Ich überführe einfach mal ganz dreist eine Diskussion aus einem anderen Thread und erlaube mir, hier neu aufzumachen, da es noch keinen derartigen Thread bislang gibt. Hier könnt ihr allfällige kleinere Diskussionen zu Rebels führen, die kein eigenes Thema benötigen.
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Für eine ausführlichere Antwort will ich auf die drei von dir genannten Kriterien eingehen: Thematik, Charaktere und Inhalte.
Thematik: heißen tut die Serie "Rebels", dementsprechend liegt nahe, dass es um die Rebellion gegen das Imperium geht. Das führt mich gedanklich und emotional zu den Ursprüngen von Star Wars, Episode IV, zurück – der Film, der am wenigsten mit der Macht und Laserschwertern am Hut hatte in der ganzen Saga. Gedankensprung zu Rebels, und was ist dort ein prominentes und vordergründiges Motiv? Die Macht und Laserschwerter, bzw. verbliebene Jedi-Ritter. In einer Zeit, wo die Jedi als ausgelöscht und von der Galaxis vergessen gelten. Das ist für mich mit der Grundthematik der Rebellion gegen das Imperium nicht gut vereinbar.
Charaktere: die meisten Figuren leiden für mich unter einer vorhersehbaren Schablonenhaftigkeit, die sich auch nicht entwickelt. Außerdem finde ich, dass praktisch keine Figur irgendeine aufregende Chemie erzeugt. Der Lasat Zeb (?) ist der stereotype Muscle-Charakter, der dazu aber ein IMO etwas misslungenes Design mit sich bringt. Es hat schon einen Grund, wieso der Entwurf für Chewie für ANH damals verworfen wurde. Viele mögen es als Hommage an McQuarries Originalkonzepte positiv aufnehmen, für mich stellt es sich so dar, dass man ein Konzept, das bei der Erschaffung von Star Wars im Mülleimer landete, wieder zurückbringt. Aber davon abgesehen ist da halt auch charakterlich nicht viel los.
Ezra ist das typische Wunderkind und ein Gestalt angenommenes wandelndes Klishee: Eltern verloren, gerechtigkeitsliebend, tanzt den Bösewichtern auf der Nase rum, verabscheut das Töten, ist tierlieb, unerschrocken, sieht die Dinge meist nur locker und meistert Gefahren souverän, stark in der Macht, technisch begabt, einfach "der Besondere" in der Gruppe. Eine Mary Sue halt.
Mit Kanan kann ich nicht viel anfangen. Der scheint sich nie zwischen strengem Lehrmeister und coolem großen Bruder entscheiden zu können, aber auch er nimmt Gefahren nicht wirklich ernst und schafft alles doch ein klein bisschen zu leicht. Und natürlich ist auch er stark in der Macht, was sonst.
Hera. Sie mag ihr Schiff, glaube ich. Und der Droide gehört(e) auch ihr, sie mag es nicht, wenn man den herschenkt oder verkauft. Außerdem baumeln ihre Lekku viel. Ist sie eigentlich der Female Lead? Weil sie irgendwie so wirkt, als solle sie stark sein. Gleichzeitig hat sie aber auch irgendwie wenig Screentime. Komisch.
Sabine bemalt gerne Sachen, also ist sie offensichtlich kreativ. Eine Eigenschaft, die beim Imperium nicht existiert und folglich muss sie eine große Rebellin sein, nicht wahr? Sie scheint irgendeine Hintergrundgeschichte zu den Mandos zu haben mit Verbindungen zu TCW, was sie in meinen Augen aber nur noch etwas uninteressanter macht. Davon abgesehen kann ich nicht feststellen, was ihre Motivationen so sind. Ich schätze, sie mag einfach kein Grau.
Chopper ist ein böser R2 auf Crack, inklusive aller schlechtesten Eigenschaften wie Flugdüsen und anderer OP-Ausstattungen.
Kurzum, ich bemängle bei den Charakteren die fehlende Tiefe, Entwicklung und die vorhandenen Klishees. Aber ich glaube, dass die mangelnde Chemie, die sie (nicht) erzeugen, sogar das größte Problem ist. Kanan und Hera haben ja irgendwie ein Ding am Laufen, oder so? Jedenfalls spüre ich davon nichts bzw. lässt es mich kalt. Ich bange um keine der Figuren und hoffe im Gegenteil sogar, dass sie am Ende alle tot sind, damit es wenigstens ein sauberer Cut zwischen Rebels und ANH sein wird. Auch wenn ich fortan immer im Kopf haben werde, dass Sabine der Urheber des Rebellenlogos sein wird. Unheil angerichtet.
