Tomm Lucas

Tomm Lucas

Chefarzt in der Computerklinik
Tomm Lucas - die Story

zu Daten und Fakten - der Datenbank


Tomm's Geschichte


Meine Eltern wollten mit mir irgendwohin fliegen. Ich weiß nicht mehr, wie dieser Planet hieß. Wir wurden aus dem Hyperraum gerissen, ich fiel aus der Koje. Überall draußen gab es Lichtblitze. Ich erinnere mich an ein grelles, alles einnehmendes Licht, welches plötzlich um mich herum leuchtete. Was es war, weiß ich nicht. Dann war alles dunkel um mich herum. Dunkel und still. Ich wachte auf. Es war nur ein Traum.
Ich sah mich um. Einige Trümmer lagen um mich herum. Wenn es das Schiff war, war nicht viel von übrig geblieben. Es war kein Traum, es war bittere Realität gewesen. Tränen füllten meine Augen, ich begann zu weinen. Nach Vater und Mutter rief ich nicht, mir war irgendwie bewußt, daß es umsonst sein wurde. So weinte ich nur, stundenlang gab ich meinem Kummer freien Lauf. Irgendwann konnte ich dann nicht mehr weinen. Meine Augen brannten. Ich suchte ein paar Sachen zusammen, viel war nicht übrig. Nur ein Proviantpack eigentlich. Dann lief ich los. Nach einhundert Metern drehte ich mich noch einmal um, sah den Trümmerhaufen ein letztes Mal an. Über dem Canyon ging grade die rote Sonne auf. Es war ein trauriges Bild. Ich sehe es noch heute vor mir, als wenn es gestern war. Dann lief ich los, die Sonne und den Canyon hinter mir lassend.

Es ist heiß, die Zwillingssonnen strahlen grell am Himmel von Tatooine. Ich stehe am Rande der Jundlandebene, südwestlich von Mos Eisley. Fünf Jahre alt werde ich wohl sein. Die Wüstenebene kommt mir endlos vor. Soweit ich sehen kann nur Sand, Sand und nochmals Sand. Am Horizont kann ich grad noch eben die Felsketten des Bettlercanyons sehen. Von dort komme ich. Viele Tage lang bin ich gelaufen, immer gradeaus, immer durch den Sand. Meine Füße schmerzen. Der heiße Sand hat mir die ersten Tage lang die Fußsohlen verbrannt. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bin ich gelaufen, immer die Schlucht im Rücken. Gegessen und getrunken habe ich seit zwei Tagen nichts mehr. Zu Anfang hatte ich noch ein Proviantpack, doch ewig gehalten haben die wenigen Rationsriegel nicht. Wenn ich nicht bald irgendeinen Ort, ein Haus oder gar eine Stadt finden würde, wäre ich unweigerlich verloren. Eine Nacht wachte ich auf, als grade irgendwelche Lebewesen um mich herumstanden und meine Tasche mitnahmen. Mich ließen sie liegen. Vermutlich dachten sie, ich sei tot. Ich wollte sie erst um Hilfe bitten, aber irgendetwas verhinderte es. Ich konnte mich nicht bewegen, schon gar nicht sprechen. So lag ich einfach nur da, bis sie weiterzogen. Es waren Sandleute mit ihren Banthas. Es ist eine sehr gewalttätige Rasse. Lange noch wunderte ich mich, warum sie mich in Frieden ließen, all die anderen Nächte auch.
Einen ganzen Tag fast lief ich noch weiter, dann sah ich einige Häuser. Sie gehörten zu Mos Eisley. Mein Magen knurrte, die Kehle war ausgedörrt. Ich konnte kaum schlucken, so trocken war Mund und Hals. Noch zwei, drei Stunden Fußmarsch, dann erreichte ich die Stadt. Eines der ersten Häuser war eine Bar. Ich ging hinein und bettelte beim Wirt. Er lachte nur. Doch ich bettelte weiter, auch wenn es mir unsagbar schwer fiel. Jedes Wort tat höllisch weh in meinem trockenen Hals. Schließlich gab er mir doch etwas. Als Gegenleistung mußte ich die Dreckarbeit erledigen, die anfiel. Ich schleppte die Leichen hinaus, wenn es Streit gegeben hatte, wischte die Spuren im Barraum fort. Wenn ich die Leichen nicht schnell genug raustrug, gab es Schläge. Ich blieb nur einige Wochen beim Wirt, dann riß ich aus. Er sah mich mittlerweile als Sklave. Als wieder einmal ein Toter rausgeschafft werden mußte, nutzte ich die Gelegenheit und rannte weg. Wieder bettelte ich um Essen. Und ich versteckte mich vor dem Wirt. Doch er suchte mich nicht. Vielleicht fand er mich auch nur nicht. Eines Tages entdeckte ich eine kleine Werkstatt, in der ein sehr alter Mann sich abmühte, Droiden und Landgleiter zu reparieren. Jede Bewegung fiel ihm schwer, das konnte ich damals schon sehen. Ich fragte, ob ich ihm helfen könnte. Doch wer konnte schon einen fünfjährigen, schmächtigen Jungen gebrauchen? Trotzdem lächelte er mir zu und winkte mich heran. Er nahm mich auf wie einen Sohn, sorgte ich um mich. Wir reparierten zusammen alle möglichen technischen Geräte, von einfachsten Automaten bis hin zu Landgleitern und Speedrädern. Mir ging es sehr gut, ich war wieder glücklich. Er zeigte mir alles, brachte mir rechnen und schreiben bei, schickte mich zur Schule. Als ich sieben war, fand ich ihn morgens in der Werkstatt. Er war tot. Er mußte es geahnt haben, obwohl ich keine Verschlechterung seines Zustandes festgestellt hatte. Einer der Droiden hatte eine Nachricht für mich aufgezeichnet. Noch heute kann ich sie auswendig, so oft hab ich sie mir angehört:
"Tomm, mein Sohn. Auf irgendeine Art und Weise wirst du mich, wenn der Droide die Nachricht abspielt, tot aufgefunden haben. Es tut mir leid, daß ich dir nicht länger zur Seite stehen konnte, dir nicht mehr geben konnte. Dafür bist du zu spät in mein Leben getreten. Nie werde ich vergessen, wie du an diesem Sommertag vor meiner Werkstatt aufgetaucht bist und mir deine Hilfe angeboten hast. Damals schon konnte ich in deinen Augen sehen, daß du erkannt hast, wie krank ich bin. Und nun ist es soweit, ewig ist der Tod und ich werde nun Teil der Ewigkeit. Du aber, Tomm, bist ganz etwas besonderes. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich fühle, daß du nicht einfach nur ein normaler kleiner Junge bist. Vielleicht sehe ich dich eines Tages vom Himmel aus gutes vollbringen. Ich glaube fest an dich und möchte mich für dein Erscheinen in meinem Leben danken. Auch, wenn du es vielleicht noch nicht verstehst, später wirst du es verstehen.
Im Tresor in der Werkstatt findest du Geld. Ich habe es in den jahren, die du bei mir warst, gespart. Den Code kennst du sicher, du fandest den Tresor ja immer so interessant. Es gehört dir, genau wie die Werkstatt. Paß auf dich auf und möge die Macht mit dir sein. Tu immer das, was dein Gewissen für richtig hält, ja? Vergiß das nicht. Das Gewissen eines Menschen ist die Basis für den Frieden im Universum. Viel Glück wünsche ich dir, mein Kleiner. Auf Wiedersehen!"
 
