Rendili

[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Serenety's Quartier :||: allein

Ihr hätte mehr als nur klar sein sollen, dass sie von Kopfschmerzen heimgesucht werden würde. Was hatte sie sich auch nur dabei gedacht zu glauben, dass sie verschont werden würde? Dies hieß hatte sie darüber überhaupt nachgedacht? Seren bezweifelt dies sehr. Innerlich seufzend goss sie sich eine Tasse Tee ein, nippte daran und stützte ihren Kopf auf ihre Handfläche auf während ihr Blick über die Berichte vor ihr glitten. Sie konnte sich noch gut erinnern wie sie von ihrem Vorgesetzten hatte wissen wollen, wie er es geschafft hatte die Obrigkeit davon zu überzeugen Hilfe für die Reparaturen zu erhalten. Seine Antwort darauf hatte ihr weder gefallen noch hatte sie ihr Glauben schenken können. Nicht das sie nicht zufrieden sein konnte, immerhin gingen die Arbeiten zügig voran und zudem waren sie schon weiter als man hoffen konnte. Sie selbst hatte durch ihre Schichten vielleicht ein Quäntchen dazu beigetragen aber die Hauptarbeit hatten die zusätzlichen Kräfte getan. Serenety fragte sich dennoch wie das Oberkommando so bereitwillig Leute zur Verfügung gestellt hatte und Ressourcen. Aus Mitleid sicherlich nicht und Toji’s Aussage, dass sie zufällig noch etwas über hatten war viel zu phantastisch um wahr zu sein. Die Pandora war im Vergleich zu einigen anderen Schiffen unbedeutend und ihr Captain eine Figur unter vielen. Niemand würd es wirklich interessieren wie ramponiert ein solch altes Schiff war und wie dessen Crew dafür sorgen würde, dass es funktionstüchtig wurde. Wie in vielen Organisationen, Verbänden und auch beim Militär gab es eine klare Hierarchie, eine Rangordnung welche sich im Falle des Militärs nach Dienstgraden aufbaute. Ein Captain war nichts im Vergleich zu einem General und jener war unbedeutend wenn man einen Admiral an seine Stelle setzte. Soweit Serenety wusste war Toji niemand der in den höheren Kreisen des Militärs verkehrte und demnach konnte er fast ebenso gut ein kleiner unbedeutender Provinzler sein. Natürlich musste es Strukturen geb, eine klare Linie und dennoch gab es den ein oder anderen Punkt der für Serenety ein wenig falsch war. Natürlich hätte sie diese Meinung nicht jedem an den Kopf geworfen. Die Strukturen innerhalb des Militärs waren ihnen allen vertraut, jedenfalls die Oberflächlichkeiten die abliefen. Die inneren Säulen gaben nur wenig preis und dies war durchaus gut so. Dennoch wären viele wahrscheinlich bestürzt darüber, wenn sie wüssten was wirklich vorging. Selbst Serenety wäre dies gewesen, wenn sie die Möglichkeit besessen hätte in diesen Kreisen zu verkehren, gänzlich zu verkehren. Ihr Vater hatte sehr gute Beziehungen zum Oberkommando und bei ihm konnte man sagen, dass er zumindest ein wenig mehr wusste und durch Erzählungen von ihm kannte sie selbst einiges.

Trotz allem blieb die Wahrheit natürlich hinter Schloss und Riegel den immerhin zog man nicht jeden dahergelaufenen Offizier ins Vertrauen. Manchmal fragte sie sich ob es nicht durchaus praktischer wäre, zum Kreise der Wissenden zu gehören. Anders würden Personen wie sie vielleicht Zweifel bekommen und sich gegen ihre eigenen Leute wenden, sollte sich herausstellen das die Oberen nicht mehr waren als Halsabschneider. Das Oberkommando besaß sein Strukturen und behielt jene bei, die konnte ihnen niemand übel nehmen und dennoch ärgerte Serenety das ein oder andere. Schlachten wurden auf dem Rücken von Kommandanten ausgefochten welche ihr Leben gaben. Viele von ihnen standen in den unteren Rängen. Sie gaben schon fast so etwas wie Kanonenfutter ab. Corellia war ein Desaster gewesen und Seren hatte sich immer wieder gefragt warum es so weit hatte kommen müssen. Sie hatten schon andere Schlachten geschlagen und waren siegreich daraus hervorgegangen. Die Hapaner konnte nicht der wahre Grund für eine solche Niederlage sein gleich ob dies einige glauben mochten. Lag es vielleicht viel mehr daran, dass das Imperium sich seiner zu sicher gewesen war? Hatten sie den Weitblick verloren? Kämpfe, Kriege, Schlachten sie schwächten jeden. Den Feind wie auch die eigenen Reihen. Die Rebellen hatten es geschafft an Stärke zu gewinnen, sie hatten das Imperium „zertreten“. Wie sollte man wirklich begreifen was geschehen war, wenn man versuchte einen Schuldigen zu finden? Die Niederlage für das Imperium hätte nicht sein müssen, Corellia hätte nicht fallen müssen und dennoch fragte sich die junge Offizieren wie sie dies hätten verhindern können. Sie konnte und wollte nicht glauben, dass man dies einfach so hinnahm. Die Medien hatten davon berichtete, dass der Imperator einen Besuch auf Anaxes gemacht hatte. Dortige Politiker und andere Persönlichkeiten getroffen hatte und dennoch mit keiner Silbe etwas gesagt worden war. Sie verstand nicht warum ein Mann wie der Imperator scheinbar keinerlei Notiz davon nahm, dass Corellia an den Feind übergegangen war.

War sie die einzige die sich Gedanken über die Konsequenzen machte? Sehr wahrscheinlich nicht, dies würden auch andere tun und dennoch hatte sie das Gefühl, dass es einfach so hingenommen wurde. Die Trauerfeier war nichts gewesen was befriedigt hatte. Der Toten zu gedenken war wichtig gewesen und Seren hatte dies durchaus auch so empfunden, doch die Worte, welche dort gesprochen worden waren, waren voller Hass und Rachegelüste gewesen. Sie würden ihnen keinen Nutzen bringen. Nichte einmal den Imperator schien es zu interessieren, dass einer der Hauptwelten zu den Reihen der Rebellen zählte. Nichts in den Holos hatte auch nur das Gegenteil bestätigt. Waren sie so gleichgültig? Wenn Corellia schon gefallen war ohne das es scheinbar von wirklichem Interesse erschien, wie würde es sein, wenn Coruscant fiel? Andere Planten konnten folgen. Zuletzt womöglich sogar Bastion selbst. Dies Gleichgültigkeit mit der alles hingenommen wurde war etwas was ihr nicht gefiel. Gut möglich das sie dies so empfand und dennoch erschien es so.

Letztlich allerdings brachte sie dies von ihrer eigentlichen Frage ab, nämlich wie Toji an Leute und Ressourcen gekommen war. Ihr wollte einfach nicht in den Sinn kommen was lief. War sie zu gutgläubig gewesen, indem sie sich einfach von ihm hatte abspeisen lassen? Sicherlich hatte er gemerkt, dass sie ihm nicht geglaubt hatte und so hatte er die Flucht ergriffen. Wäre sie in diesem Moment klug gewesen, hätte sie ihn nicht einfach so gehen lassen und die Ereignisse auf Rendili wären vielleicht anders verlaufen. Dann wäre ihre Seele vielleicht nicht noch mehr in Mitleidenschaft gezogen worden und sie hätte sich nicht ansehen müssen, wie der Mann dem sie ihr Leben geopfert hätte, sich in einen Flirt mit einer anderen stürzte. Wie sie es auch drehte und wandte, letztlich war sie die schuldige. Ob es ihr nun passte oder nicht. Wäre sie nicht so töricht gewesen, so stolz und stur, hätte ihren Gefühlen Ausdruck verliehen, dann wäre es niemals so weit gekommen. Somit lag ein Teil der Schuld bei ihr. Auch wenn es ihr in der Seele weh tat, dass er sie diesmal wirklich betrogen hatte, jedenfalls auf gewisse Weiße, so musste sie auch zugeben das sie ihm keine andere Möglichkeit gelassen hatte. Die Wahrheit tat weh und ihre Wut verrauchte mit dieser Erkenntnis. Er war ein Mann, hatte seine Gefühle ihr offenbart und sie hatte ihn als Lügner abgestempelt. Sie hatte nicht nur seinen Stolz verletzt sondern auch seine Gefühle. Dies war ihr in ihrem Zorn nicht bewusst gewesen und nun wo sie über alles nachdachte musste sie feststellen, dass die wirkliche Närrin sie war. Nicht in allem vielleicht. Sie beide waren schuldig doch ihre impulsive Art, ihr eigenes Ehrgefühl und ihr Stolz hatten sie selbst nicht besser dastehen lassen. Sie hatte seinen männlichen Stolz angeklagt und war selbst keinen Deut besser. Zuvor hatte sie sich über ihr eigenes Leben einige Gedanken gemacht, hatte all jene Punkte aufgezählt die sie zu dem gemacht hatten was sie heute war. Setzt man dies alles zusammen, dann war wohl die Wahrheit, dass sie durch ihre Erziehung den männlichen Stolz besaß.

Serenety trank einen weiteren Schluck aus ihrer Tasse. Wieder war sie von ihrem eigentlichen Problem – jedenfalls in diesen Sekunden – abgekommen. Die junge Commander lehnte sich in ihrem Sessel zurück und rieb sich die Schläfen, welche unentwegt pochten. Diese Kopfschmerzen würden sie noch zum Wahnsinn treiben. Die Tablette, welche sie vor einer Stunde eingenommen hatte schien nicht helfen zu wollen. Vielleicht war dies auch ganz gut, denn eines war sicher, nochmals würde sie sich nicht so dumm verhalten. In diesem Fall würde sie also die Suppe löffeln müssen die sie sich eingebrockt hatte. Moment, eingebrockt war ein guter Ausdruck der passte. Ob sie ihren Vorgesetzten nun in die Arme einer anderen getrieben hatte oder nicht, sie würde damit nicht einfach so leben. Ihre eigenen Gefühle würden dies nicht mehr zulassen und entweder würde sie die Wahrheit sagen oder aber die Pandora verlassen müssen. Wenn sie das Schiff verließ, sich auf ein anderes versetzen ließ, dann würden ihre Problem ihr dennoch folgen. Natürlich würde sie ihn nicht mehr sehen, was Erleichterung verschaffen würde, dennoch würde sich sonst rein gar nichts verändern. Man konnte Gefühle nicht einfach so verbannen, sie in eine Schatulle verschließen und darauf hoffen, dass damit alles geklärt sei. Auf Dauer würde dies seelisch krank machen und dies war sie ohnehin schon.

Die junge Akaji leerte ihre Tasse und erhob sich dann. All die Dinge die ihr gerade in den Sinn kamen beschäftigten sie und sie brauchte ein wenig Bewegung. Also verließ sie ihr Quartier und schritt durch die Gänge des Schiffes. Nebenbei würde sie nach den Reparaturarbeiten sehen können. Toji war mit Sicherheit zurück an Bord, jedenfalls vermutete sie dies und zum anderen wäre es auch nur logisch. Sie hatte sie auf Rendili nicht von ihm verabschiedet, nicht mal mehr ein einziges Wort mit ihm gewechselt sondern war einfach nach ihrer Beförderung verschwunden. Nicht ganz freundlich, da er die Person war, die jene Beförderung vorgeschlagen hatte. Also hatte sie ihm einiges zu verdanken. Normalerweise war sie niemand der undankbar war, doch die Ereignisse hatten sich überstürzt und ihre Eifersucht – etwas was sie nicht kannte- hatten sie einfach überrollt. Flucht war für sie die einzige Möglichkeit gewesen nicht den Verstand zu verlieren und womöglich etwas törichtes zu tun. Nun ja, dafür hatte sie dich törichterweise betrunken, was wiederum auch nicht besser war. Wäre Toji noch an diesem Abend auf die Pandora zurückgekehrt, sie hätte ihm jede Menge an den Kopf geworfen. Zu wütend, zu enttäuscht und gekränkt wäre sie gewesen um ihm auch nur die Möglichkeit zu lassen etwas zu erwidern. Sie kannte sich und ihn gut genug um zu wissen, dass sie sich gestritten hätten. Die ganze Situation hätte vielleicht damit geendet, dass er sie in den Arrest gesperrt hätte um sie letztlich vor ein Militärgericht zu stellen. Dies hätte ihrer Karriere geschadet und den Ruf ruiniert. Vielleicht war es gut, dass er ihr nicht gefolgt war. Der Sekt, welchen sie schon auf der Feierlichkeit zu sich genommen hatte, hatte ihren Kopf schon vernebelt gehabt. Unter Alkoholeinfluss kamen Eigenschaften zum Vorschein welche man sonst vielleicht unter Verschluss hielt. Sie konnte im Nachhinein nicht sagen wie sie reagiert hätte. Es gab zu viele Möglichkeiten zu viele Alternativen. Ebenso gut hätte es auch sein können das sie ihn geküsst hätte. Wie dies geendet hätte wollte sie lieber nicht wissen, denn immerhin hätte er sie auch verletzten können, indem er sie einfach von sich geschoben hätte. Dies hätte ihr wahrscheinlich noch mehr weh getan als ein Streit.

Der erste Offizier der Pandora wanderte weiter durch die Gänge und mit jedem Schritt den sie tat wurde sie ruhiger. Gleichzeitig wusste sie aber auch, dass sie einiges richtig stellen musste und dies so bald wie möglich. Ständiges aufschieben würde ihr nicht helfen und die Chance, wenn überhaupt noch eine vorhanden war, würde somit gänzlich zerstört werden. Was würde sie tun wenn sie zerstört worden war? Diese Frage lastet auf ihr. Letztlich würde sie keine andere Wahl haben als es heraus zu finden und dieser Wunsch manifestierte sich in ihr.


[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Gänge :||: Serenety
 
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[ Rendili – Oberfläche – Rendili-City – Raumhafen - Landeplattform – in der Nähe Darth Keebos Schiff ] Sharin, Darth Keebo, zwei weitere imperiale Offiziere

Nach einer schnellen Begrüßung äußerte der unheimliche Sith auch seine Bereitschaft, schnell aufzubrechen und zur „Valkyrie“ zu gelangen. Danach stellte er klar, dass er nicht von dem blauhäutigen Captain verlangte, dass dieser vor ihm katzbuckelte. Dieser war etwas überrascht. Er hatte vorher keine Bekanntschaft mit Machtbegabten gemacht, doch war er immer davon ausgegangen, dass diese Wert darauf legten, dass sie den anderen Wesen überlegen waren und über sie herrschen würden. Dieser Darth Keebo war wohl nicht ein so typischer Sith, wie es der Auftritt mit dem Raumschiff vermuten ließ.

Anschließend, als sie das Innere der Lambda-Fähre betraten, bestätigte sein Partner die Hoffnungen des Chiss, indem er versicherte, dass der Imperator und damit das gesamte Imperium keinen wirklichen Frieden wollten. Es war nun etwas paradox. Sharin sollte auf einer Friedensmission über Bedingungen für einen möglichen und scheinbar auch dauerhaften Frieden verhandeln, doch nun wurde ihm gesagt, dass dem Imperator überhaupt nicht an einem Frieden lag. Das konnte nur heißen, dass dieser die kurze Pause vom Kampfgetümmel ausnutzen wollte, um Kräfte zu sammeln und dann den Feind endgültig in die Knie zu zwingen. Mit einem Schlag war der rotäugige Mann aus seiner inneren Lethargie, die ihn seit der Ankunft des Befehls umfangen hatte, befreit. Oder zumindest teilweise, denn jetzt gab es wieder einen Grund, an das Imperium zu glauben und für dieses zu kämpfen. Die Rebellen, die Hunde, die Verräter, die minderbemittelten Rassen würden doch noch ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Sie würden dafür bezahlen, was sie Millionen von gerechten, friedliebenden Imperialen angetan hatten. Sie würden dafür bezahlen, was sie Sharin angetan hatten! Diese innere Genugtuung wog schwer und brachte sogar wieder ein Lächeln auf das Gesicht des sonst so emotionslosen Chiss. Es war kein freundliches Lächeln, aber auch nicht diabolisch, eher hart und bitter. Es zeugte vielmehr von all den Qualen und Entbehrungen, die der frisch ernannte Captain durchgemacht hatte. Die Zeit nach der Ermordung von Salara war hart gewesen, hart und bitter. War es ihm nun möglich, Rache zu nehmen, indem er die Rebellen in eine Falle führte, aus der sie sich windend und schreiend nicht mehr befreien würden können? Seine Freundin hatte sich ebenfalls nicht befreien können. Sie war hilflos gewesen, absolut hilflos. Ob sie um Hilfe oder Gnade oder aus Furcht geschrien hatte, ob sie nach Sharin gerufen hatte, er wusste es nicht und würde es wohl auch nie erfahren. So viele andere Besatzungsmitglieder des Konsularschiffes hatten überlebt, hatten Glück gehabt und sich in Rettungskapseln retten können. Aber Salara, die schöne und kluge, anmutige und elegante, gebildete und witzige Salara hatte es nicht geschafft. Natürlich hatte es nie einen letztendlichen Beweis gegeben, ihr Geliebter hatte sie nie vor sich liegen sehen können, um sich von ihr zu verabschieden. Selbst das hatten diese Rebellenschweine ihm genommen. Selbst diese winzige Kleinigkeit, die ihm Gewissheit und einen Neuanfang beschert hätte...

