Navara
die eiserne Faust der Republik
[ Rishi | System | Kampfgruppe “Advance” | MC40a “Sunrise Over Coruscant” | Brücke | mit Brückenleuten ]
Im Orbit von Rishi, einer imperialen Bergwerkswelt, wurde es ruhiger. Die Verteidigungsstreitkrägte hatten das Gefecht verloren und damit konnte die Neue Republik einen weiteren Erfolg im galaktischen Bürgerkrieg vorweisen. Es gab auf republikanischer Seite bei den Kreuzern keine Verluste. Somit hatten die Kommandanten ganz souverän ihren Vorteil ausgespielt. Nun bewegten sich die riesigen Schiffe zwischen den herumtreibenden Wrackteilen ihrer Feinde, während sich die vielen Sternjäger der republikanischen Flottille um die feindlichen Piloten kümmerten. Der Feind zog sich zum dritten Planeten des Systems zurück und so mancher Staffelkommandant wollte diesen Vorgang mit akribischen Augen verfolgen. Eine ganze Menge Rettungskapseln folgten den übrigen imperialen Jägern zu ihrem Rückzugspunkt, denn die Neue Republik wollte an dieser Stelle Gnade walten lassen.
Am großen Panoramafenster der “Sunrise Over Coruscant”, einem grauen Mon Cal-Kreuzer der Klasse 40a, verfolgte Cmdr. Navara Ven das ganze Szenario mit aufmerksamen Blick. Zu seiner Erleichterung hatte die Mannschaft des großen Schiffs die Feuertaufe heil überstanden. Er vertraute seinen Männern und Frauen ab diesem Zeitpunkt sogar mehr, denn sie waren bis an ihre Grenzen gegangen und hatten höchste Effizienz bewiesen. Navara war Stolz auf seine Leute und zeigte dies mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Nun war der Flottenoffizier für eine größere Schlacht gegen den mächtigen Feind, der noch immer viele Flecken auf der Galaxiekarte beherrschte, breit. Nachdenklich wanderte der Blick des grünhäutigen Twi’lek von einem Trümmerteil zum nächsten. Mit einem Nicken erwies er den gegnerischen Befehlshabern seinen Respekt. In seiner Kriegerehre erkannte er ihre Leistungen in dieser auswegslosen Situation an. Natürlich hatte die Verteidigung unter einem schlechten Stern gestanden, aber so war das Leben. ‘Einer gewinnt, der andere verliert’, dachte der Kommandant grimmig. Seine tätowierten Lekku zuckten leicht bei diesen Gedanken.
“Neue Befehle von der “Legend of the Republic”, Sir”, meldete der erste Offizier und brach damit das vorherrschende Schweigen. “Wir sollen uns die Frachter fünf und sechs mit eigenen Leuten bemannen.”
‘Wir entern diese Frachter also…’, schoss es Navara durch den Kopf als er den taktischen Bildschirm genau betrachtete. Die sechs Frachter trieben noch immer bewegungslos auf einem Außenkurs im System herum. Auf Befehl von Com. Korus hatte die “Sunrise Over Coruscant” die sechs imperialen Frachter an einer Flucht gehindert, indem das Kriegsschiff seine Ionenkanonen benutzt hatte. Natürlich besaß die Neue Republik ein gewisses Interesse an der Ladung, denn sie konnten diese Güter ohne viel Aufand für ihren Kampf gegen das Imperium verwenden. Man durfte dem Feind keinen Zoll lassen - jedenfalls war Navara dieser Auffassung. Sein Blick glitt zu dem ersten Offizier, einem Bothan mit braunem Fell. Ho’tak Rarr wartete auf weitere Befehle seines Vorgesetzten. Die Gefahr, dass Verstärkung von Ukio - einer weiteren imperialen Welt - kam, bestand in diesem Augenblick immer noch. Sie mussten also schnell handeln. ‘Trotzdem sollten wir nicht überstürzt handeln!’, mahnte sich der Kommandant von Ryloth.
“Steuermann, wir beziehen an Steuerbord der “Legend” neue Position”, befahl Navara mit strenger Stimme. “Im Hangar sollen sich zwei Entertrupps bereitmachen. Je drei Piloten, ein Navigator, ein Techniker und fünf Soldaten aus unseren Reihen. Das Kommando übernimmt Col. Morrison.”
