[Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis´ Domizil– Vor Draconis Bactatank - Lyra,Niphira, Lilya(NSC), Darth Draconis]
Der Hunger war schrecklich. Es gab nichts anderes. Am Ende war es genau das was sie ausmachte. Hunger. Niphira wollte mehr. Ihre Schwäche machte die Schülerin mehr als nur krank. In ihrem Geist lebte der Frust. Ein Sturm tobte im Geiste der jungen Frau. Der Blick war auf den Boden gerichtet während jene ihres Meisters auf ihr ruhten. Es wäre bald so weit. Es musste vieles passieren. Viele Dinge vorbereitet werden. Alleine ihr Lichtschwert war noch nicht so wie Niphira es gerne hätte. So viele Dinge. Seine Worte waren dennoch beschämend. Sie selbst hatte nichts ausgerichtet. Ihre Fäuste spannten sich nur mehr an. Ihre Wut über diese Unfähigkeit ihres Geistes machte sie nur wütender. Dazu stand diese Verräterin neben ihr.
“Verzeiht mein Meister… Aber mein Beitrag war zu gering als dass ich Eure Meinung teilen würde… Ich war zu schwach und habe mich von einem anderen Schüler vorführen lassen… Wenn Ihr jedoch dieses Zeugnis ausstellt werde ich es nicht in Frage stellen.”
Ihre Stimme klang verbittert und voller Wut. Dennoch war es ihre ehrliche Selbsteinschätzung. Man konnte regelrecht spüren wie peinlich Niphira dieses Geständnis war. Sie war unfähig gewesen. Dazu ihr Zustand gerade einfach jämmerlich während Xargon unverletzt aus dieser Konfrontation hervor gegangen war. Kurz schloss sie ihre Augen. Diese Schmach. Dieses Versagen durfte sich NIEMALS wiederholen! Es war peinlich. Geradezu lächerlich. Sie wollte sich auch selbst beweisen was in ihr steckte. Am Ende versagte sie stets. Dennoch waren ihre Anweisungen bedauerlich sehr klar. Und doch war da eine Sache. Bloß wie sollte sie es ihrem Meister mitteilen? Ein finsteres Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Nur langsam hob sich ihr Blick als Draconis erwähnte, dass wenn etwas wäre, es nun so weit war dies anzusprechen. Ein kurzer Blick zu ihrem Meister, dann zu Lyra.
“In der Tat ist da etwas. Kann ich Euch alleine lassen? Ich habe das Gefühl, dass hier jemand Euch zu verraten gedenkt… Vielleicht kann ich mich darum kümmern wenn Ihr Euch erholen wollt.”
Bei diesen Worten schaute sie kurz zu Lyra ehe ihr Blick wieder zu Draconis wanderte. In der Tat wollte Niphira nicht zulassen, dass Lyra was auch immer tat während Draconis geschwächt wäre. Lilya war noch nicht bereit eine Aufgabe zu übernehmen bei der sie eine Jüngerin überwachte. Dazu würde Niphira die Lethan bei ihren eigenen Aufgaben brauchen. Daher blieb ihr nur eine Sache die sie tun konnte. Es war ein Angebot. Am Ende war die Frage, ob Lyra lediglich durch den Sith eingeschüchtert war oder war da noch etwas anderes? Niphira würde gerne einmal unter vier Augen mit der Jüngerin sprechen. Vielleicht konnte dieses Mädchen so einen Anderen Blickwinkel gewinnen? Am Ende war das allerdings alles. Langsam stand Niphira auf und verneigte sich zum Abschied noch einmal vor ihrem Meister ehe sie die Erlaubnis erhielt die Räumlichkeiten zu verlassen. Lilya tat es ihr gleich sodass das ungleiche Duo aufbrach. Erst nach dem Verlassen des Raumes wagte Lilya zu sprechen.
“Tut mir Leid… Ich bin zu schwach…”
Niphira ging weiter und betrat ihr Zimmer. Die Worte ihrer Untergebenen machten erst keinen Sinn. Jedoch nach ein paar Sekunden dämmerte es Niphira. Sie lächelte die Lethan an und schüttelte müde mit ihrem Kopf. Scheinbar hatte die Twi’lek Niphiras Worte falsch verstanden. Die Schülerin nahm ein paar Dinge an sich und setzte sich an die Werkbank. Schweigend wanderte das Lichtschwert auf selbige. Nachdenklich fing Niphira an ihre Klinge zu überarbeiten. Was sollte man zu diesen Worten sagen? Ruhig zerlegte Niphira das Lichtschwert und begutachtete die Bauteile. Langsam wanderte ihr Blick zu den Ersatzteilen ihrer ersten Klingen. In der Tat hatte sie noch ein paar Dinge die ihr helfen könnten. Genau in dem Moment, als Niphira Lilya antworten wollte betraten die Jünger ihr Zimmer welche nach den Waffen der Toten suchen sollten. Sie berichteten, dass nichts gefunden worden war. Niphira schnaubte leise und schickte sie weg. Lilya hatte sich in eine Ecke gestellt und betrachtete Schüchtern ihre Herrin welche das Wort an sie richtete sobald sie wieder unter sich waren.
