Deutscher Anglizismus

darth bren

Padawan von Meister Yoda
Hi!
Ich wollte einfach mal wissen, wie ihr über den ständig wachsenden Anglizismengebrauch in Deutschland denkt.


Also ich folgender Maßen: :mad:
Ich meine, es iss ist doch einfach nur schlimm, wenn man in einer Waschmittelwerbung nur noch jedes dritte Wort verstehen kann - oder wenn Lufthansaangestellte gefeuert werden, nur weil sie sich weigern zum Motor "ENGINE" zu sagen. Es ist einfach nur zum verrückt werden - wie lange versteht ihr eigentlich schon euren Friseur nicht mehr?

Was meint ihr?
 
Als Kind und junge Frau habe ich immer gemeint, die Deutschen seinen so gewandt in "English". Jedenfalls habe ich immer ganz neidisch über den Rhein geschielt, weil hier Englisch in der Schule gelehrt wurde, während es in der Schweiz zu meiner Schulzeit nur Freifach war.

Von daher fällt es mir schwer zu glauben, dass Deutsche mit den Anglizismen überfordert sind. Aber wie so oft gilt auch hier: weniger ist mehr.

Nur gehört es halt irgendwie zum "Coolsein" dazu, dass man kein Rendéz-vous, sondern ein Date hat und sich nach der Arbeit einen Drink statt einen Trunk gönnt.

Die Werbung lebt von solchen eingedeutschten Begriffen. Und es wird schwierig sein, sie aus den Köpfen der Leute zu entfernen.

Klar, wird damit die Muttersprache immer mehr verhöhnt. Aber mal im Ernst gefragt: "Wer legt heute noch wert auf ein gepflegtes Deutsch?" Cool sein ist heute doch alles...

Gruss, Bea
 
Ich finde es schon schlimm, wenn sich jemand aufregt über Anglizismen, aber selber so Pfui-Worte, wie "iss", o.ä. benutzt ;).

Da ich pro Tag eh mehr Englisch schreibe, als Deutsch, fällt mir das nicht so auf. Generell kann ich nur sagen, daß selbst diejenigen, die kein Englisch können, trotzdem nicht zwangsweise vernünftiges Deutsch sprechen/schreiben.

Jedenfalls ist Deutsch eine reichhaltige und äußerst präzise Sprache, wenn man mit ihr umgehen kann und deshalb schätze ich sie sehr.
Ich mache mir keine Sorgen, wegen der Anglizismen - Da sowieso wenig gutes Deutsch gesprochen wird, ist das für den Volksmund fast unerheblich, ob da neben dem eigenen Verunreinigungen nun noch englische Wörter auftauchen.

Man muß aber auch mal sagen, daß Deutsch "die Borg" der Sprachen ist - ich glaube nirgendwo sonst kann man so unauffällig fremde Wörter einflechten.

Trends kann man nur selber entgegenwirken - Sprich ordentliches Deutsch und sei Anderen ein Vorbild. Wenn es mir zu bunt wird mit "Slangsprache", dann schalte ich auch auf Durchzug und sage "Und jetzt auf Deutsch bitte!"
 
Zuletzt bearbeitet:
Wookie Trix schrieb:
verhöhnt. "Wer legt heute noch wert auf ein gepflegtes Deutsch?" Cool sein ist heute doch alles...

Für mich ist "cool" sein nicht alles.

Wenn ich sehe,daß ältere Menschen ihre Telefonrechnung nicht mehr verstehen,weil zu viele englische begriffe drinn stehen,oder man heute im Shop oder Center einkaufen geht,dann denke ich,daß die Ablehnung und Vermischung der eigenen Sprache zuweit geht.

Wann wird der Bundeskanzler oder der Bundespräsident wohl seine Neujahrsansprache in Englisch halten ?
 
Eines Tages sprechen wir doch sowieso alle nur noch englisch, spanisch und chinesisch .. der Rest geht irgendwann unter ..
 