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Es kamen schwere Zeiten auf mich zu. Die Trauer über den Tod des Alten zerrte schwer an mir. Wie zwei Jahre das Leben beeinflussen können, ist erstaunlich. Nun hatte ich wieder niemanden. Meine Eltern, den Alten... , es waren bittere Verluste für einen kleinen Jungen wie mich. Ich weinte. Sieben Jahre war ich erst alt. Wie sollte ich da die Werkstatt führen? Wer würde denn sein Zeug zu mir bringen, damit ich es reparieren konnte. Und würde ich dann auch das Geld erhalten?
Ich schloß mehrere Wochen lang die Werkstatt. Genug Geld zum Essen kaufen hatte ich erst einmal. Doch irgendwie mußte es ja weitergehen. Als ich mich nach drei Wochen endgültig ausgeweint hatte, dachte ich nach. Ich öffnete die Werkstatt wieder. Zuerst einmal nur für Kleingeräte und Droiden. Es kamen tatsächlich Kunden. Nicht viele, aber so, daß es grade so reichte für mich. Viele betrogen mich auch. Ich konnte mich ja nicht wehren. Einige bezahlten aber auch und es gab sogar Leute, die mir ein kleines Trinkgeld gaben. Aber die waren natürlich selten. Ich konnte von der Arbeit leben. Aus Ersatzteilen baute ich mir eines Tages einen Droiden, der die Werkstatt bewachen konnte und Betrüger festsetzen konnte. Es war ein verrücktes Ding. Es sah aus wie eine Protokolleinheit mit Armen, die einem Kampfdroiden ähnelten. Ich glaube, er paßt noch immer auf die Werkstatt auf. Als ich dann älter wurde, konnte ich auch wieder größere Sachen reparieren. Gleiter zum Beispiel. Außerdem baute ich als ich elf oder zwölf war, Kontakt zu Jawas auf. Ich kaufte von ihnen Schrott, baute daraus wieder Droiden und verkaufte sie wieder an die Jawas. Sie handeln mit Technologie. Es war ein lukratives Geschäft, obwohl meine Gewinnspanne nicht allzugroß war. Von morgens Sonnenaufgang bis abends, wenn die letzte Sonne untergegangen war, arbeitete ich in der Werkstatt. Danach probierte ich manchmal Landgleiter aus. Wir lieferten uns Rennen in einem Canyon. Oft überlebte es einer nicht. Obwohl ich bestimmt nicht vorsichtig flog, passierte mir nie etwas ernsthaftes.
Irgendwann kam dann das Imperium nach Tatooine. An die Hutts, die vorher über Tatooine herrschten, brauchte ich nur Schutzgeld zu bezahlen. Das konnte ich verkraften. Nun stand aber eine Einheit Sturmtruppen vor der Tür, irgendein Offizier kam rein, schubste mich grob beiseite und sah sich die Werkstatt an. Als er sah, daß ich allein war, sprach er mich an und erklärte mir, daß ich nun nur noch für das Imperium arbeiten dürfe. Widerspruch schien mir zwecklos, also willigte ich ein. Lustig war, daß der Droide so programmiert war, daß er niemanden hinausließ, der nicht bezahlt hatte. Es war eigentlich nur ein fehler im Programm, aber an dem Tag fand ich das irre komisch. Er hielt den Offizier auf und er mußte tatsächlich zwei Credits geben, um wieder rauszudürfen. Es sollte das letzte Mal für lange Zeit gewesen sein, daß ich gelacht habe. Ich weiß nicht, ob das der Grund war für die miserable Bezahlung meiner Arbeit oder ob das Imperium immer so schlecht bezahlt. Ich schuftete den ganzen Tag und die halbe Nacht, ohne daß es zum Leben reichte. Nachts arbeitete ich dann noch heimlich für die Jawas. Manchmal habe ich eine ganze Woche lang nicht geschlafen. Außerdem hatte ich Angst, erwischt zu werden. Wenn ich schlief, träumte ich davon, mit einem der Jäger, die ich für Imperium reparierte, den Planeten zu verlassen. Was sollte ich dort? Nichts und niemand hielt mich. Ich hatte keine richtigen Freunde mehr, ich war ganz allein. Ein kleiner Junge, allein im großen Universum. Es gab Tage, da wünschte ich mir, tot zu sein. Eines Tages nahm ich all meinen Mut zusammen, stieg in einen TIE und machte mich zu einem Probeflug auf. Er war sehr kurz. Kaum hatte ich abgehoben, wurde ich abgeschossen. Ich überlebte den Aufprall, aber es wäre anders besser gewesen. Von dem Tag an wurde ich strengstens bewacht. Jeder Droide wurde wohl besser behandelt wie ich. Aber wenigstens schlief ich jetzt jede Nacht, denn die zusätzliche Schufterei war ja nun auch vorbei. Zu der Zeit werde ich wohl vierzehn gewesen sein. Sechs lange Jahre vegetierte ich so hin. Viel Arbeit, wenig Schlaf, noch weniger Essen, kaum zu trinken. Wenn ich die Arbeit nicht in einer bestimmten, nicht grade großzügig bemessenen Zeit schaffte, bekam ich gar kein Geld. Ich glaube, ich betrieb das kostengünstigste Reparaturdock des gesamten Imperiums.

