Froz

Wonto Sluuk

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[ Infos zum Planeten: Froz (engl.) | Froz (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neue Republik ]

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Namhafte Lokalitäten
Astromandicar – Durch die geringe Schwerkraft, die auf dem Planeten herrscht, konnten die Frozianer ihre ganze eigene Architektur entwickeln. Das Stadtbild der Metropole besteht sowohl aus Wolkenkratzern, die erhaben in den Himmel ragen, als auch unterirdischen, bauartigen Komplexen, die sich tief in die planetare Kruste fressen. Durch die mehrjährige imperiale Besatzung, die bis zum Erfolg der neurepublikanischen Militärkampagne "Republic Dawn" bestand, hat auch deren nüchterner, pragmatischer Baustil Einzug gehalten. Insbesondere im Zentrum findet man noch Gebäude der Besatzer.

Stand: Beitrag #11, 03.02.2021
Aiden Thiuro
 
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[Froz | Hauptstadt | Arbeitersiedlung am Stadtrand | Eznetaicos Hütte] Eznetaico

Eznetaicos Schlaf war unruhig gewesen in den letzten Tagen. Etwas braute sich zusammen, das konnten Viele spüren. Die Zeichen mehrten sich, dass bald die Zeit gekommen war, etwas zu unternehmen. Dieses Wissen ließ den alten Frozianer kaum Ruhe finden, so auch in dieser Nacht. Er hatte lange wachgelegen und über die Ereignisse und seine Rolle darin nachgedacht, bevor er endlich in einen wirren Traum gesunken war. Nur kurze Zeit darauf wurde er wieder geweckt: Von einem Geräusch, das ihm längst in Fleisch und Blut übergegangen war, auch wenn er es seit einer ganzen Weile nicht gehört hatte. Dass es gerade jetzt erklang, war für ihn ein deutliches Zeichen, dass seine Vermutungen richtig gewesen waren: Es begann.

Es handelte sich um den summenden Laut, den das Komlink von sich gab, mit dem Mr. Gray mit ihm Kontakt aufzunehmen pflegte. Dies war selbstverständlich nicht der richtige Name des Mannes, das war so offensichtlich wie die Narben der imperialen Besatzung in den Wäldern von Froz. Mr. Gray arbeitete für den Geheimdienst der Neuen Republik - zumindest behauptete er das von sich, und Vieles deutete darauf hin, dass es die Wahrheit war. Er stand jetzt seit fast genau einem Jahr mit Froz in Verbindung. Warum er ausgerechnet zu Eznetaico Kontakt aufgenommen hatte, verstand dieser bis heute nicht: Es gab fähigere, jüngere, charismatischere Männer und Frauen, die seine Aufgabe hier sicherlich genauso gut ausführen konnten. Aber vielleicht lag es daran, dass ihm die Hitze der Jugend fehlte, dass er behutsamer vorging. Und daran, dass er trotz allem, was seit Beginn der Besatzung geschehen war, den Menschen nicht mit Hass begegnete, wie viele seiner Artgenossen es taten. Denn der Geheimdienstler war ein Mensch, und er arbeitete für den Geheimdienst eines Staates, dessen Bevölkerung zum überwiegenden Teil aus Menschen bestand.

Eznetaico wusste, was Hass war. Er hasste die Besatzer von ganzem Herzen. Sie hatten ihm, seinem Volk und seinem Planeten so viel Schlimmes angetan, dass er gar nicht anders konnte. Aber er verurteilte nicht ihre ganze Spezies für das, was Wenige taten. Denn tatsächlich waren es nicht viele Menschen, die sich auf dem einstmals grünen Planeten niedergelassen hatten, um die Bewohner zu versklaven und das Land auszubeuten. Zahlenmäßig waren sie den Frozianern in einem unerhörten Verhältnis unterlegen. Deshalb hatte man zu Beginn geglaubt, man können sie mit bloßer Entschlossenheit einfach hinwegschwemmen. Doch die Ausrüstung und Disziplin der Invasoren hatte das zahlenmäßige Ungleichgewicht leicht ausgeglichen, so dass alle bisherigen Bemühungen, ihre Heimat zu befreien, gescheitert waren. Bis sie aufgehört hatten, es zu versuchen.

Der alte Frozianer fuhr mit seinen schmalen, feingliedrigen Fingern in die Ritze einer losen Bodendiele und hob sie heraus. Auf diese Weise legte er ein Loch im Boden frei, aus dem das leise Summen drang. Er musste mit dem ganzen Arm in das Loch fahren und all seine Gelenke nutzen, um das Komlink zu erreichen, das im hintersten Winkel versteckt war: Auf diese Weise war sichergestellt, dass kein Mensch, der die Öffnung zufällig entdeckte, das Gerät erreichen konnte, ohne den Holzboden aufzureißen und die Erde zu durchwühlen. Wie es allerdings möglich war, dass das Komlink auch von vergangenen Sicherheitsscans nicht entdeckt worden war und auch die Übertragungen nicht bemerkt werden konnte, war Eznetaico ein Rätsel.

Er tippte einen komplizierten Code ein und nahm so die Übertragung entgegen. Das hagere, kantige Gesicht von Mr. Gray erschien auf dem Display.


»Es ist so weit«, sagte der Mensch verschwörerisch. »Ich hoffe, Sie sind bereit, um unseren Plan in die Tat umzusetzen.«

»Das bin ich, wir alle sind es jeden Tag. Ich habe Ihren Anruf mit Spannung erwartet. Wir haben von Denon gehört.«

Das Imperium hatte versucht, keine Nachricht der Befreiung Denons zur Bevölkerung von Froz durchdringen zu lassen. Doch das war ihnen nicht gelungen. Man konnte einen ganzen Planeten nicht lückenlos überwachen, schon gar nicht, wenn man ihn eigentlich für unbedeutend und seine Bevölkerung für unzivilisiert und rückständig hielt. Die Imperialen mochten das Holonet beherrschen, aber es gab andere Informationsquellen und -wege. Sie konnten die Industriekomplexe, die Verwaltungseinrichtungen, die Häfen und die Tagebauanlagen kontrollieren, aber niemals die dichten Wälder, von denen trotz des Raubbaus viele ihr ursprüngliches Gesicht bewahrt hatten. Und sie mochten über den Arbeitsalltag und Lebensrhythmus der Frozianer bestimmen, die sie zu Zehntausenden in die Zwangsarbeit pressten, aber ihren Willen hatten sie sich noch nicht untertan machen können. Dieser verlangte weiter nach Freiheit, nach einem Ende der Unterdrückung und Willkür. Und je länger Besatzung währte, um so bereitwilliger wollten die Frozianer jedes Risiko auf sich nehmen, um das Joch endlich abzuschütteln.

Das galt natürlich nicht für sie alle. Wie immer gab es eine breite Masse, die einfach nur ihr Leben bestreiten und das Beste aus ihrer Situation machen wollte. Dazu kamen einige Opportunisten, die sich sowieso nicht um das Wohl anderer scherten und unmoralisch genug waren, sich gegen ihre eigenen Leute und in den Dienst der Besatzer zu stellen. Weit größer war die Zahl derer, die sich Veränderungen wünschten. Aber diejenigen, die tatsächlich bereit waren, dafür auch persönlich zur Tat zu schreiten, waren dünn gesät, und ihr guter Wille überstieg bei Weitem ihre Möglichkeiten. Das war der Grund, warum frühere Rebellionen gescheitert waren.

Doch das Imperium irrte sich, wenn es glaubte, dass die blutige Niederschlagung der Aufstände den Willen der Bevölkerung gebrochen hatte. Dass es in den letzten Monaten so ruhig und friedlich gewesen war auf Froz, lag einzig und allein an einer Änderung der Strategie. Mr. Gray hatte seinerzeit Eznetaico davon überzeugt, dass der Widerstand diesen Kampf nicht ohne genaue Vorbereitung bestehen konnte, und seine Hilfe angeboten; Eznetaico hatte daraufhin seine Mitstreiter überredet, dem Menschen zu vertrauen und mit ihm zusammenzuarbeiten. Der öffentliche Widerstand gegen die Besatzung, die Streiks, Unruhen und gelegentlichen Attentate hatten deutlich nachgelassen. Doch unter der Oberfläche hatte man mit Feuereifer auf den heutigen Tag hingearbeitet.

Sie hatten getan, was in ihrer Macht stand. Beide Männer wussten das. Daher war es überflüssig, Worte über die Details zu verlieren. Ihr Einvernehmen reichte tief: Ein Blick oder ein Kopfnicken genügte mittlerweile schon häufig zur Verständigung, wie es sich unter Verschwörern gehörte. Und auch jetzt, da die Entscheidung näherrückte, verloren sie nur wenige Worte.


»Wir können in vier Stunden bereit sein«, erklärte Eznetaico.

»Dann sollten Sie sofort beginnen. Wir werden in vier Stunden eintreffen.«

Das Bild erlosch, so wie auch Eznetaicos Müdigkeit erloschen war. An Schlaf war nun nicht mehr zu denken. Er versteckte das Komlink wieder, bevor er eilends seine Hütte verließ. Die nächtliche Ausgangssperre ignorierte er: Sie wurde längst nicht mehr so rigide kontrolliert und so rücksichtslos durchgesetzt wie noch vor wenigen Monaten. Es war eines von vielen Anzeichen dafür, dass die Wachsamkeit der imperialen Soldaten nachließ. Sie hatten sich von der trügerischen Ruhe einlullen lassen. Vor ein paar Tagen, unmittelbar nach dem Fall Denons, hatte ihre Aufmerksamkeit schlagartig zugenommen, doch nichts war geschenen. Und nun schienen sie schon wieder in einen Alltag zurückzukehren, der schon bald auf drastische Weise gestört werden sollte. Auf seinen Stock gestützt, ging der alte Mann so leise und flink wie möglich durch die Schatten. Die Kunde verbreitete sich in dem schäbigen Arbeiterviertel und bald auch darüber hinaus. Eine Stunde später wusste jeder, der es wissen musste, bescheid.

Der technologische Stand der Frozianer war nicht der Rede wert. Mit dem, was sie selbst besaßen, konnten sie es nicht mit imperiale Soldaten aufnehmen, und schon gar nicht mit ihren Schiffen im Orbit. Aber die Republik hatte ihr Wort gehalten und die Rebellen mit allem versorgt, was sie benötigten. Unter hohem Risiko hatten Frachtschiffe unzählige Ladungen von Vorräten, Waffen und technischem Equipment nach Froz gebracht, die in den Wäldern versteckt worden waren. Diese Depots wurden nun geplündert. Und als die vierte Stunde nach Mr. Grays Kontaktaufnahme erst zur Hälfte verstrichen war, waren die Widerstandskämpfer bereit.


Der Himmel wurde langsam hell, aber die Sonne war noch nicht aufgegangen, als die Bediensteten des Gouverneurs aufstanden und mit ihrer Arbeit begannen. Während innerhalb des Regierungsgebäudes rege Betriebsamkeit aufkam, herrschte draußen Ruhe. Das war um diese Zeit fast stets der Fall, denn die Verwaltungskomplexe lagen abseits der Tagebau- und Industrieanlagen, in denen rund um die Uhr geschuftet wurde. Aber wer sich an diesen Tag erinnerte, mochte vielleicht im Nachhinein zu dem Schluss kommen, dass es etwas zu ruhig gewesen war und man hätte ahnen können, dass etwas im Busch war. Manche würden sogar behaupten, etwas geahnt oder gewusst zu haben. Die Wahrheit war, dass niemand wirklich auf die Hölle vorbereitet war, die draußen ausbrach und kurze Zeit später auch den Palast erreichen sollte.

Veheroney legte auf einen imperialen Soldaten an.
Eznetaico hatte seine Tochter noch vor Minuten gebeten, sich aus den Kampfhandlungen herausgehalten, doch sie beide wussten, dass er dies nur getan hatte, weil er es für seine Aufgabe als Vater hielt. In Wahrheit war er stolz darauf, dass sein "kleines Mädchen" eine wichtige Position innerhalb der Widerstandsbewegung einnahm und keinen Augenblick zögerte, zu tun, was nötig war. Ihm selbst war die Teilnahme an den Kämpfen nicht möglich, dafür war er zu alt und sein Körper zu geschädigt von der Arbeit unter imperialer Knute, seine Organe zu schwer geschädigt von den Giften, denen er in den Verhüttungsanlagen ausgesetzt gewesen war. Doch Veheroney war noch jung, auf dem Höhepunkt ihrer Jugendkraft, und voller Idealismus und Tatendrang.

Der erste Schuss der Rebellion fiel, und mit ihm fiel der Soldat auf dem Wachturm vor der imperialen Garnison. Dies war das unverkennbare Zeichen zum Losschlagen. Es gab nun kein Halten mehr. Blasterfeuer brandete aus allen Richtungen gegen die Türme und Mauern, hinter denen die meisten Soldaten noch schliefen. Es dauerte einige Sekunden, bevor der Alarm losging, denn niemand hatte mit einem Angriff auf diese Anlage gerechnet. Bevor die Soldaten sich bewaffnet und ihre Barracken verlassen hatten, zerriss eine gewaltige Explosion die Tore, und die Frozianer stürmten den Exerzierplatz. Für die meisten von ihnen war es ein Todesurteil. Hier, wo sich die Macht der Besatzer ballte - wo ihnen ausreichend Waffen, Munition, Vorräte und Deckung zur Verfügung standen - konnten die Rebellen nicht siegen. Aber sie alle, auch Veheroney, waren bereit, ihr Leben zu geben, wenn es ihnen dadurch nur gelang, die Soldaten am Ausrücken zu hindern und so ihren Gefährten draußen so viel Zeit zu verschaffen, wie sie brauchten.

Weithin klangen die Alarmsirenen über die weiten gerodeten Flächen, die Abraumhalden und den nun fernen Wald, als in der größten Tagebauanlage des Planeten die Arbeit schlagartig zum Erliegen kam. Eine reihe von Explosionen waren zu hören und dann fielen Schüsse. Der Schlag kam ebenso unerwartet wie hart. Ihr Bestreben, alles um sie herum zu ordnen und zu organisieren, hatte die menschlichen Aufseher und Wachleute berechenbar gemacht: Jeder, der hier arbeitete, wusste genau, welcher Mensch sich wann an welchem Ort aufhalten würde. Monatelang hatten sie sich trotz all der Mühen und der Demütigung, die sie hier erdulden mussten, in Geduld geübt und abgewartet, hatten beobachtet und Pläne geschmiedet. Nun ging alles sehr schnell: Blaster fällten jeden Menschen, der Waffen trug, und wer keine hatte, wurde mit Werkzeugen oder bloßen Händen niedergemacht. Auch hier gab es Wachtürme, und man war durchaus auf Aufstände unter den Gefangenen vorbereitet. Dreimal wurde die wütende Menge, die sich um die Türme herum zusammenscharte und diese zu stürmen versuchte, gewaltsam auseinandergetrieben, und jedes Mal blieben mehr Leichen zurück. Aber früher oder später musste auch die leistungsstärkste Energiezelle den Geist aufgeben, und was den Soldaten dann geschehen musste, konnte nicht bezweifelt werden.

