Etsuko
Senatswache
Name: Etsuko Ito
Heimatwelt: Balosar
Spezies: Balosar
Alter: 24
Geschlecht: weiblich
Körpergröße: 1,57
Aussehen: hellblonde, halblange Haare, helle Haut, blaue Augen; Etsuko wirkt etwas unterernährt. In ihrem etwas zu großen Duster und den schweren Stiefel verschwindet sie fast.
Hintergrund:
Auf Balosar aufzuwachsen ist nicht das Schlimmste, was einem in der Galaxis passieren kann. Aber es gibt bessere Orte. Orte, an denen nicht die eine Hälfte der Bevölkerung für einen Hungerlohn in den unterirdischen Pilzfarmen arbeitet und die andere Hälfte alles daran setzt, den Planeten zu verlassen, um anderswo sein Glück zu finden. Zumindest hatte der Planet noch eine halbwegs funktionierende Regierung und wurde nicht wie ähnliche Abfallhaufen von rivalisierenden Banden oder Huttenclans beherrscht.
Ich hatte das Glück, dass meine Eltern es sich leisten konnten, mich auf eine Schule zu schicken, auf der man meine Talente erkannte und mir ein Stipendium für eine der begehrten Flugschulen gab. Eigentlich waren das Universitäten, aber die ganz auf die Herstellung, Verarbeitung und den Handel von und mit Ixetal Cilona zentrierte Wirtschaft, hatte ausser Genetikern und Chemikern, nur noch einen hohen Bedarf an vertrauenswürdigen Raumfahrern. So dass die Bildungsstätten kaum mehr waren, als Kaderschmieden für die balosarische Wirtschaft.
Es war eine schöne, wilde Zeit. Ich wusste, dass ich priveligiert war. Ich würde den Planeten verlassen, Abenteuer erleben und nicht im Elend der Pilzproduktion verkommen. Alles war gut. Selbst wenn ich gerade nicht flog oder meine Zeit im Simulator verbrachte, war ich noch so gut drauf, dass ich die langweiligen Ökonomie-Stunden bei Professor Lark Xarm ertrug. Komischer Kerl: Reserviert, höflich und großzügig – wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Dass er sein zweites Fach – Philosophie – nicht mehr unterrichten durfte, ertrug er mit stoischer Ruhe. Im Moment gäbe es eben keinen Bedarf an Philosophen, war die Antwort für uns Studenten - Ich fand sie unbefriedigend und beschloss ihm später auf den Zahn zu fühlen.
Möglicherweise war das ein Fehler. Es stellte sich heraus, dass er geistreich und brilliant war, mit einem dunklen Sinn für Humor – und dass wir beide nicht die Finger voneinander lassen konnten.
Für den Rest meiner Studienzeit war die flugfreie Zeit wesentlich weniger langweilig und so ungern ich das zugebe: Unsere Beziehung wurde für uns mehr als ein Zeitvertreib. Tragisch ist, dass uns das erst klar wurde, als ich einem Freihändler als Pilotin zugeteilt wurde und Balosar verliess. Wir sahen uns danach kaum noch – meine Aufenthalte waren kurz und meist blieb uns kaum mehr als eine kurze Nacht. Lark wurde in dieser Zeit zum Handelsminister berufen, was unsere Treffen zusätzlich erschwerte – dennoch war er jedesmal da, wenn ich nachhause zurückkam.
Er veränderte sich in diesen Monaten. Wurde rastlos und brannte mit einer Energie, die ich vorher nicht an ihm bemerkt hatte. Mit seinen Gedanken war Lark woanders, nicht zerstreut, stattdessen determiniert, zielgerichtet – aber wenn ich ihn darauf ansprach, wich er mir aus. Ich drang nicht mehr zu ihm durch.
Dass er mich verlassen würde, wußte ich lange bevor Lark mich schliesslich bat, nicht mehr nach Balosar zurückzukehren. Es war ein merkwürdiges Gespräch – voller dunkler Andeutungen: Balosar würde sich bald verändern, es würde keine Pilzfarmen mehr geben und auch keine Drogen, die Balosar exportiert. Ich glaubte ihm nicht, aber ich machte mir Sorgen um ihn.