Fast sieben lange Jahre ging das so, dann verließen ein Großteil der Truppen Tatooine. Irgendwo gab es wohl Kämpfe, das konnte ich an den Jägern sehen, die in meine Werkstatt gebracht wurden. Aber ich war nicht mehr bewacht. Der Handel mit den Jawas ging wieder los. Eines Tages boten mir die Jawas einen X-Flügler an, der in der Wüste abgestürzt war. Ich kaufte ihn und begann, ihn instandzusetzen. Im Gepäckfach fand ich ein langes, glattes, silbernes Gerät. Es war das Lichtschwert, welches ich heute noch hab. Mehr fand ich nicht, der Jäger war fast klinisch rein. Keine Leichenteile, nichts. Nach vier Monaten war es soweit. Den Astromech zu reparieren war kein Problem, leider gingen dabei alle Daten verloren, wenn es welche gegeben hatte. Mitten in der Nacht packte ich meine Sachen, flog ich zum Canyon und startete von dort aus ins All. Wenn mich jemand verfolgt hatte, hat er mich jedenfalls nicht bekommen. Zum ersten Mal in meinem Leben berechnete ich nun einen Hyperraumsprung. Ich suchte mir eine Gegend, wo es wenig Planeten gab, weil ich es eilig hatte und ja keine Übung hatte. Es klappte und der X-Wing tauchte in den Hyperraum ein. Ich war frei.Das Glücksgefühl hielt aber nur wenige Stunden an, dann deuteten sich Antriebsprobleme an. Ich fiel aus dem Hyperraum. Der nächste Planet war weit entfernt, aber auch mit Sublichtantrieb erreichbar. Ich nahm Kurs auf ihn. Eine Reparatur im All war nicht möglich, ich mußte landen. Doch das war auf dieser Sumpfkugel, die sich Dagobah nannte, gar nicht einfach. Es war mehr eine Art kontrollierter Absturz. Es machte 'flatsch' als der Jäger auftraf.


T4 meckerte irgendwas herum, ihm hatte diese Landung wohl nicht zugesagt. Die Mühe, auf das Übersetzungsdisplay zu sehen, machte ich mir lieber nicht. Mit nicht grade blendender Laune öffnete ich die Kanzel und stieg aus. Der Boden war gradezu ekelhaft zähflüssig. Mühsam stapfte ich um den Jäger. Außen herum schien alles intakt zu sein. Dann kletterte ich hoch und öffnete die Klappen für die Hyperantriebsmotivatoren. Die sahen nicht ganz so gut aus, aber die Reparatur war kein größeres Problem. Leider ging sie nicht sehr schnell. An einem war die Klemmleiste abgebrannt. Der andere war wohl einfach überhitzt worden durch den Ausfall des ersten. Ich überbrückte die Sicherung beim zweiten Motivator und fing an, den ersten zu zerlegen. Bald wurde es abend. Grade, als ich den X-Flügler zum Bett erklären wollte, tauchte eine Gestalt auf. Sie fragte mich, ob sie mir helfen könne. Nun, dachte ich, eigentlich nicht. Es sei denn, es gibt hier irgendwo ein Hotel. Doch diese Gestalt ließ nicht locker. Sie war sehr freundlich, also ließ ich T4 den Jäger bewachen und ging mit. Ich bekam zu essen und ausgehungert wie ich war, schlang ich es hinunter. Obwohl ich lieber nicht fragte, was es für ein Gericht sei. Es schmeckte scheußlich. Wir unterhielten uns eine Weile, der komische Kerl erzählte etwas über eine Macht, die alles umgab. Ich dachte, daß er wohl vor lauter Einsamkeit ein wenig durcheinander war, obwohl ich ja von den Jedis wußte. Einen Sith-Lord hatte ich sogar einmal in Mos Eisley gesehen. Nur vom Anblick lief mir damals ein kalter Schauer über den Rücken. Irgendwann verabschiedete ich mich und ging zum Jäger zum Schlafen. Am nächsten Morgen erschrak ich gehörig, denn der X-Flügler stand jetzt auf trockenem Untergrund vor der Hütte meines Bekannten. Lachend erklärte er, er hätte meinen Jäger mal günstiger geparkt. Die Reparatur dauerte recht lange. Einige Wochen nutzte ich die Gastfreundschaft des Wesens. Obwohl er ein komischer Kauz war, verstanden wir uns recht gut. Er erzählte recht viel, eigentlich nur von dieser Macht und behauptete auch, daß sie mich zu ihm geführt hatte. Nach einigen Tagen glaubte ich das schon fast. Als sich die Arbeiten dem Ende näherten, zeigte er mir ein wenig vom Umgang mit der Macht. Zum Beispiel, wie er den Jäger bewegt hatte.
Nachdem die Reparatur fertig war, blieb ich noch ein paar Tage dort. Dann verabschiedete ich mich jedoch eines Tages. Er gab mir den Rat, nach Coruscant zum Tempel der Jedi zu fliegen und mich dort anzumelden. Also nahm ich Kurs auf Coruscant.
 
