Felucia

Seifos NPCs

Omnipotent
Felucia
_________________________


full
full


[ Infos zum Planeten: Felucia (engl.) | Felucia (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neutral ]

___________________________


Namhafte Lokalitäten

Kway Teow – Möglicherweise hatte sich ein Klan Dschungel-Felucianer schon vor etlichen Jahrtausenden auf der ursprünglichen Lichtung angesiedelt, um sesshaft zu werden. Unter Umständen streiften kaum wilde Bestien zu jener Zeit durch diese Gegend, was das Ansiedeln dieses Stammes begünstigte. Den Glanz, den Besucher der planetaren Hauptstadt in diesen Tagen bewundern können, brachten aber die sich ansiedelnden Gossam-Architekten. Deren Gebäude sind eher klein und bauchig. Manche haben zierliche Türmchen. Dadurch findet man selbst in dene einfachen Wohnvierteln keinerlei klotzige Gebäudekomplexe. Parkähnliche Grünanlagen, die zumeist wie Terrassen angelegt sind, schmücken zudem das Regierungsviertel und die Gegenden der wenigen Wohlhabenden.

Barans Schnellreisen
Nicht unweit vom zentralen Raumhafen befindet sich dieses kleine Beförderungsunternehmen in einem schlichten Bürogebäude. Es vermittelt nicht nur Reisen in den nahen Tion-Cluster oder andere benachbarte Sektoren, sondern man kann bei dieser Firma auch Frachter und kleinere Yachten zur eigenen Verwendung mieten.

Hospital der Helfenden Hände
Das bauchige Gebäude befindet sich im Herzen der Stadt. Dank der Kommerzgilde ist das Krankenhaus nicht nur mit der modernsten Technik ausgestattet und kann mehrere hundert Patienten zugleich behandeln, sondern mit den Jahren konnte es sich durch diese Unterstützung zu einer Koryphäe im Behandeln tropischer Krankheiten und durch Pilze verursachte Leiden mausern. Neben geräumigen Patientenzimmern, besten Operationssälen und einer hervorragenden Kantine, gehören zu dessen räumlicher Ausstattung auch mehrere Gebetsräume.

Militärstützpunkt
Dieses von den felucianischen Streitkräften genutzte Areal befindet sich sozusagen am Stadtrand von Kway Teow. Es besteht bloß aus ein paar schlichten Barracken, einem größeren Landefeld und mehreren Hangars. In der Regel brechen von diesem Ort die Soldaten auf, die in Fort Gy'rho stationiert werden.

Regierungsgebäude
Die Krone der gossam'schen Baukunst stellt dieses Gebäude dar. Jedoch dominiert es nicht nur seine schiere Größe das Regierungsviertel, sondern auch durch seine äußerst schmuckhafte Fassade. Filigrane Darstellungen von Blumen und Ranken schmücken die aus hellem Stein gefertigten Außenwände. Ein sehr farbenfrohes Mosaik ziert die Empfangshalle. Eine niedrige Decke ließ die Besucher nicht eingeschüchtert zurück, hieß sie viel mehr Willkommen. Ranghohe Gäste brachte die Regierung darüber hinaus in einem eigenen Gästetrakt unter.

Titus' Rast
Nicht unweit vom Raumhafen befindet sich diese einfache Kaschemme. Sie besteht bloß aus einem recht übersichtlichen Schankraum. Auf der Karte sind hauptsächlich Speisen und Getränke zu finden, die die lokale Bevölkerung kennt.

Zweigestelle der Kommerzgilde
Um ihren Einfluss und Reichtum offen zu zeigen, ließ dieses Unternehmerbündnis eines der größten Gebäude der Stadt errichten. Unzählige Büros und Konferenzräume befinden sich im Inneren. Den Gerüchten nach soll so mancher lukrativer Vetrag in diesen Räumlichkeiten seinen Ursprung haben.
Fort Gy'hro – Tief im Inneren des Pilz-Dschungels unterhält das felucianische Militär einen größeren Stützpunkt. Stets bemannte Wachtürme halten die Umgebung im Auge, während drei Meter hohe Elektrozäune kleinere Bestien, die den Wachposten durch die Lappen gehen, auf Abstand halten. Ein Landefeld, das selbst klobigste Transporter fassen kann, gehört ebenso zum Gelände. In der Regel ist die Garnison der Ausgangspunkt für längere Erkundungsgänge.

Barracken
In einer der geschützten Ecke des militärisch genutzten Areals befinden sich die Unterkünfte. Dabei sind die Mannschaftsdienstgrade und Unteroffiziere getrennt von den Offizieren und der gesamten Kommandantur untergebracht. Nicht unweit von den paar einstöckigen Gebäuden befinden sich zudem die Kantine und das Offizierskasino.

Exerzierplatz
Die größte Fläche innerhalb der Garnison - sieht man einmal vom Landefeld ab - nimmt dieser Platz ein. Regelmäßig nehmen die auf diesem Stützpunkt stationierten Soldaten hier Aufstellung. Bei hohem Besuch lässt die Kommandantur auch das leichte Kriegsgerät auffahren, um Eindruck zu schinden.

Lazarett
Mithilfe der Neuen Republik konnte die Garnison ihre Krankenversorgung innerhalb kürzester Zeit verbessern. In den Patientenzimmer können nun ausreichend Personen behandelt werden. Zudem konnte man das Personal um eine ausreichend große Anzahl an entsprechenden Droiden aufstocken.​

Tzeng-Puar
Diese vom hiesigen Ableger der Kommerzgilde betriebene Plantage befindet sich etwa eine Gleiterstunde von Kway Teow entfernt. Ein Großteil ihres Reichtums wird über diese Anlage generiert.

Vergessenes Tal
– Diese Senke befindet sich tief im Dschungel. Es liegt mehrere Stunde zu Fuß von Fort Gy'hro entfernt. Sowohl am Talrand als auch im Inneren ist ein sehr starker Pilzbewuchs zu finden. Des Weiteren wachsen dort eine Menge farbenfroher Farne. Mehrere Gebäuderuinen zeugen davon, dass die Senke vor unzähligen Generationen besiedelt war. Noch heute sollen in dieser Gegend wilde Dschungel-Felucianer in Klan-Stärke leben. Doch Beweise findet man kaum.

Tempelanlage der Großen Mutter
In der Talmitte befinden sich die Überreste einer alten, längst vergangenen Zivilisation. Eine von Efeuranken überwucherte Stufenpyramide, die an vielen Stellen schon eingefallen ist, ist dabei die größte Ruine an diesem Ort. Mehrere verschlungene Pfade, die mit dem bloßen Auge nur schwer zu erkennen sind, führen durch die stark verwilderte Senke zu den Ruinen. Die Erbauer der Pyramide legen darüber hinaus ein weit verzweigtes Netz aus Katakomben unter der Anlage an. In mehreren Räumen befinden sich riesige Opferschalen. Mächtige Felucianer bestattete man außerdem in mehreren Kammern in Sarkophagen. Bis zum Eindringen mehrerer Jedi und einem Trupp neurepublikanischer Soldaten war die Anlage zudem von giftigen Yerdua und einem wilden Stamm Dschungel-Felucianer bevölkert.

___________________________


Besonderheiten

Ein gewaltiger Dschungel aus riesigen Pilzen und bunten Farnen überwuchert den Planeten. Ein Großteil der Planetenoberfläche ist von diesem Dschungel bedeckt und gilt selbst in diesen Tagen noch als kaum erforscht. So manche Gegend gilt deshalb weiterhin als "blinde" Flecken. Obwohl die Felucianer seit unzähligen Generationen diese Welt bewohnen, leben in den wenigen Städten hauptsächlch Kolonisten - in überwiegender Zahl Gossams. Über die Städte gelangen immer wieder Pilze, die wie Drogen wirken, in die Galaxie.

___________________________


Söhne & Töchter

Tweearl Sequarakk | Jedi


Stand: Beitrag #226, 10.01.2021
Aiden Thiuro
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
- Felucia - Oberfläche - Kway Teow - Rii To, Pat Go und Major Onda -

Rii To und Pat Go, die auch „die Zwillinge“ genannt wurden, standen schweigend an der Andockstation der Magnetbahn und warteten auf die Rückkehr der Delegation. Viel Geld war ausgegeben worden, alles, was auch nur im Ansatz nach Schmutzwäsche hätte aussehen können, zu entfernen oder zu verbergen. Die beiden Gründer und Führer der „Commerce Guild Punitive Forces“ hatten eine extra Eskorte mit der Bahn geschickt und hier bereits eine kleine Aufstellung der Truppen vorbereitet:
Hundert Sicherheitsdroiden auf der einen Seite und auf der anderen Seite Elite-Soldaten der Gossams in schwarzen Rüstungen, aber mit farbigen Markierungen, die ihre Troop- und Squad-Zugehörigkeit zeigten, und bewaffnet mit leichten Reapeating Blastern von BlasTech Industries. Stramm und diszipliniert standen die synthetischen und biologischen Soldaten gegenüber und bildeten einen Korridor bis zu Schleusen-Tür, die zu den „Commerce Guild Headquaters“ führten.
Die beiden Gossams wurden allmählich unruhig, da die Bahn bereits beinahe fünfzehn Minuten Verspätung hatte. Entweder war der Delegation der Republik etwas aufgefallen, dass ihr nicht auffallen sollte, oder schlimmer: Zug oder Plantage waren von wilden Tieren, Pflanzen oder Widerständlern angegriffen worden.
Dieser Planet war außerhalb der Lager und der befriedeten und zivilisierten Lichtungen eine tödliche Dschungelhölle. Viele Felucianer hatten sich bereits der Commerce Guild angeschlossen und wurden dabei keines Wegs einfach nur als Arbeitssklaven ausgenutzt. Die meisten waren natürlich einfache Arbeiter, jedoch mit Rechten und mit Anspruch auf Schutz und Nahrung. Die Commerce Guild war ein Unternehmen, das an der Gewinn-Maximierung interessiert war, jedoch waren sie keine Monster, wie das Imperium. Arbeitssklaven waren Geschichte; jetzt gab es nur noch Zwangsarbeiter, die diesen Status sich selbst zuzuschreiben hatten, aufgrund von Verbrechen oder Verschuldung. Auf einem Planeten wie Felucia konnte man es sich nicht leisten die Verbrecher einfach gefangen zu halten und durchzufüttern, wenn sie genauso gut den Schaden, den sie angerichtet hatten, wieder einbringen konnten.
Es wurden zwar noch Sklaven gekauft von Piraten und umliegenden Systemen, jedoch erhielten diese einen Pass, kamen in die Bevölkerungs-Kartei und erhielten „Lohn“. Dieser war natürlich lächerlich gering, jedoch schien von außen, wenn man nicht gerade jede einzelne, dunkle Ecke beleuchtete, alles absolut legitim. Zur Verteidigung der Commerce Guild musste aber auch erwähnt werden, dass die Führung allgemein liberaler eingestellt war, als es so schien:
Sklaven blieben für fünf Jahre in diesem Zustand als Zwangsarbeiter, ehe sie offiziell Bürger mit allen dazugehörigen Rechten wurden. Ein Schicksal auf das zahllose andere Sklaven in der Galaxis neidisch wären. Die Zeit als Zwangsarbeiter für andere, die nicht als Sklaven gekauft worden waren, errechnete sich dementsprechend an den Schulden, die sie gemacht hatten, bzw. der Schwere der Verbrechen, die sie begangen hatten.
Als Arbeiter mit Rechten, war man natürlich auch nicht geknechtet wie im Imperium, denn es gab Aufstiegsmöglichkeiten, sodass bereits jetzt einige Felucianer Plantagen-, Labor- oder Minen-Lagern vorangestellt waren oder dort wichtige Posten innehielten. Felucianische Laboranten gab es zwar noch nicht, da das neue Bildungssystem nach beinahe sieben Jahren noch immer nicht völlig ausgereift war und auszubildende Felucianer die Lehren noch nicht abgeschlossen hatten. Natürlich gab es auch jetzt noch viel mehr Gossam-Studenten als felucianische.
Und obwohl die Commerce Guild den Einheimischen Schutz vor der eigenen, tödlichen Flora und Fauna und den Weg zu Zivilisation und Wohlstand bot, gab es noch immer unzählige Dörfer und Stämme, die in der Wildnis lebten und nichts mit dem Fortschritt zu tun haben wollten oder ihn sogar bekämpften. Sie behaupteten, die Gilde würde ihre Leute „von der Natur entfremden“ und griffen Konvois, Zugstrecken, Lager und Außenposten an, wenngleich sie in den seltensten Fällen schweren Schaden anrichteten. Gefährlich wurden sie nur, wenn ihnen Technik oder Waffen der Commerce Guild in die Hände fiel, aber ansonsten waren sie nur lästig.
Anders als die wilden Tiere und die Pflanzen dieses Planeten: Sarlaccs verschlangen ganze Erkundungsteams, Rancors und Acklays vernichteten Konvois, durchbrachen Sicherheitsanlagen und kosteten jeden Monat der Commerce Guild große Summen, sowie die Leben von Soldaten und Arbeitern.
Die Delegation hatte darauf bestanden die Magnetbahn zu nutzen, um zum Tzeng-Puar Lager zu gelangen, welches ungefähr fünftausend Felucianer, Gossams und Ithorianer beherbergte und als Plantage diente für Pflanzen, die zur Herstellung von Medizin und Betäubungsmitteln gebraucht wurden. Zwei VAATs besetzt mit Commandos, die mit schweren Waffen und Scharfschützengewehren ausgestattet worden waren, waren als Eskorte für die Bahn losgeschickt worden.


„Bringen Sie in Erfahrung, weshalb sich die Rückkehr der Delegation so verzögert!“, befahl Rii und schickte den cereanischen Major mit einer knappen Handbewegung fort.

„Nicht nötig...“, stoppte Pat direkt den Befehl ohne seinen Blick auf Rii oder den Major zu richten, als die beiden VAATs über das Lager hinwegflogen, und ehe der andere Gossam etwas erwidern konnte, öffnete sich das dicke Tor der Verteidigungsanlagen und die Magnetbahn fuhr in Kway Teow, das größte Lager und damit die „Hauptstadt“ Felucias, ein.

„Informieren sie Presidente Maan, dass die Delegation zurück ist.“, befahl der andere Vorsitzende der Bodentruppen der Commerce Guild und schickte den Major doch los.