Sorgfältig formierte sich die Kampfgruppe um das Flaggschiff. Besonders die Nebulon B-Fregatte hatte es im Gefecht hart getroffen, denn sie war das Hauptziel der feindlichen Streitkräfte gewesen. Dennoch schien der Kommandant, ebenfalls ein Twi’lek, mit der Situation zurecht zu kommen. Bisher war noch kein Hilfegesuch über die republikanischen Funkleitungen gekommen. Während sich die Flottille mit angemessenem Tempo den ionisierten Konvoi näherte, verschwanden einige Sternjäger in den jeweiligen Hangars um sich neu ausrüsten zu lassen. Nur mit frischen Kräften konnten sie in einem weiteren Gefecht überleben. Es dauerte nicht sehr lange und man setzte die Enterboote ab. Navara beobachtete diesen Prozess mit geduldiger Miene. Er traute seinen Soldaten eine Menge zu.
[ Rishi | System | Kampfgruppe “Advance” | MC40a “Sunrise Over Coruscant” | Brücke | mit Brückenleuten ]
[ Rishi | System | Kampfgruppe “Advance” | Enterboot “Alpha” | Truppenraum | Team Alpha ]
Mit routinierten Bewegungen überprüfte der Teamleiter, ein muskulöser Mensch von Agamar, seine komplette Ausrüstung. In den vielen Jahren seiner Dienstzeit hatte sich diese Kontrolle vor jeder Mission zu einem kleinen Ritual für den Offizier der republikanischen Armee entwickelt. Seit dem Aufbruch von Mon Calamari hatte der Infanterist auf einen Einsatz gewartet. Natürlich glich das Entern eines ionisierten Frachters keiner großen Schlacht, aber es war nicht sein Job dies zu beurteilen. Der Gedanke an Kampfhandlung mit imperialen Soldaten hatten ihn zu einer freiwilligen Meldung vor wenigen Minuten bewegt. Aufmerksam ließ er seinen Blick durch den Raum gleiten. Unter seinem Kommando standen vier weitere Infanteristen, drei Piloten, ein Navigator und ein Mechaniker, welcher sich um die Systeme kümmern sollte. ‘Bei diesen Verhältnissen ist ein ordentliches Management geboten’, dachte sich der Offizier und griff nach seinem Gewehr.
“Eine Minute bis zum Andocken”, informierte der Co-Pilot des republikanischen Enterbootes die bewaffneten Passagiere über einen Lautsprecher.
“Alpha Zwei und Drei, zu mir kommen”, bellte der Teamleiter. “Ihr werdet unsere Vorhut darstellen! “Vier und Fünf kommen mit mir und gebt den Piloten auch eine Waffe! Sie sollen sich wenigstens verteidigen können.”
Die angesprochenen Soldaten, ebenfalls sehr kräftige Männer, nickten schweigend ihrem Befehlshaber zu und führten die Befehle aus. Mit der Waffe im Anschlag stellten sich zwei von ihnen an die Tür und lehnten sich an den Rahmen, während die anderen beiden den Offizier flankierten. Hinter den fünf Infanteristen machten sich die Piloten bereit. Auch sie hatten ihre Blaster aus den Halftern geholt und waren für den Kampf bereit. Angespannt wartete der Entertrupp auf das Andockmanöver. Erste Adrenalinausschüttungen ließen die Leute, die solche Einsätze nicht gewohnt waren, leicht nervös werden. Nur der Truppenführer und seine vier Männer blieben ruhig.
Plötzlich erklang ein dumpfes Geräusch. Das Enterboot hatte sein Ziel, ein Frachter mit der Kennzeichnung “Fünf”, erreicht. Noch einmal holte der Teamleiter tief Luft und sammelte seine Konzentration. Dann gab er das ausgemachte Ohne eine Sekunde zu verschwenden öffnete sich die Luke und die Vorhut stürmte mit Sperrfeuer in das dunkle Innere. Nur die Notsysteme waren nach dem Ionenangriff der “Sunrise Over Coruscant” noch im Betrieb. Schleichend hatten die fünf Soldaten die nähere Umgebung zur Luke abgesichert. Bisher hatte sie keinen Feindkontakt. Über Funk meldete der Offizier, dass seine Leute erfolgreich eingedrungen waren. Sie hatten den Befehl erhalten die feindliche Besatzung in Rettungskapseln zu stecken. Außerdem sollte nur in Notwehr geschossen werden. Dies gehörte zur Philosophie der Neuen Republik.