Auch in der Stadt war es völlig ruhig, bevor die Schüsse fielen. In großer Zahl stürmten die Rebellen durch die Gassen zwischen den in Fertigbauweise errichteten Gebäuden. Hier und da loderten Feuer auf. Ihr angestauter Zorn entlud sich gegen alles, was imperial aussah: Soldaten und Sicherheitskräfte, aber auch mehr oder weniger Unschuldige, die einfach das Pech hatten, Menschen zu sein. Außerdem mussten nun auch Frozianer um ihr Leben fürchten, die in dem (teils möglicherweise unbegründeten) Verdacht standen, mit den Imperialen zu kollaborieren. Immer größer wurde der wütende Mob und immer hemmungsloser die Bugwelle rücksichtsloser Gewalt, die er vor sich herschob. Als er das Regierungsgebäude erreichte, war er schon zu groß, um noch aufgehalten zu werden, ganz gleich mit welchen Mitteln. Soldaten und persönliche Leibwächter des Gouverneurs schossen in die Menge und töteten viele, doch damit heizten sie den Zorn der Frozianer nur an. Gegen zivile Unruhen gewöhnlichen Ausmaßes konnte das Gebäude leicht verteidigt werden, doch es war nicht dafür konstruiert, sich einer wütenden Masse zu widersetzen, die mit militärischem Gerät aus republikanischer Produktion ausgestattet war. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der Mob auch durch die Gänge stürmen würde.

[Froz | Hauptstadt | Verwaltungssitz des Gouverneurs] Aufständische


Wonto Sluuk
 
[Froz-System | Orbit über Froz | DRD Aureola | Brücke] Captain Dunn

Captain Dunnwar unschlüssig, was er tun sollte. Die Meldungen und Bilder, die er von Froz erhielt, zeichneten ein erschreckendes Bild. Er hatte den Gouverneur während eines ihrer letzten Treffen davor gewarnt, welche Folgen es haben könnte, wenn die Wachsamkeit auf der Planetenoberfläche nachließ, doch dieser hatte signalisiert, alles unter Kontrolle zu haben. Was für ein Narr, und was für ein fataler Irrtum! Lange hatte er es versäumt, die notwenigen Maßnahmen zu treffen, und nun, da die angeblich undenkbare Katastrophe eingetreten war, schickte er einen Hilferuf nach dem anderen ins All. Doch es gab nicht viele Möglichkeiten, vom Orbit aus in die Kämpfe einzugreifen. Natürlich hatte Dunn sofort seine Jäger und Truppentransporter in Bewegung gesetzt, um den Menschen am Boden zu Hilfe zu kommen, doch das dauerte seine Zeit; es war fraglich, ob die Truppen schnell genug sein würden, um die Erstürmung des Palastes zu verhindern. Und die Jäger konnten zwar eingesetzt werden, um die wütende Menge auseinanderzutreiben, aber die Rebellion beenden konnte die Flotte nicht, dafür mangelte es an klaren Zielen, die man aus der Luft angreifen konnte. Dass es dem Imperium gelingen würde, diese Rebellion niederzuschlagen, bezweifelte er jedoch keine Sekunde lang.

»Captain Dunn, wir registrieren mehrere Starts von der Oberfläche. Bei einigen handelt es sich um Frachtschiffe, andere Kontakte sind noch nicht identifiziert. Korrigiere: Es handelt sich offenbar um Jäger. So genannte Uglies.«

Wenn es bisher noch einen Zweifel daran hatte geben können, dass dieser Aufstand von langer Hand geplant war, musste es nun als erwiesen gelten. Die Frozianer besaßen nach Informationsstand der Besatzer keine eigenen Jäger, und auch sonst niemand in diesem System verfügte über Uglies, also aus Einzelteilen verschiedener Schiffstypen zusammengesetzte Maschinen, wie sie häufig von Piraten und Aufständischen eingesetzt wurden. Wahrscheinlich hatte man sie Stück für Stück auf den Planeten geschmuggelt und hier zusammengesetzt. Das bedeutete, dass die Frozianer Verbündete hatten. Und dies weiderum verwies auf die so genannte Neue Republik, auch wenn es hierfür bisher keinen Beweis gab. Jedenfalls nahm Dunn sich vor, sehr vorsichtig zu sein. Es war gut möglich, dass sie noch weitere Überraschungen bereit hielten.

»Eines der aufsteigenden Schiffe wurde soeben als die private Jacht von Gouverneur Starcke identifiziert, Captain. Er versucht, Kontakt herzustellen.«

Also hatte der höchste Beamte von Froz es doch geschafft, aus seinem Palast zu entkommen. Auf dem Sichtschirm erschien das Gesicht eines Menschen. Der Gouverneur jedoch war nicht zu sehen.

»Aureola, hier ist die Enigma. Ich bin Brian Finnigan, Assistent von Gouverneur Starcke. Wir haben den Gouverneur an Bord, aber er ist verletzt. Er muss sofort in medizinische Behandlung! Ich bitte um die Erlaubnis, in Ihrem Hangar zu landen. Und um eine Eskorte, die uns die Rebellen vom Hals hält.«

»Hier Captain Dunn von der Aureola. Hilfe ist unterwegs. Ich schicke Ihnen einen Flügel TIEs.«

Eine Meldung zog seine Aufmerksamkeit von dem Holo weg.

»Unsere Jäger versuchen, die Uglies in Nahkämpfe zu verwickeln. Einige sind jedoch durchgebrochen und beschießen die Truppentransporter. Wir haben bereits einen von ihnen verloren!«

»Captain, Sir... auch einige der gestarteten Frachtschiffe eröffnen das Feuer auf unsere Fähren!«

Das waren miserable Nachrichten. Wenn es den Rebellen tatsächlich gelang, die Transporter an der Landung zu hindern, sah es schlecht aus für die Verteidiger am Boden. Obwohl diesen schweres Kriegsgerät zur Verfügung stand, war es fraglich, ob sie sich ohne Unterstützung aus dem All verteidigen konnten.

»Finnigan, ich habe hier alle Hände voll zu tun. Ich erwarte Sie an Bord. Bis dahin: Aureola, Ende.«

Gespannt beobachtete Dunn den Fortgang des Luftkampfes. Obwohl die TIE-Fighter den Uglies in beinahe jeder Hinsicht überlegen waren, konnte man sie keineswegs als perfekt bezeichnen. Sie hatten keine Schilde, was es möglich machte, sie mit vergleichsweise schwachen Waffen und mit Glückstreffern außer Gefecht zu setzen, wenn man sie nur intensiv genug beschoss. Und sie hatten miserable aerodynamische Eigenschaften, was sie im Atmosphärenflug viel Tempo und Wendigkeit kostete. ›Durch den Kleister fliegen‹ nannten die Piloten es. Auf diese Weise büßten sie ihre Überlegenheit ein, was es den Feindmaschinen ermöglichte, immer wieder auch die Transporter aufs Korn zu nehmen. Ihr eigenes Leben schien ihnen dabei kaum von Bedeutung zu sein: Offenbar hatten die Frozianer ihre größten Fanatiker in die Cockpits gesetzt. Ihnen schien es nur darum zu gehen, die Fähren aufzuhalten - koste es, was es wolle.

»Die Enigma setzt zur Landung im Haupthangar an«, meldete jemand. Der Captain beachtete es kaum.

Plötzlich wogte eine gewaltige Erschütterung durch das Schiff, begleitet vom Geräusch sich verformender Metallträger und entweichender Atmosphäre. Diverse Alarmleuchten gingen an und Warntöne piepten. Für wenige Sekunden versank die Brücke in einem Gewirr aus Fragen, Flüchen und Rufen, bevor die imperiale Disziplin ihren Platz zurückforderte und wieder Ordnung einkehrte.


»Wie es scheint, ist die Enigma mitten im Hangar explodiert«, verkündete ein erbleichter Lieutenant. »Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte!«

»Ist das nicht offensichtlich?« knurrte Dunn, innerlich fluchend. »Die Enigma war ein Brandschiff, vollgestopft mit Sprengstoff! Der Gouverneur war überhaupt nicht an Bord, sondern entweder ein oder mehrere Selbstmordattentäter oder eine reine Droidenmannschaft.«

Er stieß ein grimmiges Lachen aus. Die Frozianer, in den Augen vieler Imperialer nicht viel mehr als Tiere, hatten ihn an der Nase herumgeführt!

Er überflog den Schadensbericht. Die Aureola hatte immense Schäden erlitten und war kaum noch einsatzbereit. Der Sprengstoffanschlag hatte sie von innen aufplatzen lassen wie eine überreife Frucht.


»Der Gouverneur ist entweder tot oder in Gefangenschaft. Wir gehen von Ersterem aus. Befehlen Sie den Truppentransportern die Rückkehr.«

»Was? Aber, Sir, wir...«

»Kein Aber!« Es war das erste Mal, dass die Brückenbesatzung des Dreadnought-Kreuzers ihren langjährigen Kommandanten schreien hörte. »Was genug ist, ist genug! Unsere Schiffe werden jetzt da runter gehen und die Siedlungen und Wohnviertel der Aufständischen in Schutt und Asche legen! Diese Barbaren kennen keine andere Sprache als rohe Gewalt!«

[Froz-System | Orbit über Froz | DRD Aureola | Brücke] Captain Dunn

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[Froz | Hauptstadt | Regierungssitz des Gouverneurs] Gouverneur Starcke

Gouverneur Starcke wusste, dass seine Flucht gescheitert war. Sein privates Schiff war weg, entführt von einem seiner Mitarbeiter, den er niemals verdächtigt hätte, ein Verräter zu sein. Man konnte einfach niemandem mehr trauen heutzutage. Mit der [Enigma war seine einzige Möglichkeit verschwunden, diesen Planeten zu verlassen, den er mittlerweile längst als sein Zuhause betrachtete. Seine Bediensteten waren längst weg, irgendwo in den Weiten dieses Gebäudes verschwunden, das allgemein als Palast bezeichnet wurde. Was für eine Übertreibung: Es handelte sich um ein simples, schmuckloses Verwaltungsgebäude; eines der größten auf dieser Welt, aber das war der Primitivität seiner Ureinwohner geschuldet. Es war in seinen Augen niemals ein Symbol der Unterdrückung gewesen, sondern der Zivilisation, die unzählige Segnungen auf diese barbarische Welt gebracht hatte: Frieden, Ordnung, Recht, Arbeit. War es vor diesem Hintergrund denn zu viel verlangt, dass die Frozianer ihren Teil zum Gedeihen des Imperiums beitragen, so wie es auch jeder Andere tat, einschließlich Starcke, der ihm sein ganzes Leben gewidmet hatte, ohne jeden Eigennutz? Alles was er besaß hatte er sich hart erarbeitet, und immer war der Dienst am Reich vor seine eigenen Interessen gegangen. Doch das konnten diese Barbaren nicht verstehen. Sie sahen ein sauberes Haus mit einer gepflegten Parkanlage, sahen die schlichte Eleganz der Einrichtung, seine Bildung und seinen Stil, und der Neid ließ sie nichts Anderes denken als: Despotismus, Dekadenz, Schreckensherrschaft, Sklaverei. Sie wussten das, was das Imperium für sie getan hatte, indem es sie aus ihren kläglichen Behausungen geholt und ihnen Kultur gebracht hatte, einfach nicht zu würdigen. Als würde man klassisches Ballett im Viehstall aufführen!

Starcke öffnete eine Schublade seines polierten schwarzen Massivholz-Schreibtischs und zog einen handlichen Blaster hervor. Es handelte sich nicht um ein militärisches Modell, sondern um ein Sportgerät, das eigentlich seinem Vergnügen diente. Doch jetzt sollte es einen anderen Zweck erfüllen. Die Waffe mochte keine Sturmtruppenrüstung durchschlagen können, aber sie war dennoch tödlich – und überaus präzise, vor allem in einer Hand, die sie zu führen verstand. Die Geräusche aus dem Korridor kündeten davon, dass die Aufständischen näher kamen. Das Klirren und Poltern zeigte, dass sie keinen Sinn für Stil und für Kunst hatten. Ihre unbegründete Wut ließ sie blindlings alles zertrümmern, was ihnen fremd war. Er konnte sich schon vorstellen, was sie mit ihm tun würden. Und mit seiner Familie, die sich im nächsten Raum zusammenkauerte. Doch einen Ausweg gab es nicht mehr: Keine Flucht, keine Verhandlungen, keinen Sieg. Er hatte sich damit abgefunden, dass er nur noch eines tun konnte: So viele Rebellen wie möglich mit in den Tod zu nehmen und in Ausübung seiner Pflichten als Gouverneur des Imperators, Ehemann und Vater zu sterben.

Zwei schwere Schläge gegen die Tür, dann ein scharfer Knall, und das elektronische Schloss splitterte aus dem Holz. Die Türflügel wurden aufgestoßen und mehrere Frozianer stürzten herein. Sie waren lang, schlacksig, vielgliedrig wie alle ihre Artgenossen, kein schöner Anblick für einen Ästheten wie Starcke. Ihre hässlichen Gesichter waren vor Hass verzerrt und in ihren Händen hielten sie Blaster. Der Gouverneur versuchte gar nicht, Deckung zu finden. Er stand aufrecht hinter seinem Schreibtisch, in derselben Haltung, die er beim Sportschießen einzunehmen pflegte. Nur dass seine Zielscheibe heute ein wütender Mob von unzivilisierten Nichtmenschen war. In rascher Folge und mit tödlicher Präzision schoss er Gegner um Gegner nieder, doch er konnte sehen, dass das Empfangszimmer und der davor liegende Korridor voll von ihnen waren. Es war nur eine Frage von Sekunden, bis er fallen würde. Er hoffte nur, dass sie gründlich genug waren, denn im Augenblick hatte er nur einen Wunsch: Tot zu sein, wenn die Horde seine Familie erreichte.


[Froz | Hauptstadt | Regierungssitz des Gouverneurs] Gouverneur Starcke

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[Froz | Hauptstadt | Arbeitersiedlung am Stadtrand] Eznetaico

Während die meisten Frozianer flüchteten, stand Eznetaico nur da und starrte zum Himmel. Tränen rannen über sein Gesicht und verfingen sich in dem struppigen, grauen Schnurrbart, der fast seine ganze Schnauze bedeckte und so auch die immense Trauer verbarg, die er verspürte. Das Feuer, das ringsum vom Himmel regnete, erstickte alle Hoffnungen und Träume im Keim. Das hätte niemals passieren dürfen! Eine solche Eventualität war natürlich Bestandteil des Planes gewesen, ebenso wie andere Gegen- und Vergeltungsschläge des Imperiums, doch eigentlich hätte mittlerweile die Flotte ihrer Verbündeten im System sein sollen, um genau das zu verhindern. Die Neue Republik hatte sie im Stich gelassen, in der Stunde der höchsten Not!

»Warum, Gray schrie der Alte in seiner Muttersprache, die Faust und den Stock gen Himmel gereckt, wo die imperialen Schiffe von oberhalb der grauen Wolkendecke Vernichtung auf den Planeten spien. »Wir waren Verbündete! Wir hatten eine Abmachung! Ich habe meinen Teil erfüllt - wieso Sie nicht?«

Schluchzend brach er in die Knie und vergrub das Gesicht in den Händen.

