Coruscant

Coruscant-Jedi-Tempel- Trainingsraum- mit Aleron und Tara

Direkter Nahkampf. Mit Vibro-Dolchen war es ein Teil der militärischen Grundbildung, die sie unter anderem auf Lianna durchlaufen hatte. Es war also nichts absolut Neues für sie- ebenso wenig für den Schrank von Mann, der ihr gegenüber stand und seine blaue Energieklinge aktivierte. Fabienne atmete tief durch und brachte sich in Kampfstimmung.Verdrängte das Wissen um ihre schlechten Chancen.Aleron hatte Kraft, Erfahrung und war ein angehender Jedi mit unbekannten Benefits durch diese Tatsache. Sie hingegen war mit einem grösseren Bruder aufgewachsen und war "Kämpfe" mit grösseren Gegnern daher von Kindheit an gewohnt. Fabienne würde sich allein von der Gestalt Alerons nicht entmutigen lassen. Und sie hatte einen verdammten Sturkopf, den er in ihren vergangenen Gesprächen vielleicht schon hatte erahnen können. Nun, jetzt würde er diesen Sturkopf am eigenen Leib erfahren. Bertheaus gaben niemals auf! Auch Tara würde sie demonstrieren, dass sie bereit war zu kämpfen. Egal,wie unwahrscheinlich ein Sieg war. Solang sie stehen konnte, würde sie kämpfen. Und vielleicht noch darüber hinaus, wenn es ihr möglich war.

Aleron setzte zum ersten Schlag an, gab Fabienne aber nicht nur genug Zeit, den Schlag zu parieren, sondern kündigte ihn auch an. Überaus nett von ihm. Auf die Art zeigte er ihr eine Art Muster. Ein Schema, das sich vielleicht mehr oder weniger wiederholte? Sechs Züge, die im Prizip sehr einfach und Basic waren. Nichts , was sie nicht auch hinkriegen konnte. Aleron kehrte in die Grundposition zurück und forderte sie auf, nun den Angriffs-Part zu übernehmen. Fabienne nickte und wiederholte die Sequenz, die er ihr vorgegeben hatte. Sie änderte lediglich die Reihenfolge. Rechte Hüfte, links gegen den Kopf, rechts gegen die Schulter, links gegen die Schulter, rechts gegen den Kopf, links gegen die Hüfte und zurück in die Ausgangsposition. Eben, nichts, was sie nicht auch hinbekommen würde. Fabienne fand es eine interessante Erfahrung, wie sich trotz der gewichtslosen Klinge die Kraft übertrug. Nun ging es hier gerade nicht um Kraft, denn Aleron könnte mit Sicherheit deutlich härter zuschlagen, als er es tat. Es ging gerade nur um die Bewegung an sich und das kam wiederrum ihren Händen zu Gute. Vielleicht wär es möglich, hier mit Aleron zusammen zu wachsen. Wenn er dann mal ein Jedi-Ritter war, wär sie für einen Normalo immernoch ne übertrieben hochgeskillte Kämpferin. Klar, sobald die Macht irgendwie ins Spiel kam, war für sie der Pfad zu Ende. Oder sie musste Alternativen finden. Aber genau dafür war sie doch da, oder?

Als sie ihre Angriffs-Sequenz abgeschlossen hatte, begann Aleron erneut, sagte an , beschleunigte jedoch etwas. So ging es drei oder vier Runden hin und her, ehe Fabienne mutiger wurde. Ein freches Blitzen erfüllte ihre Augen. Er war ein angehender Jedi! Sollte er doch auch mal ein bisschen ins Schwitzen kommen! Als sie an der Reihe war, die Angriffssequenz durchzuführen, stellte sie ihn auf die Probe, indem sie ihre Angriffe zwar ansagte, wie sie es die ganze Zeit über getan hatten, aber ihr tatsächlicher Angriff verlief völlig anders. Sie achtete jedoch darauf, rechtzeitig genug abzubremsen, um ihn nicht tatsächlich mit der Klinge zu berühren. Tara hatte schliesslich gesagt, dass die Waffen keine schweren Verletzungen verursachen würden. Sie wollte nicht der Grund sein, dass Aleron an seinem ersten Tag als Padawan schon auf die Krankenstation musste.Aber sie war neugierig, ob es ihm dennoch gelingen würde, seine Klinge in den Weg von ihrer zu bringen.

Coruscant- Jedi-Tempel- Trainingsraum- mit Aleron und Tara
 
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Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne sowie Fabienne Bertheau und Tara Li

Tara beobachtete das Training mit einer Mischung aus Zufriedenheit und Nachdenklichkeit.
Aleron zeigte, dass er sich schnell an die neue Waffe gewöhnte und seine Bewegungen wurden mit jeder Übung flüssiger und präziser. Fabienne, die keine Machtsensitivität besaß, hielt sich bemerkenswert gut und zeigte eine beeindruckende Entschlossenheit und Anpassungsfähigkeit. Obwohl sie sich als Gast im Training befand, ging sie mit einer bemerkenswerten Ernsthaftigkeit und einem Funken Abenteuerlust an die Übungen heran.
Während sie die Beiden beobachtete, dachte Tara darüber nach, wie sie das Training für beide optimal gestalten konnte. Sie wollte sicherstellen, dass
Aleron als ihr Padawan die notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten erlangte, um ein kompetenter Jedi zu werden, während sie gleichzeitig Fabiennes Interesse und Engagement förderte, ohne sie zu überfordern.
Tara trat einen Schritt vor und lächelte beide ermutigend an.


"Ihr macht das beide sehr gut"

Sagte sie und wandte sich dann zuerst an ihren Padawan:

"Aleron, deine Bewegungen werden schon viel flüssiger. Du gewöhnst dich schnell an das Lichtschwert. Fabienne, ich bin beeindruckt von deiner Anpassungsfähigkeit und deinem Engagement. Du zeigst viel Potenzial."

Sie dachte einen Moment nach und fügte dann hinzu:

"Wir werden jetzt ein wenig die Übungen variieren.
Aleron, ich möchte, dass du dich auf präzisere und schnellere Bewegungen konzentrierst. Stell dir vor, du kämpfst gegen einen gleichwertigen Gegner. Versuch, deinen Angriffen mehr Kraft und Entschlossenheit zu verleihen, ohne dabei die Kontrolle zu verlieren. Denk daran, dass ein Jedi seine Bewegungen stets mit Achtsamkeit und Bedacht ausführt."

Dann wandte sie sich an Fabienne:

"
Fabienne, du machst das großartig. Da du nicht machtsensitiv bist, wird es dir schwerfallen, bestimmte fortgeschrittene Techniken zu erlernen, da dir die schnellen Reflexe und die Fähigkeit des Vorraussehens fehlt. Aber das bedeutet nicht, dass du nicht trotzdem eine exzellente Kämpferin werden kannst. Fokussiere dich auf deine Technik und Geschwindigkeit. Nutze deine Stärken, um Aleron herauszufordern und ihm zu helfen, besser zu werden."

Tara nahm eine kurze Pause, um sicherzustellen, dass beide ihre Anweisungen verstanden hatten und fuhr dann fort:

"Wir werden jetzt ein paar Runden Sparring machen. Ich werde euch beobachten und bei Bedarf Anweisungen und Tipps geben.
Aleron, konzentriere dich auf deine Form und Präzision. Fabienne, versuche, unvorhersehbare und schnelle Angriffe zu machen. Das wird Aleron helfen, seine Reaktionen zu verbessern."

Mit einem letzten ermutigenden Lächeln trat Tara zurück und beobachtete, wie
Aleron und Fabienne ihre Positionen einnahmen. Sie fühlte eine tiefe Zufriedenheit und Stolz, nicht nur über Alerons Fortschritte, sondern auch über die Harmonie und Zusammenarbeit, die sich zwischen den Beiden entwickelte. Sie wusste, dass dies nur der Anfang war und dass noch viele Herausforderungen auf sie warteten, aber in diesem Moment fühlte sie sich optimistisch und voller Zuversicht. Grinsend aktivierte sie dann einen Kampftelematen, der wie ein kleiner Ball in der Luft kreiste und vorrangig Aleron beschoss. Die Geschosse waren stark gedrosselt und völlig ungefährlich.

“Konzentriert euch. In einem echten Kampf gibt es immer jemanden, der sich einmischt. Wehrt hin und wieder die Laserschüsse ab oder weicht ihnen aus. Versucht euch davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Konzentriert euch trotzdem auf die Klinge des Gegners. In der Realität ist die heiße Klinge eine gefährliche, tödliche Waffe.”

Warnte die Togruta sie und setzte sich auf eine Bank, neben einem Blumenkasten, da sie merkte, dass sie mit der Zeit doch etwas auf den Beinen schwächelte. So richtig Fit war sie noch nicht, doch es wurde besser.

Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne sowie Fabienne Bertheau und Tara Li
 
Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne sowie Fabienne Bertheau und Tara Li

So ging es hin und her. Eine Angriffssequenz durch Aleron, gefolgt von einer Angriffssequenz durch Fabienne, gegen die er sich zu verteidigen hatte. Nach und nach erhöhten sie das Tempo, verinnerlichten die Bewegungsabläufe und machten sich mit der Waffe in Händen vertrauter. Das Verhalten des Lichtschwerts war mehr als gewöhnungsbedürftig. Das fehlende Gewicht der Klinge lud dazu ein, den leichten Griff nicht allzu fest zu halten und so wenig Kraft wie möglich in die Bewegungen zu legen. Dieses Vorgehen war jedoch der beste Weg, sich ein Körperteil abschlagen zu lassen. Denn in dem Moment, in dem sich die Klingen berührten, musste man gegen die Kraft des anderen Gegenhalten, damit beide Klingen nicht in den eigenen Körper getrieben wurden. Das richtige Maß zu finden war, gelinde gesagt, eine Herausforderung und kam ganz und gar nicht natürlich, selbst für einen Veteranen wie Aleron.