Im Tempel der Jedi fand ich ein neues Zuhause. Ich lernte meine Freundin Shiara kennen und auch Phol, der mein bester Freund wurde. Gleich am zweiten Tag wurde ich in der Eingangshalle des Tempels Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen Jedi und Sith. Trotz nur geringster Chancen, versuchte ich den Kampf zu beeinflussen, was mir aber verständlicherweise nicht wirklich gelang.
Nach langer Zeit nahm mich die Jedi-Rätin Chesara Syonette zum Padawan, gemeinsam mit Shiara. Eines Tages, Chesara weilte grad nicht auf Coruscant, wurden wir von einem abtrünnigen Jedi-Padawan überfallen, der zur dunklen Seite gewechselt war. Dieser Überfall und die anschließende Gefangennahme des Dark Jedi war Auslöser für einen erneuten Angriff auf den Tempel. Während der Gefangenschaft des Dark Jedi nutzte ich die Möglichkeit, mit ihm zu sprechen und bekam so einen gewissen Einblick in die Gefahr, die die dunkle Seite barg.
Eines Tages erreichte ein Hilferuf des Kanzlers den Jedi-Rat. Kanzler Anthares und mein Freund Phol, der mit ihm unterwegs war, sind auf Tatooine von Hutts gefangengenommen worden. Eine kleine Gruppe von Jedi wurde ausgesandt, um den beiden zu helfen. Ich durfte auch mit. Leider habe ich mich unmittelbar vor meinem Aufbruch mit Shiara gestritten gehabt, so daß mich während der Tage auf Tatooine Zweifel, Selbstvorwürfe und Traurigkeit quälten. Wir schafften es, die beiden zu befreien und kehrten nach Coruscant zurück. Shiara und ich versöhnten sich miteinander und wurden kurze Zeit später auch zu Jedi-Rittern ernannt. Leider verließ unsere Meisterin unmittelbar darauf den Tempel mit unbekanntem Ziel. Und Phol steckt auch schon wieder in Schwierigkeiten...
 
Ich hatte mich nicht geirrt. Die Macht hatte mich nicht getäuscht. Obwohl ich es mir gewünscht hätte. Es war noch immer eigenartig für mich, so eng mit einem fremden Menschen verbunden zu sein. Das war wohl seit dem Tag so, als wir im Trainingsraum gesessen hatten und jeweils in den Geist des anderen eingedrungen waren. Ein unbeschreibliches, eigenartiges aber auch interessantes Gefühl war das gewesen. Und es war der Beginn unserer Freundschaft gewesen, dieser Tag im Tempel.
Nun aber machte sich eine Unruhe in mir breit. Eine Unruhe, die ich schon einmal verspürt hatte. Damals - als Phol auf Tatooine in Schwierigkeiten steckte.
Schließlich piepte auch mein Komm. Es war tatsächlich Pholly, der mich um Hilfe bat. Viele Jedi waren in der kurzen Zeit nicht zu bekommen, aber die kleine Gruppe, die ich zusammentrommelte mußte einfach reichen. Jedenfalls würde ich Pholly nicht im Stich lassen und wenn Pholly rief, dann drängte die Zeit. Er war einfach nicht der Typ, der sich bei jeder Kleinigkeit meldete.
Seine Mutter wurde entführt. Das war das, was er mir noch über Komm mitteilte. Es dauerte nicht lange, dann war unsere kleine Gruppe unterwegs. Shia kam natürlich noch mit, außerdem auch noch meine Padawan Kyandra. Nach Endor führte uns unser Weg. Dort trafen wir nicht nur Pholly und seine Padawan, sondern auch wieder Kanzler Anthares. Außerdem waren einige Truppen dort. Ohne viel Zeit zu verlieren folgten wir den offensichtlichen Spuren. Unsere Vermutung, daß Sith hinter der Entführung steckten, sollte sich bald bewahrheiten. Obwohl wir mit einer Falle rechneten - fast haben wir sie zu spät bemerkt. Eine Blasterkanone am Eingang einer Schlucht war es. Viele Soldaten starben dort. Shia war diejenige, die es schaffte, die Kanone auszuschalten. Ursprünglich wollten wir uns vorsichtig anschleichen, aber danach war das nicht mehr möglich. Die Sith bestimmten schließlich den genauen Ort und die Zeit des Kampfes. Ich habe mich derweil aber am Rand der Schlucht von den anderen abgesetzt und bin vorausgegangen. So konnte ich meine Freunde wenigstens warnen, bevor es zu spät war.
Der Kampf war hart, doch letzlich verloren wir ihn. Die Sith waren einfach zu stark für uns. Ein paar frisch ernannte Jedi-Ritter, zwei Padawane, Pholly und sein Vornskr vermochten eben nichts gegen mehrere voll ausgebildete Sith auszurichten. Obwohl wir hart und erbittert kämpften entkamen die Sith schließlich. Und nicht nur Phollys Mutter Sunida war bei ihnen, sondern nun auch seine Padawan Celia.
Nur kurz nahmen wir uns Zeit. Phol war ziemlich fertig, er war in der Höhle auf einen Sith gestoßen, der früher sein bester Freund gewesen war. Noch nie habe ich Pholly so fertig gesehen wie damals in der Schlucht. Aber Zeit zum Trost spenden blieb uns kaum, denn wenn wir der Spur folgen wollten, mußten wir uns beeilen. Unsere Schiffe standen einige Kilometer weit weg und es war noch ein langer Fußmarsch zurückzulegen, quer durch den Wald. Dicht blieben wir den Sith mit Phollys Mutter und seiner Padawan auf den Fersen.
 