Die Abgesandten der Neuen Republik waren insgesamt zehn Leute, aus denen vier hervorstachen und die übrigen Gehilfen oder nur schmückendes Beiwerk waren. Der Verhandlungsführer und Vertreter des Außenministeriums der Republik, Tro Brata, ein Aquala Aqualishaner; der Beauftragte zur Prüfung der Gleichstellung und Gleichberechtigung aller Lebensformen, Broschk Zirhja, ein untersetzter Bothaner mit dunkelgrauem Fell; der Beauftragte zur Prüfung der Einhaltung der von der Republik zusammengefassten Naturrechte eines jeden Lebewesens, Horek Gazi, ein riesenhafter und ungesund dünn wirkender Pau'aner; zuletzt die Wirtschaftsprüferin, Tine Zanub, eine kugelförmige Sullustanerin. Das waren die vier wichtigsten Leute der Gesandtschaft.

„Hatten Sie eine angenehme Fahrt?“, begrüßte Pat die aus der Magnetbahn Steigenden und vergewisserte sich mit einigen geschickten Handgriffen, dass seine „Uniform“ richtig saß.

Der äußere Eindruck war wichtig und hier wollten sie Stärke, Disziplin und Verlässlichkeit ausstrahlen. Die Commerce Guild war aufgeteilt in verschiedene Unterfirmen, um die Verwaltung und die Aufnahme weiterer Firmen zu erleichtern. Shi Maan, die die Neugründung der Gilde und die Vereinigung all der ansässigen und nötigen Unternehmen praktisch erst möglich gemacht hatte, hatte sich mit Unterstützung der übrigen Vorsitzenden zur Presidente aufgeschwungen und hielt die Commerce Guild zusammen. Felucia war das Zentrum der Commerce Guild und stand gemeinsam mit Vornax und Mossak unter völliger Kontrolle. Die Unterfirmen hatten dabei aber eine gewisse Souveränität beibehalten, was sich zum einen dadurch auszeichnete, dass jede einen „Abgeordneten“ im Gilden-Rat stellte, bei dem die Presidente den Vorsitz hatte, zum anderen dadurch, dass interne Strukturen und Ränge beibehalten wurden. Die einzigen Ausnahmen in dieser Hinsicht waren die Punitive Security Forces und die Defense Fleet, die Struktur und Bezeichnungen angewiesen bekamen, sowie Tion Traveling, die von keinem der ursprünglichen Gründer, sondern von Shi Maan selbst vertreten wurde.
Die Presidente und der Rat erwarteten die Delegation, die die aufgestellten Truppen mit gemischten Gefühlen betrachtete, bereits im Eingangsbereich und stellten sich nun vor bzw. begrüßten sich im Falle von einem vorherigen Zusammentreffen.


- Felucia - Oberfläche - Kway Teow - Rii To, Pat Go, Major Onda, Shi Maan, Riz Tefo, Trall Krett, Ni Hao, Pat Go, Cyu Zan, Tro Brata, Broschk Zirhja, Horek Gazi, Tine Zanub, Soldaten und allerhand Gefolge -
 
- Alzar - Oberfläche - Abgelegener Ort - Li Pez, Trox, Soldaten und Droiden -

Kisten voller Waffen, kleine Fahrzeuge und Läufer wurden abgeladen. Die Geschäfte mit Trox waren bisher immer problemlos und nach Plan verlaufen. Der beleibte Alzarianer war enorm Einflussreich und strebte nach dem Thron von Alzar, was ihn zu einer perfekten Marionette machte. Er war bereit alles zu tun und jeden Handel einzugehen, wenn er dadurch an Einfluss und Macht gewinnen würde. Der Thronanwärter hatte inzwischen nicht mehr das Geld und die Ressourcen, um die Waffen von der Gilde zu kaufen und musste nun Versprechungen machen für die Zeit, wenn er König wäre. Die Alzarianer waren zwar sehr zahlreich, jedoch nicht allzu klug und entwickelt. Zu Recht fürchteten sie also sich die Gilde zum Feind zu machen.

„Wir haben unseren Teil der Vereinbarung eingehalten: Was habt Ihr zu bieten?“, fragte Li Pez, ein Gossam mit ungewöhnlich heller Haut, der als Abgesandter der Commerce Guild hier war.

Aufgrund seiner vorangegangenen Erfolge beim Verhandeln mit Trox, schickte man keinen anderen und vertraute auf seine Fähigkeiten. Die Commerce Guild wollte ihren alten Glanz und ihre frühere Macht erlangen, jedoch war das mit einem Grundstock von ungefähr neun Millionen Einwohnern ohne anständige Handelspartner nur schwer möglich. Zu diesem Zweck unterstützten die hier auf Alzar insgeheim die Opposition des derzeitigen Königs, um für Geschäfte mit dem neuen König auf Vertrauen, Dankbarkeit und vor allem Schulden bauen zu können. Und der Plan ging bis jetzt perfekt auf.

„Wenn ich erst einmal König bin... dann... werde ich...“, der rundliche Reptiloide stockte.

Er wusste nicht, wie der Commerce Guild würde entschädigen können. Jetzt war Pez' Zeit gekommen, zu handeln. Der Moment für den man ihn geschickt hatte, den er ausnutzen musste:


„Die Gilde hat unheimlich viel in Euch investiert. Und wo all das herkommt, gibt es erheblich mehr. Meine Vorgesetzten werden ungeduldig, Trox. Sie glauben, dass Ihr uns hinhaltet aus Feigheit oder Hinterlist.“, zufrieden stellte der Abgesandte fest, dass sein Verhandlungspartner unruhig und nervös wurde, „Fünfzehn Prozent aller Einkünfte! Sklaven, egal, woher sie stammen! Und Nahrung zu einem Preis für gute Freunde! Das sind die Forderungen, die meine Vorgesetzten haben. Im Gegenzug garantieren wir Euch Sicherheit vor Piraten, Mittel für ihre Felder und am wichtigsten: Euren Thron.“

„Was ist, wenn ich das nicht will? Ich bin hier nun der Mächtigste im Moment...“, widersprach die schuppige Speck-Kugel unerwarteterweise, wenngleich beinahe widerwillig und zögerlich, woraufhin der kleinere Gossam einen schnellen Schritt auf ihn zu tat und leiser sprach:


„Alles was Ihr habt, habt Ihr von uns. Und dieser Krieg wird stattfinden, auf die eine oder die andere Art. Und, wenn er vorbei ist, dann kommen wir und holen uns, was uns zusteht und viel mehr. Also wollt Ihr uns hinter Euch wissen, indem ihr Eurer Dankbarkeit ganz einfach durch Güter Ausdruck verleiht, oder wollt Ihr uns gegen Euch und erleben, wie wir uns alles nehmen? Wir haben eine Flotte, ausgebildete Elitesoldaten, die zwanzig von euch erschießen, ehe sie gesehen werden können, und eine Arme aus Droiden, die wir ohne Probleme nachproduzieren und gegen euch schicken, bis ihr alle tot seid. Ich bezweifle, dass das Euren Wünschen entspricht. Also tut, was wir Euch ermöglicht haben zu tun, und haltet die Versprechen, die Ihr gemacht habt.“


Der dicke Alzarianer nickte beinahe ein wenig ängstlich. Er konnte nicht wissen, dass die Commerce Guild nicht über derartige Mittel verfügte. Er hatte seine Grenzen ausgelotet und sie wurden ihm aufgezeigt. Vielleicht würde er es irgendwann aus Selbstüberschätzung sogar tatsächlich auf die Probe stellen, indem er sein Versprechen brach, doch für den Moment war er eingeschüchtert und würde es auch für einige Zeit bleiben.


*** Felucia *** Oberfläche *** Kway Teow *** Shi Maan, Rii To, Pat Go, Major Onda, Riz Tefo, Trall Krett, Ni Hao, Pat Go, Cyu Zan, Tro Brata, Broschk Zirhja, Horek Gazi, Tine Zanub, Soldaten und allerhand Gefolge ***

Kleine Dinge wurden bemängelt. Die Bedingungen, unter denen die Bergarbeiter arbeiten mussten, wurden als sehr schwer festgestellt, aber nicht weiter bemängelt, die Commerce Guild sollte sich bemühen, dass die Einheimischen höhere Positionen und Ämter erreichen, und ansonsten war die Delegation recht zufrieden. Einige Jahre zuvor war Felucia noch eine unzivilisierte Einöde, in der jeder seinen Geschäften nachging. Sie hatten eine ordentliche Leistung vollbracht und wollten sich darauf nicht ausruhen. Alzar würde sich nach dem Bürgerkrieg unterordnen und Tahlboor würde sich durch den eigenen, ewigen Bürgerkrieg, der dort tobte, bei der Commerce Guild verschulden. Die Investition, die sie in Alzar getätigt hatten, über zig Millionen Credits müsste sich aber erst noch auszahlen, ehe sie Krieg auf dem nächsten Planeten fördern könnten. Natürlich alles völlig inoffiziell über mehrere Tochter und Partnerfirmen. Langes und stetiges Nachforschen konnte eine Verbindung zur Commerce Guild selbst zwar herstellen, jedoch auf keinen Fall rechtliche Folgen nach sich ziehen. Die Folgen würden sich durch Sündenböcke, angebliche Korruption und ähnliches abwenden lassen.
Die nächst interessanten Planeten wären Elerios aufgrund der hohen Bevölkerungszahl von über hundert Millionen und Tharkos wegen seiner Raumjägerwerften. Kadril hatte auch noch gewisses Potenzial, war aber eher wie der Planet Sooma uninteressant und unattraktiv. Die unmittelbarsten Ziele für die nächste Zeit wären aber die Bergbaurechte für das Bardo Verwen Asteroidenfeld nahe Rhen Var oder sogar für Rhen Var selbst und die Errichtung von Handelsposten bei Sheltin und damit verbunden das erlangen von Kontrolle über einen beachtlichen Abschnitt der Shaltin Tunnels. All das waren Projekte, die Millionen, wenn nicht Milliarden von Credits verschlingen würden. Es war wichtig, dass man die alten Beziehungen zu den anderen Großkonzernen wiederherstellte:
SoroSuub, die Techno Union und die Handelsföderation, sofern letztere noch existierte.
Die Delegation war mittlerweile wieder in Richtung des Gäste-Traktes verschwunden und die Vorstandsmitglieder waren zurückgeblieben. Sie sahen sich kurz an und begaben sich dann geschlossen zum Fahrstuhl in die oberste Ebene, um eine Sitzung abzuhalten. Die Aufnahme in die Neue Republik war also offiziell abgeschlossen und die Bestrebungen konnten weitergehen.

„Es bleibt zu hoffen, dass Senator Pey erfolgreich ist bei seinen Gesprächen mit SoroSuub. Wir hatten früher immer einen guten Draht zu Sullust, eine Erneuerung des Bündnisses, wäre wünschenswert.“, erklärte Ni Hao, die im Vorstand von Commercial Science und der Bothanic Company war.

„Ich bin sehr zuversichtlich in dieser Hinsicht! Ich mache mir mehr Sorgen um den Vertrag mit Alzar...“, stellte Riz Tefo, ein Devaronianer, der zusammen mit Trall Krett alle anderen im Turbolift um einen guten halben Meter überragte.

Der Nichtmensch mit der roten Haut war zugleich der oberste Wissenschaftler von Commercial Science und arbeitete an einer Verbesserung für die Sicherheitsdroiden, ein Mittel gegen einige, lästige Pflanzen, die die angebauten Pflanzen beschädigten, und einer militärtauglichen Säure. Der hochbegabte Wissenschaftler war genauso gefährlich und wahnsinnig, wie er klug war.
Die Lift-Türen öffneten sich und man setzte sich an den ovalen Tisch, an dessen Kopf Shi Maan, die Presidente, Platz nahm.


Ze Gohla, hat eine Nachricht geschickt, dass er auf Saleucami angekommen ist. In einigen Stunden wird er die Verhandlungen mit der Techno Union beginnen.“, eröffnete die Vorsitzende der kleinen Versammlung.

„Glauben Sie, dass er in der Lage ist, der Techno Union die Pläne für die B-1 Kampfdroiden zu entlocken?“, hackte der Wissenschaftler, der stets seinen weißen Kittel trug, nach, „Die Blackbox ist noch immer nicht einmal im Ansatz entschlüsselt: Vielleicht befinden sich die Pläne für den B-1 darauf.“

„Sie haben selbst gesagt, dass die Möglichkeit besteht, dass die Box niemals völlig entschlüsselt wird.“, rief Pat Go, der Vorsitzende von Synthetic Industries.

„Und selbst wenn: Wir haben enorme Summen in Alzar und die Prüfung investiert. Wir haben nicht die Kapazitäten, um die B-1 Droiden herzustellen, und die Nachfrage nach Sicherheitsdroiden ist im Moment einfach noch größer als nach Kriegsdroiden.“, widersprach der Devaronianer hartnäckig.


„Wir wollen erst sehen, was die Gespräche ergeben. Und dann mit dem zusätzlichen Geld, das wir von Alzar und der Republik erhalten, bauen wir weitere Fabriken, um die notwendigen Kapazitäten zu schaffen.“,
klärte die Presidente das Problem ruhig auf.

„Ist denn sicher, dass das Alzar-Projekt wie geplant verlaufen wird?“, fragte Tefo offensichtlich gereizt.

„Wenn nicht, dann sorge ich höchstpersönlich dafür, dass die Würmer in die Steinzeit zurückgebombt werden.“, raunte Krett, der Karkarodon, und entblößte sein angsteinflößendes Gebiss.


- Felucia - Oberfläche - Kway Teow - Rii To, Pat Go, Major Onda, Shi Maan, Riz Tefo, Trall Krett, Ni Hao, Pat Go und Cyu Zan -
 
[ Hyperraum / Auf dem Weg nach Felucia / Passagierschiff / Aufenthaltsraum ] Arlen, Chesara, Faith, Crado, Adrian, Zasuna, sowie die Piloten

Unwillkürlich riss Arlen die Augen auf, als der Droide, der bisher von den meisten Anwesenden unbemerkt in einer Ecke vor sich hin gestanden hatte, plötzlich zu schweben begann. Der Sith brauchte ein paar Sekunden, bis er die gedankliche Verbindung zwischen der schwebenden Maschine und der sich konzentrieren Faith herzustellen und einige weitere um seiner Ungläubigkeit Herr zu werden. Dann jedoch fing er aus ehrlichem Respekt heraus zu klatschen.

