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[Rückflug nach Bastion | VSD II Euminis | Brückenturm | Brücke] Commodore Toral, Offiziere der Brückencrew


Die Schlacht und Rückeroberung von Cal-Seti verlief, nachdem die Flotte der Yevethaner zerschlagen worden war, relativ ereignislos für die Flottenoffiziere der Kampfgruppe. Die Hauptlast hatten nun die Bodentruppen zu tragen, die, so gut es ging, durch die Schlachtschiffe im Orbit das Planeten Unterstützung erhielten. Viel Unterstützung konnte Mile den Bodentruppen allerdings nicht geben, ohne die imperiale Flotte in eine schwache Position gegenüber Gegenangriffen zu bringen und so musste er von seinem Plan mit seiner Kampfgruppe in den Orbit des Planeten einzudringen Abstand nehmen. Der Sieg über die nun eingekesselten, feindlichen Bodentruppen war nur noch eine Frage der Zeit und der Kommodore von Muunilinst bereitete seine Schiffe unterdessen auch darauf vor weiter in das Kernland der revoltierenden Nichtmenschen vorzurücken und ihnen imperiale Gerechtigkeit zu Teil werden zu lassen. Der eingehende Marschbefehl überraschte ihn nicht, der Inhalt dessen aber umso mehr: Mile würde mit seiner Kampfgruppe nicht weiter in Feindesland vorrücken, sondern zurück nach Bastion kehren. Auf einer gewissen Weiße war er natürlich erleichtert, dass er sich selbst und seine Mannschaft keinen größeren Risiken mehr aussetzen würde, aber auf der anderen Seite kam so ein Befehl nicht von ungefähr und er wusste ganz genau, dass sein Onkel Lortan da nicht nur seine Finger mit im Spiel gehabt hatte. Der alte Ganove hatte sicherlich eine Menge politisches Kapital dafür eingesetzt und musste sich eine ganze Menge davon versprechen. Aber bei allen Gasriesen der Gordischen Weite: Der imperiale Flottenoffizier konnte sich überhaupt nicht vorstellen was sich sein Onkel davon versprach: Und genau das bereitete ihm größeres Unbehagen und ein intensiveres Magengrummeln als die letzte Lieferung Tiramisu an die Euminis.


„Captain Tade, wir haben neue Befehle bekommen. Signal an die Schiffe der Kampfgruppe: Kurs setzen nach Bastion. Sprung auf Zeichen der Euminis“, gab Mile die Befehle weiter, deren Umsetzung nun im Ermessen der ihm untergeordneten Offiziere und Mannschaftler lag. Wie eine gut geölte Maschine wurden diese umgesetzt und nachdem die Schiffe der Kampfgruppe so viele Verwundete und Verletzte wie nur möglich aufgenommen hatte, sprangen die Schiffe innerhalb weniger Augenblicke in den Hyperraum auf den Weg zum imperialen Zentrum.

 

Unterwegs machten sie Zwischenhalt bei Fresia und dort wurden weitere Schiffe in den Konvoi eingegliedert. Transporter, die dringend benötigten Nachschub an die Front geliefert hatten, nahmen nun weitere Verwundete – zivile wie militärische auf, um diese in Lazarette zu verlegen, die weiter hinter der Front lagen, um die kritische Infrastruktur in der Nähe des Konfliktes im Koornacht-Sternenhaufen zu entlasten.

 

Die ersten Stunden des Hyperraumsprunges verbrachte Mile in seinem Büro und erledigte den angefallenen Papierkram. Berichte für KOMENOR – zur Prüfung, ob diese als Propaganda genutzt werden konnten. Eine Durchschrift an den ISB, eines an den kommandierenden Admiral, ...

 

Der Mensch von Muunilinst lehnte sich mit einem Seufzen in seinem Stuhl zurück und gestattete sich die Augen zu schließen. Mit seiner linken Hand massierte er sich die Schläfe, um die aufkommenden Kopfschmerzen zu vertreiben. Nachdem die Kampfgruppe in den Hyperraum gesprungen war, hatte sich die Anspannung, die jedes Mal während Gefechten auftrat, unvermittelt abgebaut und den Weg für die bis dahin unterdrückten Erinnerungen und Gefühle frei gemacht. Die aufflammenden Turbolasersalven vor seinen inneren Augen wurde von den Schmerzensschreien verletzter und verwundeter Soldaten untermalt, die er während der Enterung der Euminis über Fresia vernommen hatte. Noch nie hatte er gegen so barbarische und blutrünstige Gegner wie die Yevethaner gekämpft. Unwillkürlich pochte seine verletzte Schulter auf und erinnerte ihn daran, dass auch er zu den in der Schlacht Verwundeten gehörte. Er öffnete kurz die Augen und sein Blick fiel auf die schwarze Schatulle, die noch unberührt auf seinem Schreibtisch stand. Mile hatte sie aufgrund der erlittenen Verletzung über Fresia bekommen. Es war kurz vor dem Sprung nach Cal-Seti gewesen oder war es doch länger her und während der Reparaturen gewesen? Er wusste es nicht mehr genau. Der Kommodore griff nach der Schatulle und öffnete sie. Auf schwarzen samt war ein bronzenes Kreuz der Aufopferung präsentiert. Nachdenklich besah der Flottenoffizier die Auszeichnung, ehe er die Schatulle ohne sie zu schließen auf sein Schreibtisch zurückstellte und daran zurückdachte, wie die Yevethaner damals die Euminis enterten. Wie er den Befehl gab zur Sekundärbrücke zu wechseln und wie die Yevethaner sie in den engen Gängen angriffen ...

