Auf Thema antworten

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Gang - Adria und Darth Hybris]


Bei der Pyramide der Alchemisten angekommen, nahmen die beiden ungleichen Menschen den direkten Weg in die vorletzte Ebene. Es gab auch einen gewundenen Laufgang, eben jenen den Hybris und Croll zuvor genommen hatten, doch den zu laufen war unnötig, war man willens den offenen Turbolift zu nutzen. Adria stellte sich nach einem weiteren Schubser als erstes in die Kabine, sich immer noch klein wie ein verängstigtes Tier machend. Die Alchemisten um sie herum sahen mindestens einmal zu ihnen hinüber und bei nicht wenigen entflammte Gier und Neid. Machtnutzer waren meist sowieso anders als Normalsterbliche. Das lag wohl auch daran, dass diese von ihnen genutzte Macht wortwörtlich korrumpierte bzw. ihr wahres Wesen offenbarte. Und doch waren sie auch in anderer Hinsicht Sonderlinge, vor allem die Alchemisten. Sie waren meist auf ihren Beruf fixiert, arbeiteten ohne jemals auf einen Chronometer zu schauen und unterbrachen ihre Arbeit nur wenn sich Bedürfnisse meldeten und sie etwas tun mussten. Niemand im Zirkel war hier weil es einfacher war als woanders. Oder weil man hier einfach nur sicherer war. Sie wollten etwas erreichen, alleine, zusammen mit anderen und durch andere. Aber das änderte nichts an jenen Bedürfnissen, die sie durch Schlaf und Nahrungsaufnahme nicht nachgehen konnten. Obwohl es hier prozentual gesehen nur wenige Menschen gab, waren auch andere Spezies an menschlichen Frauen interessiert. Und wenn das schon nicht ausreichte, dann waren manche auch einfach nur morbide oder experimentierfreudig. An einem unbefleckten jungen Menschen konnte man eben so manches ausprobieren. Es blieb bei ihren oberflächlichen Phantasien, denn die Anwesenheit des Lords tötete alles weitere ab. Deshalb nur ein Blick und danach wieder die Fokussierung auf ihr Tun.

Auf der oberen Etage angekommen, stieß Hybris sie hinaus und lotste sie zu Crolls Labor. Das irisförmige Portal öffnete sich und die beiden traten ein. Adria schien mit solcherart Türen nicht vertraut zu sein und das was sie dahinter erwartete kannte sie mit Sicherheit auch nicht, doch sie war nicht so schockiert oder überrascht wie man hätte meinen können. Wer weiß was sie auf diesem Dschungelplaneten alles gesehen und miterlebt hatte. Hybris registrierte das aber nur am Rande und stellte sie in der Nähe des Einganges ab. Der Neimoidianer war nach wie vor anwesend und stand auch gerade bei den Behältern für die Organe des Trandoshaners. Er drehte sich selbstverständlich nicht um, denn er konnte Hybris ja spüren.