Als Lark sah, dass ich seiner Bitte nicht Folge leisten würde, bekam ich endlich die Wahrheit zu hören. Er hatte dafür gesorgt, dass die Pilzfarmen mit einem Virus infiziert wurden, das sämtliche Kulturen vernichten würde. Darüber hinaus hatte er sämtliche Informationen, die er über unsere Handelsflotte besaß, an die Twi'lek-Konkurrenz weitergegeben. "Ich habe Balosar zerstört, um aus seinen Trümmern eine bessere Welt zu bauen." - Ein Satz für einen wahnsinnigen Superschurken, aber das war Lark nicht, oder? Für was hielt er sich? Einen Rebellen? Einen Revolutionär?
Jedenfalls sorgte Lark dafür, dass mich ein menschlicher Schmuggler namens Ryan Valen nach Corellia brachte, bevor meine Heimatwelt im Chaos versank.
Auf Correlia kellnerte ich im >Sandpanthers Inn< einer Raumfahrerkneipe in Coronet. Der Sandpanther war ein grummeliger Veteran, dessen Name eigentlich Brant Aubin war und der wohl selbst nicht wusste, warum er ausgerechnet Wirt geworden war. Allerdings war er ein unerschöpflicher Quell schrulliger Geschichten und es schien niemanden auf Correlia zu geben, den er nicht kannte – ausserdem war er einer von Larks zahlreichen Kontakten und er hatte ihn darum gebeten, ein bischen auf mich aufzupassen. Nicht dass das nötig gewesen wäre...
Ich glaube, wenn es einer der Gäste gewagt hätte, mir auch nur den Hintern zu tätscheln, hätte Brant ihn aus dem Stand aus den Schuhen geschossen. Aber es gab niemanden, der so verrückt gewesen wäre.
Ab und an kam Ryan Valen vorbei und sah nach dem Rechten. Wir übten dann ein bischen Blasterschiessen und er erzählte mir von seinen letzten Jobs. Irgendwann überraschte er mich mit der Nachricht, er hätte eine lukrativere Arbeit für mich. Er sei einem alten Freund wieder begegnet, einem Prospektor, der mit seinem Team im Outer Rim und in noch entlegeneren Ecken der Galaxis nach Rohstoffen sucht. Die Arbeit wäre nicht schwer für jemanden, der so anpassungsfähig sei wie ich und gut bezahlt.
Er arrangierte ein Treffen mit dem Expeditionsleiter - einem gewissen Prof. Dr. Vasil Kasiri.
Ich weiss noch, dass ich einen schmächtigen, weltabgewandten Intellektuellen mit schütterem Haar erwartet hatte. Aber als Vasil das Inn betrat, füllte er fast den ganzen Türrahmen aus. Er war ein großer, breitschultriger Cathar in einer Art Arbeitsoverall – definitiv nicht, was ich erwartet hatte.
So begann nun der nächste Abschnitt meines Lebens: Die Leprechaun brachte Kasiri und seine siebenköpfige Crew, zu der auch ich nun zählte, zunächst über die Correlianische Handelsroute in den Outer Rim. Der letzte Name, der mir bekannt vorkam, war Polis Massa. Danach waren wir in Regionen unterwegs, in denen es weder Hyperraumrouten, noch nennenswerte Zivilisation zu geben schien.
Wir tasteten uns Mikrosprung um Mikrosprung vor, immer auf der Suche nach verwertbaren Ressourcen. Was wir fanden, kartographierten wir – ebenso wie unsere neuentdeckten Routen. Jede Information von hier draussen war bare Credits wert. Die lange Reise schweisste unseren kleinen Haufen Scouts und Wissenschaftler fest zusammen. Besonders ans Herz wuchs mir Tris Larraine, eine mirialanische Xenobiologin, der ich oft auf unseren Expeditionen zur Hand ging und Vasil, unser Captain. Sie brachten mir die Grundlagen ihrer Arbeit bei. Bald schon konnte ich mineralische Lagerstätten auch alleine zuverlässig bewerten, so dass sich Vasil anderen Aufgaben widmen konnte.
Eine Ausnahme bildete unser Besuch auf einem kleinen Mond, der als einziger Satellit den innersten Planeten eines alten Systems umkreiste. Die Sonne war ein müder Roter Zwerg, der langsam und unspektakulär ausglühte. Der Mond war leblos und von einer meterdicken Staubschicht aus verwittertem Gestein bedeckt – niemand erwartete hier einen bedeutsamen Fund. Am schwarzen Himmel hing die dunkelrote Sonnenscheibe, die weder Wärme noch Licht verbreitete - und der große Schatten des inneren Planeten.
