[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Flur] Mirili (NSC), Venris, Mari, Mohan
Es war ein schönes Gefühl, Venris sicher und unverletzt in ihrer Nähe zu haben und seine Stimme und sein Lachen zu hören, dachte sich Mirili und die Miraluka wurde wieder ein wenig rot im Gesicht, etwas, das angesichts ihrer natürlichen Blässe umso deutlicher zu erkennen war. Der Bibliothekarin war es beinah unangenehm, dass andere sehen konnte, wie sehr sie die Gegenwart des Zabrak schätzte, aber er hatte ja deutlich gemacht, dass die Gruppe unter seiner Führung stand, also gab es wohl keinen Grund, sich große Sorgen zu machen. So ganz verstand Mirili die Dynamiken in dieser kleinen Gemeinschaft noch nicht und so blieb die Jüngerin weiterhin vorsichtig und auch etwas misstrauisch. Die junge Frau war, anders als viele in den düsteren Hallen des Tempels, nicht jemand, der danach strebte, andere zu quälen und zu unterdrücken, für sie war die Dunkle Seite und der Orden ein Weg, um aus ihrer eigenen Bedeutungslosigkeit und Schwäche zu entfliehen und frei und stark zu werden. Mirili war davon überzeugt, dass man dafür natürlich eine gewisse Rücksichtslosigkeit brauchte, aber nicht mehr als nötig. Nicht zuletzt wollte sie sich auch keine Feinde machen, wenn es nicht sein musste. Umso neugieriger hörte sie zu, als Venris endlich erzählte, was geschehen war, sie merkte ihm ein gewisses Zögern an, der Gehörnte schien ihr nicht alles im Detail verraten zu wollen. Venris war zusammen mit anderen Jüngern, darunter auch zwei aus der Gruppe, von Lanesra verschleppt worden, um Prüfungen unterzogen zu werden. Angesichts der Reputation der Sith konnte sich Mirili gut vorstellen, dass diese Tests alles andere als schön gewesen waren. Die Erfahrung hatte sie zusammengeschweißt und nicht alle hatten bis zum Schluss durchgehalten. Mirili hatte das Gefühl, dass die beiden nicht so harmlos aus den Prüfungen ausgeschieden waren, wie Venris es darstellte, sie legte den Kopf schief und wollte schon nachfragen, überlegte es sich dann aber anders. Er hatte bestimmt gute Gründe, sie mit den Details zu verschonen, also nickte sie bloß und lauschte weiter. Venris verstand es, eine Geschichte gut zu erzählen, und unterstrich seine Worte mit Gestik und Mimik, so dass Mirili fasziniert zuhörte. Ein Kampf gegen Droiden, dann Isolation mit knapper Nahrung und einzelnen Prüfungen, gewürzt mit persönlichen Nadelstichen von Lanesra. Mohan hatte also einen Meister gefunden? Verwundert wölbte Mirili eine Augenbraue Dieser Meister hatte ihn also so furchtbar zugerichtet?
„Warum hat er das denn getan? Ein verkrüppelter Schüler ist doch...Entschuldigung. Das meinte ich nicht so.“
Hakte Mirili nach, erkannte das Problem in ihrer Wortwahl und senkte den Kopf. Venris schilderte knapp den Rest der Ereignisse und grinste dann selbstbewusst, was die Miraluka ebenfalls lächeln ließ.
„Ich bin froh, dass es schlussendlich so glimpflich ausgegangen ist.“
Mirili wollte noch etwas hinzufügen, da stellte ihr Mari eine neugierige Frage, die junge Menschin war verwundert, dass Jünger einen Posten innehaben konnten. Die Miraluka nickte und lächelte stolz.
„Du kannst mich Mirili nennen. Willkommen, Mari. Willkommen im Orden. Das stimmt, auch Jünger können Posten innehaben. Ich leite die Bibliothek, andere sind Wächter oder Techniker oder dienen einem höherrangigen Sith auf die verschiedensten Arten. Wenn du klug und geschickt bist, kannst du das auch erreichen. Aber die Macht...nun, wir können uns bestenfalls ein theoretisches Wissen der einfachsten Grundlagen aneignen und ein wenig experimentieren. Für alles andere brauchst du einen Meister. Als Neuling hier solltest du vorsichtig sein...und dir Verbündete suchen.“
Erklärte sie freundlich und geduldig. Das Mädchen erinnerte sie an sich selbst, damals, vor langer Zeit. Mittlerweile hatten sie die Krankenstation erreicht und versammelten sich um Mohan und den zuständigen Arzt, der ihm lapidar mitteilte, dass er als Jünger keinen großen Aufwand wert war und in diesem Zustand verbleiben würde. Mirili sah ihn mitfühlend an, aber ihr entging nicht, dass er Venris zornig und anklagend anfunkelte, bevor er in Bacta getaucht wurde. Sie hätte den Zabrak gerne gefragt, aber diese war furchtbar müde und so setzte sie sich neben ihn in die Warteecke und lehnte sich ein wenig an ihn, als er schlief. Schließlich weckte sie den Gehörnten, Mohan war mittlerweile aus dem Bacta-Tank entlassen worden und nahm eine Suppe zu sich. Venris starrte den Jünger mit einem Blick an, den man nur als warnend bezeichnen konnte, und Mirili fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte. Irgendetwas war vorgefallen. Erneut hätte die Miraluka gerne gewusst, was das war, aber sie wurde abgelenkt, als ein anderer Jünger (Craton), ein Mirialaner, der auf der Pritsche neben Mohan lag, trocken zu wissen verlangte, ob sie Freunde von ihm waren oder hier waren, um sein Leiden zu beenden. Mirili richtete sich ein wenig auf und legte Autorität in ihre Stimme, als sie den Grünhäutigen ansah.
„Halte dich zurück und lass ihn in Ruhe. Du bist neu hier, das kann jeder sehen...also sei lieber vorsichtig.“
Mirili hatte genügend frische Jünger kommen und gehen sehen, um ein Gespür für Frischlinge zu entwickeln, und dieser Mann (Craton) war eindeutig noch frisch, unverfroren und arrogant.
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Krankenstation] Mirili (NSC), Venris, Mari, Mohan, Craton