„Das war großartig, Faith!“

Sagte er voll Bewunderung. Es war wirklich eine Leistung den Droiden anzuheben, nur wenige Minuten, nachdem man das Levitieren zum ersten Mal selbst probiert hatte. Dazu kam das unheimliche Selbstvertrauen sich an so ein Übungsobjekt zu wagen, in einem Raum zusammen mit mindestens drei fremden Personen. Das passte so gar nicht so dem Bild der Schüchternheit und Zurückhaltung, die Arlen zuvor an ihr beobachtet hatte. Offensichtlich verbarg die Menschenfrau noch ganz ungeahnte Überraschungen hinter dem ersten Eindruck.

Um sein eigenes Selbstvertrauen zu befriedigen, hätte Arlen gern nachgezogen und ebenfalls versucht den Droiden zu levitieren, diesem schien jedoch Faiths Kunststück keineswegs gefallen zu haben, da er sich beleidigt und alarmiert piepend aus dem Aufenthaltsraum entfernte. Schade. Suchend sah die Rothaut sich um, halb auf der Suche, was er seinerseits anheben konnte, entdeckte jedoch kein lohnendes Ziel. Also lenkte er mühsam seine Aufmerksamkeit zurück auf Chesara, die grade das Konzept erklärte, was es brauchte, um riesige Objekte anzuheben.

Offenbar waren der Manipulation physikalischer Gegenstände doch Grenzen gesetzt. Anscheinend brauchte es genauso Verstand und Vorstellungskraft, wie Vertrauen in die Macht um solche Kunststücke zu vollbringen. Doch…waren dies nicht umgehbare Probleme? Eine Gruppe von Machtnutzern zusammen konnte doch sicher zusammen mehr erreichen als ein einzelner. Oder noch einfacher: konnte ein entsprechend Leistungsstarker Computer einen Machtnutzer mit genug Verstand und vor allem Vorstellungskraft versorgen? Sicher gab es auch noch andere Wege, wie man die drei Vs zusammenbringen könnte, doch Arlen scheute sich zu fragen. Er schnitt dieses Thema wohl besser wieder an, wenn er mehr über die Natur der Macht und ihre Anwendungen wusste…

Konzentriert übte die Gruppe weiter, während Chesara alle Nase lang Tipps gab, wie man dies oder jenes noch verbessern konnte. Arlen schaffte es sogar nach einer Zeit, bis zu zehn Einzelteile seines zerstörten Holoprojektors auf einmal schweben zu lassen, bis das Schiff mit einem sanften Beben in den Normalraum eintrat. Durch ein großes Transparistahlfenster an der Seite des Aufenthaltsraumes sah man einen dunkelgrünen Planeten, der rasch näherkam.

Begeistert sah die Rothaut hinaus, während das Schiff in die Atmosphäre eintauchte und durch eine Schicht aus grauweißen Wolkenschleiern tauchten, bevor die eigentliche Oberfläche sichtbar wurde. Es war ein beschreibbarer Anblick, wie sich zu allen hin ein wirres Dickicht aus vielfarbigen Gewächsen ausbreitete. Das waren also die Pilzwälder.

Sanft setzte das Schiff schließlich auf dem Boden auf und die Jedi erhoben sich geschlossen um von Bord zu gehen. Der Pilot richtete noch ein paar Worte an Chesara, doch dann öffnete sich die Luke und feuchtwarme Luft strömte in das Raumschiff hinein. Zusammen gingen die Jedi hinaus und fanden sich auf einem breiten Landeplatz inmitten riesiger, gewölbter und seltsam schleimig aussehender Gebäude wieder. Vor dem Schiff hatte sich bereits eine kleine Delegation versammelt.


[ Felucia / Kway Teow / Raumhafen ] Arlen, Chesara, Faith, Crado, Adrian, Zasuna, Piloten, Delegation Einheimischer
 
- Felucia - Kway Teow - Raumhafen – Mit Faith, Arlen, Adrian, Zasuna, Crado -

Man begrüßte sie, wie es sich für eine offizielle Delegation der Neuen Republik gehörte. Auch wenn unter ihnen kein Vertreter des Senats anwesend war, übernahmen die Jedi in diesem Fall die Rolle der Diplomaten. Es waren gleich mehrere Gossams anwesesend, eine Spezies die auf Felucia den Großteil der Population darstellte und die auch was die Regierung anging, das Sagen hatten. Sie verbeugten sich respektvoll, als die Jedi das Schiff verließen und Chesara und ihre Begleiter taten es ihnen gleich.

„Willkommen auf Galuch.“

Begrüßte sie der Wortführer der Delegation, ein Gossam, dessen bläuliche Haut fast ein wenig grau wirkte, was möglicherweise an seinem Alter liegen konnte. Er trug ein äußerst feines Gewandt aus einem Stoff, der von seiner Beschaffenheit an Brokat erinnerte, und das bis auf den Boden reichte, sodass nicht einmal seine Füße zu sehen waren. Chesara erinnerte sich, dass Galuch die ursprüngliche Bezeichnung für den Planeten Felucia war, ähnlich wie es bei Mon Calamari der Fall war, das von seinen Bewohnern häufig Dac genannt wurde.

“Vielen Dank. Darf ich mich vorstellen? Ich bin Jedi-Rätin ChesaraSyonette und das sind meine Begleiter, allesamt Mitglieder unseres Ordens.“

Chesara wies zu den anderen und stellte sie alle mit Namen vor, während der wortführende Gossam lediglich seinen eigenen Namen – Sin Tuai - nannte. Er war eine Art Gesandter eines der Abgeordneten und wahrscheinlich, so vermutete Chesara, lediglich hier, um sie zu seinem Vorgesetzten zu bringen. Erst dort würden sie erfahren, warum sie wirklich hierher gerufen worden waren.

„Wenn die Herrschaften Jedi mir bitte folgen würden.“

Lange hielt man sich nicht mit Förmlichkeiten auf, zumindest nicht hier. Chesara war Adrian, der ihr am nächsten stand, einen Blick zu. Von dem Zeitpunkt an, an dem die interessanten Gespräche begangen, war es ratsam, äußerst genau darauf zu achten, was um sie herum geschah.Häufig waren es gerade die Dinge, die nicht gesagt wurden, die wirklich wichtig waren.

- Felucia - Kway Teow -Gleiter – Mit Faith, Arlen, Adrian, Zasuna, Crado, Sin Tuai, Chauffeur -
 
[ Hyperraum | Passagierschiff | Aufenthaltsraum | Crado, Adrian, Zasuna, Arlen, Chesara, & Faith]

„Danke, Arlen, erwiderte Faith selbst erstaunt über ihre eigene Leistung. Sie hatte den R4-Astromech zwar nur an einem seiner Standfüße angehoben und das Ganze eigentlich auch nur, um die Kräfte, die selbst in einer jungen, völlig unerfahrenen Padawan wie ihr steckten, zu erproben. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass es ihr gelänge und wollte eigentlich auch niemanden auf diese kleine Proberunde aufmerksam machen, was der in grün gehaltene Droide natürlich durch seine lauthalsen, unmissverständlichen Missgunst-Bekundungen verhindert hatte. Es bestand außerdem für den Teenager kein Zweifel darin, dass sie noch durch die Hilfestellung - die Berührung in der Macht - der Rätin beeinflusst wurde. Wenn sie es hätte in Worte fassen müssen, beschriebe sie es mit einer Art Aufputsch, oder einem heftigen Energieschub, der innerhalb ihrer fassbaren Gefühlswelt der Macht widerhallte. Dieses Bild passte zudem hervorragend zu Chesaras Erläuterungen, was die möglichen Kräfte eines Jedi anging. Es war bildlich genug sich vorzustellen, dass der Mensch ein Gefäß war, ein Trog mit begrenztem Fassungsvermögen, gebunden an Dinge wie Logik, Naturgesetze und dem eigenen Verstand.
Faith war in einer Akademiker-Familie aufgewachsen. Ihre Eltern waren beide promovierte Mediziner. Sie wusste daher nur zu gut, dass die Völker der bekannten Galaxie Jahrhunderte der Forschung betrieben. Generationen von Menschen, Calamari, Twi’lek, Bothan und so ziemlich jede der unzähligen anderer Spezies arbeiteten daran, das Universum begreifbar zu machen, jeden Wesenszug zu erklären und ihre waghalsigen Theorien zu beweisen. Die Macht, als allumfassendes Energiefeld, brachte dabei ihren Teil dazu, dass eine vollständige wissenschaftliche Erklärung für all dies noch in den Sternen lag.
Beinahe irrwitzig war es da, zu versuchen das ganze Mysterium der Macht zu verstehen, handelte es sich doch um eine Kraft, die nicht fassbar, kaum erklärbar und am wenigsten beherrschbar war. Wie sollte man so etwas, das vermutlich über das Verständnis eines jeden denkenden Wesens weit hinausging, mit einer solchen Einschränkung wie das menschliche Gehirn fassen wollen?
Doch noch war es für Faith zu früh, um an die Probleme der Erforschung der Macht zu denken. Sie hatte gerade erst ihre Ausbildung begonnen. Das alles tat sie schließlich für das Wohl der Galaxie. Als Jedi konnte sie schließlich einen Beitrag leisten, um das Leid der Völker zu beenden. Wer wäre sie gewesen, hätte sie sich einer solchen Verantwortung entzogen? Noch fühlte sie sich völlig fremd, so inmitten unter den Friedenshütern der Galaxis.

Faith warf den Jedi-Rittern Crado, dem fluffigen Katzenwesen, und Adrian einen bedächtigen Blick zu. Sie schienen sich über etwas zu unterhalten. Ihren Mienen nach zu urteilen ging es dabei nicht unbedingt um die letzte Teerunde der beiden. Ging es um ihre Mission? Chesara hatte angedeutet, dass es bei diesem diplomatischen Besuch auf Felucia um mehr gehen könnte. Was sie damit gemeint hatte, war für die Padawane ganz offensichtlich noch rätselhaft, doch mit einiger Sicherheit hatte sich jeder seine eigenen Gedanken dazu gebildet. Die Lösung des Ganzen würde sich noch zeigen müssen.

Der Blick der blonden Jedi-Schülerin wanderte derweil zu Zasuna, die nun ihrerseits begonnen hatte, sich ihrem Trainingsobjekt zu widmen. Es sah fast spielend leicht aus, wie die rothaarige Padawan das Stück Flimsiplast in die Lüfte erhob. Faith ertappte sich bei der Frage, wie lange sie wohl schon den Status einer Schülerin inne hatte. Die junge Frau, die Faith für einen blinden Menschen hielt, musste schon einige Übung im Umgang mit der Macht haben, wenn sie mit ihrer Vermutung richtig lag, dass sie die diese verwendete, um ihre Umgebung in ein ansehnliches Bild zu verwandeln. Sie wirke schließlich viel zu sicher, ob es sich nun um das Laden des Gepäcks, oder den Zutritt auf das Schiff handelte, um wirklich vollständig blind sein zu können. Kurz fragte sie sich, ob sie Zasuna darauf ansprechen, oder überhaupt in ein Gespräch verwickeln sollte, doch Adrians Padawan hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts gesagt. Zumindest, soweit es Faith mitbekommen hatte. Sie kannte sie nicht, und war daher nicht sicher, ob sie überhaupt zu einem Gespräch bereit war, oder lieber einfach ihre Ruhe hatte.

Letztendlich begnügten sich alle Beteiligten damit, weiter dem Training zu folgen und die restliche Flugzeit so zu füllen. Arlen schaffte es nach kurzer Zeit sogar mehrere Bruchstücke, die der Astromech nicht entfernt hatte, gleichzeitig schweben zu lassen.


„Sehr schön, werter Kollege“
, zwinkerte sie ihm kichernd, doch tatsächlich anerkennend zu. Sich auf so viele Objekte - sie zählte zehn - gleichzeitig zu konzentrieren, ging für sie noch über den Horizont ihrer Fähigkeiten hinaus.

Die Zeit verging wie im Flug - kaum verwunderlich, sie flogen ja auch - und Chesara begab sich schließlich in Richtung Cockpit. Ein merkbarer Ruck ging durch das Schiff als es in den Realraum zurückkehrte. Zusammen mit ihrem Mitpadawan starrte sie durch das Transparistahlfenster hinaus und begutachtete die Oberfläche von Felucia. Nachdem die Wolkendecke durchstoßen war, kam die leuchtend-bunte Flora des Planeten zum Vorschein. Immerhin hatten Arlen und sie nicht völlig falsch recherchiert, es war ziemlich eindeutig, was mit ‚Pilzwäldern‘ gemeint war. Selbst aus dieser luftigen Entfernung heraus ließen sich riesige Pflanzen erkennen, die einen dichten, farbenprächtigen Dschungel bildeten. Mr. Boar steuerte das Passagierschiff zielsicher über diesen hinweg und setzte nach kurzer Zeit zum Landeflug an.

Nachdem der Pilot das Schiff so sanft wie möglich auf seinem Landeplatz in Kway Teow abgesetzt hatte, bereitete sich die Jedi-Delegation darauf vor, auf den Planeten und seiner Bewohner gegenüber zu treten. Geschlossen verließen sie das Schiff über die Rampe, sobald sie sich von den beiden Piloten verabschiedet hatten. Faith warf dem R4-Droiden zum Abschied noch ein entschuldigendes Lächeln zu, das dieser - etwas verdeckt hinter den Beinen der beiden - mit einem versöhnlichen Zwitschern anzunehmen schien.

Als erstes schlug der Padawan das tropische Klima ins Gesicht. Zwar war Faith durchaus schon auf tropischen Planeten, doch gewohnt war sie eigentlich nur an die Kälte des Weltalls. Die Luftfeuchtigkeit musste ziemlich hoch sein, was es zunächst erschwerte eine angenehme Atemfrequenz zu finden. Erst als sie einige abschätzende Atemzüge getan hatte, konnte sie sich auf ihre Umgebung besinnen. Es handelte sich um einen offenen Landeplatz, einzig abgegrenzt von der sonstigen Umwelt durch eine kleine, gelblich leuchtende Pflanzenart, die in einem Kreis angeordnet das Landeareal absteckte. Flüchtig bemerkte sie selbstverständlich die Delegation von Gossams - wie Faith durch ihre Erkundigungen zu erkennen glaubte - die sich respektvoll verbeugten als die Jedi über die Rampe auf festen Boden gelangten. Auch die Gruppe der Republikaner verbeugte sich vor den Gastgebern. Faith hatte jedoch viel eher Augen für die Gebäude, die in einiger Entfernung zu erkennen waren. Jedenfalls glaubte sie, dass es sich dabei um Gebäude handelte, denn sie schienen der Natur angepasst und sogar so gut wie möglich in sie integriert zu sein. Viele von ihnen glichen Pilzen ziemlich genau, wenn es sich nicht sogar wirklich um riesige Pilze handelte, die ausgehöhlt und zu Wohnfläche umfunktioniert wurden.