Doch davon ließ sich der Morellianer nicht abhalten. Stoisch ging er durch die Bewegungen, Wiederholung würde zu Vertrautheit führen und Vertrautheit zur Meisterschaft. So war es bei der Echani-Kampfkunst, so war es in der militärischen Grundausbildung, so war es selbst beim Scharfschützentraining gewesen und so würde es auch beim Meistern des Lichtschwertes sein. Sicherlich nicht heute oder morgen, aber irgendwann bestimmt. Wahrscheinlich würde es Jahre dauern, doch das war in Ordnung. Aleron hatte es nicht eilig und als langlebiger Morellianer auch keinen Grund zur Eile. Damit ging eine unendliche Geduld einher, die jedwede Nervosität unmöglich machte und das schärfte seine Sinne so sehr, dass sie den Lernprozess wahrscheinlich sogar beschleunigte.

Der ganze Prozess hatte durch die sich stetig wiederholenden Muster etwas meditatives, das Aleron in eine etwas entrückte Gemütsstimmung versetzte. Ein innerer Frieden breitete sich in ihm aus, den er schon lange nicht mehr, in diesem Ausmaß vielleicht auch noch nie, gespürt hatte. Doch dann passierte etwas unerwartetes. Gemäß der Abfolge hätte ihr Angriff an einer Stelle erfolgen müssen und das passierte auch. Doch gleichzeitig bewegte sich Fabienne in eine andere Richtung, um von dort aus zuzuschlagen. Seine Klinge war erhoben, um den Angriff der ersten Frau abzuwehren und das machte es ihm unmöglich, den Angriff der zweiten Frau abzublocken. Fasziniert schaute er einen Moment zu, wie sich die zweite Fabienne fast im Zeitlupentempo bewegte. Doch dann warnte ihn sein Gefahrensinn vor der drohenden Verletzung durch eben diese zweite Fabienne und Aleron machte einen instinktiven Satz nach hinten, um dem Schwerthieb zu entgehen.

Als nächstes stellte der Morellianer mit einiger Verwirrung fest, wie er mit dem Rücken und nicht gerade wenig Wucht gegen die bis eben noch fast 10 Meter entfernte Wand des Trainingsraums knallte. Der Aufprall machte nicht nur ein erschreckend lautes Geräusch, dass ihn aus der...Zone riss, in der er sich bis eben befunden hatte. Er presste auch alle Luft aus seinen Lungen. Und ließ ihn beinahe an der Wand in Richtung Boden sinken. Nur so eben konnte er sich davon abhalten auf dem Hosenboden zu landen. Verwirrt fasste er sich an den Nacken und schüttelte den Kopf, um ihn wieder klar zu bekommen, bevor er sich wieder ganz aufrichtete und zurück in die Mitte des Raumes trat.

„Das...war...interessant.“

Aleron machte gute Miene zum bösen Spiel. Was gerade passiert war verstand er nicht so wirklich und war sich dennoch bewusst, dass es irgend etwas mit der Macht zu tun hatte. Seit Tara ihm gezeigt hatte, wie er seine Verbindung zur Macht nutzen konnte, hatte sich so einiges in ihm verändert und er konnte noch nichts davon so richtig kontrollieren. Davon ließ er sich aber nicht abschrecken. Ganz im Gegenteil, er war begierig darauf, diese neue Welt zu erleben und zu ergründen. Also hob er beschwingt wieder die Klinge, um weiterzumachen.

Doch Tara hatte noch eine Überraschung für sie auf Lager. Sie holte aus der Trainingsbox einen kleinen ballförmigen Droiden hervor und aktivierte ihn nach kurzer Programmierung. Die Togruta hatte das alles so einfach klingen lassen. Doch Aleron war alles andere als überzeugt davon, dass er es schon schaffen würde, einen der sagenhaften Tricks der Jedi anwenden zu können und Blasterschüsse abwehren zu können. Und dann sollte er auch noch gleichzeitig weiter gegen Fabienne kämpfen? Tara verlangte wahrlich nicht wenig von ihrem Padawan, doch der Morellianer war niemand, der vor einer Herausforderung zurückschreckte. Also ging er wieder in die Ausgangstellung, um zu signalisieren, dass er bereit für die nächste Übung war und nickte sowohl Tara als auch Fabienne zu.

Doch so richtig sollte Aleron die nächste Trainingsstufe nicht gelingen. Es war eine Sache, die Angriffe von Fabienne abzuwehren, selbst wenn sie ihre Angriffe nicht mehr korrekt ansagte. Er jedenfalls machte keine Anstalten mehr, seine Angriffe anzusagen und variierte auch seine Schlagkombinationen, wenngleich er Geschwindigkeit und Wucht seiner Schläge nicht erhöhte. Er war nicht wirklich rachsüchtig und so wollte er Fabienne ihren kleinen Trick vorhin auch nicht wirklich heimzahlen. Dennoch hatte er keine Reue, ihr ihre eigene Medizin zu schmecken zu geben.

Was den Kampftelematen anging, hatte der Morellianer nicht so wirklich Glück. Es war eine Sache, gegen einen humanoiden Gegner wie Fabienne zu kämpfen, deren Körperbewegungen und selbst der Blick ihre Bewegungen und Angriffe vorausahnen ließen. Der Droide hingegen verfügte über keinerlei Gliedmaßen und war so voll gespickt mit Blasteröffnungen, dass es quasi unmöglich war, einen Schuss vorauszuahnen. Anfangs versuchte Aleron tatsächlich, die Schüsse des Droiden mit dem Lichtschwert abzuwehren, doch jedes Mal wurde ihm schmerzlich bewusst, dass er noch nicht so weit war. Dass die Schüsse des Droiden weniger schmerzhaft waren als die Schläge seines ehemaligen Wookieetrainingspartners, war dem Morellianer da nur ein schwacher Trost.

Nachdem er ein gutes Dutzend Schüsse eingesteckt hatte, versuchte Aleron es gar nicht mehr, sie abzublocken. Stattdessen beschränkte er sich darauf, den Schüssen auszuweichen. Die primitiven Logikalgorithmen des Droiden kamen ihm da genauso zu Hilfe, wie die Schwierigkeitseinstellungen des Trainingsprogrammes, die Tara auf leicht eingestellt hatte. Nachdem sie mehr als einmal durch den Feuerzyklus des Kampftelematen gegangen waren, konnte Aleron abschätzen, wann der Droide schießen würde und lernte, dessen Positionsänderungen zu lesen. So gelang es ihm wenigstens, den Schüssen auszuweichen. Nun, 2 von 3 Schüssen zumindest.

Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne sowie Fabienne Bertheau und Tara Li
 
[Coruscant – Hotel „Weißer Ozean“ - Konferrenzraum ] Arkadi, Generalleutnant a. D. Crivvacarroocca (NSC), Zuhörer und Gäste

Es hatte viel zu tun geben und die Arbeit hatte gerade erst begonnen. Arkadis Beitrag zur Untersuchung der auf Bastion geborgenen Virusprobe war unterstützender Natur, in den vergangenen Tagen hatte er viele Hände geschüttelt, Anträge eingereicht, Nachrichten verschickt, Besprechungen beigewohnt und Gespräche geführt, um im bürokratischen Dschungel des NRGD die notwendigen Mittel in Bewegung zu setzen. Man hatte in der Öffentlichkeit gerne das von Unterhaltungsmedien gezeichnete Bild des smarten Geheimdienstoffiziers, der mit einer Hand feine Getränke schlürfte und mit der anderen Bösewichte niedermähte, stets umschwärmt von attraktiven Begleiterinnen und Begleitern und ausgestattet mit hochmodernen technischen Spielzeugen und einem offenbar unbegrenzten Budget. Die Realität sah freilich anders und bedeutend weniger glamourös aus. Aber das störte den ehemaligen Soldaten nicht – er wusste, was auf dem Spiel stand und getan werden musste.

Und auch wenn er es sehr bedauerte, dass seine Arbeit ihn derzeit so oft von Leela fernhielt, war er glücklich und zufrieden angesichts der Tatsache, dass sie sich auf Coruscant jetzt eine Wohnung teilten. Gemeinsam einzuschlafen und am Frühstückstisch zwischen Caf und Brötchen zu sitzen, das war ungewohnt, aber wunderschön. Arkadi ertappte sich bei einem Lächeln, dann konzentrierte er sich wieder, tippte eine weitere Nachricht fertig, dann stand er auf, zog sich um und klebte einen Zettel an den Küchentisch, bevor er die Wohnung verließ. Er trug schlichte, gedeckte Zivilkleidung, ein konservativer Stil, als käme er aus dem Büro einer Versicherung oder Bank. Das war auch gar nicht so weit von seiner Tätigkeit entfernt, sinnierte der blonde Mann kurz, bevor er etwas schneller ging. Er war spät dran, denn die letzte Besprechung hatte sich schier endlos gezogen. Es war gut, etwas raus zu kommen, zumal an seinem Ziel, dem vornehmen Hotel „Weißer Ozean“, weitere Arbeit auf ihn wartete. Sektion Null hatte ihn beauftragt, einem Vortrag beizuwohnen und Eindrücke zu sammeln.

Als Arkadi das stilvolle, an die Architektur auf Dac angelehnte Gebäude, erreichte, wurde er gründlich kontrolliert und dann eingelassen, die Wachleute des Hotels waren durch eine Sicherheitsfirma verstärkt worden, in der viele Veteranen arbeiteten. Die Veranstaltung, die in einem der großen Konferenzräume im obersten Stockwerk stattfand, war gut besucht, es tummelte sich eine Vielzahl von Personen verschiedener Spezies und Geschlechter in dem Raum. Um unschöne Szenen zu vermeiden, hatte man den Vortrag nicht an die große Glocke gehängt, denn an der Person, die vorne am Rednerpult stand, schieden sich in der Neuen Republik die Geister. Für manche war Generalleutnant a. D. Crivvacarroocca ein Held, der in einer außergewöhnlich schwierigen Lage bei der Schlacht von Corellia harte, aber notwendige Entscheidungen getroffen hatte. Für andere war er ein Kriegsverbrecher, der mit seinem Befehl, ein massives Bombardement auszuführen, den Tod von Zivilisten zumindest fahrlässig zu verantworten hatte. Der Riss ging auch tief durch die Streitkräfte, bei denen der Wookie als fähiger, zupackender Kommandeur sehr beliebt gewesen war. Arkadi wusste, wo seine Sympathien lagen, wahrte aber eine neutrale Miene, als er sich ruhig und höflich unter die Zuhörer mischte und sich setzte. Einen Teil der Rede hatte er offenbar verpasst, doch nun konnte er lauschen, wie ein Protokolldroide die gutturalen Laute des dicht behaarten Riesen übersetzte.