Die Reise führte uns nach Geonosis. Wenn manche Tatooine schon als häßlichsten Planeten des Universums beschrieben, dann waren diejenigen gewiß noch nie auf Geonosis gewesen. Nicht nur, daß die Sandmenge der Tatooines Konkurrenz machen konnte, nein - dazu war es wohl auch noch vulkanischen Ursprungs. Rot staubte ihnen der Planet entgegen. Heiß und stickig war die Luft am Landeplatz, einer Art Kamin, den sie sich ausgesucht hatten.
Schwer war es nicht, den Spuren zu folgen, die die Sith uns gelegt hatten. Daß wir kommen, das wußten sie ja, aber ich glaube nicht, daß sie so schnell mit uns gerechet haben. Was mich (und wohl auch die anderen) überraschte, war die Reaktion der Geonosianer. Sie sind Fremden gegenüber nicht grade freundlich gesinnt, wie mir scheint. Jedenfalls griffen sie uns an, als wir durch eine ihrer Fabriken dort marschierten. Irgendwie ja auch durchaus verständlich. Jetzt war aber durch den Lärm, den wir verbreiteten wieder einmal keine überraschende Annäherung möglich. In einer an der Fabrik endenden ... Höhle trafen wir sie. Nicht wir überraschten sie. Nein! Sie überraschten uns! Als wir die Falle spürten, war es zu spät. Einige von ihnen hatten sich über den Höhleneingang an der Wand hochlevitiert oder so, jedenfalls standen sie plötzlich hinter uns. Alles, was wir tun konnten, war Pholly den Rücken freizuhalten. Ich versuchte, Menari von Pholly abzulenken, indem ich ihn reizte. Eine ganze Weile funktionierte es. Dann jedoch bemerkte er Pholly. Nun konnte ich meinem Freund nicht mehr direkt helfen. Er war ganz auf sich allein gestellt und es sollte wohl der Kampf seines Lebens werden. Pholly kämpfte und kämpfte, forderte sich bis über seine Grenzen. Und schließlich geschah es! Er schaffte es tatsächlich, Menari zu bekehren. Ich war zwar skeptisch, doch Phol war leider so seiner Begeisterung unterlegen, seinen alten Freund wiedergefunden zu haben, daß ich nichts dagegen auszurichten vermochte. Schließlich trafen wir wieder im Tempel ein, wo Menari natürlich gehörig Aufsehen erregte, besonders bei den jüngeren, weiblichen Padawanen.
Diese Mission sollte auch das letzte Mal sein, daß ich Celia gesehen habe, Phols Padawan. Ich habe sie damals bei der Rettung von Tatooine kennengelernt, wo sie tatkräftig geholfen hatte. Leider schien ich keinen guten Eindruck auf sie gemacht zu haben, sie konnte mich nicht leiden. Ich hatte ihr wohl etwas zu deutlich gesagt, was ich von ihrem Leichtsinn halte. Gerne hätte ich mich mit ihr vertragen, doch kurz nach unserer Rückkehr verließ sie den Tempel.
 
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Nach der Rückkehr von Geonosis blieb es zunächst eine ganze Weile ruhig. Rätin Padme Skywalker segnete unsere Beförderung noch offiziell ab. Wie sich das für eine offizielle Ernennung gehört auch an einem feierlichen Ort der besonderen Art - dem tempeleigenem Schwimmbad! Die wirkliche, reale Beförderung wird jedoch immer die von Mastress Syonette sein. Gerne würde ich sie einmal wiedersehen. Wohin sie es wohl so eilig hatte?
Gemeinsam mit Shiara beobachteten wir die neuen Padawane. Von einem jungen Mädchen war Shia recht fasziniert. Und ich muß zugeben, daß mich die Kleine schon beeindruckte. Sie lernte wirklich außerordentlich schnell und war alles andere als ungeschickt. Während Shia sie beobachtete, überkam mich der Übermut und ich versuchte, Shia unbemerkt ins Wasser zu schubsen. Es gelang mir nicht, und so wirklich überrascht war ich auch nicht. Sie kannte mich einfach zu gut, meine Freundin. Ich blieb ziemlich lange im Tempel, guckte mir endlich auch einmal Coruscant an. Ich bat Kyandra, mir zu zeigen, wo sie gelebt hatte. Zuerst sah sie mich abschätzend an, doch schließlich traute sie mir diese Art Belastung wohl zu. Sie stammte aus einer zugegegebenermaßen nicht grade elitären Gegend. Schließlich kam das, was kommen mußte. Sie wurden überfallen. Zuerst schien es nur ein simpler Raubversuch zu sein, doch in Wirklichkeit war Kyandra erkannt worden. Es waren ihre früheren Gangmitglieder, die sie trafen. Durch eine kurze Unaufmerksamkeit wurde ich von einem Betäubungsschuß getroffen und sackte in den Straßendreck. Als ich wieder aufwachte, waren alle weg, auch Kyandra. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich dort gelegen habe. Und so hätten sie auch über alle Berge sein können. Allzulange mußte ich jedoch nicht suchen, bis ich eine bekannte präsenz gefunden hatte - Kyandra. In einem stockfinsteren Kellerloch! Ich kletterte hinein und folgte ihrer Präsenz in der Macht. Zum Glück hatte ich ihr schon gezeigt, wie man durch die Macht kommunizeren kann, so daß wir uns unbemerkt von den Verbrechern verständigen konnten. Leider bemerkten sie mich aber trotzdem. Ich ließ mich gefangennehmen, denn ich wußte, daß sie mich nicht als Jedi erkannt hatten. Wir spielten ihr Spiel mit, bis es eine günstige Gelegenheit gab, die Flucht zu ergreifen. Es war nicht grade schön, das Blutbad, daß sie anrichteten, aber leider geb es diesmal keinen anderen Ausweg. Und wieviele Leben hatte denn diese Verbrecher auf dem Gewissen? Die Geschichte, die Kyandra ihm erzählte, war schauerlicher als jedes Horrorholo, das Tomm kannte.
 