Sharins Kopf schwirrte. Auf seine Frage, wer die möglichen Verhandlungspartner seien, hatte sein Gegenüber schon geantwortet, doch er hatte es nicht gehört, war zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt gewesen. Wie hatte er sich nun so ablenken lassen können? Er merkte, wie ihm der Atem schwand und versuchte es meisterlich zu überdecken und dem Sith mit einem Nicken zu verstehen zu geben, dass er verstanden hatte, dass alles mit ihm in Ordnung war. Der Nebel um seinen Kopf legte sich wieder und er konnte wieder klar sehen, denken und hören. Die wiederaufbereitete Luft, die er nun tief in sich hineinsog, kam ihm so lebensrettend vor, als wäre er zu lange unter Wasser geblieben und hätte nun die Oberfläche durchbrochen. Der Japser war in dem leeren und stillen Passagierraum deutlich zu hören. Sofort entschuldigte er sich.

„Verzeiht, die Luft hier hat mir noch nie so gut getan.“

Währenddessen fuhr Darth Keebo fort, ihren gemeinsamen Auftrag darzulegen. Sie sollten die Vertreter der Republik einlullen, ihnen schmeicheln und sie in die Falle führen. Das würde keine leichte Aufgabe sein. Der schwarzhaarige Humanoid war ein guter Schauspieler, er konnte seine wahren Gefühle gut verheimlichen, was wohl seiner Erziehung auf Serenno, auf Csilla und auf den Kriegsschiffen der Chiss zu verdanken war. Aber sollte ein Jedi bei dem gegnerischen Verhandlungsteam dabei sein, dürfte es schwer werden, alle Gefühle versteckt zu halten.

„Ich werde mein Bestes geben, für das Imperium und seine Bevölkerung“, sagte er wieder etwas geschwollen.

Auf die Anmerkung des Machtbegabten, er solle weiterhin Fragen stellen, ging er sodann auch gleich ein.

„Nun, die Republik wird doch sicher nicht ganz freiwillig Frieden schließen, oder? Ihre Armeen und Flotten sind auf dem Vormarsch und ihr Ziel dürfte mit Coruscant doch schon festliegen. Zwar wurden unsere Offensivbemühungen, wie Ihr mir ja in einer Nachricht mitgeteilt habt, eingestellt, doch wird es sie immer noch nicht dazu bringen, einen Waffenstillstand zu akzeptieren. Was gedenkt Ihr in dieser Hinsicht zu tun?“

[ Rendili – Mesosphäre – Shuttle 438-GY der Lambda-Klasse – Passagierraum ] Sharin, Darth Keebo
 
[: Rendili-System | Rendili :||: imperialer Militärstützpunkt | Landebucht :||: CR25 „Delivery Boy“ | Offizierskabine :||: Captain Aiden Thiuro allein :]

Schwerfällig, fast widerwillig löste sich die „Delivery Boy“, ein klobiger CR25 Truppentransporter der imperialen Streitkräfte, vom dunkelgrauen Durabeton. Brummend kämpften die Repulsoren, die für den Senkrechtstart in der Landebucht notwendig waren, gegen die vorherrschende Schwerkraft und erkämpften sich mühselig Zentimeter für Zentimeter an Luft. Es brauchte seine Zeit bis der alte Truppentransporter – mit ausreichend Abstand – über den vielen Gebäuden des Militärstützpunktes schwebte, sich rasch neu orientieren konnte und anschließend sämtliche Energie von der Hand voll Repulsoren auf die drei großen Triebwerke am Heck geleitet wurde. Nun musste sich die „Delivery Boy“ nur noch durch die kaum vorhandene Wolkendecke in Richtung Orbit kämpfen, wo dann dank weitestgehender Schwerelosigkeit ein Vorankommen weitaus unproblematischer war.

Nicht nur Invalide und Militärangehörige, die das Glück auf etwas Heimaturlaub fern von der Front hatten, waren bei dem Direktflug nach Kuat Passagiere, sondern auch die Reste des „Wolve Squad“ sowie deren ehemalige Mitglieder. Da der Corellian Run anscheinend weiterhin hart umkämpft war, hatte man sich für eine alternative Route nach Bastion, nämlich über den teilweise parallel zum Corellian Run verlaufenden Hydian Way, entschieden. Kurzfristig, äußerst kurzfristig hatte man den freudlosen Berühmtheiten trotz allem mehrere Zwei-Mann-Quartiere in der umgebauten „Delivery Boy“ beschaffen können. Und so waren die TIE-Piloten nun selbst auf dem Weg nach Kuat, wo sie anschließend auf ein anderes Schiff, das in Richtung Bastion unterwegs war, wechseln würden. Eine Art „Vorzugsbehandlung“ schien die Elitestaffel, die ohne ihre TIE/D Defender reiste, nicht (mehr) zu bekommen.

Schäbig, aber für seine kargen Ansprüche ausreichend, war die Offizierskabine, die man dem neuen Staffelführer der „Wolves“, Aiden Thiuro, zur Verfügung gestellt hatte. Müde vom fehlenden Schlaf hatte sich der schwarzhaarige Bastioner auf das harte Bett gelegt und hing mit geschlossenen Augen seinen Gedanken nach. Denon, Corellia, der Führungswechsel – seine Gedanken kreisten einzig und allein um den „Niedergang“ der Staffel. Noch immer hatte er diese sehr überraschende Entwicklung nicht realisieren können. Hatte der interne Bürgerkrieg sie am Ende tatsächlich so sehr geschwächt? Lag es an Sez' fehlender Führung? Erinnerungen an das chaotische Überlebenstraining auf Carida kamen ihm mit einem Mal in den Sinn. Damals hatte er seine Kompetenzen – in Anwesenheit des ehemaligen „Alphawolfs“ – gänzlich überschätzt. Konnte ihm das nun wieder passieren oder war er gereift?

Unruhig wälzte sich der Captain zur Seite. Plötzlich ging ein Ruck durch das alte Schiff. Sie hatten den Realraum – und damit das Rendili-System – verlassen. Widerwillig öffnete Aiden beide Augen, starrte auf die graue Wand und schien sämtliche Gedanken los zu lassen. Denn für einen flüchtigen Moment regte sich in seinem Bewusstsein nichts. Die eisblauen Augen starrten bloß ohne jeglichen Grund weiter. Plötzlich fiel ihm auf, dass er sich nicht einmal von Liz verabschiedet hatte. Abrupt richtete sich der uniformierte TIE-Pilot in seinem Bett auf. Unter ihm ächzten und knarrten die recht gebrauchten Metallfedern der Matratze. Zielstrebig sah er zu dem winzigen Plastikschreibtisch, der kaum einen ganzen Meter von seinem Bett entfernt stand. Datapads, gefüllt mit den ersten knappen Bewerbungen und Versetzungsgesuchen, lagen dort.

Ein leises Seufzen glitt über seine Lippen, bevor er murmelte:
„Man hat sich gerade respektvoll von den Toten verabschiedet, da klopfen die ersten schon an, um deren Plätze einzunehmen. Hatten Sez und Foster ebenfalls solche Probleme mit diesem Prozedere?“

Melancholie stieg in ihm auf, machte seinen Geist träge. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er früher auch so „empfindlich“ gewesen war. Lag es an seiner neuen Position? Oder zeigte der eisige Panzer, der sein Gefühlsleben anscheinend umhüllte, allmählich Risse? Nachdenklich fuhr sich der Bastioner durch das pechschwarze Haar, das etwas länger geworden war. Der ganze Krieg hatte ihn – wie höchstwahrscheinlich jeden – verändert. Doch konnte man sich tatsächlich wieder zurück, hin zur Menschlichkeit, entwickeln? Bevor Aiden auch nur irgendeinen Gedanken hin in diese Richtung entwickeln konnte, klopfte jemand an seine Tür. Ziemlich schwerfällig erhob sich der Captain von seinem Bett, trottete zur Tür und betätigte den Knopf zum Öffnen. Kaum eine ganze Sekunde später blickte er unvermittelt in Drask ernstes Gesicht.

„Die Messe hat endlich geöffnet“, sagte der sportliche Chiss ohne die kleinste Spur Begeisterung in seine monotone Stimme zu legen. Doch dann deutete er auf einmal ein Lächeln an: „Vielleicht hast du Hunger...“

Sein Magen antwortete knurrend. „Sieht wohl so aus. … Ich wollte sowieso noch einmal mit dir reden, Drask.“

[: Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Korridor :||: Captain Aiden Thiuro und Flight Lieutenant Drask :]

[OP @ Wolves: weiter geht es im Weltraum (Imperium); @ Jestmo: Du kannst gerne schon an Bord sein. In einem der folgenden Beiträge kommt dann – per Zeitsprung – seine zugesicherte Teilnahme am Auswahlverfahren]
 
[: Rendili-System | Rendili | Militärbasis :||: Hangar 11 :||: Sergeant Jorax Kevora, Kevoras Squad :]

Nach der (trotz des Vorfalls mit Sergeant Nyax) eher erholsameren Arbeit als Sicherheitsdienst während der Trauerfeier auf Rendili, waren sämtliche Elemente des 134. Infanterieregiments zurück zur Militärbasis geflogen worden.
Einige nutzten die übrigen Stunden der Nacht und holten ihren Schlaf nach, doch Kevora fand keinen.
Er hatte während der Trauerfeier von neuen Bekanntschaften wie Aiden Thiuro oder "Carla" Einiges über Motivation für den militärischen Dienst erfahren - ja, er hatte vollkommen neue Mentalitäten und wahren Patriotismus kennengelernt, von denen er während seiner Zeit auf Nar Shaddaa nie etwas gehört hatte.

Kurz nachdem die Sonne aufgegangen war, setzte Kevora sich auf eine große Munitionskiste im Hangar 11 der Militärbasis.
Dieser wurde momentan nicht für Fahrzeuge, sondern für die Lagerung von Munition und Rationen genutzt.
Der Zutritt war den Soldaten laut imperialer Militärgesetze nicht gestattet, doch so weit außerhalb der Stadt beschwerte sich niemand.
Die Soldaten waren unter sich und so hatte sich aus der Lagerhalle ein beliebter Aufenthaltsort der auf Rendili stationierten Soldaten entwickelt.
Einige Elemente des Regiments hielten sich dort auf, unter anderem Kevoras Squad.
Dubaku und Riven spielten ein recht exotisches Ballspiel, das der Sergeant aufmerksam beobachtete.
Das wesentliche Ziel des Spiels war es, ebendiesen Ball durch einen an der Wand befestigten und nach unten geöffneten Korb zu werfen, was in einem Punkt resultierte.
In manchen Regionen war dieses Spiel, laut Gorako, bekannt als "Huttball".
Corporal Sledge aktivierte ein Holopad, das auf einer der großen Munitionskisten lag und die Klänge huttischen Raps erfüllten den Hangar.

"Mit dem Mist im Hintergrund kann ich mich nicht konzentrieren!", beklagte Scharfschütze Riven sich über die im Imperium eher unbeliebte Musik, "Hast du keine Bastioner Klassik auf dem Ding?".
"Poodoo!", erwiderte Gorako, der in huttischer Kultur aufgewachsen war.
Die übrigen Anwesenden lachten; und tatsächlich waren diese Sticheleien unter den Männern stets als Spaß zu verstehen.
Kevora hingegen nahm sein E-11 Blastergewehr auseinander und legte die Einzelteile geordnet auf die Munitionskiste, um seine Waffe gründlich zu reinigen.
"Sarge", suchte Corporal Sledge das Gespräch mit seinem Vorgesetzten, "ich habe von einem aus der Able Company gehört, dass Strickland sich gerade auf einem Briefing mit dem hiesigen Oberkommando befindet. Meinen Sie, dass die uns nach Rendili V schicken?".
Nach dieser Frage hielt Dubaku den hüpfenden Ball fest und es kehrte abrupt Ruhe ein - nur der huttische Rap war im Hangar noch zu vernehmen.
Kevora atmete tief durch, blickte flüchtig durch den Hangar und antwortete erst nach einigen Sekunden: "Ich weiß nicht, worum es da geht. Vorstellen könnte ich es mir aber auf jeden Fall.".
Es war offensichtlich, dass die Männer des 134. nach Corellia psychisch noch nicht bereit für weitere Gefechte waren, also suchte Kevora nach den passenden Worten, um sie zu motivieren: "Ich weiß genau, wie ihr euch fühlt. Doch seht noch ein Mal genauer hin: Diese Piraten auf Rendili V sind barbarische und undisziplinierte Söldner. Wir hingegen sind gut ausgebildete Soldaten des Galaktischen Imperiums. Wir halten zusammen und können uns jeder Gefechtssituation genauestens anpassen - wir sind die Elite der Galaxis! So ein Häufchen von Söldnern hat uns nichts entgegenzusetzen!".
Zwar schien die Stimmung ein wenig aufgelockert zu sein, doch gänzlich überzeugt waren die Männer sicher nicht.
Die Psyche kann zum schlimmsten Feind eines Soldaten werden, solange dieser sie nicht unter Kontrolle halten kann.
Kevora war sich dessen bewusst und versuchte seinen Squad auf andere Gedanken zu bringen: "Corporal, ich glaube wir zeigen den beiden mal, wie man Huttball spielt - auf uns wartet ein Kasten Corellianisches Ale!".


[: Rendili-System | Rendili | Militärbasis :||: Hangar 11 :||: Sergeant Jorax Kevora, Kevoras Squad :]
 
[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Lagerraum : ||:Captain Toji Murata und Chief Petty Officer Peer Ejros, irgendwo einige MES-6 Reparaturdroiden :]

Leise schnaufend übernahm der dickliche Unteroffizier die Führung. Zielstrebig ging er an kleinen, mittleren und großen Kisten vorbei, passierte Fässer sowie diverse Stoffballen und schien in diesem Moment nur Augen für die letzten Schäden an Stahlträgern und innerer Bordwand zu haben. Peer Ejros, langjähriger Quartiermeister der alten „Pandora“, kannte sich seinem Reich, dem Lagerraum, bestens aus. In Gedanken zog der derzeitige Kommandant, Captain Toji Murata, (mal wieder) seine grün-graue Schirmmütze vor dieser respektablen Leistung. Irgendwie schien der Chief Petty Officer mit den Dienstjahren zum festen Bestandteil des rauchgrauen Victory-II-Sternzerstörers mutiert zu sein. Mühelos konnte der Mann von Ord Trasi, der mittlerweile in den Fünfzigern war, Geschichten aller Art über die vorherigen Befehlshaber der „Pandora“ erzählen. Beliebt war er deshalb vor allem bei den Mannschaftsrängen, die an manchen Tagen in der Mannschaftsmessen seinen Erzählungen mit lautstarker Begeisterung lauschten.

Piepsend rauschte ein MSE-6 an ihnen vorbei als sich Ejros auf einmal dem schweigsamen Captain zu wandte und anscheinend einem unwillkürlichen Geistesblitz folgend sagte:
„Die Krankenstation hat in den letzten beiden Wochen noch einmal eine ganze Box Bacta verbraucht. Natürlich habe ich diese Aufwendung schon in meine aktuellen Bedarfslisten aufgenommen und Ihnen per Datadisc zu gesandt. Trotzdem wollte ich Ihnen die inzwischen recht dramatische Lage noch einmal persönlich zeigen...“

Ein einziger Blick zur Neuorientierung schien dem Chief Petty Officer in seinem riesigen Reich zu reichen, obwohl etliche Reihen großer Regale ihm eigentlich die Sicht auf den gesamten Lagerraum deutlich erschwerten. Unterwegs berichtete der eifrige Quartiermeister seinem Vorgesetzten beinahe beiläufig noch, dass er einen sprunghaften Anstieg der Diebstähle bemerkt hätte seit sich das Schiff im Dock befand. Selbstverständlich habe er schon der Schiffssicherheit Bescheid gegeben, aber eine spürbare Reaktion – abseits eines Wachpostens an der Tür – sei noch nicht eingetreten. Anscheinend folgte Toji einem pflichtbewussten, aber unkontrollierten Impuls als er versicherte, dass er sich der Problematik höchstpersönlich annehmen würde. Währenddessen nagten die zweifelnden Gedanken in seinem Hinterkopf noch stärker. Was hatte er sich da bloß aufs Schiff geholt? Hatte Harvoc etwa bloß Rendilis kleinkriminellen Bodensatz für die Reparaturarbeiten gewinnen können?

