[ Corellia – Coronet – Planquadrat G8 – In der Nähe des Unterschlupf-Wohngebäudes] Joya No, Mido (NSC) und War
War beobachtete Mido zunächst und schaute dann dem Kaminoaner hinterher, wie dieser sich wie angeordnet ein paar Meter in Richtung Norden entfernte. Im Licht der Laterne wirkte der Gang des Kamionaners etwas seltsam. Die sonst so weichen und anmutigen Bewegungen wirkten hier eher schwerfällig.
War ging auf den Fußgängerweg und schlenderte langsam in die entgegen gesetzte Richtung. Coronet City war nicht mehr seine Heimatstadt wie er sie von früher kannte. Das Imperium hatte eine eiserne, kalte Festung daraus gemacht. Früher hatte er sich hier zumindest etwas zu Hause gefühlt, heute verspürte er dieses Gefühl kein bisschen. Und dennoch war sein Wille, bis zum bitteren Ende für die Freiheit aller Corellianer zu kämpfen, ungebrochen. Wenn ihn jemand beobachtete, so würde man ihn für einen normalen Fußgänger halten. Wobei ganz „normal“ in Anbetracht der verhängen Ausgangssperre auch nicht zutreffend war.
Er blieb kurz stehen und beobachtete dem Augenschein nach einen aufgemotzten Sportspeeder am Straßenrand. Tatsächlich suchten seine durch die Ausbildung geschulten Blicke in der Umgebung nach möglichen Gefahren. Es gab viele Fenster, aber die Anwesenheit von Heckenschützen war sehr unwahrscheinlich. Die Straße war leer. War blickte kurz in die vorbeiziehenden Wolken, sofern man diese im dunklen Himmel erkennen konnte.
Schließlich hörte er ein Motorgeräusch, welches ihn instinktiv kurz zusammenzucken ließ. Seine Hand schloss sich um den Griff des Blasters. Keine Gefahr, das war nur Mido. War kehrte mit deutlich schnelleren Schritten zurück zum Speeder. Ein Blick auf sein Chrono sagte ihm, dass sie schon eine knappe halbe Stunde unterwegs waren. Während er hinter Mido Platz nahm, um dem deutlich größeren Kaminoaner den Sitz mit der größeren Beinfreiheit zu überlassen, berichtete dieser von seinen Beobachtungen.
„Auf meiner Seite war alles ruhig. Mido, lass uns einmal langsam um den Block fahren und abwarten, ob wir nicht doch vielleicht Aufmerksamkeit erregt haben. Ah, und es wäre gut wenn wir nicht gerade einer Patrouille über den Weg fahren...“
Leichter gesagt als getan. Vermutlich hatte das Imperium die Speederbikes bereits entdeckt. Vielleicht hätten sie die Fahrzeuge vernichten sollen. Allerdings hätte Lärm und Feuer auch für Aufmerksamkeit gesorgt. Wie auch immer, sie mussten schnellstmöglich in eine noch sicherere Unterkunft zurück.
Sie fuhren eine kleine Runde und parkten das Fahrzeug dann schließlich in einer kleinen Einfahrt neben dem Wohnhaus.
„Mido du bleibst im Wagen. Der Commander und ich holen die anderen.“
Sie stiegen beide aus und machten sich wieder auf den Rückweg. Während sie die Treppe hochgingen schaute War immer wieder zu dem Kaminoaner hinüber. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass ein paar aufmunternde Worte angebracht waren. Bei so etwas tat er sich aber üblicherweise immer etwas schwer. Vor der Wohnungstür stoppte War schließlich noch einmal und zog so die Aufmerksamkeit des Offiziers auf sich.
„Commander, ich weiß nicht genau, was vorgefallen ist, dass Sie in alle diese Bodenmissionen hineingeraten sind. Sicher gibt hier noch viel zu tun und wir haben alles bei weitem noch nicht Überstande. Aber Sie leisten hier als Soldat gute Arbeit und, wenn ich es schon nicht im Namen der Republik tun kann, dann möchte ich Ihnen wenigstens im Namen des corellianischen Volkes für Ihren Einsatz danken. „
Er zögerte einen Moment, klopfte dann drei mal kurz hintereinander an der Zimmertür und hoffte, dass nicht alle schliefen und irgendwer die Tür öffnen würde. Während sie warteten schaute er den Commander nochmal an.
„Wenn wir wieder zurück sind und ich Ihnen irgendwie helfen kann, lassen Sie es mich wissen. Ein paar lobende Worte für meinen Bericht sind Ihnen jedenfalls sicher.“
Ein Commander gehörte eigentlich nicht hier her. Aber das gleiche galt auch für einen Admiral. Wobei War schon seit jeher einen besonderen Weg eingeschlagen hatte. Auch wenn das niemand anderes nachvollziehen konnte und er sich deswegen schon viel Ärger eingehandelt hatte. Großadmiral Melvar hatte damals an ihn geglaubt. Auch wenn er eigentlich kein Kommandant, sondern Mitglied bei einer Spezialeinheit gewesen war. Joya No, soweit er das hier beurteilen konnte, schien auch ein guter Mann zu sein. War hatte das Gefühl, dass man sich auf ihn verlassen konnte. Und entgegen jeder Logik war er jemand, der sich gerne an solchen Gefühlen orientierte. Was auch immer vorgefallen war, vielleicht brauchte er auch einfach nur jemanden, der an ihn glaubte. War interessierte sich für seine Geschichte, nur war das leider nicht der richtige Zeitpunkt dafür.
[ Corellia – Coronet – Planquadrat G8 – Wohngebäudes] Joya No, Tzun, Skyan, Padme und War