Es fiel ihr schwer von diesem merkwürdigen Anblick abzulassen. Doch einer der Gossams hatte das Wort eröffnet und sie auf ‚Galauch‘ willkommen geheißen. Kurz fragte Faith sich, ob sie auf dem falschen Planeten gelandet waren, ehe ihr eine Passage in den Archiven der Jedi wieder in den Sinn kam, die ‚Galauch‘ einfach als eine andere, den Einwohnern zugeschriebene Bezeichnung des Planeten auswies. Der Gossam, ein blau-grau-häutiger Vertreter seiner Spezies, die nicht gerade hochgewachsen zu sein schien (sie schätze ihn etwa auf Bauchnabelhöhe), stellte sich als Sin Tuai vor, nachdem Chesara die Gruppe - als Wortführerin der Jedi - allesamt mit Namen vorstellte. Lange fackelte dieser Gesandte nicht gerade. Ohne zu viele Worte zu verlieren, führte er sie zu einem wartenden Gleiter. Die Jedi und der kleine Sin Tuai nahmen Platz, worauf ein Chauffeur das Triebwerk aufheulen ließ und sie über eine gewundene Straße, die ebenso leicht ein breiter Dschungelpfad hätte sein können, einen Hang hinauf führte. Links und rechts kamen immer mehr dieser faszinierenden und einzigartigen Häuser zum Vorschein, die mit ihrer Architektur einfach zu einer Stadt gewachsen zu sein schienen. Nur relativ wenige größere Gebäude legten Zeugnis davon ab, dass es sich hierbei um die Hauptstadt des Planeten handelte, die auch interplanetare Handelsunternehmen anlockte.
Die Fahrt dauerte unterdessen nur wenige Minuten. Eines dieser größeren Gebäude drängte sich in ihr Blickfeld und schien das Ziel ihres Gleiters zu werden…


[ Felucia | Kway Teow | Gleiter | Crado, Adrian, Zasuna, Arlen, Chesara, Sin Tuai, Chauffeur & Faith]
 
[: Felucia-System | Felucia | Atmosphäre :||: Passagierschiff | Aufenthaltsraum :||: Crado, Rätin Chesara Syonette und vier weitere Jedi (Adrian Reven, Zasuna Zahary, Faith Navalon und Arlen Merillion) :]

Beim gemächlichen Anflug auf Kway Teow, Felucias planetare Hauptstadt, machten sich in der Luft kaum Turbulenzen bemerkbar. Mit ruhiger Hand steuerte der Pilot seinen „Metallvogel“ über einen ziemlich kurios anmutenden Dschungel, während sich im Inneren schon die besonderen Passagiere, sechs Jedi, auf ihren Besuch beim Premierminister vorbereiten. Dabei herrschte bei ihnen keinerlei Eile. Ganz im Gegenteil. Sie schienen in diesem kurzen Moment tatsächlich der greifbare Ausdruck der Ruhe zu sein. Vor allem die anwesende Jedi-Ratin, Chesara Syonette, war ihren Schützlingen in diesem Fall ein leuchtendes Beispiel. Die blonde Menschenfrau strahlte beinah zu jedem Zeitpunkt aus, dass sämtliche Vorgänge vollkommen kontrolliert abliefen. In ihrer Gegenwart musste man also keinerlei Angst haben.

Um seinen hungrigen Magen endlich zum Schweigen zu bringen, hatte sich Crado nach einer Weile tatsächlich aus dem Gespräch mit dem anderen Jedi-Ritter (Adrian Reven) herausreden können und stopfte sich nun lustlos ein selbstgemachtes Sandwich – mit viel Fleisch – in den Mund. Schon seit mehreren Tagen verspürte der Cathar keinerlei Appetit mehr. Dennoch war ihm bewusst, dass er auf das Essen nicht so einfach verzichten konnte. So litt höchstens seine recht bulliger Körperbau unter der allgegenwärtigen Lustlosigkeit. Da seine Spezies „kauen“ nicht kannte, schlang er rasch Bissen für Bissen herunter. Langsam, aber sicher schien sich sein Magen daraufhin zu beruhigen. Denn das Knurren nahm mit jedem Mal etwas mehr ab.

Trillernd rollte der Astromech an der Kochnische vorbei, während Laex Boar über Bordlautsprecher auf einmal die baldige Landung ankündigte. Schon hörte man das Dröhnen der Triebwerke, die nun allmählich all die Arbeit auf die aktiven Repulsoren abwälzten. Crado kannte sich mit dem Fliegen leider nicht aus. Trotzdem hatte er beim kurzen Besuch mancher Raumhäfen oder Landeplattformen das Staren und Landen diverser Frachter und Passagierschiffe gesehen. Somit war ihm das Manöver nicht vollkommen fremd. Sein hervorragender Gleichgewichtssinn machte flüchtig eine Schräglage aus, die aber durch das Entgegenwirken der künstlichen Schwerkraft schnell korrigiert wurde. Sein untersetzter Körper regierte dennoch instinktiv darauf. Das bullige Katzenwesen mit dem zotteligen Fell gab in dieser Sekunde sogar ein Fauchen von sich, dass auf seine automatische Verärgerung hin deutete. Gehört wurde dieser Protest jedoch nicht.

Beim Gang über die herabgelassene Rampe, stiegen dem Cathar umgehend die natürlichen Gerüche in die Nase. Zwar war sie nicht so fein wie bei den Shistavanen oder anderen hundeartigen Spezies, aber den menschlichen Geruchssinn schlug das Katzenwesen dennoch locker. Ebenso konnte Crado in diesem Moment auch viel mehr Eindrücke hören als seine Begleiter. Diese Welt lebte – und hob das Katzenwesen damit unbeabsichtigt aus seinem Stimmungstief. Denn er fühlte sich ein bisschen an friedlichere Tage erinnert. Ossus kam ihm nämlich plötzlich in den Sinn, obwohl beide Planeten keinerlei Gemeinsamkeiten besaßen – sah man einmal von der zögerlichen Bebauung ab. Seiten des Cathars war kurzzeitig ein Schnurren zu vernehmen. Hier fühlte er sich wohl.

Die vielen Sinneseindrücke sowie das aufkeimende Hoch hatten Crado auf der anderen Seite etwas unachtsam werden lassen. Erst als eine fremde Stimme erklang, bemerkte das Katzenwesen die paar Repräsentanten, die als Begrüßungskomitee erschienen waren. Während die menschliche Jedi-Rätin sofort das Wort ergriff, hielt sich der Cathar etwas zurück. Durch seine freiwillige Abschottung von der Macht verließ er sich zur Zeit mehr auf seine normalen fünf Sinne. Jedoch konnte er weder das Aussehen, noch den Geruch sowie den Klang dieser kleinwüchsigen Spezies mit blau-grauer Haut (Gossam) irgendeiner ihm bekannten Lebensform zuordnen. Sie waren fremd für ihn, weshalb sich sein fehlender Aktionismus noch mehr verkroch. Nein, hier war keine Gelegenheit zum Glänzen für ihn. Schweigend beließ es Crado beim Beobachten.

Ein handelsüblicher Gleiter stand schon bereit, nachdem sich beide Seiten kurz begrüßt hatten. Man war anscheinend nicht an einem detaillierten Kennenlernen interessiert, sondern wollte die paar Jedi so schnell wie möglich zu ihrem eigentlichen Zielort bringen. Deshalb deutete man darauf, dass sie in das schwebende Vehikel steigen sollten und dann ging die Fahrt auch schon los. Im Gegensatz zu Liannas Lola Curich oder gar Coruscants Myriaden Ebenen herrschte in Kway Teow nur sehr wenig Gleiterverkehr. Felucia schien kein starker Magnet für Zivilisation zu sein. Crado hatte während der Fahrt eher den Eindruck, dass dieser Ort höchstens irgendwelche Glücksritter und naturverbundene Lebewesen anzog.
'Kann ich hier glücklich werden?', fragte sich der Cathar und beachtete kaum den Moment als der Gleiter vor einem leicht verzierten Gebäude zum Stehen kam. Allem Anschein nach hatten sie ihr Ziel erreicht.

[: Felucia-System | Felucia | Kway Teow :||: Regierungsviertel | vor dem Regierungsgebäude :||: Gleiter :||: Crado, Rätin Chesara Syonette und vier weitere Jedi (Adrian Reven, Zasuna Zahary, Faith Navalon und Arlen Merillion) :]
 
- Felucia - Kway Teow - Regierungsviertel - vor dem Regierungsgebäude – Gleiter - Mit Crado, Adrian, Zasuna, Faith und Arlen –

Einen neuen Planeten zu besuchen hatte immer etwas faszinierendes. Früher war Chesara nicht viel herum gekommen. Sie war auf einem abgelegenen Planeten aufgewachsen, auf einer Farm, die nur selten Besucher willkommen geheißen hatte und hatte lange Zeit nur Geschichten von der großen weiten Galaxis gehört, bis sie sie später, als junge Frau, schließlich selbst hatte entdecken lernen dürfen. Von diesem Moment an hatte sie einen Hunger auf mehr verspürt. Sie hatte alles sehen und lernen wollen, so viel wie möglich und so schnell wie möglich. Als junge Padawan hatten ihre Freunde sie nicht selten aufgezogen und eine Streberin genannt, allen voran Gil, der mehr Abenteuer hatte erleben wollen als irgendjemand sonst, und natürlich auch Ynee, die für Chesara noch heute die beste Freundin war, die sie je gehabt hatte. Es waren schöne, spannende Zeiten gewesen, die sie so häufig zu dritt verbracht hatten, doch sie waren auch lange her und heute waren es Faith und Arlen, die zur nächsten Generation der Jedi gehörten.

„Dies ist unser Ziel. Wenn wir Sie bitten dürften auszusteigen…“

Die Stimme des Piloten erklang über das Interkom, als sie vor einem großen, schmuckhaft verzierten Gebäude gehalten hatten. Die Architektur der Gossams war sehr in sich verschlungen, mit vielen kleinen, allein stehenden Gebäuden statt großen industriellen Blöcken, wie man es von Lianna gewohnt war. Die Jedi stiegen aus dem Gleiter aus und Chesara kam der Gedanke, dass es viel zu lange her war, dass sie offiziell mit einer Gruppe Jedi unterwegs gewesen war und sich auch wirklich als solche zu erkennen geben konnte. Sie war so lange auf Coruscant gewesen und hatte sich dort verstecken müssen, dass es gut tat, ihre Jedi-Robe wieder mit Stolz tragen zu können. Man führte sie in eine große Ankunftshalle, deren Decken nicht so unnötig hoch war wie man es oft von der Bauweise humanoider Rassen gewohnt war, was vermutlich daran lag, dass die Größenverhältnisse der Gossams durch ihren kleineren Körperwuchs einfach andere waren. Es ging eine Treppe hinauf, einen Korridor entlang, vorbei an etlichen Räumen mit rundlichen Türen davor und schließlich bat man sie in einen gemütlich eingerichteten Besucherraum einzutreten, dessen Wände mit prunkvoll bedruckten Tapeten verziert waren. Die Einrichtung war übertrieben luxuriös, zumindest in Chesaras Augen.

„Verehrte Jedi, Premierminister Vai Chi.“

Kündigte plötzlich eine Stimme hinter ihnen an und nur ein paar Sekunden nach ihnen trat – aus einer anderen Tür in den Raum tretend – ein Gossam ein, gehüllt in ein bodenlanges, dunkles Gewand mit handgearbeiteten, breit gestickten Borten, deren Bilder Geschichten zu erzählen schienen.

„Willkommen auf Felucia!“

Er kam auf die Gruppe Jedi zu, mit breit ausgestreckten Armen und Chesaras erster Eindruck war eine übertriebene Freundlichkeit, die sich nicht recht erklären ließ.

„Willkommen, willkommen!“

Wiederholte er, näherte sich ihnen und ergriff mit seinen beiden kleinen Händen die Hand eines jeden einzelnen Besuchers. Chesara hoffte, dass niemand unhöflich vor ihm zurück schrecken und ihn beleidigen würde, insbesondere nicht Crado, von dem schon den gesamten Flug über eine starke Melancholie ausgegangen war. Ein Gespräch mit ihm zu führen stand ganz oben auf Chesaras Liste, direkt nach dem Gespräch mit dem Premierminister.

„Rätin Chesara. Welche Ehre. Willkommen auf Felucia. Mögen Sie unseren Planeten? Sie sollten uns öfter besuchen, wo die Reise von Lianna doch so kurz ist!“

Die einladenden, vertrauten Worte des Gossams überraschten Chesara und ließen sie für einen Moment stocken. Sie hatte mit Verhandlungen gerechnet, mit einem möglichen Hilfegesuch Felucias, doch nicht mit heiteren Gesprächen, die so klangen als kenne man sich bereits seit Jahren.

“Vielen Dank für die freundliche Begrüßung, äh… wir konnten bisher noch nicht viel von der Stadt sehen, abgesehen von dem Blick aus dem Gleiterfenster heraus. Die Dschungelwälder waren allerdings ein fantastischer Ausblick beim Anflug auf den Planeten.“

„Ich sag’s ja, ich sag’s ja.“

Lachte der Gossam zufrieden, tätschelte noch einmal ihre Hand und wandte sich Arlen als dem nächsten in der Reihe zu.

- Felucia - Kway Teow - Regierungsviertel - Regierungsgebäude – Konferenzraum- Mit Crado, Adrian, Zasuna, Faith, Arlen, Premierminister –
 
[ Felucia / Kway Teow / Raumhafen ] Arlen, Chesara, Faith, Crado, Adrian, Zasuna, Piloten, Delegation Einheimischer

Begrüßt wurde die Gruppe von einem kleinwüchsigen Grauen Wesen, dass die Delegation anzuführen schien. Arlen erinnerte sich in dem Artikel über Felucia über diese eigewanderte Spezies der Gossam gelesen zu haben, die zusammen mit Menschen und ein oder zwei anderen Spezies Felucia dominierten. Vertreter beider Spezies fanden sich auch in der Delegation wieder. Zwar wurden der Wortführer und seine Mitgossams von den Menschen um einiges überragt, doch schien das in keiner Weise die Rangfolge zu beeinflussen.