Nur wenige Tage später wurde das Unvorstellbare zur bitteren Wahrheit - Coruscant wurde angegriffen! Wie so viele andere Jedi auch verteidigte ich den Tempel der Jedi. Deutlich spürte ich in der Bibliothek eine junge Padawan. Sie hatte sich offensichtlich dorthin in Sicherheit gebracht, saß jetzt jedoch in der Bibliothek, die nur einen einzigen Ausgang besaß in der Falle. Ich versuchte mich zu ihr durchzukämpfen um ihr zu helfen, doch traf ich auf halben Weg auf eine mir nur zu gut bekannte Gestalt. Es war Janem Menari, der Sithlord, den mein Freund Phol einstmals bekehrt hatte. Ganz offensichtlich jedoch war er nun nicht auf der hellen Seite geblieben. Dunkler wie jemals zuvor war seine Aura und ich kämpfte erbittert gegen ihn. Um meine Padawan in Sicherheit zu bringen schickte ich sie fort und um Janem von der Bibliothek fernzuhalten lockte ich ihn durch die Gänge des Tempels. Schließlich erreichten wir einen Balkon. Fieberhaft überlegte ich, was ich nun weiter tun konnte, doch mir nahm jemand die Entscheidung ab. Der Balkon, auf dem ich stand, riß ab, als der Schuß einer Blasterkanone eines Raumschiffes in unmittelbarer Nähe einschlug. Mehrere Stockwerke tief stürzte ich hinunter und wurde von den Trümmern des Balkons begraben. Nur die Macht bewahrte mich vor dem Tod. Schwer verletzt und mit starken Schmerzen verlor ich schließlich irgendwann das Bewußtsein. Das letzte, was ich noch kurz vorher schaffte, war durch die Macht um Hilfe zu rufen in der Hoffnung erhört zu werden.
Kyandra, meine Padawan, war es schließlich, der ich mein Leben verdanke. Ganz offensichtlich hatte sie meinen Ruf erhört und barg mich aus den Trümmern. Schwerverletzt brachten sie mich auf die notdürftig hergerichtete Krankenstation in der Untergrundbasis der Jedi. Der Tempel war gefallen.
Nach seiner Genesung schloß ich mich der Untergrundbewegung der Jedi an. Gemeinsam mit Shiara bekam ich den Auftrag, die Einschienenbahn Coruscants zu zerstören. Nach recht hitzigen Diskussionen, wieviel Rücksicht auf die Zivilbevölkerung bei den verschiedenen Aktionen zu nehmen sei, begann die Planung. Größten Wert legte ich auf die Vermeidung jeder unnötigen Gewalt. Das war eine Lektion, die einige Teilnehmer einer Rebellentruppe, die sich uns Jedi angeschlossen hatten, nur sehr schwer bis gar nicht verstehen konnten. Schließlich jedoch konnte ich mich doch durchsetzen.
Wir teilten uns auf. Den Hitzkopf nahm ich mit in meine Gruppe, so daß Kyandra wenigstens mit den Rebellen keine Probleme bekam. Sie schickte ich los, um an strategisch günstigen Stellen die Bahn lahmzulegen.
Gemeinsam mit Shiara und einigen Rebellen nahmen wir uns die Steuerzentrale der Bahn vor. Während wir anfangs gut vorankamen und die Zentrale schnell eingenommen hatten, kostete mein Fehler Shia fast das Leben. Der Rebell, der gerne so schnell schoß - er entpuppte sich als Verräter und bedrohte Shia mit einem Blaster. Glücklicherweise schaffte ich es aber dann doch mit Hilfe der restlichen Rebellen ihn zu übertölpeln. Er überlebte die Rache der Rebellentruppe nicht...
Ganz offensichtlich hatte er unseren Plan verraten. Viele Sturmtruppen starben bei unserem Angriff - uns blieb kein anderer Ausweg. Nachdem wir unseren Auftrag also erledigt hatten, kehrten wir in die Untergrundbasis zurück.
Trotz unserer Anstrengungen konnten wir nicht auf Coruscant bleiben. Früher oder später würden wir entdeckt werden und da der Verräter auch die Koordinaten unserer Basis kannte würde sie eher früher als später angegriffen werden. Es hatte keinen Zweck mehr, auf Coruscant zu bleiben, so daß wir uns entschlossen, zum neuen Orden der Jedi nach Corellia aufzubrechen. Nur wenige Stunden später waren wir unterwegs dorthin.
 
Die bitteren Erinnerungen an die Kämpfe auf Coruscant fraßen an uns. Hinzu kam, daß Kyandra ihre Ausbildung abbrach und mich verließ. Shia und ich beschlossen daher, etwas Abstand zu gewinnen. Ich nahm Aylé als meine Padawan auf und wir starteten mit unbekanntem Ziel. Dieses festzulegen sollte Ayles erste Übung sein. Die Macht sollte uns also nach Toprawa führen. Wir hatten die Flugkontrollzone noch nicht verlassen, als sich ein eigentümliches, aber bekanntes Gefühl in mir ausbreitete. Es war mein alter Freund Phol, der als vermißt galt. Aber da war noch etwas - Kälte!
Ich entschloß mich umzukehren, ich wollte ihn unbedingt wiedersehen.
Als ich wenige Stunden später wieder den Boden Corellias unter meinen Füßen spürte, erfuhr ich, daß sich Kanzler Anthares umgebracht hatte. Für ihn würde eine Trauerfeier stattfinden und aus diesem Grund schien auch Phol hier zu sein. Aber er hatte sich verändert, seine Aura war kälter geworden. Er hatte sich den Sith angeschlossen, aber ich wußte auch, daß er niemals so wie sie werden würde. Die reine Flamme, welche in ihm loderte, würde niemals verlöschen.
Nach der Beisetzung, zu der Phol eine eigenartige, aber ehrliche Rede hielt, kam es zu einer erbitterten Auseinandersetzung zwischen uns. Ich weiß gar nicht mehr, wie sie begann, aber das Ende, das wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Nie werde ich das Bild vergessen, welches meine Augen sahen, als er mit seinem Schiff, der Lil'Sun'Low, auf mich zugeflogen kommt, während ich in der Hangaröffnung des Tempels stehe. Aber die dunkle Seite kann das Gute in ihm nicht besiegen - in der letzten Sekunde stößt er mich mit der Macht aus dem Weg!
Aber auch auf Toprawa, wohin wir danach dann geflogen sind, hält es mich nicht lange. Der Abschied von Shia schmerzt, aber die Macht zerrt an mir. Zusammen mit Aylé gelange ich nach Etti IV, wo ich Phol wiedersehe. Und nicht nur ihn, sondern auch den Imperator lerne ich kennen und vor allem War Blade, den ehemaligen Großadmiral der Republik. Bei letzterem spürte ich das Mißtrauen, welches er mir gegenüber an den Tag legte, trotzdem empfand ich es als große Ehre, ihn kennengelernt zu haben. An seinen Tod, der in den Medien bekanntgegeben wurde, hatte ich ja nie so recht geglaubt.
Das Wichtigste auf Etti IV trug sich jedoch nicht auf dem Raumhafen zu, sondern in den Ruinen einer Villa, welche die Sith bearbeitet hatten. Ich sprach lange mit Phol. Ich habe ihn sogar gebeten, mich zu töten! Ich hatte gehofft, daß ihn das zum Nachdenken bringen würde - und ich glaube das habe ich auch geschafft. Er versuchte mich von den Vorteilen der dunklen Seite zu überzeugen, doch er schaffte es nicht. Genausowenig wie ich ihm das Gegenteil nahebringen konnte. Aber ich habe die Hoffnung daran noch nicht aufgegeben und ihn deswegen aufgefordert, mir die Vorteile der dunklen Seite zu zeigen. Ich werde ihn begleiten. Es wird gefährlich werden, das weiß ich, aber ich kann nicht anders. Ich muß es tun. Zunächst aber kehrte ich nach Corellia zurück, um dem Jedi-Rat zu berichten, daß Tionne lebt. Denn auch sie galt als verschollen. Bevor ich abreiste warnte ich War und Tionne noch. Mehr konnte ich auf Etti IV nicht mehr tun. Meine Schlacht war geschlagen - und ich hatte sie verloren.
 
