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[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Sikarius' Quartier ] Sikarius und Adria


Unvermittelt schlug Sikarius sein Auge auf. Er hatte gut und traumlos geschlafen und fühlte sich erfrischt und bereit für die körperliche Anstrengung, die der folgende Tag für ihn bereithalten würde. Ein kurzer Blick auf das im Dunkeln leuchtende Chrono verriet ihm, dass er angenehme zehn Stunden geschlafen hatte und es inzwischen später Nachmittag war. Natürlich. Immerhin hatte er ja auch die Nacht durchgearbeitet. Geräuschlos streckte er sich und warf Adria aus dem Bett, die sich bis jetzt eng an ihn gekuschelt hatte. Schlaftrunken protestierte das Mädchen, doch er blendete sie einfach aus.


Die Nasszelle betrat er diesmal als erstes und versuchte den ekligen Geschmack den die Nacht auf seiner Zunge hinterlassen hatte mit lauwarmem Wasser auszuspülen. Die trübe, graue Plörre die er wieder ausspuckte bewies beunruhigend Eindeutig, dass noch nicht alles Gift der Charonschnecken und Noe’ha’on aus seinem Körper ausgeschieden worden war. Zweifelsohne würde das noch passieren. Hoffentlich.


Nachdem auch Adria sich fertig gemacht hatte ging es in die Kantine um etwas zu Frühstücken, bevor es zur Sache ging. Der Raum war beinahe komplett mit Jüngern gefüllt, die vermutlich grade ihre Schichten in ihren tempelinternen Arbeitsplätzen abgeschlossen hatten und sich nun hier versammelten um zu essen, bevor sie ihren Feierabend genießen konnten. Erneut hatte Sikarius den Drang sich einen der dreckigen Nichtmenschen herauszugreifen und ihm an Ort und Stelle den Hals umzudrehen. Doch er beherrschte sich. Wenn er jemanden umbrachte dann konnte das nur im Verborgenen stattfinden, nicht in der überfüllten Kantine.


„Schau dir diesen ganzen Abschaum an…“


Murmelte er Adria zu und ließ seinen stechenden Blick über die Bänke schweifen


„Der Bodensatz des Ordens, der ewig das bleiben wird was er ist, weil er die nötigen Veranlagungen nicht hat. Sie gehören weder Zirkeln an, noch lernen sie unter höheren Sith. Sie sind nicht besser als der Dreck an unseren Schuhen. Das einzige von den nichtmachtsensitiven Schafen außerhalb des Tempels unterscheidet ist eine latente Begabung, die sie aber zu nicht mehr als besserem Schlachtvieh macht“


Sein grünes Auge blieb schließlich an einem Gungan hängen, der inmitten einer ganzen Gruppe von Jüngern hockte. Er spürte, dass diesem Individuum Respekt entgegen gebracht wurde, auch wenn er in der Macht nicht allzu eindrucksvoll aussah. Oder verschleierte er sich etwa? Misstrauisch beobachtete er den Nichtmenschen, während er sich und Adria sich etwas zu Essen holte. Schließlich quetschten sie sich an einen der leereren Tische in der Nähe. Die Pampe auf ihren Tellern war üblicher Kantinenfraß, doch immerhin besser als das meiste womit sie sich auf Noe hatten begnügen müssen. Dennoch hatte Sikarius da kein Auge für. Seine Aufmerksamkeit galt dem Individuum am Nachbartisch. Auf Taris war er dem ein oder anderen Vertreter dieser Spezies über den Weg gelaufen, doch dieser Typ wirkte in keinster Weise tollpatschig, lächerlich oder auf irgendeine andere Weise speziestypisch. Befand er sich in der Ausbildung und wenn ja bei wem? Es war etwas, das den Mörder aus irgendeinem Grund neugierig machte.


Doch bevor er den Gesprächen am Nachbartisch lauschen konnte um mehr über die rätselhafte Identität herausfinden zu können, leerte dieser sich und der Gungan verschwand in der Masse. Immerhin hatte Sikarius die Aura gemerkt. Also würde er ihn im Zweifelsfall wiedererkennen. Endlich hatten auch sie ihr Mahl beendet und der Mörder schickte Adria los um einen Antigravwagen zu holen, während er noch einmal in sein Quartier ging. Dort angekommen lud er sich die Schmiedetutorials auf ein Datapad und legte die Boxen und die restlichen Utensilien sauber zusammen, bevor das Mädchen auch zurückkehrte.


Alles wurde auf dem Wagen gestapelt und dann ging es in die Keller, in denen der erkorene Raum noch immer so unangetastet dalag, wie er ihn verlassen hatte. Methodisch überprüfte er ob die Belüftung an der Decke funktionierte und befüllte dann die Becken am Boden mit Brennstoff. Der improvisierte Amboss wurde aufgestellt und zu guter Letzt die Styroplastboxen geöffnet. Die Blutkontainer waren immernoch intakt und derart gut isoliert worden, dass die rote Flüssigkeit trotz der Nacht Pause genauso gut war, als wäre sie grade eben erst gezapft worden. Mit einem leisen Gluckern füllte sich das oben offene Fass und ein metallischer Geruch breitete sich in dem Raum aus. Manche Leute mochten das Aroma von frisch gezapftem Blut als ekelerregend empfinden, doch Sikarius verband damit nur positive Assoziationen. Darüber hinaus glühte es in der Macht vor den negativen Emotionen seiner vormaliger Besitzer. Leid, Angst, Wut, alles was sein Schwert nur noch stärker machen würde.