„...vor Jahren habe ich Tausende von guten und tapferen Soldaten in einem Augenblick verloren. Und die Galaxis sah einfach zu. Morgen wird es nicht an Freiwilligen und nicht an Patrioten mangeln. Ich weiß, dass Sie das verstehen. Ich bin ein Patriot. Ich habe nur getan, was getan werden musste, nichts weiter. Wir haben an diesem Tag unseren Kampfeswillen verloren, verstehen Sie? Der republikanische Kampfeswille ist schwach geworden. Wir sind schon lange im Krieg... Wir kämpfen für eine Allianz, die müde ist von den zunehmenden Verlusten; direkte Bedrohungen verlangten dieses entschlossene Handeln. Nur so wird unsere Republik überleben und ihre Existenz verteidigen können.“

Zustimmendes Murmeln und Nicken waren zu beobachten, hier und da auch ein „Sehr richtig!“, schließlich brandete Applaus auf. Arkadi passte sich nahtlos an und stand auf, wobei er nachdenklich die Stirn runzelte. Etwas an den Worten des ehemaligen Offiziers klang wie eine Prophezeiung – nein, mehr als das. Eine Ankündigung. War er im Bilde über die wahre Natur des C-Virus und die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis? Die Angelegenheit war geheim. Streng geheim. War dennoch etwas durchgesickert? Arkadi musterte den Wookie aus kühlen blauen Augen...und sein Blick blieb an einer unauffällig in seiner Nähe stehenden Mirialanerin hängen, die wiederum genau in seine Richtung zu blicken schien. Einen Moment verharrte sie regungslos...dann nickte sie. Ganz leicht. Und mit einem Mal hatte Arkadi Antworten und sehr viele neue Fragen.

[Coruscant – Hotel „Weißer Ozean“ - Konferrenzraum ] Arkadi, Generalleutnant a. D. Crivvacarroocca (NSC), Zuhörer und Gäste
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, Untersuchungsraum 13 – Cpt. Surin, Meister Molfin, Meister Vevis, Meisterin Alvaba (alles NSCs), Dr. Kaveri

Dr. Kaveri hörte mit unbewegtem Gesicht den Ausführungen der mirialanischen Jedi-Meisterin (Alvaba) zu und nickte ernst. Diese Art von Einwänden hatte die Medizinerin erwartet - und sie klangen auch einleuchtend, vernünftig, besonnen. Es war die Art von abwartender Passivität, die sie nach den Ereignissen auf Ilum beinahe veranlasst hatte, den Orden zu verlassen. Die Art von duldender Ergebenheit in ein fremdbestimmtes Schicksal, die geradezu darum bettelte, von ihren Feinden ausgenutzt zu werden. Ein Teil von ihr - die Wissenschaftlerin in ihr - verstand Alvaba nur zu gut: Ihr zitterten selbst die Hände vor Ungeduld, endlich die Forschung an dem genialen Virus beginnen zu können. Es bis ins kleinste Molekül hinein zu durchleuchten und zu verstehen, wie und warum es existierte. Aber das war ein Luxus, den sie sich jetzt nicht leisten konnten.

"Das Virus ist eine Waffe, vom Imperium dazu geschaffen, um uns zu schwächen und zu demoralisieren. Wie lange, Meisterin Alvaba, wird es ihrer Meinung nach dauern, bis man unsere Lage ausnutzt, um erneut anzugreifen? Wird man uns Zeit für Grundlagenforschung geben? Werden all jene, die sich in diesem Augenblick mit dem Virus infizieren und binnen Tagen daran verrecken, verstehen, dass wir erst auf irgendeinem Hinterwäldlerplaneten die Wildform in ihrem natürlichen Habitat finden müssen? Wir brauchen jetzt eine Lösung! Jetzt. Auch wenn das bedeutet, dass sie nicht ideal und unvollständig sein wird. Aber dieses Provisorium wird uns Zeit verschaffen, um ein echtes Heilmittel zu finden. Eine Atempause..."

Der Baum namens Molfin machte eine zustimmende Bemerkung, das Gesicht der Kaminoanerin (Cpt. Surin) blieb unlesbar in seiner Fremdartigkeit. Aber zumindest begannen sie nun endlich mit ihrer Arbeit. Oder den Vorbereitungen dazu... die Probe von Bastion musste aufbereitet und geteilt werden, damit es genug Material für ihre Forschung gab. Trotz der Vermehrungsfreudigkeit des Virus, war es das eine langwierige Tätigkeit, die absolute Konzentration erforderte. Entsprechend still war es in dem Labor, was Leela mehr als recht war. So konnte sie sich vollständig und ohne Ablenkung durch kollegialen Small Talk auf ihre Arbeit fokussieren. Nach einigen Stunden richtete sich die Liannerin auf und runzelte die Stirn: Etwas war in diese Stille eingedrungen. Etwas, das kalt gegen ihren Geist drückte. Nach ihr griff. Und es gewann an Kraft mit jeder Minute, die verging.
Dr. Kaveri sah sich um, beobachtete ihre unter Hochdruck arbeitenden Kollegen... die duplizierten Proben... die wachsende Menge des Ursprungsvirus...


"STOP"

Die schlanke Frau stand in der Mitte des Raumes und hatte die Hände erhoben, Macht vibrierte um sie herum als Ausdruck ihrer mühsam beherrschten Emotionen. Der Schrecken einer plötzlichen Erkenntnis spiegelte sich in ihren dunklen Augen.

"Wir müssen damit aufhören, das Virus zu vermehren. Diese Probe ist... anders."
Dr. Kaveri schüttelte es innerlich, ob ihrer unpräzisen Beschreibung. Aber wenn es um... Macht-Dinge ging, reichte ihr wissenschaftliches Vokabular oft nicht aus. Sie wandte sich an ihre Jedi-Kolleginnen: "Könnt ihr es fühlen? Die Dunkelheit darin wächst, je mehr wir davon herstellen..."


Die Wohnung war leer als Leela erschöpft nach Hause kam, aber es hing noch einen Hauch von Arkadis Rasierwasser in der Luft und brachte einen verträumten Ausdruck in die Augen der verschlossenen Liannerin, während sie ihre Schuhe auszog und auf dem Weg zur Küche achtlos irgendwo liegen ließ. Aus der Tempelkantine hatte sie noch zwei Portionen eines scharf gewürzten Gemüseauflaufs mitgebracht, den sie zwischen die vom Frühstück stehengebliebenen Cafbecher auf den Küchentisch räumte. Dabei fiel ihr Blick auf den Zettel, der dort klebte und dessen handschriftliche Zeilen ein wohlig warmes Kribbeln in ihr auslösten. Sacht strich die dunkelhaarige Frau mit den Fingerspitzen darüber, bevor sie der Bitte im letzten Satz nachkam und die Cafmaschine mit einer neuen Packung ihrer Lieblingsmarke befüllte.

[Coruscant | Obere Ebenen | Apartmentkomplex „Sonnenaufgang über Tanaab“ | Wohnung 112] Leela Kaveri
 
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Als Juna ihre Medikamente erwähnte, nickte Ferak verständnisvoll. Ihre pragmatische Herangehensweise an ihre Gesundheit beeindruckte ihn. Ein klarer Geist und ein gesunder Körper sind wesentliche Bestandteile eines jeden, der die Macht nutzt."

Als das Gespräch auf die Gefahren von Ossus kam, nahm Ferak eine tiefere, ernstere Tonlage an.
"Unterschätze nicht die Gefahren eines fremden Planeten", begann er, während er Juna direkt in die Augen sah. "Ossus mag auf den ersten Blick friedlich erscheinen, aber die Galaxie ist voll von bedrohlichen Kreaturen. Einige Insekten, wie die Vashkan Apidactyls, sind nicht nur groß und aggressiv, sondern auch tödlich. Ihre Stiche sind giftig, und sie verteidigen ihre Nester mit einer Wildheit, die einem Rancor in nichts nachsteht."

Er fuhr fort: "Die Vespids, eine andere Insektenart, sind ebenfalls gefährlich. Es ist leicht, die Bedrohung durch kleine Kreaturen zu unterschätzen, aber ihre Angriffe können verheerend sein. Auf einem fremden Planeten muss man immer wachsam sein, selbst bei den kleinsten Lebewesen." Er ließ seine Worte kurz wirken, bevor er hinzufügte: "Auf Ossus müssen wir auf alles vorbereitet sein. Die Flora und Fauna kann genauso gefährlich sein wie jeder Rancor oder Sarlacc."

Als sie den Raum mit den Jedi-Artefakten betraten, überkam Ferak ein Gefühl des Unbehagens. Die Macht schien in diesen Relikten zu flüstern, und er konnte eine vage, aber eindringliche Präsenz spüren. Es war, als ob die Artefakte selbst vor einer drohenden Gefahr warnen wollten. Während er durch den Raum schritt, legte sich ein Schleier der Dunkelheit über seine Gedanken, ein Gefühl des Drängens, das ihn nicht losließ.

Er versuchte, sich der Macht zu öffnen, wie Meisterin Kenobi es vorgeschlagen hatte. Die Präsenz war stark, aber diffus, schwer zu greifen. Er fühlte sich, als ob er an den Rand eines Abgrunds geführt wurde, ohne die Tiefe erkennen zu können. Die Artefakte flüsterten von alten Konflikten und verborgenen Gefahren.

Plötzlich riss ihn Sahras Stimme aus seiner düsteren Trance:
"Vielleicht bekommst du früher als erwartet die Gelegenheit, dein Lichtschwert einzusetzen, Ferak ." Er blinzelte und fokussierte sich wieder auf die Gegenwart.

"Was genau meint Ihr damit, Meisterin Kenobi?" fragte er, seine Stimme ruhig, aber durchdrungen von einem Hauch Besorgnis. "Diese Artefakte... sie verheißen nichts Gutes. Die Macht flüstert von Gefahr und Dringlichkeit. Es fühlt sich an, als ob etwas Dunkles auf uns zukommt." Er hielt inne, seine Worte sorgfältig wählend. "Es ist, als ob die Vergangenheit uns vor den Schatten der Zukunft warnen will."