Ich sehe Sprachen nicht als Kultur an, sondern praktisch, als Kommunikationsformen. Je weniger Sprachen, desto einfacher ist die Kommunikation. Also habe ich nichts gegen Anglizismen.. Wenn es Wörter und Sätze gibt, die weltweit die gleiche Bedeutung haben, ist das doch nichts schlechtes...? Korrektes Deutsch spricht eh niemand, und wenn die Umgangssprache international statt spiessig-einheimisch ist, sehe ich daran nichts Negatives.
 
madphisto schrieb:
Man muß aber auch mal sagen, daß Deutsch "die Borg" der Sprachen ist - ich glaube nirgendwo sonst kann man so unauffällig fremde Wörter einflechten.

Weil Deutsch mit vielen Sprachen (die mehr oder weniger als "Weltsprache" gelten) über die eine oder andere Wcke verwandt ist und das im Sprachfluss nicht wirklich stört. Im Deutschen kann man zB sagen "Ich hab mir die Datei downgeloadet". Das ginge im Polnischen zB überhaupt nicht. Wir haben im Polnischen zwar auch Wörter, die aus dem Deutschen (zB rynek = Markt, kommt vom deutschen Wort Ring) oder Französischen (zyrandol=Kronleuchter) stammen, die wurden aber vom Polnischen übernommen und werden nicht "einfach so" eingeworfen...

Ich behaupte von mir, dass ich ein relativ reines Deutsch spreche (außer den süd-deutschen Grammatikfehlern ^^). Aber in meinem Studienfach zB ist das "schlimm" mit lateinischen Ausdrücken... Für das Jurastudium ist zwar kein Latinum mehr erforderlich (zum Glück für mich :D ), aber alleine die Tatsache, dass man im Sprachgebrauch "Jura" anstatt "Rechtswissenschaften" benützt, sagt doch schon alles. Da ist ein Vertrag zB ex nunc nichtig und ein Kläger prekludiert und und und...

Im späteren Berufsleben ist das dann ganz anders. Wenn man mal zwei Anwälten aus den großen Wirtschaftskanzleien zuhört weiß man als Normalsterblicher garnicht ob die gerade über einen Fall reden oder doch nur über das Wetter. Wenn man auf die Sprache kommt die sie sprechen ist das schon Nobelpreis verdächtig... Die benützen da so viele Anglizismen und dann auch noch diese Fachausdrücke wo nichtmal ein Muttersprachler was mit anfangen kann...

Im allgemeinen Sprachgebrauch fällt es mir persönlich nicht so auf, dass mein Umfeld so viel Anglizismen verwendet... Oder ich überhöre es mitlerweile...

Im Übrigen sage ich weder ich habe ein Date (englisch), noch sage ich ich hätte ein Rendez-vous (französisch), sondern gehe ich zu einer Verabredung (deutsch) :D
 
@Dorsk

Ich denke mal, dass Schweizer damit auch nicht so ein Problem haben, weil wir ja mehrsprachig aufwachsen und Englisch sowas wie die fünfte Landessprache ist. Französische und italienische Begriffe sind für uns was ganz normales. Und seit in der Schweiz Englisch schon in der Grundschule gelernt wird, fällt uns der Umgang mit den Anglizismen noch leichter.

Gruss, Bea
 
Ich hab nichts gegen den deutschen Anglizismus. Ich begrüße ihn sogar! Das ist vielleicht (rein utopisch gesehen) der erste Schritt zur Entwicklung einer gemeinsamen Weltsprache.

Was mich eher ank***t sind die übertriebenen Sprachpuristen , die sogar Eigennamen übersetzen!!!
Ich könnt jedesmal ausrasten, wenn ich auf einigen öffentlich rechtlichen TV-Sendern Dialoge höre, wie Folgender...

A1: "Wo ist Jeff?"
A2: "Er ist oben und liest die 'Zeit'."
Szenenwechsel: man sieht grad wie Jeff ne 'Times' auf den Tisch legt.

Wenn die schon englische Filme ins Deutsche übersetzen, sollten sie wenigstens solche Eigennamen (auch wenn es eine deutsche Zeitung mit den Titel "Die Zeit" gibt) lassen! Denn er liest nich "Die Zeit" sondern die "Times"!!!

