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Staubbedeckter Boden zeugte von jahrelanger Verwaisung. Meterhohe Regale, Ablagemöglichkeiten und steinerne Borde quollen schier über von uraltem Wissen und Schätzen aus alter Zeit. Niedergeschriebene Weisheiten, verfasste Geschichten und hinterlassene Überlegungen. Das gehortete Vermächtnis einer jahrhundertelangen Traditionen, die oftmals beläufig als 'Sith' bezeichnet werden. Ein schier endloser Quell des Wissens. Verbotenes Wissen. Düsteres Wissen. Tödliches Wissen. Und inmitten dieser fast vergessenen Schätze der Vergangenheit erklang das Schlurfen eines schweren Ganges. Ein vom Alter gezeichneter Gang. Passend zu dieser Umgebung. Passend zu diesem fast vergessenen Bereich inmitten der Ordens-Niederlassung auf Bastion.
[Hier SIZ, genau nur hin schau!], sprach der Krevaaki mit einer gänzlich falschen Grammatik den ihn begleitenden Protokolldroiden der LOM-Serie an. Schwer auf seinen glattpolierten Gehstock gestützt, humpelte der Sith-Mystiker durch den endlos groß wirkenden Archivraum. Vorbei an massiven Stützsäulen, die einst über und über mit fein stilisierten Glyphen der Sith übersät waren. Doch der Sith-Tutor hatte keine Verwendung für derlei Nichtigkeit. Mit einem rasselnden Brabbeln blickte der insektoide Lehrmeister auf, reckte dabei die krabbenhaft wirkende Linke - präsentierte so die starke Lichtquelle, welche er mit sich führte. Wieder gab er einen feucht wirkenden Ton von sich, bei dem seine Vielzahl von an Ruderfüßchen erinnernden Mundwerkzeuge zuckten. Der Krevaaki schien etwas zu suchen. Wie auch sein Droiden-Begleiter. Dessen blecherne Stimme schien an diesem Ort deplatziert, falsch, surreal.
[Meister Tuur-Amash, ich denke nicht, das wir hier an der richtigen Stelle suchen.], gab der dunkelgraue LOM-Droide zu Bedenken. Scheinbar orientierte sich der mechanische Diener an anderen Dinge, als sein chitinbedeckter Herr und Meister. Doch der altersschwach wirkende Krevaaki schlurfte weiter, rasselte und ließ bei jedem Schritt seinen Gehstock auf den seit Jahren nicht betretenen Boden knallen.
[Nein, SIZ, das gut wohin wir gehen jetzt. Altes Wissen finden wir.], orakelte der Sith-Tutor. Anscheinend war das Duo dem Ziel schon recht nahe. Zumindest konnte derartiges den Worten des Mystikers entnommen werden. Wieder krachte der Fuß des Stocks hart auf die alten Steinplatten. Abermals ertönte dieses Rasseln, das einem schweren Atem glich und dennoch keiner war.
[Meister, meine Sensoren können dort hinten nichts erkennen. Seid Ihr sicher, das ihr dort die Aufzeichnungen finden, von der ihr sprecht? Sollte großes Wissen nicht greifbar sein?], fragte der Droide nach. Doch die Antwort von Meister Tuur-Amash blieb aus. Scheinbar fühlte er sich nicht genötigt, dem Droiden jede seiner Befürchtungen einer Beschwichtigung folgen lassen zu müssen. Wieder rasselte es, dann hielt der Krevaaki inne und lenkte das Zentrum seiner Beleuchtung seitlich. Offenbar musste er sich neu orientieren.
[Lange Zeit her. Viel Jahr vergangen.], erklärte der insektoide Sith. Dann schwieg er. Und regte sich nicht mehr. Es hatte den Anschein, als sei er mitten in seiner Bewegung eingefroren. Einem paralysierten Geschöpf gleich dachte der Mystiker nach. Überlegte. Kramte in seinen Erinnerungen nach dem Weg. Nach dem Ort des gelagerten Textes.
Es galt ein wichtiges Dokument zu finden. Wichtig für die eigenen Studien. Tuur-Amash wurde nur von wenig Streben getrieben. In erster Linie war sein Hauptverlangen Wissen. Wissen in all seinen Formen. Sei es die Erforschung von uralten Sith-Dokumenten, von Glyphen oder auch von veralteten Lehren. Und überdies hatte er enorme Befähigung darin, seine enorme Weisheit weiterzugeben. Im Orden nahm Tuur-Amash die Funktion eines Tutors ein. Er kümmerte sich um die Dunklen Jünger, brachte ihnen die Regeln der Sith nahe. Unterwies sie in verbotenen Studien, bildete sie in den Mysterien des Ordens aus. Und lebte sich dabei aus. Ihm war nie groß an persönlicher Macht gelegen. Zumindest nicht so, wie es viele andere Gestalten im Orden taten. Er hatte kein Interesse daran, Tod und Vernichtung zu säen. Ihm lag nichts daran, ein Meister im Umgang mit dem Lichtschwert zu sein. Er hatte seine Bestimmung darin gefunden, kryptische Texte zu entschlüsseln. Und selten auch einmal einem uralten Sith-Holocron seine Geheimnisse zu entlocken.
Rasselnd kam wieder Leben in den Kevaaki. Dann deutete er mit seinem Gehstock auf den vor ihm liegenden Gang. Bekräftigend nickte die gebeugte Insektengestalt.
[Dort lang. Dorthin.], zischelte der Sith-Mystiker. Sein Droiden-Begleiter piepte kurz und setzte sich mit knirschenden Gelenken in Bewegungen. Natürlich wortlos. Auch das Produkt der LOM-Baureihe hielt es manchesmal nicht für notwendig, zu antworten. Doch daran hatte sich der Kevaaki im Laufe der Jahre gewöhnt. Schlurfend machte sich der der Sith-Tutor daran, das verlangte Textstück zu suchen.
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