Ich hielt auf den Randwall eines flachen Kraters zu, der sich in der Ferne erhob. In dessen Mitte würden wir Messungen durchführen um die Zusammensetzung des Mondes zu bestimmen. Möglicherweise fanden sich hier auch Überreste des Meteors, der den Einschlag verursacht hatte. Manchmal bargen diese Vagabunden aus dem Tiefen Raum wertvolle Überraschungen, seltene Spurenelemente oder Minerale. Eine ganze Sammlung davon hatte ich schon in einem Regal über meinem Bett stehen. Edelsteine, Halbedelsteine oder einfach nur bizarre Strukturen. Vielleicht würde ich auch dieses Mal ein Souvenir mitbringen.
Als wir den Kraterrand überflogen, holte ich erstaunt Luft und neben mir nahm Vasil die Hände von den Kontrollen. So ungewöhnlich war das, was sich als Schemen vor der Dunkelheit in der Kratermitte abhob. Die eckigen geometrischen Formen konnten nicht natürlichen Ursprungs sein. Langsam flogen wir näher, während ich die Sensordaten des Kraterbodens auswertete, um einen sicheren Landeplatz für die Leprechaun zu finden.
Ich flog einen weiten Bogen, um das Ding, das da in der Mondoberfläche steckte. Im Licht der Scheinwerfer offenbarten sich Strukturen, die an ein Schiff erinnerten. Ein großes Schiff. Meinen Sensorendaten zufolge, bestand der überwiegende Teil des Kraterbodens aus geschmolzenem Metall. Was den Impakt überstanden hatte, ragte finster vor uns auf. Wortlos setzte ich am Fuße des Wracks auf und Vasil und Tris stiegen in ihre Raumanzüge...
...die Expertise unserer Spezialisten an Bord reichte bei Weitem nicht aus, um abzuschätzen, was wir da gefunden hatten. Es war alt – keine Frage. Und fremd: Die Schriftzeichen im Schiff könnten eine frühe Form des Aurabesh sein, meinte Tris – oder auch etwas ganz anderes. Wir beschlossen, ein paar schöne Stücke zu bergen und zurück nach Corellia zu fliegen, um sie zu verticken.
Brant war zunächst begeistert von unserer Beute und versprach, uns in den nächsten Tagen zu kontaktieren, wenn er die Stücke zu Credits gemacht hätte. Er hielt sein Versprechen und übergab jedem von uns eine ansehnliche Summe. Allerdings bat er uns eindringlich, nicht mehr mit der Leprechaun zu fliegen oder jemals ein Wort über unsere letzte Reise zu verlieren. Nach meinen Erfahrungen mit Lark hütete ich mich davor, diese Warnung auf die leichte Schulter zu nehmen und auch der Rest der Crew kannte Brant gut genug, um seine Worte ernst zu nehmen.
Wir verstreuten uns in alle Winde und haben uns seither gehütet, miteinander Kontakt aufzunehmen. Mich verschlug es nach Nar Shaddaa, wo ich mir mit Brants Credits ein halbwegs anständiges Leben aufbauten konnte.
Auf Nar Shaddaa schlage ich mich jetzt mit Kurier- und Transportjobs ganz gut durch, hin und wieder fahre ich Swooprennen für einen toydarianischen Schrottplatzbetreiber, der sich mit mir auch ab und an auch die Wettgewinne teilt, wenn ich das Rennen in seinem Sinne abschliesse. Den Kontakt zu Ryan Valen habe ich nicht abgebrochen, manchmal kommt er auf einen Drink vorbei oder vermittelt mir einen Job.
Etsuko hat auf ihren Reisen eine Menge nützliches Wissen aufgeschnappt. So kann sie z.B. ganz gut geologische und archäologische Fundstücke bestimmen und ihren Marktwert einschätzen. Mit ihren Blastern kann sie hervorragend umgehen - allerdings nur auf dem Schiessstand. Die Balosar war noch nie gezwungen, ihr Leben in einem Kampf zu verteidigen. Sollte das passieren, würde sie wohl auch eher versuchen, einen schnellen, leisen Rückzug anzutreten.
Ansonsten kann sie so ziemlich alles fahren und fliegen, was nicht größer als der übliche Schmugglerfrachter ist. Sie schliesst schnell Freundschaften und vertraut leicht - zum Glück wird ihre Naivität von einer gesunden Portion professionellem Misstrauen im Zaum gehalten, so dass sie es bisher ganz gut geschafft hat, auf Nar Shaddaa zu überleben.