„Solange man uns nicht bald einer Gefechtsflotte oder wenigstens einer Verteidigungseinheit nahe der Front einteilt, werden wir wohl oder übel mit diesem winzigen Vorrat auskommen müssen, Mr Ejros, äußerte sich der Schiffskommandant seufzend, nachdem er die vier letzten Behälter an Bacta in Augenschein nahm. „Die Hafenadmiralität mosert schon jetzt bei einigen Materialien herum, die für die Reparatur unabdingbar sind.“

Brummend schüttelte der Quartiermeister den Kopf. „Da gibt das Sektorkommando eine Unsumme an Credits aus, um ein Heldengedenken abzuhalten, anstatt das Geld lieber Mannschaften zu geben, die es besser gebrauchen könnten.“

„Nun, so ungerecht sollte man gegenüber der lokalen Kommandantur auch nicht denken“, widersprach der Captain seinem Untergebenen. „Die Niederlage bei Corellia hat das Imperium tief erschüttert. Manche Offiziere scheinen mittlerweile sogar so verbittert zu sein, dass sie solche Veranstaltungen, die allein zu Ehren ihrer toten Kameraden abgehalten werden, nicht mehr richtig würdigen können.“ Toji sah den Chief Petty Officer für einen Herzschlag direkt an. „Offenbar sehen sie dann nur noch das Negative.“

Ein bisschen verlegen strich sich der andere über den Hinterkopf, dachte einen Augenblick über das Gesagte nach und mutmaßte im Anschluss: „Eventuell sind die meisten Militärangehörigen solche noblen Anlässe einfach nicht gewohnt, Sir.“ Kurz herrschte eine Stille zwischen beiden, da Ejros die Inventarnummern der Bacta-Behälter in sein Datapad abspeicherte. Danach sagte er zögerlich: „Mit Verlaub, Captain, aber über ein paar Ecken habe ich gehört, dass sich Commander Akaji scheinbar unkorrekt verhalten haben soll...“

Damit sprach Peer Ejros eine für den Kommandanten – vielleicht sogar die gesamte Mannschaft der „Pandora“ – äußerst delikate Angelegenheit an. Aus für Toji, unerfindlichen Gründen hatte Serenety gleich nach ihrer eigenen Beförderung das Heldengedenken verlassen und so ausreichend für Spott und Häme unter ihren männlichen Kollegen gesorgt. Unschöne Dialogfetzen hatte selbst er hier und da gehört. Säuerlich verzog der athletische Commenorer das Gesicht. Unfreiwillig drängte sich nun für ihn die Frage auf, wie er sich jetzt, als ihr Vorgesetzter, verhalten soll. Sollte er sie vielleicht vor versammelter Mannschaft für ihr Verhalten rügen? Sollte er die Sache auf sich beruhen lassen? Der Kommandant des rauchgrauen Victory-II-Sternzerstörers musste sich bei dieser Problematik fragen, wie er bei einem anderen Crewmitglied handeln würde. Würde er da barmherzig urteilen? Beinahe hätte Toji unwillkürlich mit den Zähnen geknirscht.

„Chief, lassen Sie uns unsere kostbare Zeit nicht mit solchen garstigen Gerüchten vertrödeln“, sagte er letztendlich und kapitulierte damit vor seiner eigenen Feigheit.

[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Lagerraum : ||:Captain Toji Murata und Chief Petty Officer Peer Ejros, irgendwo einige MES-6 Reparaturdroiden :]
 
[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Gänge :||: Serenety

Gedankenspiele waren etwas was bei Seren durchaus ausgeprägt waren, jedenfalls stets dann, wenn irgendwelche Problematiken bestanden und sie selbst war schon fast so etwas wie ein Problem. Für sich selbst und eventuell auch für andere. Gänzlich wohl fühlte sie sich in ihrer Haut nicht. Erst Recht nicht nach der Feierlichkeit die sie verlassen hatten ohne etwas zu sagen. Gerüchte sprachen sich schnell rum und so hatte sie durchaus das ein oder andere aufgeschnappt. Auch wenn sie niemand bisher darauf angesprochen hatte so wusste sie oder besser gesagt fühlte sie, dass man darüber redete. Wie war dies noch gleich mit Anstand gewesen? Himmel noch mal gleich was sie gedanklich versuchte dagegen zu setzten es würde ihr nicht helfen. Diese verdammte Trauerfeier war vorbei, sie hatte dafür gesorgt, dass sie zum Gespräch für Gerüchte geworden war und würde es auch auslöffeln müssen. Carla war der Ansicht gewesen nicht einfach das Feld zu räumen und sie war darauf nicht eingegangen. Wahrscheinlich hätte die Chiss ihr eine überbraten können, sie hätte es nicht verstanden oder nicht verstehen wollen. Seren seufzte innerlich und bog um eine Ecke. Sie fragte sich wahrlich wie viel sie noch richtigstellen musste um sich aus dieser Affäre ziehen zu können. Immerhin wusste man ja nie was sich manche Leute alles ausdachten nur um irgendwelche Gerüchte zu schüren. Ja, sie hatte Rendili nach ihrer Beförderung verlassen und dies hatte Gründe gehabt. Man konnte es oder so sehen. Sie konnte nicht sagen ob ihr Abgang für Gerede gesorgt hatte oder ob Carla noch mehr Zündstoff hineingeworfen hatte nachdem sie Serenety gefolgt war. Letztlich spielte dies auch keine wirkliche Rolle mehr. Keiner der Gerüchte traf zwar so zu aber dies wusste niemand außer ihr und zum Teil die Chiss. Sie hätte sich über sich selbst geärgert und ihre Dummheit, wenn ihr nicht klar gewesen wäre, dass dies nichts gebracht hätte. Auf diesem Schiff würde die Gerüchte zum Schweigen bringen können, hier war dies einfacher. Außerhalb war dies nicht wirklich möglich. Natürlich würden solche Gerüchte irgendwann verebben und dann gänzlich aufhören. Machte ihr dies auf der anderen Seite etwas aus? Immerhin war ihr Verhalten nicht das einzige was aufgefallen war und nachdem sie gegangen war glaubte sie kaum, dass andere nicht dafür gesorgt hatten zum Gespräch zu werden.

Natürlich ärgerte man sich im Nachhinein doch darüber, wäre sie bei klarerem Verstand gewesen wäre es nicht so weit gekommen. Letztlich offenbarte dies nur, dass auch sie nicht perfekt war, ihre Schwächen besaß. Wobei diese Schwäche mehr als nur ärgerlich war. Serenety schüttelte den Kopf. Wenn sie jetzt zu hart mit sich ins Gericht ging, und dies tat sie viel zu fot, würde sie niemals aus diesem “Missgeschick“ herauskommen. Da sie sich ohnehin vorgenommen hatte einige Dinge klar zu stellen konnte sie dieses Thema ebenfalls einbringen. Die junge Offizieren erreichte gerade den Lagerraum, warum sie diese Richtung gewählt hatte konnte sie nicht sagen, jedenfalls bekam sie gerade noch mit wie der Quartiermeister gerade diesen Punkt ansprach. Sie blieb stehen und biss die Zähne zusammen. Keiner wagte es sie darauf anzusprechen aber ihr Vorgesetzter wurde natürlich befragt. Die feine englische Art war dies auch nicht gerade und Serenety schätze es überhaupt nicht, dass man in solchen Punkten nicht zu ihr kam. Letztlich war sie diejenige die solche Dinge klar stellen konnte und nicht ihr Vorgesetzter, der die Wahrheit nicht wirklich kannte. Unkorrekt verhalten…, soso, dies hatte Mister Ejros also über einige Ecken erfahren. Herrlich, was würde man über einige andere Ecken noch erzählen? Das sie und eine gewisse Chiss gemeinsam verschwunden waren um sich in eine Liebelei zu stürzen? Auch so etwas hatte sie durchaus schon vernommen, wenn auch eher weniger. Begeistert war sie davon nicht. Ein wenig überrascht war sie von der Antwort Toji’s, welcher erklärte, dass er seine kostbare Zeit nicht solchen garstigen Gerüchten vertrödeln wollte. Demnach ging er diesem Thema vorläufig aus dem Weg. Serenety jedenfalls würde dies nicht tun da es hier immerhin um sie ging und da sie gerade die letzten Worte mitbekommen hatte, konnte sie genauso gut etwas dazu sagen. Die junge Frau trat näher, so dass sie die beiden Männer sehen konnte und ließ ihren Blick von Toji zu Ejros gleiten, nachdem sie diesen mit einem kurzen und knappen Salut begrüßt hatte.


„Mein unkorrektes Verhalten Mister Ejros bestand darin, dass ich die Feierlichkeit nach meiner Beförderung verließ ohne meinem Vorgesetzten zu Danken oder sich bei diesem zu verabschieden. Die Gerüchteküche hat daraus weit mehr gemacht als der Wahrheit entspricht und da bisher niemand die Höflichkeit besaß mich selbst darauf anzusprechen, sondern es vorzog Gerüchten Glauben zu schenken, sollten sie mir vielleicht die Namen derer nennen, die weitere Gerüchte verbreiten. Ich habe etwas gegen Gerüchte, gleich welcher Art sie sind und zum anderen heben sie nicht die Stimmung.“

Serenety’s Bernsteinfarbende Augen blickten Ejros an. Ihre Haltung war wie stets militärisch, die Hände auf dem Rücken gefaltet die Augen kühl, berechnend.

„So viel von meinem Standpunkt, doch da sie selbst ihren Satz nicht zu Ende brachten bin ich doch neugierig zu erfahren, was jenen Gerüchte noch alles beinhalten. Bisher ist mir selbst doch das ein oder andere zu Ohren gekommen.“

Ihr Blick mustert den Quartiermeister und sah dann kurz zu ihrem Vorgesetzten. Sie war ruhig und gefasst. Es war einige Zeit her, dass sie die Ruhe in Person war, nun war dem jedoch so. Ihre Augen waren trotz ihrer Kühle freundlich. Letztlich musste sie das Gesicht von Toji abwenden um in ihren Gedanken nicht auf etwas gänzlich anderes zu kommen, was sie am Ende vielleicht noch hätte erröten lassen. Natürlich hätte sie vielleicht sogar missgestimmt sein sollen, besonders bei solchen Lügen, doch aus irgendeinen Grund regte sie sich darüber nicht auf. Warum auch? Zum einen würde es gar nichts bringen und zum anderen würde es nur ihren Nerven schaden. Da sie sich ohnehin vorgenommen hatte alles von der Seele zu reden, hatte sie einen Anfang gefunden. Es war nicht Toji’s Aufgabe sie vor der Mannschaft zu schützen, zu Rechtfertigen oder sonst etwas. Ebenso gut hätte er sie auch vor allen zurechtweisen können. Er hatte es noch nicht getan und dies konnte bedeuten, dass er sich vielleicht nicht sicher war was er tun sollte. Seren hatte ihm in diesem Punkt die Entscheidung abgenommen. Sie würde die Sache allein klar stellen und wenn dies bedeuten würde notfalls mit der gesamten Mannschaft zu sprechen. Sie war erniedriget worden und da sie nicht vorhatte dies noch einmal geschehen zu lassen konnte sie sich ebenso gut selbst erniedrigen. Dies war allemal besser als wenn es jemand anderer tat.

„Haben sie sonst noch irgendwelche Fragen bezüglich meines unkorrekten Verhaltens Mister Ejros? Wenn ja haben sie die Möglichkeit jene gleich hier und jetzt zu stellen. Wenn nicht sollten sie in Zukunft Gerüchte ignorieren.“

Ihr Standpunkt war damit durchaus klar. Entweder er ergriff die Chance oder ließ es wie es war. Beides wäre ihr Recht. Sie hatte keine Probleme damit zu offenbaren was wirklich geschehen war. Die Wahrheit war letztlich etwas was sich durchkämpfen würde. Gerüchte waren nichts weiter als Gerüchte und gerieten in Vergessenheit. Dennoch würde sie nicht dulden, dass Mannschaftsmitglieder hinter hervor gehaltener Hand und hinter ihrem Rücken irgendetwas über sie reden würden. Sollte dies dennoch jemand wagen würde sie sich die entsprechende Person zur Brust nehmen und unmissverständlich klar machen, dass solche Unwahrheiten ein Ende nehmen würden und zwar augenblicklich. Sie würde es nicht zulassen, dass man irgendwelchen Unfug säte. Ihre wachen Augen, auch wenn man ihr ihre Übermüdung ansah blickten Ejros an. Sie wartete auf eine Antwort und da dieser noch nachzudenken schien, wandte sie sich kurz ihrem Vorgesetzten zu.

„Sir, wenn sie hiernach etwas Zeit haben würde ich gerne unter vier Augen mit ihnen sprechen.“

Der Anfang war gemacht und sie wusste, dass es so einiges zu sprechen gab. Jedenfalls von ihrer Seite aus und sie würde es durchziehen, gleich was kam. Chief Petty stand schweigend bei der Gruppe sah Serenety nur an. Jene allerdings störte die Anwesenheit dieses Mannes keinen Zentimeter. So konnte auch er hören was Sache war.

[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Lagerraum :||: Captain Toji Murata, Chief Petty, Ejros & Serenety
 
[Rendili-System | Rendili | Rendili City | Stadtrand | Geheimdienstunterschlupf | Besprechungsraum | Senior Agent Vhiran Konshi, Agent Yar Kaarz, Senior Operative Bron'ko und Operative Celessa Kenzee]

Es überraschte Celessa nicht, dass Konshi von dem Korruptionsverdacht wenig erschüttert wurde. Als Senior Agent war er vermutlich so desillusioniert, wie man nur sein konnte. Die Arbeit beim Geheimdienst hatte diesen Effekt, auch wenn Celessa glaubte, dass sie ohnehin nie idealistisch gewesen war. Es war wenig überraschend, dass in einer so gewaltigen Institution wie dem Militär auch schwarze Schafe ihr Unwesen trieben. Nicht jeder ging aus Patriotismus oder Pflichtgefühl zum Militär, manch einer sah nur die Chance, mit Hilfe der Uniform an Credits und Einfluss zu gelangen. Wieder andere mochten anfangs voller Ideale gewesen sein und erst stückweise von der Realität korrumpiert worden sein. Ein amüsiertes Lächeln huschte über das glatte Gesicht der blonden Agentin. Gut, dass sie von Anfang an gewusst hatte, wie das Leben wirklich war.

Stolz registrierte Celessa das anerkennende Nicken ihres Vorgesetzten und sein Lob. Ja, als sechsten Sinn konnte man dieses Talent durchaus bezeichnen. Für Celessa war das Ausspionieren andere Lebewesen fast so natürlich wie Riechen, Fühlen und all die anderen gewöhnlichen Sinne. Nach dieser auflockernden Einlage fragte Konshi rasch wieder ernst, ob sie die Daten bereits ausgewertet hatte. Eine berechtigte Frage, auf die Celessa allerdings nur eine vorläufige Antwort hatte. Während sie die Holonachrichten über die Ereignisse auf Rendili V verfolgte hatte sie sich Tojis Datenpad etwas genauer angesehen. Es gab eine Reihe von Überweisungen, die ihr verdächtig vorkamen, aber sie würde erst noch die übrigen Daten auswerten müssen.


„Bisher nur vorläufig, Sir. Einige der Transaktionen machen einen unsauberen Eindruck, aber ich möchte erst noch die übrigen Daten auswerten und sehen, wie hoch die Beträge genau sind und ob sie wirklich mit den Reparaturarbeiten in Verbindung stehen.“

Antwortete Celessa ebenso wahrheitsgemäß wie sachlich. Toji konnte nicht mit einen Sympathiebonus rechnen, nicht bei ihr. Aber ohne konkrete Beweise und eine gründliche Analyse wollte sie nicht handeln. Das war etwas für die ideologischen Hexenjäger vom ISB.

Die Aufmerksamkeit der jungen Agentin verlagerte sich rasch wieder auf Konhi, der großgewachsene Kiffar wollte offensichtlich das Thema wechseln. Nach einer kurzen Einleitung kam er auch tatsächlich auf die Ereignisse auf Rendili V zu sprechen, wie Celessa vermutet hatte. So, der Militärnachrichtendienst bat also um die Hilfe des „richtigen“ Geheimdiensts. Das bedeutete meist nichts gutes, entweder hatten die Uniformträger versagt und brauchten dringend professionelle Hilfe, oder sie waren so überfordert, dass sie die Rivalität zwischen den Nachrichtendiensten zumindest zeitweise begraben wollten.

Interessiert beobachtete Celessa, wie der Holoprojektor in der Mitte des Tisches zum Leben erwachte. Obwohl sie die Holonachrichten bereits kannte, hörte Celessa doch aufmerksam zu und prägte sich besonders das wenig ansehnliche Gesicht des Weequay Jaleen Al-Rezaani ein. Der Anführer der Söldner, die sich des Mondes bemächtigt hatten und die Bevölkerung als menschliche Schilde nutzte. Die junge Agentin kniff die Augen zusammen und betrachtete die Projektion. Nebenbei lauschte sie Konshi Zusammenfassung der Ereignisse - die Entdeckung der Cortosis-Ader (eines überaus wichtigen Rohstoffs, der sogar Lichtschwertern widerstehen konnte) und die Tatsache, dass diese eigtl. streng geheime Information an die Piraten gelangt war, die prompt die Kontrolle über Rendili V übernommen hatten. Was für einen Plan verfolgte dieser Al-Rezaani ? Quasi direkt unter der Nase des Imperiums wichtige Rohstoffe zu stehlen und auch noch im Holonet einen imperialen Gouverneur zu exekutieren war doch wirklich etwas…gewagt. Warum ging er dieses gewaltige Risiko ein, wenn es doch weniger brisante Möglichkeiten gab, an Credits zu
kommen ? Und wie war er überhaupt an diese Information gekommen ? Fragen über Fragen.

