wahrscheinlich meinte, was er tun würde, was er wollte, zu interpretieren, einzuschätzen - also, weshalb sollte sie nicht etwas ganz Verrücktes versuchen und ihm einfach... glauben? Er liebte sie. Er wollte sein Leben mit ihr teilen. Es wäre... verrückt, wenn er das tun wollte, wenn sie ihn nur nervte.
Zögernd nickte sie.
Ich... glaube dir. Zumindest gab sie sich größte Mühe, es zu tun, und sie fand, das zählte.
Dann zuckten ihre Mundwinkel.
Hey. Das wäre ein Bestseller, verteidigte sie sich murmelnd. Aber als ob sie jemals eine solch tolle Erkenntnis haben würde.

Der Grund, weshalb sie Ian überhaupt erst aufgesucht hatte, war völlig in den Hintergrund gerückt gewesen, aber jetzt sprang er wieder völlig prominent in Eowyns Kopf zurück, und sie würde Ian nicht länger auf die Folter spannen. Sie hätte ihm schon längst sagen sollen, dass ihrer beide Überlegungen mittlerweile völlig sinnlos gewesen waren. Wirklich freudig wirkte Ian zu Beginn allerdings nicht, und Eowyn wurde kurz unsicher, bis sie begriff, dass Ian die Neuigkeit erst einmal verdauen musste. Nickend bestätigte sie dann seine Frage, gab Ian die Zeit, die er brauchte. Nur zu gut erinnerte sie sich daran, wie sie vor kurzem noch genauso vor Joseline gestanden war und die Fassung verloren hatte. Ja, tut sie, bekräftigte sie noch einmal ihre eigenen Worte, als Ian zum wiederholten Male nachfragte, und begann, leicht zu lächeln. Es freute sie, zu sehen, wie Ian langsam begriff, es tat so gut, ihm endlich einmal gute Nachrichten zu überbringen. Als er sogar zu lachen begann machte ihr Herz einen kleinen Hüpfer, und das Lächeln wurde strahlender. Er lachte... Himmel, er lachte! Was für ein Gefühl, ihn lachen zu sehen, zu wissen, dass es nun endlich aufwärts ging. Die Sorge darum, ob Ian ihr zuhören würde, die Sorge, ob sie überhaupt wieder miteinander auskommen würden war nun Vergangenheit, und auch Eowyn konnte sich nun auch langsam darauf einlassen. Ja, das war kein kleiner Schritt, das war ein riesiger, großer, und von nun an würde sich einiges verändern. Verdammt viel sogar. Und für Ian bedeutete es alles - noch viel, viel mehr als für sie. Nein, Joseline hatte definitiv nicht gewusst, was ihre Entscheidung für sie bedeutete, aber jetzt ließ Eowyn es zu, in diesem Moment einfach nicht mehr nachzudenken. Nicht mehr an Joseline zu denken oder an das, was hinter ihnen lag, auch nicht an das, was vor ihnen lag. Nein. Sie genoss Ians Glück und ihre eigene Freude. Mehr nicht. Das war vollauf genug.
Er zog sie zu sich, endlich, endlich hatte sie nicht mehr dieses quälende Gefühl, von ihm getrennt zu sein, dass etwas zwischen ihnen war, dass sie selbst nicht komplett war. Sie hatte gedacht, diese Geborgenheit vielleicht nie wieder fühlen zu können, und jetzt in Ians Arme gezogen zu werden erfüllte sie mit tiefer Dankbarkeit und einem beinahe explodierenden Gefühl des Glücks.
Ians Dämme schienen gebrochen zu sein. Eowyn spürte seine Tränen an ihrem Kopf; es war sicher gut, dass er sich gehen lassen konnte, so auf ganz andere Art als vorhin. Sie selbst hatte die Spuren ihres Ausbruches vermutlich auch noch immer im Gesicht, und dass Ian seiner Freude und seiner Erleichterung nun ein Ventil verschaffte konnte nur positiv sein. Zurückhalten, einengen war so selten eine gute Idee.
Sein "Danke" machte zwar keinen Sinn, absolut nicht, denn was hatte sie dafür getan, aber was machte es für einen Unterschied? Es ging um Coruscant. Um alles. Unlogische Reaktionen waren normal.


Eowyn schmiegte sich eng an Ian, spürte die Sicherheit, die er ihr wie immer gab, und seine Arme um sie, die ihr das Gefühl gaben, nie wieder alleine sein zu müssen. Weder körperlich, noch seelisch, sie gehörten zusammen, und auch wenn dieser Gedanke jetzt so furchtbar naiv und kindisch war wie jene, die sie gerade eben angesprochen hatte - sie glaubte momentan fest daran. Sie gehörten zusammen, und sie würden alle Probleme meistern. Einfach, weil sie eben zusammengehörten. Da war es keine Frage mehr. Sie hatte das Gefühl, Ian so nahe zu sein, so bei ihm, dass sie lächelte.
Ich liebe dich, flüsterte sie, einfach, weil sie das Gefühl hatte, es jetzt sagen zu müssen, richtete sich ein wenig auf, um Ians Gesicht zu sehen, und wischte ein paar Tränen weg. Jetzt wird alles anders, in Ordnung? Du musst erst einmal nur noch mich als Aufpasser ertragen. Hoffentlich funktionierte das. Hoffentlich würde sie trennen können... Hoffentlich würde sie erst gar nicht in Situationen kommen, in denen sie würde trennen müssen. Und wir... wir werden mehr reden, ja? Und ich... Sie lächelte schief. Ich werde weniger vermuten. Das würde sie wirklich. Sie würde nicht mehr interpretieren, raten, nein, sie würde nachfragen. Immer, wenn sie unsicher war, würde sie einfach nachfragen. Das war doch nicht so schwer!
Sie ließ sich wieder zurückfallen in diese wunderbare Position, in der das Leben
plötzlich so anders und einfacher wirkte. Eowyn sah alles in einem neuen Licht - sie war nicht alleine, sie waren zu zweit, und was immer da kam, sie würden dem gewachsen sein. Irgendwie.
Morgen dann?, fragte sie leise, während sie ihren Kopf an Ians Brust fallen ließ und einen Arm freinestelte, um ihn um Ian zu legen. Sie würde für immer so sitzenbleiben können. Einige Fragen flogen ihr noch im Kopf herum - nahmen sie die Nightmare? Wie lange sollten sie warten, um eventuell noch mehr Hilfsgüter mitnehmen zu können? Was würden sie mit Yaro anstellen? Aber eigentlich... eigentlich wollte sie gerade nur den Moment genießen, und nicht an morgen denken. Ja, sie wollte wissen, ob sie morgen starten würden, aber das war auch alles. Alles andere... wenigstens ein paar Minuten noch. Ein paar Minuten Frieden und Glück, bis sie in die harte Realität zurückkam.

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Lianna - Jedi-Basis - Garten - mit Riyec und Ima-Gun sowie in Erwartung von Raiken, Allison und Matthew


Riyec verspürte Stolz, als Meisterin Joseline klar stellte, das es tatsächlich ein Lob war. Er hörte noch Aufmerksamer zu, hing fast an ihren Lippen und verszcjte aber trotzdem aus der Mimik und Körpersprache der Meisterin zu lesen. Die Ausführungen und Erklärungen stellten den jungen Padawan-Anwärter soweit zufrieden. Insgeheim hatte er leichte Bedenken, ja soweit sogar etwas Angst, einen Meister zu bekommen der Lianna nur selten verlässt. Immerhin will er etwas bewirken und auch andere Systeme bereisen.
Als Joseline sagte, dass er und der andere Padawan-Anwärter ( Ima-Gun Di ) begabt seien, bestättigte dies nur was er auch schon im Hort hörte. Anders als sein Sitznachbar, nahm Riyec dieses Lob relativ gleichgütig entgegen. Ein Seitenblick zeigte, das der andere Padawan-Anwärter die Aussage nicht kalt lies.

Der menschliche Padawan-Anwärter hatte sich in der Vergangenheit ein Hobby zugelegt. Schon im Hort hette er Angefangen, die Mimiken und die Körpersprache der anderen Schüler und Meister zu beobachten. In der Bibliothek fand er auch Literatur über das Thema. Harte, trockene Kost, von der er damals nicht alles verstand. Aber trotzdem hatte er ein paar Erfolge, wenn es daraus ging aus Reaktionen der anderen zu lesen. Als de Meister im Hort darauf Aufmerksam wurden, unterstützend sie ihm dabei. Auch wenn sie im Offenbarten das es eine Macht-Diziplin gibt, die das gleiche kann. Aber er war sicher, dass es viele Situationen gibt, in denen man sich als Jedi nicht zu erkennen geben will. Und ein Hobby braucht schließlich jeder. Auf alle Fälle fand er es erfrischend, dass der andere Padawan-Anwärter seine Gefühle so nach aussen trug. Normalerweise lernte man schon früh, seine Gefühle zu beherrschen und sich nichts anmerken zu lassen. Etwas was auch Riyec noch üben muss. Als nun der Nikto das Wort ergrif, viel Riyec auf, dass er den Namen des Padawan-Anwärters nicht kannte. Er wollte jetzt aber nicht ins Wort fallen und hörte zu.


Vertrauen auf die Macht, war für Riyec etwas Grundlegendes. Er konnte nicht verstehen, wie man daran zweifeln konnte. An den eigenen Fähigkeiten, ok, aber an der Macht an sich, nein. Natürlich war der junge Padawan-Anwärter noch nicht in gefahrvollen, ausweglosen Situationen, aber er konnte sich nicht vorstellen das er an der Macht zweifelte. Auch er fühlte ab und zu die Machtund seine Umgebung. Mal mehr und mal weniger, aber wenn er sich Konzentrierte schaffte er es auch. Ihm kam der Unterricht im Hort wieder in in den Sinn und auch das was die Meister da sagten. Er hatte das Gefühl, das er es hier Zitiren sollte. Aber erstmal war noch was anderes zu tun. Er nickte dem Nikto zu, als dieser fertig war.