“Langsam vorrücken, Vorhut”, befahl der Teamleiter und sondierte die Umgebung.
Vorsichtig tasteten sich die zwei republikanischen Soldaten der Vorhut in die Dunkelheit der leeren Gänge. Der Teamleiter konnte sein Herz laut schlagen hören so aufgeregt war er. Mit der entsicherten Waffe folgte er seinen Männern in einigen Schritten Entfernung. Es handelte sich um ein Standartmodell, weshalb sich der Entertrupp nach Baupläne richten konnte. Sie waren auf dem Weg zur Brücke, denn dort konnten sie sich schneller einen Überblick verschaffen. Durch Handzeichen planten sie ihr weiteres Vorgehen. Auf einmal schossen rote Blitze durch die leeren Gänge. Hinter einer Tür hatten sich zwei imperiale Soldaten verschanzt. Eine spärliche Barrikade sollte die Eindringlinge für eine Weile aufhalten. Professionell suchten sich der Entertrupp Plätze um das Feuer zu erwidern. Alpha Zwei und Drei kümmerten sich dabei um das Sperrfeuer. Nummer Fünf brachte die Piloten, den Navigator, sowie den Techniker in Sicherheit. Dabei behielt er gleichzeitig noch die Rückendeckung im Auge. Der Teamleiter und der verbleibende Soldat - Alpha Vier mit Codenamen - schossen auf ihre Gegner. Nach ihren Berechnungen mussten sich etwa fünf feindliche Soldaten auf dem Frachter befinden.
“Alpha-Team hat ersten Feindkontakt”, meldete der Offizier pflichtbewusst. “Vorankommen wird durch feindliches Feuer erschwert.”
Selbst in dieser riskanten Situation versuchte der Truppenführer Ruhe zu bewahren. An seinem Gürtel hingen ein paar Blendgranaten. Neben den Rauchgranaten hatte man diesen Leuten keinen weiteren Sprengstoff überreicht, da die Frachter in einem guten Zustand das System verlasen sollten. Während seine Untergebenen weiter auf die Gegner feuerten, holte er einen der Sprengkörper aus seiner Halterung. Er löste sich von der Wand und warf das Ding durch den Eingang. Nach der Detonation stürmten zwei der vier anwesenden Soldaten auf die Barrikade zu. Souverän meisterten sie die Hürde und betraten den Raum, der dahinter lag. Schnell und zielsicher schalteten sie die beiden Verteidiger aus. Danach folgte ihnen der restliche Trupp. Durch dieses kleine Gefecht waren sie der Brücke einen Tick näher gekommen.
In dem kleinen Raum konnte der Techniker das erste Mal tätig werden. Schnell holte er seinen Werkzeugkasten hervor und machte sich an die Arbeit. Wachsam hielten die fünf Infanteristen die Umgebung im Auge. Sie hatten bloß zwei Soldaten ausschalten können. Eifrig kümmerte sich der Mechaniker über die Leitungen und Systeme, welche das Schiff brauchte. Der Truppenführer trieb seine Leute zu mehr Effizienz an, denn sie hatten nicht ewig Zeit für diese Mission. Allmählich wurde er ungeduldig. Die Zeit saß ihm im Nacken. Aus diesem Grund ließ er einen seiner vier Männer bei dem Techniker und machte sich mit den restlichen Leuten wieder auf den Weg. Im Hinterkopf hoffte der republikanische Offizier, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Nach zwei weiteren Kämpfen mit den bewaffneten Verteidigern dieses imperialen Frachters hatte es der Entertrupp geschafft. Sie hatten die Brücke erreicht, die ehemalige Besatzung eingekesselt und ein paar Systeme wieder zum Laufen gebracht. Während Alpha Zwei, Drei und Vier die Frachtermannschaft zu den Rettungskapseln trieben, überwachte der Truppenführer die Vorbereitungen der Piloten. Auch der Navigator hatte schon ein paar Aufgaben gefunden, um die er sich kümmern konnte. Mit einem Grinsen unter dem Helm meldete er der Leitstelle, dass sie erfolgreich waren. Danach dauerte es nicht mehr lange und der Antrieb erwachte zu neuem Leben. Nachdem das Enterboot sich von der Hülle des Frachters gelöst hatte, reihte sich das Schiff in die bestehende Formation ein. Ihm tat es sein Partner, das Ziel mit der Nummer sechs, gleich.