Offenbar sollte der Geheimdienst dabei helfen, diesen Mann zu fangen. Aber die Informationslage war mehr als spärlich, Sie wussten nicht, wo genau dieser Al-Rezaani war, wie viele Anhänger er besaß, was seine Ziele waren, über was für Waffen er verfügte, ob er Quellen innerhalb des Imperiums besaß…Was wussten sie eigentlich. ? Celessa unterdrückte ein Seufzen. Nun, es war die Aufgabe des Geheimdiensts, solche Dinge in Erfahrung zu bringen. Diese Mission klang gefährlich und war nichts im Vergleich zu der Trauerfeier. Aber solche Missionen konnten die Karriere ungemein beschleunigen…wenn man sie überlebte.

Konshi schien ihre Bedenken angesichts der Informationslage zu teilen, er zögerte eine Weile, bevor er seinen Entschluss verkündete. So, sie sollte also mehr vom Rendili-System sehen. Ein dünnes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. Nun gut, Zeit für eine weitere Prüfung. Der Senior Agent wies sie an, sich mit dem Datenmaterial vertraut zu machen und an dem Briefing auf dem Militärstützpunkt teilzunehmen, zu diesem Zweck übergab er ihr sein Datenpad und erklärte, dass sie einen Feldanzug erhalten würde und Operative*Bron'ko für die technische Hilfsmittel zur Verfügung stand, bevor sie zu Geheimhaltung aufforderte und ihr schlussendlich viel Erfolg wünschte. Ja, den konnte sie auch wirklich gebrauchen.



„Danke für Ihre Unterstützung, Sir. Dasselbe wünsche ich Ihnen.“


Bedankte sich Celessa höflich, nickte den übrigen Mitgliedern des Teams zum Abschied zu und folgte dann dem mürrischen Gotal, der sie in einen Nebenraum führte und ihr dort einen grauen Feldanzug übergab, der einer imperialen Uniform ohne Rangabzeichen glich. Während Bron'ko draußen wartete und auf Celessas Bitte hin einige Dinge organisierte, die sie wohl brauchen würde, zog sich Celessa rasch um. Als sie den Raum verließ, wartete der Gotal bereits mit der gewünschten Ausrüstung. Dazu gehörten ein Miniblaster, ein Vibromesser, ein Comlink und ein etwas größeres und deutlich leistungsfähigeres Datenpad, auf das Celessa die Informationen über Toji und die Mission übertrug. Sorgfältig verstaute Celessa alles, strich ihre Uniform zurecht und machte sich dann mit Bron'ko auf dem Weg zu seinem Speeder. Ein Blick auf ihr Chrono verriet der Agentin, dass das Briefing wohl schon begonnen hatte, daher bat sie den Fahrer, sich zu beeilen. Angesichts dieser Aufforderung taute der sonst eher mürrische Gotal auf und brachte Celessa mit halsbrecherischer Geschwindigkeit und Manövern, die hart an der Grenze zur Legalität waren, rasch zum Militärstützpunkt. Dankbar verabschiedete sich die Agentin von dem Fahrer und schwor sich im Stillen, den Gotal nie wieder um eine „schnelle Fahrt“ zu bitten. Es glich einem Wunder, dass sie ihr Frühstück bei sich behalten hatte. Nach einigen kurzen Atemzügen betrat Celessa den Stützpunkt, meldete sich bei der Kontrolle und ließ eine kurze Durchsuchung über sich ergehen. Dann erschien endlich ein junger Adjutant, der sie durch die verwinkelten Gänge des Gebäudes zu einem Besprechungsraum führte. Angesichts der stabilen Türen bekam Celessa von dem Gespräch darin nichts mit und wartete daher ungeduldig, bis der Adjutant ein Gespräch mit dem Wachposten beendet hatte und respektvoll die Tür öffnete, vor den anwesenden Offizieren zackig salutiere und Celessa eintreten ließ. Das Gesicht der jungen Blondine war so kühl und unnahbar wie ihre eisigen blauen Augen, als sie den Raum betrat und die anwesenden Offiziere musterte. In einem der Anwesenden erkannte sie Sector General Sam Vornell, der offenbar gerade eine Besprechung mit zwei anderen Offizieren beendet hatte. Über Vornell wusste sie wenig, und die beiden anderen kannte sie nicht. Sie war gespannt, wie die Kooperation mit dem Militär laufen würde. Die Stimme der jungen Agentin war glatt und höflich, als sie die Offiziere mit einem Nicken begrüßte. Täuschte sie sich, oder hatte Vornell bei ihrem Eintreten einen der Offiziere gerade überaus einschüchternd angeblickt ?

„Guten Tag, General Vornell, meine Herren. Bitte entschuldigen Sie die Verspätung. Ich bin Operative Celessa Kenzee vom IGD. Ich nehme an, Sie haben das Kommando über die bevorstehende Operation auf Rendili V ?“

Das war natürlich eine recht dumme Frage, aber Celessa wollte sehen, wie Vornell und die anderen Offiziere darauf reagierten. Manchmal musste man Leute ein wenig anschubsen, um eine Reaktion zu bekommen.

[: Rendili-System | Rendili | Militärbasis :||: Oberkommando :||: Celessa Kenzee, Sector General Sam Vornell, Colonel Jon Sanders, Major Han Strickland, weitere Offiziere :]
 
[: Rendili-System | Rendili | Militärbasis :||: Oberkommando :||: Sector General Sam Vornell, Celessa Kenzee, Colonel Jon Sanders, Major Han Strickland, weitere Offiziere :]

Vornell und Strickland starrten einander angespannt in die Augen.
Die übrigen anwesenden Offiziere schluckten kräftig und starrten sprachlos auf die holografischen Projektionen auf dem großen Tisch, an dem sie standen.
Sekunden bevor der Konflikt der beiden älteren Offiziere eskaliert wäre, öffnete sich die Tür und der jüngere Colonel Jon Sanders betrat den Raum.
Er wurde von einer jungen, blonden Frau begleitet, die sowohl den Raum als auch die Anwesenden mit neugierigen und zugleich professionell schnellen Blicken musterte.
Vornell blickte kurz zu ihr hinüber und entschied, den Konflikt mit dem gleichaltrigen Major zu beenden: "Strickland, Sie dürfen gehen. Ich lasse Ihnen eine Nachricht zukommen, sollte ich Sie wieder brauchen.".
Er winkte den Major fort, ohne dabei den Blick von der blonden Dame abzuwenden.
Der ältere Oberbefehlshaber wusste nicht genau, was er von ihr halten sollte.
Auf der einen Seite schien sie selbstbewusst und professionell den Raum und die Anwesenden zu begutachten, doch auf der anderen Seite war sie noch sehr jung und laut Vornells Meinung aus diesem Grund sicherlich naiv und unerfahren.
Doch in seinen jüngeren Jahren hatte auch der General Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gemacht und wusste, dass diese ihre Reize und oftmals unschuldigen Eindrücke zu ihrem Vorteil nutzten.
Fiel er also ihrer professionellen und meisterhaften Tarnung zum Opfer, aufgrund derer ihm die junge Frau für den bevorstehenden Einsatz empfohlen worden war?

„Guten Tag, General Vornell, meine Herren. Bitte entschuldigen Sie die Verspätung. Ich bin Operative Celessa Kenzee vom IGD. Ich nehme an, Sie haben das Kommando über die bevorstehende Operation auf Rendili V ?“, meldete sie sich nach einem Moment des Anstarrens zu Wort.
Der zunächst ernste Gesichtsausdruck ihres schnurrbärtigen Gegenübers entwickelte sich alsbald zu einem breiten Lächeln der Bewunderung.
Sie schien nicht nur geschult im Umgang mit ihren weiblichen Zügen, sondern zugleich schlagfertig zu sein - sie, im Gegensatz zu seinen Offizieren, fürchtete sich nicht, einen General so einfach anzusprechen und ihn dabei nicht mit dem Zusatz "Sir" zu betiteln.
"Und Sie müssen Operative Celessa Kenzee sein!", stellte er fest und reichte ihr taktvoll die Hand, "Ihr Ruf eilt Ihnen voraus, Madam! Und es ist ebendieser Ruf, der meine Offiziere auf Sie aufmerksam machte. Ich nehme an, Sie sind mit der Situation auf Rendili V vertraut?", er zupfte elegant an seinem Schnurrbart und fuhr nach einem knappen Nicken der Frau fort, "Gut. Der Inhalt dieses Briefings wird diesen Raum nicht verlassen - jeder Verstoß wird als Hochverrat bestraft.. Wie Sie sicher ebenfalls wissen, steht unsere Invasion des Minenmondes kurz bevor. Unsere Ziele sind zunächst drei: Die Festnahme des Terroristen Jaleen Al-Rezaani, die Zurückeroberung der Kortosismine neben der Hauptstadt Daanon und schlussendlich die Einnahme Daanons und die Sicherstellung der Kolonialisten selbst. Oberste Priorität für den ersten von insgesamt zwei geplanten Einsätzen hat zunächst jedoch die Festnahme Al-Rezaanis. Da es sich um Söldner statt um Überzeugungstäter handelt, könnte seine Festnahme für eine weniger verlustreiche Einnahme des Mondes sorgen, sowie uns helfen, den Informanten der Söldner, der sich zweifellos in den Reihen des Imperiums befindet, zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen. Der Schlüssel zum Erfolg dieser Festnahme ist Schnelligkeit: Infanteristen des 134. Infanterieregiments werden mit Kanonenbooten im Ashaara-Marktbezirk der Stadt abgesetzt und sichern Schlüsselpunkte entlang der Hauptstraße, während gepanzerte Fahrzeuge aus dem Süden die Stadt betreten und diese Hauptstraße für den Transport Al-Rezaanis in eine sichere Zone nutzen werden. Bevor dies jedoch geschehen kann, muss der Aufenthaltsort Al-Rezaanis ausfindig gemacht werden - da kommen Sie ins Spiel, Operative.".
Mit einem kurzen Nicken gab der General seinem Colonel Sanders das Signal, den großen Tisch eine holografische Projektion der Hauptstadt Daanons anzeigen zu lassen und mit dem Briefing fortzufahren: "Wir sind uns sicher, dass Al-Rezaani sich im östlichen Teil des Ashaara-Marktes aufhält. Da unsere Truppen jedoch jederzeit mit Hinterhalten von als Zivilisten getarnten Söldnern rechnen müssen, ist es wichtig, dass wir uns absolut sicher sind. Der Grund warum wir vermuten, dass er sich dort aufhält, ist die Tatsache, dass Scans der Stadt aus dem Orbit eine erhöhte Konzentration Bewaffneter in diesem Gebiet zeigen. Außerdem bietet das unübersichtliche Straßennetz des Bereichs viele Möglichkeiten für einen Hinterhalt, sowie Fluchtmöglichkeiten in den östlichen Favela der Stadt, sollte ein Angriff stattfinden. Sie werden also verdeckt - und damit meine ich frei von sämtlichen Hinweisen auf eine imperiale Zugehörigkeit - in die Stadt eingeschleust. Die 30.000 Geiseln werden weiterhin von uns mit Lebensmitteln beliefert und die Frachter von den Söldnern durchsucht. Sie werden mit einem der Frachter in die Stadt geschmuggelt - der Hangar befindet sich mitten im Ashaara-Markt, ein Untertauchen in den Massen sollte Ihnen also leicht fallen. Sie haben vierundzwanzig Stunden, um Hinweise auf Al-Rezaanis ungefähren Aufenthaltsort zu sammeln. Dabei reicht schon ein Block, in dem er sich befinden könnte. Danach melden Sie sich mit einem Communicator und geben die Koordinaten durch, woraufhin die Invasion gestartet wird.".

Vornell meldete sich wieder zu Wort: "Wenn Sie da unten sind, werden Sie allein auf sich gestellt sein. Ich rate Ihnen, die Invasion abzuwarten und die Stadt mit dem Konvoi zu verlassen, dies bleibt Ihnen überlassen. Aber zu einem großen Teil hängt der Erfolg der Invasion von Ihrer Mission ab. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.".


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Rendili-System :: Rendili :: Rendili-City :: Militärstützpunkt / Wohnblocks am Rande des Stützpunktes / Ezanti Thung's Wohnung :: Halijc'arl'ajkartia, Ezanti Thung und Familie( irgendwo anders im Wohntrakt), Brian DeClay

Das "Abendbriefing" schloß den Abend ab und DeClay ging in seine Wohnung schräg gegenüber und Carla wurde das Gästezimmer zugeteilt, ein zivil, für Duro-Verhältnisse gemütlich eingerichteter kleiner Raum mit dem unschätzbarem Vorteil einen bequemen Bettes.
Gegen 6 Uhr morgens kam Leben in die Wohnung und emsig wurde das Bad in militärisch strenger Hierarchie nacheinander in Beschlag genommen, wobei eher hier Frau Thung das Sagen hatte.
In der Tat belustigend, aber so seltsam normal. Das war das erste Mal das Carla sich ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte.
Nach einem üppigen Frühstück für die "Verteidiger von Recht und Ordnung", sammelten sich die Offiziere mit einem leicht verkaterten DeClay am Shuttlestand und flogen mit einigen anderen Mannschaftsdienstgraden gemeinsam in den Orbit. Ein Kommandant eines Schiffes im Sammelshuttle für "gewöhnliche Flottensoldaten", das wäre dem vorherigen Kommandanten der "Aurora" nie passiert.
Im Orbit angekommen offenbarte sich für die Landgänger das unglaubliche. Einer der dominanten Golan-Geschütztürme war aus der Optik verschwunden und an vielen Schiffen liefen Reparaturarbeiten, die beim Verlassen am Vortag nicht von statten gingen.
Als die Mannschaft vollzählig und bereit auf ihren Plätzen war, richtete Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia ein paar Worte an die Mannschaft: "Wie so manchem von Ihnen aufgefallen sein dürfte, hat es in der Orbitalwerft ein paar "bauliche Veränderungen" gegeben. Ein Vorwitziges Rebellenschiff war der Meinung einen Angriff auf die Werft und die Schiffe zu starten, bevor es sich zurückzog. Das die meisten von Ihnen nichts mitbekommen haben, liegt an der noch immer verhängten Nachrichtensperre, an die wir uns auch tunlichst halten werden. Ich habe keine Lust, eine Aussage in einem Militärprozess wegen Weitergabe von Geheimnissen zu machen, nur weil jemand den Rand nicht halten konnte. Den Verlust von Mannschaftsleben, nur wegen so einer Unachtsamkeit soll nicht sein. Den Gefallen wollen wir der Rebellion nicht tun. Damit das jeder verstanden hat, werden die Offiziere eine Stillschweigensverpflichtung unterschreiben lassen, persönlich von jedem, mit Namen, Rang und Uhrzeit. Anbei ein großes Lob an die Nachtschicht, die erheblich mit beitragen konnte, dass der Rebellenangriff nicht noch schlimmere Ausmaße angenommen hat. Auch wenn Sie dafür kaum jemals einen Orden überreicht bekommen werden, so möchte ich hiermit meine höchste Anerkennung aussprechen. So genug gekuschelt, alle auf ihre Posten, Vorbereitung auf die Gefechtsmission."

Carla zog sich mit den Offizieren zur Routinebesprechung zurück in die Offiziersmesse und lies sich von den jeweils Verantwortlichen auf den aktuellen Stand der Dinge bringen. Viel Kleinkram. Die größte Sorge, dass die Schilde oder die Panzerung Schäden davongetragen hatten, erwies sich nach genauer Prüfung als unbegründet. Einige Schäden wurden von den Monteuren bereits repariert.
Es wurden die Listen mit der Verschwiegenheitserklärung ausgeteilt und jeder ging wieder auf seinen Posten.
Jetzt hies es warten, bis sich Lt. Mengsk und Lt. Commander Aaronson zum Briefing meldeten. Die Zeit wurde mit viel bürokratischen Alltag ausgefüllt.
Nach der Erledigung eines Teils des Flimisplaststapels, machte sich die Chiss auf zu einem Rundgang und inspizierte Sicherheitsschleusen und die Notrettersysteme.
Ihr Vorgänger soll mit weißen Handschuhen auf Rundgang gegangen sein und selbst hinter Verkleidungen gegriffen haben. Blieb da ein Staubkörnchen, hieß es Sonderputzschicht. Daher bot die "Aurora" einen, für Militärschiffe ungewöhnlichen, extrem sauberen Eindruck. Hätte man gewollt, man hätte auf dem Boden essen können. Dafür versäumte der damalige Kommandant seine Mannschaft auf Kriegseinsätze zu trimmen.
Das wollte Carla unbedingt ändern.
Umgehend lies sie täglich Nahkampftraining und Ausdauertraining anorden, denn was nutzte es auf einem sauberen Schiff zu sterben, wenn man sich nicht verteidigen konnte. Auch wenn die Chance auf einem Kriegsschiff auf einen echten Nahkampf sehr gering war, eher wurde man mitsamt des Schiffes in Stücke geschossen, so schulte es wenigstens das Reaktionsvermögen.

