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[Cathar - kleine Hütte : Niphira Minora, Hiteda Minora]




Niphira schaute die Tür an als selbige sich langsam öffnete. Sie wusste nicht was sie erwartet hatte. Doch da stand sie. Die Frau welche sie verraten hatte. Dieser Mensch für den sie mit jeder Phase ihres Trainings mehr Abscheu entwickelt hatte. Selbst in ihren Illusionen hatte sie jedes Mal eiskalt zugeschlagen und nicht gezögert. Ihr ganzer Hass war bis unermessliche angewachsen. Sie schaute schließlich in die Augen ihrer Mutter. Ein Gesicht welches dem ihren fast eins zu eins glich. Als sie nach ihrem Namen gefragt wurde nickte Niphira langsam.


“Ja Mutter… Ich bin es…”


Eigentlich wollte sie schon angreifen, aber was dann passierte warf die angehende Sith aus der Bahn. Sie hatte ihre Mutter nie so emotional erlebt. Vorsichtig schloss sie ihre Mutter in die Arme als diese sie in die Arme schloss. Nun war es Niphira deren Emotionen durch brachen. Sie erwiderte die Umarmung. Wagte es nicht etwas zu sagen. Die Entschuldigung irritierte Niphira. Sie hatte diese Frau nie so kennengelernt. Sie konnte den Schmerz spüren. Spürte den Schmerz. Gegen die Tränen ankämpfend schluckte die Frau und drückte die Mutter kurz an sich. 


“Ich… kann es spüren…”


Flüsterte die Schülerin. Langsam ließ Niphira ihre Mutter frei und lächelte Hiteda an. Sie nickte und setzte sich an den Tisch. Wieder diese Erinnerungen an damals. Es wühlte die Schülerin des Leviathan auf. Sie hatte das Gefühl in den Augenwinkeln das kleine Kind welches hier einst gewohnt hatte sehen zu können. Ihr altes Ich welches hier gelebt hatte. Hier war sie aufgewachsen. Langsam faltete Niphira ihre Hände auf den Tisch und starrte auf diesen. Das angebotene Essen war auch so ein Thema. Beim Angebot schaute sie lediglich auf und lächelte traurig.


“Gerne… ich würde gerne einen Teller ab haben…”


Sie lächelte ihre Mutter zu. Jetzt gerade übermannte sie diese Sehnsucht. Sie war immer noch das Blut ihrer Mutter. Der Drang nach Harmonie und Frieden. Das was hätte sein können wenn diese Frau damals nur nicht ihre Gedanken manipuliert hätte. Sie hätten wirklich in einem reellen Frieden hier sitzen können. Nicht in einer Geheuchelten Illusion. Auch wenn es aus Sicht Draconis verwerflich gewesen wäre. Eine Schwäche. So wünschte sich die Kriegerin in Niphira ihrer Mutter zumindest einen Wunsch zu erfüllen. Auch wenn es nur ein letztes gemeinsames Essen wäre. Langsam senkte sich wieder ihr Blick.


“Du siehst gut aus Mutter… Allerdings… scheinst du sehr gelitten zu haben… Ich… Denke es tut gut wenn wir zusammen etwas essen…”


Niphira schaute nur beschämt hin und wieder zu ihrer Mutter. Sie schien nicht zu merken auf welchem Weg sich die eigene Tochter begeben hatte. Mit welchen Mächten sie sich eingelassen hat. Dennoch musste sie nicht mit der Türe ins Haus fallen. Nein. Sie würde diese wenigen Minuten nutzen um auch von sich selbst abschied zu nehmen. Langsam legte Niphira ihr Schwert auf den Schoß. Nachdenklich wanderte der Blick der Schülerin nach draußen. Die Sonnenstrahlen welche durch die Blätter traten und die Hütte in eine geradezu friedliche Idylle tauchten wirkten einfach bizarr gemessen an dem was diesem Ort bevorstand. Wie viele Wesen hatte sie eigentlich getötet? Wie viele Wesen einfach kaltblütig ermordet? Und nun konnte sie keine alternde Frau einfach erlegen? Lächelnd nahm Niphira schließlich den Teller ihrer Mutter an und suchte den Blick dieser.


