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[Abridon System - Abdrion - Capital City - Werkstatt Morpheus - vor dem Turbolift - Darist Toblakai, Sergeant Grat (NPC)]


Wie sehr sich eine Operation verzögern konnte, wenn man es an ihrem Anfang besonders eilig hatte, zeigte sich an dieser, wie Darist feststellen musste. Durch die Lahmlegung des Turboliftes gab es keine schnellen Lösungen, um die rund zwei Stockwerke tiefer gelegenen Personen und anderen Beweisstücke nach oben zu bringen. Den Lift zu reparieren bzw. durchgebrannte Teile auszutauschen hätte für Sergeant Grat, der immerhin dazu fähig war, ungefähr eine halbe bis eine Stunde gedauert. Einen Techniker samt besserem Equipment und Ersatzteilen einzufliegen hätte eben so lange gedauert, wie einen tragbaren Repulsorlift, der in den eigentlichen Turbolift bzw. seiner Deckenklappen passte, zu besorgen. Egal welchen Lösungsansatz sie verfolgen würden, Darist war dafür verantwortlich. Entsprechend gereizt war er, als er neben den offenen Lifttüren stand und alles abnickte, was ihm seine Männer auf seiner Etage unter die Nase hielten. Mal von den zu erwartenden Kleinstdroiden der Wartungs- und Reinigungsabteilung und den Granatenbündeln abgesehen, fanden seine Männer nur Dinge, die zum Geschäft einer Werkstatt gehörten. Nichts, was eindeutig dem Widerstand zuzuordnen wäre oder anderweitig imperiale Gesetzte brach. Anders ausgedrückt: Darist langweilte sich, denn er konnte die Operation nicht beschleunigen. 


Etwa eine halbe Stunde nach Erstürmung waren die Störsender wieder abgebaut worden und der Lieutenant hatte sich mit dem Agenten am anderen Ende der Leitung verständigt. Namen waren ausgetauscht worden, doch im Moment konnte der Hüne nichts damit anfangen. Zwar sagte ihm Seon Hopalo etwas, doch das bedeutete nicht viel, da der Kommandant der Leibwache ein ziemlich gutes Namensgedächtnis besaß. Dazu gehörte dann aber selten nähre Informationen. Inklusive dem Zeitpunkt, an welchem er diesen in welchem Zusammenhang gehört hatte. War auch nicht wichtig, wie er fand. Neben sich kam gerade Garstig hoch. Toblakai hatte sich für den mobilen Repulsorlift entschieden. Mit dem konnte man nämlich relativ gefahrlos Dinge transportieren. Sie durften eben nur nicht allzu breit sein und sich bewegen können, da es keine Abgrenzung gab. Die beiden festgenommenen Personen eine Etage tiefer würden auch stehend auf dieser gehalten werden müssen, damit sie hoch gebracht werden konnten. Der Corporal hielt zwei der Droidenköpfe in den Armen, während der Rest ihm zwischen den Beinen und unter seinem rechten Fuß klemmte. Sie waren nicht beschädigt worden, während es ihren Körper, die schon oben waren, nicht so gut ergangen war. Man hatte sie, auf Darist Befehl hin, regelrecht zusammengeschossen, um jedwede ferngesteuerte oder einprogrammierte Reaktivierung zu verhindern.


„Die Frau ist für den Transport bereit.“ meldete sich Kath von unten und bekam darauf sofort den Befehl, sie hoch zu schicken. Garstig übergab derweilen seine Köpfe seinen eigenen Untergebenen, die sie nach draußen zu dem bereitstehenden Transporter bringen würden. Dieser war gepanzert und seine Öffnung wurde von den Mauern des Morpheus „gedeckt“. Sollten der Widerstand also - trotz massivster imperiale Präsenz - versuchen die Beweise zu zerstören, sie mussten schon richtig großes Gerät auffahren und keiner der Anwesenden rechnete mit solch einer selbstmörderischen Tat. So leicht wie sie den Verräter – und die Widerstandskämpferin hier oben – hatten fassen können, waren sie nicht vorbereitet gewesen und würden es nun sicherlich auch nicht mehr schaffen einen Angriff zu improvisieren und innerhalb von nicht einmal einer Stunde umzusetzen. So dachte Darist zumindest. Vorlca war da mehr auf überflüssige Sicherheit bedacht und für alles verantwortlich, das über das normale Maß von Sicherheitsmaßnahmen hinaus ging.


Einen Augenblick später kam sie hoch. Auch wenn es nicht danach aussah. Zwei Sturmtruppler, einer normal stehend und den zweiten stützend, der andere mit einem dicken Loch auf Höhe der Leber in der Rüstung. Noch so eine überflüssige Maßnahme des Agenten. Zwei der Männer hatten ihre Anzüge ausgezogen und danach hatte man mit dem Blaster des toten Infept auf sie geschossen und da dort unten Profis am Werke waren, sahen die Treffer zufällig genug aus, um ein Feuergefecht zu simulieren und waren doch nicht tödlich. Entgegen der landläufigen Meinung, Sturmtruppenrüstungen würden vor Blasterfeuer nicht schützen, tat sie es eben doch. Man sollte sich danach halt nur um den getroffenen Mann kümmern und ihn mit Bacta behandeln, da er alleine dazu selten fähig war. In einer Ladung Plasmafeuer aus einem Blaster steckte eben doch ziemlich viel Energie und Hitze. Der sogenannte verletzte Sturmtruppler wurde zum Transporter geschleppt und alle Anwesenden hatte über die nahezu abhörsichere Verbindung in den Helmen die Anweisung bekommen sich so gelassen wie möglich zu verhalten, obwohl die in dem Anzug steckende Frau nur betäubt war und es nicht zwangsläufig bis zum Eintreffen in der Basis bleiben würde. Natürlich trug der sie stützende Soldat keine geladene Waffe, um es ihr in diesem Falle nicht noch einfacher zu machen. Das Theaterstück funktionierte schließlich auch mit einer zwar entsicherten Waffe auf dem Rücken, doch ob das Magazin leer war, konnte man schließlich von außen nicht erkennen. Unnötig zu erwähnen, dass Darist bei jedem weiteren Detail von Vorlcas Schauspiel genervter geworden war. Nicht weil es deshalb länger dauerte, denn das Herbeischaffen der Transportplattform hatte ihnen diese Zeit ohnehin geschenkt, sondern weil die ganze Operation dadurch einen viel zu starken Geruch nach Geheimdienst angenommen hatte. Sie alle waren nicht länger Sturmtruppen oder Leibwächter, sondern Handlanger des ISB Agenten. Welcher echte Mann konnte sich damit zufrieden geben?


