Es war ein harter Tag gewesen, doch schlafen konnte Soné im Moment trotzdem nicht. Es musste schon spät in der Nacht sein, denn die Sonne hier auf Dantooine war schon lange untergegangen.
Sie saß auf dem Boden, auf ihrer verschlissenen Decke und lauschte dem, für einen Fremden, fasst unerträglichen schnarchen ihres Herren Mali`Teschu, einem äußerst launischen Dantooiner für den sie fasste alle möglichen Arten von Arbeit erledigen musste. Ja, Sklaverei war verboten, aber wen interessierte schon was in einem kleinen Dorf weit außerhalb der riesigen Städte vor sich ging.
Soné erinnerte sich noch gut daran, wie Mali`Teschu sie einmal für ein Jahr zum arbeiten in die Minen, auf einem abgelegenen Planeten, geschickt hatte, weil er seine Schulden begleichen musste. Es war eine furchtbare Zeit gewesen und eigentlich ein Wunder, dass sie überhaupt so lange überlebt hatte. .....
Plötzlich verspürte sie einen stechenden Schmerz in ihrer Magengegend. Sie öffnete die Augen. Es war schon hell draußen. Ihre Augen vielen auf die Beine ihres Herren, der zum erneuten Tritt ausholte. Ihr Blick wanderte an seinem Körper hoch, bis sie in sein zornversehrtes Gesicht schaute. Sofort sprang sie auf und machte ihm das schon längst überfällige Frühstück. Dabei musste sie, wie sie es schon gewöhnt war, arge Beschimpfungen über sich ergehen lassen, aber sie hatte auch gelernt, dass wenn sie einfach so tat, als ob sie nicht hinhörte, er irgendwann die Lust daran verlor und aufhörte. So war es auch diesmal. Soné brachte ihm Frühstück, nahm sich ein Stück trockenes Brot und machte sich an die Arbeit. Es würde ein Tag wie jeder andere werden, dachte sie. Der Vormittag verging, es wurde Mittag und die Sonne strahlte heiß auf ihre Schweißbedeckte Haut.
Doch plötzlich hörte sie Schreie, die von Schüssen noch übertönt wurden. Sie lies den Servo-Schraubenzieher, mit dem sie gerade gearbeitet hatte, fallen und lief durch den kleinen Hof zur Straße. Imperiale Truppen hatten die Leute aus ihren Häusern getrieben und auf dem Dorfplatz zusammengedrängt. Sie wollte sich gerade wieder umdrehen und davonlaufen, als sie ein Blastergewehr in ihrem Nacken spürte.
Bleib sofort stehen oder das war der letzte Schritt den du getan hast!
Der Soldat brachte sie zu den anderen. Überall um sie herum waren Männer mit Blastern, die jeden erschossen, der versuchte zu entfliehen.
Ein paar der Soldaten gingen durch die Menge und sortierten, so kam es Soné jedenfalls vor, bestimmte Personen aus, die anderen wurden erschossen.
Als dann zwei auf sie zukamen, waren schon nicht mehr viele übrig. Einer der beiden stellte sich vor sie und blickte ihr ins Gesicht. Sie war verängstigt, jedoch gewillt dem Blick des Mannes stand zu halten.
Er redete kurz mit dem zweiten Mann, aber so leise, dass Soné nicht verstehen konnte worüber. Drehte sich dann wieder zu ihr hin und sagte...
Du Kleine,er machte eine kurze Pause,Arbeitsdienst!
Die beiden gingen weiter. Die junge Frau neben ihr war, wie wohl alle hier auch sehr verängstigt. Sie fing an zu wimmern, flehte den Soldaten an und schaute dabei zu Boden. Soné sah, wie Tränen ihre Wangen herunter liefen. Sie fing vor Angst an zu zittern.
Er lud seinen Blaster und zielte auf sie. Sie fing an zu schreien, viel auf die Knie und flehte den Mann an, er solle sie am Leben lassen. Doch er schenkte ihr nur einen kühlen Blick und schoss.
Blut spritzte Soné ins Gesicht. Sie schaute wie erstarrt auf die Blutüberströmte Leiche der Frau, während die Soldaten weiter gingen. Die Menschen, die noch um sie rumstanden, bekamen Panik, versuchten wegzurennen, doch die Männer erschossen sie sofort alle.
Soné wurde mit den Verbliebenen in einen Transporter gebracht. Es war eng dort. Sie hatte kaum Platz zu stehen.
Dann wurde die Luke geschlossen und es war dunkel. Sie spürte, dass Spannung in der Luft lag. Ungewissheit darüber wie es wohl weiter gehen würde.
Sie drängte sich durch die Menge und versuchte eine Ecke zu finden, wo sie sich hinsetzen konnte, gab es nach einiger Zeit jedoch auf und quetschte sich einfach zwischen zwei Personen, die sie zwar in der Dunkelheit nicht erkennen konnte, aber das war ihr egal. Sie wollte einfach nur sitzen. Langsam beruhigten sich die Leute und es wurde, bis auf vereinzeltes Schluchzen still.
So verging die Zeit...
Dann endlich verklungen die Motorengeräusche und die Luke öffnete sich wieder. Ein lauterwerdendes Murmeln ging durch die Menge. Soné wusste nicht genau, wie lange sie unterwegs gewesen waren. In der Dunkelheit hatte sie das Gefühl für Zeit verloren, aber es mussten Tage gewesen sein. Die Luft hatte fasst unerträglich gestunken.
Die ersten Sonnenstrahlen fielen in den Raum. Soné blinzelte, das Licht kam ihr so hell vor, dass sie kaum die Augen offen halten konnte.
Sie wurden wie eine Schafsherde aus dem Transporter getrieben. Einige stützten andere, weil diese nach dieser langen Reise schon zu schwach waren, um alleine zu gehen.
Kurz konnte Soné einen Blick auf eine Gruppe bewaffneter Soldaten werfen. Einige waren behaart. Sie kannte diese Spezies nicht, aber eines wusste sie sofort, sie mochte sie nicht.
Sie fragte einen Dantooiner, der neben ihr ging, ob er wusste was das für eine Spezies war.
Bothaner!
Das musste bedeuten, dass sie auf Bothawui waren. Doch sie hatte jetzt keine Nerven, sich auch noch darüber Gedanken zu machen.
Ungewiss gingen sie ihrer Zukunft entgegen, was würde sie hier erwarten?
Fortsetzung folgt ....