“Ich hätte so gerne damals von dir gelernt… Ich hätte so gerne… gelernt dir zu helfen… Ich habe mit den Männern im Dorf dafür trainiert… Warum hast du mich hier gelassen?”


Tränen traten in ihre Augen. Die Verzweiflung. Die Qualen welche Bastion gerade am Anfang gewesen waren und die Höllen welche sie teils als Schülerin Darth Draconis durchlebt hatte. Sie war stark geworden. Und doch wollte sie Antworten. Sie konnte nicht mehr. Sie hatte sich damals von Niphira abgewandt. Damals als, wie sie inzwischen erfahren hatte, ihr Vater in ihren Verstand eingedrungen war und in ihrem Körper ein anderes Kind getötet hatte. Egal was Niphira damals versucht hatte. Ihre Mutter hatte quasi gar nicht mehr mit ihr gesprochen. Hatte nur noch die Dunkelheit in ihr gespürt. Ein Monster gesehen welches kaltblütig ermordete. Es gab nun keinen Weg mehr zurück. Würde sie diesen Test nicht bestehen wäre sie tot… Entweder sie oder ihre Mutter. Es gab keine andere Lösung. Keinen Ausweg. Und doch bekam Niphira Mitleid mit dieser Frau. Dieser Frau welche sie so sehr gehasst hatte. Es sollte ein fairer Kampf sein. Kein Gift, keine versteckten Tricks. Der Kampf würde kommen. Musste kommen. Aber jetzt in diesem Moment war sich Niphira sicher, dass sie dieser Frau einen ehrenhaften Kampf schenken würde. Schon bald würde Hiteda erkennen was Niphira war. Dass sie Feinde wären und lediglich das Verhalten der Jüngerin gerade den Frieden bewahrte wenn man an das Verhalten der anderen Sith dachte. Niemals würde sie eine hinterlistige Schlange sein. Niemals eine Lügnerin. Niemals kriechen. Es wäre ihr Weg einer Sith. Sie würde sich auf ihre Art erheben. Lieber würde sie aufrecht stehend sterben als kriechend zu leben. So schaute Niphira den Löffel an und fing an zu essen. Es war ein einfaches Essen. Aber gut. Aber nun begriff sie etwas. Der Löffel welcher ihr fast auf den Boden gefallen wäre fing Niphira noch mit der Macht auf.


“Du warst diese Person die meiner Tante hin und wieder die Eintöpfe gebracht hat… Warum? Warum hast du mich nur… Warum musste alles nur so kommen?”


Niphira schlurzte. Der Schmerz war unerträglich und die Barriere welche ihre Aura unterdrückte bröckelte leicht. Sie verzweifelte innerlich. Sie konnte den Hass loslassen. Dafür kamen immer mehr Schmerzen hinzu. Schmerz der einfach die Hölle war. Warum musste es nun doch so schwer sein? Warum konnte sie nicht einfach zuschlagen. Sie einfach umbringen? Sie wollte nichts von alledem was passiert war. Und nun wo der Auslöser ihres Leids vor ihr in greifbarer Nähe war konnte sie es nicht beenden. Es schmerzte so sehr. Ihre Seele fühlte sich an als würde sie innerlich bluten. Zerreißen, nur um sich qualvoll langsam zusammen zu setzen und zu zerspringen. Wer war diese Frau? Wer war sie, dass sie überhaupt in der Lage war diese Schmerzen zu erzeugen. Warum konnte Niphira diesen Menschen nicht einfach hassen wie all die anderen Feinde?



[Cathar - kleine Hütte : Niphira Minora, Hiteda Minora]


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