Ich bin überigens Riyec Pax. Stellte er sich schnell dem anderen Padawan-Anwärter vor. Im Hort wurde im Unterricht auch darüber gesprochen und ein Meister versuchte es uns damals zu Erklären. Das sehen und Fühlen der Macht ist nichts was man einfach so kann. Wie ein Neugeborenes, das ja sehen kann, muss man erst lernen die Eindrücke zu verarbeiten. So ist das auch mit der Macht und eigentlich mit allem. Man muss Üben und lernen damit man estwas kann. Und damit Verbunden ist dann auch das verstehen. Es liegt an euch wie schnell und wie gut ihr etwas könnte. Er macht eine Pause undd blickte zu Meisterin Joseline. Der Vortrag war noch länger, aber nicht alles hab ich voll in Erinnerung. Ist das den Überhaupt soweit richtig? Und ihr habt gefragt ob es etwas gibt das ich, oder wir Wissen wollen. Es gibt einiges, aber ich will nicht unhöfdlich sein und beschränke mich auf drei Sachen. Die Diziplin Stoß, da ich sie hier im tempel das ein oder andere mal gesehen habe und sie nützlich finde. Dann eine Diziplin von der ich nur gelesen habe bisher. Lähmung oder auch Malacia, oder wie man das Ausspricht. Und erstmal als letztes, der Schwertkampf, vor allem die Soresu-Form. Das würde mich schon sehr Interessieren.

Er schaute von Joseline zu Ima-Gun Di und wieder zurück und hoffte auf ein bischen Unterweiusung. Der Ball war erstmal vergessen.

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Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn, davor zwei Wachen (NPC)

Jene Gefühle, die Ian in diesem Moment empfand, waren so überwältigend und so überdeutlich, dass sie sich fast schon wieder surreal hätten anfühlen müssen. Genau das aber, taten sie nicht. Erleichterung und Dankbarkeit. Wann hatte er ersteres so intensiv empfunden? Zu beidem gesellte sich ein weiteres, übermächtiges Gefühl – Liebe - und sie alle drei zusammen besaßen eine so enorme Macht, so viel Stärke, dass Ian nicht mehr zweifeln konnte. Die Gewissheit zu haben, gehen zu dürfen, zu wissen, dass Eowyn einen großen Teil zu dieser Tatsache beigetragen hatte und zu spüren, dass er sie nicht verloren hatte, dass sie bei ihm und ihm nahe war, entschädigte, entschuldigte und reparierte. Ian kannte übermäßigen, heißen Zorn, der alles zu überschwemmen drohte, der Besitz übernahm, ohne dabei wirklich Handlungskontrolle zu gewähren. Zorn war so blind. Das hier war anders. Es war mindestens so stark, aber es ließ Möglichkeiten, Handlungsfreiheit – es fühlte sich so gut an. Wenn die Macht als solches je unwichtig gewesen war, um zu spüren, zu fühlen - dann jetzt. Denn die Intensität des Moments war einzigartig und als Eowyn sich an ihn schmiegte war die Sorge darüber, dass sie nichts mehr für ihm empfinden wollte, vollends verschwunden und ihr leises ‚Ich liebe dich‘, war dabei wie eine Wache, die jeden und alles, der etwas anderes auch nur behaupten konnte, sofort verdrängte, bekämpfte, nein sogar besiegte. „Ich liebe dich auch“, war vielleicht durch seine noch immer anhaltenden Tränen weniger deutlich, doch Ian sandte es zusätzlich durch die Macht und ließ Eowyn dieses enorme Gefühl genauso übermitteln.

Als Eowyn sich dann ein wenig aufrichtete, Ian ansah, sanft über seine Wange fuhr, um seine Tränen zu verwischen, lächelte er ihr entgegen und verlor sich für Sekunden einfach in dem, was er empfand und in Eowyns Augen. „Versprochen“, erwiderte Ian dann mit einem bekräftigenden Nicken und er bestätigte alles. Das alles in Ordnung werden würde, dass sie mehr sprechen würden – vor allem vielleicht mehr fragen, wenn da etwas war, dass nicht deutlich, nicht klar war. Schließlich lachte er leise, als Eowyn seine Gedanken gelesen zu haben schien. Weniger vermuten. „Das werde ich auch“, lächelte er, Eowyn über die Wange streichen. „Das werde ich auch.“ Schließlich hatte er heute sogar irgendwie damit begonnen. Er hatte ihr eine Frage gestellt, auch wenn es logischer und weniger emotional gewesen wäre: hätte er von Anfang an einfach nur gefragt, was genau sie meinte, sie hätten sich vermutlich nie so missverstanden . Doch er würde lernen, sie würde lernen. Sie beide und so würden sie auch Coruscant meistern. Denn konnte Coruscant so viel schwerer als Va’art werden?

Jetzt, da sie die Erlaubnis hatten, schien das Warten bis morgen nicht mehr lange und nicht mehr schlimm. Sie würden bis morgen warten, denn so hatten sie Zeit, Pläne zu schmieden. Wo genau sie helfen wollten, was sie mitnahmen und wen und so würden sie auch entscheiden können, was bis dahin mit Yaro geschah. „
Morgen“, kam also die Bekräftigung. „Morgen werden wir genauer besprechen wann wir fliegen, ob am Mittag oder etwa früher.“ Wir – und es hatte nie so wunderbar geklungen. Und 'morgen', klang mit einem mal nicht einmal mehr unendlich lang, sondern perfekt.

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Trotz der zwangsläufig langen Schlafphase fühlte sich Elise auf einmal wie ausgemergelt. Sie war lange weg, zu lange hatte sie nicht am Leben teilgenommen. Noch immer wusste sie nicht exakt wie viel Zeit vergangen war. Doch mittlerweile war es ihr so gut wie egal, Fakt war, dass sie es überlebt hatte. Und Markus auch. Und nun saßen sie hier und warteten auf irgendwelche Speisen die von irgendwelchen Wesen, auf irgendwelchen Welten, vor langer, langer Zeit kreiert wurden. Solch grundsätzliche Gedanken hegte Elise desöfteren, wenn sie nach einem übergeordneten Sinn für sich selbst suchte. Diesen hatte sie zwar gefunden, doch es war Teil ihrer Persönlichkeit alles was sie tat in Frage zu stellen, und das immer. Sie selbst empfand das als Stärke, da sie sich dadurch immer bewusst war, welche Person tatsächlich in ihr steckte. So konnte sie Eventualitäten ausschließen, wie sich selbst etwas vor zu machen. Die Überlegung weichte jedoch schnell auf, denn ihr Leben hatte einen Sinn gefunden, endlich. Sie war jetzt eine Padawan, und unglaublich heiß darauf, etwas zu lernen. Etwas neues zu lernen, was sie noch nicht wusste, die Mystiken und Geheimnisse des Jedi-Ordens zu verinnerlichen.

Gewohnt locker und mehr so nebenbei antwortete der Jedi-Wächter auf die Fragen seiner Padawan. Es hat sich so ergeben! äffte sie ihn in ihren Gedanken nach. Mark war eine harte Nuss, die nur selten erweichte. Für gewöhnlich hatte Elise damit kein Problem, im Gegenteil es war oft besser, nicht emotional zu reagieren, in bestimmten Situationen, das war ihr zwar bewusst, scheiterte aber an der Umsetzung. Doch daran zu arbeiten schadete nicht, und sofort hatte sie für sich selbst eine erste Lektion. Sei so cool wie er. Der verzückte Gesichtsausdruck, den die Alderaanerin bis jetzt hatte, veränderte sich, zerknautschte sich und sie begann eine ernsthaftere Mine aufzulegen, während ihr neuer Meister ihr zeigte, wie gut er mit seiner neuen Hand zurecht kam.

"Darf ich?" fragte sie mehr rhetorisch. Ihre Neugierde hingegen konnte sie nicht verbergen. Sie nahm die Hand des Corellianers und dann die andere, gab ihrem Meister aber mit einem Blick zu verstehen, dass sie ihm damit nicht zu nahe treten wollte, sondern lediglich wissen, ob man den Unterschied merkt. Erst hob sie die versehrte Hand, dann die andere.

"Beeindruckend." sagte sie lässig. Wie krass! Das ist wirklich unglaublich!! Was sie aussprach und wirklich dachte unterschied sich. Stolz auf sich ließ sie wieder von Markus ab und schaute sich nach den Speisen um, die da hinten schon zu kommen schienen. Einen ungefähren Schlachtplan schien der Corellianer auch zu haben. Erst wurde gespeist, dann sollte Elise neue Kleidung bekommen. Die Padawan schaute an sich herunter.

"Was stimmt nicht mit meinen Sachen?"

Fragte sie, den Kopf schief legend.

"Ach das mit dem körperlichen Training war ernst gemeint?" fuhrt sie entrüstet fort und sank in die nur begrenzt bequemen Zweisitzer, den Kopf nach hinten legend. Doch hatte sie, wie immmer, voreilig gehandelt und nicht abgewartet bis Mark ausgesprochen hatte. Den Geist? Meinte er etwa, mit der

"Ihr meint mit der Macht? Lernen wie man zum Beispiel Vögel davon abhält einen in 1000 Fetzen zu reißen?" dachte sie laut und dachte wieder beeindruckt an die Situation zurück.

Die servierten Mahlzeiten waren reichlich und schmackhaft, wie man es gewöhnt war von den Köchen hier. Präsentiert wurde außerdem ein grün schimmernder Saft, dessen Name Elise nicht mal auszusprechen vermochte. Der Geschmack war auf jeden Fall sehr gut. Als wäre es ihr erstes Essen überhaupt genoss sie jeden Bissen, indem sie die Augen schloss, um sich genau einzuprägen wie gut das schmeckte. Im nächsten Moment fiel ihr wieder ein, dass sie eigentlich allgemein weniger emotional reagieren wollte. Es war nicht einfach, immer vorher darüber nachzudenken, was man sagte, tat und welche Reaktionen man zeigte. Entschlossen, es für diesen Moment dabei zu belassen, legte sie ein Lächeln auf, nahm den letzten Bissen und beendete die Mahlzeit genüsslich, sich auf den vollen Bauch fassend.

"Puh, das war gut!"

Elise war satt. Ein Seufzer aufgrund der Fülle in ihrem Bauch wurde ausgestoßen und signalisierte das Suppenkoma in das sie trat. Der perfekte Moment, um die Ereignisse zu reflektieren. Der frischen Padawan brannte es auf der Zunge, doch sie zögerte es auszusprechen. Nachdem sie kurz aus dem nächstgelegenen Fenster geschaut hatte und sich überlegte hatte wie sie einen Anfangen machen konnte, begann sie.

"Ziemlich heftig gewesen auf Thearterra." was für eine Aussage. "Ich meine, die ganze Situation. Die Tempel, die Sith." die Alderaanerin wusste nicht so recht wo sie anfangen sollte, doch eines interessierte sie ganz entschieden. "Die Sith.. warum waren sie da? Und warum zum Teufel waren sie so mächtig?"