Heimatwelt: Balosar
Spezies: Balosar
Alter: 24
Geschlecht: weiblich
Körpergröße: 1,57
Aussehen: hellblonde, halblange Haare, helle Haut, blaue Augen; Etsuko wirkt etwas unterernährt. In ihrem etwas zu großen Duster und den schweren Stiefel verschwindet sie fast.
Hintergrund:
Auf Balosar aufzuwachsen ist nicht das Schlimmste, was einem in der Galaxis passieren kann. Aber es gibt bessere Orte. Orte, an denen nicht die eine Hälfte der Bevölkerung für einen Hungerlohn in den unterirdischen Pilzfarmen arbeitet und die andere Hälfte alles daran setzt, den Planeten zu verlassen, um anderswo sein Glück zu finden. Zumindest hatte der Planet noch eine halbwegs funktionierende Regierung und wurde nicht wie ähnliche Abfallhaufen von rivalisierenden Banden oder Huttenclans beherrscht.
Ich hatte das Glück, dass meine Eltern es sich leisten konnten, mich auf eine Schule zu schicken, auf der man meine Talente erkannte und mir ein Stipendium für eine der begehrten Flugschulen gab. Eigentlich waren das Universitäten, aber die ganz auf die Herstellung, Verarbeitung und den Handel von und mit Ixetal Cilona zentrierte Wirtschaft, hatte ausser Genetikern und Chemikern, nur noch einen hohen Bedarf an vertrauenswürdigen Raumfahrern. So dass die Bildungsstätten kaum mehr waren, als Kaderschmieden für die balosarische Wirtschaft.
Es war eine schöne, wilde Zeit. Ich wusste, dass ich priveligiert war. Ich würde den Planeten verlassen, Abenteuer erleben und nicht im Elend der Pilzproduktion verkommen. Alles war gut. Selbst wenn ich gerade nicht flog oder meine Zeit im Simulator verbrachte, war ich noch so gut drauf, dass ich die langweiligen Ökonomie-Stunden bei Professor Lark Xarm ertrug. Komischer Kerl: Reserviert, höflich und großzügig – wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Dass er sein zweites Fach – Philosophie – nicht mehr unterrichten durfte, ertrug er mit stoischer Ruhe. Im Moment gäbe es eben keinen Bedarf an Philosophen, war die Antwort für uns Studenten - Ich fand sie unbefriedigend und beschloss ihm später auf den Zahn zu fühlen.
Möglicherweise war das ein Fehler. Es stellte sich heraus, dass er geistreich und brilliant war, mit einem dunklen Sinn für Humor – und dass wir beide nicht die Finger voneinander lassen konnten.
Für den Rest meiner Studienzeit war die flugfreie Zeit wesentlich weniger langweilig und so ungern ich das zugebe: Unsere Beziehung wurde für uns mehr als ein Zeitvertreib. Tragisch ist, dass uns das erst klar wurde, als ich einem Freihändler als Pilotin zugeteilt wurde und Balosar verliess. Wir sahen uns danach kaum noch – meine Aufenthalte waren kurz und meist blieb uns kaum mehr als eine kurze Nacht. Lark wurde in dieser Zeit zum Handelsminister berufen, was unsere Treffen zusätzlich erschwerte – dennoch war er jedesmal da, wenn ich nachhause zurückkam.
Er veränderte sich in diesen Monaten. Wurde rastlos und brannte mit einer Energie, die ich vorher nicht an ihm bemerkt hatte. Mit seinen Gedanken war Lark woanders, nicht zerstreut, stattdessen determiniert, zielgerichtet – aber wenn ich ihn darauf ansprach, wich er mir aus. Ich drang nicht mehr zu ihm durch.
Dass er mich verlassen würde, wußte ich lange bevor Lark mich schliesslich bat, nicht mehr nach Balosar zurückzukehren. Es war ein merkwürdiges Gespräch – voller dunkler Andeutungen: Balosar würde sich bald verändern, es würde keine Pilzfarmen mehr geben und auch keine Drogen, die Balosar exportiert. Ich glaubte ihm nicht, aber ich machte mir Sorgen um ihn.