Eine Minute später endete der Feuerregen. Noch immer blitzte und donnerte es oberhalb der Wolken, doch keine Laserstrahlen und Raketen bohrten sich mehr in die Elendsviertel der unterdrückten Eingeborenen. Viele Frozianer, die soeben noch panisch und ohne Ziel geflohen waren, hielten nun inne und blickten nach oben. Für kurze Zeit herrschte Stille. Dann brach abermals Panik aus, als abermals Feuer durch die Wolken fiel. Aber Eznetaico, der ebenfalls nach oben gestarrt hatte, erkannte, dass es sich nicht um die bloße Fortsetzung des Vernichtungswerkes handelte. Es waren glühende Trümmerstücke, die, Rauchschweife hinter sich her ziehend, nach unten stürzten. Dann erhellte plötzlich eine gewaltige Explosion den gesamten Himmel und entlockte denen, die sich nicht abermals zur Flucht gewandt hatten, einen vielstimmigen Schreckensschrei. Und dann stürzte eine wahre Kaskade brennenden Metalls und Kunststoffs vom Himmel, mitten in das "gute Viertel", das den menschlichen Verwaltern als Heimstatt gedient hatte.

Eznetaico war gar nicht in der Lage, seinen Blick abzuwenden. Entgeistert sah er zu, wie sich eine dunkle Silhouette in dem Grau des Himmels abzeichnete und deutlicher wurde, bis sie die Gestalt eines Schiffes annahm, das sich langsam aus den Wolken senkte. Der alte Frozianer erkannte die weichen, organischen Formen. Es handelte sich eindeutig um die Bauweise der Mon Calamari!


»Sie sind gekommen«, flüsterte er entgeistert. »Sie sind doch noch gekommen.«

Dann sprang er mit beinahe jugendlicher Schnelligkeit auf und schrie so laut er konnte:

»Sie sind gekommen! Die Republik ist da!«

Zuerst einzelne, dann aber Dutzende und schließlich Tausende, stimmten in seinen Jubel ein.

[Froz | Hauptstadt | Arbeitersiedlung am Stadtrand] Eznetaico

Wonto Sluuk
 
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[Froz-System | Sammelpunkt Stepping Stone | Bodeninvasionsflotte | STR Stringent] General Oor

Während am Sammelpunkt Milestone am Rand des Corellia-Systems mittlerweile nur noch die Verstärkungen auf ihren Einsatz warteten, hatte der Stepping Stone im Froz-System gerade erst regen Zulauf bekommen. Während sich dort aber Sternenzerstörer, Kreuzer und Fregatten versammelt hatten, waren es hier Transporter der unterschiedlichsten Art. Es handelte sich um die Streitkräfte, die für den Bodenangriff auf die bewohnten Planeten des Corellia-Systems vorgesehen waren. In Ermangelung großer Transportkreuzer wie es sie zu früheren Zeiten gegeben hatte, ausgelegt um ganze Regimenter zu tragen, hatte man die Truppen auf mehr Schiffe mit jeweils geringerer Kapazität verteilen müssen. Und dies führte dazu, dass sich hier eine Flotte beeindruckenden Ausmaßes versammelt hatte, denn General Oor führte eine ganze Heeresgruppe ins Feld: Insgesamt 300.000 Mann mit Fahrzeugen und Ausrüstung, verteilt auf über zweihundert Schiffe unterschiedlicher Größe. Zu militärischen Zwecken umgerüstete Frachter und Passagierschiffe befanden sich ebenso darunter wie der allgegenwärtige GR-75 und Truppentransporter-Varianten von Kriegsschiffen. Auch die Stringent, ein Kreuzer der Strike-Klasse, gehörte zu Letztgenannten.

Auf diesem Schiff hatte General Leslik Oor seine Kommandozentrale eingerichtet. Tief im Bauch des Kreuzers, räumlich und psychologisch weit weg von dem, was draußen geschah. Der Pau'aner hielt es für wichtig, Distanz zu wahren: Man konnte eine Armee nicht effizient führen, wenn man sich Einzelschicksale zu nah gehen ließ. Er hatte schon lange keinen Kontakt mehr zum einfachen Frontsoldaten, und so wollte er es auch. Mit großem Missfallen hatte er gesehen, auf welch völlig andere Art Lieutenant General Crivvacarroocca den Angriff auf Denon geführt hatte. Er war mit seinen Truppen gelandet und hatte seinen Befehlsstand mitten im umkämpften Gebiet eingerichtet, hatte angeblich sogar selbst an einem Feuergefecht teilgenommen. Wie unsinnig es doch war, dass der Befehlshaber einer solchen Mission - derjenige, der die Verantwortung trug und bei dem alle Fäden zusammenliefen, der einzige Beteiligte überhaupt, der nicht ohne Weiteres zu ersetzen war - sich auf diese Weise in Gefahr brachte! Oor konnte sich vorstellen, dass der ungestüme Wookiee am liebsten mit seinen Soldaten durch Blut und Feuer gegangen wäre. Vielleicht machte ihn dies zu einem guten Krieger. Aber nicht zwangsläufig zu einem guten General. Er hatte den Sieg davongetragen, ja; aber die Nähe zum einfachen Mann hatte keinem einzigen seiner Soldaten das Leben gerettet und auch nicht verhindert, dass folgenschwere Fehlentscheidungen getroffen worden waren.

Leslik Oor hatte vor, es besser zu machen. Gründlicher. Professioneller. Dabei würde er, soweit möglich, auf bewährte Strategien und ausgewogene Armeen setzen. Seine Aufgabe war größer als die des Wookiee: Anstatt eines einzigen bewohnten Planeten musste er gleich fünf erobern. Aber er hatte vor, dies mit weniger Verlusten an Leben, Material und Zivilisten zu bewerkstelligen, wobei ihm selbstverständlich auch das Gelände helfen würde. Das Corellia-System mochte mehr Planeten haben, aber die Bevölkerung war weit weniger dicht: Dieser Angriff war keine so undankbare Aufgabe, wie der Wookiee sie mit dem Angriff auf eine vollurbane Welt gehabt hatte. Corellia und seine Nachbarwelten boten mehr freies Gelände, das sich weit besser zur Truppenlandung und zur Fortbewegung großer Verbände und schwerer Kriegsmaschinen eignete. Auf Denon hatte Crivvacarroocca fast ausschließlich auf mobile Infanterie, leichte Panzer und eine wahre Unzahl von Speederbikes gesetzt - auf Corellia hingegen würden schwere Panzer und Artillerie in großer Zahl zum Einsatz kommen. Schließlich waren vor allem zwei Szenarien denkbar, bei denen diese eine Schlüselrolle spielten: Belagerung und offene Feldschlacht. Der Straßen- und Häuserkampf, der auf Denon den größten Teil ausgemacht hatte, würde auch hier stattfinden, vor allem in der Metropole Coronet; doch machte er diesmal nur einen Teil des Kriegshandwerks aus.

Coronet. Ein Problem in den Augen Leslik Oors. Die Imperialen hatten die Stadt stark befestigt, und zwar auf ziemlich unkonventionelle Weise. Zusätzlich zu dem Schutzschild, der die Stadt beschützte, hatte man sie mit einem massiven Festungswall umgeben. Diesen stufte der General als ein mindestens ebenso großes Problem wie den Schild ein. Aber Coronet war nunmal der Schlüssel zum Sieg. Die Stadt war nicht nur das Herz Corellias, sondern des gesamten Sektors. Coronet musste fallen - und zwar ohne dabei verwüstet zu werden, wie es großen Gebieten auf Denon widerfahren war. Oor wusste, dass diese Opfer, Verluste und Zerstörungen militärisch notwendig und nicht zu vermeiden gewesen waren. Aber das ließ die Kritik am harten Vorgehen der Armee nicht verstummen. Man wollte und durfte sich so etwas nicht noch einmal erlauben. In diesem Punkt hatte sich das Oberkommando klar ausgedrückt.

Was die Möglichkeiten des Pau'aners allerdings deutlich einschränkte. Es gab einfach keine "saubere" Art der Kriegsführung, die nicht auf Kosten der eigenen Männer und der Erfolgschancen ging. Es gab noch einige offene Fragen in seiner Strategie, die beantwortet werden mussten, bevor die Truppen landeten und die Führung in die Hand der taktischen Befehlshaber gegeben werden konnte (was im Fall des Angriffs auf Coronet der General selbst sein würde). Aber zum Glück hatten sie, ebenso wie die Aufklärungsschiffe, die noch immer im Corellia-System unterwegs waren, noch Zeit. Denn die Raumschlacht war noch lange nicht entschieden und der Weltraum nicht gesichert. Bevor eine Bodenlandung auf Drall, Selonia, Talus und Tralus beginnen konnte, musste zunächst die Flotte ihre Arbeit machen. Und bis endlich auch der planetare Schild durchbrochen und eine Invasion von Corellia möglich war, konnten noch Tage vergehen.

[Froz-System | Sammelpunkt Stepping Stone | Bodeninvasionsflotte | STR Stringent] General Oor
 
[Froz-System | Sammelpunkt Stepping Stone | Bodeninvasionsflotte | STR Stringent | Besprechungsraum] General Oor, Offiziere

Zu General Leslik Oors Kommandozentrale an Bord des Strike-Klasse-Kreuzers Stringent gehörte ein Besprechungsraum mit großen Bildschirmen und einem Holoemitter. Hier hatte der General eine große Gruppe von Offizieren versammelt. Die meisten der Männer und Frauen waren Menschen, doch es waren auch Vertreter anderer, teils sogar nichthumanoider Völker darunter; ein repräsentativer Querschnitt durch die Armee der Neuen Republik. Es waren Angehörige aller Truppengattungen der Armee vertreten. Sie alle waren hier, weil sie beziehungsweise ihre Untergebenen am Angriff auf Coronet beteiligt sein würden, jenes entscheidende Gefecht, das die neurepublikanische Kontrolle über das Corellia-System besiegeln sollte.

Oor blickte zu einem seiner Adjutanten. Der Mensch hatte auf seinem Datapad eine Liste der Anwesenden geführt und nickte dem General nun zu, zur Bestätigung, dass alle geladenen Offiziere anwesend waren. Der Pau'aner trat nun hinter das Rednerpult, das von der Fahne der NR-Army geschmückt wurde und einem dreifachen Halbkreis aus Stühlen gegenüber stand. Sofort verstummte das Stimmengewirr und Ruhe kehre im Raum ein.


»Ladies and Gentlemen«, begann Oor, »Wir werden im Folgenden den Angriff auf Coronet besprechen. Wie Sie wissen, stoßen wir dort auf einige ungewöhnliche Probleme. Die Stadt ist schwer und vor allem unkonventionell befestigt und stellt uns daher vor einige Herausforderungen, sowohl strategische als auch taktische. Die strategischen werden wir nun hoffentlich lösen können. Was die taktischen angeht... nun, das wird sich vor Ort zeigen.«

Auf dem riesigen Bildschirm hinter ihm erschien eine Übersichtskarte von Coronet: Zweidimensionale Satellitenbilder, auf welche diverse taktische Informationen eingezeichnet waren. Oor räusperte sich kurz und ließ den häufig als furchteinflößend empfundenen Blick seiner stechenden, blutunterlaufenen Augen über die Menge schweifen, bevor er fortfuhr:

»Coronet verfügt auch nach dem Fall des planetaren Schildes och über einen zweifachen Schutz: Eine Schildkuppel, die das gesamte Stadtgebiet sowie die Festungsinsel vor der Küste bedeckt; und den so genannten Krataswall, auf den ich noch ausführlich zu sprechen kommen werde.

Der Schild stellt das kleinere, wenn auch bei weitem kein unbedeutendes Problem dar. Es handelt sich sowohl um Strahlen- als auch um Partikelschilde, sie können also von keiner unserer Waffen und auch nicht von Flug- und Fahrzeugen durchdrungen werden. Die Schildgeneratoren befindet sich innerhalb der Stadt, sind also unangreifbar. Es wäre rein rechnerisch möglich, den Schild mit massivem Bombardement unter Einbeziehung der orbitalen Streitkräfte zum Kollaps zu bringen; dies würde aber zwangsläufig zu flächendeckenden Verwüstungen in der Stadt führen, die wir aufgrund der hohen zivilen Verluste auf Denon und im Interesse guter Beziehungen mit den Corellianern möglichst gering halten wollen. Dies wird also nur als letzte Option zurückgehalten.

Der Schwachpunkt des Schildsystems ist seine Energieversorgung. Der Energieverbrauch ist immens und kann mit den in der Stadt befindlichen Anlagen nicht sichergestellt werden, selbst bei Verdunkelung aller zivilen Bereiche nicht. Die gesamte Anlage ist abhängig von einer Energiegeneratoranlage, die sich in einem Tal in den nördlichen Hügeln befindet, etwa siebzehn Kilometer von der Stadtgrenze entfernt.«


Auf den Bildschirmen wurde das entsprechende Gebiet farbig markiert. Im Raum erschien außerdem eine Holoprojektion, die das betreffende Gelände dreidimensional darstellte. Es schwankte irgendwo zwischen hügelig und bergig; zwischen zwei besonders schroffen Anhöhen befand sich eine hohe Mauer; hinter ihr lag ein See und an dessen Ufer ein großer, offensichtlich militärischer und industrieller Komplex.

»Auch dieses Kraftwerk verfügt über einen Energiegenerator. Allerdings handelt es sich nur um Strahlenschilde. Diese können also sowohl von Torpedos unserer Flieger und Artillerie, als auch von Fahrzeugen und Bodentruppen durchdrungen werden. Unser Ziel ist die Ausschaltung der Energieversorgung. Hierzu wird ein Artillerieschlag den Weg bereiten, insbesondere durch Zerstörung der Festungsmauer. Die Eroberung der Anlage wird dann unter Einsatz von Bodenstreitkräften, darunter Infanterie, geländegängige Fahrzeuge und Spezialeinheiten, erfolgen. Der Hauptangriff wird frontal erfolgen, sobald die Mauer Breschen aufweist, doch soll auch das umliegende Bergland infiltriert werden, um von hinten an die Anlage gelangen zu können. Dabei treten vor allem zwei Probleme auf: Erstens gibt es Bunkeranlagen in den Hügeln, über die uns nur unzureichende Aufklärungsdaten zur Verfügung stehen; wir wissen nicht, wie viele Truppen sich dort verborgen halten können. Zweitens liegt das gesamte Areal wie gesagt weniger als zwanzig Kilometer von der Stadtgrenze entfernt und daher innerhalb der Reichweite gegnerischer Artillerie.«

Ballistische Bahnen von mehreren Punkten der Stadt wurden eingezeichnet.