Respektvoll, aber auch ein wenig steif verbeugte sich das Echsenwesen und hieß die Jedidelegation auf ‚Galuch‘ willkommen. Angestrengt kramte der Sith in seinem Gedächtnis. Galuch? Was hatte es mit dem Wort auf sich? Er erinnerte sich nicht das im Infotext gelesen zu haben. Hatte ertwas übersehen? Leicht beugte er sich zu Faith hinüber und Flüsterte:

„Galuch?“

Wobei er sie fragend ansah. Vielleicht hatte sie ja etwas mitbekommen, das er überlesen hatte. Vier Augen sahen ja immerhin mehr als zwei.

Nachdem die Begrüßung abgeschlossen war, wurden die Jedi zu einem bereitstehenden Gleiter dirigiert. Sin Tuai, denn als solcher hatte sich der Gossam vorgestellt, verhielt sich überraschend schweigsam gegenüber seinen Gästen. War es hier unüblich Smalltalk zu führen, oder zumindest etwas über die Gegebenheiten zu erzählen? Wie es auch war, durch das anhaltende Schweigen scheute sich auch die Rothaut das Wort zu ergreifen und dachte stattdessen lieber nach. Was sie wohl hier erwarten würde? Irgendwie konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass es mehr sein würde als eine simple Diplomatiemission. War das leichte Kitzeln in seinem Hinterkopf die Macht, die ihn von etwas warnte?

Unsinn! Sicher bildete sich das nur ein. Für Probleme waren die lokalen Sicherheitskräfte zuständig und nicht eine extra herbeorderte Delegation von Jedi. Also lehnte de Rothaut sich zurück und genoss die Architektur, die sich sehr stark von Lianna, Aleen, oder sogar Dac unterschied. Zwar gab es auch hier Gebäude aus Stein, doch schienen viele Gebäude aus den omnipräsenten, riesigen Pilzgewächsen gefertigt worden zu sein.

Schließlich hatten sie ihr Ziel erreicht und Sin Tuai delegierte sie aus dem Fahrzeug hinaus in ein kunstvoll verziertes, steinernes Gebäude. Zielstrebig führte man die Jedi eine Treppe hinauf und einen Gang entlang, bis schließlich alle in einem kleinen, für Arlens Begriffe extrem luxuriös eingerichteten Raum standen. Ein weiterer Gossam, der als Premierminister vorgestellt wurde begrüßte Chesara überschwänglich bevor er sich breit lächelnd dem Rest der Gruppe zuwandte.


„Ah und wen haben wir hier? Willkommen in meinem bescheidenen Amtssitz“

Wandte er sich zunächst Arlen zu, da er am nächsten zu Chesara stand.

„Vielen Dank, Premierminister. Ich bin Arlen Merillion, Padawan von Rätin Syonette“

Antwortete er etwas verlegen, etwas nervös, dass noch mehr Worte von ihm erwartet wurden. Als Sohn eines armen Farmers von Aleen hätte er sich nie träumen lassen, jemals jemandem so wichtigem wie einem Premierminister gegenüberzustehen. Auf der anderen Seite…er hatte auch den Kanzler der Neuen Republik schon in Natura gesehen, also sollte das hier wohl ein Klacks sein. Zumindest solange er nicht allzu viel reden musste!

Doch seine Sorge war unbegründet. Nachdem der Premierminister den Padawan begrüßt hatte, wandte er sich auch schon der nächsten in der Reihe zu. Faith.


[ Felucia / Kway Teow / Regierungsviertel / Regierungsgebäude ] Arlen, Chesara, Faith, Crado, Adrian, Zasuna und der Premierminister
 
[ Felucia - Kway Teow - Regierungsviertel - Regierungsgebäude ] Chesara, Adrian, Crado, Faith, Arlen und Zasuna mit dem Premierminister

Neue Planeten zu entdecken war eine sehr schöne Nebensache ihrer Jedi-Ausbildung. Wenn dazu bloß nicht immer die Flüge in den Raumschiffen dazwischen als notwendiges Übel auch noch dagewesen wären. Die Miraluka war sehr erleichtert gewesen, als sie das Transportmittel hatte verlassen können.

Nach Bandomeer, Lianna und der Ozeanwelt Mon Calamari waren sie nun also auf Felucia. Im Weltraum war ihr am Ende des Fluges so übel geworden, dass sie lieber meditiert hatte. Somit war es ihr auch nicht möglich gewesen, aus dem Weltraum herab einen Blick auf den Planeten werfen zu können. Erst nachdem sie das Raumschiff verlassen hatte, war sie dazu gekommen sich der überaus beeindruckenden Aura des Planeten zu widmen. Zasu war allein durch ihr ganz persönliches Verhältnis zur Macht schon sehr naturverbunden.

Die beeindruckenden Pilzwälder hier waren für sie weitaus ansprechender als die industriellen Gegend um die Jedi-Basis auf Lianna. Da fühlte sie sich gleich irgendwie heimisch, auch wenn hier einfach alles anders war als auf Alpheridies. Der Unterschied lag nicht nur an den vielen Pilzen und der etwas seltsam schmeckenden und riechenden Luft. Die ganze Flora und Fauna wirkte auf sie... sehr wild. Hier leuchtete vieles so hell, dass ihre durch die Macht geführten Augen kaum wussten, worauf sie sich konzentrieren sollten. Die Macht war stark an diesem Ort. Das war weder besonders gut, noch besonders schlecht. Die rothaarige Frau fühlte sich nur im ersten Moment irgendwie geblendet.

Die Begrüßung durch ihre Gastgeber wurde für sie da gleich zur Nebensächlichkeit. Zasu war so sehr mit den ganzen Eindrücken durch die Umwelt beschäftigt, dass die ersten Gespräche vollständig an ihr vorbeiliefen. Am Ende wusste sie garnicht genau, wie sie in dem Speeder gelandet war, ganz abgesehen davon wo er sie hinbringen mochte. Die Reise durch die Welt der riesigen Pilze wurde fortgesetzt. Sie konzentrierte sich auf der Fluss der Macht um sie herum, spürte und genoss die Vielfalt des Lebens.
Kurz darauf hatten sie ihr Ziel erreicht. Zasuna blieb unauffällig am Ende ihrer kleinen Gruppe, schaute sich aufmerksam um und beschleunigte kurz vorm Eintreten in das Gebäude ihre Schritte ein wenig, um in Adrians Nähe zu bleiben, falls er irgendwelche Anweisungen für sie hatte.

Man führte sie durch den Amtssitz des Premierministers, der ihnen als Vai Chi vorgestellt wurde. Zasuna musterte das deutlich kleinere Wesen, von dem nach ihrem ersten Eindruck zwar keine unmittelbare Gefahr ausging, dessen übertriebene Freundlichkeit aber dennoch merkwürdig erschien.
Der Premierminister schüttelte jedem die Hand und auch wenn die Miraluka eine Verbeugung vorgezogen hätte, musste sie sich wohl oder übel aus Gründen der Höflichkeit diesem Schicksal ergeben.


[ Felucia - Kway Teow - Regierungsviertel - Regierungsgebäude ] Chesara, Adrian, Crado, Faith, Arlen und Zasuna mit dem Premierminister
 
- Felucia - Kway Teow - Regierungsviertel - Regierungsgebäude – Konferenzraum- Mit Crado, Adrian, Zasuna, Faith, Arlen, Premierminister –

Als jeder der Jedi begrüßt worden war und sich der Premierminister jeden einzelnen Namen hatte sagen lassen, bat man sie, in einer der gemütlichen Sitzgruppierungen Platz zu nehmen.

„Kein Grund, sich Löcher in den Bauch zu stehen!“

Scherzte der Gossam und sein keckes Lachen klang wie das fröhliche Meckern einer Bergziege, die auf ein Büschel besonders saftigen Klees gestoßen war. Chesara setzte sich in einen der Sessel und ihr Blick fiel auf eine großzügig beladene Schale süßer Naschereien, die man auf dem Kaffeetisch in der Mitte der Sitzgruppe platziert hatte. Erfrischungen in Form einfacher Getränke gab es ebenfalls. Der Empfang, den man ihnen bereitete, war äußerst zuvorkommend… doch warum? Das Gefühl, dass die Regierung Felucias etwas von ihnen wollte – etwas, das keine Kleinigkeit war – war inzwischen längst nicht mehr abzustreifen. Wäre es nur um den Beitritt zur Republik gegangen, hätte man das Gespräch mit Vertretern des Senats gesucht und sich selbst in die Position des „Kunden“, und nicht des Bittstellers, gerückt.

„Äh, eine Erfrischung vielleicht?“

Der Premierminister hob – ohne sich umzusehen – eine Hand und eine Sekretärin, gekleidet in nassglänzenden, dunklen Stoff, der ihren kurzen Körper hinunter floss wie pures Wasser, erschien wie aus dem Nichts hinter ihm, um den Gästen zuvorkommend ihre Getränke zu servieren.

„Wie verhält sich das Wetter zur Zeit auf Lianna?“

Vai Chi lehnte sich bequem in seinem Stuhl zurück. Natürlich war nicht zu erwarten gewesen, dass sie sogleich nach ihrer Ankunft auf die Dinge zu sprechen k amen, um die es bei ihrem Besuch wirklich ging. Bevor sich das Gespräch in ernstere Bahnen lenken lassen würde, würde es zuerst die seichten Themen berühren, Gelegenheit geben die Stimmung zu testen und sich gegenseitig kennen zu lernen, oder zumindest zu beschnuppern.

“Überraschend angenehm.“

Erwiderte Chesara, ihr Tonfall locker. Sie konnte warten, so lange es nicht auf mehrere Tage hinaus lief, bis der Gossam mit der Sprache heraus rückte.

“Die Temperaturen sind wärmer, als es aktuell vorher gesagt war. Ich glaube, wir hatten in Lola Curich Glück. Rings herum hat es viel geregnet, bisweilen war es sogar recht stürmisch, aber wir hatten nur ein paar vereinzelte Schauer.“

„Die Basis der Jedi liegt in der Stadtmitte von Lola Curich?“

Erkundigte sich der Gossam interessiert. Chesara schüttelte den Kopf.

“Etwas außerhalb, in den Randgebieten der Stadt.“

Antwortete sie höflich. Es folgte eine Konversation über das Wetter im Allgemeinen und Wetterexperten im Speziellen. Premierminister Vai Chi war nicht der Meinung, dass man auf diese Scharlatane, wie er sie nannte, sonderlich viel geben durfte, sagte dies jedoch lediglich hinter vorgehaltener Hand, während er zugab, dass er eine solche Meinung in der Öffentlichkeit natürlich nicht vertreten konnte. Somit verging die Zeit ein wenig und ein Thema folgte auf das andere. Vom Wetter kam man auf davon abhängende Ernten, sprach in diesem Zusammenhang vom Vorteil frischer Produkte gegenüber konservierten Nahrungsmitteln, diskutierte anschließend den Geschmack verschiedener Kräuter und tauschte Zubereitungstipps aus. Für Chesara, die sich schon immer für Kräuter und Gewürze interessierte hatte, war dies ein überaus interessantes Thema. Für ein paar kurze, intensive Minuten wünschte sie sich zurück in ihr Heimatdorf, in die gemütliche Holzhütte, in der sie mit Mirja und Ard gelebt hatte und vor allem zurück in ihren Kräutergarten, in dem sie Heilpflanzen und Zutaten zur Nahrunsgzubereitung gleichermaßen angepflanzt hatte. Es war eine ruhige, erholsame Zeit gewesen, eine die Chesara nie hatte enden sehen wollen, bis die Jedi in ihr wieder erwacht war. Mirja war alt genug gewesen und Chesara war ihrer Berufung ein zweites Mal gefolgt.

„So. Also.“

Zum ersten Mal einen Schimmer der Unsicherheit durchblicken lassend, räusperte sich der Gossam, nur um kurz darauf erneut zu lächeln und mit einer höflichen Geste auf die Süßigkeiten zu deuten, von denen sie sich bedienen sollten.

“So.“

Erwiderte Chesara seine Worte lächelnd und der Blick, der auf ihrem Gesicht lag, konnte unbestreitbar als abwartend bezeichnet werden. Das Bild von ihrem Kräutergarten, das sie vor ihrem inneren Auge gesehen hatte, war abrupt wieder verblasst und nur noch ein grauer Schatten im Hintergrund des Hier und Jetzt.

“Sie hatten, glaube ich, ein Anliegen.“

Noch immer freundlich lächelnd erinnerte Chesara den Premierminister an das eigentliche, noch nicht enthüllte Thema, wegen dem sie hier waren.

„Ah, ach ja… natürlich.“

Er machte ein Geräusch, das man wohl mit einem Räuspern vergleichen konnte.

„Wie Euch vielleicht bekannt ist, Rätin, ist die Republik in der Vergangenheit schon häufiger an die Vertreter meines Planeten heran getreten, um Vorgesprächen bezüglich eines Beitritts in die Republik einzuladen. Doch wir auf Felucia haben bisher nicht schlecht in unserer Unabhängig gelebt, sodass wir bisher wenig Grund gesehen haben, daran etwas zu ändern.“

Er schwieg einen Moment und Chesara spürte die Spannung im Raum steigen.

„Bisher. Es scheint jedoch, dass wir an einem Punkt angelangt sind, an dem wir auf Hilfe von außen angewiesen sind und… nun, es wäre fahrlässig, diese nicht zu erbitten… vor allem, wenn so viele Leben auf dem Spiel stehen.“

“Was ist geschehen?“

Fragte Chesara ruhig und zumindest eine Vorahnung hatte sich bestätigt: es ging um mehr, als um bloße diplomatische Gespräche.

„Vor etwa drei Monaten ist eine Expedition in einige bisher unerforschte Gebiete des Dschungels aufgebrochen. Es gab Hinweise auf ein uraltes Bauwerk, das dort entdeckt worden war… ein Teil einer alten Tempelanlage, vermutlich schon mehrere tausend Jahre alt. Zu Beginn der Expedition gab es natürlich Funkkontakt, tägliche Kommunikation, doch die riss ab, kurz nachdem die Gruppe die Tempelanlage erreicht hatte.“

“Und seitdem hat man nichts mehr gehört?“

„Mehr oder weniger. Als am dritten Tag in Folge eine Meldung der Expedition ausblieb, haben wir ein Team aus Scouts entsandt, doch nur einer unser Männer kehrte lebend zurück. Er war lebensbedrohlich verwundet. Wir konnten ihn retten, aber sein Verstand ist…“

Der Vizepräsident schüttelte den Kopf, als ihm die Worte fehlten, den Zustand des Mannes zu beschreiben. Für einen Moment herrschte Schweigen.

