Brianna Kae
Silbermähne
Hinweis: das ist die originale Charaktervorstellungs-Vorgeschichte von 2006, die aus historischen Gründen für immer unverändert so stehen bleibt. Sie passt weitestgehend, aber nicht 1000%ig zur realen/heutigen IP-Brianna, die schließlich 100e Posts gebraucht hat, sich zu dem zu entwickeln, was sie jetzt ist.
Nein, ich weiß wirklich nicht, von welchem Planeten ich stamme. Meine Eltern waren Händler, und ich habe meine Kindheit buchstäblich in einem Raumschiff verbracht, wenn wir nicht gerade auf irgendeinem Planeten waren, doch diese Abschnitte dauerten nie länger als einige Wochen. Für mich war das auch völlig normal, ein Leben in der Form, eine Wohnung auf einem Planeten zu haben, kannte ich gar nicht. Als ich älter wurde und diese Lebensweise zu hinterfragen begann, bekam ich keine rechte Antwort von meinen Vater und Mutter. Sie schienen das Thema nicht zu mögen, vielleicht wurden sie ja aus ihrer Heimat vertrieben und gezwungen, dieses Leben zu führen, ich weiß es nicht.
Jedenfalls, der Moment, der mein Leben völlig veränderte und mich aus der relativen Geborgenheit des Frachters meiner Eltern riss, ereignete sich, als ich zwölf war. Wir befanden uns gerade auf Nar Shaddaa, nicht gerade der sicherste und beste Ort zum Leben, das stimmt, als meine Eltern das Opfer einer tödlichen Verwechslung wurden. Es waren anscheinend Waffenschieber gewesen, die ausgerechnet genau dasselbe Schiff erwarteten wie unseren Frachter. Ich kenne mich mit Raumschiffen nicht besonders aus, aber anscheinend ist der YT-1500 verglichen mit den YT-1300 und YT-2000 Modellen ziemlich selten, und so dachten sie wohl, mein Vater wäre ihr Mann. Sie glaubten, er versuchte sie zu betrügen, weil er selbstverständlich beteuerte, keine Waffen zu haben, und nicht zu wissen, wovon sie sprachen. Die Reaktion der Waffenschieber bestand allerdings darin, plötzlich und unerwartet ihre Blaster zu ziehen, und Mutter und Vater aus nächster Nähe zu erschießen. Und ich musste alles mitansehen, ich befand mich, von ihnen unbemerkt, im Nebenraum. Ich habe nicht einmal ihre Gesichter gesehen, da sie Rüstungen mit Helm anhatten, wie Schmuggler das gerne haben. Ich kenne nur ihre Stimmen, gedämpft durch den Helm. Sie nahmen das Schiff an sich, ich glaube, weil sie die Waffen in einem versteckten Laderaum vermuteten. Und so kam es, dass ich auf Nar Shaddaa festsaß und alles verloren hatte, was ich kannte und liebte.
Bis zum heutigen Tage mache ich mir noch Vorwürfe, ich hätte es ahnen können, sie überraschen und überrumpeln und mit den Echani-Kampfsporttechniken, die mich meine Eltern gelernt hatten, außer Gefecht zu setzen, obwohl mir längst klar ist, dass das wahrscheinlich nur dazu geführt hätte, dass sie mich ebenfalls erschossen hätten. Obwohl ich sogar damals schon geschickter darin war als Vater oder Mutter es jemals hätten werden können, besaß ich einfach noch nicht die Stärke und die Fähigkeiten, über die ich heute verfüge. Trotzdem belastet es mich, dass ich es mitansehen musste und nichts tun konnte. Es ist wie eine offene Wunde, die vielleicht niemals ganz verheilt, auch wenn mir die Lehren der Jedi schon viel geholfen haben. Dieser Hass und Selbsthass waren es auch die mich allmählich auf den Weg der dunklen Seite führten.
Wie schon gesagt, Nar Shaddaa ist nicht der ideale Ort, sein Dasein zu fristen, aber erst recht ist es das nicht für ein so junges Mädchen wie ich es war. Jung, hübsch und hilflos auszusehen löst zwar ein paar Probleme, schafft aber mehr neue. Da ich nichts besaß und die Sozialsysteme der herrschenden Hutts nicht besonders ausgeprägt sind, war ich darauf angewiesen, zu betteln und von denen zu stehlen, die genug hatten, nur um zu überleben. Und ich musste lernen, die Echani-Techniken zur Verteidigung gegen wirkliche Gegner einzusetzen, wie es die Meister und Meisterinnen in alten Zeiten einst taten, und schließlich lernte ich auch, Leute zu töten.
Drei Jahre verbrachte ich so auf dem Schmugglermond, bis der verrückte ehemalige Jedi-Meister Dar Nimthir mich aufgrund meines Machtpotentials auf einem seiner Rekrutierungsflüge fand und mich zu seiner Söldnertruppe nach Gamorr brachte. Obwohl ich schon auf Nar Shaddaa nicht zimperlich sein konnte, um zu überleben, war er es, der meinen Hass auf die Mörder meiner Eltern und meine Schuldgefühle benutzte, um mich endgültig auf die dunkle Seite zu ziehen. Dennoch war sein Machttraining bei mir nicht von großem Erfolg geprägt, obwohl ich seinen übrigen missratenen Schülern allemal weit überlegen war. Allerdings weihte er mich trotzdem nie in alle seine Geheimnisse ein, insbesondere nicht in fortgeschrittene Schwertkampftechniken. Vermutlich wusste auch er, dass ich, längst der Dunkelheit verfallen, ihn dann aus dem Weg geräumt hätte, fast so, wie es die Sith tun.
So fristete ich mein Dasein die nächsten Jahre auf Gamorr, zwischen einem verrückten Ex-Jedi und seinen tumben Gehilfen, bis mich die Jedi, die ausgezogen waren, Dar Nimthir zu finden, mich zurück in das Licht führten. Ich hatte immer Angst vor dieser Niederlage, doch hätte mich diese eine Jedi nicht besiegt, würde ich wohl immer noch auf diesem öden Planeten festsitzen, um Gehilfin bei den Eroberungsplänen eines alten Narren zu sein. Es war das beste, das mir passieren konnte, es ist fast, wie wenn die Macht selbst mir eine zweite Chance geben wollte.
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