»Der Feind müsste die Schilde senken, um das entsprechende Gebiet von der Stadt aus bombardieren zu können. Falls er sich hierzu entscheidet, werden einige Ziele für unsere eigenen Angriffe erreichbar werden. Dann, spätestens aber nach dem Fall der Schilde, werden wir uns mit dem Festungswerk, dem so genannten Krataswall, auseinandersetzen müssen.«

Auf dem Monitor wurde der Verlauf des Walls als rote Linie eingezeichnet. Das Hologramm fuhr ebenfalls an die Festung heran und vergrößerte schließlich einen begrenzten Ausschnitt, so dass man die Bauweise erkennen konnte. Einige Anwesende stöhnten bei dem Anblick auf. Davon ungerührt nannte Leslik Oor die harten Fakten:

»Der Wall ist dreißig Meter hoch und auf der Zinne 140 Meter breit, 185 Meter an der Basis. Über die gesamte Länge von 20 Kilometer befindet sich alle 205 Meter einer von 96 XX-10 Turbolasertürmen; diese werden durch eine unbekannte, sicherlich aber beachtliche Zahl von Geschützen zur Panzer-, Flug- und Personenabwehr ergänzt. Diese können das gesamte Vorland der Stadt, einschließlich der nahen Vororte, bestreichen.«

Abermals blickte er in die Gesichter seiner Offiziere und sah vor allem Ratlosigkeit in ihnen. Das wunderte den Pau'aner nicht. Niemand von ihnen hatte sich jemals mit einer solchen Situation auseinandersetzen müssen: Die fortschreitende Waffentechnikhatte schon vor langer Zeit dafür gesorgt, dass physische Mauern als überholt galten und nicht mehr gebaut wurden. In der gesamten jüngeren Militärgeschichte gab es kein vergleichbares Bollwerk. Zwar hatte immer die theoretische Möglichkeit bestanden, Festungsmauern zu bauen, die auch modernen Waffensystemen standhielt; doch der enorme Aufwand an Ressourcen sowie die Verfügbarkeit von Schildsystemen hatte den Bau stets verhindert. Bis die Imperialen die nötigen Mittel in die Hand genommen und mit dem Krataswall ein mehr als eindrucksvolles Bauwerk erschaffen hatten. In Ermangelung an persönlicher Erfahrung und zeitgenössischer militärischer Berichte, war es notwendig gewesen, in frühere Epochen der Geschichte und auf Welten mit wesentlich primitiverer Technologie zu blicken, um herauszufinden, wie man mit einem solchen Problem am besten fertig wurde; und das dann auf moderne Umstände zu transferieren.

»Dieses Bollwerk ist massiver als alle uns bekannten Festungswälle zuvor«, erklärte der General, »aber er folgt denselben Prinzipien und hat demzufolge dieselben Schwachstellen. Einerseits können technisch bedingt die Tore niemals so stark sein wie die Mauer selbst. Sie sind in Bauweise und Stabilität jedenfalls mit Bunkerwänden vergleichbar, werden einem massiven und andauernden Artilleriebeschuss aber nachgeben. Somit entstehen Breschen, durch die unsere Truppen in die Stadt gelangen können. Allerdings sind die Torwege relativ schmal: Eine schmale Kolonne müsste sich durch einen engen, 180 Meter langen Korridor bewegen, der auf beiden Seiten von der Mauer gesäumt wird. Wir gehen davon aus, dass sich in der Mauer selbst Schießscharten und automatische Geschütze befinden, die diese Kolonne unter Beschuss nehmen würden, zudem wäre sie von den Zinnen aus leicht angreifbar und darüber hinaus von hinter dem Durchgang plazierten Truppen leicht aufzuhalten. Ein Durchbruch durch die Tore wäre eine durch und durch unsichere Angelegenheit, solange die Verteidigungsanlagen auf dem Wall und dahinter noch intakt sind. Selbst unter Aufbietung aller Kräfte und Inkaufnahme immenser Verluste wäre ein Erfolg nicht garantiert.«

Oor hatte genug Phantasie, um sich vorzustellen, wie seine Truppen - Panzer und Infanterie gleichermaßen - in dem engen Durchgang von allen Seiten beschossen und so zu Tausenden aufgerieben wurden. Er nahm an, dass auch die anderen Offiziere genug Vorstellungskraft besaßen, um dieses Szenario bereitwillig zu verwerfen, wenn es Alternativen gab.

»Die Alternativen sind folgende: Entweder ein Angriff über die Mauer hinweg; also mittels Luftlandetruppen, Schwebern, Kletterseilen. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn es gelingt, die Verteidigungsanlagen auf dem Wall selbst vollständig auszuschalten, was ein extrem umfangreiches Bombardement erfordern würde. Oder aber die Zerstörung des Walls an sich, mit so breiten Breschen, dass ein Durchbruch auf breiterer Front möglich wird.

Ich kann Ihnen sagen, dass mir diese Möglichkeit die liebste wäre, aber unsere Möglichkeiten, dies zu bewerkstelligen, sind begrenzt. Wir werden dies auf zweierlei Art versuchen: Einerseits wird sich zeigen müssen, ob unsere Waffen in der Lage sind, den Wall nach und nach einzureißen; wir wissen wenig über dessen Materialien und Bauweise, weshalb nicht ausgeschlossen werden kann, dass Artilleriebeschuss und Raumschiffunterstützung möglicherweise passable Ergebnisse bringen können. Außerdem stieß ich bei meinen Recherchen auf eine alte, aber durchaus wirkungsvolle Methode zum Einreißen von Festungsmauern.«


Der Pau'aner unterbrach seinen langen Vortrag für einen Schluck aus dem Wasserglas, um seine trockene Kehle zu befeuchten, bevor er fortfuhr:

»In den nächsten Stunden, also rechtzeitig vor dem Angriff, wird ein Schiff mit sieben großen Tunnelbohrmaschinen hier eintreffen. Diese sollen sich im Untergrund bis unter den Krataswall vorbewegen und dort Minenkammern anlegen. Diese werden mit Sprengstoff gefüllt, der das Erdreich und damit das Fundament des Walls zum Einsturz bringt. Simulationen zufolge scheint diese Methode erfolgversprechend. Allerdings ist sie noch nie an einem Bollwerk diesen Ausmaßes erprobt worden. Zudem würde sie zwar möglicherweise breite Breschen schlagen, durch massive Erdeinbrüche und die Trümmer des Walls aber in weitem Umfeld schwer passierbares Gelände erzeugen, das an vielen Stellen wohl nur von Repulsorfahrzeugen überwunden werden könnte. Mögliche Gegenmaßnahmen wären oberflächliche Bombardierungen, um Einstürze der Stollen zu provozieren, oder Gegengrabungen von der Stadtseite aus, um unsere Tunnelbohrer zu zerstören; ob der Feind auf diese Möglichkeit vorbereitet ist und die nötigen Maschinen bereithält, wissen wir nicht.

Sie sehen also, dass es keine elegante Möglichkeit gibt, den Krataswall zu überwinden. Er stellt in dieser Operation die größte Herausforderung und die gröten Unwägbarkeiten dar. Daher werden alle drei Möglichkeiten zugleich verfolgt werden. Erstens: Anlegen von Minenkammern durch Untergrundbohrmaschinen; Zweitens: Bombardement des Walls, um diesen sturmreif zu schießen und nach Möglichkeit Breschen zu schlagen; drittens: Ausschalten der rückgelagerten Verteidigungsmaßnahmen, um einen Angriff durch die Torgänge zu ermöglichen. Zu diesem Zweck werden mehrere Bemühungen unternommen werden, die Stadt zu infiltrieren. Hierzu stehen uns mehrere Einheiten der Spezialkräfte sowie die Unterstützung des Jediordens zur Verfügung.«


Bei der Erwähnung des Ordens merkten einige Anwesende auf. Oor wusste, dass das Militär geteilter Meinung über die Jedi war. Einige siener Offiziere schätzten sie nicht, aus den unterschiedlichsten Gründen und manchmal auch ohne einen Grund. Auch der Pau'aner hatte einige Vorbehalte: Er war der Meinung, dass einige heutige Strömungen des Ordens, wenn auch sicherlich nicht dessen Gesamtheit, zu pazifistisch und außerdem zu freigeistig und individualistisch waren, um mit dem Militär vernünftig zusammenarbeiten zu können. Aber ihre theoretische Kampfkraft und ihre Erfolge in der Vergangenheit waren unbestreitbar. Leslik Oor war nicht der Mann, Ressourcen zu vergeuden. Den meisten Jedi mochte vielleicht die Eignung und vor allem die persönliche Erfahrung für den Einsatz in einer großen Massenschlacht fehlen (wenngleich es auch hier angeblich Ausnahmen gab), aber die Infiltration schien genau ihren Stärken zu entsprechen. Er war froh darüber, dass sie ihm zur Verfügung standen; auch wenn der Orden bisher nur seine grundlegende Bereitschaft zur Teilnahme signalisiert, aber noch nicht bekannt gegeben hatte, wie viele Kämpfer er tatsächlich schicken würde.

»Gibt es zu diesem ersten Teil - den Schilden und dem Krataswall - noch Fragen?« fragte der General in die Menge.

[Froz-System | Sammelpunkt Stepping Stone | Bodeninvasionsflotte | STR Stringent | Besprechungsraum] General Oor, Offiziere
 
[Froz-System | Hauptstadt | Raumhafen | Landefeld] Sergeant Bailey und Trupp

Sergeant Tina Bailey konnte nur darüber staunen, wieviel Verkehr derzeit im Froz-System herrschte.

Das hieß: hier unten auf dem Planeten, denn die allermeisten Schiffe bekam die Bodenbesatzung überhaupt nicht zu sehen. Eine ganze Flotte sammelte sich im Orbit, und mittlerweile hatten sich die Gerüchte beinahe zur Gewissheit verdichtet, dass es sich um die Streitkräfte handelte, die eine Bodenoffensive im nahen Corellia-System durchführen sollten. All diese Transporter und Kriegsschiffe landeten nicht auf dem Planeten; nur einige wenige, die Güter aufnehmen oder absetzen sollten, einer Reparatur bedurften oder betankt werden mussten, sofern all diese Dinge nicht auch im Orbit möglich waren. Allerdings herrschte trotzdem ein Verkehr, wie man ihn zur Zeit der imperialen Besatzung selten gesehen hatte. Bei den meisten landenden und startenden Schiffen handelte es sich um Frachter im humanitären Einsatz, die Hilfsgüter und Personal brachten oder Flüchtlinge und Verwundete ausflogen.

Es war noch nicht lange her, dass Froz durch vereinte Kräfte der republikanischen Flotte und einheimischer Aufständischer aus der imperialen Herrschaft befreit worden war. Die Schäden an den Häusern und der Infrastruktur waren enorm, viele Tausend Frozianer benötigten medizinische Versorgung, Nahrungsmittel, Wasser und Elektrizität, die einfach nicht vorhanden waren. Es gab Waisen zu versorgen, versprengte Familien zusammenzuführen, Leichen zu bergen. Und neben all diesen Dingen musste die öffentliche Ordnung und Sicherheit wiederhergestellt und aufrechterhalten werden.

Der Zusammenbruch der imperialen Herrschaft hatte ein Machtvakuum entstehen lassen, das von einer eilends ins Leben gerufenen Übergangsregierung noch lange nicht ausgefüllt worden war. Mit dem Wegfall des imperialen Kontrollapparates war Kriminalität gekommen; einerseits, weil denen, die ohnehin genug kriminielle Energie hatten, kein Einhalt mehr geboten wurde; andererseits, weil das Leid viele Frozianer dazu zwang, zu stehlen, zu plündern und verbissen um das Wenige zu kämpfen, was ihnen geblieben war. In besonderer Gefahr waren außerdem die menschlichen Siedler: Auch wenn diese häufig überhaupt keine Schuld an all dem trugen, was die Frozianer während der Besatzung hatten erdulden müssen, und von deren Ausbeutung überhaupt nicht profitiert hatten, waren sie längst zur Zielscheibe des Hasses und Unmuts vieler Eingeborener geworden. Schon während der Revolte hatten Tausende menschliche Zivilisten ihr Leben lassen müssen, und diejenigen, die noch übrig waren, mussten tagtäglich mit Übergriffen rechnen. Die meisten hatten sich bereits in den Schutz der Soldaten begeben und versuchten, diese Welt so schnell wie möglich zu verlassen.

Aus diesem Grund war die Armee hier: Einerseits um beim Wiederaufbau zu helfen, wofür sie bestens ausgerüstet war; andererseits um dafür Sorge zu tragen, dass das Morden ein Ende nahm und möglichst bald wieder Frieden einkehren konnte. Im Großen und Ganzen schien das gut zu funktionieren, und dank guter Öffentlichkeitsarbeit und stetiger Hilfslieferungen nahm der Großteil der Bevölkerung ihre Präsenz nicht als eine erneute Besatzung wahr, sondern hieß die Hilfe willkommen. Auch wenn es sich bei ihnen, wie bei Sergeant Bailey und der Hälfte ihres Trupps, um Menschen handelte.

Nun jedoch warteten die Soldaten auf dem Landefeld auf ein Schiff, das keine humanitären Hilfsgüter und auch kein militärisches Gerät oder Personal anlieferte und auch keine Flüchtlinge abholen wollte. Und auch zur Invasionsflotte gehörte es nicht. Tatsächlich war unklar, woher der Militärtransporter stammte, den sie in Empfang nehmen sollten. Nur so viel hatte man den Soldaten gesagt: Es befanden sich zwei Personen an Bord, die beide dem Militär angehörten. Der Pilot, der als Verbündeter zu betrachten war; und ein Gefangener, dem aus irgendeinem Grund der Prozess gemacht werden sollte. Was ihre Vorgeschichte war, was der Soldat verbrochen haben sollte und warum man ihn ausgerechnet nach Froz brachte, das wussten nur Leute in höheren Positionen; den einfachen Soldaten hatte es nicht zu interessieren.


»Macht euch bereit«, sagte Tina, als das Schiff sich durch die Wolkendecke senkte und somit in Sicht kam. Es handelte sich um ein militärisches Sentinel-Landungsboot, wie es vom Imperium weit häufiger als von der Republik benutzt wurde.

Während es sich auf das Landefeld absenkte, bemerkte der Sergeant, dass das Schiff weder republikanische Hoheitszeichen noch die typischen roten Markierungen trug. Sie beschloss aber, sich erst später darüber Gedanken zu machen, wenn überhaupt.


»Duxx und Mitchel, ihr nehmt die Trage, Mewhir und ich sichern. Der Rest umstellt das Schiff: Wir wissen nicht, ob der Gefangene noch betäubt ist und wozu er fähig wäre. Er ist ein Besalisk, und das heißt, er ist potentiell gefährlich.«

Diese Bemerkung bezog sich nicht auf den mutmaßlichen Charakter des Fremden, sondern auf die große Körperkraft seiner Spezies und war daher nicht rassistisch gemeint.

Bailey war lieber zu vorsichtig als zu nachsichtig. Eigentlich rechnete sie nicht mit Zwischenfällen. Sie wollte die Sache nur schnell und sauber über die Bühne bringen.

Die Rampe klappte auf und ein Mann trat heraus. Er trug seine Uniformjacke nicht, sondern nur das verschwitzte Hemd, das keine Rückschlüsse auf seinen Rang zuließ. Er wirkte erschöpft und müde; kein Wunder, wenn er alleine ein Schiff hierher geflogen hatte, für das man normalerweise mindestens noch einen Kopiloten benötigte. Natürlich wusste Tina Bailey auch nicht, wie weit er gereist war und was der Mensch vorher erlebt hatte.


»Sergeant Wilson«, stellte der Ankömmling sich mit einem knappen militärischen Gruß vor, den die dunkelhäutige Frau erwiderte.