„Felucia erbittet die Hilfe der Jedi.“

Sagte er schließlich, die Stimme wieder fester.

„Bringt uns unsere Leute lebend zurück…“

Seine Stimme erhob sich fast feierlich.

„… und wir sind bereit, dieses Mal tatsächlich über einen Beitritt in die Republik zu verhandeln.“

- Felucia - Kway Teow - Regierungsviertel - Regierungsgebäude – Konferenzraum- Mit Crado, Adrian, Zasuna, Faith, Arlen, Premierminister –
 
[ Felucia | Kway Teow | Regierungsgebäude | Crado, Adrian, Zasuna, Arlen, Chesara, Premierminister & Faith]

Nachdem sich das große, schmuckhafte Gebäude tatsächlich als Ziel ihrer Gleiterfahrt herauskristallisiert hatte, sie alle ausgestiegen waren und durch die durchaus weitläufigen Gänge, vorbei an reichlich abzweigenden Räumen und Gängen, geführt worden waren, ließ man sie in einen für Besucher gedachten Raum treten. Er war mit vielen edlen Materialien ausgestattet, für die Faith noch nicht einmal die Bezeichnung kannte und überzeugte mit einer eindrucksvollen Fensterwand, die den Raum in helles, angenehm warmes Sonnenlicht tauchte. Dort, in diesem prunkvoll eingerichteten Raum, stellte man der Gruppe schließlich den Premierminister von Felucia vor. Es handelte sich dabei um einen weiteren Gossam mit dem Namen Vai Chi. Seine edle Aufmachung verkündete jedem, der ihn ansah, dass er eine überaus wichtige Person war. Mit großzügiger Freundlichkeit und einem heiterem Lächeln hieß Vai Chi die Jedi-Delegation willkommen und widmete sich jedem einzelnen, indem er freudestrahlend Hände schüttelte. Nachdem zunächst Chesara, als offensichtliche Wortführerin der Gruppe, und Arlen abgefertigt waren, wandte sich der Gossam als nächstes Faith in der Reihe zu.

„Faith Navalon, ebenfalls Padawan, Herr Premierminister. Es ist mir eine Freude…“
, sagte sie noch bevor Vai Chi ihre Hand auch schon wieder losließ.

„Vorzüglich, vorzüglich…“, waren seine einzigen Worte. Doch für einen klitzekleinen Moment verschwand das breite Grinsen aus seinem Gesicht. Erst als er seine nächste Station erreichte, hatte er es sich wieder herbeigezaubert.

Faith schaute in die Runde, um einen Anhaltspunkt dafür zu erhaschen, dass sie nicht die einzige war, die dies beobachtet hatte. Auf irgendeine Art und Weise hatte sie den Eindruck, dass der Premierminister nicht besonders davon angetan war, es anscheinend mit einfachen Padawan-Schülern zu tun zu haben. Voller Unbehagen betastete Faith das Trainingslichtschwert, das an ihrem Gürtel baumelte. Ihre Rolle in dieser Unternehmung lag zwar weiterhin beim Beobachten und Lernen, jedoch rief Vai Chi ihr unmissverständlich ins Gedächtnis, dass sie im Kreis der Jedi noch ein Fremdfaktor war.

Sobald der kleine Premierminister seine Runde beendet hatte, bat er die sechs Jedi sich zu setzen. Erfrischungen wurden gereicht und ein leichter Smalltalk über das Wetter begann. Faith hatte sich viele Gedanken dazu gemacht, wie ein solcher diplomatischer Empfang wohl abliefe. Dass er jedoch zu einer Art Nachmittags-Tee-Runde mutieren würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Allgemein verhielt es sich fast so, als wollte der offizielle Vertreter Felucias jeglichen Anschein nehmen, dass es sich hierbei um etwas anderes als ein beiläufiges Treffen unter alten Bekannten handelte. Chesara begegnete dem Gossam derweil mit höflicher Geduld. War es etwa üblich bei offiziellen Anlässen völlig ums eigentliche Thema herumzureden?

Die junge Padawan nippte an ihrem Getränk und widerstand geradewegs dem Drang das Gesicht zu verziehen. Die klare Flüssigkeit, die sie für einfaches Wasser gehalten hatte, stellte sich als beinahe ungenießbar sauer heraus. Mit vielsagendem Blick stellte sie den edlen, mit Verzierungen versehenen Becher wieder ab und versuchte die Runde der Jedi dadurch diskret zu warnen. Ihr Blick blieb dabei am katzenhaften Crado hängen, und sie fragte sich, ob er unter seinem dichten Fell bei der schwülen Wärme dieses Planeten nicht unheimlich schwitzte. Nachdem ihr einfiel, dass es wahrscheinlich durchaus Spezies gab, die gar nicht schwitzen konnten, und sie sich fragte, ob Crado wohl zu einer solchen gehörte, lenkte sie ihre ungeteilte Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch zwischen der Rätin und dem Minister.

Nun, nach gefühlt unendlichem Geplänkel über Wetter, Ernten und Kräuter, schien das Gespräch auf den eigentlichen Grund ihres Erscheinens hinauszulaufen. Man merkte spürbar wie die Spannung im Raum anstieg. Zumindest meinte Faith sich dies einzubilden.

Und tatsächlich, der Premierminister eröffnete das erste Mal den wahren Beweggrund seiner diplomatischen Anfrage. Er berichtete von einer Dschungel-Expedition, die in den unerforschten Bereichen seines Planeten verschollen ging, und einem Scout-Team, das bis auf einen einzigen Überlebenden, ebenso als verloren galt.


Faith stockte für einen Moment der Atem. Das hier war gar keine diplomatische Mission. Es war eine Rettungsmission! Offenbar vermutete Vai Chi in diesem Tempel etwas so bedrohliches, dass er meinte, nur die Jedi seien in der Lage den Felucianern helfen zu können. Für die junge Padawan stand außer Frage, dass sie dem Premierminister dabei helfen würden, die Expedition zu suchen und wenn möglich, Überlebende zu retten. Als Jedi hatten sie schließlich die Pflicht jenen zu helfen, die in Not geraten waren.

„Entschuldigt, Premierminister“, mischte der blonde Teenager sich nun in das Gespräch ein, ohne sich Gedanken darüber zu machen, inwiefern dies ihr als Padawan zustand.

„Wie groß war diese… Expedition?“

Der Gossam streichelte kurz sein Kinn, ehe er einen offensichtlichen Kloß in seinem Hals hinabgeschluckt hatte und zur Antwort ansetzte.

„Hundertzwei Forscher. Darunter hauptsächlich Bio- und Archäologen mitsamt Hilfspersonal.“

„Und das Rettungsteam?“

„24 bewaffnete, trainierte Männer“, erwiderte er, während seine Stimme einen traurigen, melancholischen Ton anschlug.

Faith blickte sich erneut, diesmal hilfesuchend, in der Runde um.

„Aber wir sind nur sechs...“, sagte sie mehr zu sich selbst, als zum Premierminister.

„Aber Ihr seid Jedi!“, war seine beinahe flehende Antwort.


[ Felucia | Kway Teow | Regierungsgebäude | Crado, Adrian, Zasuna, Arlen, Chesara, Premierminister & Faith]
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Felucia– Kway Teow – Regierungsviertel – Regierungsgebäude – Konferenzraum | Chesara, Crado, Adrian, Zasuna, Faith, Arlen, Premierminister ]

Diplomatie war nicht selten eine starke Geduldsprobe. Der Premierminister Vai Chi, der sie höchstpersönlich nach ihrer Ankunft willkommen geheißen hatte, betrieb ausgiebigen Smalltalk, den Chesara routiniert und höflich mit ihm betrieb. Die Padawane und Ritter beteiligten sich nach der förmlichen Begrüßung nicht großartig an den Gesprächen. Adrian hatte das Gefühl, sie alle wollten lieber der erfahrensten Jedi unter ihnen die Plaudereien überlassen, die zwar nach außen hin wie leichte Koste wirkten, bei denen man sich aber dennoch leicht einen Fehltritt leisten konnte. Nach einer halben Ewigkeit, die für jeden der jüngeren Jedi eine gute Übung in Duldsamkeit dargestellt haben musste, führte Chesara das Gespräch schließlich auf das eigentliche Anliegen des Premierministers. Und das hatte es in sich: Sie sollten nicht bloß mit ihm über den Beitritt zur Neuen Republik verhandeln, nein, stattdessen knüpfte er eine erfolgreich ausgeführte Dschungel-Expedition an die Bereitschaft zum Anschluss an die Republik. Adrian machte große Augen, während der Premierminister auf Faiths Frage hin weitere Fakten darlegte. Sie sollten ein Expeditionsteam retten, das 102 Forscher umfasst hatte – aber Vai Chi wollte sie lebend, obwohl ein Trupp aus 24 bewaffnten, trainierten Männer schon gescheitert war! Wer wusste denn schon, ob die Forscher überhaupt noch lebten?! Das hieß, wenn sie nur mit den Leichen der Wissenschaftler zurückkehrten, würde Vai Chi dennoch nicht über den Beitritt diskutieren. Sie brauchten sie lebend. Adrian unterdrückte ein Seufzen über die Windungen diplomatischer Verhandlungen und ging in Gedanken die einzelnen Puzzleteile durch. Ein einziger Mann aus dem Rettungstrupp war lebend zurückgekehrt, doch sein Verstand schien dabei durcheinander geraten zu sein. Sein Verstand …

„Premierminister.“

ergriff Adrian plötzlich das Wort und erlangte damit zum ersten Mal seit der Begrüßung die ungeteilte Aufmerksamkeit des Staatsoberhauptes. Der Jedi hielt mit beiden Händen noch immer die Tasse fest, die man ihnen eingangs serviert hatte – doch dank Faiths warnendem Blick hatte er keinen einzigen Schluck des Tees getrunken.

„Können wir diesen Mann, den einzigen Überlebenden des Rettungstrupps, einmal sehen?“

Der Gossam reagierte nicht sofort, doch seine ohnehin schon sehr faltige blaue Stirn schien plötzlich um einige Sorgenfalten bereichert und seine kurzen Finger verschränkten sich unruhig vor seiner Brust.

„Nun, also …“

Der Blick des Premierministers fiel auf Chesara.

„Ist das denn wirklich notwendig?“

„Ich denke es könnte uns helfen.“

erklärte Adrian mit fester Stimme und provozierte damit, dass das Augenpaar des Premierministers kurz zurück zu ihm huschte.

„Vielleicht können wir aus seinem Zustand ableiten, was uns bei unserer Expedition erwartet.“

Jetzt wanderte auch der Blick des jungen Jedi zu seiner ehemaligen Meisterin. Er konnte es vor dem Premierminister nicht laut aussprechen, aber Jedi verfügten über gewisse Methoden in den Geist eines Lebewesens zu sehen – wenn Chesara dies ebenfalls für eine gute Idee hielt, konnten sie vielleicht einige Erinnerungen extrahieren oder zumindest erkennen, was mit seiner Aura passiert war. Der Geist eines denkenden Wesens war immer mit größter Vorsicht anzugehen, doch wenn es Leben retten konnte, sah Adrian nur wenig Grund, sich den Mann nicht zumindest einmal anzusehen. Es war immer besser zumindest eine grobe Ahnung davon zu haben, mit welchen Schrecken oder Gefahren man zu rechnen hatte.

[ Felucia– Kway Teow – Regierungsviertel – Regierungsgebäude – Konferenzraum | Chesara, Crado, Adrian, Zasuna, Faith, Arlen, Premierminister ]
 
[ Felucia - Kway Teow - Regierungsviertel - Regierungsgebäude ] Chesara, Adrian, Crado, Faith, Arlen und Zasuna mit dem Premierminister

Zasunas hatte sich einen Tee aus lokalen Kräutern einschenken lassen und auf einem der Sessel der Sitzgruppe Platz genommen. Nach Naschereien war ihr gerade ebesowenig wie nach Gesprächen über das Wetter auf Lianna. In ihrem Training bei den Sene Seekern hatte sie unter anderem auch gelernt, geduldig zu sein. Und Geduld war genau die Tugend, die hier mitunter am wichtigsten zu sein schien. Die Gruppe der Jedi überließ ihrer Anführerin das reden. Nachdem selbst die ausgebildeten Jedi kein Wort sprachen, wagte es zunächst auch keiner der Padawan, den Mund aufzumachen. Solche diplomatischen Gespräche hatten meist einen tieferen Sinn und da sollte man sich als unerfahrener Padawan besser keinen Fehltritt erlauben. Somit saß die rothaarige Miraluka einfach nur auf ihrem Sessel, trank ihren Tee und beobachtete in erster Linie Rätin Chesara und den Premierminister.

Gerade als sie sich dazu entschlossen hatte, die Geschmäcker der unterschiedlichen Kräuter in ihrem Tee mit denen ihres Heimatplaneten zu vergleichen, wechselte das Thema und die Runde kam konkret auf das Anliegen Felucias an die Neue Republik zu sprechen. Eine Rettungsmission also. In einen alten Tempel im Dschungel. Wenn man die ganzen möglichen Gefahren mal außer Acht ließ, war diese Aufgabe durchaus nach Zasunas Geschmack. Sie hatte schon befürchtet, dass dies eine rein politische Mission werden würde. Nun sah es so aus, als würden sie den Dschungel erkunden und eine alte Ruine. Das gefiel ihr.

Daraufhin mischte sich die andere Padawan, Faith in das Gespräch ein. 120 Forscher? 24 trainierte Soldaten? Ihrer Meinung nach spielten diese Zahlen keine Rolle. Es schien sich hier weniger um ein Problem zu handeln, das man allein mit Masse beseitigen konnte. Zasunas Blick verharrte auf der Jedi-Rätin, deren Aura vor ihrem machterfüllten Auge wie immer hell erleuchtet strahlte. Gerade mit Chesara an ihrer Seite konnte sie die Bedenken der Padawan nicht teilen. Das war allerdings keine Meinung, die sie vor dem Premierminister kund tun wollte.


"Premierminister."

Diese bekannte Stimme riss sie so unerwartet aus ihren Gedanken, dass sie fast zusammengezuckt wäre. Es handelte sich um Adrian, der sich schon lange nicht mehr zu Wort gemeldet hatte.