Außerdem könnt ich jedesmal bei HDR ausrasten, wenn ich das Wort 'Beutling' höre! Bilbo und Frodo heißen 'Beggins' - B.E.G.G.I.N.S. !!!

Nur weil der Sprachpurismus vor 50 Jahren, bei der Übersetzung der Bücher, noch groß geschrieben war, hätte man das bei den Filmen durchaus ändern können!


Ich könnt noch viele Beispiele bringen. Doch ich will jetzt keine Abhandlung über sprachpuristische Logigfehler in Filmen halten...

---Edit:---
Wie Master Mace schon sagte, ne einheitliche Weltsprache wäre nicht übel! Außerdem sollte man Sprachen als ein Komunikationsmittel und nicht als Kultur betrachten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe vielleicht etwas Weltverbesserndes. Mein Leben ist eine
giving-story. Ich habe verstanden, daß daß man contemporary sein muß, das
future-Denken haben muß. Meine Idee war, die hand-tailored-Geschichte mit
neuen Technologien zu verbinden. Und für den Erfolg war mein coordinated
concept entscheidend, die Idee, daß man viele Teile einer collection
miteinander combinen kann. Aber die audience hat das alles von Anfang an
auch supported. Der problembewußte Mensch von heute kann diese Sachen,
diese refined Qualitäten mit spirit eben auch appreciaten. Allerdings geht
unser voice auch auf bestimmte Zielgruppen. Wer Ladyisches will, searcht
nicht bei Jil Sander. Man muß Sinn haben für das effortless, das magic
meines Stils.

(Modeschöpferin Jill Sander im Magazin der FAZ, 1996)

Noch Fragen? :konfus:

C.
 
Also ich hab nix gegen ein bisschen Anglizismus hier und da. Es lässt sich nicht vermeiden, der Fluss ist einfach zu unaufhaltsam. Aber ich finde man sollte es auch nicht übertreiben. Solche Dinge wie "Date" müssen imho nicht sein, da wir eigentlich bis vor 2, 3, Jahren immer das Wort "Verabredung" genutzt haben (vielleicht isses mir allerdings nur nicht aufgefallen ;) ), aber das ist eben entscheidung für jeden selbst.

Also was Crimson da geschrieben hat geht mir echt zu weit. Ich will deutsch lesen und nicht übersetzen... Nun denn.

Das mit den Eigennamen ist allerdings so ne Sache. Immerhin sagen wir ja auch Großbritannien und nicht Great-Britan, oder China und nicht da chinesische Äquivalent davon (das ich jetzt gar nicht kenne). Man sagt ja auch meist "Germany" oder "Allemagne" im Ausland und nicht Deutschland.

Gungar schrieb:
Außerdem könnt ich jedesmal bei HDR ausrasten, wenn ich das Wort 'Beutling' höre! Bilbo und Frodo heißen 'Beggins' - B.E.G.G.I.N.S. !!!

Ich meine mich allerdings daran zu erinnern, dass Herr Tolkien der Meinung war, die Deutschen Namen viel besser zu seinen Figuren passen als die englischen. Nur hat er sein Buch auf englisch geschrieben und nannte sie dann halt englisch, wollte sie aber eigentlich "deutsch" heißen lassen...
 
Gungar schrieb:
Was mich eher ank***t sind die übertriebenen Sprachpuristen , die sogar Eigennamen übersetzen!!!
Ich könnt jedesmal ausrasten, wenn ich auf einigen öffentlich rechtlichen TV-Sendern Dialoge höre, wie Folgender...

A1: "Wo ist Jeff?"
A2: "Er ist oben und liest die 'Zeit'."
Szenenwechsel: man sieht grad wie Jeff ne 'Times' auf den Tisch legt.