Rendili-System :: Rendili :: Orbitalwerft :: Lancerfregatte "Aurora" :: Halijc'arl'ajkartia
 
[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Lagerraum :||: Captain Toji Murata, Commander Serenety Akaji und Chief Petty Officer Peer Ejros, irgendwo einige MES-6 Reparaturdroiden :]

Das Timing war schlecht. Denn gerade als Toji die Unterhaltung mit dem ergrauten Quartiermeister beenden wollte als dieser zufällig auf Serenetys Fehlverhalten gekommen war, tauchte auf einmal – ganz unerwartet – die schwarzhaarige Offizierin zwischen den hohen Regalen auf. Hörbar schluckte Ejros. Hatte sie diesen heiklen Gesprächsfetzen etwa gehört? Für einen Moment schien der Captain zur Salzsäule erstarrt zu sein. Keinerlei Bewegung konnte man in dieser kurzen Schrecksekunde bei ihm erkennen. Paralysiert. Somit überließ er – unvernünftigerweise – ihr den ersten Zug. Kühl, fast schon eisig war der Blick, der auf beide Männer fiel. Zwar hatte der weitaus ältere Unteroffizier die Lästerei in Gegenwart des Kommandanten geäußert und musste somit eine öffentlichen Strafe nicht fürchten, aber der Erste Offizier war stets das Bindeglied zwischen der ganzen Mannschaft und dem Kommandanten. Also auch Ejros' direkter Ansprechpartner bei Problemen aller Art.

„Mein unkorrektes Verhalten, Mr Ejros, bestand darin, dass ich die Feierlichkeit nach meiner Beförderung verließ ohne meinem Vorgesetzten zu danken oder sich bei diesem zu verabschieden“, brach Serenety letztendlich ihr Schweigen. In ihrer Stimme, die wahrscheinlich ruhig wirken sollte, schwang trotz allem ein frostiger Unterton mit. „Die Gerüchteküche hat daraus weit mehr gemacht als der Wahrheit entspricht und da bisher niemand die Höflichkeit besaß mich selbst darauf anzusprechen, sondern es vorzog Gerüchten Glauben zu schenken, sollten Sie mir vielleicht die Namen derer nennen, die weitere Gerüchte verbreiten. Ich habe etwas gegen Gerüchte, gleich welcher Art sie sind und zum anderen heben sie nicht die Stimmung.“

Einzelne Nackenhaare stellten sich unwillkürlich bei dem Commenorer auf. Bisher hatte er sie noch nicht so erlebt. War die Bastionerin über Nacht sprunghaft gereift? Jeglicher Humanismus, der sonst ihr Wesen überschwänglich zu bestimmen schien, schien in diesem eigenartigen Augenblick spurlos verschwunden zu sein. Dafür hatte sich an dessen Stelle eine distanzierte Kälte eingenistet, die wohl unzähligen Militärs gefallen würde. Erbarmungslos stutzte Serenety nun den hilflosen Unteroffizier Wort für Wort, Satz für Satz zurecht. Schwach, unglaublich schwach kam sich Toji aufgrund seines tatenlosen Schweigens mit einem Mal vor. Zwar gehörte es nicht unbedingt zu seinen Aufgaben als Kommandant, sich schützend vor seine Leute zu stellen, wenn sie ein Vorgesetzter rügte, aber sollte er den Chief Petty Officer ernsthaft allein auf weiter Flur stehen lassen? Noch einmal tauchten seine letzten Überlegungen zu „Vertrauen“ bruchstückhaft in seinem scheinbar Bewusstsein auf. Wollte er eine Mannschaft, die ihm bis in den Tod loyal folgte, dann musste er hier handeln!

„Haben Sie sonst noch irgendwelche Fragen bezüglich meines unkorrekten Verhaltens, Mr Ejros?“, gipfelte die Zurechtweisung der Commander. „Wenn ja, haben Sie die Möglichkeit jene gleich hier und jetzt zu stellen. Wenn nicht, sollten Sie in Zukunft Gerüchte ignorieren.“

Bevor der arme Quartiermeister, der inzwischen blasser als eine Leiche geworden war, irgendetwas als rechtfertigende Antwort stammeln konnte, schaltete sich, mit neu geschöpftem Mut im Gepäck, Toji ein: „Commander Akaji, ich denke, Sie haben Ihren Standpunkt nun eindringlich genug erklärt und in Zukunft wird Mr Ejros einen großen Bogen um diese Sache machen.“ Noch immer ziemlich perplex nickte der ergraute Mann von Ord Trasi bloß. „Lassen Sie ihn nun seine Arbeit machen und in der Zwischenzeit habe ich ein paar Minuten für Sie“, beschloss der Captain recht förmlich als sie um ein Gespräch unter „vier Augen“ bat.

Schnell griff der Unteroffizier, der wahrscheinlich mit einem „blauen Auge“ davon gekommen war, nach mehreren Utensilien und versuchte danach ausreichend Abstand zwischen sich und den eisigen Ersten Offizier der „Pandora“ zu bekommen. Jedoch hörte man kein Fluchen. Serenety, die bedingt durch ihr langes Koma, für die Mannschaft bisher noch wie ein Fremdkörper gewirkt haben musste, hatte sich nun – vielleicht unfreiwillig – einen Namen gemacht. Strenge Offiziere, manchmal auch als harte Hunde bekannt, mochten zwar bei Mannschaftlern nicht sehr beliebt sein, aber sie brachten Disziplin mit sich. Ebenfalls eine Komponente, die man in der Schlacht, unbedingt brauchte. Bevor Toji weitersprach, fragte er sich wirklich, ob die Bastionerin allmählich für ein eigenes Kommando bereit war. Unmerklich atmete der imperiale Captain noch einmal durch, versuchte aus den Tiefen seines Bewusstsein ein weiteres Mal Mut zu schöpfen. Was würde sie mit ihm bereden wollen? Ihre kühle Art konnte immerhin alles überdecken.

Er sah ihr direkt in die braunen Augen als er fragte:
So. Was möchtest du mit mir bereden?“

[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Lagerraum :||: Captain Toji Murata und Commander Serenety Akaji; außer Hörweite ein paar MES-6 Reparaturdroiden :]
 
[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Lagerraum :||: Captain Toji Murata und Commander Serenety Akaji; außer Hörweite ein paar MES-6 Reparaturdroiden :]

Die letzte Nacht, sowie die Eigenanalyse hatten Serenety dazu bewogen sich zu verändern. Toji selbst hatte nicht unwesentlich einen Teil dazu beigetragen. Immerhin war er es, wenn auch gänzlich unbeabsichtigt der „schuldige“ für ihre emotionale Veränderung. Ob man dies ein Reifungsgrad nennen konnte oder ob es die Bloße Veränderung eines Moments war, welchen sie durchlaufen hatte, letztlich hatte dieser Charakterzug schon immer in ihr gesteckt. Bis jetzt hatte sie dies nicht an die Oberfläche getragen, bis jetzt! Die verschiedensten Erfahrungen, Konflikte, Probleme, seelische Belastungen und was sie sonst noch überrannt hatten, brachten so manches zum Vorschein. Toji hatte eine andere Position in ihrem Leben eingenommen. Sie konnte nicht sagen, dass seine Art auf sie übergegangen war, aber gut möglich, dass ein Teil davon dennoch an ihr haften geblieben war. Für sie war in diesem Moment, als sie die Worte der Quartiermeisters mitbekommen hatte klar gewesen, dass sie sich durchsetzten, dass die sofort jede Gerüchte verbannen musste. Hätte sie dies nicht getan, hätte sie dem kein Einhalt geboten, dann hätte sie als Commander und somit als erster Offizier versagt. Sie würde es nicht dulden wenn auf der Pandora Gerede herrschte. Sie würde es nicht dulden ihren Stand untergraben zu lassen und wenn es sein musste, dann würde sie dafür sorgen, dass gewisse Schwätzer erhielt was sie verdienten. Die Pandora musste funktionieren, sie stand zu ihrem Vorgesetzten und würde immer zu ihm stehen auch dann, wenn sie seine Ansichten vielleicht auch nicht teilen würde. Die Befehlshierarchie durfte nicht durchbrochen werden. Der Kommandant war wichtig, er war das Hauptglied und sie als erster Offizier musste dafür Sorge tragen, dass sich daran auch nichts änderte. Toji war auf die Gerüchte nicht eingegangen und dies war ihrer Ansicht nach ein Fehler. Warum er dies nicht getan hatte konnte sie nicht sagen, aber da er nicht aktiv geworden war hatte sie es getan. Zudem ging es hier um sie und demnach war es das Beste gewesen sich selbst zu verteidigen.

Es war eine merkwürdige Situation, eine die spürbar war. Der Quartiermeister fühlte sich unwohl dies konnte sie deutlich fühlen. In diesem Punkt hatte sie sich Respekt verschafft und damit hatte sie ihre Position verändert. Weder der Quartiermeister noch sonst irgendwer würde noch einmal versuchen irgendeine Lästerung von sich zu geben. Ihr Blick blieb weiter eine Mischung aus Freundlichkeit und eisiger kühle. Ejros kam nicht dazu ihr zu antworten, da sich nun doch Toji einmischte. Seren ließ ihren Blick zu ihrem Vorgesetzten gleiten und nickte dann. Sie würde es dabei belassen. Sie vermutete ohnehin, dass sie nichts weiter an Bord der Pandora von diesen Gerüchten hören würde. Der Quartiermeister würden seine Worte nicht weitertragen. Serenety wartete und beobachtete der Kerl sich relativ schnell aus dem Staub machten. Erst dann wandte sie sich ihrem Vorgesetzten zu, welcher sie direkt ansah und dann wissen wollte, was sie mit ihm zu besprechen habe. Toji wählte die Du Form und Serenety veränderte leicht ihre Körperhaltung. Ihre militärische Haltung blieb bestehen dafür wurde ihr Blick ein wenig weicher.


„Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Zum einen weil ich einfach gegangen, bin zum anderen weil ich mir bewusst bin, dass ich somit für diese Gerüchte gesorgt habe. Mein Verhalten war nicht in Ordnung. Allerdings hatten sie Gründe und ich weiß, dass wenn ich die Feierlichkeit nicht verlassen hätte womöglich für noch mehr Gerüchte gesorgt hätte. Es gibt einige Dinge die mir auf der Seele lasten und die nun ausgesprochen werden müssen. Einmal weil die Wahrheit ans Licht kommen muss und zum anderen, weil ich sonst nicht weiter damit leben kann.“

Ihre Augen blickten noch immer in die seinen.

„Es gibt so viele Unbekannte, besonders auch für dich. Wenn ich weiter auf der Pandora bleiben will, meinen Dienst verrichten will, dann ist es notwendig einiges richtig zu stellen. Despayre, das Koma und letztlich Rendili haben mich verändert. Du weißt das es mir nicht einfach fällt über solcherlei zu sprechen. Dennoch muss ich mich bei dir entschuldigen, dafür das ich dir vor einer ganze Weile vorgeworfen habe, dass du deinen männlichen Stolz zu hoch wertest. Ich selbst bin in diesem Punkt nicht besser und es stand mir nicht zu, dir dies an den Kopf zu werfen. Zu diesem Zeitpunkt war ich wütend mehr als nur dies. Zorn, ob gerechtfertigt oder nicht, darf keine Entschuldigung sein.“

Sie ließ eine Pause einfließen um ihm ein wenig Zeit zum verarbeiten zu geben.

„Ich habe dich in meinem Verhalten oft verärgert, umgekehrt du auch mich. Ich erinner mich noch an so viele Gespräche oder an deren Ansätze. Als ich um die Versetzung bat hatte ich das Gefühl nicht auf die Musashi zu passen und damit auch nicht in deinen Offiziersstab. Mehr noch war ich der Ansicht, dass wir beruflich nicht harmonisieren würden. Dann kam die Entführung und die seelischen Qualen. Was ich dort erlebt habe und mir angetan wurde hat mich ein Stück weit zerstört. Ich betete innerlich darum ein Ende finden zu können oder aber und ich glaube dies hat mich am Leben gelassen zu hoffen, dass du nach mir suchen würdest. In dem Moment als ich dich und Takeshi kämpfen sah war es, als ob mich ein Gefühl, eine Art von Vision übermannte.“

Sie holte kurz Luft.

„Einiges verändert sich. Ich kann mich noch an meine letzten Worte erinnern die ich dir sagte ehe ich in Ohnmacht viel. Als ich aus dem Koma erwachte kämpfte ich noch immer mit dem, was auf Despayre geschehen war. Dr. Tau hatte Recht als sie versucht zu verhindern mich in den Dienst zurück zu lassen. Ihr war klar, dass ich psychisch nicht soweit war. Meine Ansicht war dies nicht, besonders nicht, weil meine Tätigkeit mir half zu verdrängen. Ich stürzte mich in die Arbeit um mit dem klar zu kommen was mich angriff. Etwas was leider nicht geholfen hat. Dies habe ich allerdings erst jetzt erkannt. Und dann..“, sie schüttelte den Kopf.

„Rendili hat mir aufgezeigt was für ein Idiot ich bin, was für eine Närrin. Als ich dir auf Despayre das Leben rettete tat ich dies, weil ich dich nicht verlieren wollte. Hierbei geht es nicht darum das du mein Vorgesetzter bist und ich es auch als Pflicht ansah dein Leben zu schützen. Nein die Wahrheit ist wohl, dass ich dich liebe. Diese Erkenntnis allerdings wurde mir erst auf Rendili klar als ich dich mit dieser blondinne sah. Ich hätte es niemals für möglich gehalten das ich eifersüchtig werden könnte. Dieses Wort ist mir zwar vertraut, ich kenne es aber ich habe so etwas noch nie empfunden. Ich erinner mich noch als du mir damals sagtest, dass du mich liebst, dass ich dein Zwillingsstern sei. Ich habe dich als Lügner abgestempelt und dir eine gescheuert. Dies tut mir heute leid. Ich weiß das ich Angst vor meinen eigenen Gefühlen hatte, Angst davor sie mir selbst einzugestehen. Ich bin nicht so erzogen worden wie es für Frauen wohl üblich ist.“

Sie seufzte kurz auf.

„Ich liebe dich Toji, dies weiß ich nun und ich werde dies immer tun. Du bist zum Mittelpunkt meines Lebens geworden. Du bist mehr als nur der Zwillingsstern du bist mein Seelenverwandter. Der Teil der mich vorständig macht wo ich bisher nur ein halber Mensch war. Ich hätte diese Blondinne am liebsten getötet und sie war der Grund warum ich ging. Wäre ich geblieben hätte ich nicht sagen können wie ich mich verhalten hätte.“

Seren trat näher an ihn heran und blieb dann vor ihm stehen. Ihr Blick hatte sich völlig verändert, ihre Augen waren weicher und diesmal – zum aller ersten Mal überhaupt – offenbarten sie nun endlich ihre Gefühle. Sein Name klang so wundervoll, als er ihr über die Lippen kam. Bisher hatte sie ihn niemals ausgesprochen, jedenfalls ihm gegenüber nicht.

„Wahrscheinlich wird dich dies alles überraschen, aber ich musste es sagen. Hätte ich es nicht getan, hätte ich es weiter totgeschwiegen, ich hätte mein eigenes Leben zerstört. Der Rest meiner Seele wäre zusammen mit den Resten meines gebrochenen Herzens verloren gegangen.“

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[ Rendili – Mesosphäre – Shuttle 438-GY der Lambda-Klasse – Passagierraum ] Sharin, Darth Keebo

Keebo verachtete all jene, die aus falschem Respekt auf die Knie sackten und selbst bereit waren, den Boden zu lecken, nur um in der Gunst eines anderen aufzusteigen. Wie oft hatte er Anwärter gesehen, die sich selbst gedemütigt hatten, nur um einen Meister für sich zu gewinnen. Viel mehr aber verachtete er all jene, die Gefallen an diesen Spielchen finden konnten. Die sich daran labten, wenn sie jemanden gefunden hatten, der schwächer war, als sie. Erbärmliche Feiglinge waren sie. Sharin schien anders. Er strahlte etwas aus, dass weder wie Überheblichkeit, noch wie Arroganz wirkte. Aber was scherte das den Sith? Es galt nur diese Mission zu bestehen und es lag nicht an ihm den Imperialen zu begutachten. Bald würde dieses elendige Spiel ein Ende haben. Wenn das Imperium sich schmutzig machte, indem es im Blut der eigenen Anhänger badete. Allegious hatte mit Erteilen dieser Mission alles verspielt und nur mehr dafür gesorgt, dass Keebo beschloss, dem Orden erneut, aber diesmal endgültig den Rücken zu kehren. Auch er hatte schon getötet, doch niemals hatte er seine Hand an die angelegt, die Unschuld in sich trugen. Nie würde er Massen unter sich vereinen, ihnen Frieden versprechen und sie opfern. Aber was war der Imperator mehr, als eine halbe Maschine, deren Schaltkreise vielleicht längst veraltet waren? Allegious war ein Narr und das Problem mit Narren war ihre unberechenbare Gefährlichkeit. Doch sobald Keebo hinter sich gebracht hatte, was er hinter sich bringen musste, würde er das Narrenschiff verlassen. Bastion war ein einziges Irrenhaus. Der Orden war voll von verlorenen Seelen. Voll von Lügen und falschen Idealen. Und Allegious wurde nicht müde, den Sinn der anderen weiter zu vernebeln.