„Können wir diesen Mann, den einzigen Überlebenden des Rettungstrupps, einmal sehen?“

Zasuna nickte. Ein guter Einfall. Auch wenn der Verstand des Überlebenden nach Außen hin nicht mehr klar sein mochte, so gab es für die Jedi doch auch Mittel und Wege, durch ihn zusätzliche Informationen zu erhalten. Zasuna selbst hatte schon mehrfach geübt, wie man etwas tiefer in die Aura von anderen Personen oder Lebewesen eindringen konnte. Wenngleich sie sich nicht zu weit vorgewagt hatte. Und dann waren da noch die Visionen... sie dachte gerade vor allem an Bandomeer. Sie hatte sich eingebildet im Rückblick sehen zu können, wie die Flutkatastrophe über die Stadt hereingebrochen war.
Sie versuchte, irgendeinen Satz zu formulieren, mit dem sie Adrians Wunsch unterstützen konnte.


"Ein Besuch bei Ihrem Überlebenden könnte nicht nur uns wichtige Informationen bringen, sondern würde vielleicht auch ihm helfen. Allein die Anwesenheit der Jedi verleiht vielen Lebewesen neue Kraft und Mut."

Ihre Stimme klang ruhig, wenngleich sie innerlich eine deutliche Aufregung und Vorfreude verspürte. Ihrer Meinung nach machte ihr Argument durchaus Sinn. Wenngleich der Aufmarsch von 6 Jedi an einem Krankenbett eventuell auch zu viel sein würde. Vermutlich war es sowieso besser, wenn sie sich aufteilten. Trotzdem war eine gewissen Eile geboten.

"Mit jeder Stunde, die wir hier verbringen, werden die Überlebenschancen der Forscher geringer. Selbst wenn sie nicht direkt bedroht werden bietet der Dschungel schon eine Vielzahl an gefahren."

Sie war sich nicht so sicher, an wen ihre Worte gerichtet waren. Hatte sie diese Gedanken wirklich laut ausgesprochen? Und das, obwohl die Jedi-Rätin sie noch nicht dazu geäußert hatte, ob sie die Mission überhaupt annehmen würden? Die Miraluka drehte den Kopf in Richtung ihres Meisters.

"Wenn Ihr den Überlebenden besucht, würde ich Euch gerne begleiten."

[ Felucia - Kway Teow - Regierungsviertel - Regierungsgebäude ] Chesara, Adrian, Crado, Faith, Arlen und Zasuna mit dem Premierminister
 
[ Felucia / Kway Teow / Regierungsviertel / Regierungsgebäude ] Arlen, Chesara, Faith, Crado, Adrian, Zasuna und der Premierminister

Nachdem alle anwesenden Jedi und Padawane begrüßt worden waren, wurden sie vom Premierminister zu einer Art Sitzgruppe geführt, wo allen die wollten Getränke serviert wurden. Offenbar sagte dieses zumindest Faith nicht zu, da sie, kaum hatte sie an ihrem genippt mit leicht angewidertem Blick die reich verzierte Tasse wieder abstellte. Etwas vorsichtiger nach der Erfahrung seiner Padawankollegin nippte Arlen an der klaren Flüssigkeit und stellte angenehm überrascht fest, dass es gar nicht so übel war, wie Faiths Reaktion suggerierte.

Das Gebräu war zwar sauer, doch erinnerte es vom Geschmack her an etwas, das auch auf Aleen gerne getrunken wurde. Dort wurde es aus heimischen Wurzeln hergestellt und gerne mit bitteren Kräutern gereicht, um den Geschmack hervorzuheben. Das Getränk hier schmeckte um einiges fruchtiger und exotischer, als der Sith es gewohnt war. Lecker.

Verschmitzt lächelte er Faith zu und überlegte halb, die Menschenfrau zu fragen, ob er ihr Getränk haben könne, wenn sie es nicht wolle, überlegte es sich dann jedoch anders. Der Premierminister und Chesara hatten grade einen Smalltalk über das Wetter begonnen und Arlen wollte – das kleine Brainstorming zum Thema Diplomatie im Ohr – nicht dazwischenfunken. Vom Thema Wetter wechselte das Gespräch in rascher Folge die Themen, bis es einige Minuten um den Anbau von Kräutern kreiste. Interessiert hörte Arlen zu. Als Ziehsohn eines Farmers waren ihm diese Dinge nicht fremd und es war aufschlussreich zu hören, wie hier mit diesen Sachen umgegangen wurde, auch wenn der Premierminister dies nicht in so großem Stil Betrieb wie Arlens Vater.

Schließlich jedoch kam das Gespräch zum wirklichen Grund ihres Hierseins. Vai Chi wollte über den Beitritt von Felucia zur Republik verhandeln. Wenn, die Jedi es schafften eine große Expedition und die ausgesendete Bergungsoperation wiederzufinden. Sechs, hinter hundertvierundvierzig vermissten her. Arlen bliebt die Luft weg, genau wie Faith, die die Fragen nach der Mannzahl der Expedition gestellt hatte.

Sechs Jedi, davon drei Padawane, zwei davon ohne nennenswerte Ausbildung. An Kampferfahrung wollte er gar nicht denken. Chesara war noch nicht dazu gekommen Faith und ihm irgendwas über den Kampf beizubringen. Der Sith hatte das Trainingslichtschwert, das an seinem Gürtel baumelte noch nicht einmal aktiviert. Wie stellte Vai Chi sich das vor?! Ein mulmiges Gefühl breitete sich in Arlens Magengegend aus. Er hatte damit gerechnet irgendwann einmal kämpfen zu müssen, doch so früh und vollkommen untrainiert? Er musste ganz dringend ein ernstes Wort mit Chesara reden! Momentan war er eher Diplomat als irgendetwas anderes und sogar das in lächerlichem Maße.

Die anderen Jedi jedoch, schienen Arlens Bedenken ungefähr gar nicht zu teilen. Man stellte Fragen, die suggerierten, dass man die Mission schon begonnen hatte und auch Zasuna, die dritte Padawan im Bunde ließ sich nicht lumpen und wollte umgehend den einen Überlebenden der Expedition besuchen.

Verschüchtert stellte Arlen die Tasse mit dem Getränk ab, das auf einmal gar nicht mehr so lecker schmeckte und versuchte sich sein Unbehagen nicht anmerken zu lassen. Das war jedoch schwer genug, als der Premierminister auf Adrians und Zasunas Anliegen einging und sich mit einem Stoßseufzer erhob.


„Hier entlang, wenn ich bitten darf“

Sagte Vai Chi und machte Anstalten den Raum zu verlassen.

[ Felucia / Kway Teow / Regierungsviertel / Regierungsgebäude ] Arlen, Chesara, Faith, Crado, Adrian, Zasuna und der Premierminister
 
- Felucia - Kway Teow - Regierungsviertel - Regierungsgebäude – Konferenzraum- Mit Crado, Adrian, Zasuna, Faith, Arlen, Premierminister –

102 Forscher. 102 Leben, die auf dem Spiel standen, von denen niemand wusste, ob sie noch zu retten waren oder nicht. Für Chesara stand fest, dass es keine Umkehr gab. Sie waren hier um zu helfen und wenn auch nur die geringste Chance bestand, dass sie jemanden retten konnten, und sollte es nur ein einziger sein, so würden sie es versuchen. Sie nickte, als Adrian vorschlug, mit dem einen Mann des Rettungsteams zu sprechen, der zurück gekehrt war. Es war möglich, dass sie noch etwas brauchbares von ihm erfahren konnten, auch wenn es vorher niemandem gelungen war. Als Jedi hatte man andere Möglichkeiten, auf die Erinnerungen eines Wesens zuzugreifen, selbst wenn sein Verstand versagte. So ganz schien dem Premierminister die Vorstellung zwar nicht zu gefallen, die Jedi zu dem Mann zu bringen, der ihnen vielleicht als einziger etwas sagen konnte, doch er willigte schließlich ein und sie erhoben sich gemeinsam.

“Adrian, dann schlage ich vor, dass du mit Zasuna nach dem Mann aus dem Rettungsteam siehst. Wir sollten uns aufteilen, um keine weitere Zeit zu verlieren.“

Chesara wandte sich an den Gossam.

“Premierminister, können Sie mich an jemanden weiterleiten, der mir die Route erklären kann, die das Forschungsteam im Dschungel genommen hat? Ich muss wissen, wo der alte Tempel liegt.“

„Selbstverständlich!“

Diese Herangehensweise schien dem Gossam deutlich mehr zu behagen, als die Jedi mit einem seiner Männer sprechen zu lassen, der verletzt und scheinbar nicht mehr recht bei Sinnen war.

„Ich werde veranlassen, dass man Euch ein Datapad mit einer Karte überlässt und Euch gründlich in den Gefahren des Dschungels unterweist. Selbstverständlich werden wir Euch alles an Ausrüstung zur Verfügung stellen, das ihr benötigen solltet, Rätin.“

Er schnippte mit den Fingern und eine seiner Assistentinnen tauchte auf, direkt an Chesaras Seite, als hätte sie die ganze Unterredung verfolgt und nur auf ihren Einsatz gewartet – was vermutlich auch genau so war. Chesara wandte sich an Crado.

“Würdest du mich begleiten?“

Fragte sie den Cathar. Es war die perfekte Gelegenheit, den Jedi-Ritter unter vier Augen zu sprechen, sofern es möglich war, Arlen und Faith für den Moment ebenfalls mit einer weiteren Aufgabe zu betreuen. Diese sah Chesara bereits deutlich vor sich. Die beiden Padawane waren jung und unerfahren, nicht nur was das Leben eines Jedi anging, sondern auch das Leben an sich. Zumindest Faith, das wusste Chesara, konnte noch nicht viel Erfahrung mit kritischen Situationen haben, in denen sie auf sich aufpassen musste, da sie auf einem Lazarettschiff aufgewachsen war. Das Schlimmste, das einem dort passieren konnte, waren ansteckende Krankheiten oder sich im Delirium befindliche Patienten. Vor wilden Tieren, giftigen Pflanzen oder anderen Bedrohungen, die nicht näher zu benennen waren, hatte sie sich wohl noch nie fürchten müssen.

“Noch eins, Premierminister.“

Sagte Chesara, bevor Vai Chi mit Adrian und Zasuna davon stiefelte.

“Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie unseren beiden Padawanen hier jemanden zur Seite stellen könnten, der ihnen den grundlegenden Umgang mit einem Blaster beibringen könnte. Ist das möglich?“

Der Ausdruck des Gossams veränderte sich nicht, doch es war anzunehmen, dass er sich seinen Teil dachte. Nun, wenn er es für unangemessen befand, jemanden in den Dschungel zu entsenden, der sich nicht einmal selbst zu verteidigen wusste, hätte er vielleicht von Anfang an offen darüber sprechen sollen, worum es bei ihrem Besuch ging. Dafür war es aber jetzt zu spät. Er nickte knapp und eine weitere Assistentin, die optisch kaum von der ersten zu unterscheiden war, erschien und bedeutete Arlen und Faith, ihr zu folgen. Von den drei Gruppen, die sich gebildet hatten, entfernte sich jede in eine andere Richtung.

- Felucia - Kway Teow - Regierungsviertel - Regierungsgebäude – Konferenzraum- Mit Crado und Assistentin des Premierministers –
 
[ Felucia / Kway Teow / Regierungsviertel / Regierungsgebäude ] Arlen, Chesara, Faith, Crado, Adrian, Zasuna und der Premierminister

Halb hatte Arlen gehofft, dass wenigstens Chesara Vernunft annehmen und ein Veto gegen diese Selbstmordmission aussprechen würde. Doch auch diese stumme Hoffnung wurde zerstört, als die Jedirätin entschlossen begann Rollen zu verteilen. Das war doch Wahnsinn! Adrian und Zasuna sollten sich dem angeschlagenen Überlebenden widmen, Chesara und Crado der Gebietskunde und Faith und Arlen würden sich fürs erste Schießstunden widmen. Der Sith wollte protestieren, oder zumindest ein paar Worte an seine Meisterin widmen, doch da war sie, ohne einen beruhigenden Satz an ihre Padawane zu richten, verschwunden.

Auch Zasuna und Adrian hatten sich schon mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit entfernt, also blieb Arlen nichts anderes übrig als Faith hinterherzueilen, die einer der Assistenten des Premierministers folgte, die die beiden zum Schießstand geleiten sollte.

„Wie stellt unsere Meisterin sich das vor?!“

Flüsterte der Sith Faith zu, sobald er aufgeschlossen hatte. Auch die Menschenfrau sah etwas blasser aus, als noch vor einer halben Stunde. Ungefähr musste Arlen aussehen. Auch wenn er sich alle Mühe gab die Angst zu verschleiern, die sich in seinem Magen bahn brach, spürte er dennoch, wie ihm nach und nach das Blut aus dem Gesicht sickerte.

„Ich meine…sechs Jedi, davon drei – vielleicht vier – in einem Gefecht von nennenswert, gegen etwas was hundertköpfige Expeditionen zum Verschwinden bringt?!“

Arlen schluckte heftig und versuchte die Panik niederzukämpfen, die sich durch das Aussprechen der Tatsachen noch verstärkte. Doch er brauchte jemanden, mit dem er seine Bedenken teilen konnte


„Und zwar so gründlich und plötzlich, dass nicht einmal ein Notsignal abgesetzt wird. Dann geht eine Kampftruppe und das gleiche Spiel!“

Der Sith fuhr sich mit einer Hand durch das schwarzblaue Haar. Er flüsterte noch immer. Die Assistentin sollte wegen Arlen nicht schlechter denken, die wegen ihres Planeten offenen Auges in ihr verderben rannten

„Macht schön und gut, aber was bringt uns Levitation und Lichtschwerter gegen einen offenen Schlund, der Soldaten mit Fernwaffen verschluckt! Das ist kein Job für eine Handvoll Jedi, sondern für…für das Militär“

Arlen war klar, dass er absolut fatalistisch klang, aber das machte es nicht unwahrer.