Alle drei Organe waren tatsächlich voll entwickelt. Selbst das Verdauungssystem, wo Hybris aus mangelnder Erfahrung Zweifel gehabt hatte, war fertig. Der hochgewachsene Executor lies sich nicht entlocken ob er irgendwas damit zu tun hatte und meinte nur das der Lord doch jetzt bitte die drei Plätze frei machen sollte. Das Wort „Bitte“ war selbstverständlich nicht gefallen und so etwas wie Respekt schwang auch nie in seiner Stimme mit, doch man konnte darüber hinwegsehen. Vor allem Hybris konnte es. Wenn alle Parteien einer Unterhaltungen wussten wo wer stand, wer was zu sagen und wer gehorchen musste, dann gab es keinen Grund für Phrasen und solcherlei Unfug. Um die Organe sicher zu transportieren bekam er drei passende - natürlich organische – Behälter mit. Es handelte sich dabei um eine Art Fisch oder Meeressäuger, dem man doch tatsächlich einen Griff auf den Kopf gepflanzt hatte. Das bräunliche lederartige Wesen ohne Augen oder erkennbares Maul zuckte ununterbrochen vor sich hin, machte leise quiekende Geräusche und verspritzte durch seine nach oben hin offenen „Beutel“ diese klare, nach nichts riechende Brühe. Sie war gleichzeitig dickflüssiger als Wasser, schien aber an keiner Oberfläche haften zu bleiben. Als Hybris Gewand ein paar Spritzer davon abbekam, perlte das Zeug einfach ab und landete schließlich auf dem Boden. Was auch immer es war, Adria bekam das kleinste davon in die Hand gedrückt. Ihr Gesicht verzog sich entsprechend, doch sie begann immerhin nicht den Fehler und ließ es fallen. Durch den durchsichtigen Beutel konnte man das trandoshanische Herz erkennen und diese Flüssigkeit hielt es am Leben. Allzu lange durften sie es dennoch nicht drin lassen, so Crolls Warnung. Höchstens dreißig Minuten, dann gäbe es in der Flüssigkeit nicht mehr genug Nährstoffe und Sauerstoff und es würde absterben. Das galt jedoch nur für das Herz. Für die beiden anderen Organe hatten sie sogar nur zwanzig bzw. fünfzehn Minuten Zeit. Also mussten sie sich beeilen. Hybris sagte Adria nichts davon, trieb sie aber dennoch zur Eile an. Sie schien Probleme mit der Fortbewegung zu haben und ihre ständige Todesangst machte sie auch langsamer, sodass der Lord sogar darüber nachdenken musste alles mit der Macht zu erledigen. Diese brauchte er aber noch und wollte nichts unnötig verschwenden. Er hatte keine Zeit um vor dem Ritual nochmals einen halben Tag lang zu meditieren. Deshalb musste Adria da durch. Immer wieder wurde sie von ihm angestoßen und bedroht, sodass sie es schließlich in ein wenig mehr als zehn Minuten schafften. Selbst Hybris geklonten muskulösen Beine brannten, was hieß das die junge Frau vermutlich völlig fertig war. Als er ihr den lebenden Behälter abnahm, sackte sie dann tatsächlich zusammen, doch nur kurz, denn der Anblick ihres Geliebten – Hybris hatte selbstverständlich jedes von ihr an ihn gerichtete Wort gehört gehabt – gab ihr wohl wieder Kraft und sie humpelte zu ihm. Das war vorerst das letzte was der Lord davon mitbekam, denn nun musste er sich auf Sharoh konzentrieren. Das hatte auch zur Folge, dass Sikarius jetzt schweigen musste, sodass sein Gestöhne abrupt erstarb. Er litt immer noch, doch aus seinem Hals kam kein Laut mehr.


Der einzige diensthabende Arzt kam schon von sich aus auf Hybris zu, sah sich kurz die Organe an – wobei er die merkwürdigen Behälter gleichgültig zur Kenntnis nahm – und erteilte dann wirklich sehr sparsame Anweisungen an seine Untergebenen. Meist waren es sogar nur einzelne Worte und doch baute sich innerhalb von nur wenigen Minuten ein komplettes Team samt Ausrüstung vor den Lord auf. Die Organe hatte man inzwischen aus den Tieren genommen, wobei den Organen merkwürdigerweise noch ein Teil der dieses mal nur sehr langsam abtropfenden Flüssigkeit anhaftete und mit antiseptischen Machtblasen umgeben. Der Arzt trat daraufhin an das Fußende des Bettes, hob beide Hände an, streckte sie aus und versank dann in der Macht. Ungefähr zwanzig Sekunden später nickte er deutlich und gleich vier Arzthelfer montierten den lebenserhaltenden Anzug ab. Jeder Handgriff saß und obwohl die beiden Helfer auf ihrer Seite sich zum Teil sehr nahe kamen, stießen sie den jeweils anderen nicht an. Hybris beobachtete das perfekt inszenierte Schauspiel und ertappte sich schließlich sogar dabei wie er die Luft anhielt und auf einen Fehler der Mannschaft wartete. Doch sie bewegten sich so sparsam und akkurat wie Droiden, machten eben keine Fehler und waren dabei auch noch ziemlich schnell. Natürlich half ihnen die Macht dabei, doch es war dennoch ein erfrischender Anblick. Solche Effizienz sah man bei organischen Lebensformen selten. Selbst bei Machtnutzern nicht und dann vor allem nicht wenn sie in einem Team arbeiteten. Bei Meister und Schüler mochte das nach Jahren der Ausbildung möglich sein, doch dann wohl eher auf Seiten der Jedi. Der Anzug wurde also entfernt und der Executor übernahm die Funktion des Herzens und der Lunge. Sharoh war schon davor wieder betäubt worden und bekam daher gar nichts mit. Nun setzte man die perfekt gewachsenen Organe ein und verband sie mit einer Art Bioklebstoff provisorisch mit dem Körper. Sobald das getan war, löste der Arzt kurz seine Macht und aktivierte dann seine ganz spezielle Machtheilung. Damit zielte er auf Arterien, Venen, Speise und Luftröhre, Nervenfasern und Muskelstränge ab. Seine Helfer arbeiteten insofern mit, dass sie den von ihm in gang gesetzten Prozess unterstützend begleiteten. Da sie selber noch nicht die Macht und Erfahrung besaßen um Zellen selber reproduzieren zu können, konnten sie ihre Macht eigentlich nur in die betroffenen Körperteile und Regionen schicken und somit die Selbstheilungskräfte des Trandoshaners und die Macht ihres Vorgesetzten unterstützen. Fünf Minuten lang verband der Executor die Organe mit dem Körper und endlich war Sharoh wieder in der Lage selber zu atmen und den Körper mit Blut zu versorgen. Was nach wie vor fehlte war natürlich die komplette Brust und der Arm. So schnell wuchs letzterer nicht nach, doch bei der Brust musste nachgeholfen werden. Bacta alleine konnte das nicht schaffen.