»Sergeant Bailey. Willkommen auf Froz.«

»Danke. Der Gefangene ist da drin. Seien Sie vorsichtig, ich weiß nicht wie fest er noch schläft.«

Es stellte sich aber heraus, dass der Besalisk in tiefer Bewusstlosigkeit lag. Es erforderte einige Anstrengung und die Mithilfe von vier Soldaten, ihn auf die Trage zu heben; dann jedoch ging der Abtransport dank des Repulsors recht einfach vonstatten. Der Soldatentrupp brachte den Gefangenen in das einzig intakt gebliebene Raumhafengebäude. Dort gab es hässliche, ungemütliche, imperiale Zellen. Ob der ohnmächtige und offensichtlich stark mitgenommene Besalisk in einer von ihnen aufwachen würde oder im Krankenhaus, hatte ein Arzt zu entscheiden.

[Froz-System | Hauptstadt | Raumhafengebäude] Sergeant Bailey und Trupp, Sergeant Wilson, Wrex Krios
 
[Froz-System /|\ Froz /|\ Hauptstadt, Raumhafen /|\ Zelle] Wrex Krios


Es hatte sich nicht wie ein Flug durch den Hyperraum angefühlt, eher wie zwei Flaschen Zairona Ale und einen Schlag in die Fresse. Wrex hatte die ersten Stunden in der Zelle damit verbracht wieder klar zukommen, aus irgendeinem Grund fühlte er sich nicht ganz wohl, wie nach einer durchzechten Nacht. Ebenso hatte er sich gefragt wo er war und vor allem: Warum hatte ihn Sergeant Wilson nicht erschossen? Die erste Frage wurde ihm relativ schnell beantwortet, nämlich als man ihm etwas zu essen brachte. Es war ein kärgliches Mahl, und einem Besalisken kaum würdig, dafür war die Reaktion der zwei Wachen die ihm das Essen und das Wasser brachten viel interessanter. Der eine war milde gesagt desinteressiert, der andere hatte nur schiere Verachtung für Wrex übrig. Das konnte man einer Seits an den Blicken und anderer Seits daran erkennen wie er das Tablett mit den Lebensmitteln auf den kleinen Tisch in der Zelle knallte. Auf die Frage wo er den hier sei bekam er die knappe Antwort das er sich auf Froz befinde. Auf die Frage des "Warum", erhielt er nur einen vernichtenden Blick und ein wütendes Schnauben seines Gesprächspartners.

Am nächsten Tag erhielt er überraschend Besuch von seinem Pflichtverteidiger, einem Lieutnant des Judge Advocate General’s Corps, kurz JAGC. Dieser weihte ihn dann auch in alle Einzelheiten ein die in den vergangenen Tagen passiert waren, oder besser passiert sein sollten. Ihm, Wrex Krios, wurde zur Last gelegt unter starkem Drogeneinfluss Operation "TREBUCHET" nicht nur behindert, sondern zum Scheitern gebracht zu haben, außerdem Angriff auf einen Vorgesetzten und dem Besitz von illegalen Drogen. Die erste Reaktion von Wrex war das er Wutendbrant zwei seiner Fäuste in den Beton seiner dunklen und etwas feucht wirkenden Zelle rammte. Sein Pflichtverteidiger sprang dabei erschrocken auf, Wrex hätte bei dem Anblick des erschrockenen Menschen fast gelacht, wäre die Situation nicht so verdammt ernst. Nachdem sich der Lieutnant wieder beruhigt und gesetzt hatte, man konnte ihm ansehen das es ihm nicht gerade Spaß machte die Verteidigung von Wrex zu organisieren, versuchte Wrex dem Mann zu erklären was wirklich auf Ojom passiert war und das er mit Nichten Drogen besessen geschweige denn genommen hatte. Es war alles vergebens, der Lieutnant zog ein Datapad hervor und zeigte ihm erst eine Auswertung seines Blutes die nahe legte das er eine nicht geringe Menge an Todesstäbchen zu sich genommen haben musste und eine Liste der Gegenstände die man bei ihm gefunden hatte. Oder besser die Sergeant Wilson bei ihm gefunden hatte. Außerdem legte ihm sein "Anwalt" nahe die Sache mit dem Sergeant zu vergessen da solche haltlosen Anschuldigungen nur damit enden würden das noch Verleumdung auf die Anklage Liste kommen würde.

Es war frustrierend, niemand glaubte Wrex, aber wirklich niemand. Weder sein eigener Verteidiger noch einer der Wachen, niemand glaubte das Wilson eine ganze Einheit der Spezialkräfte an das Imperium verraten hatte und nun die Schuld Wrex in die Schuhe schob. Insgesamt dauerte es noch weitere zwei Tage in denen der Lieutnant immer wieder kam und sie Beweise für seine Entlastung suchten. Aber es gab nichts, nur das Wort von Sergeant Wilson gegen das von Privat Krios und einen Haufen Indizien die gegen Wrex sprachen. Dass sein Verteidiger nicht gerade den Eindruck machte Wrex unbedingt helfen zu wollen beruhigte den Besalisken nur bedingt.

Am Tag der Verhandlung war der sonst so gelassene und lebensfrohe Wrex fast nicht wieder zu erkennen. In seiner Dienstuniform, mit Energiefesseln um seine vier Handgelenke und flankiert von zwei Wachsoldaten die von einer dunkelhäutigen Sergeant angeführt wurden. Sie hatte sich kurz vor seinem Gang zum Verhandlungsort als Sergeant Bailey vorgestellt. Wrex konnte sich vorstellen das sie an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit ein netter Mensch sein musste. Die Uniform die Wrex an hatte war eine Norlösung gewesen, die Republik war immer noch nicht darauf vorbereitet vielarmige Lebewesen in den Streitkräften zu führen, weshalb die eher schlecht als recht zusammen geschnittene Uniform schlecht saß. Missmutig und Lustlos ging Wrex hinter seinen Aufpassern hinter her, neben ihm ging sein Verteidiger her der noch mal alles wiederholte was sie in der Vergangenheit zusammen ausgearbeitet hatten, der riesige Besalik hörte nur mit einem Hohr zu. Seine AUfmerksamkeit war viel mehr auf die schwer wirkende Doppeltür auf die sie zu gingen fixiert. Dahinter würden Leute die er noch nie gesehen hatte und die ihn noch nie gesehen hatten ein Urteil fällen was sein gesamtes weiteres Leben beeinflussen würde. Mit stoischer Ruhe die sich in ihm nun breit machte (er würde Sergeant Wilson nicht die Genugtuung geben als gebrochener Besalisk aufzutreten) und gerader Haltung betrat er den großen und hell erleuchteten Raum. Erst ließ Wrex seinen Blick über die Geschworenen und über die paar Gäste schweifen die da waren, natürlich war auch sein ehemaliger Sergeant da. Allerdings würdigte er den Verräter mit keinem Blick. Danach besah er sich die Wand hinter dem noch leeren Tisch für den Richter. Wenn man ganz genau hinsah konnte man an der Wand noch das imperiale Hoheitszechen erkennen das nur flüchtig mit weißer Farbe übergemalt worden war. Anschließend setzte er sich auf seinen Platz, ein einfacher Betonklotz da man in der Eile kein Möbelstück gefunden hatte das seinem Gewicht standhielt, und wartete zusammen mit den restlichen Anwesenden auf das Erscheinen des Richters. Zuvor hatte ihm Sergeant Bailey die Handfesseln abgenommen was er mit einem nicht ganz so breitem Lächeln und einem freundlichen "Danke" quittierte.



[Froz-System /|\ Froz /|\ Hauptstadt /|\ ehemaliger imperialer Volksgerichtshof] Wrex Krios, Sergeant Bailey mit zwei Soldaten, die Geschworenen, ein paar Gäste und Sergeant Wilson
 
[Froz-System | Froz | Hauptstadt | Gerichtsgebäude | Verhandlungssaal] Wrex Krios, Sergeant Bailey mit zwei Soldaten, die Geschworenen, Sergeant Wilson

Sergeant Bailey befand sich in der luxuriösen Situation, bei der Militärgerichtsverhandlung nicht direkt beteiligt zu sein. Man hatte ihr und einigen ihrer Soldaten lediglich den Auftrag gegeben, als Gerichtsdiener zu fungieren. Da das ehemalige imperiale Gericht - das, was nach den Plünderungen durch die Frozianer noch davon übrig war - sich in einem relativ sicheren und friedlichen Teil der Hauptstadt befand und es in der Gegend sowie an den Eingängen Kontrollen gab, blieb hier im Saal nur wenig für sie zu tun - das hieß, solange der Besalisk nicht auf dumme Gedanken kam, denn ihn hätte wohl niemand im Raum stoppen können, es sei denn mit Waffengewalt. Aber solange niemand amoklief und auch sonst nichts Schlimmes geschah, war Bailey nicht mehr als eine unbeteiligte Beobachterin in Uniform.

Nicht nur die Einrichtung des Raumes, sondern auch das ganze Drumherum dieses Prozesses machte auf die dunkelhäutige Menschenfrau einen ziemlich improvisierten Eindruck. Kein Wunder: Man hatte auf Froz eigentlich ganz andere Probleme. Die Einrichtung eines Militärgerichts hatte bisher nicht oben auf der Prioritätenliste gestanden. Aber aus irgendeinem Grund hatte man den Gefangenen hierher gebracht und dadurch eine für alle Beteiligten schwierige Situation geschaffen. Ob unter diesen Umständen überhaupt ein ordentlicher, fairer Prozess möglich war, konnte der Sergeant nicht entscheiden, und Bailey war froh, dass das auch nicht ihre Aufgabe war. Ein wenig bedauerte sie den Besalisken, aber wirklich betroffen war sie nicht.

Nachdem der hünenhafte Gefangene auf seinen (etwas unwürdigen, aber zweckdienlichen) Platz geführt und von seinen zwei Paar Handschellen befreit worden war, wurde die Verhandlung eröffnet. Die ersten Minuten waren nur mit Formalitäten angefüllt: Man führte eine Anwesenheitskontrolle durch, nahm die Namen der am Prozess beteiligten Personen für das Protokoll auf (wieso hatte man das nicht schon viel früher getan?) und glich die Personalien des Besalisken mit den Computerakten ab. Außerdem wies der Richter alle Anwesenden nochmals ausdrücklich darauf hin, dass sie über alle Details der Anhörung Stillschweigen zu wahren hatten, da viele Informationen strenger Geheimhaltung unterlagen.

Warum das der Fall war, erklärte der kurze Vortrag des Offiziers, der die Rolle des Anklägers innehatte. Dieser schilderte in groben Zügen einen streng geheimen Einsatz der Spezialkräfte in den Gletscherwüsten des Planeten Ojom, tief im imperialen Raum, im Tiefkern der Galaxis. Wie aus einem Abenteuerholo mutete die Geschichte von dem tollkühnen Einsatz einiger weniger Soldaten und entschlossener, aber unterlegener Einheimischer an. Der einfache Soldat fragte sich hin und wieder, was die Spezialkräfte eigentlich den ganzen Tag so Besonderes zu tun hatten; dieser Einblick in eine streng geheime Operation war für Tina Bailey wirklich mehr als aufschlussreich.

Die Vorwürfe, die gegen Wrex Krios vorgebracht wurden, wogen wirklich schwer. Man warf ihm vor, während des Einsatzes unter Drogeneinfluss gestanden zu haben, wodurch er indirekt den Tod seiner Kameraden und das Scheitern der gesamten Mission mitzuverantworten hatte. Außerdem habe er in seinem Rauschzustand Sergeant Wilson angegriffen. Bailey erschrak über die Vorstellung, sich mit einem solchen Wesen wie dem Besalisken messen zu müssen, noch dazu wenn es unter Drogeneinfluss stand. Sie hegte einige Sympathie und vielleicht auch etwas mehr für Wilson, den sie in den letzten Tagen kennengelernt hatte. Ihr leichtes Mitgefühl für den Angeklagten kehrte sich dadurch ins Gegenteil.

Nachdem der Staatsanwalt fertig war und das Wort an den Vorsitzenden zurückgab, sagte dieser, an den Angeklagten gerichtet:


»Soldat Krios, Sie haben die Anklage gehört. Möchten Sie sich zu den Vorwürfen äußern, oder machen Sie von Ihrem Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern?«

Die Augen Aller hafteten nun auf der bulligen Gestalt des Troopers. Sie waren gespannt, was er zu dieser abenteuerlichen Geschichte und den schwerwiegenden Anklagepunkten wohl zu sagen hätte.

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Wrex lauschte schweigend und mit neutraler Mine den Worten seines Anklägers. Es war nichts neues was er zu hören bekam. Er kannte die Anklagepunkte nur zu gut. Was jedoch für ihn neu war, waren die Reaktionen der Geschworenen und Gäste. Der sonst humorvolle Besalisk war es nicht gewohnt in solch negativer Umgebung zu leben. In der Regel heiterte er andere auf und brachte sie zum Lachen. Hier und jetzt war die am Anfang noch eher neutrale Atmosphäre schlagartig in eine Feindliche umgeschlagen. Mit dem knirschen seiner immens großen Backenzähne vernahm er auch noch den Rest der Anklage. Es war für ihn ein Graus hier zu sitzen während der eigentliche Schuldige unbehelligt im Gerichtssaal aufhalten konnte. Langsam aber sicher erschloss sich auch der Sinn hinter Wilsons Vorgehen. Dadurch das er der neuen Republik einen Schuldigen lieferte konnte er noch länger beim Militär bleiben und weiter für das Imperium spionieren. Wenn er alle umgebracht hätte, wäre sein einziger Ausweg gewesen selber unterzutauchen und seinen Tot vorzutäuschen. Am liebsten würde Wrex aufspringen und dem Verräter an Ort und Stelle das Genick brechen. Dazu bräuchte er noch nicht mal ein Hilfsmittel. Seine vier Arme würden ganz alleine mit dem schwächlichen menschlichen Genick fertig werden.

»Soldat Krios, Sie haben die Anklage gehört. Möchten Sie sich zu den Vorwürfen äußern, oder machen Sie von Ihrem Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern?«

Die Frage des Richters riss ihn aus seinen dunklen Gedanken. Er würde nicht das Recht die Aussage zu verweigern gebrach machen. Sein Verteidiger hatte ihm empfohlen alles zu gestehen, auch wenn er es nicht gewesen war. Dafür rechnete er mit Strafmilderung und vor allem sollte Wrex zu geben schon seit jahren ein Problem mit Drogen zu haben. Dadurch würde er vielleicht sogar einfach nur in eine Klinik eingewiesen wo die Vollzugsbedingungen leichter waren als in einem Gefängnis. Allerdings war die "Klinik" auch nur eine Lösung auf begrenzte Zeit. Einen Teil seiner Strafe würde er wohl absitzen müssen. Mit einem Räuspern erhob sich der 2.30m große Besalisk und sah nach einander den Richter, die Geschworenen und irgendwie durch Zufall Sergeant Bailey an.

"Ich mache nicht davon Gebrauch. Wie sie mein Anwalt sicherlich unterrichtet hat werde ich ein Geständnis ablegen."

