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Die Untersuchung auf der Medistation hatte zu Savans Glück keine ernsten Verletzungen ergeben. Zwar jede Meng Prellungen und Kleinigkeiten, die ihm noch lange Schmerzen und Unannehmlichkeiten bereiten würden, bis sie verheilt waren, doch das war tatsächlich zu seiner Zufriedenheit. Er hatte mit dem schlimmsten gerechnet, irgendwelchen inneren Verletzungen oder Knochenbrüchen oder etwas Schlimmeres an seinem Kopf. Dieser war auch „nur“ mit einer Gehirnerschütterung davongekommen.
Die Medidroiden hatten ihm einige Mittel verordnet, die die Heilung beschleunigten und ihn schlafen ließen. So war der nächste Tag schnell gekommen. Savan wachte tatsächlich erst auf, als Darth Arius, wie angekündigt vor ihm stand, um ihn zu sehen. Er hatte über einen halben Tag geschlafen. Entsprechend fühlte er sich auch: Sein ganzer Körper war starr wie ein Brett und jede Bewegung tat weh. Der Droide hatte ihm dies bereits angekündigt und erklärt, dass dies auch durch die beginnende Heilung zustande kam, doch der Muun hatte es als typische Übertreibung abgetan. Dem war nun ganz offensichtlich nicht so.
„Verzeiht mir, Mylord, ich habe bis jetzt geschlafen“, entschuldigte er sich, während Darth Arius seine kläglichen Versuche beobachtete, sich zu bewegen und dabei halbwegs wie ein gesunder Mensch auszusehen. Er wirkte er wie ein sich im sterben windender Wyrm.
„Savan, bleib liegen“, der Sith legte ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. „Das bringt keinem etwas. Ich habe mit dem Medidroiden geredet und er meinte, dass du noch einen Tag länger Erholung gebrauchen kannst. Daher erwarte ich dich nicht morgen, sondern übermorgen in meinem Labor als meinen Assistenten. Ich habe mir erlaubt, dir ein kleines Quartier herrichten zu lassen, dass du als Rückzugsort nutzen kannst. Dort kommt kein andere Schüler ohne deine Erlaubnis hinein. Außerdem findest du dort eine Akolythenrobe, die du bitte als mein Assistent tragen wirst und einen Plan mit Aufgaben und Beschreibungen, auch wie du mein Labor findest, in Ordnung?“
Der Sith schien noch kurz zu warten, dass sein Diener antwortete oder eine Frage stellte.
„Ich danke euch noch einmal von ganzem Herzen, Mylord! Ihr könnte euch auf mich verlassen, ich werde euch nicht noch einmal enttäuschen!“, Savans Stimme hatte wieder etwas mehr Kraft, sofern man, dass bei seiner gebrechlichen Statur so nennen konnte.
Er freute sich trotz allem aufrichtig über diese Chance und dass sein Herr ihm gegenüber so viel Güte gezeigt hatte. Das kannte er so weder von den Sith noch von den anderen Muuns, die er sonst seine Familie und sein Umfeld genannt hatte. Schon immer hatte man ihn ausgegrenzt, teilweise ausgenutzt und ihm keine Güte zuteilwerden lassen. Blauäugig war er zu den Sith gegangen, er hatte gedacht, es würde alles besser werden, er würde seine Rache bekommen. Jedoch bis jetzt war es nur ein größerer, unfairer Kampf gewesen. Hier kamen die schlimmsten Wesen zusammen, nur in dem einen Ziel mehr Macht für sich und die Sith anzuhäufen. Mittlerweile verstand er es und verfluchte sein früheres ich für seine Unschuld. Dabei stellte er nicht seine Entscheidung in Frage, zu den Sith zu kommen, nur seine Vorbereitung darauf. Hier war sein Platz und hier würde er zu Größe kommen. Mit den Entwicklungen gestern wurde sein Durchhaltewillen wieder gestärkt.
„Sehr gut, du wirst mir gut dienen, davon bin ich überzeugt“, mit diesen Worten verabschiedete sich der Sith bereits wieder und verließ Savan und die Krankenstation.
Auch das verstand Savan nur zu gut. Der Sith-Krieger hatte natürlich deutlich besseres zu tun, als Zeit mit einem verletzten Diener zu verbringen. Während er der Robe des anderen Muun noch nachschaute, malte er sich aus, was der dunkle Machtnutzer wohl als nächstes tun würde. Würde er ein Ritual durchführen? Oder eine Intrige planen? Vielleicht war er auch mehr jemand der sich mit seinen Feinden duellierte? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen, das passte nicht zu einem Muun, viel passender war da, dass er ein Labor besaß. Vielleicht waren es Gifte, die er zubereiten würde? Und dabei würde Savan ihm alsbald assistieren.
Irgendwann verlor er sich dann in seiner eigenen Fantasie und malte sich aus, wie es wohl sein würde, wenn er selbst endlich die Frucht seiner Strapazen und Schindereien ernten konnte und selbst ein Sith wurde. Er würde sich rächen. Vielleicht nicht an allen seinen Peinigern, aber diese vier Sith-Schüler würde er bis ans Ende der Galaxie jagen, dass schwor er sich in diesem Moment. Und er würde ihnen keinen schnellen Tod gewähren, nein, sie würden leiden und zwar dutzendfach so sehr, wie sie ihn hatte leiden lassen.
Savan merkte, wie sehr die Ereignisse seinen eigenen Willen gestärkt hatten. Zwar war sein Körper immer noch schwach, aber davor war er kurz davor gewesen, aufzugeben, jetzt jedoch schöpfte er wieder Zuversicht und seine Angst war zu Wut geworden.
Dennoch war er immer noch schwach. Er würde eine Möglichkeit finden müssen, seinen Körper zu stärken oder seine Schwäche anderweitig zu kompensieren. Wenn er die zeit fand, galt es in diese Richtung zu recherchieren. Zwar waren ihm nur die allgemeinen Archive und Bibliotheken zugänglich, aber selbst dort ließen sich gute Informationen finden. Seinen neuen Herren zu Fragen würde er sich keineswegs trauen. Hätte er ihn zu seinem Schüler und nicht zu seinem Diener ernannt, dann vielleicht, aber so nicht. Er musste noch so viel über die Gepflogenheiten der Sith lernen. Dinge, die in keinem Archiv zu finden waren. Stille Einverständnisse, nie niedergeschrieben und doch gültig. Sie waren ein essenzieller Bestanteil der Hierarchie der Sith. Und es war kompliziert, denn mancher Diener eines Lords konnte sogar über eine ausgebildeten Sith-Krieger stehen oder so ähnlich.
Sein Kopf machte sich bemerkbar, als seine Gedanken weiter abdrifteten. Gut, er war wohl wirklich noch nicht so gesund, wie er es gerne gewesen wäre. Also war es gut, dass er noch eine Nacht hierblieb. Schon kroch die Angst wieder in ihm empor. Was würde sein, wenn er hier herauskam? Würden die vier auf ihn warten? Sofort war seine so schwer gefundene Zuversicht wieder wie weggeblasen. Es war nur gut, dass kurz darauf ein Medidroide auftauchte, um ihm erneut ein Schlafmittel zu verabreichen, um seine Heilung zu fördern.
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