Lianna - Jedi-Basis - Kantine - mit Markus
 
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Mehr wollte sie gar nicht hören. Die Bestätigung, dass Ians Gefühle sich nicht geändert hatten, und das so deutlich durch die Macht, dass sie überhaupt nicht mehr hätte zweifeln können, wenn sie es noch getan hätte. Die Zusicherung, dass sie beide von jetzt an ihr Möglichstes geben würden, nicht noch einmal in eine solche Situation zu kommen. Und wenn die Zweifel wiederkommen sollten, dann musste sie nur an diesen Moment denken, der so friedvoll war und so intensiv, der sie an so viel erinnern sollte. Gefühle konnten nicht lügen. Worte konnten es, ja, aber Gefühle waren - oder waren nicht. Und seine Gefühle für sie waren, das zeigte Ian Eowyn so klar. Die Macht mochte manchmal eine Bürde sein - in Situationen wie dieser war Eowyn aber zutiefst dankbar, diese zusätzliche Hilfe zu haben.
Und morgen würden sie den nächsten Schritt gehen. So viel war dafür noch zu tun, aber das würde tatsächlich bis morgen warten können. Oder zumindest bis später. Jetzt erst einmal waren da Ian und sie, und niemand sonst. Sie
brauchten diese Zeit. Und Eowyn wollte von nichts anderem etwas wissen. Die Wunden, die die letzten Stunden ihr und sicher auch Ian zugefügt hatten waren zwar dabei, zu heilen, aber dennoch war es noch zu frisch in ihren Gedanken, als dass sie es einfach vergessen konnte. Sie würde Ian jetzt nicht loslassen, komme da, was wolle - allerhöchstens für einen Notfall wie einen herabstürzenden Asteroiden oder den Imperialen vor der Tür. Wobei das mit dem Asteroiden auch ohne sie geschafft werden konnte.
Vielleicht hätten sie eine bequemere Position finden können, für Ian - sich aufs Bett setzen, oder zumindest an selbiges oder die Wand anlehnen, aber so lange Ian sich nicht beschwerte würde sie es ganz sicher nicht tun - sie hatte es allerdings auch weitaus bequemer als er.

Einige Minuten saß sie einfach nur so da, hing ihren Gedanken nach, nahm alles in sich auf. Diese Momente waren kostbar, kostbarer als alles andere, was sie besitzen konnte. Sie schloss die Augen, hörte auf Ians beruhigenden Herzschlag und seine Atmung und passte sich dem unbewusst an. Diese Ruhe und Frieden waren Balsam für ihre Seele - am meisten aber heilte und half allein schon die Anwesenheit Ians. Der es geschafft hatte, ihre ganze Welt völlig zu verändern, sie dazu zu bringen, manche Dinge neu zu überdenken, der in ihr Gefühle geweckt hatte, von denen sie nicht gedacht hatte, sie überhaupt jemals noch zu empfinden - und momentan war ihr egal, was der Kodex dazu sagte. Diese Gefühle waren
gut, sie gaben Kraft, Mut und Stärke, und auch wenn da die Gefahr lag, dass sie ins Gegenteil umschlagen konnten, wie sie soeben überdeutlich gemerkt hatte - wenn sie es eben nicht taten, dann war da so viel Potential, da war so viel, wofür es sich zu leben lohnte. Wie konnte man das verwehren? Jetzt, wo sie wusste, wie es sich anfühlte, da erkannte sie, wie wichtig all das war.

Langsam begriff auch ihr Körper, dass die Aufregung und die Anspannung nachließ, und Eowyn wurde klar, weshalb sie seit einigen Minuten ein solches Loch in ihrem Bauch hatte. Das Mittagessen war entfallen, und auch wenn ihr Frühstück reichhaltig gewesen war, es konnte nicht darüber hinweghelfen. Aber wie sie selbst schon beschlossen hatte - sie würde jetzt garantiert nicht aufstehen, wegen so etwas banalem wie Essen. Sie würde schon nicht verhungern, und verdursten auch nicht.
Bei Ian allerdings sah das anders aus. Er hatte emotional ebenfalls einiges hinter sich... und zusätzlich auch noch die Verletzungen an seinen Händen. Wenn er versucht hatte, sie zu heilen, dann musste er doch mittlerweile tatsächlich am Verhungern sein. Und so fügte sie einen weiteren Grund hinzu, weshalb sie jetzt vielleicht aufstehen würde - wenn Ian das wünschte oder brauchte.

Tun deine Hände sehr weh?, durchbrach sie schließlich leise die Monotonie von Ians Herzschlag und öffnete die Augen wieder. Der Spiegel hatte unter ihnen gelitten, aber wie sehr, das hatten weder Ian noch Markus gesagt. Beziehungsweise, wie sehr seine Hände unter dem Spiegel gelitten hatten. Wenn Ian aber Verbände trug, anstatt sich selbst "einfach" zu heilen, dann musste da doch schon mehr dahinterstecken, oder schlussfolgerte sie falsch? Hast du Hunger? Ich kann uns etwas holen, wenn du möchtest. Nicht, dass sie wollte, aber sie konnte. Wenn es sein musste. Schließlich war es mittlerweile sicher schon Abend, auch wenn sie das Zeitgefühl ziemlich verloren hatte. Und wenn sie morgen aufbrechen wollten... Die Vernunft sagte ihr, dass sie fit sein mussten. Der Rest wollte einfach nur genießen. Schließlich war das ihr letzter Abend hier auf Lianna. Der letzte Abend, der vielleicht noch irgendwie halbwegs ruhig sein würde. Die nächsten Tage, Wochen, vielleicht Monate sahen sicher anders aus - zumindest ab ihrer Landung. Ihr letzter Abend, und Eowyn war sich unsicher, wie eben jener weitere Abend aussehen würde. Und dann... Es hörte sich... blöd an, aber bevor sie von falschen Dingen ausging fragte sie lieber nach, das hatte sie jetzt schließlich versprochen. Auch wenn sie wieder miteinander sprachen, vielleicht wollte oder brauchte Ian dennoch Ruhe nach all dem. Ich weiß nicht, möchtest du, dass ich bleibe? Ich würde gerne bleiben, schob sie hinterher, bevor irgendwelche Missverständnisse auftraten, aber... wenn du Zeit brauchst, nach heute... dann verstehe ich das.

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Als Ian Eowyn am Mittag darum gebeten hatte zu gehen, war Ian nicht sicher gewesen, ob er sie wirklich wieder so, wie jetzt, bei sich haben würde. Da waren zu viele Unsicherheiten gewesen und obwohl ihm durchaus noch beide Sätze bekannt waren, hatten sie an Aussagekraft verloren, waren unwichtig geworden. Nicht einmal mehr ein leiser Zweifel war übrig und vielleicht, vielleicht würde das so bleiben. Vielleicht würde es ihnen beiden endlich gelingen, sich an dem zu Halten, was sie hatten. Eigentlich war es erstaunlich. Da waren Gefühle gewesen, die Ian hatte unterdrücken müssen. Seine Wut, seine Tränen. Beides war ihm nicht wirklich gelungen und das ausleben von beidem, hatte ihm kaum geholfen und das, obwohl sein Zorn ihm deutlich zugeflüstert hatte, ihm endlich nachzugeben. Erleichterung war weder ein- noch aufgetreten. Jetzt hingegen, war die Sachlage anders. Weshalb? Allein durch die Nähe, die sie geschafft hatten? Durch das Verständnis des jeweils anderen? Vielleicht war es das Gefühl, nicht alleine zu sein. Die Gewissheit, doch jemanden zu haben, der da war und der blieb, auch wenn es schwierig wurde. Worte hatten die Macht zu vernichten und Handlungen – Gesten – vermochten zu heilen. Die Kraft von Umarmungen, die Kraft eines Lächelns und die Kraft der Anteilnahme – sie genügten, um die schlimmsten Gefühle zu beruhigen, um etwas zu schaffen, das Trost und Kraft gab. Und es war so einfach.

Ian schwieg, verfiel endlich einmal nicht in trübsinnige Gedanken, stattdessen war da einfach nur ein Lächeln, das vielleicht glückselig war. Ein Lächeln auf seinen Lippen und Eowyn in seinen Armen. Keine Gedankenschwere, keine Last. Morgen. Morgen früh würden sie planen, wann sie genau nach Coruscant reisen würden und ob sie vielleicht noch irgendetwas oder irgendjemanden mitnahmen. Die Angst, nicht mehr reisen zu dürfen, war verschwunden und Ian war sicher, dass niemand mehr an seiner Zelle klopfen und ihm mitteilen würde, dass sich alles verändert hatte und man zu der Entscheidung gekommen war, ihm nun doch absolutes Misstrauen entgegen zu bringen. Auch wenn der Gedanke, dass Eowyn von nun an für ihn verantwortlich – und seine Aufpasserin war - etwas seltsam anmutete, war das sicher die beste Lösung. Ians Lächeln vergrößerte sich, als Eowyn dieser Rolle gerade ein wenig zu gerecht kam, als sie wissen wollte, ob seien Hände schmerzten und ob er hungrig war. „
Nein,“ lächelte er also sacht, „sie tun nicht mehr weh.“ Sie hatten geschmerzt, nachdem der Spiegel zerbrochen war und es war alles andere als angenehm gewesen, als der Droide sie desinfiziert und die Splitter herausgezogen hatte. Jetzt war da ein leichtes Kribbeln, das vom Verheilen durch das Bacta herrührte. Hungrig war Ian, wie so oft, nicht. Der ständige Einsatz von Morichro hatte sein ohnehin kaum ausgeprägtes Hungergefühl, nicht gerade verstärkt, es viel eher noch weit geschmälert. „Ich habe noch ein paar Knabbersachen hier,“ bloß stand Ian der Sinn überhaupt nicht nach Essen und Eowyn loszuschicken, um welches zu holen oder jetzt, mit ihr in die Kantine zu gehen, waren beides Ideen, an denen Ian absolut keinen Gefallen finden konnte. „Wenn du also nicht etwas richtiges zu Essen brauchst…“ Würde er viel lieber hier bleiben.
Ob er wollte, dass sie blieb? Waren die beiden anderen Fragen zu verneinen gewesen, war es diese Frage sicher nicht – es war nicht einmal wirklich eine Frage für ihn.