Was Sharin betraf, so wirkte er mindestens so abgelenkt, wie Keebo selbst. Dieser musste nicht einmal seine Machtfühler ausstrecken um zu erkennen, dass der Chiss offensichtlich an weitaus mehr dachte, als an das, was bevor stand. Ob es tatsächlich die Luft im Shuttle war, oder die Gedanken, die ihn zum Japsen brachte? Völlig belanglos. Der Chiss entschuldigte sich, was Darth Keebo stillschweigend hinnahm. Was auch, hätte er erwidern sollen? Dass er ihn, sofern er noch einmal falsch atmete, einen Grund dazu geben würde, noch schlechter zu atmen?

Bei seinem nächsten Satz aber hatte der Sith Mühe, seine Gesichtszüge nicht entgleisen zu lassen. Das Beste für das Imperium und seine Bevölkerung? Der arme Narr. Wusste er denn nicht, dass er Tod über einen Teil der eigenen Bevölkerung bringen würde? Für das Imperium? Für das Imperium des Imperators? Wie gerne hätte Keebo den Mann darauf aufmerksam gemacht, doch er hielt sich zurück.


„Die Republik will Frieden schließen, andernfalls hätte sie dem Vorschlag für die Verhandlungen nicht zugestimmt. Sie wird den Waffenstillstand nicht brechen, weil ihr zu viel daran liegt. Auch in ihren Reihen hat es viele Tote gegeben und weder die Republik, noch der Jedi-Orden wollen sich zu lange in Schuld baden. Schließlich passt ein ewig andauernder Krieg nicht in ihr verzerrtes Weltbild. Sie würden ihr Gesicht verlieren, wenn sie den Waffenstillstand brechen. Schließlich wäre dann nicht länger das Imperium der böse Feind, sondern sie selbst. Ein Friedensangebot, dass sie durch Nachlässigkeit zerstören? Würde sie ihn den Abgrund stürzen.“ Welch Ironie des Schicksals, dass Allegious etwas Ähnliches plante. „Wenn sie sich weigern, werden wir ihnen das Ganze mit Couruscant schmackhaft machen und spätestens dann werden sie zustimmen.“ Wenn nicht, dann scherte es ihn kein wenig. Seien Aufgabe war Vorverhandlungen zu führen. Alles andere lag nicht in seinen Händen und nicht in seinem Interesse. Weder war er vom Militär, noch Diplomat.

Das Shuttle erreichte indes die Landeplattform, auf der sich hoffentlich das Schiff Sharins befand


[ Rendili – vor der Valkyrie]• Keebo, Sharin


OP: Nicht das Gelbe vom Ei, aber bevor iche rst nächste Woche zum Posten komme:)
 
[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Lagerraum :||: Captain Toji Murata und Commander Serenety Akaji; außer Hörweite ein paar MES-6 Reparaturdroiden :]

Ein Liebesgeständnis? Für einen flüchtigen Augenblick vergaß Toji seine gewohnte Fassung, starrte Serenety ganz verblüfft an. Damit hatte der uniformierte Imperiale nicht gerechnet als sie nach ihrer Zurechtweisung um ein Vier-Augen-Gespräch gebeten hatte. Die Stille, die zwischen ihnen aufkam, breitete sich allmählich aus. Kurz und zudem äußerst unsicher blickte er in ihr Gesicht. Hier und da konnte er Zweifel in ihrer Miene sehen. Sie wartete auf eine Antwort von ihm beziehungsweise auf irgendeine Reaktion von seiner Seite. Doch in seinem Inneren herrschte Chaos, weil mit einem Mal unzählige Gefühle, die gänzlich unterschiedlich waren, um die Vorherrschaft kämpften. Trotz allem hatte die schwarzhaarige Bastionerin eine klare Antwort von ihm verdient! Das war er ihr schuldig.

Eifersucht, Zwillingsstern, Despayre. Tausende Dinge hatte sie – zum Teil vage – in ihrem Monolog angesprochen. Er hatte nicht einmal die Chance gehabt zwischenzeitlich zu antworten. Sie hatte wie ein Wasserfall geredet, ihr Herz um eine anscheinend äußerst schwere Last erleichtert und ihn dabei allein mit seinen Gedanken gelassen. Bisher hatte er sich vor allem auf das medizinische Gutachten gestützt, das man rasch erstellt hatte, nachdem Serenety nach ihrer skurrilen Rettung schwerverletzt auf die informierte Krankenstation der „Pandora“ gebracht hatte. Damals hatte man Stoffe in ihrem Blut gefunden, die einen Drogenmissbrauch vermutet ließen. Hatten sich die Ärzte in diesem Punkt geirrt? Toji hatte keine Ahnung. Somit wurde aus dem vormaligen Anspruch, eine klare Antwort zu geben, irgendeine Antwort zu geben.

Trotzdem fand der Captain auf Anhieb nicht die richtigen Worte. Noch immer war sein Bewusstsein hauptsächlich damit beschäftigt Gedanken und Gefühle zu ordnen. Höchstwahrscheinlich hatte er in der letzten Nacht mit einer anderen Frau (Celina Kez) geschlafen und nun gestand ihm eine andere ihre Liebe? Irgendwie fühlte er sich in seiner Körper gerade etwas unwohl. So einen Mann wie ihn hatte Serenety nicht verdient. Bedingt durch ihre Erziehung bestimmten romantische Vorstellungen ihr Liebesleben. Doch so etwas konnte Toji ihr nicht bieten. Da war er sich allmählich sicher. Ganz zögerlich kam Ordnung in sein Bewusstsein. Langsam fand der athletische Commenorer seine alte, gewohnte Selbstkontrolle wieder. Nicht mehr ganz so zögerlich wie noch vor wenigen Minuten sah der Imperiale ihr noch einmal in die Augen.

Unwillkürlich straffte er seine grün-graue Dienstuniform mit einem beiläufigen Griff, versuchte den ramponierten Anschein von Autorität wiederherzustellen, bevor er ziemlich unsicher sagte:
„Du hast mich mit deinem Geständnis völlig überrumpelt, Serenety.“ Irgendwie hatte er nun das Gefühl, dass noch mehr Probleme auf ihn einstürzten. „Ich brauche einfach etwas Zeit um mir über die Situation in ihrem gesamten Ausmaß klar zu werden...“

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Es gab so vieles was ihr durch den Sinn schwirrte, was auf ihrem Herzen lastete und dennoch hatte sie nicht alles ausgesprochen was es gab. Ihr war auch so klar, dass sie ihn mehr als nur überfahren hatte. Ohne jegliche Vorwarnung, ohne irgendeine Andeutung oder sonst etwas hatte sie ihm einfach ihre Gefühle offen gelegt. Etwas, was sie schon längst hätte tun sollen anstatt sich hinter einer Mauer zu verstecken. Sie hatte es jedoch nicht getan, hatte es vorgezogen sich und ihre Gefühle zu missbrauchen. Fehler die man gemacht hatte waren oft nicht zu korrigieren, doch konnte man aus ihnen lernen. Schlussendlich sollte dies bewirken sie niemals wieder zu begehen. Natürlich traf dies nicht auf jede Person zu, da viele aus ihren Fehlern trotz allem nicht lernten. Serenety hatte ihre Fehler erkannt, hatte sie sich selbst offengelegt, sie eingehend durchdacht und war dann zu einem Ergebnis gekommen. In diesem Punkt hatte sie ihren eingeengten Horizont überschritten, hatte jene Fehler überwunden um nun endlich freier zu sein. Es hätte nichts gebracht sich weiter zu belügen, zu leugnen um letztlich daran zugrunde zu gehen. Emotionen, Gefühle sie waren etwas starkes, etwas was man nicht einfach so töten konnte. Sie waren Lebewesen und sie besaßen so viele Facetten. Zu viel leugneten sie einfach. Freiheit bedeutete auch sich selbst zu befreien. Ehrlich zu sich selbst zu sein war das A und O im Leben. Sich selbst zu lieben und damit auch andere. Serenety hatte sich zu lange, viel zu lange dem Glauben hingegeben, dass sie nichts erschüttern würde. Sie hatte geglaubt, dass sie durch ihrer Erziehung mehr als nur Stärken erhalten hätte doch gleich wie eine Erziehung aussehen mochte, man blieb dennoch ein Mensch mit Gefühlen.

Sie hatte ihm gestanden was sie empfand, was sie bewegte und nun fühlte sie sich deutlich wohler in ihrer Haut. Die junge Frau rechnete nicht damit, dass ihre Hoffnungen bestätigt wurden. Einziger Sinn und Zweck ihres Geständnisses war es gewesen ihm die Wahrheit zu offenbaren und sich selbst endlich zu erleichtern. Es gab nur zwei Wege, entweder seine Gefühle hatten sich verändert oder aber sie waren geblieben. Sollten sich seine Gefühle verändert haben und dies war sehr gut möglich – immerhin hatte sie nicht dazu beigetragen ihn auch nur irgendwie aufzuweisen was die Wahrheit war – würde sie ihn nicht hassen können. Ihre Gefühle gingen zu tief, waren zu ausgeprägt um ihn jemals hassen zu können. Ihr ganzes Sein hatte sich durch ihn verändert. Sie konnte seine Gefühle nicht lesen und sie wusste, dass wenn ihre Hoffnungen zerstört werden würden, wenn er ihre Gefühle nicht erwidern würde, sie die Pandora verlassen würde. Weder würde sie sich selbst quälen noch ihm seine Zukunft verbauen. Sie würde ihn nicht einengen und sie würde gewisslich nicht bleiben, denn wenn sie blieb würde sie es nicht verkraften können dabei zuzusehen wie er eine andere Frau für sich gewann. Nein, sie wusste nur zu gut das sie alles versuchen würde um dafür Sorge zu tragen das er keine andere fand. Sie würde jedes andere weibliche Wesen „zerstören“ wenn es sein musste und dies wäre egoistisch. Das Glück eines anderen durfte nicht zerstört werden nur weil man selbst aus Eifersucht etwas tat was nicht richtig war. Wenn die eigenen Gefühle nicht erwidert wurden, weil man selbst schuld daran war indem man den Mann denn man liebte zu oft vor den Kopf gestoßen hatte, dann musste man mit der Enttäuschung leben. Jedes andere Verhalten wäre gänzlich falsch. Sie wollte nicht mit einer Schuld leben die sie niemals wieder würde gutmachen können. Es gab immer einen Weg, eine Lösung die man für sich selbst fand. Gleich welche Fehler Toji hatte und einen Teil von ihnen kannte sie, so wusste sie dennoch das ihre Gefühle sich nicht verändern würden. Konnte man einen Mann so sehr lieben? Diese Frage hatte sie selbst lange Zeit nicht für sich beantworten können. Nun allerdings konnte sie es und sie wusste, dass sie alles tun würde. Alles, um ihn nicht zu verlieren wenn seine Gefühle für sie sich nicht verändert haben sollten. Auf Despayre hatte sie sich für ihn geopfert und dies würde sie jederzeit wieder tun. Liebe bedeutete mit den Fehlern eines Menschen leben zu können, sie zu akzeptieren jedenfalls ein Stück weit. Erst dann war es Liebe. Alles andere war bloße Verliebtheit und würde nichts bringen.

Wie gern hätte sie gewusst was in diesem Moment durch seinen Kopf ging, was ihn bewegte und was er empfand. Sein Gesicht offenbarte ganz deutlich seine Überraschung. Er hatte wohl mit allem gerechnet nur damit nicht. Sie selbst hätte es wohl auch nicht getan, besonders nicht bei allem was bisher geschehen war. Wie sehr hatte sie ihn doch verteufelt, verurteilt und ihn gehasst für all das wofür er stand und was er tat. Sie beide unterschieden sich in so vielen Punkten und ergänzten sich dennoch. Daichi‘s Worte kehrten in ihr Bewusstsein zurück. Er hatte dies als erster erkannt und sie hatte ihm nicht geglaubt, hatte ihm nicht glauben wollen. Die Wahrheit konnte man jedoch nicht leugnen. Die Wahrheit war allumfassend und sie suchte sich ihren Weg. Irgendwann kam sie an die Oberfläche. Gleich wie sehr sie sich wünschte ihm schon viel früher die Wahrheit gesagt zu haben, so war andererseits jener Zeitpunkt jetzt vielleicht auch richtig. Vielleicht sollte ihm dies etwas vor Augen führen auch wenn sie nicht sagen konnte was es sein könnte.

Das Chaos ihres inneren, das Chaos ihrer eigenen Gefühle legte sich. Der Druck verschwand und mit ihm die Belastung, welche sie sich selbst auferlegt hatte. Sie, die Psychologin, hatte erkennen müssen welch eine Närrin sie gewesen war wenn es um sich selbst ging. Die Ironie dabei war, dass andere sie erst darauf hatten bringen müssen. Was sagte dies über sie selbst aus? Innerlich musste sie den Kopf schütteln. Stolz war etwas gefährliches! Jedenfalls dann, wenn er mehr als nur unangebracht war. Sie alle besaßen diesen Stolz die einen mehr und die anderen weniger. Sie alle begingen Fehler, mal größere und mal kleinere. Aus ihnen sollte man lernen denn dazu waren sie da. Doch wenn man nicht aus ihnen lernte würde man niemals reifen. Es gehört zum erwachsen werden und leider zeigte die Wahrheit oft genug, dass viele nur alt aber niemals erwachsen wurden.

Serenety sah ihren Vorgesetzen an. In seinen Gedanken versunken, vielleicht auch mit sich selbst kämpfend und die Wahrheit über sich selbst heraus zu finden, hatte sie ihn in eine Situation gebracht die fast schon einem Krieg ähnelte. Der Krieg mit sich selbst, dem eigenen Ich und dieser war der Größte Gegner welchen man haben konnte. Obwohl die Momentane Situation Unruhe in ihr hätte erzeugen müssen, so bleib sie dennoch ruhig. Natürlich hatte sie Angst, Angst vor dem was kommen könnte. Immerhin konnte ihre Liebe unerwidert bleiben. Serenety fühlte wie jede Faser ihres Körper zu prickeln begann um endlich irgendetwas zu hören. Ob Positiv oder Negativ war in dieser Sekunde nicht einmal wichtig. Sie wollte nur endlich irgendetwas hören, nicht länger im Ungewissen bleiben. Jene Ungewissheit war es, die weitaus schlimmer war als alles andere in diesem Universum.

Ihre Gedanken begannen zu rasen obwohl sie dies zu unterdrücken versuchte. So vieles ging ihr durch den Kopf. Vieles hätte sie im Nachhinein gerne anders gemacht und dennoch wusste sie, dass das was geschehen war nicht verändert werden konnte. Nicht alles jedenfalls. Serenety merkte gar nicht, dass sie unbewusst die Luft angehalten hatte. Erst als er endlich zu sprechen begann, ihr sagte, dass sie ihn mit seinem Geständnis völlig überrumpelt hatte und das er Zeit brauchte um ihm sich über die Situation in seiner gänzlichen Tragweite klar zu werden, entließ sie die Luft. Es mochte nicht die Antwort sein, die sie in den Tiefen ihres innersten erhofft hatte und dennoch konnte sie nicht mehr erwarten. Die Realität versteckte sich nicht in Wünschen, Hoffnungen oder anderen Gefühlen. Nein, die Realität war hart und oftmals auch erbarmungslos. Sie konnte nicht verlangen eine wirkliche Antwort zu erhalten, eine Antwort die ihr liefern würde was sie sich wünschte. Sie konnte nicht erwarten, dass nach allem was gelaufen war sich nichts bei ihm verändert hatte. Ebenso konnte sie nicht erwarten, dass er sie freudestrahlend in die Arme zog und ihr Kund tat, wie er sie liebte. Auch er hatte sich verändert und diese Veränderung konnte sie nicht beiseiteschieben. Gänzlich unbedeutend war es, dass seine Antwort ihr weh tat, ihr ins Herz schnitt auch wenn sie weder positiv noch negativ war. Er wollte Bedenkzeit und sie würde sie ihm geben. Die Angst, dass seine Antwort negativ ausfiel war trotz allem hoch. Sie konnte nicht in seine Gedanken sehen, konnte seine Gefühle nicht in allen Details einsehen und dies war vielleicht auch nur gut so. Natürlich konnte sie spekulieren, sich verrückt machen und dennoch würde ihr dies nichts bringen.


„Ich könnte von dir nicht verlangen hier und jetzt eine Antwort zu erhalten, nicht bei allem was geschehen ist.“

Sie schüttelte leicht den Kopf.