Nachdem der Arzt zurückgetreten war und den Rest seinem Team überließ, fragte Hybris ihn nach der Brust. Und bekam eine nicht allzu erfreuliche Nachricht. Man konnte Bedingungen schaffen durch die der Trandoshaner die fehlenden Knochen, das Fleisch und alles was dazu gehörte selber regenerieren konnte, doch das würde wie beim Arm zwei Monate dauern. Eine Alternative wäre es ihm Muskeln, Nerven und Schuppen von anderen Stellen seines Körpers auf die Brust zu transplantieren, doch auch das würde kaum weniger lange dauern. Die letzte wirkliche Alternative war dann ein anderer Spender, sodass man also jede größere Wunde von Sharoh schließen und dann nicht ewig lange auf die Heilung warten musste. Selbstverständlich gab es im Orden keinen freiwilligen Spender und man durfte bezweifeln das man in Center oder auf ganz Bastion einen fand. Der Arzt sprach es nicht direkt aus, doch seine wage Formulierung deutete daraufhin das er Hybris raten würde sich einen unfreiwilligen Spender zu suchen, sollte er nicht zwei Monate warten wollen. Der Lords stimmte ihm zu, sprach es aber nicht aus, sondern nickte einfach nur. Da man ihm die fehlende Brust auch später noch transplantieren konnte, würde der Reptiloid nun provisorisch „zu gemacht“ und dann trotz seiner Verletzung nach unten gebracht werden. Sie würden also die erste Behandlungsmethode anwenden. Dafür würden sie ihm „neutrale“ Biomasse in den Körper transplantieren bzw. spritzen. Diese würde an Stelle der Knochen und der Muskelstränge eingesetzt werden und dann als Gerüst für die eigentlichen Zellen dienen. Sobald der Körper von sich aus wusste wohin alles wachsen musste, das sollte eine spezielle machtgestützte Medikation übernehmen, würde das Fremdgewebe einfach absorbiert werden und gut ist. Angeblich etwas aus den Laboren der Alchemisten. Gehört hatte Hybris aber noch nicht davon. Wie es schien konnte selbst er noch dazulernen. Da er bei so etwas noch nie zugeschaut hatte, blieb er dabei als sie Sharoh präparierten. Die weißgelbe Masse wurde per Hand aufgetragen, doch hatten die beiden Arzthelfer dabei ständig einen kleinen Bildschirm neben sich auf dem Trandoshaner liegen. Von Hybris Position aus konnte er wegen des Lichts nicht erkennen was dort abgebildet war, doch es handelte sich mit Sicherheit um eine Abbildung des Knochenbaus eines Trandoshaners. Sie arbeiteten zwar mit der Hand, doch bewegten sie sich erneut wie Droiden. Die Macht machte es mögliche. Kein Zittern, kein Erschaudern oder ermüden. Die Masse wurde fast schon in der selben Sekunde hart als sie aus der Düse ihrer Spritzen gepresst wurde, sodass sie die fehlenden Rippen recht schnell nachbilden konnten, nur eben deutlich feiner. Danach nahmen sie andere Spritzen und verteilten großzügig eine rötliche Paste an den Rändern der zerfetzten Muskelstränge. Wie das die Muskeln dazu bringen sollte richtig zusammen zu wachsen erkannte der Sith Lord zwar nicht, doch er würde sich später damit befassen. Kaum waren sie damit fertig, traten sie zurück und zwei andere Helfer verabreichten Sharoh drei verschiedene Medikamente bzw. stachen sie ihn mit drei verschiedenen Injektionspistolen. Die Kanüle besaß er längst nicht mehr, denn er sollte nun verlegt werden. Und das scheinbar ohne jeden Anhang.