„Glaubst du wirklich, ich würde dich gehen lassen wollen?“ Die Frage war rein rhetorischer Natur und dennoch, dennoch würde Ian Eowyn selbst die Antwort geben und so löste er sich ein klein wenig von ihr, um sie ansehen zu können. „Ich wünsche mir sogar, dass du bleibst.“ Und da beugte er sich ein klein wenig zu Eowyn herunter, um ihr, damit auch jeder Zweifel verschwand, einen Kuss zu geben. „Nur vielleicht bleiben wir nicht den ganzen Abend hier sitzen?“

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Das ist gut. Wenigstens das, wenigstens hatte Ian keine oder kaum Schmerzen. Und vermutlich war es ohnehin klüger, das Bacta seine Arbeit tun zu lassen, wenn man diese Möglichkeit hatte.
Offensichtlich hatte er aber keinen sonderlich großen Hunger, wie sein Verweis auf Knabbereien andeutete. Schon wieder Morichro? Oder reagierte er einfach anders auf Stress als sie? Manchmal verwünschte sie ihren Körper dafür, dieses eigentlich ja gesunde Hungergefühl zu besitzen. Nur war das manchmal einfach extrem störend, vor allem unterwegs - momentan war es eher ein kleines Ärgernis. Und Ian sah das ganz klar genauso, das zeigte seine offen gelassene Antwort.
Ein paar Knabbersachen müssen eben reichen, war ihre Antwort, während sie ihren Kopf an ihn kuschelte. Und wenn ihr Hunger stärker werden würde, dann würde sie sich später oder in der Nacht noch etwas holen. Noch war er nicht stark genug, dass sie deshalb diesen Raum verlassen würde, andere Bedürfnisse waren wichtiger. Auf Va'art hatte es ja auch funktioniert.

Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, als Ian seinen Wunsch erwähnte. Ja, eigentlich hatte sie darauf gehofft, es vielleicht auch kaum anders erwartet, aber dennoch war es schön, es zu hören und zu wissen, dass es eine Tatsache war. Der erste Kuss seit dieser ganzen Geschichte machte die Situation dann noch perfekter, als sie ohnehin schon war. Offensichtlich willst du das nicht, lächelte sie schließlich auf seine Frage hin. Und ich gebe zu, ich wäre nur schweren Herzens gegangen. Dann wurde ihr Lächeln jedoch ein wenig spitzbübischer. Wieso? Ich finde es hier durchaus bequem... Sie klopfte sachte auf Ians Brust, an der soeben noch ihr Kopf gelehnt hatte, dann jedoch löste sie sich schweren Herzens ein klein wenig von ihm. Er saß tatsächlich nicht sonderlich bequem, und er würde sie sicherlich nicht von sich schieben. Wobei interessant gewesen wäre, was er getan hätte, wenn sie nicht aufstand, dachte sie schmunzelnd. Herausfinden wollte sie es jedoch dennoch nicht.
Wo sie sich ohnehin schon lösen würden... so fühlte sie sich nicht wohl.

Suchst du mir ein bisschen was zum Knabbern heraus, fragte sie, während ich zumindest versuche, mich wieder etwas... präsentabler herzurichten? Vor allem ihr Gesicht fühlte sich mittlerweile einfach nur unförmig und steif an, dank der wieder und wieder getrockneten Tränen.

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[Lianna-System | Lianna | Raumhafen] - Jim Fosta, Liia Snow, Sarid Horn, Skyan Darkus, Salina

Jim tauchte in die heilende Atmosphäre des Planeten ein, sofort wurde er von einer wohltuenden Aura umgeben. Der Raumhafen lag direkt vor ihm, er machte einen einladen Eindruck. Er ließ sein Schiff sanft auf der Plattform aufsetzen, denn er wollte das Schiff seines Vaters auf keinen Fall beschädigen. Es war alles was von seiner Familie geblieben ist.
Jim war sehr nervös und das zu Recht, immerhin ging es für ihn um viel. Es ging um seine Zukunft, seine Ausbildung und er hatte nicht besonders viel vorzuweisen. Er hatte kein Geld, keinen festen Plan, nur die Blutbefleckte Kleidung die er anhatte.,,Damit mach ich bestimmt einen guten ersten Eindruck!"dachte er sich.
Er machte sich sofort auf den Weg, denn die Jedibasis war seine einzige Anlaufstelle, der einzige Ort an dem er vielleicht etwas Hoffnung finden konnte. Er ging durch den Raumhafen, vorbei an großen Helden, einfachen Leuten, Leuten mit Hoffnungen wie er sie nur wenig hatte.

Als er den Raumhafen endlich verlassen hatte strahlt ihn das grelle Licht sofort ins Gesicht, daran wird er sich erst gewöhnen müssen. ,,Die Basis ist nicht mehr weit weg, bald hab ich es geschafft!" Er hatte das Gebäude bereits beim Anflug auf den Raumhafen erblickt, eher unscheinbar, unauffällig. Das wandern tat ihn gut, dadurch konnte er den Kopf freikriegen, er genoss die gute Luft und das immer näher an ihn rankommende Gebäude.

Schließlich stand er direkt davor, er hielt inne um den Ort zu würdigen und sich den Moment genau einzuprägen. Er atmete noch einmal tief durch bevor er mit schnellen Schritten das Gebäude betrat, vorbei am erstaunten Droiden und hin zum Garten, wo er einige Gestalltet (Joseline,Riyec,Ima-Gun) erblickt hatte. Mit selbstbewusster Stimme nicht speziell an jemanden gerichtet rief er :,,Mein Name ist Jim Fosta und ich bin hier um ein Jedi zu werden!!!"


Lianna - Jedi-Basis - Garten - mit Jim Fosta, Riyec und Ima-Gun sowie in Erwartung von Raiken, Allison und Matthew
 
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Gut, dass ihr Hunger nicht so groß war, dass er sie tatsächlich in die Kantine trieb. Ian gab es zwar nur ungern zu, aber gerade jetzt, wollte er wirklich nicht, dass sie ging. Auch dann nicht, wenn es sich nur um eine läppische halbe Stunde gehandelt hätte. Nein, gerade war da das Bedürfnis, dieses Zimmer vor morgen wirklich nicht mehr zu verlassen und auch Eowyn ein klein wenig an sich zu binden. Vielleicht lag das vor allem daran, da er sie vor Stunden noch selbst darum gebeten hatte zu gehen? Es spielte keine Rolle, denn Eowyn gab sich mit Knabberzeug zufrieden und das wiederum ließ Ian zufrieden grinsen.

Sie verstand, auch noch vor seiner eigenen Antwort, dass es eigentlich keine Frage war, ob sie diese Nacht hier bleiben würde. Vor einer Stunde noch, hätte er sicher anders entschieden umso glücklicher war Ian darüber, dass sie ihren Streit hatten beilegen können. Ian erinnerte sich zu gut daran, wie er ein einziges Mal einen streitvollen Abend auf der Couch verbracht hatte. Nicht etwa, weil Tahiri ihn herausgeworfen hätte, sondern weil er selbst so wütend auf sie gewesen war, dass jede Einsicht und jedes Entgegenkommen seinerseits, unmöglich erschienen war. Das war die schrecklichste Nacht gewesen, die er gehabt hatte und seitdem war es Ian wichtig, möglichst dafür zu sorgen, Streitereien nicht bis zum äußersten auszudehnen. Denn angenehm war es bei weitem nicht, eine Nacht alleine, nach einem Streit, sich schlaflos herumwälzend, zu verbringen. „
Ach, das finde ich gut“, war dementsprechend der nicht nur stimmigste, sondern auch ehrlichste Kommentar dazu, dass Eowyn nur ungern gegangen wäre.

Sie fand es also durchaus bequem, in dieser Position? „
Ein bisschen wie auf Va’art in der Höhle, hm? Du hast es schön gemütlich und ich… muss leiden?“ Sein Lächeln wurde schief und seine Stimme gespielt beleidigt. „Ganz schön fies von dir.“ Natürlich hatte sie die bequemere Position, schließlich saß sie, an ihn gelehnt da, während Ian ohne eine Stütze im Rücken dasaß. „Dabei dachte ich, du nimmst ein wenig Rücksicht auf mein Alter.“ Ob das ein running gag werden würde? Um sie ein klein wenig zu ärgern, reckte sich Ian schließlich ein wenig, was ihre Position zwar nicht unangenehm, aber durchaus ein klein wenig weniger bequem machen würde.
„Präsentabler herrichten?“ Ian musterte sie absichtlich betont abschätzend und obwohl sie durchaus zerzaust war und die Spuren ihrer Tränen noch deutlich zu erkennen waren, war sie noch immer schön. Diese Erkenntnis bedachte Ian allerdings nur mit einem Schmunzeln, als er sich kurzerhand erhob und Eowyn vorsichtig mit in die Höhe zog, sie dabei erneut musternd. „Du solltest dich wirklich dringend herrichten, nicht, dass Yaro oder so noch hier rein kommt und dich nicht mehr erkennt,“ sagte er völlig überspitzt und mit einem Lächeln in der Stimme, dass deutlich machen musste, dass ihm seine Worte absolut nicht ernst waren. „Aber ich würde sagen, derjenige, der zuletzt im Bad ankommt, muss dem anderen etwas zu Knabbern suchen?“ Viel Zeit, hierzu etwas zu erwidern ließ Ian Eowyn allerdings nicht, als er sie leicht knuffte und sich so einen Vorteil verschaffend, an ihr vorbei, in Richtung Bad drückte.

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Eowyn zuckte mit den Schultern. Selber Schuld, wenn du in der Höhle nichts gesagt hast... sagte sie betont gleichmütig, obwohl sie dort hinterher ein ziemlich schlechtes Gewissen gehabt hatte. Es hatte sich schließlich nicht um Minuten wie eben, sondern um Stunden, eine ganze Nacht gehandelt. Davor jedoch hatte sie, vermutlich wegen gewisser Früchte, nicht wirklich einen Gedanken daran verschwendet, wie Ian eigentlich dasaß. Und gesagt hätte er ganz sicher nichts - sie hatte ihn um Nähe gebeten gehabt, und er war so selbstlos gewesen, sie ihr zu geben. Trotz allem, was da vermutlich in ihm vorgegangen war. Aber so schlimm kann es nicht gewesen sein, schließlich hast du immerhin geschlafen. Vor mir bist du sogar eingeschlafen! So fies kann das also nicht gewesen sein. Und heute... Sie zuckte erneut mit den Schultern. Hey, ich bewege mich doch, du armer, alter Mann... Gib mir nur ein wenig Zeit. Die viele Zeit hatte sie nicht mehr, als Ian seine Position veränderte, und mit einem grummelnden Geräusch musste sie sich ihm fügen und sah ihn skeptisch an. Du bist aber noch nicht so alt, dass du einen Schwebestuhl brauchst, oder, dass ich dir das Essen pürieren muss, oder? Nur, damit ich weiß, woran ich bin...