Fragend sah Wrex zu seinem Anwalt, der zustimmend nickte und versuchte nicht so missmutig zu wirken wie sich Wrex fühlte. Abermals räusperte sich der hünenhafte Besalisk, bevor er erneut seine Stimme erhob. Kurz rekapitulierte er die wenigen Fakten die er von der Mission offiziell kannte und kam dann zu den Anklagepunkten.

"Ich stand vor und während des Einsatzes unter der Wirkung sogenannter Todesstäbchen. Dabei habe ich nach und nach den Blick für das Gesamtziel verloren und nicht nur meine beiden Begleiter sondern das ganze Team in den sicheren Tod und zum Scheitern der Mission geführt hat..."

Wrex betete im Grunde genommen nur das runter was sein Verteidiger aufgesetzt hatte und den "Fakten" des Berichtes von Sergeant Wilson entsprach. Dabei traten ihm die Bilder wieder vor Augen, die vor Schreck geweiteten Pupillen von Carter als die Schüsse der Sturmtruppen ihre Brust trafen. Er würde ihre Ehre und die der ganzen restlichen Truppe beschmutzen wenn er nicht wenigstens versuchte die Wahrheit ans Licht zu zerren. Außerdem würde er sich selbst nicht mehr ins Gesicht sehen können.

"...mit Verlaub euer Ehren ich möchte alles was ich bis her gesagt habe als Nichtig erklären. Ich kann nicht etwas zugeben was ich nicht begangen habe und dabei noch denjenigen Decken der die eigentliche Schuld trägt..."

Sein Verteidiger wurde kreidebleich und schüttelte energisch den Kopf. Es war allerdings mehr notwendig als diese Geste um ihn aufzuhalten.

"...ich stand weder unter dem Einfluss von Drogen, noch hab ich jemals welche genommen. Folglich bin auch nicht ich für das Scheiter der Operation: "TREBUCHET" verantwortlich sondern niemand anderes als Sergeant Wilson!"

Ein Raunen ging durch die anwesenden Gäste, Köpfe bewegten sich und die Protokollführer nahmen alles auf was gesprochen wurde. Der Angesprochene versuchte einen lässigen Eindruck zu machen und gelassen zu wirken. Allerdings sammelten sich schon einige Schweißperlen auf der Stirn des Verräters.

"...Sergeant Wilson ist an mindestens einem Mord an einem Mitglied der Streitkräfte beteiligt, weiterhin hat er die gesamte Operation an das Imperium verraten um seiner persönlichen Rache Genugtuung zu verschaffen..."

Wrex ballte seine metallische Faust wodurch ein kratzender Ton entstand der einige Leute erschauern lies. Es fehlte nicht viel und er wäre aufgesprungen um Wilson an Ort und Stelle seiner gerechten Strafe zu zuführen. Wie zufällig streifte sein Blick den von Sergeant Bailey, aus einem unerfindlichen Grund wollte er das sie eine bessere Meinung von ihm hatte. Wrex konnte nicht sagen warum, es war ihm ein inneres Bedürfnis.

"Es war ein abgekartetes Spiel von Anfang an...die Sicherheitszentrale war voll Besetzt mit Sturmtruppen. Eigentlich hätte es um Zeitpunkt des Angriffes nicht mehr als eine Handvoll von ihnen geben dürfen...hier stehe ich...ich kann nicht anders. Mögen die Götter mir helfen."

Zum Abschluss seiner Aussage kam Wrex etwas in stocken. Er hatte den Tod auf mannigfaltige Art und Weise gesehen, hatte gelernt wie man effizient und schnell tötete, gute Kameraden verloren vielleicht sogar Freunde und trotzdem hatte er immer seinen Humor bewahrt. Er schützte ihn davor nicht verrückt zu werden. Wrex konnte mit einem schweren Bohrmeißel umgehen, mit Granaten, Blaster, er konnte einen Stollensysteme planen und Anlegen. Was er aber nicht konnte war mit Verrat um zu gehen...


[Froz-System /|\ Froz /|\ Hauptstadt /|\ ehemaliger imperialer Volksgerichtshof] Wrex Krios, Sergeant Bailey mit zwei Soldaten, die Geschworenen, ein paar Gäste und Sergeant Wilson
 
[Froz-System | Froz | Hauptstadt | Gerichtsgebäude | Verhandlungssaal] Wrex Krios, Sergeant Bailey mit zwei Soldaten, die Geschworenen, Sergeant Wilson

Während der Ausführungen des Angeklagten wurde Sergeant Baileys dunkles Gesicht um einige Töne blasser. Auch anderen Beteiligten und Beobachtern dieses Prozesses war anzusehen, dass die Aussage bei ihnen teils Überraschung, Empörung und sogar Abscheu hervorrief. Vor allem aber stand Zweifel in ihren Mienen. Was dieser große, vierarmige Soldat da erzählte, war einfach zu abenteuerlich, als dass jemand es für bahre Münze nehmen konnte. Er kehrte die Anklage, die gegen ihn erhoben worden war, ins reine Gegenteil, warf dem Sergeant Wilson Hochverrat und eine Manipulation der Beweise vor. Tina Bailey beobachtete den Mann. Mit einem merkwürdigen Ausdruck, den sie am ehesten als reine Enttäuschung werten würde, schüttelte er den Kopf, als er sich die Vorwürfe anhörte. Einzig die Mienen des Richters, des Staatsanwalts und des Verteidigers zeigten keine Regung: Sie waren wie versteinert. Aufmerksam lauschten sie den Worten des Besalisken, während diese von einem Droiden zu Protokoll genommen wurden.

Keiner der Hauptprotagonisten dieses Gerichtsverfahrens antwortete direkt auf die abenteuerliche Aussage. Und niemand machte Anstalten, den auf diese Weise beschuldigten Sergeant Wilson nun in Ketten zu schlagen, wie es wohl in einer billigen TV-Sendung der Fall gewesen wäre. Man fuhr mit der Tagesordnung fort.

Der nächste Zeuge war der Arzt, der Wrex Krios nach seiner Ankunft und auch während der Untersuchungshaft medizinisch betreut hatte. Er legte ein Gutachten vor, demzufolge eine hohe Konzentration eines Abbauproduktes genau der Droge im Blut des Besalisken gefunden worden war, die man auch in seinem persönlichen Gepäck sichergestellt hatte. Eine Abart der Killerstäbchen, die eine stark haluzinogehe Wirkung hatten, das Urteilsvermögen trübten und Verfolgungswahn auslösen konnten. Nichts wies darauf hin, dass Krios süchtig nach der Droge war oder sie über längeren Zeitraum eingenommen hatte. Doch eines ging aus den Ausführungen des Arztes deutlich hervor: Dass er sie am Tag des Einsatzes konsumiert hatte. Er sei zu diesem Zeitpunkt keinesfalls diensttauglich gewesen. Dies bestätigte die Vorwürfe gegen den Besalisken und konnte zudem eine Erklärung dafür sein, wieso er auf so unglaubwürdige Weise Sergeant Wilson beschuldigte. Womöglich glaubte er sogar, was er sagte, denn die Drogen hatten es ihm vorgegaukelt.

Sergeant Bailey war nicht unparteiisch in diesem Prozess. Sie mochte Wilson. Krios hingegen verabscheute sie mit jedem Wort, das er oder ein Zeuge äußerte, mehr. Er war ein verkommenes Subjekt, welches das Scheitern einer wichtigen Mission und die Leben vieler Kameraden und Artgenossen auf dem Gewissen haben sollte, stattdessen aber im Drogenrausch wirre Anschuldigungen gegen Unschuldige erhob. Ihrer Meinung nach war die Schuld des Besalisken erwiesen und die Strafe konnte kaum schwer genug ausfallen.

Der Richter teilte diese Ansicht jedoch nicht. Auch der Staatsanwalt nicht. Als alle Zeugen gehört und die Beweisaufnahme abgeschlossen war, beantragte Letzterer keine vollständige Verurteilung, da einige der Vorwürfe nicht zweifelsfrei nachgewiesen waren. Die Verteidigung ging sogar noch weiter und verlangte einen Freispruch, da Krios' Behauptungen, man habe ihm diese Taten und auch den Drogenkonsum in die Schuhe geschoben, nicht hinreichend widerlegt waren. Als der Richter nach einer kurzen Beratung das Urteil verkündete, schloss er sich der Haltung des Staatsanwaltes an: Er war nicht vollends überzeugt davon, dass Wrex Krios tatsächlich für das Scheitern der Mission und den Tod der Soldaten verantwortlich gemacht werden konnte. Er wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen.


»Zweifelsfrei erwiesen ist hingegen der Konsum verbotener Substanzen während des Dienstes, wodurch er den Einsatz zwar möglicherweise nicht zum Scheitern gebracht, aber jedenfalls gefährdet hat. Das Militär der Neuen Republik duldet ein solches Verhalten nicht in ihren Reihen, am wenigsten aber innerhalb der Spezialkräfte. Aus diesem Grund werden Sie, Wrex Krios, unehrenhaft aus dem Dienst entlassen. Alle Leistungen während Ihrer Dienstzeit werden Ihnen aberkannt. Sie haben keinen Anspruch auf Rente oder Fortzahlung des Soldes.«

[Froz-System | Froz | Hauptstadt | Gerichtsgebäude | Verhandlungssaal] Wrex Krios, Sergeant Bailey mit zwei Soldaten, die Geschworenen, Sergeant Wilson
 
[Froz-System | Sammelpunkt Stepping Stone | Bodeninvasionsflotte | STR Stringent | Besprechungsraum] General Oor, Offiziere

Selbstverständlich gab es noch Fragen. Bei einer Operation dieser Größenordnung wäre alles Andere lächerlich gewesen. Fast jeder Offizier im Raum, und es waren ihrer viele, wollte noch Details wissen oder hatte selbst welche hinzuzufügen. Nach der groben Zusammenfassung wurde nun jeder einzelne Abschnitt des bisher Gesagten nochmals genau durchdiskutiert und analysiert. Probleme tauchten auf und wurden gelöst, Pläne aufgestellt und wieder verworfen. Dabei gelang es nur dank der jahrelang antrainierten Disziplin der vielen Diskussionsteilnehmer und der Führungsqualitäten von General Oor, im Konferenzraum Ordnung zu halten und die Sache einigermaßen zügig über die Bühne zu bringen. Besonders viel Zeit kostete die Debatte über Sinn und Unsinn der verschiedenen Methoden, des Krataswalls Herr zu werden. Besonders kurz fiel hingegen der Austausch über den Einsatz der Jedi aus: Da hier quasi sämtliche Fakten über Anahl und Fähigkeiten dieser fehlten, gab es einfach keine Diskussionsgrundlage.

Nach ungefähr zwei Stunden war auch dieser Punkt abgehakt und Oor rief eine Pause aus. Viele der Offiziere verließen den Raum, um sich zu erfrischen oder die Beine zu vertreten. Ebenso viele aber blieben zurück, um auch jetzt die teils kontroversen Diskussionen fortzuführen. Nach einer Viertelstunde versammelte sich wieder und fuhr in der Tagesordnung fort. Der Fall des Krataswalls, so er denn gelang, war nur der erste Schritt: Coronet wäre dann noch lange nicht eingenommen. Man besprach also weiterhin, wie danach zu verfahren wäre. Es dauerte abermals lange, bis allen Anwesenden klar war, welche Rolle sie und ihre Einheiten in den darauffolgenden Luft-, Straßen- und Häuserkämpfen spielen würden. Dies würde der schmutzige Part werden, aber immerhin der, mit dem sie alle sich auskannten. Es gab hier weniger Variablen als bei dem Festungswerk, das in der bekannten Galaxis jedenfalls einzigartig war.

So verging die Zeit. Der Planet Froz unter ihnen war ein gutes Stück um die eigene Achse gerollt und zeigte nun ein gänzlich anderes Bild, als sie schließlich fertig waren und jeder auf das Schiff zurückkehrte, welches seine Einheiten ins Corellia-System tragen sollte. Nur eine Stunde später trafen auch die Schiffe mit den Tunnelvortriebsmaschinen ein. Gemeinsam richtete sich die Flotte auf einen neuen Vektor aus und sprang - Corellia entgegen.


[Froz-System | Sammelpunkt Stepping Stone | Bodeninvasionsflotte | STR Stringent] General Oor
 


Name: Fefar Orahorn
Rasse: Nosaurianer
Alter: 55
Aussehen/Erscheinung: Reptiloid, 1,50m groß, 76kg, Haut- und Schuppenfarbe Orange, Augenfarbe Gelb, sieben unterschiedlich lange Hörner
Beruf: Pilot, Händler, Schmuggler, Informationshändler
Charakter:
Bitter und Wütend gegenüber Menschen (aufgrund Historie der Rasse), Farbenblind, mürrisch, hitzköpfig​


[Froz / Astromandicar / Bar nahe Raumhafen]

Als Informationshändler und Schmuggler war der gelb beschuppte Nosaurianer immer unterwegs. Dieses mal war er auf Froz belandet, um einer Kontaktperson einen Koffer mit fünf Blastern zu überreichen. Die Kontakte wurden erst durch die Black Sun angeleiert, dann später via HoloNet detailierter koordiniert. Nefar Orahorn wusste, wer sein Kontaktmann war. Kaum landete seine 'Mitfluggelegenheit' auf der Landeplattform, schnappte der Reptiloid seinen Koffer, presste ihn – wie schon zuvor während des ganzen Fluges an seine Brust – und stapfte kurzbeinig von der Szenarie. Fast schon paranoid, den Koffer umklammernd, um sich schauend, ging er zur angrenzenden Bar "Iced Star Bar". Die Schwerkraft auf diesen zerbombten Planeten war um einiges leichter als auf den Standardplaneten oder seiner Heimatwelt, doch der 1,50m große Reptiloid ließ sich davon nicht aufhalten und betrat die Bar, um sich einen Platz am Tresen zu suchen und fragte den Barmann, selbst ein Frozianer mittleren Alters, nach seinem Kontakt. Der Frozianer schaute ihn etwas verwirrt an und deutete an, einen Augenblick zu warten, um unter dem Tresen einen Translator hervor zu kramen und schob den Nosaurianer das Gerät vors Maul. Was Fefar nicht wusste war, dass die Frozianer kein Basic sprachen, was die Kommunikation etwas erschwerte. Er ergriff den Translator und sprach durch diesen, dass er hier nach einen Frozianer suchte, Schnurrhaare, Fell in gelb-braun und braunen Augen – was hier wohl so gut wie auf jeden Frozianer zutraf – doch er wusste den Namen seiner Kontaktperson, worauf der Barmann über den Raum, zu einem Frozianer zeigte. Auch ohne Translator verstand der Nosaurianer, was gemeint war und ergriff die Chance, um die besagte Person anzusprechen. Fefar versuchte sein bestes Basic zu sprechen, was für die Nosarianer schwer war, da ihre Sprache typischerweise Schrill und zwitschernd klang, wie ein Chor aus musikalischem Zischen. Doch nach einpaar vergebenen Versuchen, unterbrach der Frozianer den Schmuggler und erklärte, dass er Basic verstehen könne. Ein Stein fiel von Fefar's Hörnern und erleichtert trillerte und zwitscherte er in Basic, dass er froh sei, weil er sonst nicht wüsste, wie er das Geschäft sonst zuende hätte bringen können. Der Frozianer schaute etwas ungeduldig und wartete auf Fefar, dass dieser endlich die Ware sichten ließ, worauf er den Koffer in die Tischmitte schob, diesen aufklappte, herum drehte und fünf einfache DC-17-Handblaster zeigte. Der Frozianer nickte und griff nach einem Säckchen Credits. Die Übergabe von Credits und Ware war recht schnell. Aufgrund der vorherigen Kämpfe des Imperiums und Republik, hatte zwar jetzt die Republik hier wieder das Sagen, doch die zerstörte Infrastruktur ließen Raum für krumme Geschäfte und da die Black Sun ungern Fragen stellte, warum jemand Waffen brauchte, wurden diese ausgehändigt.

