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Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus


Saphenus schien das Gespräch langsam zu genießen, was nicht gerade zu Eowyns Beruhigung beitrug. Ihre Stärken würde sie ihm sicher nicht auf dem Silbertablett präsentieren, aber ja, er hatte zumindest schon genug Eindrücke gewonnen um zu erkennen, dass ihr offensichtliches Selbst so seine Schwachstellen hatte. Welche "Liebschaften" bei ihm wohl schiefgegangen waren - und was, bitteschön, waren "Liebschaften" bei einem Mann wie ihmNun ja, es interessiert mich definitiv mehr als mein eigenes Versagen zu thematisieren, antwortete sie trocken in sein Kichern hinein. Kichern. Er kicherte... und das war... irgendwie beängstigend. Sehr. 

Noch beängstigender wurde es allerdings, als das Thema auf Elternschaften kam. Kinder. Kinder waren schon ohne die Tatsache, sich auf Bastion zu befinden, ein heikles Thema, aber die Vorstellung, mit einem Sith, wie Keebo, nicht Ian, es war... Ihre Augen wurden eine Nuance größer. Wie, bitte, kam Saphenus darauf, dass sie hier Kinder bekommen würde? Das war... noch absurder als die Vorstellung, sie könnte überlaufen. Diese... Liaison ist mit meiner Anwesenheit hier beendet, Gouverneur. Und wird ganz sicher nicht in irgendwelche Kinder münden. Nur gegen ihren Willen - und an dergleichen wollte Eowyn überhaupt nicht mal denkenIhr glaubt doch nicht im Ernst, ich wäre so naiv, nicht einzusehen, was mein Fehler war? 


Ihre Bemerkung, dass ihre Anwesenheit hier beinahe wie Urlaub wäre, führte allerdings zu weiteren Fallen. Folter. Seine Armbewegung war nicht rein zufällig in Richtung des abgechlossenen Schrankes gegangen, an den sie nicht herankam, und ja, Eowyn fragte sich, wie lange sie hier noch so relativ unbescholten würde vor sich hinvegitieren können. Jeder Tag, an dem dieser Schrank nicht geöffnet wurde, war vermutlich ein guter... Aber sie durfte sich nicht verrückt machen lassen. Saphenus wusste, was er mit seinen ganzen beiläufigen Bemerkungen auslöste, oder zumindest wollte er sie genau dorthin treiben. Bei der Macht, sie war standhaft. Keine Angst. Nicht hier. Er hatte sie zwar in der Hand, aber... noch wagte er nicht, seine Macht auch auszuüben, nicht wahr? Was bedeutete, hoffentlich, dass er noch immer nicht wusste, was er mit dieser Situation  anstellen würde. Und so lange sie keine Angst zeigte...


Das Thema Keebo war offensichtlich noch nicht erledigt. Oh, Lord Sturn ist aktuell wohl... beschäftigt, kommentierte Eowyn leise. Brianna würde ihn vermutlich in den nächsten Wochen genug ablenken, zumindest so sehr, dass es ihn nicht zu einer anderen Frau zog, und außerdem würde sie dies niemals zulassen. Ein kleiner, aber bedeutender Vorteil... 

Der Sith vor ihr wurde ernster. Natürlich spielte sie. Natürlich war all das hier eine Fassade. Aber... Spielen wir nicht alle?, fragte Eowyn äußerlich ruhig. Immerhin sah Saphenus es als unsinnig an, sie umzubringen - schön, eine Sorge weniger, zumindest erst einmal. Sie legte ihren Kopf leicht schräg. Vielleicht hat Sturn schlicht angeben wollen, lächelte sie dann. Wisst Ihr, auch das wäre ein Grund. Und immerhin einer, bei dem nichts von Saphenus verlangt wurde, ein harmloser Grund, einer, bei dem der Sith jetzt einfach bald umdrehen und wieder gehen konnte, ohne sie weiter zu behelligen, ohne weiter zu drohen, ohne sie tatsächlich noch in Gefahr zu bringen, ohne auf den Gedanken zu kommen, den Schrank zu öffnen. Einfach, weil er es konnte


Ob es so klug war, sich da auf ein Gespräch über Jedi und Sith einzulassen, eines, das persönlich werden konnte? Vermutlich nicht. Aber hatte sie denn groß eine Wahl? Würde sie nichts sagen, wer wusste schon, wie Saphenus weitermachen würde? Seine Rede darüber, wie Sith sich verhielten aber führte in eine Richtung, die Eowyn Sorge bereitete. Ja. Exakt so verhielten sich die Sith, exakt das war das Bild, das sie von ihnen hatte, das Ian ihr zu Beginn hatte nehmen wollen - nur, um es kurz vor Bastion wieder hervorzuholen. Eigener Vorteil, Wut, Hass, Lug und Verrat. Das war es doch, wofür die Sith standen, doch Saphenus schien, wie die meisten Sith, das Bild auch auf die Jedi zu übertragen - bloß geheimer, verborgener. Ian hatte ähnlich geredet, damals. Aber der Fall hier lag anders - der Sith vor ihr hatte definintiv nicht die Absicht, sich auf irgendetwas einzulassen, so, wie Ian es gehabt hatte. Vertrauen. Als hätte man sein Vertrauen verraten. Die übliche Geschichte, angeblicher Verrat durch die Jedi? So, wie Ian wütend gewesen war, weil ein Jedi seinen Meister getötet hatte? Sie musste verdammt vorsichtig sein, auch ohne die Macht spürte sie das Knistern im Raum, hörte die Wut in seinen Worten. Jedi machen Fehler, sagte sie schließlich leise, hoffte, dass sie damit keine Schwäche preisgab, die er ausnutzen würde. Weswegen sie seine Worte zumindest nicht ganz so stehen lassen wollte. Aber Jedi tun in der Regel Schwächeren und Wehrlosen nichts an. Das bedeutet Ehre, SaphenusGegen die vorzugehen, die sich nicht wehren konnten - das war ehrlos. Wobei Eowyn erst hinterher klar wurde, dass man ihre Worte auch auf ihre eigene Situation beziehen konnte, auch, wenn sie dies nicht beabsichtigt hatte.