„Nimm dir die Zeit die du brauchst. Gleich wie deine Entscheidung letztlich ausfallen wird, ich werde sie akzeptieren.“

Sie würde jede Antwort akzeptieren, jede gleich ob sie ihr gefallen mochte oder nicht. Seine Unsichere Antwort war das Resultat seiner Überraschung und nichts weiter. Dies jedenfalls war ihre Erklärung dafür. Sie wollte nichts anderes dahinter sehen, wollte sich nichts ausmalen. Sie wollte nicht zu viel hoffen, sich nicht zu sehr in ihrem eigenen Wunsch verlieren um vielleicht enttäuscht zu werden. Trotz ihrer eignen Worte fühlte sie einen inneren Schmerz in sich, einen der nicht so einfach verschwinden würde.

„Ich wünschte ich hätte uns dieses Leid erspart indem ich schon viel früher ehrlich zu mir selbst gewesen wäre. Und dennoch bin ich froh, dass du mir geholfen hast mich zu verändern. Gleich wie oft wir uns gestritten, wie oft wir diskutiert haben und sich unsere Ansichten unterschieden, wir uns wahrscheinlich am liebsten an den Hals gegangen wären, ich bin dir für jeden dieser Momente dankbar.“

Ein kurzes Lächeln glitt über ihre Lippen und sie konnte nicht verhindern das eine gewisse Traurigkeit sich in ihre Augen legte. Hier und jetzt konnte sie nichts weiter ausrichten. Es war alles gesagt worden was gesagt werden musst, alles was sie bewegt hatte. Sie würde ihn jetzt allein lassen und damit allein mit seinen eigenen Gefühlen und Gedanken. Ein kurzes Lächeln glitt noch einmal über ihre Lippen, den Versuch unterdrückend ihre Finger auf seine Wange zu legen, seine warme weiche Haut zu fühlen. Wie sehr er ihr doch fehlte, obwohl sie ihm niemals näher gewesen war wie bei dem Kuss am See und jenem, als er ihr seine Liebe gestanden hatte. Niemals waren sie sich sonst näher gekommen und doch hatten diese beiden Küsse und ihre Handlung auf Despayre dafür gesorgt, dass sie sie sich nach ihm sehnte. Was ein Kuss nicht alles bewirken konnte! Serenety wünschte sich von ihm in den Arm genommen, von ihm geküsst zu werden und wusste dennoch, dass dies nicht geschehen würde. Jede einzelne Faser ihres Körpers verlangte danach und dies bewog sie zu gehen. Sie musste gehen! Zu sehr war sie versucht ihn an sich zu ziehen, ihn zu küssen und nicht mehr los zu lassen. Serenety wandte sich von ihm ab. Da es nicht mehr zu sagen gab und er ihr auch nicht mehr sagen konnte in diesem Augenblick, machte es keinen Sinn noch zu verweilen und so ließ sie ihn stehen.

Der erste Offizier der Pandora streifte durch den Lagerraum der Tür entgegen. Ihre Hand griff fast schon beiläufig nach dem Abzeichen an ihrer Uniform. Dem Rangabzeichen des Commanders. Sie löste die Nadel und entfernte dieses. Ihr Weg lag ihr klar vor Augen, so klar wie in den ganzen letzten Wochen nicht mehr.


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Rendili-System _ Rendili _ Militärbasis _ Eingang Hangar 11 // Private Nex Hunt, in der Nähe Sergeant Jorax Kevora & Squad, mehrere Soldaten (NPCs)​

Nex näherte sich dem Hangar 11 der Militärbasis, aus dem immer wieder ein unregelmäßiges und dumpfes Klopfen trat, das wie ein unregelmäßiger Bass die ungewöhnliche Musik untermalte. Diese ungewöhnliche Mischung ließ ihn etwas unruhig darüber nachdenken, aus welchen Personen sein erstes Squad wohl bestehen würde. Durch die exotische Musik und dem Umstand, dass der Aufenthalt in dieser Halle laut imperialem Gesetz nicht erlaubt war, wuchs in dem frisch entlassenen Private der Eindruck, dass die Soldaten es mit der Disziplin und mit Regeln im Allgemeinen nicht besonders ernst nahmen.

Der sich seinem Squad nähernde Private konnte seinen Einsatz kaum erwarten. Er wartete darauf das, was er während der Grundausbildung und auf der Sniper School gelehrt bekommen hatte, nun auch praktisch anzuwenden. Nex war imstande eins und eins zusammenzuzählen und verfolgte auch regelmäßig die imperialen Holonachrichten um auf dem neusten Stand zu bleiben und erwartete deswegen, dass er gegen unzivilisierte Soldaten ins Feld geschickt wurde. Dieser Haufen war zwar nicht die Neue Republik, aber dennoch brannte der Zielfernrohrschütze auf den Kampf. Er hatte keine Bedenken gegen diese Barbaren zu kämpfen und nahm die Angelegenheit auf die leichte Schulter.

Er entdeckte das vom Kampf gezeichnete Gesicht seines zukünftigen Sergeants in einer Gruppe von Soldaten, die alle versuchten durch das Werfen eines Balles in einen Korb Punkte zu erzielen. Zwar war das Gesicht Kevoras recht einprägsam, dennoch glich er es kurz mit einem Foto auf seinem Datapad ab, das er zugeschickt bekommen hatte.

Er ging zwischen den verstreuten Munitionskisten, auf denen Einzelteile von Waffen lagen, auf die sich sportlich betreibende Gruppe zu. Er war gespannt, wie es sein wird als Frischling mit einem Soldaten zu arbeiten, dessen Alter und Äußeres auf ein längeres Mitwirken in der Armee schlossen.


„Sergeant Jorax Kevora.“, begann er, um die Aufmerksamkeit seines Gegenübers von dem Spiel wegzulenken, „Mein Name ist Private Nex Hunt. Ich wurde aufgrund Unterbesetzung ihrem Squad als Zielfernrohrschütze zugeordnet.“

Rendili-System _ Rendili _ Militärbasis _ Eingang Hangar 11 // Sergeant Jorax Kevora & Squad, Private Nex Hunt, mehrere Soldaten (NPCs)​
 
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[: Rendili-System | Rendili | Militärbasis :||: Hangar 11 :||: Sergeant Jorax Kevora, Private Nex Hunt, Kevoras Squad :]

Vorsichtig fügte Kevora die soeben gereinigten Teile seines Blastergewehrs zusammen, schob zum Schluss eine frische Energiezelle hinein und sicherte die Waffe.
Einige seiner Männer spielten noch immer Huttball und hörten dabei die exotische Musik aus dem Outer Rim.
Der etwas intellektuellere Corporal Sledge war vertieft in ein Holobuch über firaxanische Haie, die auf der wasserbedeckten Welt Manaan zu finden waren und zu den gefährlichsten bekannten Fischwesen der Galaxis gezählt wurden.
Plötzlich betrat ein junger Mann, bepackt mit Seesack und sämtlicher anderer Ausrüstung, den Hangar.
Langsam schob Sledge sein Holobuch beiseite, um einen einschätzenden Anblick zu erhaschen.
Die übrigen Squadmitglieder ließen ihren Ball davonrollen und blickten die Gestalt ebenfalls neugierig an.
Noch bevor der junge Mann sich vorstellte, war den Männern klar, warum er dort war: Ihr Squad war aufgrund der Schlacht von Corellia unterbesetzt und er (wie der Rest des Regiments) sollte mit "Neuen" aufgestockt werden.
Das Problem war oftmals die Tatsache, dass die Veteranen des 134. erfahrene Soldaten und im Gegenzug neue Rekruten oftmals vollkommen unerfahren waren und keine oder völlig falsche Vorstellungen vom Leben im Militär und an der Front hatten.

Vorsichtig und den durchbohrenden Blicken der Soldaten trotzend, bestätigte der junge Mann Kevoras Identität mit einem kleinen Bild auf seinem Holodisplay und wagte sich einige weitere Schritte heran.
Rivens Blick fokussierte sich auf das Scharfschützengewehr, das der Neue mit sich trug.
Das Gewehr, mit dem Riven arbeitete, war bereits in vielen Schlachten verwendet worden und sah im Gegenzug auch entsprechend aus.
Die Waffe des neuen war, wie er selbst, frisch aus der Produktion und glänzte förmlich.
Kevora wusste nicht so recht, was er von dem Mann halten sollte, denn das Regiment würde in Kürze sehr wahrscheinlich auf Rendili V in den Einsatz geschickt werden und eine Situation, in der seine Männer sich stets um einen Anfänger kümmern müssten, würde Einigen sicher das Leben kosten.

„Sergeant Jorax Kevora.“, grüßte der junge Mann seinen neuen Vorgesetzten, „Mein Name ist Private Nex Hunt. Ich wurde aufgrund Unterbesetzung Ihrem Squad als Zielfernrohrschütze zugeordnet.“.
Ganz offensichtlich konnten einige Anwesende sich ein Lachen nicht verkneifen.
"Zielfernrohrschütze?", zitierte Riven laut lachend den Private, "Ich glaub, du bist im falschen Zug gelandet, Kleiner! Siehst du meine Charlene hier?", er hob sein eigenes Scharfschützengewehr an und zeigte es ihm, "Die ersetzt in diesem Squad - in dieser ganzen Kompanie - keiner.".
Kevora wies den hitzköpfigen Scharfschützen mit einem flotten Handsignal zurecht.
Er wusste nur zu gut, wie es war, als Neuer in seinem Zug nicht anerkannt zu werden.
Hunt schien jedoch noch völlig grün hinter den Ohren zu sein und die Tatsache, dass er gerade ein Private war, verbesserte seinen Zustand in keinster Weise.
Und obwohl die Männer Nex Hunt auf den ersten Blick nicht zu respektieren schienen, machten sich Veteranen in einer derartigen Situation doch eher Sorgen um Neuankömmlinge.

"Private Hunt", grüßte Kevora den Neuen mit einem respektvollen Nicken, "Lance Corporal Riven wird Ihnen helfen, sich in unserer Baracke einzufinden und Sie ein wenig mit dem fortgeschrittenen Umgang mit Ihrer Waffe vertraut machen. Vergessen Sie am besten gleich den Müll, den man Ihnen auf Coruscant eingetrichtert hat. Sobald Sie Ihre Sachen in unserer Baracke abgelegt haben, werden Riven und Sie sich also in leichter Trainingsmontur für eine kleine Übung zum Schießstand begeben, verstanden?".
Kevora salutierte knapp und widmete sich wieder seinem eigenen Gewehr.

[: Rendili-System | Rendili | Militärbasis :||: Hangar 11 :||: Sergeant Jorax Kevora, Private Nex Hunt, Kevoras Squad :]
 
Rendili-System _ Rendili _ Militärbasis _ Eingang Hangar 11 // Sergeant Jorax Kevora & Squad, Private Nex Hunt, mehrere Soldaten (NPCs)


Nach seiner Vorstellung fingen bereits die ersten Mitglieder seines neuen Squads grundlos an zu lachen. Allen voran ein Mensch, der allem Anschein nach der Scharfschütze des Squads ist. Die Welle der Ablehnung, die ihm entgegen schwappte, spürte er auch ohne sein angeborenes Talent. Einige der Soldaten, die sich ebenfalls in der Nähe aufhielten, drehten sich aufgrund des Gelächters nach dem Squad um. Nachdem sich jedoch nichts offensichtlich Wichtiges ereignete, drehten sich die Soldaten desinteressiert um.

" 'Zielfernrohrschütze?' Ich glaub, du bist im falschen Zug gelandet, Kleiner! Siehst du meine Charlene hier?“

Der Private warf einen kurzen Blick auf das malträtierte DC-15x Scharfschützengewehr. Er war mit seinem neuem DLT-20A Blastergewehr, einem der präzisestem Gewehren in der Galaxis, deutlich besser ausgestattet. Nex' Meinung nach könnten diese beiden Waffen mit ihren Unterschied auch sehr gut für die beiden verschiedenen Personen stehen. Der Eine, alt und malträtiert, der Andere, neu und effektiv.


„Die ersetzt in diesem Squad - in dieser ganzen Kompanie – keiner."

Kühl zog Nex einen Mundwinkel hoch. Zum Einen deswegen, weil der Lance Corporal seiner Waffe einen Namen gegeben hatte und zum Anderen, weil mit dieser Waffe sicherlich kein ordentliches Zielen mehr möglich ist.

„Ich wäre überrascht, wenn mit diesem Lauf ein Treffer auf einer Distanz von drei Metern möglich ist.“, stellte er ohne äußere emotionale Regungen fest.

Die Konversation wurde jedoch schnell von dem Sergeant beendet. Der Halb-Umbaran konzentrierte sich auf sein Gegenüber und nahm keine vollständige Ablehnung, wie bei dem Scharfschützen, war. Wenn er tiefer in die Gedanken seines Gegenübers eindrang nahm er beinahe einen Anflug von Respekt und Sorge war. Um jedoch genauer die Gefühle seines Gegenübers wahrzunehmen war sein Talent nicht ausgeprägt genug. Seine Mutter war sogar imstande die Gedanken anderer Lebewesen zu manipulieren, was Nex jedoch nicht im Ansatz beherrschte.

Kevora stellte ihm den unfreundlichen Lance Corporal vor, da dieser für diesen Akt der Höflichkeit anscheinend nicht genug Anstand besaß. Er wies ihn an, von dem abweisenden Menschen zu seiner Kabine geführt zu werden und anschließend sollte er sich am Schießstand mit seiner Waffe begeben. Zudem empfahl ihm der Vorgesetzte 'am besten gleich den Müll, der ihm eingetrichtert worden war' zu vergessen. Dieser Empfehlung würde er jedoch nicht nachkommen und Nex vermutete, dass Kevora sich vielmehr als ein erfahrener Veteran darstellen wollte, als dass er die Ausbildung wirklich für sinnfrei erahctete. Auch er hatte einmal am Anfang stehen müssen. Falls die Grundausbildung und die Weiterbildungen nicht nötig gewesen wären, dann hätten sie sicherlich nicht im imperialen Plan gestanden.


„Verstanden, Sir“, bestätigte der Neuankömmling knapp, salutierte und folgte dann dem unsympathischen Mann aus der Halle hinaus.

Rendili-System _ Rendili _ Militärbasis _ Ausgang Hangar 11 // Lance Corporal Riven, Private Nex Hunt, in der Nähe Sergeant Jorax Kevora & Squad, mehrere Soldaten (NPCs)​
 
[ Rendili – Mesosphäre – Shuttle 438-GY der Lambda-Klasse – Passagierraum ] Sharin, Darth Keebo

Sharin straffte sich. Der Sith neben ihm gab schon wieder eine Antwort, doch immer noch war es recht schwierig für ihn, die Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten. Es kam ihm so vor, als würde der Kragen der Uniform ihm den Atem wegschnüren, symbolisch für all die unbewältigten Dinge in seinen Leben stehend, die er nicht verarbeitet hatte und ihn immer so oft zu schaffen machten. Innerlich hasste er sich auch selber für seine Schwäche. Konnte sein Verstand nicht einfach die völlige Kontrolle über seinen Körper beanspruchen und alle Regungen verhindern oder einschränken? Mussten Erinnerungen ihn immer so stark beschäftigen, ihn fast in die Knie zwingen? Es war ihm ein Graus. All die Gefühle, die immer auf ihn hereinbrachen, wenn er für einen kurzen Augenblick nicht die nötige Kraft aufbrachte, um sie hinunterzuschlucken, zurück in die Versenkung, zurück in den Tartaros, aus dem sie kamen. Er wollte perfekt sein, wollte seine Pflicht erledigen, wollte die Erwartungen, die in ihn gesteckt wurden und die er in sich steckte, erfüllen. Warum konnte er einfach nicht perfekt sein?

Der Machtbegabte neben ihm wirkte wie eh und je vollkommen unberührt und beherrscht, als würde er über den Dingen schweben. Als wäre er perfekt. Seine Antwort bestand erst einmal darin, die Neue Republik herabzuwürdigen und ihr die Schwäche zu bescheinigen, die jeder Demokratie innewohnte: Die Pflicht, human und ihren Prinzipien getreu zu handeln. Während das Imperium in Notsituationen freie Hand besaß, auch mal Dinge zu tun, die nicht unbedingt den normalen Moralvorstellungen entsprachen, musste die Neue Republik möglichst den Frieden und die Gerechtigkeit hüten. Zumindest die anscheinende Gerechtigkeit und den fadenscheinigen Frieden, wie der blauhäutige Chiss empfand. Ein Zeichen der Schwäche, wenn man immer dem Volk gefallen musste, ohne irgendwelche langfristigen Entscheidungen treffen zu können, die am Anfang vielleicht wie ein Fehlschlag aussahen, dann sich jedoch zu einem vollen Erfolg ausweiten ließen!