Fefar ergriff das Säckchen Credits und verließ den Tisch, worauf auf sein Geschäftskontakt die Lokalität verließ. Der Nosaurianer hatte nun wieder Geld und konnte mit Glück mit dem nächsten Schiff wieder verschwinden. Diese – zuvor blühende, jetzt eher – trostlose Landschaft, war nicht sonderlich schön anzusehen. Er setzte sich wieder an den Tresen, worauf der frozianische Barkeeper mit Translator kam und fragte, was sein Gast wolle. Zu der Uhrzeit war wenig los in der Bar, nur einige, versprengte Stammkunden, die entweder von der Nachtschicht kamen oder Reisende, die einen kurzen Abstecher für einen Trunk machen wollte. Der Nosaurianer bestellte sich einen anregenden Cocktail und kippte ihn sofort hinter, um seine nächsten Schritte zu überlegen.

Für Fefar Orahorn war klar, sollte er hier länger verweilen, bräuchte er einen Translator und eine Unterkunft. Doch bei der Unterkunft fing es schon schwer an, wenn man kein Basic sprach, daher begab er sich zur Landeplattform, um die ankommenden Händler einen elektronischem Translator abzuschwatzen, was ihn – wenn auch etwas überteuert – gelang. Abgesehen von einer Armband-Chronometer mit integrierten Comlink, hatte er einen Translator, den er wie ein Headset aufsetzen konnte. Das Übersetzungsmodul war wie ein kleiner CD-Player, der mit den Headset verbunden werden konnte und mit Sprachchips, konnte er wenigstens die Frozianer verstehen. Noch bevor er sich eine Bleibe suchen konnte, stand er vor einer Herrberge und spürte in seinen Eingeweiden – was normal war für Nosaurianer – wie die Sonne unterging. Lautstark brüllte er, um den Sonnenuntergang zu zelebrieren. Eine Eigenart der Nosaurianer, die es kulturell bedingt taten, jeden Tag. Doch nach knappen zwei Minuten war das Spektakel vorbei und Fefar betrat die Herrberge, um sich ein Zimmer zu mieten. Alles im Allem, war er binnen eines Tages 2.500 Credits los, aber sie waren gut investiert. Zumindest diese Nacht konnte er gut schlafen und zwar in einem Bett. Die nächsten Tage würde sich zeigen, was anstand. Er könnte für die Black Sun aktuelle Informationen über die derzeitige Lage auf den Planeten sammeln, Standorte erkunden, wo man eine Basis errichten könnte oder wichtige Kontaktpersonen und Geschäfte ergründen. Der morgige Tag würde ereignisreich werden.

Am nächsten Tag stand der Nosaurianer voller Tatendrang auf und wuchtete seinen 76kg und 1,50m kurzen Körper aus dem Bett, kleidete sich an und machte die Ruinen der Hauptstadt von Froz unsicher. Er erblickte – abgesehen von herunter gekommenen Straßen und Geschäften – auch sowas wie 'Normalität' in den Straßen. Die Frozianer trafen sich, handelten, unterhielten sich – die Fefar nun auch verstand – und besuchte einige Alltagsgeschäfte. Darunter ein Kleidungsgeschäft, wo er eine Umhängetasche besorgte und dort seinen Dolch und Blaster – die zuvor am Körper versteckt waren – deponieren konnte. Genauso fand der Translator seinen Platz in seine Tasche, wobei er die Kopfhörer aufbehielt. Nachdem er sich dann an einem HoloNet-Terminal wieder fand, um sich einen neuen Auftrag der BS abzuholen, bzw. Seinen vorherigen zu bestätigen, erblickte er einen weiteren Auftrag, für circa 10.000 Credits. Inhalt des Auftrages war, den verlassenen Standort der Black Sun auf Galantos ausfindig zu machen, da in absehbarer Zukunft dort ein Konflikt gegen die Yevethaner auf Galantos entstehen wird. Daher hatte sich die Black Sun überlegt, den alten Standort zu reaktivieren. Etwas gedankenversunken ging er wieder in die Iced Star Bar und ließ sich eine kleine Mahlzeit zubereiten, während er sich überlegte, wie er an diese Information gelangen könnte.

[Froz / Astromandicar / "Iced Star Bar" nahe Raumhafen]
 
[Froz / Astromandicar / Raumhafen] Amos Triskal


Amos Triskal war erschöpft und müde, aber auch zufrieden mit sich selbst. Natürlich, diese Sache daheim in Coronet war alles andere als ideal verlaufen. Zwar hatte sein Vater die Dinge mehr oder weniger vertuschen und somit eine Haftstrafe für Amos abwenden können, aber er hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass dies das erste und letzte Mal gewesen war, dass er einen solchen Fehltritt tolerierte und seine eigene Stellung riskierte, um seinen Sohn zu decken. Und die Enttäuschung und Frustration im Blick seines Vaters war ihm nicht entgangen, sosehr er sie auch versuchte, zu ignorieren. Ennio Triskal hatte ihm auch klar gemacht, dass ihm Amos auf unbestimmte Zeit nicht mehr unter die Augen zu kommen brauchte und dass er an seiner Stelle Corellia für die nächsten Jahre meiden sollte.


Amos war das nur zu recht. Ihm gingen die aufgeblasenen Kleinkriminellen, mit denen er sich herumschlagen musste ebenso auf den Geist, wie die übertrieben strebsamen Anwärter in der Polizeiakademie. Er hatte etwas besseres verdient, und er hatte das Gefühl, das würde er nur in den Weiten der Galaxis finden. Außerdem hatte er noch Schulden bei einigen Buchmachern in der Unterstadt von Coronet, und da erschien eine längere Abwesenheit auch hilfreich.


Da er aber außerhalb Corellias niemanden kannte, hatte er sich mit seinem kürzlich gestohlenen, alten Frachter nach Froz aufgemacht, dem nächstgelegenen Planetensystem, dass nicht mehr direkt unter der Kontrolle der corellianischen Sicherheitsbehörden stand. Der Raumhafen von Astromandicar war genauso gut wie jeder andere Ort um einen Neuanfang zu wagen.


Amos schlenderte über die freien Plätze inmitten der teilweise ruinösen Stadt, auf denen geschäftiges Treiben herrschte. Er hatte den vagen Plan, irgendeinen Auftrag anzunehmen, durch den er neue Kontakte aufbauen konnte, weiter von Corellia wegkam oder zumindest ein paar Credits verdiente. Seine Finanzmittel waren wieder einmal fast erschöpft und er wusste, dass auch seine gute Laune irgendwann verfliegen würde. Denn so war es immer. Ein auf und Ab, meistens aber eher ein Ab. Nur ein gepflegter Schuss Glitzerstim konnte einen aus einem solchen Tief auf die richtige Weise herausholen. Und auch da gingen seine Vorräte zur Neige.


Blieb die Frage, wie man einen Auftrag an Land zog, ohne irgendwelche Kontakte oder einen bestimmten Ruf zu haben. Amos blieb stehen und ließ den Blick durch die Menge schweifen. Die Gestalten der hochgewachsenen, dürren Frozianer dominierten das Gewimmel. Die felligen, gelenkigen Aliens waren auch in Coronet ein gewohnter Anblick und Amos kannte sich gut genug mit ihnen aus, um ein paar rudimentäre Worte ihrer maunzenden Sprache zu verstehen und zu wissen, dass sie von Natur aus gutmütige, aber melancholische Wesen waren, die sich selten auf unrechtmäßige Geschäfte einließen. Es war wohl sinnvoll, sich eher an Personen zu halten, die
keine Frozianer waren. Er bemerkte einen Weequay, der gerade ein niedriges Gebäude verließ, über dessen Eingang in leuchtender Schrift „Iced Star Bar“ stand. Kurzentschlossen betrat er die Bar und hockte sich auf einen freien Platz am Tresen, von wo aus er einen relativ guten Überblick über die anderen Besucher hatte, die an der Bar und an den Tischen saßen. Er bestellte das billigste, dass er auf den ersten Blick finden konnte, ein alkoholhaltiges Getränk lokaler Brauart, und musterte die anderen Gäste. Neben einigen Frozianern waren zwei Menschen, ein Bith und einige andere Spezies anwesend, deren Namen er nicht kannte. Ihm fiel ein eher kleinwüchsiges, reptiloides Wesen mit zahlreichen Kopfhörnern auf, das eine Art Pilotenmontur trug und einsam an einem Tisch saß. Scheinbar nervös schien es ständig die Umgebung zu beobachten, während es irgendeine Mahlzeit in sich hineinlöffelte.
Nun gut, einen Versuch ist es wert.
Amos rutschte vom Barhocker und trat an den Tisch heran.

„Guten Tag. Sie scheinen auf der Suche nach jemandem zu sein. Oder ist jemand auf der Suche nach Ihnen?
Vielleicht kann ich da ja behilflich sein…“


Amos zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu dem Alien, von dessen Teller ein durchaus ansprechender Geruch aufstieg. Er versuchte eine freundliche, aber ernsthafte Miene aufzusetzen und ließ noch ein wissendes Lächeln aufblitzen.
Selbstbewusstes Auftreten ist die halbe Miete, Amos…

[Froz / Astromandicar / Iced Star Bar] Amos Triskal und Fefar Orahorn
 


Name: Fefar Orahorn

Rasse: Nosaurianer

Alter: 55

Aussehen/Erscheinung: Reptiloid, 1,50m groß, 76kg, Haut- und Schuppenfarbe Orange, Augenfarbe Gelb, sieben unterschiedlich lange Hörner

Beruf: Pilot, Händler, Schmuggler, Informationshändler

Charakter:

Bitter und Wütend gegenüber Menschen (aufgrund Historie der Rasse), Farbenblind, mürrisch, hitzköpfig​

[Froz / Astromandicar / "Iced Star Bar" nahe Raumhafen] Fefar Orahorn, NPC's

Er orderte eine tagesaktuelle Mahlzeit, die die Bar gerade anbot. Fefar kannte weder den Namen des Gerichtes, noch den Inhalt dessen. Hauptsache der Magen war gefüllt. Gerade, wie ein Mensch die Bar betrat, wurde ihm eine metallische Schüssel mit Metalllöffel gereicht, das mehr an einem Camping-Set erinnerte, als edelstes Porzellan. Doch derlei Findigkeiten, interessierten den Nosaurianer nicht, Hauptsache es hielt seinen Zähnen stand. Mit dem Löffel bewaffnet, stocherte er etwas angewiedert und missmutig in der zähen Suppe umher, schaute fast neidisch um sich, was für Mahlzeiten die Anderen hatten und versuchte schlussendlich die braun-gelbe Konsistenz mit Stückchen irgendwie zu identifizieren. Schweren Herzens, seufzte der Nosaurianer und stellte sich einfach vor, es seien Rikknit-Eier – nicht nur der Exportschlager seines Heimatplaneten, sondern auch eine Delikatesse – und löffelte den ersten Löffel in seinen Schlund. Anfangs noch recht misstrauisch, schluckte er den ersten Löffel runter und schaute dann etwas überrascht, dass das – was auch immer es war – essbar war. Nicht nur das, es schmeckte sogar ganz passable. Jedenfalls erfüllte es seinen Zweck und er schlang recht zügig einen Löffel nach den anderen in sich, wobei er eine Bewegung vernahm. Der zuvor eingetretene Mensch rückte immer näher.

"Mensch.",

grummelte Fefar nur misstrauisch denkend, daran erinnernd, was die Imperialen (Menschen) mit seinen Planeten angestellt hatten.

"Will er mir auf den Keks gehen? Oder mir gar das Essen klauen?!"

Sein blick wurde schmaler und drehte sich samt Essen etwas von ihm (Amon) weg, bis dieser ihn ansprach.

„Guten Tag. Sie scheinen auf der Suche nach jemandem zu sein. Oder ist jemand auf der Suche nach Ihnen? Vielleicht kann ich da ja behilflich sein…“

Etwas gereizt, drehte sich Fefar zum Menschen, riss den benutzten Löffel aus seinem Maul und zeigte diesen auf den Jungspund:

"Mensch!",

kommentierte er flüsternd etwas abwertend.

"Schlechtes Timing. Ich ess grad! ",

huppte und bellte er mit basslastiger Stimme. Mit halb offenen Maul und besudelten Löffel schwingend, erwiderte er ihm:

"Falsch, ich hoffe doch nicht und wird sich zeigen."

Man könnte in dem Augenblick wirklich an Fefar's Tischmanieren zweifeln oder es war wirklich ein Potpourii aus Konstistenz des Essens, Timing UND Fefar's Tischmanieren. Wenn der Mensch nicht aufpasste, würde der sogar noch einen Tropfen von der Suppe abbekommen, während der Nosaurianer alle drei Bemerkungen von Amon erwiderte und alles mit einem Löffelschwinger untermauerte.

Er drehte sich wieder in eine neutrale Haltung zum Tresen, kippte die Metallschüssel an sein Maul und verschlang den gesamten Inhalt hinein, um dann rülpsend die Schüssel abzustellen, sein Maul mit den Unterarmärmel sauber zu wischen und sich dann den barsch zurechtgestutzen Amon zu widmen:

"Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, aber du scheinst nach Arbeit zu suchen, hm?",

trellerte er zwitschernd wie ein musikalisches Chor von sich. Amon's 'wissendes Lächeln' irritierte den Nosaurianer etwas. Wurde er auf ihn angesetzt? Er lehnte sich etwas nach Amon, griff mit seiner linken Hand an seine Kopfhörer, immerhin brauchte er diese nicht, da beide Basic sprachen. Zeitgleich griff er verstohlen in seine Umhängetasche und ertastete seinen Dolch. Sollte das Bürschchen auf dumme Gedanken kommen, würde er ihn den Dolch in die Rippen stoßen. Sollte dieser zu einem Blaster greifen, was's das vielleicht für den Nosaurianer. Teils testend, teils neurigierig, fragte er ihn:

"Was kannst'de denn oder was für Arbeit suchst du?"

Sollte der Mensch nach ehrlicher Arbeit suchen, würde er ihn zur Feldarbeit zu den Frozianer schicken. Er wäre keine Arbeitsagentur (für legale Arbeit), aber vielleicht hatte er auch grad eine Mitfahrgelegenheit gefunden.

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"Was kannst'de denn oder was für Arbeit suchst du?"

Nun, das war zwar eine einfache Frage, aber vielleicht nicht immer ganz einfach zu beantworten. Amos versuchte, sich nicht von den seltsamen Manieren des Aliens verunsichern zu lassen und weiter freundlich zu lächeln. Das kostete ihn aber einige Anstrengung.