Man fragte ihn ob er den Transporter übernehmen wolle, doch er winkte ab und setzte ein Gesicht auf, welches jede weitere Frage erübrigte. Er würde die Macht heute nur noch sparsam bzw. selten einsetzen. Zumindest hatte er sich das vorgenommen. Sikarius am Laut sein zu hindern gehörte dazu, doch nun war er auch aus dieser Sache ausgeschlossen worden. Wie schon zuvor angekündigt, bekam er nun endlich ein Schmerzmittel. Ein ziemlich effektives sogar, das ihn jedoch auch schläfrig machte und da er die letzten 24 Stunden nicht geschlafen hatte, schlief er schließlich auch ein und Adria war mit ihren Gefühlen wieder für sich alleine. Hybris ließ die drei organischen Behälter von Croll entsorgen und begleitete dann mit der jungen Frau den Transport der beiden Anwärter. Dieses mal setzte man auf Technik und holte zwei der moderneren repulsorgestützten medizinischen Tragen heran die dieser Orden zu bieten hatte. Die beiden wurden dann doch wieder mit der Macht auf diese geladen, zugedeckt und durch ein in die Trage integriertes schwaches Traktorfeld an diese gebunden. Selbst für den Fall das sie also an der Decke entlang gehen müssten, würden sie samt Decke auf der Trage liegen bleiben. Nicht das sie einen allzu weiten Weg vor sich hatten. Wie auch Hybris inzwischen wusste, waren alle Kranken- und Sanitätsstationen durch einen größeren Lift für den Krankentransport miteinander verbunden worden. Diesen sah man eben nur nicht, es sei denn die beiden zur Seite gleitenden Schleusen an einer der Außenwände öffneten sich wie just in diesem Augenblick. Die beiden Tragen wurde in die hell erleuchtete Kabine geschoben und sobald auch die beiden Machtnutzer drin waren, ging es fast geräuschlos abwärts. Irgendwie wirkte diese ganze Situation und Atmosphäre surreal. Ein so heller, sauberer und auf Heilung spezialisierter Bereich inmitten der Finsternis. Und doch hatte diesen Räumen und den darin arbeitenden Mitarbeitern schon viele Sith ihr Leben zu verdanken. Hybris bzw. damals Ysim mit eingeschlossen. Und jetzt auch sein Schüler und Sikarius.

In der unteren Krankenstation erwartete man sie bereits. Die beiden Sith Apprentice wurden in die Bactatanks gebracht, Atemgeräte über ihre Münder und Nasen gesetzt - wobei man bei Sharoh noch einen speziellen Aufsatz für das Gerät verwendete -, ein dünner Schlau für die Nährstoffzufuhr und Medikation per Kanüle an ihrem jeweils noch vorhandenen Arm befestigt und die Behälter dann geflutet. Im Augenblick schliefen sie beide noch, doch selbst wenn sie aufwachten, würden sie sich nicht bewegen können. Sharoh sollte es wegen seiner Wunde und Sikarius wegen Hybris Anweisung nicht. Aber nachdenken, das würden sie können. Und falls sie Lust und genug Kraft in den Lungen hatten, konnten sie sich auch stark gedämpfte Beleidigungen an den Kopf werfen. Hybris war es gleich, denn er musste nun einen passenden Spender für Sharoh finden. Seine Lebenssignatur mit all den wichtigen Details kannte er inzwischen auswendig, sodass er schon einen anderen Trandoshaner mit passender Physiologie finden würde. Sofern es so einen gab.