Mit einem Zischen entzündete er ein Streichholz und ließ es dann in das Becken auf dem Boden fallen, das sofort Feuer fing. Sikarius‘ Auge leuchtete auf, als ihm Hitze entgegenschlug und bläuliche Flammen nach seinen Fingern leckten. Fasziniert betrachtete er wie sie hin- und herwogten, riss sich dann jedoch schließlich von dem hypnotisierenden Anblick los. Er griff nach dem Rucksack und zog drei größere Brocken Kortosis hinaus und legte sie vorsichtig auf die bereits glühenden Kohlen. In den Tutorials und den Texten die er gelesen hatte, hatte es geheißen dass man sie erst bearbeiten konnte, wenn sie glühten – und auch dass eine ausreichende Luftzufuhr gewährleistet sein musste. Mit einem Seufzer wurde dem Mörder klar, was er vergessen hatte: einen Blasebalg.


Wozu haben wir die Macht?!


Meldete sich der Denker irgendwo aus seinem Hinterkopf und erntete ein körperloses Nicken von seinem Konterpart. Also gut, dann eben mit der Macht. Sikarius umfasste einige Liter Luft um setzte sie unter Druck. Schließlich öffnete er ein kleines Loch in seinem Griff und ein starker Luftstrom traf auf die Flammen. Der Effekt ließ sein Gesicht euphorisch aufleuchten. Die Flammen verdoppelten ihre Höhe und ein Schwarm Funken stob in die Höhe, wo er vom Abzug beinahe sofort aufgesogen wurde. Wieder und wieder führte er dem Feuer Sauerstoff zu, bis die Kortosisbrocken golden glühten.


„Nimm das Metall aus dem Feuer und halt es dann mit der Zange fest“


Wies er Adria an, die der Anweisung nachkam. Der erste Brocken wurde herausgenommen und auf den Amboss gelegt. Sikarius hob einen der gestohlenen Hämmer auf und stellte sich dann wie er es im Holonet gesehen hatte breitbeinig vor sein Ziel. Sein linker Arm hob sich und sauste dann von der Macht verstärkt hinab. Funken sprühten und das Metall verformte sich leicht. Nochmal und nochmal schlug er zu, bis er keinen glühenden Brocken, sondern ein plattenförmiges Gebilde vor sich hatte, was dann wieder ins Feuer gelegt wurde, um sich erneut aufzuheizen. Dies wurde auch mit den anderen Brocken getan und schließlich wurden sie zu einem verbunden.


Stunde um Stunde hämmerte der Mörder auf das Metall ein und machte nur Pause, um Adria in die Kantine zu schicken, um etwas zu Essen zu besorgen. Wieder und wieder faltete er Lage auf Lage und schließlich begann das Gebilde langsam die Form eines Schwertes anzunehmen. Das Ding war irgendwas unter anderthalb Meter lang und leicht krumm. Hier und dort waren kleine Kerben, wo der Hammer falsch getroffen hatte. Alles in allem war es keine schöne Waffe, doch schließlich ließ er den immernoch leicht glühenden Rohling vor seiner schweißgetränkten Brust schweben. Leicht grinsend betrachtete er sein Werk und wandte sich dann zu seiner Tonne mit Blut um, die noch immer neben ihm stand. Mit einer Handbewegung lenkte er das Schwert darüber und ließ es dann los.


Wütend zischte es, als das mehrere hundert Grad heiße Metall den verhältnismäßig kühlen Lebenssaft traf, der sofort zu kochen begann. Ein beißender Gestank breitete sich in dem Raum aus, der selbst Sikarius an den Rand des Würgens brachte. Schwarzer Dampf stieg auf und wurde zum Glück vom Abzug an der Decke aufgesaugt. Hustend trat er näher und trat heftig gegen die Tonne, wodurch sie umkippte und ihren Inhalt über einen Abfluss ergoss. Klirrend rutschte das schlagartig abgekühlte Schwert über den Boden und schwebte schließlich tropfend in Sikarius ausgestreckte Linke. Probeweise vollführte er einige Schläge und wischte einige Krumen vermutlich getrockneten Blutes von der Klinge. Noch einmal blies er mit der Macht darüber und entfernte die letzten Tropfen noch flüssigen Lebenssaftes. Jetzt musste es nur noch geschärft werden und dann war die Waffe endlich vollendet. Doch nicht mehr heute. Der gesamte Körper des Mörders schmerzte von der heutigen Anstrengung und voll allem seine Arm- und Brustmuskulatur spannte unangenehm.


Da Adria heute nicht wirklich viel getan hatte als eine Zange zu halten überließ er ihr das Aufräumen und überhörte ihren Protest darüber sich mit dem Blut auf dem Boden und der ausgebrannten Asche im Becken auseinandersetzen zu müssen. Sollte sie nur jammern. Schwere Arbeit war gut für die Persönlichkeitsbildung. Schließlich ging es dann wieder zurück in die Kantine um noch etwas zu essen, bevor sie sich erneut früh morgens schlafen legten.


[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Sikarius' Quartier ] Sikarius und Adria


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