[ Rishi | System | Kampfgruppe “Advance” | geenterter Frachter (“Fünf”) | Truppenraum | Team Alpha ]
[ Rishi | System | Kampfgruppe “Advance” | MC40a “Sunrise Over Coruscant” | Brücke | mit Brückenleuten ]
Vertieft in seine Arbeit saß Navara in seinem Sessel auf der Brücke. Im Moment interessierte er sich nicht um die Vorgänge in seiner Nähe. Das Gemurmel der Brückenoffiziere erfüllte den Hintergrund, aber auch davon ließ sich der Kommandant nicht abbringen. Er hatte den Schadensbericht vor sich liegen. Außer ein paar Kratzern in der äußersten Schicht der Hülle, belanglosen Überlastungen der Energieleitungen unwichtiger Systeme, den Verlust von zwei Piloten, sowie die leichten Verletzungen einiger Mannschaftsmitgliedern hatte sich der Mon Cal-Kreuzer wunderbar geschlagen. Sein derzeitiges Lächeln entblößte die spitzen Zähne des Twi’lek. ‘Die Mannschaft hat wirklich gute Arbeit geleistet’, sinnierte der Flottenoffizier und blickte auf. Lt. Cmdr. Rarr hatte sich zu seinem Vorgesetzten gesellt, wobei der Bildschirm des Datapads seines ersten Offiziers permanent aufleuchtete. Der Bothan hatte alles unter Kontrolle. Damit stellte er eine echte Entlastung für den Commander dar.
“Col. Morrison meldet, dass seine Leute beide Frachter eingenommen haben”, informierte der Bothan mit tiefer Stimme. “Die zwei Schiffe gliedern sich in diesem Augenblick in die Formation ein und haben die Rettungskapseln ausgesendet.”
“Wie sieht es mit den anderen Frachtern aus?”, fragte Navara und schnellte von seinem Sitz empor. “Sind sie ebenfalls geentert?”
Einen Moment herrschte Ruhe auf der Brücke. Die Sensorik und die Kommunikation suchten akribisch nach einer Antwort auf die gestellten Fragen. Gleichzeitig glitt der scharfe Blick von Navara auf den taktischen Bildschirm. War eine Verstärkung unterwegs? Diese Frage beschäftigte den Kommandanten ungemein. Sie konnten schnell durch eine feindliche Flottille überrannt werden. Mittlerweile war die Stärke ihrer Kampfgruppe den Überlebenden des Gefechts bekannt. Der Überraschungsmoment lag also bei möglichen Angreifern. Eine Vorstellung, die Navara überhaupt nicht mochte. Wild zuckten seine Lekku bei diesem Gedanken. Er griff sich den linken Gehirnfortsatz und warf ihn über die andere Schulter. Ruhigen Schrittes ging er über die Brücke auf das Panoramafenster zu. Sein Schiff hatte die Steuerbordposition zur “Legend of the Republic”, einem Sternzerstörer der Republik-Klasse, nicht verlassen.
“Die anderen Frachter werden auch als “geentert” gemeldet, Cmdr. Ven”, berichtete der Brückenoffizier an der Sensorik.
“Gut. Kommunikation, schicken Sie dem Flaggschiff einen Statusbericht von uns”, befahl der Twi’lek mit ruhiger Stimme. “Melden Sie außerdem, dass die zwei Frachter, die wir als Ziel hatten, unter republikanischer Kontrolle stehen. Wir sind bereit für den Rückweg oder neue Befehle.”
[ Rishi | System | Kampfgruppe “Advance” | MC40a “Sunrise Over Coruscant” | Brücke | mit Brückenleuten ]
MC40a “Sunrise Over Coruscant” - Schilde 87%
derzeit unter Kontrolle:
Frachter Xi-Con Klasse “Fünf”
Frachter Xi-Con Klasse “Sechs”
A-Wings: “Red Scare” (10 Jäger) im Einsatz