Inhalte: nun, das meiste kann man schon aus meinen obigen Ausführungen entnehmen, schätze ich. Aber grundsätzlich ist genau das das Problem, das ich schon vor Beginn der Serie als Befürchtung äußerte: in einer Zeit, in der die Galaxis die Jedi vergessen haben sollte, passt es für mich einfach nicht, dass da an der Tagesordnung steht, dass das Imperium gegen Jedi kämpft. Der Einsatz gegen Lichtschwert-Schwinger sollte nach dieser Darstellung eigentlich zur absoluten Grundausbildung von Sturmtruppen gehören. Bei der OT hatte ich im Gegensatz dazu den Eindruck, dass kaum ein Sturmtruppler je ein Laserschwert gesehen hat.
Auch die Space-Wale passen für mich, wie schon im anderen Thread genannt, eher zu Der Schatzplanet als zu Star Wars. Gut, es mag beides Disney sein...
Die Crew der Ghost ist zu souverän und overpowered dargestellt für mich. Und ich hasse es, wie man sich über das Imperium lustig macht. Erinnert man sich zurück an ANH oder TESB, wo Zivilisten vor Sturmtruppen zurückschrecken oder die Menschen auf der Wolkenstadt panisch durcheinander laufen, als es heißt, dass das Imperium die Stadt unter seine Kontrolle gebracht habe? Die Galaxis hat Angst vor dem Imperium. Und zwar nicht, weil irgendein Kommandant in einen Apfel beißt und die umstehenden Leute dabei auslacht, dass sie nichts dagegen tun könnten. Oder weil die Sturmtruppler solche Pfeifen sind, dass man "a better class of soldiers" braucht als die, weil 70-jährige Klonveteranen sie fertigmachen.
Ansonsten der starke Fokus auf die Macht in einer Zeit, wo es unpassend ist, und die schwachen, nicht überzeugenden Charaktere.. das sind alles Inhalte, die mir das Ganze zunichte machen. Ich nehme Rebels als ein Universum mit TCW wahr, immerhin teilt man sich dort die Charaktere. Aber ein harmonisches Bild mit dem Star Wars, das ich kennen und schätzen lernte, ergibt sich für mich einfach von hinten bis vorne nicht. :/
Und das ist auch in Ordnung, schätze ich. Ich bin ja nicht die Zielgruppe und was den einen Fan glücklich macht, muss ja für den anderen nicht auch zutreffen.[/spoilers]
Die einfache Antwort wäre mal die generelle Atmosphäre. Rebels fühlt sich für mich sehr nach Fanfiction-Qualität an (und das nicht im positiven Sinn).Was macht Rebels für dich den Un-Star Wars?
Für eine ausführlichere Antwort will ich auf die drei von dir genannten Kriterien eingehen: Thematik, Charaktere und Inhalte.
Thematik: heißen tut die Serie "Rebels", dementsprechend liegt nahe, dass es um die Rebellion gegen das Imperium geht. Das führt mich gedanklich und emotional zu den Ursprüngen von Star Wars, Episode IV, zurück – der Film, der am wenigsten mit der Macht und Laserschwertern am Hut hatte in der ganzen Saga. Gedankensprung zu Rebels, und was ist dort ein prominentes und vordergründiges Motiv? Die Macht und Laserschwerter, bzw. verbliebene Jedi-Ritter. In einer Zeit, wo die Jedi als ausgelöscht und von der Galaxis vergessen gelten. Das ist für mich mit der Grundthematik der Rebellion gegen das Imperium nicht gut vereinbar.
Charaktere: die meisten Figuren leiden für mich unter einer vorhersehbaren Schablonenhaftigkeit, die sich auch nicht entwickelt. Außerdem finde ich, dass praktisch keine Figur irgendeine aufregende Chemie erzeugt. Der Lasat Zeb (?) ist der stereotype Muscle-Charakter, der dazu aber ein IMO etwas misslungenes Design mit sich bringt. Es hat schon einen Grund, wieso der Entwurf für Chewie für ANH damals verworfen wurde. Viele mögen es als Hommage an McQuarries Originalkonzepte positiv aufnehmen, für mich stellt es sich so dar, dass man ein Konzept, das bei der Erschaffung von Star Wars im Mülleimer landete, wieder zurückbringt. Aber davon abgesehen ist da halt auch charakterlich nicht viel los.
Ezra ist das typische Wunderkind und ein Gestalt angenommenes wandelndes Klishee: Eltern verloren, gerechtigkeitsliebend, tanzt den Bösewichtern auf der Nase rum, verabscheut das Töten, ist tierlieb, unerschrocken, sieht die Dinge meist nur locker und meistert Gefahren souverän, stark in der Macht, technisch begabt, einfach "der Besondere" in der Gruppe. Eine Mary Sue halt.
