[Aria’Prime – Eistundra – Ebene] – Veyd'r + Ik’hril
Schon die ersten Worte die seinen Mund verließen, brachten den sith sofort zu tödlicher Ruhe. Allein der Ton war es wert, das er sich diesen Alien ordentlich zur Brust nahm und keine dieser nachsichtige Taktiken und Vorgehensweisen anwandte. „Unser Leben dauert so lange, dass wir die Zeit füllen müssen.“ Allein für diesen Satz hätte er ihn töten können. Ihm einfach den Kopf abreißen und die Sache damit bewenden lassen. Er brauchte ihn nicht… nicht wirklich. Nein, er brauchte ihn nicht. Aber er würde sich den Spaß nicht nehmen lassen. Das einfache exekutieren konnte jeder übernehmen aber wahrhaft zu brechen und zu foltern, das war es, was die geistlosen von den scharfsinnigen unterschied. Manch einer würde vielleicht sagen die Bestien von den rational denkenden, aber an und für sich hielt sich Veyd’r ja für genau das. Somit geriet seine Ansicht der dinge mit keinen anderen Dingen in Konflikt. Der Anzat war sein Sklave, was maßte er es sich an derart mit ihm zu sprechen? Vielleicht hätte er ihm deutlicher machen sollen, wie ihr Verhältnis gestellt war. Innerlich schmunzelnd bewahrte er Ruhe. Zwar reichten die letzten Worte schon aus um diesem Anzat zu zeigen mit was er sich hier unterhielt, aber Veyd’r war neugierig, wie viel sich der Nichtmensch traute. Möglicherweise ging er ja noch weiter und gestattete es ihm damit, für seine Ideen noch mehr Rechtfertigung zu finden. Das der Anzat nicht mitbekam, welche Freude ihm jede weitere Silbe beriete, machte das Ganze noch besser als es so schon war. Dieser verkriffte Schwachkopf bettelte doch förmlich nach einer Strafe.
Wirklich interessant war auch das weitere Wagnis, Sith als arrogant zu bezeichnen. Sicherlich traf es zu, was Veyd’r sich selbst oder anderen aber niemals als Arroganz bezeichnen würde. Er war schlichtweg in Kenntnis über seine Fähigkeiten und konnte in gutem Gewissen sagen, das er schlichtweg ein talentiertes Individuum war. Sehr talentiert und dadurch eben entsprechend mächtig. Aber soweit zu gehen und ihn als arrogant bezeichnen? Es gab nicht viele Sith die über ihm standen, sein Weg zur Spitze war durchaus stark zusammen geschrumpft und jetzt saß er hier und musste sich diese Anmaßungen eines Anzat anhören der noch nicht einmal in der Macht ausgebildet war, der keinen Wert für die Galaxis hatte und so unbedeutend war, wie das Blut das noch an seinen Stiefeln klebte.
Aber Veyd’r wäre nicht er selbst, wenn er jetzt ausgeholt hätte und dem Anzat den Schädel brach. Trotzdem musste er einiges herunterschlucken um nicht doch besagtes Vorhaben in die Tat umzusetzen. Aber bevor er diesen Anzat nicht ausgebildet und benutzt hatte, würde er das nicht tun. Und so kam langsam die Stadt wieder in Sichtweit. Mehr durch die Lichter des Palasts und dessen aufragender Schwarzen Zitadelle. Veyd’r gönnte sich einen Moment in dem er das imposante Bauwerk beobachtete. In der Macht merkte er zwar sehr genau das der Speeder vom ursprünglichen Weg abgekommen war und auf scharfkantige Eisdornen zusteuerte, aber von außen wirkte es so, als bemerkte er nichts, wäre von dem Anblick der Zitadelle gebannt. Nicht erst im letzten Moment, da Veyd’r die macht in sich gebündelt hatte sprang der Sith aus dem Speeder, vordergründig weil der Anzat ihm ja folgen sollte und nicht wirklich umkommen sollte. Mit mehreren Salti kam er schlussendlich mehrere Meter hinter dem Punkt wo er abgesprungen war, auf und konnte den Alien erkennen wie er aus den rauchenden Überresten des von mehreren Eisdornen aufgerissenen Speeders kam. Zerschunden, aber noch am Leben. Veyd’r reagierte nicht auf seine Worte, wenn er überhaupt sprach, er reagierte nicht auf seine Blicke, wenn er ihn überhaupt ansah, er marschierte auf ihn zu und rammte seine Faust in den Magen des Anzat.