Adria hatte wieder ein paar Minuten Zeit gehabt den schlafenden Sikarius anzuschauen, doch nun hieß es erneut Abschied nehmen. Sie verließen gemeinsam, sie wieder vorausgehend, die Krankenstation und gingen Richtung Kantine. Auf dem Weg dorthin ließ Hybris seinen Machtsinn das erste mal seit langer Zeit wieder den gesamten Orden durchleuchten. Er mochte es nicht wenn er an zu viele Haustüren gleichzeitig klopfte und somit die mächtigsten Sith auf sich aufmerksam machte. Doch er würde diesen einen Trandoshaner ganz sicher nicht mit seinen organischen Sinnen aufspüren. Er fand gleich neun von ihnen. Da drei davon zu mächtig waren als das er auch nur darüber nachdenken konnte sie sich zu schnappen, hatte er noch sechs. Zwei davon waren wiederum irgendwo zwischen Jünger und Apprentice, dafür aber in der Pyramide der Extinktoren und fielen deshalb ebenfalls raus. Die restlichen vier befanden sich zumindest im Augenblick irgendwo in der Domäne der Lernenden. Einer davon schlief, die anderen drei waren sogar zusammen und trainierten wohl. Ihre gesteigerte Herzfrequenz deutete zumindest daraufhin. Deshalb war der in seinem Bett natürlich die erste Wahl. Hybris fokussierte seine Sinne also auf ihn und durchleuchtete seinen Körper. Etwa eine Minute später brach er die Sondierung ab und ging Richtung der drei anderen Reptiloiden. Noch einer weniger. Fünf Minuten und zwei passive Sondierungen später schlossen einen weiteren aus. Als er im Trainingsraum ankam und erst einmal im Schatten stehenblieb, vollendet er seine Suche. Beide waren zu schwach als das sie eine direkte Sondierung mitbekommen würden und deshalb hielt er mit seinen Sinnen voll drauf. Beide kämpften gerade miteinander, während der dritte, eh schon nicht mehr in Betracht zu ziehende Reptiloid auf einer Bank saß und Wasser trank. Beide waren in etwa gleich groß, aber fast einen halben Kopf größer als Sharoh. Älter waren sie auch, doch höchstens ein oder zwei Jahre. Sie passten tatsächlich beide, da der rechte aber noch ein Quäntchen besser dafür geeignet war, entschied sich Hybris für ihn. Also betrat er den Raum, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich indem er sich ein Stück weit offenbarte und ging dann direkt auf sein Ziel zu. Nicht ganz zufälligerweise war dieser Trandoshaner auch der mächtigste und körperlich stärkste des Trios. Er würde passen, auch wenn die Farben seiner Schuppen ein Stück weit dunkler waren als die seines Schülers.