 

Ein ungutes, fast schon beklemmendes Gefühl beschlich ihn als er sich in seinen Gedanken verlor und nur ein Signalton an der Tür riss ihn aus seiner Gedankenwelt. Mile schüttelte die Gedanken ab und sammelte sich, ehe er mit einem „Herein“ den unerwarteten Gast in sein Büro bat. Überraschenderweise brachte sein Steward schon sein Abendessen, aber mit einem Blick auf sein Chronometer, stellte der Offizier von Muunilinst fest, dass es doch nicht zu früh war und das Abendessen zur exakt richtigen Zeit kam. Er hatte wohl länger mit dem Papierkram verbracht als er gedacht hatte.


„Sir, ihr Abendessen,“ richtete der Steward seine Worte an Mile und stellte ein Tablett mit einem Banthasteak, garniert mit alderaanischen Thymian und mit corellianischen Rosmarin-Kartoffeln als Beilage. Das Essen roch herrlich und Mile nutzte es, um sich von seinen Gedanken und der Arbeit abzulenken. Er nickte dem Steward dankend zu und nach einem „Guten Appetit“, verließ dieser das Büro seines Vorgesetzten. Während der Mahlzeit hörte Mile nur das Klimpern des Besteckes und die – nur leicht an der Hörgrenze arbeitende – Lüftung des alten Sternenzerstörers. Es war Privileg und Last der kommandierenden Offiziere alleine zu speisen. Nur einige Zeit, nachdem Mile sein Essen beendet hatte, kam schon der Steward und räumte das Geschirr ab. Mile wunderte sich jedes Mal, wie er es schaffte so pünktlich zu arbeiten und vermutete schon insgeheim Überwachungsgeräte in seinem Büro. Kurze Zeit danach, stand auch schon Captain Tade in der nun offenen Tür.


„Ah, heute gab es Bantha“, meinte er nur als er auf den Knochenrest auf den Teller blickte, den Miles Adjutant an ihm vorbeitrug.


„Das stimmt“, entgegnete Mile seinem langjährigen Freund, „man könnte meinen, wir haben im Frachtabteil halb Tatooine, so oft wie der Schiffskoch mir Bantha zubereitet.“


„Nun, sie können für sich spezielle Rationen anfordern“, meinte Kyle nur, aber Mile winkte ab, „Nein, beim letzten Mal als ich das getan hatte, kam eine verdorbene Ladung Tiramisu anstelle meiner eigentlichen Anforderung. Ich schätze unser geschätzter Koch hat meine Sonderwünsche als Kränkung aufgefasst und diese nachträglich geändert.“ Während ihres Gesprächs hatte sein ehemaliger erster Offizier sich auf den Stuhl gegenüber von Miles Schreibtisch gesetzt und wechselte plötzlich vom belanglosen Smalltalk zu den Themen, wegen dem er tatsächlich zu Mile gekommen war.


„Wie es scheint haben wir einige ziemlich übel zugerichtete Verwundete mit an Bord genommen. Einige Besatzungsmitglieder hat das sehr erschüttert und es kam auch schon zu ersten Anfeindungen von lange auf Cal-Seti eingeschlossenen Soldaten gegenüber unserer Besatzung. Scheinbar suchen sie ein Ventil für die Trägheit des OKF.“

 

Mile schwieg einige Augenblicke und überlegte sich eine passende Antwort. Er konnte durchaus den Zorn und den Frust der verletzten Soldaten verstehen, allerdings konnte er weder nachvollziehen noch unterstützte er es, dass dieser Frust sich gegenüber Kameraden entlud.