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Wie verabredet folgte ich schließlich meinem Freund Phol auf seinem Weg. Er mit dem Ziel, mich von den Vorzügen der dunklen Seite zu überzeugen - ich mit dem Ziel, ihm deren Nachteile darzulegen. Ich hatte große Hoffnung, Phol doch wieder auf den richtigen Weg zurückzuholen. Noch immer meinte ich erkennen zu können, wie anders er doch war. Sein Herz war nicht böse. Und ich sollte recht behalten mit meiner Einschätzung.
Unser Weg führte nach Chiss'Aria'Prime, Phols selbstgewählter neuer Heimat. Er hatte sich dem Volk dort angeschlossen, einer seltsamen blauhäutigen Rasse, die Chiss. Irgendwie hatte er es geschafft, in eine der mächtigeren, wenn nicht sogar der mächtigsten Familien aufgenommen zu werden. Sein Freund Janem Menari stand da wohl hinter, den er mittlerweile auch Bruder nennt. Ich habe keine Ahnung, wie weit diese Bande genau gehen, muß aber gestehen, daß ich in einem gewissen Sinne neidisch bin...
Auf Chiss'Aria'Prime wurden zu der Zeit gerade die Xell-Games ausgetragen, ein recht blutiges, martialisches Turnier der Sith. Aylé und ich waren wohl die ersten Jedi überhaupt, die bei diesem sagenhaften Spektakel anwesend waren. Jeder meiner Schritte, eigentlich jeder Atemzug wurde genauestens beobachtet. Auf Aylé, die mich begleitete, gab ich ganz besonders acht, damit sie nicht ebenfalls der dunklen Seite verfiel. Mir ist nicht entfallen, wie sie auf Etti IV auf Phols Worte reagiert hatte. Mehrmals fragte ich mich, ob es eine gute Idee war, sie mitkommen zu lassen.
Jedes Mal, wenn ich Phol ein wenig in Bedrängnis brachte und ihm die Argumente ausgingen, schaltete sich der Imperator ein. Immer wieder verspottete ich die Sith, doch hinter diesem oberflächlichen Spott verbargen sich meine durchaus ernsten Argumente. Und ich war mir sicher, daß Phol sie auch verstehen konnte. Eine andere Frage war allerdings, ob er sie übehaupt verstehen wollte. Trotzdem hatte ich den Eindruck, daß er langsam anfing an seiner makellosen Sithwelt zu zweifeln. Trotzdem schien es ein aussichtsloser Kampf zu sein. Wenn ich nicht irgendwann die Gelegenheit bekam, ihn unter vier Augen zu sprechen, war mein Vorhaben aussichtslos. Ich wußte das zu diesem Zeitpunkt, weigerte mich jedoch aufzugeben. Es sollte aber noch weitaus schlimmer kommen.
Das Turnier war noch nicht beendet, als der Krieg das Chiss-Empire heimsuchte. Die Neue Republik griff an, die eigentlich doch so friedlichen Jedi an vorderster Front. Das Chiss-Empire hatte sich zuvor dem Imperium angeschlossen und gegen die Neue Republik verbündet, aber ein Erstangriff der Republik - damit hätte ich niemals gerechnet. Und schon gar nicht mit den Aktionen der Jedi. Es wurde ein regelrechtes Gemetzel. T4 rief ich mit meinem X-Flügler zu mir, während ich Aylé Anweisungen gab, sich in Sicherheit zu bringen. Ich wollte versuchen, die Republik von diesem irrsinnigen Vorhaben abzubringen. Allerdings geriet ich im Orbit zwischen die Fronten und erreichte das Flaggschiff der Republik nicht, sondern kehrte um und landete wieder auf dem Planeten.
Dort sah es grausam aus. Die Jedi schlachteten so ziemlich alles ab, was sich ihnen in den Weg stellte. Auch dort stand ich nun zwischen den Fronten - den Jedi konnte ich nicht helfen. Es widerte mich an, was ich sah. Galt der Kodex denn gar nichts mehr?
Natürlich konnte ich mich genauso schlecht auf die Seite der Sith stellen. Mein Lichtschwert hatte ich Aylé mitgegeben, weil sie selbst noch keines besaß und sich so besser verteidigen würde können. Ich erreichte schließlich Phol, der gegen eine Jedi namens Mara Jade kämpfte. Im Tempel auf Coruscant hatte ich sie schon einmal kurz gesehen. Auch ihr Padawan drosch mit seinem Lichtschwert auf meinen Freund ein, gegen den die beiden jedoch keine Chance hatten. Alle waren schon ziemlich stark verletzt und irgendwie gelang es mir, sie zur Ruhe zu bringen und vom Schlachtfeld zu holen, an dessen Rand Aylé und mit einem Frachter abholte, keine Ahnung, wo sie den herhatte und es war mir auch egal. Ich war froh, daß sie da war und ihr nichts zugestoßen war. Nach einiger Überlegung entschied ich mich, Tatooine anzusteuern. Mein Heimatplanet bot uns einen Unterschlupf, wo alle wieder gesund werden konnten und war auch weit genug entfernt von jeder Welt, die zu einer der Kriegsparteien gehörte und irgendwie wichtig war.
 