„Du wirst mich begleiten.“


Mehr sagte er nicht und keiner der drei Reptiloiden schien irgendwas gegenteiliges machen oder sagen zu wollen. Der Angesprochene verneigte sich, zischelte etwas respektvolles und grinste seine beiden Kontrahenten kurz an. Neid und Gier flammten in den beiden auf, nicht ahnend das ihre vermeintliche Schwäche ihr Leben gerettet hatte. Vorerst. Adria hatte in den Schatten gewartet und wich nun zurück, durfte aber auch jetzt wieder vorgehen. Der Trandoshaner schwieg, doch seine Vorfreude und allgemeine Zufriedenheit wuchs mit jedem Schritt. Als ob es automatisch eine Ehre war von einem mächtigen Sith ausgewählt zu werden. Ihr Weg führte sie schließlich in die Katakomben. Sobald der Jünger ahnte wohin es gehen würde, wuchs die Angst in ihm. Anfangs war es nur jene Furcht, die einen beschlich wenn man eine schlechte Vorahnung hatte. Keine wirklich Angst, nichts das einen umkehren lassen würde. Als sie dann aber tatsächlich die Treppen hinab stiegen, explodierten die Zweifel förmlich in ihm, doch eine Wahl hatte er nie gehabt. Kaum blieb er stehen, übernahm Hybris fast nahtlos seinen Körper. Der Körper des Trandoshaner stockte nur kurz, dann ging er normal weiter. Aus seinem zugedrückten Maul erklangen Proteste, aber auch ängstliches Zischen. Sie gingen höchstens zehn Meter tief rein, da sie aber nicht einmal in der Nähe der Alchemisten-Pyramide waren, gab es hier natürlich keine Wächter. Hier war es einfach nur unheimlich. Nach besagten zehn Metern kamen sie an einem Raum an, der wohl so etwas wie eine Abstellkammer sein sollte. Beziehungsweise einmal eine gewesen ist. Der Trandoshaner ging zuerst hinein, entledigte sich seiner Oberbekleidung und riss dann die Arme nach oben, als wolle er sagen: „Komm doch her, schlitze mir den Bauch auf.“ Hybris nahm die Einladung gerne an, auch wenn er sie selber ausgesprochen hatte. Er baute sich vor ihm auf und wartete bis die Luma an der Decke aufhörte zu flackern. Das dauerte ein Weile, doch in der Zeit hatte er bereits sein Laserskalpell aus einer seiner vielen Innentaschen gezogen und es aktiviert. Die Augen des Trandoshaners waren weit aufgerissen und das nicht weil der Lord ihn dazu zwang, sondern weil er wohl ahnte was gleich kommen würde. Sein Mörder schenkte sich jede Erklärung und begann, als die Luma endlich stabil leuchtete, sofort mit seinem Werk. Es ging nicht darum dem Reptiloiden Knochen oder Muskeln zu entnehmen, sondern nur die Schuppen. Keiner der sechs Trandoshaner war in dieser Hinsicht mit Sharoh kompatibel, weshalb Hybris im Endeffekt doch gezwungen war seinen Schüler später mit seiner eigenen Macht zu heilen. Er hatte nur an die Organe gedacht und dabei die Brust vergessen, sodass er jetzt quasi nicht mehr viel machen konnte. Er nahm es hin, genau so wie er der humanoiden Echse vor sich sein komplettes Brustkleid nahm. Er hatte nicht viel Zeit, also arbeitete er nicht sonderlich akkurat. Ohne abzusetzen nahm er sich so viel wie er kriegen konnte, wickelte den große Lappen schließlich zu einer kleinen Rolle zusammen – wobei erneut ein antiseptisches Machtfeld erschien -, und tötete den Trandoshaner schließlich indem er ihm das Herz zerquetschte. Alle Macht von dem Jünger genommen, sackte der einfach zusammen. Der Sith Lord würdigte der Leiche aber keines Blickes, denn er war bereits wieder auf dem Weg zur Krankenstation. Adria ging nun nicht vor, sondern wurde regelrecht hinterher gezogen und da er es sehr eilig hatte, flog sie ihm förmlich hinterher. Hybris pumpte die Schuppen und die Muskelfasern darunter permanent mit seiner vitalisierenden Macht voll, doch lange würden sie es dennoch nicht machen. Glücklicherweise war die Krankenstation nahe und als er dort ankam, konnte er seine Beute in einen dafür schon vorbereiteten Behälter tun. Der Arzt versicherte ihm das er sich sofort darum kümmern würde und Hybris nahm das so hin. Er nickte bloß, atmete noch einmal kräftig ein und aus und verschwand dann wieder mit Adria. Die dunkle Seite als Treibstoff für Heilung zu nutzen war so unglaublich kräftezehrend. Wie er es hasste so etwas tun zu müssen, doch wenn man das Gefühl hatte für nichts Zeit zu haben, dann musste das eben auch mal sein. Aber er würde sich am Ende des Tages doch wieder in die Tiefschlaftrance begeben müssen. Vor allem nachdem sie in den Katakomben unter der Alchemisten-Pyramide gewesen sind. Darth Hybris, Sith Lord und wahrscheinlich bald Zirkelgroßmeister der Alchemisten, hatte ein echt schweres Leben... 


[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Gang - Adria und Darth Hybris]


Gib den ersten Begriff ein: klon sith jedi
Zurück
Oben