“Entschuldige dich nicht. Du hast gute Arbeit bei Nergal geleistet. Das Einzige was mich nervt… Ist deine grundlose Panik. Ich weiß dass du ein wenig kämpfen kannst… Ich weiß, dass du eine gute Medizinerin bist… Denkst du wirklich… ich hätte dich und nicht Kiluh als meine Untergebene gewählt wenn du nur gut aussehen würdest? Sei Stolz einer angehenden Sith zu dienen…”
Die Twi’lek senkte ihr Haupt. Sie war den Tränen nahe. Niphira seufzte und stellte sich vor das Mädchen. Sie konnte die Gefühle mit ihren Machtranken spüren. Lilya war enttäuscht. Glaubte ihre Gefühle nicht erwidert zu bekommen. Etwas dass Niphira erst jetzt so richtig bemerkte. Am Ende war diese Lethan am komplett falschen Ort. In der Tat war da Hoffnung. Eine Hoffnung mit ihr fliehen zu können. Angst, dass Niphira wie ihr Meister würde. Aber auch Angst vor Niphira und ihrem Herren. Sanft streichelte Niphira über den Kopf der Lethan ehe sie diese in ihre Arme schloss. Nur kurz. Am Ende hatte auch die untergebene Draconis noch Gefühle. Auch wenn Wut und Hass vorherrschend waren, so konnte Niphira auch noch andere Dinge empfinden. Darunter auch Zuneigung. Langsam, Zaghaft klammerte sich die Lethan an den Roben der etwas größeren Schülerin fest. Das Zittern verstärkte sich. Niphira musste nicht sehen was gerade passierte. Die Jüngerin weinte. Sie war schwach. Eigentlich war es widerlich… Doch könnte sie wachsen. Langsam löste sich die Schülerin von der Rothaut. Ihre Blicke trafen sich.
“Du musst mich nicht fürchten. Ich werde dafür sorgen, dass auch du wachsen kannst. Ich werde dir helfen. Zusammen werden wir alles bewältigen… Ich werde immer an deiner Seite sein…”
Auch wenn ihre Stimme von Natur aus härter geworden war während der Zeit unter Draconis, so war diese nun schon fast unheimlich sanft. Lilya musste erkennen, dass sie sicher war. Nach ein paar Sekunden nickte Niphira ihrer Untergebenen zu und machte sich wieder an die Arbeit. Nach außen hin veränderte sich das Lichtschwert nicht, jedoch hatte sie sich an das Innenleben gewagt und dieses weiter überarbeitet. Mal um Mal wurde die Schülerin besser darin ihr Lichtschwert zu modifizieren. Dazu ging jeder Handgriff schneller. Schließlich stand die Schülerin auf und schaute Lilya an.
“Ich möchte, dass du mir andere Kleidung besorgst. Am Besten etwas das dem nahe kommt was sich am Anfang hier getragen habe. Cathar ist auf dem Gebiet der Republik. Schwarze Roben wären daher nur hinderlich bei unserer Reise. Ich möchte auch von dir, dass du dich entsprechend schlau machst. Ich will dass du dir auch angemessene Kleidung besorgst und deine Ausrüstung entsprechend aufstellt. Sollte es Probleme geben… Rufe mich… Ich werde entweder hier oder im Trainingsraum sein. Ich muss stärker werden.”
Nachdem Lilya den Raum verlassen hatte legte Niphira ihre Waffen ab und verstaute diese in einer Art Spind. Sie würde andere Dinge üben müssen. Ihr Körper war noch angeschlagen. Deswegen war ihr erster Weg jener in die Bibliothek. Sie setzte sich an einen der vielen Tische. Allerdings achtete sie darauf weit abseits zu sitzen. Jedi… Ihre Mutter. Irgendwie glaubte Niphira, dass die größte Herausforderung darin liegen würde ihre eigene Mutter zu bekämpfen. Nicht darin, dass diese Frau eine Jedi war. Am Ende war diese Frau schwach gewesen… und doch fühlte sich der matte Körper plötzlich schwerer an als zuvor. Sie sollte ihre eigene Mutter töten. Ihr Vater würde auch sterben… Aber die Mutter? Langsam begriff Niphira was diese ganze Geschichte bewirken würde… Sie würde binnen eines Tages zu einem Waisenkind werden. Es gab keinen Weg darum herum. Ihre Mutter. Kurz musste Niphira an die ganzen schönen Zeiten zurück denken. Was würde diese Sache mit ihr machen? Was würde aus ihr werden? Wer würde die angehende Sith dann sein? Konnte sie ihr Versprechen an Lilya halten? Würde ihr ganzes Leben wirklich in endlose Finsternis gestoßen werden? Hier gab es kein Glück. Die Dunkelheit ließ keinen Platz für Licht. Am Ende würde alles nur darauf hinauslaufen, dass sie jemanden verlor. Eine wichtige Person in ihrem Leben. Gab es wohl noch eine Chance zumindest ein paar Fragen zu stellen? Wie würde ihre Mutter reagieren? Eigentlich war sie doch so verbohrt gewesen, dass sie nur die Jedi, aber nicht ihre Tochter im Kopf gehabt hatte… Nachdenklich und leicht abwesend studierte Niphira die Aufzeichnungen über die Jedi und machte sich hier und da auf Flimsi ein paar Notizen. Vielleicht würde diese Arbeit dafür sorgen, dass die Schülerin wieder einen klaren Gedanken fassen konnte?
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