Nach Icemans Abschied dauerte es nicht lange, bis eine mysteriöse Nachricht den Beginn der nächsten Mission markierte.
Aufgrund der mir vorliegenden Daten holte ich einen Padawan namens Vorin al Jevarin zu mir und rief auch meine engsten Freunde zusammen. Offensichtlich gab es eine Spur von Vorins vermißten Schwestern. Gemeinsam mit Shia, Ulic und Shortakawoo machte ich mich auf den Weg nach Nar Shaddaa.
Wie zu erwarten war, trafen wir auf Sith, unter ihnen auch Marrac'khar. Wo es Ärger gab, konnten die Sith ja auch nicht wirklich weit sein. Irgendwie waren wir auch die ganze Zeit der Spur der beiden Schwestern ziemlich dicht auf den Fersen, doch schließlich kam es zum Kampf zwischen den Sith und uns. Lediglich Phelia D'Ragon, eine Sith-Warrior, versuchte sich unbemerkt von dannen zu stehlen. Ich folgte ihr. Es war nicht gerade einer meiner genialsten Einfälle, um genauer zu sein, führte er mich in eine Sackgasse. Vorins Schwestern kam ich so kein Stück näher. Etwas verwundern tat mich nur, daß Phelia sich völlig anders verhielt als die meisten Sith und sich auch in keinster Weise wirklich reizen ließ. So gab ich mein Vorhaben auf, um keinen unnötigen und gefährlichen Kampf zu riskieren und kehrte zu meinen Freunden zurück. Leider hatte sich in der kurzen Zeit sehr viel getan und so wie es aussah, war Shia der dunklen Seite verfallen.

(Fortsetzung folgt)
 
Wieder zurück auf Tatooine ordnete ich mich erstmal wieder. Es war Jahre her, daß ich hier gewesen war. Es war überhaupt Jahre her, daß ich in mehr oder weniger zivilisierten Bereichen des Universums gewesen war.
Ich machte es mir in der Werkstatt ein wenig gemütlich, wusch mich endlich mal wieder und rasierte des wild wuchernden Bart ab. Anschließend sah ich zwanzig Jahre jünger aus und fühlte mich auch so. Dann war es an der Zeit, sich in aller Ruhe die Nachrichten der letzten Jahre anzusehen. Es sah nicht gut aus für die Republik, das Territorium war auf ein Minimum geschrumpft und von den Jedi war nirgends etwas zu sehen oder zu lesen. Schließlich ging ich, mir Sorgen machend, nach Mos Eisley hinein. Wenn nicht in irgendeiner der Bars was in Erfahrung zu bringen war, wo dann?
Es sollte auch gar nicht lange dauern. In den letzten Jahren hatte ich wohl die Schnellebigkeit des Durchschnitts-Jedi-Lebens etwas vergessen. Auf jeden Fall befand ich mich in kurzer Zeit wieder mittendrin im Chaos. Jetzt, wo ich diese Zeilen aufschreibe, weiß ich gar nicht mehr genau, was genau eigentlich passiert war. Fakt ist jedoch, daß ich auf einige Jedi stieß, unter ihnen auch Markus. Durch meine Beziehungen zu den Jawas verhalf ich ihnen zur Flucht. Ich blieb zurück, da ich ein Schiff zur Reparatur angenommen hatte. Der Kerl war ein wenig merkwürdig. Ein Junge, vielleicht Anfang oder Mitte zwanzig, hatte seinen Frachter etwas ramponiert. Die Repulsorspulen waren durchgebrannt und einige andere Teile des Antriebs brauchten einen dringende Überholung. Auch wenn ich etwas aus der Übung war, meinte ich zu bemerken, daß der Kerl, dessen Name Tom Kent war, machtsensitiv war. Ich gab mich als Jedi zu erkennen, was ihn jedoch eher schockierte als beeindruckte. Eigentlich wollte ich weder das eine noch das andere, aber es war geschehen. Trotzdem versuchte ich sein Vertrauen zu gewinnen und konnte ihn überzeugen, mit mir nach Lianna zu fliegen. Warum Lianna? Bei meinen Recherchen in den Holonetnews war mir eine Meldung untergekommen, die alle geheimen Signaturen der Jedi aufwies und die ziemlich offiziell mitteilte, daß die Jedi eine Basis auf Lianna errichteten.
An meinem Entschluß, nach Lianna zu reisen, rüttelte sich auch nichts, als Tom mit der Bezahlung nach diesem fürchterlichen Versuch eines Saufwettbewerbes, den er ganz bestimmt gewonnen hätte, rausrückte und von Jedi auf Coruscant berichtete. Logisch klang das zwar schon, wenn auch sehr überraschend, aber selbst wenn - nach Coruscant hineinzukommen war ein Selbstmordkommando, auch wenn es mir schon einmal geglückt war vor langer Zeit. Das Imperium wird nicht geschlafen haben.
Nun steht mir jedenfalls ein vermutlich recht interessanter, fast explosiver Flug nach Lianna vor. Der Jäger steht vertäut im Frachtraum der "Smee" und ich sitze hier im Cockpit auf dem Copilotenstuhl mit einem recht impulsiven, abweisenden "Captain" Tom Kent an der Seite.
 
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