"Nun, falls Sie zum Beispiel Probleme mit den örtlichen Behörden haben, oder Ihnen ihre derzeitige Identität nicht mehr... gefällt. Da könnte ich behilflich sein. Oder Sie sind auf der Suche nach bestimmten Informationen, zu beschaffen hier in diesem System oder auch weit entfernt, auch da kann ich meine Dienste anbieten."

Er bemühte sich, geschäftsmäßig zu klingen, obwohl im sein Gegenüber schon jetzt auf die Nerven ging. Um seinen Worten noch einen kleinen Hinweis hinzuzufügen, legte er sein bevorzugtes Datapad auf den Tisch und tippte bedeutungsvoll darauf. Dann nahm er einen etwas zu eiligen Zug von seinem Getränk. Es schmeckte bitter, aber an sich nicht schlecht. Dabei musterte er abwartend den kleinen Kerl mit dem gehörnten Kopf.


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Name: Fefar Orahorn

Rasse: Nosaurianer

Alter: 55

Aussehen/Erscheinung: Reptiloid, 1,50m groß, 76kg, Haut- und Schuppenfarbe Orange, Augenfarbe Gelb, sieben unterschiedlich lange Hörner

Beruf: Pilot, Händler, Schmuggler, Informationshändler

Charakter:

Bitter und Wütend gegenüber Menschen (aufgrund Historie der Rasse), Farbenblind, mürrisch, hitzköpfig​

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Etwas misstrauisch, aber auch neugierig, beobachtete er den Menschen, wie er weiterhin seine Fassade – ein Lächeln – aufbehielt. Als Informationshändler musste man die "Kür des Bauchpinselns" beherrschen und mit allerlei Gestalten auskommen. Immerhin ging es hier um Informationen und nicht Personen. Daher war es wichtig, seine Selbstbeherrschung zu behalten und nicht verbal oder körperlich explosiv zu sein. Der Mensch erklärte etwas "kryptisch", dass er bei Behörden"problemen" helfen könne oder bei Identitätsfälschung, aber auch bei der allgemeinen Informationsbeschaffung könne er helfen, worauf Fefar etwas hellhöriger wurde. Seine dickwulstigen Augenbrauen zuckten interessiert hoch, worauf er fragte:

"Hast du ein Schiff?"

Wenn dieser Informant das auch in anderen Systemen anbot, bot sich hier wohl zumindest eine Mitfahrgelegenheit. Eine günstige Gelegenheit, die der Nosaurianer wahrnehmen wollte.
Die Frage war natürlich, in wie weit er den Unbekannten bei seinem Auftrag involvieren wollte. Wie man es nahm, waren 10.000 Credits viel oder wenig Geld. Alleine für den Flug würde den Menschen schon ein kleiner Obulus zustehen.

Er beugte sich zum jungen Mann und erklärte nur verschwörerisch:


"Mit meiner Identität hab ich derzeit keine Probleme, zumindest noch nicht."
,

wobei er sich ein grinsen nicht verkneifen konnte.

"A...ber...",

zog er erklärend lang:


"... eine Mitfluggelegenheit, wäre nicht schlecht."


Immer wieder ging Fefar seinen Plan durch den Kopf, in wie weit er Hilfe benötigte. Natürlich konnte er auf Corouscant ins Archiv gehen und Informationen über Galantos in Erfahrung bringen, doch die Black Sun wird wohl unwahrscheinlicherweise diese Informationen in einem öffentlichen Archiv deponieren. Doch er stellte sich gut vor, dass auch auf dem Planeten ein BS-Stützpukt wäre. Er hatte so einpaar Ideen und könnte spätestens im zweiten Teil der Mission etwas Hilfe gebrauchen. Er bezahlte mit einem Fingerzeig seine Mahlzeit und auch den Drink seines 'Gastes'. Immerhin würde sich das Gespräch noch als Interessant erweisen.

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[Froz / Astromandicar / "Iced Star Bar" nahe Raumhafen] Fefar Orahorn, Amos Triskal, NPC's

"... eine Mitfluggelegenheit, wäre nicht schlecht."

Amos versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen. Er hatte eigentlich keine Lust, Taxifahrer zu spielen. Allerdings war das Gehabe dieses Typen nicht ganz durchschaubar, vielleicht war das mit der Mitfahrgelegenheit nur ein Test. Dann stellte er mit freudiger Überraschung, dass der Fremde seinen Drink bezahlte.
Na gut, was konnte er schon dabei verlieren. Und so lange er nicht nach Corellia will angemessen bezalht soll es mir recht sein.

Er bedankte sich mit einem Nicken für den Drink, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme im Nacken.

"Ja, ich habe ein Schiff. Es ist zwar keine Luxusyacht, aber ich habe Platz für bis zu 8 Passagiere oder circa eine Tonne Fracht. Wohin soll die Reise denn gehen? Und gäbe es da noch irgendwelche Besonderheiten, die ich wissen sollte?"

Er nahm wieder einen Schluck von seinem Bier und behielt den Nosaurier im Auge.

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Name: Fefar Orahorn
Rasse: Nosaurianer
Alter: 55
Aussehen/Erscheinung: Reptiloid, 1,50m groß, 76kg, Haut- und Schuppenfarbe Orange, Augenfarbe Gelb, sieben unterschiedlich lange Hörner
Beruf: Pilot, Händler, Schmuggler, Informationshändler
Charakter:
Bitter und Wütend gegenüber Menschen (aufgrund Historie der Rasse), Farbenblind, mürrisch, hitzköpfig​

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Zumindest das kleine Zeichen oder Geste nahm der Mensch an, dass Fefar für ihn den Drink bezahlte. Nicht nur, dass damit mehr das Eis gebrochen wurde, sondern die Laune der Beiden sich etwas hob. Mit einem Nicken bedankte sich der unbekannte Mensch und lehnte sich dann mit verschränkten Armen im Nacken zurück. Glücklicherweise erklärte er, dass er ein Schiff habe, zwar keine Luxusyacht – war Fefar nicht sonderlich störte, da er nie solche pompösen Frachter besaß – und fing an, kleine Spezifikationen zu nennen, wie viel Fracht sie transportieren könnten oder wie viel Passagiere. Die rauen Mundwinkel des Nosaurianer's verzogen sich zu einem breiten Grinsen, bis dieser erklärte:

"Keine weiteren Passagiere oder Fracht. Nur mich. Das Ziel ist Coruscant. Ansonsten zwecks 'Besonderheiten", möchte ich dir mitteilen, dass wir Nosaurianer jeden Tag den Sonnenuntergang "feiern".",

wobei er mit seinen Fingern eine Gänsefüßchengeste machte.

"Dies dauert nur wenige Minuten an. Es ist fast schon mehr ein innerer Zwang, als ein Brauch, aber da die Reise mindestens ein oder zwei Tage brauchen, wollte ich dich darüber aufklären."

Der wachwirkende und aufmerksame Mensch namens Amos beobachtete den Nosaurianer, worauf er noch hinzufügte:

"Hätte ich ein eigenes Schiff, wäre ich selbst geflogen, doch ein drittes Schiff wird mir die 'schwarze Sonne' nicht nochmal stellen."

Er lehnte sich teils amüsiert, teils verärgert seufzend zurück und ließ ganz nebenbei den Namen seines Auftraggebers fallen. Weiter plapperte er etwas offener:

"Mein erstes Schiff, gestohlen, das zweite und somit erste Schiff der BS, zerstört, das dritte Schiff aufgebracht und beschlagnahmt. Scheiß Hafenmeister. Wollte sich einfach nicht bestechen lassen. Einmal auf Corellia versucht, konnte ich noch fliehen, doch beim nächsten Versuch hatten sie das Schiff auf der schwarzen Liste und wollten mich festnehmen. Glücklicherweise konnte ich durch die Rettungskapsel fliehen und versauer jetzt auf diesen verschissenen Planeten.",

worauf er etwas abfällig gen Frozianer schaute. Dabei meinte er es weniger persönlich – er hatte nichts gegen die Frozianer – eher meinte er den Umstand, hier auf einer zerrütteten und zerstörten Welt zu sein.

"Ich schlag vor, wir fliegen dann über die Hydianische Handelstraße nach Coruscant, aber viel wichtiger ist die Bezahlung und dein OK. Wenn du meinst, es ist dir zu heiß, such ich mir was anderes. Wie klingen für dich 2.000 Credits nur für den Flug. Wir wären zwar auf den direkten Weg innerhalb 18 Stunden da, da wir aber Umwege fliegen und ich weiß, wie teuer die Wartung und Inbetriebnahme eines Schiffes ist, geb ich dir 2.000 Credits."

Ein marktüblicher Preis für fünf Tage Flug in der Galaxie. Alleine schon, dass Fefar die ungefähre Flugzeit kannte, untermauerte nochmal den Verdacht, dass der Nosaurianer ein ehemaliger Pilot war. Jeder, der etwas von Hyperraumrouten wusste, wusste, dass der 'leere/unbekannte" Raum zwischen der Hydianischen Handelsstraße und Corellianischen Schnellstraße – die parrallel zueinander lagen – keine direkten Schnittpunkte oder Routen besaßen. Das hieß, der Flug dauerte etwas länger, es sei denn, man kannte einpaar Abkürzungen. Ansonsten wäre man trotzdem mit circa vierundzwanzig Stunden Flugzeit unterwegs und das ohne Unterbrechung.
Die weiteren Details zwecks Verpflegung und der Idee, dass er den ihm unbekannten Informationsbeschaffer auf Coruscant noch gebrauchen könnte, würde er danach besprechen. Zuerst galt es den Flug zu klären. Immerhin musste der orange-beschuppte Nosaurianer die Kosten im Auge behalten. Ihm brachte es wenig, mehr Geld rauszuprassen, als dass er durch Einnahmen wieder bekommen würde.

[Froz / Astromandicar / "Iced Star Bar" nahe Raumhafen] Fefar Orahorn, Amon Triskal, NPC's
 
[Froz / Astromandicar / "Iced Star Bar" nahe Raumhafen] Fefar Orahorn, Amos Triskal, NPC's


Amos lauschte den Plänen seines Gegenübers und nickte ein, zwei Mal. Als der Nosaurier geendet hatte, beugte er sich wieder vor und antwortete.

"Also gut, Couruscant. Mit dem Ziel habe ich kein Problem. Aber warum dieser seltsame Umweg über die Hydianische Handelsstraße? Sollten Sie ein Zwischenziel haben, das für mich zusätzliche Risiken birgt, sollte ich davon wissen. Und es könnte eine Risiko-Zulage fällig werden."

Amos gefiel das ganze nicht besonders gut, aber es war bisher die einzige Gelegenheit, weiter von Corellia wegzukommen und gleichzeitig ein paar Credits zu verdienen. Außerdem schien dieser Kerl Kontakte zur Schwarzen Sonne zu haben oder vielleicht sogar für sie zu arbeiten. Nach allem was Amos gehört hatte, war es sehr lukrativ für diese Organisation zu arbeiten, wobei dieser Nosaurier das auf den ersten Blick nicht bestätigte. Aber vielleicht war es ja trotzdem möglich, über ihn einen Kontakt zur Schwarzen Sonne herzustellen. Unbewusst trommelte er nervös mit den Fingern auf der Tischplatte, bis er es bemerkte und unterdrückte. Wenn diese Sache gut ging, hätte er sich eine Belohnung verdient. Ja.


[Froz / Astromandicar / "Iced Star Bar" nahe Raumhafen] Fefar Orahorn, Amos Triskal, NPC's
 

Name: Fefar Orahorn
Rasse: Nosaurianer
Alter: 55
Aussehen/Erscheinung: Reptiloid, 1,50m groß, 76kg, Haut- und Schuppenfarbe Orange, Augenfarbe Gelb, sieben unterschiedlich lange Hörner
Beruf: Pilot, Händler, Schmuggler, Informationshändler
Charakter:
Bitter und Wütend gegenüber Menschen (aufgrund Historie der Rasse), Farbenblind, mürrisch, hitzköpfig​

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Dass sein kommender Pilot das Ziel – Coruscant – annahm, war eine Sache, doch fragte nach, warum der Umweg und ob es ein Zwischenziel oder Grund dafür gab. Der Nosaurianer verzog die beschuppte Augenbraue und wunderte sich etwas. Hatte der Mensch nicht zugehört? OK, dann nochmal:

"Nein, nein. Kein Zwischenziel. Wir könnten es auch auf direkten Weg versuchen, aber wie ich bereits sagte, versuchte ich mit meinem zweiten Schiff auf Corellia zu landen, einen Hafenmeister für einen besseren Landeplatz zu bestechen, doch als dieser es persönlich nahm und mich bei den Sicherheitskräften anschwärzen wollte, schnappte ich mir alle Sachen und flog wieder ab. Bei der nächsten Anreise auf Corellia, wurde ich gleich von Sicherheitskräften im All umzingelt, dass ich mit Glück via Rettungskapsel fliehen konnte. Scheiß überengagierter Hafenmeister.",

verfluchte er nochmal den Hafenmeister und fügte hinzu:

"Keine Ahnung, ob ein Haftbefehl auf mich auf Corellia besteht oder das nur mit einem kleinen Geldbuße wegen 'versuchter Bestechung' geahndet wird, aber ich will es nicht riskieren. Daher der Umweg."

Jetzt sollte Amos klar sein, warum Fefar nicht darauf erpicht war, direkt an Corellia vorbei zu fliegen. Es gab immer überengagierte Beamte, denen beim Fang kleinerer Fische einer abging. Zu feige für wahre Korruptionbekämpfung, aber mutig genug den Kleinstkriminellen das Leben zu versauen.

"Wie gesagt, du bist der Pilot. Ich glaub zwar weniger, dass sie mich gleich einlochen wegen einer Lapalie, aber wenn ich dort sitze, gehst du leer aus. Und wegen der 'Gefahrenzulage', werd mal nicht gierig. Die 2.000 Credits sind schon mehr, als es die Reisezeit wert ist."

Mit dem letzten Satz zog Fefar Amos den Zahn, dass dieser wirklich nicht gierig werden sollte. Kurz im Kopf zusammen gerechnet, wäre der Flug von 2 Tagen ungefähr 800 bis 1.200 Credits wert und nicht 2.000 plus.

"Davon ab, wartet auf Coruscant mit Glück mehr auf dich, als nur das Reisegeld."

Fefar kippte sein Getränk hinter die Binde, während er Amos' – wohl ungeduldig wirkendes – Fingertrommeln hörte. Wollte der Nosaurianer damit den Menschen mit weiteren Aufträgen ködern?

"Also? Deal?"

Immer wieder ging Fefar die Mission im Kopf durch, wie er im Jedi-Tempel, konkret im Archiv nach Bauplänen von Galantos studierte. Dabei wissend, dass die BS wohl kaum mit blinkender Reklame werbe: "Hier ist unsere Basis". Er könnte natürlich auch gleich in den Untergrund gehen und sich umhören, wer in den letzten 12 Monaten auf Galantos war und vielleicht wusste, wo die Basis war.

[Froz / Astromandicar / "Iced Star Bar" nahe Raumhafen] Fefar Orahorn, Amos Triskal, NPC's
 
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