Ferak betrachtete die Artefakte erneut, sein Blick ernst und fokussiert. "Wir müssen vorsichtig sein und uns auf das Schlimmste vorbereiten. Die Macht hat uns hierher geführt, und ich glaube, sie versucht uns etwas zu sagen…“ Er blickte auf die Artefakte, als könnte er ihre Geheimnisse entschlüsseln, doch die Antworten blieben ihm verborgen.

Junas Entdeckung eines metallenen Gegenstands unterbrach seine Gedanken. Sie schien von einer Kugel angezogen zu sein, die sie in ihren Händen hielt. Ihre Finger arbeiteten geschickt und fast intuitiv, als sie die Kugel öffnete und einen Kristall freilegte. Ein warmer Schein umgab ihn, als sie den Kristall hervorholte und ihn in ihrer Hand hielt.

Der Zabrak trat näher, seine Augen musterten den Kristall.
"Das ist kein gewöhnlicher Kristall," sagte er leise. "Die Macht fließt durch ihn. Es ist selten, dass ein Kristall so stark mit jemandem resoniert. Wenn du dich ihm zugehörig fühlst, dann hat das sicherlich einen Grund."

Während der Padawan sprach, wurde das drängende Gefühl der Gefahr in seinem Geist stärker. Er vermutete, dass ihre Reise nach Ossus mehr Herausforderungen mit sich bringen würde, als sie zunächst erwartet hatten. Er drängte darauf, dass sie bald aufbrechen sollten. Die Entdeckung des Kristalls und die düsteren Ahnungen, die ihn seit der Untersuchung der Artefakte beschlichen, verstärkten sein Bedürfnis, die Mission fortzusetzen und die Gefahren auf Ossus zu erkunden.

"Wir sollten keine Zeit verlieren," sagte Dornenhäuptige mit Nachdruck, während er die Tür Richtung Hangar wies. "Wir sollten die StarExplorer so rasch wie möglich startklar machen."

Die Geräusche des Hangars, das Summen der Maschinen und das Knistern der Energiezellen gaben ihm ein vertrautes Gefühl der Vorfreude und Konzentration. Während die Crew die letzten Vorbereitungen traf, kam das Gespräch auf Ty, den Sohn seiner Meisterin. Ferak verspürte das dringende Bedürfnis, Ty irgendwo in Sicherheit zu wissen. "Wir sollten Ty zurücklassen," sagte der Zabrak entschieden und klang dabei Härter als gewollt. "Seit wir die Artefakte untersucht haben, beschleicht mich ein unbestimmtes Gefühl der Gefahr. Ich kann nicht genau sagen, was uns auf Ossus erwartet, aber ich bin sicher, dass es nicht sicher für ihn ist. Es wäre unverantwortlich, ihn in Gefahr zu bringen." Erklärte er sich noch bevor er von den Beiden Frauen ein Donnerwetter zu hören bekam.


Nachdem sie die Starfreigabe erhalten hatten, aktivierte der Zabrak die Triebwerke der StarExplorer. Das Schiff erhob sich sanft vom Boden des Hangars, und schwebte auf den Repulsorkissen dem Beleuchteten Hangar Tor und der schwärze des Alls dahinter entgegen. Der Padawan schluckte einen Kloß in seinem Hals herunter. Dieses drängende Gefühl hatte sich wie eine Klaue um seinen Brustkorb geschlossen und auch das Vertraute Gewicht seines Lichtschwertes und die Aura seiner Meisterin, konnten ihm keine Ruhe spenden. Während sie sich in den Raumverkehr um Coruscant einreihten und auf die Berechnungen des Navigationscomputers warteten.



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Coruscant- Untere Ebenen- Gassen- mit Tevin und anderen

Radan verzog das Gesicht und verdrehte gleichzeitg die Augen. Ein Kunststück das er sicher durch seine Jahrelange ausbildung als Jedi zustande brachte. Er seufzte als er sich umdrehte und zusah wie Tevin sich bereit machte zu gehen.

"Okay ich habe es mit nettigkeiten versucht. Dabei sagt man mir immer mit Höflichkeiten würde ich weiter kommen. Totaler Unsinn"
Radan ließ unmerklich eine Handbewegung fallen und somit viel wieder eine schwere Kiste in tevins weg geriet. Gleichzeitig zündete Radan sein Lichtschwert. Es würde Theatralisch werden. Er hatte nichtmal vor es wirklich einzusetzten. Er würde es bei dem Jungen nichtmal müssen aber es würde seinen Standpunkt klar machen und hoffentlich einen weiteren Fluchtversuch vorbeugen.

"Im Namen der Galaktischen republik und des Ordens der Jedi verhafte ich euch wegen Drogenhandels und den versuch eines angriffes auf einen Ritter des Ordens"
Okay vielleicht dehnte er die Wahrheit hier etwas. Tevin hatte nicht auf ihn geschossen allerdings sein Drogenhändler und er hatte nichts unternommen um das zu verhindern. Ausserdem war dieser standpunkt der Wahrheit für einen guten Zweck. Den Jungen von den Drogen wegzubekommen und das würde mit Sicherheit funktionieren. Er würde ihn von den Drogen wegbekommen und irgendwas sagte ihm das dieser junge noch eine Rolel spielen würde möglicherweise in seinem Leben oder für ihn. Doch sicher war er sich in diesen Punkt noch nicht endgültig.

"Ich rate dir keinen widerstand zu leisten. Du wirst mit mir kommen es wird allerdings schmerzfreier sein ohne widerstand und freiwillig"
Coruscant- Untere Ebenen- Gassen- mit Tevin und anderen
 
Coruscant-Jedi-Tempel- Trainingsraum- mit Aleron und Tara

Die Jedi war mit ihrem Können offensichtlich zufrieden soweit. Etwas, das auch Fabienne mit Stolz erfüllte. Als sie ihren Padawan jedoch aufforderte, quasi seine Zurückhaltung abzulegen und zu kämpfen, als hätte er es mit einem gleichwertigen Gegner zu tun, wurde Fabienne klar: Jetzt würde sie vermutlich Prügel beziehen. Sie wurde von der Jedi aber ebenfalls aufgefordert, quasi ihre ganze Trickkiste auszupacken und Aleron zu fordern, soweit sie das konnte. Fabienne grinste.

"Hast du gehört? Ich darf dich hauen!"

meinte sie grinsend und nickte Tara dann zu. Was sie ihm erklärte konnte hingegen klang so ein bisschen danach, dass er sie nicht umbringen solle. Zum Glück waren die Waffen nicht echt. Also im Sinne von scharf.

"Ich weiss schon, dass meine Chancen hier - wenn sie nicht eh schon klein sind- schnell schrumpfen werden.Spätestens wenn die Macht in irgendeiner Weise ins Spiel kommt, ist für mich Schluss. Dann brauch ich nen Jedi, mit dem ich zusammenarbeiten kann."

Sie sah die Togruta einen Moment an. Theoretisch wäre ihr Platz an ihrer Seite, wenn sie gegen Aleron stand. Aber sie verstand auch, dass der Togruta noch die Kraft für sowas fehlte und es war völlig in Ordnung, wenn sie sich Aleron erstmal allein stellte. Immerhin versuchten sie sich hier beide zum ersten Mal.

"Im Ernstfall werd ich HOFFENTLICH nicht allein einem Lichtschwertschwinger gegenüberstehen. Schon garnicht mit einem Lichtschwert in meiner Hand. Das ist euer Job. Ich werde dann wahrscheinlich mit einem Blastergewehr im Anschlag dafür sorgen, dass eure Gegner noch ein Problem mehr haben und ihren Focus nicht nur und ausschliesslich auf euch richten können. Ich habe darum auch einen Trainingsblaster bekommen, der genauso runterreguliert ist wie eure Trainingsschwerter.Aber damit jetzt schon gegen Aleron oder euch zu gehen, wär unfair. Ihm fehlt da vielleicht noch die Übung und ihr seid unfit. Das ist ein anderes Spiel-Level, das wir dann irgendwann später mal freischalten können. Bis dahin spiel ich einfach so mit wie eben. Gucken, wo meine Grenzen sind.Überlegen, ob es für mich da ne gescheite Reaktion drauf geben könnte. Dinge ausprobieren, die ich bei anderen Rangern gesehen hab. Im schlimmsten Fall lern ich noch was dazu. Und ich bin jetzt schon weiter als der Mann vom Geheimdienst mir zugestanden hatte. Ich hab ihn bei meiner Rekrutierung gefragt, ob ich auch mal ein Lichtschwert in die Hand nehmen darf. Hey, er hätte mich für die Frage fast an die Wand genagelt."

Sie grinste und wackelte mit dem deaktivierten Griff in ihrer Hand.

"Eins zu Null für mich und das schon in der ersten Woche! Wenn der wüsste."


Fabienne grinste auch Aleron an, während seine Meisterin die nächste Runde einläutete. Sie sollte möglichst unvorhersehbare, schnelle Angriffe machen und somit Alerons' Reaktionen herausfordern. Sie nickte. Also würde sie ihrer Phantasie mal freien lauf lassen, was ihr mit dem Ding so einfiel. Da waren eh schon ein-zwei Ideen in ihrem Hinterkopf, die sie mal ausprobieren wollte. Vor allem sollte sie einen Weg finden, seine Kraft irgendwie zu kompensieren oder umzulenken. Wenn er hart war, musste sie weich werden. Ein Stein verlor gegen Wasser. Beweglichkeit. Super. Und das von ihr, die doch die meiste Zeit recht unbeweglich im Cockpit von nem Jäger gesessen hatte. Gut, es hatte Ausgleichsübungen gegeben, aber in den letzten Wochen seit ihrem Einsatz war sie doch mehr eingerostet als ihr lieb war. Aleron sollte sie hingegen als gleichwertigen Gegner sehen. Das sollte sie dann vielleicht auch tun. Was, wenn sie einen dieser Schränke aus ihrem Grundkurs vor sich hätte? Nicht mit einem LS sondern mit einem Schockstab? Sie fokussierte sich mehr auf dieses Bild, weil es einfach motivierender und ...aussichtsreicher war. Anschliessend begab sie sich in die Grundstellung und nickte Aleron zu, um zu signalisieren, dass sie bereit war. Sie sollte seine Reaktionen fordern. Schnell und unvorhersehbar. Als auch Aleron bereit war, startete sie den ersten Angriff auf die rechte Hüfte.