Als Lark sah, dass ich seiner Bitte nicht Folge leisten würde, bekam ich endlich die Wahrheit zu hören. Er hatte dafür gesorgt, dass die Pilzfarmen mit einem Virus infiziert wurden, das sämtliche Kulturen vernichten würde. Darüber hinaus hatte er sämtliche Informationen, die er über unsere Handelsflotte besaß, an die Twi'lek-Konkurrenz weitergegeben. "Ich habe Balosar zerstört, um aus seinen Trümmern eine bessere Welt zu bauen." - Ein Satz für einen wahnsinnigen Superschurken, aber das war Lark nicht, oder? Für was hielt er sich? Einen Rebellen? Einen Revolutionär?
Jedenfalls sorgte Lark dafür, dass mich ein menschlicher Schmuggler namens Ryan Valen nach Corellia brachte, bevor meine Heimatwelt im Chaos versank.
Auf Correlia kellnerte ich im >Sandpanthers Inn< einer Raumfahrerkneipe in Coronet. Der Sandpanther war ein grummeliger Veteran, dessen Name eigentlich Brant Aubin war und der wohl selbst nicht wusste, warum er ausgerechnet Wirt geworden war. Allerdings war er ein unerschöpflicher Quell schrulliger Geschichten und es schien niemanden auf Correlia zu geben, den er nicht kannte – ausserdem war er einer von Larks zahlreichen Kontakten und er hatte ihn darum gebeten, ein bischen auf mich aufzupassen. Nicht dass das nötig gewesen wäre...
Ich glaube, wenn es einer der Gäste gewagt hätte, mir auch nur den Hintern zu tätscheln, hätte Brant ihn aus dem Stand aus den Schuhen geschossen. Aber es gab niemanden, der so verrückt gewesen wäre.
Ab und an kam Ryan Valen vorbei und sah nach dem Rechten. Wir übten dann ein bischen Blasterschiessen und er erzählte mir von seinen letzten Jobs. Irgendwann überraschte er mich mit der Nachricht, er hätte eine lukrativere Arbeit für mich. Er sei einem alten Freund wieder begegnet, einem Prospektor, der mit seinem Team im Outer Rim und in noch entlegeneren Ecken der Galaxis nach Rohstoffen sucht. Die Arbeit wäre nicht schwer für jemanden, der so anpassungsfähig sei wie ich und gut bezahlt.
Er arrangierte ein Treffen mit dem Expeditionsleiter - einem gewissen Prof. Dr. Vasil Kasiri.
Ich weiss noch, dass ich einen schmächtigen, weltabgewandten Intellektuellen mit schütterem Haar erwartet hatte. Aber als Vasil das Inn betrat, füllte er fast den ganzen Türrahmen aus. Er war ein großer, breitschultriger Cathar in einer Art Arbeitsoverall – definitiv nicht, was ich erwartet hatte.
So begann nun der nächste Abschnitt meines Lebens: Die Leprechaun brachte Kasiri und seine siebenköpfige Crew, zu der auch ich nun zählte, zunächst über die Correlianische Handelsroute in den Outer Rim. Der letzte Name, der mir bekannt vorkam, war Polis Massa. Danach waren wir in Regionen unterwegs, in denen es weder Hyperraumrouten, noch nennenswerte Zivilisation zu geben schien.
Wir tasteten uns Mikrosprung um Mikrosprung vor, immer auf der Suche nach verwertbaren Ressourcen. Was wir fanden, kartographierten wir – ebenso wie unsere neuentdeckten Routen. Jede Information von hier draussen war bare Credits wert. Die lange Reise schweisste unseren kleinen Haufen Scouts und Wissenschaftler fest zusammen. Besonders ans Herz wuchs mir Tris Larraine, eine mirialanische Xenobiologin, der ich oft auf unseren Expeditionen zur Hand ging und Vasil, unser Captain. Sie brachten mir die Grundlagen ihrer Arbeit bei. Bald schon konnte ich mineralische Lagerstätten auch alleine zuverlässig bewerten, so dass sich Vasil anderen Aufgaben widmen konnte.
Eine Ausnahme bildete unser Besuch auf einem kleinen Mond, der als einziger Satellit den innersten Planeten eines alten Systems umkreiste. Die Sonne war ein müder Roter Zwerg, der langsam und unspektakulär ausglühte. Der Mond war leblos und von einer meterdicken Staubschicht aus verwittertem Gestein bedeckt – niemand erwartete hier einen bedeutsamen Fund. Am schwarzen Himmel hing die dunkelrote Sonnenscheibe, die weder Wärme noch Licht verbreitete - und der große Schatten des inneren Planeten.