Ian hingegen hielt mit dem Spott ebenfalls nicht zurück, und verlegen versuchte sie, ihre Haare mit einer Hand in Ordnung zu streichen. Vermutlich aussichtslos. Lächelte er deshalb? Sie ließ sich von ihm mit hochziehen und hielt sich noch einen Moment an ihm fest, bevor sie auf eigenen Füßen stand. Gespielt empört und vorwurfsvoll sah sie ihn dann an. So schlimm sehe ich nun auch wieder nicht aus! Denke ich, fügte sie noch hinzu, denn im Spiegel hatte sie sich tatsächlich noch nicht gesehen. Was sie vermutlich auch so bald nicht tun würde, nachdem Ian nun keinen mehr besaß. Auf Va'art war es schließlich sicher weitaus schlimmer. Und bei dir auch!, setzte sie nach und piekste ihn. Oh ja, sie hatte immerhin den Vorteil, dass sie keinen Bartwuchs besaß, der sie nach einigen Tagen immer verwildeter aussehen ließ. Wo steckt Yaro aber eigentlich?, fragte Eowyn dann. Hatte er nicht geschlafen, als sie ihn zuletzt gesehen hatte? War das vor, oder während ihres Streits gewesen? Aber Yaro erkennt mich immer, behauptete sie dann. Schließlich hatte sie ihm auf Va'art zu essen gegeben - das reichte vermutlich schon aus, um sich in sein Herz zu schleichen. Auch wenn sie noch immer der Meinung war, dass Ian vor ihr rangierte.

Gemein wurde Ian allerdings erst, als er sich urplötzlich auf den Weg ins Bad machte - ohne sie vorzuwarnen. Damit hatte sie nun nicht gerechnet, nicht, nachdem sie gerade eben noch so friedvoll beieinander gestanden waren. Oh, dieser...! Der Weg ins Bad betrug nur wenige Schritte, und so war es klar, dass Ian sich zuerst dort befand.
Du bist und bleibst wohl ein unfairer Kämpfer, sagte sie mit strafendem Blick, aber mit einem Zucken um ihre Mundwinkel, als sie kurz nach ihm im kleinen Bad stand. Du hast wohl wirklich Angst, gegen mich zu verlieren, wenn du fair bleibst, oder? Sie zog ihre Augenbrauen hoch, während sie sich immerhin an ihm vorbei zum Waschbecken drängte. Aber in Ordnung. Ich suche dir nachher was zu Knabbern - nachdem ich mich endlich besser fühle, versprach sie Ian, drehte das Wasser auf und genoss es, wie das kühle Nass langsam ihr Gesicht wieder zum Leben erweckte. Als sie sich abrubbelte war der erste Schritt dazu getan, damit sie sich besser fühlen konnte, und als sie das Handtuch vom Gesicht nahm fiel ihr Blick auf den leeren Platz, an dem vorhin noch der Spiegel gehangen war. Keine Überreste waren mehr vorhanden, offensichtlich hatte Ian ihm wirklich komplett den Garaus gemacht.
Sie legte das Handtuch zur Seite, griff nach ihren Haarnadeln und Zöpfen, um die Haare zu lösen, bevor sie sie bürsten konnte, und trat einen Schritt zur Seite, falls Ian ebenfalls das Becken nutzen wollte. Jetzt sah sie auch, wo die Überreste des Spiegel lagen - und die Überreste waren nicht mehr sonderlich groß. Kein Wunder, dass seine Hände verbunden waren - das war nicht nur ein Schlag gewesen oder vielleicht zwei, nein. Das war mehr - und das war auch nicht verwunderlich, schließlich hatte sie gespürt, was da geschehen war. Vielleicht hatte sie irgendwie gehofft, dass es anders war - aber nein, es war keine Überraschung. Auch rote Spuren ließen sich an den Scherben noch durchaus erkennen - und Eowyn war beinahe froh, dass sie nicht gesehen hatte, wie Ians Hände nun aussahen. Gut möglich, dass das hier deutliche Spuren hinterlassen würde. Einen Moment blieb ihr Blick an dem kleinen Haufen hängen, bevor sie sich dann bewusst abwandte. Es war Vergangenheit. Sie würden es nicht vergessen, aber sie sollten sich auch nicht davon einschüchtern lassen...
Endlich waren ihre Haare wieder offen, und suchend ließ Eowyn kurz ihren Blick schweifen, bis sie ihre Bürste unter dem Waschbecken entdeckte und sie einfach mit der Macht hervorzog. Die Knoten herauszubekommen würde sicher spaßig werden, das erinnerte noch einmal an Va'art. Langsam bekam sie wohl Übung darin, ihre Haare wieder zu richten, und das alles ohne Spiegel... wobei sie es dieses Mal einfach lassen würde. Heute hatte sie ohnehin nicht mehr vor, zu arbeiten, zu trainieren oder sonst etwas zu tun, bei dem sie Bewegungsfreiheit brauchte, also wozu sich bemühen?


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Er hätte sich in der Höhle unmöglich bewegen können, schon allein deshalb, weil er diese Stunden so genossen hatte. Es war die erste Möglichkeit gewesen, die erste, leise Erlaubnis, ihr nahe sein zu dürfen und wie hätte er die Situation zerstören können, indem er sich eine bequemere Position gesucht hätte? Nein, das war unmöglich gewesen.
„Dafür war ich vor dir wach“ und auch dieser Moment war unvergessen. Sie hatte wunderschön ausgesehen, wie sie völlig friedvoll auf seinem Schoß eingeschlafen war und Ian hatte die Gunst der Stunde genutzt, sie an diesem Morgen genauer zu betrachten und es war ihm so schwer gefallen, sie nicht zu berühren, ihr nicht über das Gesicht zu streichen. Noch jetzt bereitete ihm diese Erinnerung und dieses Bild ein angenehm warmes Gefühl, ließ sein Herz ein paar Takte schneller schlagen und so erwiderte er nichts.
„Würde das etwas an deiner Entscheidung für mich ändern?“, kam allerdings die nicht ernstzunehmende Gegenfrage. „Nur, damit auch ich weiß, woran ich bin. Und ein schöner, alter Schaukelstuhl würde mir schon genügen. Und gegen püriertes Essen, oder so etwas wie Mousse au Cocolat, hätte ich wirklich nichts einzuwenden. “ Dann aber zuckte er mit den Schultern, gab sich ein wenig hilflos. „Dumm nur, dass du gar nicht kochen kannst. Worauf habe ich mich da nur eingelassen?“ Sein eigenes, spitzbübisches Grinsen wurde zu einem schiefen Lächeln, ehe er schließlich aufstand.

Ian wollte Eowyn gerade bestätigen, dass sie wirklich nicht so schlimm aussah, als sie schon nachsetzte und ihn piekste. „
Oh nein,“ wiedersprach er, kurz zurückzuckend, aber zu spät, „ich erinnere mich genau an deine Worte. Irgendetwas mit gutaussehend. Ich sehe immer gut aus. Immer!“ Dabei atmete er tief ein, streckte die Brust ein wenig heraus – nur hielt er diese aufgeblasene Position nicht lange durch und gab sie, mit einem leisen Lache auf.
„Ich habe keine Ahnung, wo er steckt.“ Wahrscheinlich war dem kleinen Pelztier der Streit ein wenig zu viel gewesen, Ian war dennoch sicher, dass er heute noch auftauchen würde. Spätestens morgen früh. Wäre ihm etwas zugestoßen, er hätte es sicher gespürt.

Durch seinen kleinen, erschlichenen Vorteil, war Ian auch der erste, der in dem kleinen Bad ankam.
„Komm schon, ich hab schon mehr als einmal, gegen dich verloren. Lass mir wenigstens die kleinen, unbedeutenden Siege.“ Was wie ein Witz klang, war nicht unbedingt als solcher gemeint. Denn hatte er nicht tatsächlich das ein oder andere Wortgefecht und den großen Kampf der Logik gegen sie verloren? Und nicht zuletzt, hatte er den Kampf gegen seine Gefühle und damit auch sein Herz an sie verloren. Eowyn war schließlich auch die erste, die ans Waschbecken kam und so wartete Ian geduldig ab, bis er ihrem Beispiel folgend, ebenfalls sein Gesicht wusch.
Derweilen war Eowyn damit beschäftigt, ihre Haare zu öffnen und zu bürsten und Ian sah, das erste Mal einen kleinen, winzigen Vorteil für sich. Da war kein Spiegel mehr, was sie vermutlich – nein, hoffentlich – daran hindern würde, die Haare wieder hoch zu stecken. Allerdings hatte der Mangel an einem Spiegel sie auf Va’art auch nicht daran gehindert. Und deshalb Ian hinter sie, griff behutsam nach Eowyns Hand, bevor sie mit dieser und der Bürste erneut durch ihr Haar gehen konnte.

„Würdest du sie offen lassen?“, kam seine flüsternde Bitte und Ian hatte keine Ahnung, weshalb er diese Frage nicht einfach laut stellte und weshalb er wirklich beinahe so etwas wie Aufregung verspürte.

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Ist ja auch kein Wunder, wenn man früher einschläft,
brummte sie noch, bevor sie das Thema fallen ließ. Dass die unbequeme Position da mit hineingespielt hatte gab sie jetzt zumindest nicht zu.
Dann sah sie Ian mit schiefgelegtem Kopf an.
Natürlich nicht, auch wenn du nicht verlangen könntest, dass ich mein Essen ebenfalls püriere. So weit geht meine Liebe dann doch nicht, grinste sie. Aber ich fürchte, deinen Schaukelstuhl wirst du dir selber bauen müssen. Irgendwie bin ich mir nicht sicher, wo man so etwas hier bekommt. Aber mit deiner jahrelangen Erfahrung wirst du mit deinem Alter das sicher hinbekommen. Er würde das auch ohne Scherze sicher hinbekommen... und ein wenig neidisch war Eowyn ja schon auf sein Talent. Er hatte tatsächlich etwas, das ihn außerhalb der Welt der Machtbegabten auszeichnete. Er hatte etwas, mit dem er sein Leben führen konnte - aber vermutlich brauchte er das momentan auch eher als sie. Dann jedoch riss sie empört die Augen auf. Ich kann nicht... Du doch auch nicht!, gab sie nicht allzu schlagfertig zurück. Pah. Du kannst dir dein Essen selber pürieren... So. Darauf hast du dich eingelassen, damit du es weißt...
Da verwendete er ihr Eingeständnis einfach so gegen sie. Und dabei konnte sie sicher besser kochen als er, schließlich hatte sie eine gute Zeit dank ihrer eigenen Kochkünste überlebt. Zwar hatte sie oft das Gleiche und nicht sonderlich schmackhaft gegessen, aber das war egal.

Da gab man Ian den kleinen Finger... kopfschüttelnd und sich gleichzeitig ihr Lachen nicht mehr verkneifen könnend sah sie ihn an.
Aber natürlich. So etwas habe ich gesagt, nicht wahr? Da muss ich wohl.. angetrunken gewesen sein. Nüchtern würde ich das nämlich niemals zugeben... Das war nicht wahr, aber sie wussten es schließlich beide. Und so siehst du natürlich besonders gut aus, spottete Eowyn über seine Haltung.

Er hatte schon mehr als ein Mal gegen sie verloren? Für Eowyn sah das eher andersherum aus - sie hatte eher das Gefühl, dass kaum ein Stein mehr auf dem anderen stand, seitdem sie Ian begegnet war. Begonnen bei der Kitzelattacke über den Einsatz ihres Lichtschwertes auf Va'art, das Gespräch über ihre Schuldgefühle bis, irgendwie, wenn man es so sehen wollte, auch zu ihrem Streit vorhin. Auch hatte sie immer das Gefühl gehabt, ihn nicht wirklich zu erreichen, ihm mit ihren schlechten und falschen Worten ihre Standpunkte nicht klarmachen zu können, was sicher zu den vielen Diskussionen geführt hatte. Doch jetzt war sicher nicht der Zeitpunkt, darüber zu reden, und so blieb es bei zwei stark hochgezogenen Augenbrauen.

Ihre Haare waren gar nicht so verwuschelt gewesen, wie sie vermutet hatte, zumindest waren keine starken Knoten darin versteckt, und die leichteren hatte sie schon herausbürsten können, als Ian ihrer Hand Einhalt gebot. Erstaunt sah sie ihn an, bevor er seine Bitte äußerte, eine Bitte, die durch die Lautstärke beinahe vorsichtig hervorgebracht wurde. Einen Moment war sie verwirrt, bis sie begriff und ein warmes Lächeln mit einem Hauch von Röte auf ihr Gesicht gezaubert wurde. Ihr war nicht klar gewesen, dass ihm so viel daran lag, was sie mit ihren Haaren anstellte, aber zumindest hier sprach nichts dagegen, seinem Wunsch zu folgen. Ohnehin hätte sie sie vermutlich offen gelassen, aber das konnte Ian nicht wissen. Er kannte sie ja tatsächlich meistens nur frisiert... Wenn du möchtest - natürlich, stimmte sie ihm ebenfalls leise zu und speicherte diese kleine Information ab, bevor sie vorsichtig ihre Hand wieder löste, die Haare vollends fertig durchkämmte und die Bürste dann wieder zurücklegte. Besser so?, fragte sie beinahe schüchtern, als sie die Klammern und Haargummis in einer Gürteltasche verschwinden ließ.

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„Selbst pürieren und mir meinen Schaukelstuhl auch selbst bauen?“ fasste Ian noch einmal zusammen und hatte große Mühe, seine Mundwinkel nicht zu offensichtlich in die Höhe wandern zu lassen. „Und mein Badewasser muss ich mir auch selbst erwärmen. Du bist ja fürchterlich fürsorglich.“ Sein nachfolgendes Grinsen sprach Bände. Irgendwie musste er sich darin üben, sie ein klein wenig besser aufziehen zu können, ohne sich sofort dabei zu verraten. Irgendwann.
„Hast du, und nicht nur, als du angetrunken warst“, erinnerte Ian sie, und unterdrückte dabei, ihr ein wenig schelmisch die Zunge heraus zu strecken, ohne sich selbst wirklich sicher zu sein, wann Eowyn ihm dieses Kompliment tatsächlich gemacht hatte. Angetrunken hatte sie viel eher über die Sith und Alisah geschimpft. Und ihm einen gehörigen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben, den Ian bis zum nächsten Tage ziemlich gut ignoriert hatte. „Siehst du, sagte ich doch“, überging er ihren Spott und mimte ein weiteres Mal den Macho, nur ein wenig erfolgloser, als vorhin, als sie beide schließlich das Badezimmer betraten. Was das Verlieren anging, schien sie ihm nicht wirklich zu glauben, zumindest ließen ihre hochgezogenen Augenbrauen das vermuten, aber weder Eowyn, noch Ian selbst, verloren darüber weiter ein Wort. Sicher hatten sie, was das betraf, andere Ansichten und so gut es auch tat, zu wissen, dass der eine den anderen verstand: man musste nicht immer einer Meinung sein. So wenig, wie man immer alles weiter ausführen musste.

Ohnehin traten die Gedanken hierzu in den Hintergrund, als Eowyn ihr Haar zu bürsten begann und Ian sie darum bat, die Haare diesmal offen zu lassen. Als Eowyn schließlich, mit einem Hauch Röte auf den Wangen lächelte, bevor sie zu einer Antwort ansetzte, tat Ians Herz erneut einen kleinen Hüpfer, der sich verstärkte, als sie nicht nur zustimmte, sondern die Bürste und alles anderer weg legte und ihn tatsächlich fragte, ob es besser so war. Damit gab sie ihm nicht nur die Erlaubnis, sondern fast die stille Aufforderung, sie noch einmal genauer betrachten zu dürfen. Und wenn Ian sich vorhin noch einen kleinen Spaß daraus gemacht hatte, sie übertrieben zu mustern, war die Situation jetzt eine andere. Sie war wunderschön und um das zu erkennen, benötigte Ian nicht einmal einen zweiten Blick. Auch die Strapazen des Tages vermochten an dieser unumstößlichen Tatsache nichts zu verändern. Und wie Eowyn so dastand, so nahe vor ihm, so schön, war es völlig unmöglich sie nicht noch einmal genauer zu betrachten. Sie war wunderschön, nicht ‚besser so‘, nicht schlechter, sondern wunderschön und noch eines: attraktiv. Hätte Ian beides nicht schon längst erkannt, genau oder vielleicht sogar spätestens jetzt wäre es ihm aufgefallen, überdeutlich bewusst geworden und diese Tatsachen lösten eine Reihe weiterer Gefühle in dem Dunkelhaarigen aus. Gestern abend noch, war Ian einfach nur müde gewesen, hatte nur daran gedacht, zu schlafen. Jetzt war da weder der Gedanke, an etwas zu Essen, noch daran, sich schlafen zu legen, ganz im Gegenteil.

„Du bist wunderschön“, sprach Ian noch immer flüsternd, seine Gedanken laut aus und es waren die gleichen Worte, die er schon gestern gewählt hatte, doch für ihn blieben sie ungeschmälert. Gestern war er nach diesen Worten verschwunden, jetzt hingegen? Nein, jetzt würde er das sicher nicht tun. Stattdessen machte er einen Schritt auf Eowyn zu und als er ihr diesmal behutsam über die Wange strich, ließ er diese nicht wieder sinken. Sich für Sekunden in ihren Augen verlierend, verringerte Ian erneut die Distanz und als er sich diesmal, langsam zu ihr herunterbeugte, war es diesmal kein schüchtern-unsicherer Kuss, den er Eowyn gab.

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Du hast es erfasst, nickte Eowyn. Und zumindest einen Teil davon hast du dir selbst zuzuschreiben. Das mit dem Badewasser würde sie aber tatsächlich irgendwann nachholen müssen. Irgendwann - wenn sie eine Badewanne zur Hand hatte... was vermutlich erst einmal nicht der Fall sein würde. Aber das ist fürsorglich - schließlich sorge ich dafür, dass du dich um dich selbst kümmerst.
Dass er gut aussah... Nun ja, das war nun einmal die Wahrheit gewesen. Beziehungsweise war es immer noch... er sah gut aus, daran war nichts zu rütteln. Aber das bekam er sicher nicht zu hören, wenn er darauf pochte. Sie prustete laut los, als er noch einmal posierte - oh, das waren die Momente, in denen ihre Gefühle beinahe übersprangen. Sich selbst so auf den Arm nehmen zu können, das war eine Eigenschaft, die sie durchaus schätzte. Es machte das Leben so viel einfacher, wenn man auch einmal über sich selbst lachen konnte.

Ian betrachtete sie - mit einem Blick, der anders war als sonst. Nicht unangenehm, aber... anders, und für einen kurzen Moment fühlte sie sich unsicher. Sie hatte nur ihre Haare offen... machte das einen solchen Unterschied? Es machte, und sie senkte kurz den Blick, als Ian ihr das Kompliment machte. Da lag etwas in der Luft, und seine zarte Berührung löste ein sachtes Kribbeln in ihr aus. Sie konnte ihre Augen nicht von den seinen lösen, bis er sich schließlich herunterbeugte, um ihr einen Kuss zu geben. Einen Kuss, der ebenfalls so anders war als sonst - selbstbewusster, forscher, so anders, dass das Kribbeln sich von ihrer Magengrube im ganzen Körper ausweitete. In den ersten Momenten war sie überrascht und gehemmt, doch dann wurde ihr Verstand überwältigt und sie ließ sich von ihren Gefühlen leiten, während sie den Kuss erwiderte. Die Wachen vor der Tür, die Tatsache, dass sie sich gerade erst fürchterlich gestritten hatten, Ians Verletzungen, die Reise nach Coruscant, ihre Unsicherheit, ihre Ängste - all das verschwand innerhalb von Sekunden in Bereichen ihres Kopfes, zu dem sie momentan keinen Zugang hatte, genaugenommen auch keinen Zugang
wollte, und so legte sie einen Arm um Ians Taille, die andere Hand hinter seinen Kopf und zog ihn näher zu sich heran; zog ihn mit einer plötzlichen Sicherheit zu sich heran, die selbst sie überraschte, fühlte in der Macht nach seiner Präsenz und versuchte eine Verbindung zu schaffen, die näher war als alles, was sie bisher gehabt hatten.
Über alles andere dachte sie schlicht nicht nach - und den Rest ließ sie einfach geschehen, überließ sich ganz Ian.


Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian, davor zwei Wachen (NPC)
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn, davor zwei Wachen (NPC)

Diesmal war es anders als sonst. Wenn Ian Eowyn bisher betrachtet hatte, war da sehr wohl ein inniges Gefühl der Zuneigung gewesen, doch jetzt gesellte sich etwas anderes hinzu, dass mit weitaus mehr verknüpft war, als dem Gefühl zusammen zu gehören und zusammen sein zu wollen. Ian wollte mehr spüren, mehr Nähe und wenn es ihnen bisher auf so vielfältige Art und Weise gelungen war, sich nahe zu sein, war da jetzt der Wunsch und vielleicht auch das dringende Bedürfnis nach mehr. In seinem Kuss lag ebenso eine stumme Frage, wie eine stille Aufforderung und als Eowyn ihre anfängliche Unsicherheit überwand, die für ihn deutlich spürbar war, hielt auch Ian sich nicht länger zurück. Schon gar nicht, als sie ihn, mit einer Sicherheit, die er irgendwie erhofft, aber kaum vermutet hätte, näher an sich heran zog und seinen Kuss, der inzwischen zu vielen Küssen geworden war, erwiderte. Auch Ian ließ seine zweite Hand an Eowyns Hüfte ruhen, ließ sie dann ein klein wenig höher wandern, um sie vorsichtig, aber bestimmt und noch immer mit Küssen eindeckend, aus dem Bad, in Richtung Schlafplatz zu führen. Die Wachen waren völlig vergessen, Ian nahm sie nicht einmal mehr wahr. Da waren nur noch Eowyn und er - das, was sie füreinander empfanden - und als Ian spürte, wie sie nach seiner Präsenz in der Macht tastete, half er nach, erleichterte Eowyn ihrer beiden Präsenzen miteinander zu verbinden, half ihr direkt dabei. Und so verstrich die Zeit, in der sie sich auf allen nur möglichen Ebenen näher kamen, die letzten Grenzen, die letzte Distanz aufhoben und überwanden. Die Zeit wurde bedeutungslos, dehnte sich, weitete sich aus, schien nur ihnen zu gehören und ihnen die Möglichkeit zu bieten, sich ein wenig selbstvergessend, auf den anderen einzulassen, sich neu und anders kennen zu lernen.



Ein wenig erschöpft, aber längst nicht müde genug, um zu schlafen, lag Ian, an Eowyn gekuschelt da, sie mit einem Arm festhaltend. Mit der anderen strich er ihr eine Strähne hinter das Ohr und betrachtete sie dabei lächelnd. Nach diesem Tag hätte er sich all das niemals träumen lassen, nein. Er fühlte sich … glücklich? Glücklich. Ja, er fühlte sich glücklich und das lag sicher nicht allein an den letzten Minuten. All das hätte er nie für möglich gehalten, es war so überwältigend. Und er hatte wirklich geglaubt, sie verloren zu haben. Wie absurd, wie absurd das gewesen war.
„Vielleicht ist es nicht klug, das zu sagen, aber weißt du,“ und klug, was war schon klug? – „heute habe ich alles verloren geglaubt und jetzt bin ich so … glücklich, wie schon lange nicht mehr. Ich weiß gar nicht, wie ich es so lange ohne dich aushalten konnte.“ Womit sicher nicht die Minuten nach dem Streit gemeint waren, nein.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn, davor zwei Wachen (NPC)
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian, davor zwei Wachen (NPC)

Ihr Kopf lag auf Ians Schulter, mit einer Hand umarmte sie ihn, während Eowyn ihre Augen geschlossen hatte. Nicht um zu schlafen, nein, einfach, weil es so bequemer war - und weil sie Ian in dieser Lage ohnehin nicht richtig sehen konnte. Sie lächelte, als sie seine Hand spürte, die die verirrte Strähne zurückstrich. Offene Haare hatten ihre Nachteile. Was da soeben geschehen war... nein, es war so wenig geplant gewesen wie nur irgendwie möglich, aber vermutlich gerade deswegen war sie offen genug gewesen, sich darauf einzulassen. Ihm so nahe zu sein, auch durch die Macht - eine solche Verbindung hatte sie noch nie gespürt. Es war beinahe so gewesen, als wären die Grenzen zerflossen. Unheimlich auf der einen Seite... aber faszinierend und wundervoll auf der anderen.
Sie öffnete die Augen, als Ian zu sprechen begann und lächelte erneut. Ein glücklicher Ian? Das war tatsächlich etwas, das großen Seltenheitswert besaß.
Warum sollte das nicht klug sein?, fragte sie leise und strich sacht über seine Seite. Mir ging es doch nicht anders... Sie war überhaupt erst zu Joseline gegangen, weil sie das Gefühl gehabt hatte, Ian zu verlieren - und, damit sie wenigstens eine Erklärung bekam, weshalb das so war. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte sie der Situation, in der vor allem er sich befand, eine starke Mitschuld zugestanden. Und es ist sicher klug zu sagen, wie du dich fühlst, das freut mich. Das tat es tatsächlich. Ian glücklich zu erleben war eine Sache, die wiederum sie selbst glücklich machte. Wie sie selbst sich fühlte, darüber hatte sie allerdings noch überhaupt nicht nachgedacht, so beschäftigt war sie damit gewsen, alles überhaupt erst einmal zu sortieren und zu verstehen. Aber er hatte Recht. Beinahe. Glück wäre nicht das Wort, das sie gewählt hätte... Es ging eher tiefer, war ruhiger. Zufriedenheit. Inniges Wohlgefühl. Und einfach... friedvoll. Und mir... geht es ähnlich.

Wie er es so lange ohne sie aushalten konnte... Der erste Gedanke, der durch ihren Kopf zuckte war ihr noch von vorhin gut bekannt - wie konnte er es jetzt überhaupt so lange mit ihr aushalten? Aber darauf ließ sie sich nicht mehr ein, das durfte sie nicht. Und erst Recht nicht jetzt. Nicht in dieser Situation. Viel eher war doch die Frage... Wie hatte sie es so lange ohne Ian aushalten können? Besonders in den letzten Monaten, in denen alles immer mehr aus dem Ruder gelaufen war... Das weiß ich bei dir genausowenig, antwortete sie nachdenklich. Jetzt, wenn sie zurückblickte, da wirkten die letzten Wochen vor Nar Shaddaa alle so... diffus. Grau. Undurchsichtig... ein chaotischer Strudel. Zugegeben, jetzt war es vermutlich nicht viel anders, aber jetzt war sie nicht mehr alleine darin. Und sie sah Möglichkeiten, sich vielleicht irgendwie herauszuziehen. Wie hatte sie das bloß ausgehalten? Sie fröstelte ein wenig. Ian hatte sie als sein "Wunder" bezeichnet... aber mehr und mehr war sie sich nicht sicher, wer mehr im anderen verändert hatte.
Doch das waren ebenfalls keine Gedanken für diesen Moment, besann sie sich zurück.

Aber wenn ich erst einmal anfange zu kochen, dann wirst du wissen, wie du es so lange ausgehalten hast, sagte sie spöttisch auf ihr vorheriges Gespräch bezogen und drängte die nachdenklichen Gedanken in den Hintergrund. Und hätte ich gewusst, das offene Haare so etwas auslösen... schnaubte sie leicht kopfschüttelnd. Ja, was dann? Nein, es war gut so gewesen. So etwas konnte man nicht planen, sie zumindest nicht. Hätte sie versucht, dergleichen zu provozieren - einmal davon abgesehen, dass sie nicht wusste, ob sie das überhaupt gewollt hätte - sie wäre dazu gar nicht in der Lage gewesen. Ihr Kopf hätte sich ihr in den Weg gestellt, ihr Kopf mit all den Fragen und Informationen, die jetzt langsam zurückkehrten. Als sie das bemerkte versuchte sie krampfhaft, sie wieder hinauszuschieben, diese Unbeschwertheit weiter zu genießen, doch eine Sache ließ sie schuldbewusst aufblicken, indem sie den Kopf leicht anhob. Deine Hände...? Sie hatte sie völlig vergessen.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian, davor zwei Wachen (NPC)
 
[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Allison mit Raiken, Ima-Gun, Matthew und anderen]

Die Padawan war teilweise schockiert, wie schnell sich nun alles vor ihren Augen abspielte. Sie hatte das Gefühl als wäre sie im Halbschlaf und würde gar nicht richtig mehr mit den anderen mitkommen. Lag das etwa daran, dass die Anstrengung der Trainingseinheit langsam bemerkbar machte? Falls ja, war es doch ein wenig enttäuschend, dass sie so schnell ermüdete. Andererseits war die Sechszehnjährige nun auch nicht gerade eine Sportskanone. Somit ergab es für sie doch Sinn, dass sie nach dieser Einheit langsam müde wurde.
Dann war da ja noch die Tatsache, dass die drei Schüler gegen 'echte' Jedi-Ritter antreten mussten. Ein idealer Motivationsschub für Anfänger war es oben drein noch dazu. Bei der Macht, so ganz verstehen konnte sie diese Taktik nicht, aber nun ja, sie hatte gerade auch nicht den Mumm alles zu Hinterfragen.
Wenn man sich das Ganze überlegte, war das Leben sowieso niemals fair, daher konnte es schon einmal passieren, dass ein Padawan einem Sith gegenüberstehen würde. Und dann konnte man schließlich auch nicht jammern, nicht wahr?! Somit reimte sich die Padawan zusammen, dass die Jedi-Rätin und der Ritter ihnen bloß einen Denkanstoß auf den Weg geben wollten, für ihre zukünftige Aufagbe. Denn eines war klar, diese gesamte Ausbildung, das Leben eines Jedis, war gefährlich, dass wusste sie selbst nur zu gut. Schließlich hatte sie dadurch ihren Vater verloren...
Wie immer, driftete die Dunkelrothaarige langsam wieder in die Realität zurück, wo gerade ein 'Scheingemätzel', wie sie es gerne nannte, stattfand. Denn Allisons Schlag wurde von Meister Skywalker schlagfertig abgewehrt und Ima-Gun wurde, nun, ich denke, zurückgeschleudert. So genau konnte sie das nicht feststellen, da sie selbst eher auf sich und ihre Beinarbeit konzentriert war. Jedenfalls gelang es dem Trio nicht nocheinmal einen Treffer zu landen. Und dabei kämpfte sie im Endeffekt sogar allein gegen den Jedi-Ritter, denn Joseline wandte sich kurz ab, um ihre Tätigkeit als eines der obersten Mitglieder des Jedi-Ordens auszuführen. Anscheinend war das keine einfache Position. Lange konnte sie sowieso nicht darüber nachdenken, denn der Kampf war ja immer noch im vollem Gange.
Trotzdem zog diese Tatsache etwas an ihr vorbei...
Letztendlich bekam sie dann noch mit, dass der Vorschlag, ob sie nicht mit dem Training aufhören wollen und dafür in den Garten zu gehen, schnell in die Tat umgesetzt wurde.
Davor bemerkte sie aber noch einen Neuen(Riyec), welcher anscheinend auch zur Gruppe dazugestoßen war. Sie nickte ihm kurz zu, blieb aber weiterhin eher abseits, weil sie irgendwie gerade Zeit für sich haben wollte.
So seltsam dass auch klingen mag, anscheinend hatte sie wirklich mehr von sich selbst bei dieser Übung erwartet und war deshalb enttäuscht. In Selbstmitleid zu versinken, war schon immer ihr Ding.
Die blinde Jedi wandte sich dann wieder direkt an sie, oder zumindest direkter an sie, als an alle anderen, denn sie meinte, sie hätte etwas wichtiges mit ihr zu besprechen. Oh je, was hieß das denn nun? Hatte sie schon wieder etwas falsch gemacht, oder war es so offensichtlich, dass sie mit ihren Gedanken kurzzeitig, ganz woanders war? Hoffentlich nicht.