„Ordnen sie mehr Wachen in die gemeinsamen Bereiche ab und sperren sie bestimmte Bereiche des Schiffes für unsere Gäste. Wir sollten Durchmischung verhindern. Ordnen sie den Wachen aber an, dass sie nur wenn unbedingt nötig unmittelbaren Zwang anwenden sollen. Ich will keine Rebellion auf meinem Schiff.“


Tade nickte nur, als er sich eine kurze Notiz machte und mit einer Wischbewegung auf seinem Datapad den Befehl weitergab. Eine Meuterei von unzufriedenen Verwundeten hätte dem Kommodore gerade noch so gefehlt. Obwohl Kyle alles gesagt zu haben schien, saß er noch immer auf dem Stuhl gegenüber des Schreibtisches und machte keine Anstalten zu gehen. Sicherlich würde er nicht darauf warten, dass er entlassen wird? Dazu war der Rangunterschied zu gering.


„Gibt es noch etwas Captain?“, fragte Mile etwas zu barsch, als er wollte und verzog leicht sein Gesicht.


„Nun“, Tade stockte kurz, als er nach den richtigen Worten rang, „die Mannschaft fragt sich, warum wir nach den erfolgreichen Vormarsch von der Front abgezogen werden. Sie sind besorgt, es könne sich um eine Bestrafung handeln.“


Bestrafung? Mile war auf dem ersten Blick irritiert. Sie hatten Fresia gehalten und die Schlacht von Cal-Seti war erfolgreich verlaufen. Die neue Republik hatte sogar im Orbit die Hauptlast getragen und somit imperiale Verluste reduziert. Aber tatsächlich konnte er ein klein wenig diese Bedenken verstehen ... aber nein, das konnte nicht sein, es war sein Onkel gewesen, der wieder irgendwas im Schilde führte und Mile bei sich auf Bastion haben wollte. Dort wo er schalten und walten konnte wie er wollte.


„Ich denke nicht, dass es sich darum handelt“, formulierte Mile seine Antwort, „ich könnte mir vorstellen, dass unsere alte Dame“, damit meinte er die Euminis, „eine Generalüberholung bekommen soll und das Oberkommando lieber modernere, effizientere Schiffe, wie z.B. ISDs an der Front sieht“. Vermutlich hatte diese Tatsache Lortans Wunsch beim Oberkommando den nötigen Auftrieb verliehen. Victorys waren alt und ineffizient im Vergleich zu einem ISD und somit den Aufwand der Versorgung im unzugänglichen Koornacht-Sternenhaufen weniger geeignet.


„Teilen sie den Offizieren mit, dass sie die Gedanken der Mannschaft lieber auf den anstehenden Landgang richten sollen. Wenn eine Bestrafung ansteht, wird es die Mannschaft sowieso nicht treffen.“


Mile hoffte, dass dieses Thema nun damit erledigt war. Zumindest nickte Tade zufrieden und verließ anschließend das Büro.


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Der Flug nach Bastion bescherte keine weiteren Probleme für die Euminis und ihre Besatzung. Gelegentlich flammten noch einige Male die ursprünglichen Problemherde auf, doch konnte diese relativ gut gelöst werden. Wiederholungstäter und Anstifter wurden einfach isoliert und unter Zimmerarrest gestellt und würden später mit einem Disziplinarverfahren abgestraft. Und die Fixierung auf den Landgang wirkte tatsächlich Wunder. Die anfänglichen Zweifel waren wie weggeblasen, als auch dem letzten Soldaten klar wurde, dass sie pünktlich zum Imperiums-Tag auf Bastion eintreffen würden. Kurz vor dem letzten Rückfall aus dem Hyperraum betrat Mile die Brücke und betrachtete ruhig das Treiben auf der Brücke, bevor sein Konvoi schlussendlich im Orbit über Bastion aus dem Hyperraum fiel. Sofort wurden entsprechende Codes übermittelt und die Schiffe flogen in eine entsprechende Warteposition.


„Captain, sorgen sie dafür, dass die Verwundeten so schnell wie möglich in Krankenhäuser überführt werden. Und geben sie Anweisung an die Abteilungsleiter den Landgang entsprechend zu organisieren, dass ein Großteil dem Tag des Imperiums beiwohnen kann.“


Mile warte kurz bis Captain Tade die Befehle umgesetzt hatte und ging dann näher zu ihm hin und flüstere ihm zu.


„Ich werde auch auf Bastion anwesend sein und etwas Urlaub antreten. Sie haben in der Zwischenzeit das Kommando über die Kampfgruppe.“


Die beiden Freunde verabschiedeten sich und Mile packte sich in seinem Zimmer seine Tasche mit entsprechender Paradeuniform, Orden und zivile Kleidung, die er schon ewig nicht mehr getragen hatte. Anschließend verließ er mit einer Lambda-Fähre die Euminis in Richtung Bastion.

 

Seine erste Adresse wäre sein Onkel Lortan. Er hatte ihm einiges zu erklären.


[Bastion | Lambda-Shuttle im Landeanflug] Mile Toral


Gib den zweiten Namen ein: kenobi anakin vader
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