Schließlich kam auch der zweite verletzte "Sturmtruppler" hoch und wurde verladen. NATÜRLICH geschah überhaupt nichts. Dann noch die Leiche von Infept eingesammelt und Darist Truppe konnte abmarschieren. Den Rest übernahmen die regulären Sicherheitseinheiten, die inzwischen längst aufgetaucht waren. Der örtliche Verantwortliche war im Übrigen wenig begeistert davon, dass man ihn zuvor nicht eingeweiht hatte, doch er war unlängst benachrichtigt worden und Darist damit entlassen. Das Gespräch mit dem ranghöheren Offizier war ohnehin keine Freude gewesen. Was es nie war, wenn ein eigentlich rangniederer Soldat einem über einem Stehenden Informationen vorenthalten musste und durfte und sich auch nichts von ihm befehlen lassen musste. Zumindest Darist war kein Mensch, der danach gierte sich in einer elitären Position zu befinden. Was es bedeutet, wenn sich Eliten aus egoistischen Gründen in Zirkeln zurück zogen, sah man an den Sith und wie viel Schaden sie dadurch anrichteten. Der Neid und die Missgunst, die solche Strukturen bei den Ausgeschlossenen auslöste, störte mindestens das System, wenn es dieses am Ende nicht gar zerstörte. Davon ausgeschlossen waren natürlich die notwendigen Kreise wie die Militärführung. Aber bei denen war wenigstens ersichtlich, wie man Mitglied wurde und die Kriterien für den Betritt waren nur abhängig von den Fähigkeiten und nicht der Geburt, Geld, Beziehungen oder anderen oftmals nicht wirklich relevanten Faktoren. Was nützte es, wenn man sich in irgendeinen Aufsichtsrat hinein gekauft hatte und durch seine Entscheidungen Millionen beeinflussen konnte, wenn man keine Ahnung hatte? Die gesamte Republik war das perfekte Beispiel für solch ein fehlgeleitetes System. Ihre Führung saß auf einem Berg aus Leichen und Leidenden, dass es schier unerträglich war. Diese zu stürzen war mindesten genau so humanitär wie es der Selbstverteidigung diente.


Vorlca. Melden sie Dryska, dass die Operation beendet ist und wir den Rest der Sicherheit überlassen.“


Der Agent bestätigte dies und Darist drehte sich kurz vor dem Betreten des Transporters noch einmal um. Dann ging er nochmals alles durch, was soeben in den Transporter geladen worden war. Zwei weibliche Widerstandskämpfer, den Verräter Borland, die Leiche von Infept, alle Droidenspeicher inklusive der von den Wartungsdroiden, alle Speicher der Computer und alle analogen Datenträger, alle den Festgenommenen zuzuordnenden Besitztümer, alle gefundenen Waffen und ihre eigene Ausrüstung samt der verwendeten Granaten. Hatte er etwas vergessen? Seine Männer waren auch vollzählig an Bord und sogar ihre zu den Anzügen gehörenden Teile erfasst worden, sodass selbst die von der Sicherheit nichts mehr finden und so auf irgendetwas schließen konnten. Für sie ging es um schlichte Sicherung. Später, vermutlich morgen, würden dann andere Abteilungen kommen, die das Morpheus – dann wohl auch umbenannt – für das Imperium umbauen würden. Für niemanden außerhalb von Darist Truppe, Vorlca und Dryskas Stab gab es einen imperialen Verräter. Einfach nur abridonische Bürger, welche sich der Räumung widersetzt hatten. Zu ihrem eigenen Wohl waren sie deshalb abtransportiert worden. Glaubte das irgendwer? Vermutlich nicht. Doch für Darist spielte es kaum eine Rolle. Als sie schließlich im I.P.O.F. ankamen, war klar, dass es keine Bemühungen zur Befreiung der Festgenommenen des Widerstands gegeben hatte. Zumindest keine außerhalb der Köpfe des Widerstandes. Die Operation war ohne eigene personelle Verluste und mit minimalem Kostenmehraufwand zu Ende gegangen. Rückblickend betrachtet, hätten sie es viel einfacher haben können, doch Darist war zufrieden. Die einzigen Beschädigungen an ihren Anzügen waren bewusst von ihnen selbst herbei geführt worden. Es hätte schlimmer ausgehen können...


[Abridon System - Abdrion - Capital City - I.P.O.F. - Hangar - Darist Toblakai und seine Männer, drei lebende Gefangene und eine Leiche]


Gib den ersten Begriff ein: klon sith jedi
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