"Natürlich, ich werde mich nur schnell frischmachen gehen, ich hoffe das geht in Ordnung?", fragte sie vorsichtig und rauschte dann ab, als die anderen es ebenso machten. Somit duschte sie sich schnell und zog sie neue Trainingskleidung an, da sie diese am bequemsten fand, und eilte schnell zurück in den Garten, was sie fast schon zum Stolpern brachte.
Als sie im Garten ankam, war sie doch etwas schockiert, als der Nikto schon fertig war und Joseline bereits mit Fragen löcherte. Also war sie einfach eine lahme Schnecke heute, na prima. Vielleicht war das ja der Grund, warum sie mit der Padawan sprechen wollte...
Na hoffentlich nicht.
Das kleine Grüppchen hat sich zudem dann auch noch vergrößert, denn es befand sich wieder ein Neuling(Jim) unter den anderen. Das war schon irgendwie seltsam, einerseits sollte es sie nicht überraschen, schließlich wollten ja genügend Leute Jedi werden, aber andererseits, fühlte sie sich dabei immer ein wenig unwohl. Sie wusste nie genau, was sie mit Fremden reden sollte, letztendlich endete es mit normalen Smalltalk.
Der Neue stellte sich als Jim Forsta vor und sah ein wenig verloren dabei aus, zumindest konnte sich die Padawan selbst noch daran erinnern, unter hunderten oder gar tausenden von fremden Gesichtern zu stehen und sich vorstellen zu müssen. Darum befand sie, da sie sich dem anderen Herrn ebenso nicht vorgestellt hatte, es wäre ja nicht schlecht, nochmals ihren Namen zu nennen.
"Hallo, mein Name ist Allison Neldres, freut mich euch beide kennen zu lernen. Darf ich fragen, was euch hierher geführt hat?", fragte sie freundlich und schenkte ihnen ein warmes Lächeln.

Während also die kleine Gruppe weiter ihren Gesprächen folgte, wartete sie einen vernünftigen Zeitpunkt ab, um sich an die Jedi-Rätin zuwenden, welche etwas mit ihr zu besprechen hatte.
Ob unangebracht oder nicht, gesellte sie sich zu dem Grüppchen und fragte zu einem geeigneten Moment geradeheraus:
"Worüber wolltet ihr mit mir sprechen, Joseline?"


[Lianna - Jedi-Basis - Garten - Allison mit Ima-Gun, Riyec, Jim, Joseline und anderen]


OP: Sorry, dass es länger gedauert hat, ich hoffe, dass ich jetzt wieder regelmäßiger schreiben kann!!! Uni....
 
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Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn, davor zwei Wachen (NPC)

Ian lächelte, als Eowyn meinte, dass es ihr nicht anders erging. Das verstärkte sein ohnehin schon riesiges Gefühl nur noch weiter.
„Soll ich dir noch etwas verrücktes sagen?“ Lächelnd sah er ins Nirgendwo und holte noch einmal die Erinnerung zurück, in der sie beide in der Höhle gewesen waren. „Auf Va’art, als ich vor dir wach gewesen bin, hatte ich den kaum zu unterdrückenden Impuls, dir über die Wange zu streichen. Du hast dagelegen und so friedlich ausgesehen, ich glaube, dass ich da, in aller Deutlichkeit gespürt habe, was ich für dich empfinde. Eigentlich schon am Abend zuvor.“ Lächelnd wiederholte er jene Geste. „Als du dich am Abend an mich gelehnt hast, wusste ich, dass für mich mit einem mal alles anders war und obwohl ich versucht hatte, mir all das auszureden, bin ich gnadenlos daran gescheitert, eigentlich genau in dem Moment, als ich dich darum bat, mir diese Nähe, nach meinem Zögern, nicht zu verwehren.“ Oh, er war so glücklich darüber, dass er den Kampf verloren, dass er sich nichts ausgeredet hatte. Vielleicht hätte es ohne Eowyns Hinweis noch eine ganze Weile gedauert, aber inzwischen war Ian fest davon überzeugt, dass er seine Gefühle für sie, nicht ewig hätte unterdrücken können. Gerade jetzt schien ihm das völlig absurd, ein absolutes Ding der Unmöglichkeit. Und er hoffte und wünschte sich, dass all das, ewig hielt und er würde, auch daran bestand kein Zweifel, alles dafür tun, Eowyn zu behalten. Keine Mission mehr, der ihm sein Gedächtnis rauben konnte. Überhaupt würden seine Missionen wohl ganz anders aussehen, viel eher ausfallen, schließlich war er weder ein Sith, noch ein Jedi, aber es spielte keine Rolle. Wenn er sie künftig auf ihren Missionen begleiten durfte, hatte er mehr, als er sich wünschen konnte, auch wenn er sich früher oder später wohl Gedanken darum machen musste, wo ihn sein Weg hinführen würde. Das Eowyn ein fester Bestandteil davon war, war zumindest sicher und alles andere? Hatte Zeit für später. Denn weiter, als bis Coruscant wollte Ian nicht denken und wenn sie sich morgen Gedanken über diesen Planeten machen würden, hatten sie auch noch genügend Zeit. Nein, jetzt wollte er mit seinen Gedanken im Hier und Jetzt bleiben –ohne Sorge um den nächsten Tag.

„Schlimmeres als Energieriegel, kannst du gar nicht fabrizieren“, kam es mit einem recht überzeugten Lächeln. „Aber auch dass bekommen wir hin und ich glaube, der Gedanke dich hinter dem Herd stehen zu sehen,“ und er hielt kurz inne um sich dieses Bild wirklich vorzustellen, schüttelte dann aber leise lachend den Kopf, „ist mir ein wenig zu unemanzipiert.“ Zumindest konnte Ian sich Eowyn in der Rolle einer Hausfrau kaum vorstellen – nein, er wollte sie in dieser Rolle auch nicht sehen.

Hätte sie gewusst, dass offene Haare, so etwas auslösten?
So etwas? Ian lachte leise, ehe er sich ein wenig mehr zu ihr drehte und auf der Seite zu liegen kam. „Dann was?“ Sein Lächeln wurde spitzbübisch und Ian versuchte gar nicht erst, daran etwas zu hindern. Nein, jetzt war die perfekte Gelegenheit, sie wirklich ein wenig aufzuziehen, schließlich hatte er das nach ihrem gestrigen, sehr zweideutigen Kommentar nicht getan. „Hättest du sie dann früher offen gelassen?“ Er lachte erneut, stütze seinen Kopf auf einer Hand ab und sah Eowyn dabei unverhohlen an. „Aber wenn ich ehrlich sein soll“, und er zog gewichtig die Augenbraue in die Höhe, „sind es sicher nicht deine offenen Haare, die so etwas ausgelöst haben.“ Nein, vermutlich hätte sie sich auch eine Glatze schneiden können – zwar hätte sie damit im ersten Moment sicher so etwas wie Befremdlichkeit in ihm ausgelöst – aber Eowyn hatte eindeutig mehr zu bieten, als ihr Aussehen, dass alleine, sie sicher nicht anziehend für Ian machte.

Seine Hände? Wie kam sie ausgerechnet jetzt wieder zu seinen Händen? Vielleicht, weil seine Hand, so wie er nun dalag, den Kopf noch immer aufgestützt, deutlich zu erkennen war.

„Stell dir vor, sie tun noch immer nicht weh.“ Er ließ es absolut abwegig klingen, nicht nur, weil es das auch war, sondern weil ihm daran gelegen war, dass Eowyn nicht begann, sich schuldig zu fühlen. Oder… eher endlich damit aufhörte. Dann verschob er vorsichtig mit der Macht den Verband. Das Bacta hatte bisher gute Arbeit geleistet. Allerdings reichte Ian dennoch ein einziger Blick, um zu wissen, dass dieser kleine Kontrollverlust, alles andere als ungesühnt bleiben würde. Einen Teil der Wunden hatte er schon geheilt und da, wo die Schnitte am tiefsten gewesen waren, zeichnete sich schon jetzt etwas ab, das nur zu narben werden konnte. Kurz wanderte Ians Blick weiter, zu seinem Arm und der Ader und er seufzte leise. Sie war wieder undeutlicher geworden, nicht so wie in dem Moment, als er auf den Spiegel eingeschlagen hatte. Wenigstens das. „Wenn das so weiter geht, brauche ich eine Schönheitsoperation.“ Was er wie einen Witz klingen ließ, war nicht einmal wirklich ein solcher, wie er Sekunden später bemerkte. Es war keine Eitelkeit, die ihn dazu bewog, das zu sagen, viel eher so etwas wie Scham? Denn der Rücken, der Arm und nun auch noch die Hände? Eigentlich waren es alles Spuren von Dingen, die er viel lieber vergessen würde.


Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn, davor zwei Wachen (NPC)
 
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