Im Training mit den Schockstäben hatten sie Schutzkleidung getragen um sich nicht aus versehen zu verletzen.Hier gab es keine Schutzkleidung aber die Lichtschwerter waren verhältnismässig ungefährlich. Dennoch merkte Fabienne, dass sie den fehlenden körperlichen Schutz höher wertete als die runter regulierte Waffe. Ein grosser Teil von ihr sträubte sich tatsächlich dagegen, es darauf anzulegen einen Treffer zu landen. Aber die Jedi hatte schon recht: Wenn sie ihn schonte, würde er nichts lernen. Also machte sie jetzt ernst und wechselte in ihrer Motivation noch einmal auf einen Gegner, den sie ausschalten sollte, bevor er selbiges mit ihr machen konnte! Entsprechend kräftig und schnell kamen ihre Schläge auf ihn, auch wenn sie den Aufprall der Klingen rasch in den Händen spürte, die dagegen protestierten. Aber die mussten sich jetzt noch ein bisschen Gedulden. Sie würde sie später pflegen. Dann jedoch passierte etwas… erschreckend-überraschendes. Als sie gerade einen Schlag antäuschen und an anderer Stelle durchführend wollte, verwandelte sich Aleron in ein verschwommenes Etwas und krachte laut an die Wand. Fabienne hielt sich die Hand vor den Mund und sah ihn besorgt an.

„Ist alles in Ordnung?“

fragte sie nach, doch den Padawan schien das wenig gestört zu haben. Er schüttelte kurz irritiert den Kopf und meinte, dass das interessant gewesen seie. Interessant? Ja, so könnte man es auch nennen. Er kam wieder auf sie zu und erhob die Klinge, um seine Bereitschaft zu signalisieren. Diesmal bekam Fabienne auch Luftunterstützung in Form eines Telematen und Tara meinte, dass sie nicht vergessen sollten,dass in einem echten Kampf die Klinge des Gegners tödlich wäre. Fabienne schnaubte.

„Kleine Info am Rande: Im Ernstfall sind auch Blasterschüsse heiß, gefährlich und tödlich.“

Gut, Jedi schienen sich dafür nicht zu interessieren. Für Fabienne wär mit dem ersten Schuss spätestens das Signal gekommen, sich so schnell wie möglich Deckung zu suchen. Aber wenn sie ehrlich war, wär sie in nem Ernstfall schon längst tot. Ihr einziger Trost lag darin,dass der Droide mehrheitlich auf Aleron losging. Nur vier Schüsse gingen in ihre Richtung. Es fühlte sich an, als hätte man ihr ein Steinchen gegen die Uniform geworfen. Wirklich nicht der Rede wert und einfach zu ignorieren. Aleron hingegen bekam quasi die volle Ladung ab und Fabienne merkte, dass Aleron nun doch eher alle Hände voll zu tun hatte mit ihr und dem Droiden. Es war für sie einfacher, ihn zu fordern. Der Kleine übernahm den Job, den sie im Ernstfall ausführen würde. Somit lernte sie im Moment eher von dem Telematen. Vor allem, dass es doch eine Rolle spielte, ob da neben einem Lichtschwert-Nutzer auch noch ein Blaster mit im Spiel war oder nicht. Das erfüllte sie mit neuem Ehrgeiz. Sie würde die Gegner ihres Jedi so mit Schüssen eindecken, dass der Kampf nicht lange dauern würde. Ok, mit einem voll ausgebildeten Machtnutzer sah das vielleicht doch wieder anders aus. Aber die Vorstellung war motivierend.

Coruscant-Jedi-Tempel- Trainingsraum- mit Aleron und Tara
 
Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne sowie Fabienne Bertheau und Tara Li

Als die ehemalige Kampfpilotin einen Kommentar über Blasterschüsse machte, konnte der ehemalige Republic Marine nur müde darüber schmunzeln. Blasterschüsse waren in der Tat einigermaßen unschön. Niemand hier im Raum wusste das wohl besser als Aleron. Für den Moment lag das aber in der Vergangenheit und der Morellianer war nicht allzu erpicht darauf, die Erfahrung alsbald zu wiederholen. Nicht, dass er da eine große Wahl haben würde. Als kürzlich aus dem Dienst geschiedener Offizier stand er, ob er es nun wollte oder nicht, auf der Reservistenliste und so konnte er jeder Zeit reaktiviert und in den aktiven Dienst zurück berufen werden. Dafür brauchte es nicht einmal den Ausbruch eines intergalaktischen Krieges. Es reichte schon irgend eine Krise in einem Sektor, von dem man noch nie so wirklich gehört hatte und ein momentaner Personalmangel des Militärs.

Und dann war da natürlich auch noch der Jedi-Orden selbst, der Tara jederzeit auf irgend eine gefährliche Mission schicken konnte. Zugegeben, so lange sie nicht wieder vollständig genesen war, war es recht unwahrscheinlich, dass der Rat die Togruta irgendeine Mission anvertrauen würde. Dennoch war es besser, damit jederzeit zu rechnen und wo die Jedi-Ritterin hinging, würden auch ihr Padawan, genauso wie ihr Ranger folgen. Daran gab es für ihn keinen Zweifel und Aleron würde es auch gar nicht anders haben wollen.

Dieser Gedanke brachte ihn zurück ins hier und jetzt. Je länger das Scheingefecht ging, umso mehr gelang es Aleron, zurück in die Zone zu kommen. Irgendwann gelang es ihm sogar, den einen oder anderen Schuss des Telematen abzulenken. Dennoch bevorzugte er es weiterhin, den Schüssen auszuweichen, was ihm auch immer besser gelang. Eine ganze Weile blieb er in der Defensive, während Fabienne ihr bestes gab, dem größeren, kräftigeren Morellianer zu bedrängen. Schließlich ging Aleron aber selbst in die Offensive und drängte, die kleinere, erschöpfte Frau zurück. Zehn rasch aufeinanderfolgende Schläge parierte sie noch recht gut, doch danach wurde die Pilotin merklich langsamer und hatte mehr und mehr Mühe, mit ihrem Widersacher mitzuhalten.

Für einen Moment konzentrierte sich der Morellianer wohlweislich auf die Defensive, um der jungen Frau eine Verschnaufpause zu geben. Aber leider brachte das nicht den gewünschten Effekt. Die nächsten drei Schläge gingen noch halbwegs gut, aber der vierzehnte Schlag ging schon beinahe schief für Fabienne und so ließ es Aleron gar nicht mehr auf einen fünfzehnten Hieb ankommen. Stattdessen trat er zurück und deaktivierte sein Lichtschwert. Das Deaktivieren der Klinge versetzte den Telematen in den Wartemodus und er stellte sein Feuer ein. Daraufhin verbeugte er sich auf Echaniart respektvoll vor seiner gegnerischen Duellantin und dann vor seiner Meisterin Tara Li.

„Das war eine sehr wertvolle Lektion, Meisterin Li. Vielen Dank dafür. Aber für einen Tag habe ich genug Blasterschüsse einstecken müssen ehrlich gesagt.“

Demonstrativ rieb sich der Morellianer eine Stelle am Arm, die mehrmals von dem Telematen getroffen wurde.

„Vielleicht können wir uns daher für den Rest des Tages einer anderen Übung zuwenden? Das gäbe meinem Körper Gelegenheit, sich bis morgen zu erholen.“

Mindestens für Fabienne war offensichtlich, dass er bei weitem noch nicht am Ende seiner Kräfte war und stattdessen die Übungseinheit abgebrochen hatte, damit die junge Frau ihr Gesicht wahren konnte.

Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne sowie Fabienne Bertheau und Tara Li
 
Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne sowie Fabienne Bertheau und Tara Li

Die Togruta beobachtete das Training aus einer ruhigen Ecke des Raumes, ihr scharfer Blick folgte jeder Bewegung, jedem Schlag, jeder Ausweichbewegung der beiden Duellanten. Der stoische Ausdruck auf ihrem Gesicht verbarg die tieferen Gedanken und Gefühle, die in ihr aufwallten. Es war ein spannendes Spektakel, das sich vor ihren Augen abspielte – der Morellianer Aleron und die Rangerin Fabienne in einem intensiven Training, das nicht nur ihre physischen Fähigkeiten, sondern auch ihre mentalen und emotionalen Grenzen herausforderte.

Aleron beeindruckte sie zunehmend. Er zeigte bemerkenswerte Disziplin und Beharrlichkeit, ähnlich wie sie es von einem erfahrenen Krieger erwartete und nicht von einem Padawan. Doch was ihn besonders auszeichnete, war die Art und Weise, wie er sich instinktiv mit der Macht verband, oft ohne es überhaupt zu merken. Als er gegen die Wand geschleudert wurde und sich schnell wieder aufrappelte, war es deutlich: Hier wirkte die Macht durch ihn hindurch, unbewusst gesteuert von seinem natürlichen Instinkt und seiner unerschütterlichen Willenskraft. Er hatte die Fähigkeit, die Macht zu nutzen, ohne es bewusst zu tun – ein Talent, das ebenso nützlich wie gefährlich sein konnte, wenn es nicht richtig kanalisiert wurde.

Fabienne, die sich in diesem neuen Umfeld und mit der ungewohnten Waffe tapfer schlug, zeigte ebenfalls großen Mut und Lernbereitschaft. Tara konnte sehen, wie die junge Frau ihre Unsicherheit und Angst überwand, sich auf den Kampf konzentrierte und dabei immer besser wurde. Es war offensichtlich, dass Fabienne in einem echten Kampf eher auf ihre Blasterfähigkeiten setzen würde, doch ihre Entschlossenheit, auch das Lichtschwert zu meistern, war bewundernswert. Sie strahlte auch eine gewisse Neugierde für die ungewöhnliche Waffe aus.

Tara sah, wie Aleron sich schützend zurückhielt, als Fabienne langsamer wurde. Er ließ sie verschnaufen, ohne dass es offensichtlich war. Diese Rücksichtnahme und das feine Gespür für die Bedürfnisse seiner Partnerin waren ebenfalls Ausdruck seiner inneren Stärke und seiner Verbindung zur Macht. Sie spürte seinen Wunsch, seine Kräfte zu meistern und zu nutzen, ohne dabei andere zu gefährden oder zu überfordern.
Als Aleron schließlich die Klinge senkte und sich respektvoll verbeugte, konnte Tara ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken. Seine Worte waren respektvoll und zeigten sein Bewusstsein für die Bedürfnisse seines Körpers und seiner Trainingspartnerin.

Tara trat nach vorne, ihr Blick wandte sich zuerst zu Fabienne, die schwer atmend, aber entschlossen wirkte. Sie legte eine Hand auf ihre Schulter und nickte ihr anerkennend zu.


„Du hast dich hervorragend geschlagen, Fabienne. Deine Entschlossenheit und dein Mut sind bewundernswert. Du lernst schnell und das wird dir in zukünftigen Kämpfen von großem Nutzen sein. Ebenso, dass du jetzt eine Waffenfertigkeit mehr in deinem Arsenal hast.“

Dann wandte sie sich Aleron zu, der sich demonstrativ den Arm rieb.

„Aleron, du hast heute beeindruckende Fortschritte gemacht. Deine Verbindung zur Macht ist stark, auch wenn du sie noch nicht vollständig kontrollieren kannst. Es ist wichtig, dass du diese Fähigkeit weiterentwickelst, aber genauso wichtig ist es, deine Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Dein Instinkt, auf deine Partnerin Rücksicht zu nehmen, zeigt, dass du nicht nur ein Krieger, sondern auch ein wahrer Jedi im Herzen bist.“

Sie ließ ihre Worte kurz sacken, bevor sie fortfuhr:

„Wir werden für heute eine andere Übung in Betracht ziehen, eine, die deinen Geist ebenso fordert wie deinen Körper. Das wird uns helfen, deine Verbindung zur Macht weiter zu stärken und dir die Kontrolle zu geben, die du brauchst.“

Tara führte Aleron und Fabienne zu einer ruhigeren Ecke des Raumes, wo Meditationsmatten ausgebreitet waren.

„Setzt euch. Wir werden uns jetzt der Meditation widmen. Sie wird euch helfen, eure Gedanken zu klären, eure Verbindung zur Macht zu spüren und zu verstärken. Es ist eine Übung in Geduld und innerer Ruhe, die ebenso wichtig ist wie jede Kampftechnik. Spürt den Kampf nach und dehnt euch ruhig während der Meditation.“

Mit einem beruhigenden Lächeln setzte sich Tara selbst auf eine der Matten und begann, die Beiden durch eine tiefgreifende Meditation zu führen.
Nachdem die Meditationsübung beendet war, blieben Tara, Aleron und Fabienne im Trainingsraum. Tara hatte bemerkt, wie Aleron während des Trainings instinktiv die Macht genutzt hatte. Jetzt war es an der Zeit, ihm eine spezifische Technik beizubringen, die ihm helfen würde, seine Verbindung zur Macht besser zu verstehen und zu kontrollieren.

Tara stand auf und nahm ihr Datapad zur Hand, um einige Befehle einzugeben. Sofort begannen sich verschiedene Module im Trainingsraum zu bewegen. Kisten unterschiedlicher Höhen wurden an verschiedene Positionen im Raum verteilt. Während die Kisten ihren Platz fanden, wandte Tara sich an Fabienne.


„Fabienne, diese nächste Übung erfordert spezifische Fähigkeiten, die du nicht ohne Hilfsmittel erlangen kannst. Ich hoffe, du verstehst, dass du hierbei nicht direkt mitwirken kannst. Aber du kannst gerne zuschauen und beobachten, wie die Macht in Aktion tritt. Es wird sicherlich interessant und lehrreich sein.“

Tara lächelte Fabienne gütig an und wandte sich dann wieder an Aleron.

„Aleron, jetzt, da du eine Weile mit der Macht in Verbindung gestanden hast, möchte ich dir eine spezielle Technik beibringen – den Machtsprung. Diese Fähigkeit ermöglicht es dir, mithilfe der Macht große Höhen und Entfernungen zu überwinden. Es erfordert Konzentration, Balance und ein tiefes Verständnis deiner Verbindung zur Macht.“

Sie deutete auf die verschiedenen Kisten im Raum.

„Ich habe hier mehrere Kisten in unterschiedlichen Höhen aufgestellt. Dein Ziel wird es sein, von einer Kiste zur anderen zu springen und dabei die Macht zu nutzen, um deine Sprünge zu verstärken. Beginne mit den niedrigeren Kisten und arbeite dich zu den höheren vor. Es wird dir helfen, die Technik Schritt für Schritt zu meistern.“

Tara ging zu einer der niedrigeren Kisten und sprang leicht darauf, um Aleron zu demonstrieren, was er tun sollte. Sie landete sanft und stand aufrecht, dann drehte sie sich zu ihm um.

„Konzentriere dich auf die Macht in dir. Spüre, wie sie durch deinen Körper fließt. Lasse sie in deine Beine fließen und benutze sie, um dich abzustützen und zu springen. Es geht nicht nur um Kraft, sondern auch um Präzision und Kontrolle. Fürchte dich nicht zu fallen. Die Matten sind sehr weich. Es braucht Geduld. Wenn es heute nicht klappen sollte, dann gräme dich nicht. Wir sind erst am Anfang deiner Ausbildung.“

Tara entschloss sich, die Machtsprung-Technik noch ausführlicher zu demonstrieren. Sie wollte Aleron eine klare Vorstellung davon geben, wie man diese Fähigkeit effektiv einsetzen konnte.

„Aleron, bevor du anfängst, möchte ich dir die Technik noch einmal genauer vorführen. Es ist wichtig, dass du die Abläufe und die Feinheiten des Machtsprungs verstehst. Beobachte mich genau.“

Tara stellte sich vor die nächste, weich überzogene Kiste und konzentrierte sich kurz. Sie atmete tief ein und ließ die Macht durch ihren Körper fließen. In einem eleganten Bogen sprang sie leicht auf die Kiste und landete sanft.

„Der Schlüssel liegt in der Vorbereitung. Du musst die Macht in dir bündeln, bevor du abspringst. Es ist, als würdest du Energie in eine Feder spannen und dann freisetzen.“

Sie deutete auf die nächste, etwas höhere Kiste.

„Jetzt werde ich zur nächsten Kiste springen. Achte darauf, wie ich die Macht nutze, um mich nicht nur nach oben, sondern auch vorwärts zu bewegen. Versuche mich wie in der Meditation zu spüren. Wie sich meine Aura verändert.“

Tara fokussierte sich erneut, sprang ab und landete mühelos auf der höheren Kiste.

„Beim Sprung musst du den Impuls kontrollieren. Lasse die Macht durch deine Beine fließen und dich sowohl heben als auch nach vorne schieben. Es ist eine fließende Bewegung.“

Sie sprang weiter zur nächsten Kiste, die wieder etwas höher war. Diesmal sprang sie mit einer etwas größeren Kraftanstrengung, landete jedoch genauso elegant.

„Jede Kiste ist eine neue Herausforderung. Je höher die Kiste, desto mehr Konzentration und Kraft ist notwendig. Aber denke daran, die Macht ist nicht nur Kraft. Es ist auch Präzision.“

Schließlich stand Tara vor der höchsten Kiste im Raum. Sie sammelte ihre Energie, konzentrierte sich tief und sprang mit beeindruckender Leichtigkeit hinauf. Sie landete sicher und balancierte einen Moment lang auf der Kante, bevor sie sich umdrehte und zu Aleron und Fabienne blickte.

„Beim höchsten Sprung ist es entscheidend, dass du deine Kraft gleichmäßig verteilst und die Kontrolle behältst. Lasse die Macht dich nicht nur heben, sondern auch stabilisieren. Vertraue auf deine Verbindung zur Macht, sie wird dich tragen.“

Tara sprang sanft wieder von der Kiste herunter und trat zu Aleron.

„Jetzt bist du dran. Versuche, jeden Schritt genau nachzuvollziehen. Konzentriere dich auf die Macht, spüre sie in dir und lasse sie dir helfen. Ich werde dir zur Seite stehen und dir Tipps geben, während du springst.“

Meinte Tara wohlwollend und würde ihn im Zweifelsfall sogar mit der Macht auffangen, falls er ungeschickt fallen sollte.

Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne sowie Fabienne Bertheau und Tara Li
 
Coruscant- Jedi-Tempel- Trainingsraum- mit Aleron und Tara

Aleron
spielte ihr Spiel noch ein paar Minuten mit. Sie versuchte, ihn aus der Reserve zu locken, aber er bewegte sich so viel von der Stelle wie ein Baum. Fabienne hingegen merkte, wie vor allem ihre Hände an Kraft verloren. Etwas, das sie ärgerte. Das war wie ein defektes Haushaltsgerät, das nur einen Job hatte und nicht mal den richtig ausführte. Ihr Gegner schien das zu registrieren und kehrte den Spiess um. Nun war er in der Offensive und deckte sie mit Schlägen ein, die schon realistischer einen Kampf gegen einen Machtnutzer widerspiegelten. Schnell und kräftig kamen seine Angriffe, so das Fabienne garnicht mehr die Chance hatte darüber nachzudenken, wie sie aus dieser Situation wieder raus kommen könnte. Nicht nur musste sie schauen, dass sie es irgendwie noch fertig brachte, ihre Klinge in den Weg von seiner zu bringen. Sie musste auch schauen, dass sie den Griff in der Hand behielt, was von Schlag zu Schlag auch schwieriger wurde. Nein. Spass machte ihr das hier jetzt nicht mehr. Es war nur noch frustrierend. Nicht, weil sie gegen Aleron nicht ankam. Da hatte sie ihre Worte durchaus so gemeint, wie sie sie gesagt hatte. Es war mehr wie am Morgen. Vor ein paar Wochen hätte sie hier durchaus noch länger mitspielen können und ihr Feuer hätte dafür gesorgt, dass Aleron sie eins ums andere Mal hätte an die Wand schieben können und sie hätte dennoch ihren Spass gehabt. Jetzt machte sich aber eine Verzweiflung in ihr breit, die ihre Entschlossenheit zu kippen drohte und sie tatsächlich darüber nachdenken liess, ob Aufgeben nicht doch eine Option wäre. Doch da nahm Aleron ihr die Entscheidung schon ab. Er ging auf Abstand, deaktivierte seine Klinge und verneigte sich. Erleichterung erfüllte sie und sie erwiederte seine Geste. Nun kam auch Tara zu ihnen und wandte sich erstmal an sie. Bei ihren Worten nickte Fabienne, ehe sie am Ende schmunzelte und der Jedi das Trainingslichtschwert zurück gab.

„Ich würde es noch nicht wirklich Fertigkeit nennen. Aber vielleicht wird es das mit der Zeit. Dennoch würde ich mit einem Lichtschwert in der Hand von einer ernsthaften Auseinandersetzung mit einem Machtnutzer absehen. Ihr habt einfach im Nahkampf ein paar Asse im Ärmel, gegen die ich nichts ausrichten kann. Mein Job wär im Ernstfall wohl eher der von dem Telematen von vorhin. Wenn ihr wieder fit seid, würd ich mich gern mit Aleron verbünden und mal gucken, wie ich ihn unterstützen kann. Oder wir machen erst so , dann so. Ich glaube, im Moment hat er eh Energie für uns beide, so dass ich meine Nahkampf-Fertigkeiten und meinen Job als Unterstützer trainieren kann. Und ich glaube auch, dass ihr Fähig genug seid, es mit Aleron und mir zusammen aufzunehmen.“

Sie lächelte der Jedi und Aleron zu , ehe die Jedi ihren Sparringspartner für sein Jedi-Verhalten lobte. Fabienne schmunzelte. Ja, das war echt gut gewesen gerade, weswegen sie ihm nochmal dankbar zunickte. Er hatte genau im richtigen Moment aufgehört und da sie selbst ein paar Schüsse des Telematen abbekommen hatte, wusste sie auch, dass er nicht wegen den Treffern abgebrochen hatte, wie er behauptet hatte.

Anschliessend rief die Jedi sie zu einer Meditation auf. Sie und meditieren. Das konnte ja lustig werden. Sie setzte sich zu den beiden Jedi auf die Matte und folgte den Anweisungen der Jedi so gut sie konnte.Die Gedanken klären. Ok. Die Verbindung zur Macht spüren und verstärken. Konnte man das? War das nicht so ein On-Off-Ding? Entweder man hatte es oder eben nicht? Ja, sie hatte die Abhandlung gelesen, dass irgendwie alle mit ihr verbunden waren. Dennoch war dieses Feld für sie unbegreiflich. Wie dieses „Grüss Gott“-“Ja, mach ich, wenn ich ihn sehe.“ Sie würde ihn nicht sehen. Zumindest nicht zu Lebzeiten. Und danach wahrscheinlich auch nicht. Sie konnte andere Dinge. Fliegen. Organisieren. Lösungen finden. Das konnte sie. Die Macht wahr nehmen konnte sie nicht. Und kochen. Kochen konnte sie auch nicht. Und Blumen hatten bei ihr meist auch nur ein kurzes Leben. Sie war nicht genug zu Hause für sowas und wenn sie zu Hause war, hatte sie anderes im Kopf. Meditation seie eine Übung in Geduld und innerer Ruhe. DA. Das nächste, was sie nicht konnte. Wie geduldig sie war, hatte sie ja gezeigt, indem sie frühzeitig zurück in den Dienst gerannt war. Darum sass sie ja jetzt hier...wobei. Die Einladung vom Flottenhauptquartier hätte sie auch auf ihrem Sofa oder in ihrem Bett erhalten und wär damit dann auch hier gelandet. Also Geduld und innere Ruhe waren eher auch nicht ihre Stärke. Das wurde ihr in dem Moment klar, als sie sich dem inneren Monolog bewusst wurde, den sie grad mit sich hielt. Ja, sie konnte sich prima mit sich selbst unterhalten. Oder sie hing gedanklich an einer mega langen To-Do-Liste. Das war der nächste Punkt. Sie musste sich noch mit dem Berichts-System hier auseinandersetzen, wenn sie regelmässig Meldung machen wollte. Und sie musste sich mal klar werden, was sie mit ihrer Wohnung auf Lianna machen wollte. Und sie musste die potenziellen Geschäftspartner durchgehen und die geeigneten Kandidaten kontaktieren. Sie brauchte ne Show-Wohnung hier, in der sie die empfangen konnte- aber nicht während er Pandemie. Und sie brauchte Stellvertreter, die sich um sowas kümmerten. Ja, ihr Kopf machte genau das Gegenteil von innerer Ruhe. Den Kampf nachspüren war etwas, dass sie eigentlich gerade vermied, aber vielleicht war es eine gute Idee, sich zu dehnen. Etwas, dass sie auch beim Militär gemacht hatte. Hatte machen müssen, um sich nach langen Flügen in kleinen Cockpits überhaupt noch irgendwie bewegen zu können. Sie lehnte sich nach vorne und versuchte, ihre Zehen zu erreichen. Ein Trauerspiel. Da fehlten sicher gute 10 cm. Ihre 80jährige Grossmutter hatte im Stehen ihre Hände flach auf den Boden legen können, ohne die Knie zu beugen. Vielleicht musste sie auch erst 80 werden, um das zu schaffen. Fabienne öffnete ein Auge um kurz die beiden anderen zu mustern, deren Augen zu waren. Zum Glück. So blieb ihr die Peinlichkeit ihres Dehn-Versuchs erstmal erspart.

Lang ging die Meditation auch nicht, was genau so positiv war. Fabienne hatte nämlich schon angefangen, in Gedanken neue Projekte zu planen- auch wenn sie wusste, dass sie ausgelastet genug war. Sie hatte keine Zeit für neue Projekte. Aber immerhin gehörte sie nicht zu denen, die darüber nachdachten, wie furchtbar diese Galaxie war. Ihre Gedanken gingen stets in Richtung Neuem. Kreativität. Schöpfung. Auch wenn vieles davon nur Luftschlösser waren. Aber einige hatte sie ja doch schon Realität werden lassen. Als die Jedi sich erhob, tat sie es ihr gleich und beobachtete, wie sie mit ein paar Klicks auf ihrem Tablet den Aufbau des ganzen Raumes veränderte. Anschliessend erklärte sie ihr, dass die kommenden Übungen nichts für sie waren. Fabienne lächelte.

„Davon mal abgesehen, dass ich mir auch Strategien überlegen muss, wie ich bei sowas mithalten kann- schliesslich übt ihr das ja nicht nur, weils Spass macht- würde ich mich für den Moment lieber zurück ziehen. Der Tag war ziemlich anstrengend und die letzte Nacht kurz. Ausserdem denke ich, dass es für Aleron auch angenehmer ist, wenn er hier seine ersten Versuche ohne Zuschauer mach. Ich guck dann zu, wenn er das schon bisschen kann.“


Sie nickte ihm zu. Es war auch ein Zeichen des Respekts, wenn sie ihn bei seinen Niederlagen nicht genauestens beobachtete. Natürlich könnte er sich auch als Naturtalent herausstellen und er würde die Übungen sofort perfekt beherrschen. Aber dennoch sehnte sie sich jetzt nach ihrem kleinen Quartier und einem Coolpack für ihre Hände. Oder besser noch: Sie füllte Eis in ihr Waschbecken und setzte sich einfach bis morgen davor und liess die Hände rein baumeln.

„Sollte noch irgendwas sein, könnt ihr mich jederzeit via Com erreichen. Wenn das in Ordnung ist für euch?“

Und das war es offensichtlich. Vor allem Aleron hatte sicher Verständnis dafür, dass sie sich frühzeitig verabschiedete. Und so verneigte sie sich vor den beiden Jedi, schenkte ihnen noch ein Lächeln und verliess dann den Trainingsraum. Ihr Weg führte sie tatsächlich erstmal über die Kantine, wo sie nach zwei Beuteln mit Eis fragte. Der Droide gab ihr das Gewünschte ohne viel zu fragen. Gab es sowas hier öfter? Auf dem Weg kamen ihr ein paar Leute entgegen und es fiel der Name Dr. Kaveri. Das liess sie stutzen. Nachdenklich lief sie weiter zu ihrem Quartier und gönnte sich dort erstmal eine kleine Pause um sich frisch zu machen und sich um ihre Hände zu kümmern. Anschliessend setzte sie sich an ihren Computer und suchte im internen Netzwerk nach Dr. Kaveri. Und tatsächlich! Sie war es. Und sie war Jedi-Ritter? Fabienne grinste. Wie hatte man das denn geschafft? Das konnte sie eigentlich nur auf eine Art erfahren. Sie zückte ihr Com.

Nachricht an Leela Kaveri

Kaf? :D

Liebe Grüße

Fabienne Bertheau


Jetzt war sie aber mal gespannt. Ungeduldig drehte sie sich auf ihrem Schreibtischstuhl hin und her und kaute auf ihrer Unterlippe rum. Wie lang hatte sie Dr. Kaveri jetzt nicht mehr gesehen? Irgendwann kurz vor ihrem Eintritt in die Rekrutenschule. Ja, das war durchaus ne Weile her. Immerhin hatte die Zeit gereicht, die Ärztin nach Coruscant zu verschleppen und hier zur Jedi zu machen. Und sie war doch genauso bodenständig wie Fabienne. Naja, spekulationen halfen jetzt nichts, sie würde warten müssen, bis sie die Geschichte von Dr. Kaveri selbst hörte.

Coruscant- Jedi-Tempel- Fabienne's Quartier- allein
 
Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne sowie Fabienne Bertheau und Tara Li

Tara war so voll des Lobes, dass sich Aleron gar nicht so sicher war, wie er ihre Worte deuten sollte. Demütig neigte der Morellianer sein Haupt vor der Togruta, bevor er ein Nicken mit Fabienne austauschte. Die erste Übungseinheit mit dem Lichtschwert war im Ganzen recht gut verlaufen, auch wenn Aleron überzeugt davon war, dass er mit der Waffe der Jedi noch einen langen Weg vor sich hatte. Insbesondere was den Telematen anging, glaubte der Morellianer nicht, dass er seine Beherrschung der Deflektionstechnik so bald im echten Gefecht mit einem echten Blaster würde auf die Probe stellen wollen. Zum Glück war das kein Problem für heute. Erst einmal ging es an ein paar Dehnungsübungen, um runterzukommen und dann ließ das Dreiergespann sich in einer Sitzgruppe nieder, um mit einer Meditation zu beginnen.

