[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Mirili (NSC), Yadira, Ne´im, Lilith, Koyi
Es schien wirklich, als würde nun ein lang ersehnter Durchbruch bevorstehen. Mit den Informationen, die von den versammelten Jüngerinnen in den Diensten von Graf Sturn zusammengetragen worden waren, war es nun möglich, sich auf die Suche nach den Trandoshanern zu machen, die Darth Avem folgten und ihm Gehorsam schuldeten. Und wenn man diese Leibwächter erst einmal ausfindig gemacht hatte, würde man mehr in Erfahrung bringen können. Jede noch so kleine und scheinbar unbedeutende Information war potentiell wertvoll und konnte für die Pläne ihres Herrn wichtig sein. Mirili hatte keine Ahnung, was genau der Vollstrecker mit der Suche nach dem mysteriösen Inquisitor bezweckte, und die Miraluka wollte sich auch nicht anmaßen, zu viele Fragen in dieser Hinsicht zu stellen. Die Intrigen und Machtkämpfe der hochrangigen Sith waren einen Minenfeld, eine riesige Rancorgrube, aus denen man sich als Jünger lieber heraushielt. Mit den bescheidenen Mitteln der einfachen Diener im Tempel ließ sich im Notfall wenig tun, um das eigene Leben zu retten, aber man konnte sich auch nicht einfach verkriechen, wenn man einen Auftrag erhielt, denn die Strafen für Ungehorsam, Feigheit und Versagen waren schrecklicher als der Tod durch die Hand anderer Jünger. Mirilis gute Stimmung wurde rasch wieder etwas eingetrübt, doch sie riss sich zusammen und konzentrierte sich wieder. Die anderen Jüngerinnen waren noch ganz neu im Orden und sie brauchten ihre Hilfe und Anleitung, wenn sie überleben und erfolgreich sein wollten. Indem sie ihnen half, half die Bibliothekarin auch sich selbst, zudem empfand sie Mitgefühl für die anderen und wollte nicht, dass ihnen etwas zustieß. Diese Sympathie für das Wohl und Wehen anderer war unter Sith verpönt, aber Mirili war ohnehin noch nicht so der Dunkelheit verfallen wie die meisten hier. Es war eine Schwäche an diesem grausamen Ort, doch sie tat sich schwer damit, die Werte abzulegen, die ihre Eltern ihr auf den Weg gegeben hatten. Solidarität und Gemeinschaft waren ihnen wichtig gewesen und Mirili wollte damit nicht einfach aufhören, also wartete sie geduldig und freundlich lächelnd ab, ob die anderen Fragen hatten. Lilith machte den Anfang, das Mädchen wirkte noch immer sehr unsicher und wollte schüchtern wissen, wo sie denn am Besten mit der Suche anfangen sollten. Mirili neigte leicht den Kopf, um zu signalisieren, dass sie nachdachte, bevor sie antwortete.
„Es gibt in der Domäne der Lernenden, in der wir uns derzeit befinden, einige Orte, an denen sich viele Trandoshaner versammelt haben. Unter den Jüngern ist es nicht unüblich, sich in nach Spezies sortierten Gruppen zu organisieren, weil man sich auf seine Artgenossen noch am ehesten verlassen kann. Manche Spezies sind anderen gegenüber auch feindselig eingestellt. Ich schlage vor, ihr fangt an, im Osten der Domäne zu suchen, dort haben einige Trandoshaner ihre Quartiere. Aber tut das nur, wenn ihr auch bereit seid.“
Erklärte die Bibliothekarin konzentriert. Ne´im, die bis dahin geschwiegen hatte, waren offenbar auch einige Fragen eingefallen, die grünhäutige Twi´lek zögerte nicht lange und erkundigte sich direkt, was sie tun sollten, wenn ihre Suche sie in für Jünger unzugängliche Bereiche führen sollte. Mirili nickte und wollte gerade antworten, da fügte die andere Frau noch eine weitere Frage hinzu und die Miraluka runzelte die Stirn. Eine Belohnung? Es war ein bisschen früh, um so etwas wissen zu wollen.
„Ich weiß nicht, was für eine Belohnung unser Herr im Sinn hat. Allerdings weiß ich, dass Jünger, die sich in seinen Diensten bewähren, eine Reihe von Privilegien genießen, Einzelquartiere, besseres Essen, Credits, Schutz, solche Dinge. Man sagt, wer ihm besonders gut dient, darf ihm gegenüber einen Wunsch äußern und wenn es möglich ist, wird dieser Wunsch erfüllt. Aber ich würde lieber darüber nachdenken, wie wir Erfolg haben können.“
Die Mahnung fiel freundlich, aber unmissverständlich aus. Kurz fuhr sich Mirili durch ihr schwarzes Haar, dann sprach sie weiter.
„Der Name von Graf Sturn dürfte einige Türen öffnen, die sonst verschlossen bleiben würden. Wenn ihr sagt, dass ihr im Auftrag eines hochrangigen Sith unterwegs seid, wird man euch üblicherweise Zugang gewähren, das gilt für die Bibliothek, die Trainingsräume und die Werkstätten. Allerdings dürft ihr es nicht übertreiben, man wird das vermerken und falls Verdacht besteht nachprüfen. Und manche Bereiche werden dennoch verschlossen bleiben. Hier, ich habe etwas für euch.“
Mirili griff in die Taschen ihrer Robe und reichte allen ein Stück Flimsi, auf dem etwas in der Sprache der alten Sith geschrieben war, an dem altmodischen Papier klebte zudem ein kleiner Datenstick, den man in Datapads verwenden konnte.
„Damit könnt ihr euch gegenüber den Wächtern als Diener eines hochrangigen Sith ausweisen. Wenn ihr keine weiteren Fragen habt, brecht rasch auf. Unser Herr ist geduldiger als die meisten Sith, aber seine Geduld ist nicht endlos. Viel Glück!“
Die Jüngerin sah kurz zu Koyi, um in Erfahrung zu bringen, ob die Twi´lek noch etwas wissen wollte. Mirili hoffte um ihrer allen willen, dass die Gruppe und die anderen Erfolg haben würden.
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