„Die Zeit füllen also?“
Erneut holte er aus, verpasste dem Anzat einen Schlag mit der flachen Hand direkt auf das Brustbein, packte das Bein seines fallenden Opfers und schleuderte ihn in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Während er noch über den gefrorenen Boden schlitterte, setzte er ihm nach, packte ihn am Kragen und zog ihn zu sich nach oben, sehr wohl seiner Fühler bewusst.
„Das gehört sich also für deine pädophile H*renfamilie die sich Rasse nennt?“
Ein schlag auf den Unterkiefer folgte, ein weiterer, noch einer und noch einer und noch ein abschließender. Er stemmte den Körper des Anzat mit Leichtigkeit nach oben und warf ihn zurück in Richtung des Speeders. Dieses Mal schlenderte er fast schon auf ihn zu. Bedächtig, das Blut von seinen Händen wischend, da beim letzten Treffer die Haut aufgeplatzt war. Selbstverständlich im Gesicht des Anzat.
„Du scheinst vergessen zu haben, das du mein Sklave bist! Ich habe dir doch klar deutlich gemacht, das du mich mit Lord Veyd’r anzureden hast! Und jetzt besitzt du den Mut, die Dreistigkeit, offenbar auf die ranzigen Gene deiner Rasse geschweißt wurde, dich so mit mir zu unterhalten? Du suchst ausflüchte und Ausreden für Schwächen die dich klein, dumm und unmündig machen! Oder willst du mir sagen das du eben, bei deinem Sprung aus dem Speeder nachgedacht hast? Musstest du die Zeit füllen oder was?“
Mittlerweile ragte er über dem Alien auf und blickte mit vernichtender Miene auf ihn herunter. Diesen Tag würde er niemals vergessen. Mit einem Griff entblößte er die Brust des Anzat und hatte im nächsten Moment einen Metallsplitter des Speeders in der Hand, den er auch sogleich auf der Brust des Anzat ansetzte. Mit seiner mechanischen Hand hatte er die beiden Arme des Alien am Handgelenk gepackt und drückte ihn au den eiskalten Boden. Der wohl eher zu dem Schmerz, den die Spitze des Dorns verursachte, eine Linderung darstellte. Der Splitter der etwas größer als seine Hand war und von der Außenhülle stammte, war noch immer etwas warm. Veyd’r suchte sich die wärmste Stelle aus und setzte sie auf die Brust des Anzat. Während er langsam durch das Fleisch schnitt, drehte er das Metallstück hin und her, vergrößerte so die Wunde, er beließ es bei einem ‚einfachen’ Schnitt. Nachdem dem fast unterarmlange Schnitt getan war, erhob sich der Sith und pflanzte seinen linken Fuß auf dem Oberkörper - knapp über der Wunde - des Anzat.
„Du hast doch gefragt, ob es Materialien gibt, durch die ein Lichtschwert nicht schneidet…“
Er aktivierte seine rote Lichtschwertklinge, senkte die Spitze des Schwertes herab zum Anfang der wunde des Anzat, sodass er schon spürte wie heiß die Plasmaklinge war.
„Fleisch und Knochen stoppt sie nicht.“
Und mit diesen Worten senkte er den letzten Zentimeter hinab, sodass er die Wunde nicht vertiefen würde, deren offenen Status sogar ändern würde. Verbrannte das Lichtschwert doch das Gewebe sofort und sorgte für eine Narbe, die nicht verschwinden würde. Langsam, ganz bewusst sehr langsam fuhr er den Schnitt noch einmal nach und brache ihn zugleich auf eine Breite. Nachdem er fertig war, deaktivierte er seine Klinge und begutachtete sein Werk noch einen Moment, ehe er den Fuß von der Brust des Anzat nahm.
„Damit du niemals wieder vergisst... Sklave.“
[Aria’Prime – Eistundra – Ebene in der Nähe der Stadt] – Veyd'r + Ik’hril