Mit Kanan kann ich nicht viel anfangen. Der scheint sich nie zwischen strengem Lehrmeister und coolem großen Bruder entscheiden zu können, aber auch er nimmt Gefahren nicht wirklich ernst und schafft alles doch ein klein bisschen zu leicht. Und natürlich ist auch er stark in der Macht, was sonst.
Hera. Sie mag ihr Schiff, glaube ich. Und der Droide gehört(e) auch ihr, sie mag es nicht, wenn man den herschenkt oder verkauft. Außerdem baumeln ihre Lekku viel. Ist sie eigentlich der Female Lead? Weil sie irgendwie so wirkt, als solle sie stark sein. Gleichzeitig hat sie aber auch irgendwie wenig Screentime. Komisch.
Sabine bemalt gerne Sachen, also ist sie offensichtlich kreativ. Eine Eigenschaft, die beim Imperium nicht existiert und folglich muss sie eine große Rebellin sein, nicht wahr? Sie scheint irgendeine Hintergrundgeschichte zu den Mandos zu haben mit Verbindungen zu TCW, was sie in meinen Augen aber nur noch etwas uninteressanter macht. Davon abgesehen kann ich nicht feststellen, was ihre Motivationen so sind. Ich schätze, sie mag einfach kein Grau.
Chopper ist ein böser R2 auf Crack, inklusive aller schlechtesten Eigenschaften wie Flugdüsen und anderer OP-Ausstattungen.
Kurzum, ich bemängle bei den Charakteren die fehlende Tiefe, Entwicklung und die vorhandenen Klishees. Aber ich glaube, dass die mangelnde Chemie, die sie (nicht) erzeugen, sogar das größte Problem ist. Kanan und Hera haben ja irgendwie ein Ding am Laufen, oder so? Jedenfalls spüre ich davon nichts bzw. lässt es mich kalt. Ich bange um keine der Figuren und hoffe im Gegenteil sogar, dass sie am Ende alle tot sind, damit es wenigstens ein sauberer Cut zwischen Rebels und ANH sein wird. Auch wenn ich fortan immer im Kopf haben werde, dass Sabine der Urheber des Rebellenlogos sein wird. Unheil angerichtet.
Inhalte: nun, das meiste kann man schon aus meinen obigen Ausführungen entnehmen, schätze ich. Aber grundsätzlich ist genau das das Problem, das ich schon vor Beginn der Serie als Befürchtung äußerte: in einer Zeit, in der die Galaxis die Jedi vergessen haben sollte, passt es für mich einfach nicht, dass da an der Tagesordnung steht, dass das Imperium gegen Jedi kämpft. Der Einsatz gegen Lichtschwert-Schwinger sollte nach dieser Darstellung eigentlich zur absoluten Grundausbildung von Sturmtruppen gehören. Bei der OT hatte ich im Gegensatz dazu den Eindruck, dass kaum ein Sturmtruppler je ein Laserschwert gesehen hat.
Auch die Space-Wale passen für mich, wie schon im anderen Thread genannt, eher zu Der Schatzplanet als zu Star Wars. Gut, es mag beides Disney sein...

Die Crew der Ghost ist zu souverän und overpowered dargestellt für mich. Und ich hasse es, wie man sich über das Imperium lustig macht. Erinnert man sich zurück an ANH oder TESB, wo Zivilisten vor Sturmtruppen zurückschrecken oder die Menschen auf der Wolkenstadt panisch durcheinander laufen, als es heißt, dass das Imperium die Stadt unter seine Kontrolle gebracht habe? Die Galaxis hat Angst vor dem Imperium. Und zwar nicht, weil irgendein Kommandant in einen Apfel beißt und die umstehenden Leute dabei auslacht, dass sie nichts dagegen tun könnten. Oder weil die Sturmtruppler solche Pfeifen sind, dass man "a better class of soldiers" braucht als die, weil 70-jährige Klonveteranen sie fertigmachen.
Ansonsten der starke Fokus auf die Macht in einer Zeit, wo es unpassend ist, und die schwachen, nicht überzeugenden Charaktere.. das sind alles Inhalte, die mir das Ganze zunichte machen. Ich nehme Rebels als ein Universum mit TCW wahr, immerhin teilt man sich dort die Charaktere. Aber ein harmonisches Bild mit dem Star Wars, das ich kennen und schätzen lernte, ergibt sich für mich einfach von hinten bis vorne nicht. :/
Und das ist auch in Ordnung, schätze ich. Ich bin ja nicht die Zielgruppe und was den einen Fan glücklich macht, muss ja für den anderen nicht auch zutreffen.[/spoilers]
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