Die Meditation war tiefer als alles, was Aleron bisher erlebt hatte. Nur ein Hinweis mehr dafür, dass Tara eine fähige Lehrmeisterin war. Die Erfahrung war gleichzeitig schier endlos und in einem flüchtig kurzen Moment wieder vorbei. Der Morellianer nahm sein eigenes selbst und wie es mit allem um ihn herum verbunden war so wahr als wäre ein Neugeborener, der zum ersten Mal die Augen öffnete, zum ersten Mal Geräusche vernahm, zum ersten Mal roch, zum ersten Mal etwas schmeckte und zum ersten Mal etwas über die Haut erspürte. Das Ende der Meditationsübung kam ihm dann fast schon schmerzhaft vor. Als Aleron die Augen öffnete war es, als hätte er verlernt mit Farbe zu sehen und brauchte tatsächlich einen Moment, um sich neu zu orientieren. Und so war er auch der letzte des Trios, der sich erhob.

Noch bevor sie zur nächsten Übung übergehen konnten, entschuldigte sich Fabienne zunächst für den Rest des Tages, verabschiedete sich und ließ Tara und Aleron allein zurück. Der Morellianer kam nicht umhin, die Abwesenheit der jungen Frau sofort zu spüren. Ja, sie vielleicht sogar ein Stück weit zu vermissen. Zu sehr hatte er sich an ihre Nähe gewöhnt und insbesondere das Erlebnis mit dem Twi'lek hatte sie zusammen geschweißt, wenn auch vielleicht nur für den Moment. Bevor er seine Gefühle näher erforschen konnte, beanspruchte aber auch schon Tara wieder seine Aufmerksamkeit mit einer neuen Übung. Es ging diesmal darum, von Plattform zu Plattform zu springen. Die ersten zwei, drei Sprünge erschienen dem Morellianer noch machbar. Die Schwierigkeit der Sprünge wurde jedoch exponentiell größer und würde ohne einen Repulsorrucksack oder andere Hilfe schier unmöglich sein. Die Togruta schaffte jeden der Sprünge mit einer Leichtigkeit, die vermuten ließ, dass sie kaum schwerer als eine Feder war.

Aleron ließ sich mit seinem Durchgang durch den Parcour mehr Zeit. Zunächst prägte er sich die Position der Kisten genau ein. Dann schloss der Morellianer die Augen und konzentrierte sich auf seine Mitte. Er atmete tief durch und streckte seine Machtfühler aus, um den Raum mit seinen Machtsinnen wahrzunehmen, wie zuvor den kleinen Stein in der Levitationsübung. Nach einem Moment gelang es Aleron tatsächlich, wieder die sich spinnennetzartig verzweigenden Linien um sich herum wahrzunehmen, die ihn mit allem und jedem um sich herum verband. Und so konnte der Morellianer auch die Kisten vor sich wahrnehmen, als hätte er die Augen geöffnet. Doch er hielt sie geschlossen und stellte sich stattdessen vor, wie eine Verbindung von ihm zur ersten Kiste und dann weiter von Kiste zu Kiste ging, um schließlich auf der höchsten Kiste zu enden.

Ohne die Augen zu öffnen, setzte sich der Morellianer nun in Bewegung. Er sprang „blind“ auf die erste Kiste ohne Probleme. Sofort, wie in einer einzigen fließenden Bewegung, sprang er ebenso problemlos auf die zweite Kiste. Hier kam er schon ausgerichtet für den nächsten Sprung auf, den Aleron auch sofort ausführte, um auf Kiste Nummer drei zu springen. Recht wackelig schaffte er es auch, sogar auf der vierten Kiste anzukommen. Doch nun sollte sein Glück ihn verlassen. Der Sprung auf die fünfte Kiste gelang nicht wie geplant. Mitten in der Luft zerriss der Faden, den er gesponnen hatte. Als der Morellianer bemerkte, wie ihn der Schwung verließ, öffnete er die Augen und ruderte kurz reflexartig mit Armen und Beinen, bevor die Soldatenreflexe übernahmen. Aleron hatte mehr als eine Luftlandeoperation aus großer Höhe durchgeführt und daher wusste sein Körper, was in dieser Situation zu tun war. Körperspannung beendete das Straucheln und ein geübter Blick, machte den Weg voran klar. Der Morellianer würde nicht auf der Kiste landen, aber das hieß auch nicht, dass er unbedingt fallen musste. Stattdessen streckte er die Hände aus, um die Seiten der Kiste zu greifen als er unter ihr entlangflog.

Mit purer Muskelkraft hielt sich Aleron an der Kiste fest und schaute sich um, während sein Körper vor und zurückschwang. Er war wirklich verdammt hoch, aber die Höhe war kein unüberwindbares Hindernis. Furchtlos ließ er sich fallen und rollte sich, so wie unzählige Male trainiert, reflexartig auf dem Boden ab, um die kinetische Energie des Falls umzulenken und eine Verletzung zu vermeiden. Als wäre alles nach Plan verlaufen wendete er sich anschließend Tara zu und strich seine Robe wieder glatt.

„Ich schätze, das muss ich, genau wie den Schwertkampf, noch eine Weile üben.“

Der Fehlschlag machte ihn keinesfalls missmutig. Aleron hatte es nicht eilig und was er heute nicht schaffte, würde er sicher in den kommenden Jahrzehnten meistern. Davon war er überzeugt. Insbesondere, da ihn auf absehbare Zeit eine so fähige Lehrmeisterin wie Tara unter ihre Fittiche genommen hatte.

„Soll ich es noch einmal versuchen oder wenden wir uns einer anderen Übung zu?“

Der Morellianer atmete einmal tief durch. Er war begierig darauf zu lernen und die Grenzen seiner neuen Begabung auszutesten. Dabei war es ihm gar nicht so wichtig, was genau sie als nächstes taten, so lange sie nur weitermachten.

Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne und Tara Li
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Apartmentkomplex „Sonnenaufgang über Tanaab“ | Wohnung 112] Leela Kaveri, Arkadi Duval

Mit mehr Fragen als Antworten hatte Arkadi die Veranstaltung verlassen, nachdem er noch ein wenig Zeit dort verblieben war, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Zwischen Getränken und Häppchen hatte der Geheimdienstoffizier den Gesprächen der Besucher gelauscht und versucht, ein Gefühl für die Stimmung vor Ort zu bekommen und zu erfahren, wer alles anwesend war. Der Vortrag von Generalleutnant a. D. Crivvacarroocca war auf allgemeine Zustimmung und Begeisterung gestoßen, was allerdings nicht wirklich verwunderte. Versammlungen wie diese wurden in der Regel von jenen besucht, die bereits überzeugt oder zumindest grundsätzlich sympathisch waren, nur selten von erklärten Gegnern.

Als er seinen Blick hatte schweifen lassen, waren Arkadi einige Personen aufgefallen, die den hünenhaften Wookie umringten und abschirmten. Der Haltung und dem Auftreten nach wohl ehemalige Militärs, und der Eifer in ihren Gesichtern ließ den blonden Menschen vermuten, dass es sich um frühere Untergebene des einst so beliebten Offiziers handelte. Gut möglich, dass sie aus Solidarität mit ihm den Dienst quittiert hatten und weiterhin seine Nähe suchten. Aber zu welchem Zweck? Sicherlich brauchte eine kontroverse Persönlichkeit wie diese Schutz, aber Arkadi hatte das Gefühl, dass mehr dahinter steckte.

Entschlossen, mehr herauszufinden, machte sich der ehemalige Soldat auf den Weg und ließ das schmucke Hotel hinter sich. Es war wohl nichts von der Veranstaltung durchgesickert, denn weder Schaulustige noch Journalisten oder Demonstranten säumten die Straßen in der Umgebung. Arkadi achtete sorgfältig darauf, ob ihm jemand folgte, und nahm sich die Zeit für einige möglichst natürlich und harmlos wirkende Umwege, um potentielle Beobachter abzuschütteln – immerhin war er auf dem Weg zu dem Heim, das er sich mit der Frau teilte, die er liebte. Sie in zusätzliche Gefahr zu bringen war das Letzte, was er wollte.

Dem entsprechend neigte sich der Tag in den Häuserschluchten Coruscants bereits dem Ende zu, als Arkadi sein Ziel erreichte, der moderne Apartmentkomplex, der diskret vom NRGD und einigen Vorfeldorganisationen angemietet worden war, wirkte so hell und freundlich, dass man beinah vergessen konnte, wie düster es in der Galaxis aussah. Beinah.

Als er die Wohnung erreichte und die Tür öffnete, machte sich der blauäugige Mann absichtlich etwas deutlicher bemerkbar als nötig, denn er wollte Leela nicht erschrecken, als er sie in der Küche bemerkte. Raschen Schrittes trat er hinter die Jedi-Forscherin, legte seine Hände auf ihren Bauch, als er sie umarmte, und küsste ihr Haar und ihren Nacken, atmete ihren Geruch ein und lächelte verschmitzt.


„Hallo, Leela. Schön, dass Du hier bist. Wie war Dein Tag?“

Seine Stimme war leise und sanft, denn er spürte, dass die dunkelhaarige Wissenschaftlerin etwas angespannt war. Sie hatte sich in gefährlichen Zeiten kennen und lieben gelernt und Arkadi war bewusst, an welchem dünnen Faden ihr persönliches Glück hing. Alles veränderte sich. Jeder konnte fühlen, ohne es zu wissen, dass hinter dem Alltag und der Normalität ein Abgrund lauerte, der sich daran machte, sich auszubreiten und die Galaxis in Finsternis zu stürzen...

[Coruscant | Obere Ebenen | Apartmentkomplex „Sonnenaufgang über Tanaab“ | Wohnung 112] Leela Kaveri, Arkadi Duval
 
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