Wenn die schon englische Filme ins Deutsche übersetzen, sollten sie wenigstens solche Eigennamen (auch wenn es eine deutsche Zeitung mit den Titel "Die Zeit" gibt) lassen! Denn er liest nich "Die Zeit" sondern die "Times"!!!

da muss ich dir zustimmen. Das werde ich auch nie verstehen, wieso die das so machen o_O

Gungar schrieb:
Außerdem könnt ich jedesmal bei HDR ausrasten, wenn ich das Wort 'Beutling' höre! Bilbo und Frodo heißen 'Beggins' - B.E.G.G.I.N.S. !!!

Nur weil der Sprachpurismus vor 50 Jahren, bei der Übersetzung der Bücher, noch groß geschrieben war, hätte man das bei den Filmen durchaus ändern können!

Naja.... immerhin hat Tolkin ja soweit ich weiß bei der Übersetzung ins Deutsche selbst mitgewirkt und wollte es so! So wurde auch Shire nicht mit "Gau" sondern mit Auenland übersetzt. Wenn ich mich recht entsinne fand er die deutsche Sprache auch besser, weil man mit ihr Sachen viel genauer ausdrücken kann, aber da bin ich mir jetzt wahrlich nicht sicher. ^^ Aber man kann sich im deutschen wirklich sehr genau ausdrücken.... und was stört es da, wenn ein paar neue Begriffe dazu kommen....?!

Das war doch schon immer so.... auch das englische ist im Grunde nur eine Mischung aus deutsch und französisch.... es gibt so viele englische Begriffe wo man die Herkunft eindeutig heraussehen kann.... "Kindergarten" :eek: wer hätt's gedacht?! die anderen machen das auch.... und nicht erst seit gestern sondern schon immer.... zum beispiel der Stuhl im englischen. chair, also der normale Stuhl mit Arm- und Rückenlehnen ist aus dem französischen abgeleitet.... aber auch im englischen gibt es das Wort "stool" (woher kommt das jetzt wohl?!) was eher den "Hocker" meint....

Ich versteh echt nicht, warum man sich da jetzt so drüber aufregt.... und das Date anstelle von Rendezvous is auch lustig.... zumal Rendezvous, wie gesagt, selbst schon gar kein deutsches Wort ist..... also bei sowas isses echt lächerlich sich drüber aufzuregen..... o_O
Für mich ist ein Rendezvous sowieso irgendwie was feineres als 'n Date oder eine Verabredung.... hat alles irgendwie unterscheide finde ich.... also für mich sind die 'neuen' Wörter eher ein "mehr" als ein "anstatt"
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt in der deutschen Vergangenheit sogar Leute, die meinten, Bananen müssten Schlauchäpfel heissen und Grapefruits Pampelmusen. Heute würde das Niemand mehr wollen.

Gruss, Bea
 
Zuletzt bearbeitet:
Wookie Trix schrieb:
Es gibt in der deutschen Vergangenheit sogar Leute, die meinten, Bananen müssten Schlauchäpfel heissen und Grapefruits Pampelmusen. Heute würde das Niemand mehr wollen.

Gruss, Bea

naja.... wenn's Erdäpfel (Kartoffeln) gibt, warum nicht auch Schlauchäpfel?! ^^
und Pampelmusen ist für mich eine ganz normale Bezeichnung.... find da nix schlimmes dran ^^

aber generell sollte man Eigennamen nicht übersetzen, da stimme ich dir zu.
 
@Eowyn & Laubi

Okay, dass mit J.R.R. Tolkin's eigentlichen Absichten habe ich nicht gewußt! Danke!!! - Man lernt nie aus! :)
Trotzdem gefällt mir das Wort "Beggins" besser als "Beutlin"! :D
 
Du meinst "Baggins"oder?
Und zum Anglizismus: Ich finde es manchmal sehr bemerkenswert wie so mancher Radiosprecher jedes 2. wort auf Englisch sagt wo man doch wirklich auch ein Deutsches benutzen könnte. Worauf ich hinaus will wir haben selber ne Sprache und man muss nicht ständig was englisches sagen das ist zu viel denkt ihr da auch so oder sagt ihr auch alles auf Englisch?(nicht dass man nichts sagen soll doch wenigstens im Radio sollte man schon deutsch sprechen)
 
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