Ja, sie musste aufpassen, ja, sie war vermutlich dumm, wenn sie den Sith provozierte, und ja, Ian würde sie dafür umbringen, doch... Sie konnte es nicht lassen. Sie konnte nicht hier stehen, sich in eine Ecke drängen lassen und am Ende darin zusammenbrechen. Wenn sie unterging... dann nicht so. Nicht so.

Immerhin schien Saphenus sich im Griff zu haben, unterbrach sie nicht, machte ihr ihre Übertreibung erst einmal nicht zum Verhängnis. Im Gegenteil, er stieg auf ihr Spiel mit ein, was wiederum zeigte, wie gefährlich er ihr werden konnte. Er hatte sich im Griff... zumindest in einem gewissen Maße. Er war Herr der Dinge. Was oberflächlich betrachtet besser war, als einer Kira Guldur gegenüber zu stehen, aber tiefer gedacht... Sie schauderte leicht, konzentrierte sich wieder auf seine Worte. 

Es war nicht so einfach, dagegen anzugehen, denn aus der Persspektive der Sith machten seine Worte Sinn. Und was sollte sie schon tun, ihn bekehren? Das war nicht ihre Aufgabe, im Gegenteil - Eowyn wollte eigentlich nur, dass er sie in Ruhe ließ. Sie zuckte mit den Schultern, hoffte, dass es lässig und gleichgültig aussah. Ihr wolltet wissen, wie wir Jedi wirklich sind, und ich habe Euch geantwortet. Unsere Philosophie ist, aus unseren Fehlern zu lernen und dadurch stärker zu werden. Wer weiß schon, welcher leichtfertig getötete Jünger Euren Orden vielleicht zu wahrer Größe geführt hätte? Aber was rede ich da... Sie zwang sich zu einem Lächeln. Es soll mir nur Recht sein, nicht wahr? Der Imperator war also keine sagenumwobene Heilsgestalt für Saphenus? Eowyn hob ihre Augenbrauen, sagte aber nichts dazu. Das zu denken mochte legitim sein, aber es auszusprechen? Wieder eine interessante Information. Außerdem schien der Sith vor ihr schließlich irgendwie einen Bund mit Sturn zu haben... Hatte dieser eine ähnliche Meinung? Halte deine Freunde nah, deine Feinde noch näher... wusste der Imperator davon und hatte er ihn deshalb  befördert? Oder sah Eowyn wieder einmal Verschwörungen, wo es keine gab? Ohnehin spielte es keine Rolle. Sie konnte Ian davon nichts berichten. Sie war... aktuell nur ein Klotz am Bein. 


Das Problem, wie sich das Gespräch nun entwickelte, war, dass dieses Thema ihr ohnehin nicht behagte. Der Rat. Eine Sache, über die sie nicht sprechen wollte, doch hier musste sie natürlich das vorbildliche Ratsmitglied mimen, das ehrfürchtig dem Orden und seinen Mitgliedern diente. Wenn Saphenus nur wüsste, wie wenig sie ihre Position ausstehen konnte... Er würde vielleicht sogar noch mehr lachen. Wer wusste das schon. Wie sollte das funktionieren?, schüttelte sie daher sachte den Kopf. Wegen jeder kleinen Entscheidung den ganzen Orden zusammenrufen? Das ist nicht praktikabel, und das wisst Ihr auch. Würde es funktionieren, dann hätte der Rat sicher nichts dagegen. Aber sollen wir wirklich alle Mitglieder zusammenrufen um zu entscheiden, welcher Koch in der Kantine eingestellt wird? Ja, es sind viele solcher profanen Entscheidungen, die wir besprechen, Ihr würdet Euch wundern, wie langweilig so manche Sitzung ist und wie wenig weitreichende Folgen sie haben. Vielleicht ein wenig untertrieben, vor allem, weil Eowyn noch an keiner einzigen Sitzung teilgenommen hatte, aus Gründen, doch das brauchte sie Saphenus nicht auf die Nase zu binden. Natürlich üben wir Macht aus, auf gewisse Art und Weise, aber wir ziehen daraus weder Befriedigung noch Stärke. Und wir tun es, weil es notwendig ist, nicht, um uns besser zu fühlen oder uns über andere zu erheben. Und das, Gouverneursie sah ihm in sein Auge, gab sich Mühe, sich zusammenzureißen, ist der große Unterschied.


Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus


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