Daraufhin führte Darth Keebo aus, dass die Rebellen, der Feind, der doch nur hinter das Licht geführt werden sollte, Coruscant, die Königin des Cores, die inoffizielle Hauptstadt der Galaxis und noch dazu ein wirklich wichtiges Wirtschaftszentrum, als Friedensangebot überreicht bekommen sollten. Coruscant! Der rotäugige Captain hätte gedacht, dass einige unbedeutende Grenzregionen abgetreten werden würden, die entbehrlich wären, dem Rebell aber immer doch das Gefühl geben würden, einen riesigen Erfolg errungen zu haben. Doch dem war anscheinend nicht so. Nun gut, die Rebellion war zwar illegitim und verräterisch, doch hatte sie bestimmt auch einige Führungskräfte, die klar im Kopf waren. Da genügten einige unbedeutende Welten wirklich nicht, da musste auch schon eine wichtige Welt dran glauben und in das Chaos gestürzt werden, um den Rest des Imperiums zu erhalten. Doch musste es ausgerechnet Coruscant sein? Sharin mochte diesen Stadtplaneten, auf dem es Feiern, Vergnügungsorte und Luxus im Überfluss gab. Dort konnte er wenigstens für einige Momente, für einige Stunden, für einen Abend denken, dass er perfekt wäre und nicht von bösen Erinnerungen an eine schönere Vergangenheit getrieben wurde. Und diesen Prestigeverlust, der mit der Herausgabe von Coruscant einherging, wettzumachen, war äußerst schwer.

„Nun, was versucht Seine Majestät damit zu bezwecken? Coruscant abzutreten ist wirklich sehr entgegenkommend. Aber wenn Ihr sagt, dass er einen höheren Plan besitzt, werde ich mich selbstverständlich beugen.“

Sehr ungern, hätte er gerne noch hinzugefügt. Nichts hasste er mehr, als im Dunkeln gelassen zu werden und über Fakten nicht Bescheid zu wissen. Doch musste er diesen Umstand nun erst einmal akzeptieren. Zumal das Shuttle schon an den Werftanlagen angekommen war, sodass das ungleiche Paar dieses verlassen konnte, um endlich ihren Auftrag auszuführen. Schon wieder musste der schlank gebaute Humanoid die Werftanlagen durchschreiten, wie er es diesen Morgen und schon den gestrigen Abend getan hatte. Die Macht und die Imposanz der Kriegsschiffe zu beiden Seiten des Ganges waren beeindruckend, jedoch nicht mehr so umwerfend für Sharin. Der Anblick nutzte sich mit der Zeit ab. Nur um ein Gesprächsthema zu haben und nicht die ganze Zeit schweigend neben dem unheimlichen Menschen einherzugehen, fragte er:

„Ihr müsst Seiner Majestät allerdings sehr nahe stehen, wenn dieser Euch mit so einer gewichtigen Aufgabe betraut...?“

Er beendete seinen Satz nicht wirklich und ließ ihn wie eine Frage in der Luft stehen. Wenn er schon nichts über die Pläne des Imperators erfahren konnte, wollte er wenigstens über dessen Auswahl an wichtigen Verhandlungsteilnehmern Bescheid wissen. Zudem erfuhr der neugierige Chiss dadurch etwas mehr über den Sith, der so geheimnisvoll daherkam.

Schließlich erreichten sie sein Schiff und betraten es über den Gangway. Sofort stand dort ein Unteroffizier des Schiffes bereit, um sie in Empfang zu nehmen, wie es der Captain angeordnet hatte. Nun wollte er den Machtbegabten kurz loswerden, um alle wichtigen Anordnungen auf der Brücke zu klären, bevor dieser auch dorthin kam. Während der Schlacht um Corellia hatte er schlechte Erfahrung gesammelt, wenn es um andere ranggleiche oder ranghöhere Offiziere auf der Brücke ging. Vielleicht war Darth Keebo auch ein Mensch, der sich gerne in Dinge einmischte, die ihn eigentlich nichts angehen sollten. So hatte der blauhäutige Offizier die Gelegenheit, einige Worte an seine Mannschaft zu richten, bevor dazwischen gefuscht wurde.

„Lord Keebo, dieser Mann wird sie erst einmal zu Eurem Quartier begleiten. Ich dachte mir, dass Ihr es am besten zuerst aufsucht, bevor Ihr zu mir auf die Brücke gelangt. In der Zwischenzeit bereite ich alles auf die Abreise vor.“

Hier auf dem Schiff hatte er genügend Autorität, um dem Sith so etwas zu sagen. Wenn dieser schnell beleidigt wäre, könnte er die Worte des Chiss als Befehl werten und ihn umgehend bestrafen, doch schien es nicht der Fall zu sein, da er sich dem Unteroffizier anschloss und in Richtung seines Quartiers, das extra für hohe Gäste wie ihn bereitstand, davon ging. Sharin stöhnte einmal laut auf und machte sich dann auf den schnellsten Weg zur Brücke. Er sollte diesen Befehl so schnell wie möglich erledigen, damit er schnell von dem Machtbegabten loskam.

~​

Nachdem sich die Schotttore öffneten, begann er auch sogleich mit einer Befehlskette, die es bisher seit der Flucht von Corellia nicht mehr gegeben hatte.

„Guten Morgen, meine Herren und Damen. Mannschaft sofort auf Gefechtsbereitschaft stellen, wir brechen so früh wie möglich auf. Es wird in zwei Wachen gearbeitet. Wie sind die Reparaturarbeiten vorangekommen?“

Etwas verblüfft fasste sich der XO des Schiffes, Torati, und antwortete.

„Die Reparaturen sind vollständig ausgeführt, Sir. Wie Sie befohlen haben, wurden zusätzliche Materialien und Reparaturmannschaften angefordert, die auch gewährt wurden, weshalb die Arbeit deutlich schneller durchgeführt werden konnte. Wir sind also wieder vollkommen einsatzbereit.“

Das waren gute Nachrichten. Sharin war zwar auch nicht von etwas anderes ausgegangen, doch war es immer wieder gut, seine eigenen Einschätzungen bestätigen zu lassen. So konnte die Verhandlungsreise also losgehen.

Kommunikation, benachrichtigen Sie die Werftleitung, dass wir das Dock verlassen werden. Alle Reparaturmannschaften oder sonstiges Personal, was nicht zu diesem Schiff gehört, sollen dieses bitte unverzüglich verlassen. Benachrichtigen Sie zudem die Besatzung über den Aufbruch.“

Zora Oriana warf ihm einen schwer zu deutenden Blick zu, der etwas länger dauerte, als das unbedingt der Fall hätte sein müssen. War sie immer noch enttäuscht, dass aus ihrem Rendezvous im Kommandantenquartier nichts geworden war? Sie warf etwas kokett die Haare zurück und widmete sich wieder ihrer Konsole. Sollte sie doch beleidigt sein, es gab genug andere weibliche Geschöpfe in dieser Galaxis und womöglich würde sie irgendwann wieder zurückgekrochen kommen und von ihrem Vorgesetzten endlich das einfordern, was er ihr auch gerne geben wollte.

Navigation, berechnen Sie den Kurs zu den gegebenen Koordinaten. Es ist wirklich wichtig, dass wir diese exakt einhalten!“

Zu seinen Navigationsoffizier hatte er vollstes Vertrauen, doch schadete ein kleiner zusätzlicher Ansporn nie. Zufrieden bemerkte der Captain, wie rege Betriebsamkeit auf der Brücke aufkam. So konnte es wieder schnell losgehen. Nachdem schließlich das Signal gegeben wurde, dass alle unautorisierten Personen das Schiff verlassen hatten und die Werftleitung das Ablegen gebilligt hatte, koppelte sich die „Valkyrie“ von den Reparaturdocks los.

Navigation, nehmen Sie nun Kurs auf die Koordinaten und treten Sie in den Hyperraum ein, wenn wir uns außerhalb der Anziehungskraft des Planeten und der Werften befinden.“

Noch einmal schaute er auf Rendili zurück, diesen grün-blauen Ball, der schon etwas weiter entfernt schien und dennoch gewaltige Ausmaße einnahm. Doch Sharin verband nichts mit diesen Planeten oder mit diesem System. Er spürte nicht den Hauch des Abschiedsnehmens, den er über Corellia oder über Coruscant gespürt hatte, als er dort in den Hyperraum gesprungen war. Beide hatten ihm etwas bedeutet, dort hatte er gelitten und sich gefreut, Verlust und Sieg, doch hier war er nur zum Aufenthalt gewesen, ohne wirkliche Bindung. Geoffrey Rush begann den Countdown herunterzuzählen. Es konnte also losgehen. Mit mildem Interesse spürte der Chiss den Ruck, der durch die enorme Geschwindigkeitserhöhung durch das gesamte Schiff ging, und sah den Sternen zu, die sich wieder einmal zu Streifen verzogen. So konnte er wieder eine Etappe seines Lebens zurücklassen.

[ Hyperraum – auf dem Weg zum Verhandlungstreffpunkt – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Brückenbesatzung


OP: Ich hoffe, das geht in Ordnung so. Mit den nächsten Posts können wir dann schon im Leeren Raum eintreffen. Wollen die Rebellen doch nicht ewig warten lassen ;)
 
[[Rendili-System –- Rendili V –- Irgendwo in der Wüste -- Jake Ferell, Jessh Mowas und Imperiale Infanterieeinheiten (NPCs)]]


Es war heiß, verdammt heiß, doch um genau zu sein, war dieser Mond unerträglich heiß! Wäre Jessh nicht im Dienst, hätte sie sich wahrscheinlich bei dieser Hitze den nächst besten Pool gesucht um hineinzuspringen und sich abzukühlen, oder sie hätte sich zumindest einen Teil ihrer Kleidung entledigt, doch in Anwesenheit der Imperialen Soldaten und unter solchen Umständen, schienen beide Optionen wegzufallen.

Immerhin hatte die kleine Truppe unter den Operatives Jake Ferell und Jessh Mowas den Auftrag ein Nest voller Piraten auszuräuchern und da würde es doch mehr als skurril daherkommen, wenn sich einer der Geheimdienstler auszieht und sich unter der Sonne von Rendilli V sonnt.

Nachdem sich einige der imperialen Soldaten als unfähig für lange Märsche unter extremen Umständen herausgestellt hatten, erreichte der kleine Trupp den Außenposten der Piraten, jedenfalls waren sie kurz davor.

Auch wenn Jake der Meinung war, das die Piraten den imperialen Trupp schon längst entdeckt hatten, trotz allendem wollte Jessh den Felsen welcher kurz vor ihnen war erklimmen um von dort einen besseren Blick auf das Lager zu haben. Die Piraten waren nicht klug, jedenfalls nicht klug genug um überall Wachposten aufzustellen und so konnten sie die Imperialen unmöglich schon entdeckt haben und hätten sie doch, wären ihnen schon lange die Blasterschüsse um die Ohren geflogen.

Während Operative Ferell den Truppen also noch Befehle gab und sich um den umgekippten Soldaten kümmerte, nahm Jessh ihr TD 2.3 Elektrofernglas und schlich sich zu den Felsen vor. Nach einer kleinen Kletteraktion konnte sie sich so positionieren das sie von den Piraten aus nicht erspäht werden, doch selbst das Lager sehen konnte.

Es war nur ein kleiner Vorposten mit ungefähr 15 improvisierten Zelten welche Ringsum eine Feuerstelle angeordnet waren. Die Operative versuchte herauszufinden wie viele Piraten anwesend war, doch war es schwer, denn so dumm wie sie waren trugen sie Kleidung die sie nur schwer von ihrer Umgebung abhob. Trotz aller Schwierigkeiten konnte Jessh zwischen 45 und 50 Piraten aufzählen, mehr als ihr eigener Trupp also. Doch das sollte keine Schwierigkeit für einen Imperialen darstellen.

Nachdem sie das Lager für den ersten Moment ausgespäht hatte und ihrem Rücken die Imperialen sah, welche sich zum weiter marschieren fertig machten, rutschte Jessh den Felsen vorsichtig runter und schlich schneller als sonst zurück zu ihrem Kollegen.

"15 leichte Gebäude, circa 45 bis 50 feindliche Objekte."

informierte Jessh ihren Operative Kollegen und Captain Winters, welcher sich ebenfalls da zugesellt hatte.

"Das werden meine Männer schon schaffen, Ma'am."

erwiderte Winters trocken und zückte seinen Blaster.

Nun ging es also los, der gesamte Trupp bestehend aus ungefähr 40 Imperialen schlich sich mehr oder weniger unauffällig und geduckt an das Lager der Piraten heran. Kurz davor gaben jeweils Jessh und Jake dem Team den Befehl sich aufzusplitten, der eine Teil sollte das Lager von Osten umgehen und der andere auf der Westseite.
Jessh, welche zusammen mit Winters die Westseite des Lagers erobern sollte, hatte eine flaues Gefühl im Magen, als sie ihre Model 22T4 Blasterpistole aus dem Holster zog, es war zwar nicht wirklich sinnvoll in dieser Situation, doch der von selbst modifizierte Blaster besaß einen Schalldämpfer.

Schon als sie um das erste Zelt her umgingen trafen sie auf die ersten Piraten, Jessh versicherte sich mit dem implantierten Comlink, das Jake ebenfalls in Position war, als sie von ihm das "ok" bekam, gab Jessh den Befehl das der Trupp zuschlagen konnte.
Nicht weniger als eine Sekunde brauchten die Soldaten um ihre Waffen noch einmal durchzuladen und das Feuer auf die Piraten zu eröffnen.
Auch dauerte es keine weitere Sekunde ehe die beiden Piraten, welche hinter dem Zelt standen im Blasterfeuer ihr Leben ließen. Von der anderen Seite des Lagers hörte man Schüsse, auch Operative Ferell und sein Trupp hatte das Feuer auf die Kriminellen eröffnet.

"Ausschwärmen in beide Richtungen!"

gab Jessh ihrem Trupp den Befehl die Zelte von der einen und von der anderen Seite zu umgehen, sie folgte dem einen nochmal aufgespaltenen Trupp und Winters dem anderen.

Nachdem sie noch einige Piraten bekämpft hatten, konnte sie über Comfunk hören, das Winters kleine Mannschaft festgenagelt wurde, anscheinend sind sie an Piraten mit schweren Waffen geraten, doch Jessh hatte das Glück den schweren Piratentrupp flankieren zu können und so tat sie es auch um Winters aus seiner misslichen Lage zu befreien. Auf der anderen Seite des Lagers herrschte, bis auf einige Blasterschüsse Funkstille, Jake meldete sich nicht, dies könnte ein gutes aber auch ein schlechtes Zeichen sein.
Doch wenige Schüsse später bestätigte sich das gute Zeichen, Jake meldete das sein Trupp das Hauptzelt erreicht hatte, auch Jessh und Winters Truppe war nur noch einige Meter entfernt vom Hauptzelt.


[[Rendili-System –- Rendili V –- Irgendwo in der Wüste -- Vorposten der Piraten -- Jake Ferell, Jessh Mowas und Imperiale Infanterieeinheiten (NPCs)]]
 
[Rendili System -Orbit von Rendili - ESD Azmodan – Besprechungsraum] alleine

Nachdem die Nachrichtensperre aufgehoben war kümmerte sich Arcturus gleich um das naheliegenste Thema, ihren Konvoi den sie schützen mussten. Vlademir hatte gezeigt das er richtig reagiert hatte, das Schiff war bis auf einige kleine Beschädigungen komplett Einsatzbereit, die Navigation besaß die aktuellsten Daten und ihre Energievorräte wie auch die Munition waren vollständig. Sie konnten jederzeit losfliegen und den Transport beginnen, etwas was auch bald passieren würde. Doch vorher musste er noch ein Meeting einberufen zwischen ihm, Gordon und Carla. Aus diesem Grund hatte er sich in den Meetingraum zurück gezogen und das Gerät auf der Tischplatte aktiviert, damit er per Holo-Übertragung mit ihnen sprechen konnten. Das Gesicht von Gordon erschien zuerst links im Bild, der alte Lieutenant Commander wirkte etwas müde aber gefasst. Rechts von ihm erschien das Gesicht von Carla, somit waren sie vollzählig.

"Schön das sie die Trauerfeiern gut überstanden haben und zumindest ihre Kommunikationen reibungslos verlaufen. Wir alle wissen von dem Angriff auf die Orbitalen Verteidigungsanlagen und das die Schäden gravierend waren. Sind die Aurora und die Silver Bullet einsatzbereit? Wenn ja würde ich gerne den von ihnen ausgearbeiteten Plan sehen Lieutenant Commander Aaronson. Viel Zeit haben wir nicht mehr und ich würde diese Sache gerne reibungslos von Statten gehen lassen. Das bedeutet das alle wissen was sie tun sollte der Ernstfall eintreten, unsere Verluste gering sind und wir den Piraten zeigen das sie nicht das Recht haben Rendilis Versorgungslinien zu beeinträchtigen."

stellte er mit fester, eindrucksvoller Stimme klar und blickte zwischen beiden Anwesenden hin und her. Diese Versorgungslinien waren wichtig, sehr wichtig für alle Militärischen Bemühungen in diesem Supersektor und es durfte auch nicht sein, dass irgendwelche Arschkriecher der Hutten das große Imperium in Mitleidenschaft zogen.

[Rendili System -Orbit von Rendili - ESD Azmodan – Besprechungsraum] über Holo mit Gordon und Carla
 
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