[ Felucia / Kway Teow / Regierungsviertel / Regierungsgebäude ] Arlen, Faith, Assistentin
 
[ Felucia | Kway Teow | Regierungsgebäude | Crado, Adrian, Zasuna, Arlen, Chesara, Premierminister & Faith]

Es war der Jedi-Ritter Adrian, der plötzlich das Wort ergriff. Auch er hatte bis zu diesem Zeitpunkt nichts zu den Gesprächen beigesteuert und stattdessen Chesara den Part der Verhandlungsführung überlassen. Auf seltsamste Weise wurde Faith das Gefühl nicht los, dass die Offenbarung des Premierministers keinen der anderen Anwesenden wirklich überrascht hatte. Hatten sie etwa alle was geahnt? Wie kam es, dass nur Arlen und Faith für einen Moment die Luft anhielten und am liebsten nochmal die Rückspultaste des Holo-Dramas gesucht hätten, damit sie sich sicher sein konnten, dass sie sich eben nicht in einem solchen befanden? Wenn sie richtig darüber nachdachte, dann hatte sie der felucianische Vertreter wissentlich in die Irre geführt. Er hatte sie unter dem Vorwand von sicherer Verhandlungsführung herbeigelockt, und drängte sie nun in eine Ecke, aus der es wenig Ausweg gab. Natürlich konnten sie als Jedi nicht tatenlos dabei zusehen, wie über hundert unschuldige Wesen auf Gedeih und Verderb ihrem eigenen Schicksal ausgeliefert wurden. Und auch wenn die blonde Padawan sehr jung und unerfahren war, so hatte sie doch genug Verstand, um zu sich bewusst zu sein, dass die Republik an Welten wie Felucia interessiert sein musste. Doch hätte der Premierminister nicht von Anfang an mit offenen Pazaak-Karten spielen können? Vermutlich hätte die Republik dafür ausgebildete Soldaten zur Unterstützung geschickt, um ihre Bereitschaft zu signalisieren, Felucia die nötige Unterstützung zu liefern. Warum ausgerechnet Jedi?


Der ehemalige Schüler der Rätin bat Vai Chi darum, den Überlebenden des Rettungstrupps sehen zu dürfen. Und obwohl der Premierminister von dieser Idee nicht von sofort begeistert schien, beharrte Adrian darauf. Auch Zasuna, die sich bis dahin ebenfalls sehr still verhalten hatte, griff daraufhin in das Gespräch ein. Das genügte dem Premierminister, so dass er sich - offenbar auch durch das Nicken Chesaras überzeugt- erhob und Anstalten machte, die Jedi zu dem Überlebenden zu führen. Die Anwesenden erhoben sich. Dann teilte die Rätin die Delegation in Zweiergruppen auf. Adrian würde zusammen mit seiner Padawan, wie schon beschlossen, den Überlebenden aufsuchen. Crado, der noch gar nichts zu all dem gesagt hatte, wie Faith auffiel, würde zusammen mit ihrer Meisterin die Ausrüstung zusammenstellen und das Kartenmaterial studieren. Ihre beiden Padawane entsendete sie zusammen mit einer Mitarbeiterin der Gossams in die entgegengesetzte Richtung. Sie sollten eine Einweisung in den Umgang mit einem Blaster erhalten, und das verursachte in Faith völlig zwiespältige Gefühlslagen.

Da dies jedoch kein Ort für Widerworte war, atmete sie einfach nur tief durch und heftete sich an die Fersen der Assistentin, die für ihre geringe Körpergroße unglaublich schnelle, weite Schritte machte. Sie waren schon beinahe in einen der abzweigenden Gänge eingetreten, als auch Arlen sich dazu aufgerafft hatte ihnen zu folgen. Er schloss zu Faith auf und hielt sich nicht mit Schweigen auf. Flüsternd teilte er ihr seine Gedanken mit, während sie Abzweigung nach Abzweigung nahmen, ihrer Führerin folgend. Die Worte des Sith trafen bei Faith durchaus auf offene Ohren. Sie dachte nicht völlig unähnlich. Doch sie zwang sich dazu, weiter tief durchzuatmen und eine gewisse Klarheit in der Betrachtungsweise der Geschehnisse zu erlangen. Einfach fiel ihr dies ganz und gar nicht.


„Ich weiß…“
, antwortete sie ihm schließlich flüsternd. „Aber vielleicht… naja ich weiß auch nicht… sollten wir Meisterin Chesara einfach vertrauen. Sie wird schon wissen was sie tut.“

Sie sah ihrem rothäutigen Partner in die Augen.

„Vertrauen….“
, sagte sie in einem Ton, der andeuten ließ, dass sie versuchte sich selbst ebenso zu überzeugen.

„Hör zu. Wir passen einfach aufeinander auf, dann wird uns schon nichts passieren.“

Sie zwang sich zu einem lockeren Zwinkern. Unterdessen schritten die drei durch eine offene, bogenförmige Tür, die sie auf eine Art Terrasse führte, von wo man einen wunderschönen Blick über den Garten des Gebäudes hatte. Er war reichhaltig bepflanzt und in jedem Winkel leuchteten unterschiedlichste Farben. Vor ihnen stand ein Gossam, den Faith als ersten seiner Art als gefährlich einstufen würde. Er war ganz offensichtlich in einem fortgeschrittenen Alter und eine Narbe führte mitten durch sein Gesicht. Hinter ihm befand sich ein Tisch mit einer Auswahl verschiedener Blaster, und im Garten standen Droiden bereit, die holographische Zielscheiben projizierten.

Die Assistentin machte einige Schritte vorwärts und wies auf den wartenden.

„Werte Jedi, darf ich Sie mit Lieutenant Su bekannt machen? Der Lieutenant ist der beste Schütze unserer Wachmannschaft verfügt über die notwendige Erfahrung im Umgang mit den Gefahren des Dschungels.“

Su verbeugte sich, woraufhin Arlen und Faith es ihm gleichtaten.

„Es ist mir eine Freude, ehrenwerte Jedi.“

Zwar sprach er diese respektvollen Worte, klang jedoch keinesfalls so, als würde er sie tatsächlich als ehrenwert betrachten. Was sollte er auch von zwei Padawanen halten, denen er den einfachen Umgang mit einem Blaster zeigen sollte?



[ Felucia | Kway Teow | Regierungsgebäude | Gartenterrasse |Arlen, Lt. Su , Assistentin & Faith]
 
[ Felucia / Kway Teow / Regierungsviertel / Regierungsgebäude ] Arlen, Faith, Assistentin

Vertrauen. Das war genau das Problem. Zwar kannte Arlen Chesara jetzt schon einige Tage, doch hatte sich noch kein wirklich inniges Verhältnis zwischen Meisterin und Padawan entwickeln können. Möglicherweise war das ein Manko seiner Kindheit, das damit zusammenhing, in welcher sozialen Situation er aufgewachsen war. Aufgrund seiner Spezies war er stets anders als die anderen Aleenakinder gewesen und damit automatisch ein Außenseiter. Auch hatten die wenigen mit denen er sich gut verstanden hatte sich früher oder später gegen ihn gewendet, um bei ihren beliebteren Freunden besser dazustehen.

Aus dieser Zeit kam es, dass Arlen noch immer ein Einzelkämpfer war. Er fasste nur sehr schwer Vertrauen, auch wenn er auf andere stets nett wirkte. Zwar hatte man ihn, seit er bei den Jedi war nur ein oder zwei Mal aufgrund seiner Spezies schief angesehen, doch eine Kindheit sitzt tief. Erschwerend dazu kam, dass Chesara als Meisterin ein eher distanziertes Verhältnis gegenüber ihren Padawanen aufrechterhalten musste. Anders als Faith war sie nicht auf einer Ebene mit dem Sith.

Lange Rede, kurzer Sinn, Arlen vertraute seiner Meisterin nicht wirklich. Mit Faith hatte er schon eher ein besseres Verhältnis, doch war auch die Bekanntschaft mit ihr eher oberflächlich. Auf jeden Fall brachte ihr Vorschlag gegenseitig aufeinander aufzupassen ihr Sympathiepunkte ein. Schlimmstenfalls war Arlen darauf vorbereitet sich allein gegen die Widrigkeiten dieser Mission erwehren zu müssen, bestenfalls hatte er eine nette Menschenfrau an seiner Seite.


„Du hast Recht, Faith. Wenn jeder den Rücken des anderen deckt, kann uns nichts mehr überraschen“

Für alle Fälle würde der Padawan auch seinen Rücken selbst noch zusätzlich im Auge behalten.

Kurz darauf waren sie an ihrem Ziel angekommen. Die Assistentin machte sie mit einem gefährlich aussehenden Gossam, namens Lieutenant Su bekannt. Dieser begrüßte die Padawane höflich, aber distanziert und führte sie zum Tisch mit den Blastern.


„Ich werde Euch nun einige Blasterpistolen an die Hand geben, die Ihr am wahrscheinlichsten in die Finger bekommen werdet. Zu beachten ist: richtet keinesfalls die Blaster in eine andere Richtung, als die Zielscheiben. Wenn Ihr diese einfache Regel nicht beachten könnt, dann wird diese Stunde beendet. Alles klar?“

Der Gossam hatte nun etwas von Professionalität. Offenbar war er zu dem Schluss gekommen die Jedi nicht mit Samthandschuhen anzufassen, sondern wie andere Schüler auch zu behandeln. Immerhin war dies Sus Fachgebiet und es waren die Padawane denen es an einer Stunde lag. Also nickten Faith und Arlen und bekamen zwei schwere Blasterpistolen in die Hand gedrückt.

Der Sith kannte sich bei weitem nicht gut genug mit Schusswaffen aus, um den Typ bestimmen zu können, doch fühlte der Griff sich überraschend angenehm in seiner Hand an. Su führte sie zu den Zielscheiben und ließ sie sich seitlich aufstellen.


„Füße parallel und Schulterbreit. Die Schusshand grade zur Zielscheibe hingestreckt. Ihr schießt über Kimme und Korn, also genau hinschauen“

Wies er sie an und hatte sofort etwas an Arlens Fußstellung zu mäkeln

„Schulterbreit, habe ich gesagt! Lasst Euch nicht hängen wie ein Hutt!“

Zwar hatte der Sith keine Vorstellung davon, wie ein Hutt aussah, doch blickte er rasch nach unten und korrigierte seine Füße, die tatsächlich etwas schief gestanden hatten. Dann hob er die Waffe und zielte auf die holografischen Scheiben. Angestrengt versuchte er das kleine Pünktchen in der Kimme richtig auszurichten und drückte ab, während sich Su grade mit Faith befasste.

[ Felucia / Kway Teow / Regierungsviertel / Regierungsgebäude / Gartenterasse ] Arlen, Faith, Assistentin, Lt. Su
 
[ Felucia – Kway Teow – Regierungsviertel – Hospital | Adrian, Zasuna und Premierminister Vai Chi ]

Der Premierminister war alles andere als begeistert davon, die beiden Jedi zu Larmar Woy – so hieß der einzige Überlebende der ursprünglich als Rettungsaktion geplanten Mission – zu bringen. Doch er tat es ohne weitere Widerworte. Das Hospital, in dem Larmar Woy behandelt wurde, war nur wenige Minuten Fahrt von dem Regierungsgebäude entfernt. Ein Speeder inklusive Chauffeur stand schon bereit, als sie das Gebäude verließen. Es wunderte Adrian, dass der Premierminister selbst mitkommen wollte, schien er doch viel eher hier gebraucht zu werden als beim Krankenbesuch im Hospital. Er konnte es sich nur damit erklären, dass Vai Chi entweder überwachen wollte, was die Jedi mit seinem Bürger anstellten, oder aber, dass er einfach einen Einblick in ihre – so sagenumwobenen – Fähigkeiten erlangen wollte.

Das Krankenzimmer war zwar freundlich eingerichtet, strahlte aber trotzdem etwas Abweisendes aus, wie es so häufig bei Räumen in Krankenhäusern der Fall war. Hier war Krankheit und Schmerz, kein Ort an dem die meisten lange verweilen wollten. Adrian hatte die ganze Zeit nicht genau sagen können, was dem Premierminister so unangenehm an dieser Begegung war, aber als sie Larmar Woy in seinem Bett liegen sahen, wurde ihm schnell klar, was der Grund für das Unbehagen ihres Auftraggebers war. Der Gossam, der den Besuch im Tempel überlebt hatte, schien … nicht ganz bei Sinnen. Er lag kläglich in seinem Bett, die Augen geschlossen und zappelte und zuckte alle paar Sekunden von einer Seite auf die andere. Dazu murmelte er leise Worte in der Sprache der Gossam, die Adrian nicht verstand.


„Also … hier liegt er. Aber ich fürchte … er ist nicht wirklich ansprechbar.“

Vai Chi zuckte nervös mit dem Kinn während er sprach und vermied den Blick der Jedi. Adrian macht einen Schritt auf das Krankenbett zu und hörte dem Stammeln des Gossam konzentriert zu. Er wiederholte einige Worte, immer und immer wieder, aber deren Sinn ließ sich für den Menschen nicht entschlüsseln.

„Was sagt er?“

Es entstand eine merkliche Pause, ehe der Premierminister antwortete.

„Er redet von wandelnden Bäumen.“

Der Gossam machte ein merkwürdiges Gluckern, das wohl einem unangenehm berührten Räuspern entsprach.

„Und von Händen. Mit langen Fingern. Die wollen ihn erwürgen.“

Adrian nickte und sah zu Zasuna, deren Miene wie meistens nichts über ihre Gedanken verriet. Wenn Larmar schon jetzt in starken Bildern sprach, bestand eine realistische Chance, dass sie über die Macht und sein Unterbewusstsein noch mehr von ihm erfahren konnten. Die Frage war bloß, wie weit sie dabei gehen mussten – und durften.

„Und sonst? Hat er sonst noch irgendetwas Auffälliges gesagt oder getan?“

Ein plötzlicher hoher Schrei schallte durch den Raum und ließ Adrian merklich zusammenzucken. Vai Chi, die Quelle des Schreis, rollte sich wimmernd zusammen, seine Unterlippe bebte. Der junge Jedi sah fragend zum Premierminister.

„Nun … das macht er. Er schreit gelegentlich, wir wissen nicht genau wann oder warum. Er scheint in seiner eigenen Welt gefangen.“

„Scheint mir auch so.“

stimmte Adrian stirnrunzelnd zu. Wieder wanderte sein Blick zu Zasuna, während er darüber nachdachte, wie sie am besten vorgingen.

„Würden Sie uns mit Larmar allein lassen, Premierminister?“

Der Gossam sah den Jedi – und auch seine Padawan – lange an, ehe er sagte:

„Ich würde lieber hier bleiben.“

„In Ordnung.“

Adrian beschloss den Premierminister bei ihrer meditativen Untersuchung so weit es ging auszublenden. Es war zu erwarten gewesen, dass er sich das Schauspiel anschauen wollte – oder die Kontrolle über die Situation behalten wollte. Was genau davon, da war sich Adrian immer noch nicht sicher, aber im Endeffekt spielte es auch keine Rolle und so schob er den Gedanken bei Seite. Mit den Fingerspitzen berührte er sacht Zasunas Schulter.

„Wollen wir es zusammen versuchen?“

[ Felucia – Kway Teow – Regierungsviertel – Hospital | Adrian, Zasuna und Premierminister Vai Chi bei Larmar Woy ]
 
Zurück
Oben