Ich hielt auf den Randwall eines flachen Kraters zu, der sich in der Ferne erhob. In dessen Mitte würden wir Messungen durchführen um die Zusammensetzung des Mondes zu bestimmen. Möglicherweise fanden sich hier auch Überreste des Meteors, der den Einschlag verursacht hatte. Manchmal bargen diese Vagabunden aus dem Tiefen Raum wertvolle Überraschungen, seltene Spurenelemente oder Minerale. Eine ganze Sammlung davon hatte ich schon in einem Regal über meinem Bett stehen. Edelsteine, Halbedelsteine oder einfach nur bizarre Strukturen. Vielleicht würde ich auch dieses Mal ein Souvenir mitbringen.
Als wir den Kraterrand überflogen, holte ich erstaunt Luft und neben mir nahm Vasil die Hände von den Kontrollen. So ungewöhnlich war das, was sich als Schemen vor der Dunkelheit in der Kratermitte abhob. Die eckigen geometrischen Formen konnten nicht natürlichen Ursprungs sein. Langsam flogen wir näher, während ich die Sensordaten des Kraterbodens auswertete, um einen sicheren Landeplatz für die Leprechaun zu finden.
Ich flog einen weiten Bogen, um das Ding, das da in der Mondoberfläche steckte. Im Licht der Scheinwerfer offenbarten sich Strukturen, die an ein Schiff erinnerten. Ein großes Schiff. Meinen Sensorendaten zufolge, bestand der überwiegende Teil des Kraterbodens aus geschmolzenem Metall. Was den Impakt überstanden hatte, ragte finster vor uns auf. Wortlos setzte ich am Fuße des Wracks auf und Vasil und Tris stiegen in ihre Raumanzüge...
...die Expertise unserer Spezialisten an Bord reichte bei Weitem nicht aus, um abzuschätzen, was wir da gefunden hatten. Es war alt – keine Frage. Und fremd: Die Schriftzeichen im Schiff könnten eine frühe Form des Aurabesh sein, meinte Tris – oder auch etwas ganz anderes. Wir beschlossen, ein paar schöne Stücke zu bergen und zurück nach Corellia zu fliegen, um sie zu verticken.
Brant war zunächst begeistert von unserer Beute und versprach, uns in den nächsten Tagen zu kontaktieren, wenn er die Stücke zu Credits gemacht hätte. Er hielt sein Versprechen und übergab jedem von uns eine ansehnliche Summe. Allerdings bat er uns eindringlich, nicht mehr mit der Leprechaun zu fliegen oder jemals ein Wort über unsere letzte Reise zu verlieren. Nach meinen Erfahrungen mit Lark hütete ich mich davor, diese Warnung auf die leichte Schulter zu nehmen und auch der Rest der Crew kannte Brant gut genug, um seine Worte ernst zu nehmen.
Wir verstreuten uns in alle Winde und haben uns seither gehütet, miteinander Kontakt aufzunehmen. Mich verschlug es nach Nar Shaddaa, wo ich mir mit Brants Credits ein halbwegs anständiges Leben aufbauten konnte.
Auf Nar Shaddaa schlage ich mich jetzt mit Kurier- und Transportjobs ganz gut durch, hin und wieder fahre ich Swooprennen für einen toydarianischen Schrottplatzbetreiber, der sich mit mir auch ab und an auch die Wettgewinne teilt, wenn ich das Rennen in seinem Sinne abschliesse. Den Kontakt zu Ryan Valen habe ich nicht abgebrochen, manchmal kommt er auf einen Drink vorbei oder vermittelt mir einen Job.
Etsuko hat auf ihren Reisen eine Menge nützliches Wissen aufgeschnappt. So kann sie z.B. ganz gut geologische und archäologische Fundstücke bestimmen und ihren Marktwert einschätzen. Mit ihren Blastern kann sie hervorragend umgehen - allerdings nur auf dem Schiessstand. Die Balosar war noch nie gezwungen, ihr Leben in einem Kampf zu verteidigen. Sollte das passieren, würde sie wohl auch eher versuchen, einen schnellen, leisen Rückzug anzutreten.
Ansonsten kann sie so ziemlich alles fahren und fliegen, was nicht größer als der übliche Schmugglerfrachter ist. Sie schliesst schnell Freundschaften und vertraut leicht - zum Glück wird ihre Naivität von einer gesunden Portion professionellem Misstrauen im Zaum gehalten, so dass sie es bisher ganz gut geschafft hat, auf Nar Shaddaa zu überleben.
Zuletzt bearbeitet: